Stefan Ram
2024-04-12 14:04:08 UTC
Diedrich Ehlerding <***@t-online.de> schrieb oder zitierte:
|Wolfgang Εnzinger meinte:
|>Hat man früher eine Köchin als Koch bezeichnet? Ein Königin als König?
...
|Elizabeth II war nicht Duchess of Normandy, sondern Duke of Normandy.
Laut einer ZDF-Fernsehsendung, über die ich 2008 hier berichtete,
bezeichneten sich die Frauen in der DDR durchgehend mit
grammatisch männlichen Berufsbezeichnungen wie »Ingenieur«
und »Facharbeiter« - Ausnahme: »Krankenschwester«.
Mitschrift:
|Frage: Was haben Sie für einen Beruf?
|
|Antwort: Ich bin Ingenieur für Heizungs-, Lüftungs- und
|Sanitärtechnik. Und mir wurde aber vom Arbeitsamt gesagt, daß
|es in dieser Richtung ziemlich aussichtslos ist. Erstens,
|weil ich eine Frau bin, mit Kind. Dann komme ich aus der DDR,
|in die Ausbildung haben sie hier nicht so ein Vertrauen. Und
|werde wahrscheinlich über das Arbeitsamt keine Arbeit finden.
|Muß mich also selbst bemühen. Und das will ich jetzt aber
|auch machen.
Von 2012:
Die Frauen in der DDR erklärten WIMRE wohl (laut einer anderen
Quelle), daß sie wollten, daß ihre Qualifikation und nicht
ihre Geschlecht relevant sei. Das kam wohl auch in dieser
Radiosendung, aus der das folgende Zitat stammt.
|Ich war Ende der 80er Jahre in so ner kleinen privaten
|Frauengruppe. Wir haben uns regelmäßig getroffen, das war
|alles ziemlich entspannt, wir empfanden uns auch gar nicht
|als kämpferisch. Und als dann die Mauer aufging, dachten
|wir, jetzt müssen wir uns mal mit ner Westfrauengruppe
|treffen. Und das Ergebnis war ziemlich frustrierend, ich
|fürchte für beide Seiten. Wir hielten uns gegenseitig
|wahrscheinlich für rückständig. Wir fanden das überwiegend
|etwas merkwürdig, dass da Frauen darunter waren mit zwei
|Kindern, die längst 10 oder 12 Jahre alt waren, und dass
|die immer noch Hausfrauen waren. Das fanden wir irgendwie
|exotisch. Und umgekehrt war sichtbar, dass die
|zusammenzuckten, als eine von uns sagte, ich bin
|Ingenieur...ich bin Ingenieur und habe drei Kinder.
Deutschlandradio
|Bundeskanzler Merkel hat sich unterdessen demonstrativ
|vor den Papst gestellt.
und mehr dieser Art in der Süddeutschen
|Bundeskanzler Merkel appelliert an die Geschlossenheit
|der Union
Fokus
|Kanzler trifft Ex-Kanzler: Angela Merkel und Gerhard Schröder
|beim Sommerfest der SPD-Fraktion.
Tagesspiegel
|Dieser Wortwahl würde sich Kanzler Merkel wohl nicht
|anschließen.
FAZ
|Hannover: Bundeskanzler Angela Merkel und der kalifornische
|Gouverneur Arnold ...
Südwest-Aktiv
|Bundeskanzler Angela Merkel und Branchenverband ...
|zum Messestart ...
Uni-Pressespiegel
Eine Magisterarbeit beschreibt, daß sich Angela Merkel noch Anfang
der 1990er Jahre als "Minister" und "Realist" bezeichnete.
Zur Situation der Frauen in der DDR hier noch zwei - sicher etwas
subjektive - Zitate:
Gundula Schulze Eldowy (Schriftliche Transkription aus
Fernsehrdokumentation durch mich [S. R.]):
|Ich bin halt sehr jung gewesen und mit /Cocktailkleid/ da
|durch den Prenzlauer Berg gewackelt, ja. Und hab halt, ähm,
|war's ne sehr sinnliche Person. Und, ähm, was soll ich sagen
|*kicher*. Also sehr weiblich.
|Sehr weiblich. Ich hab mich schon sehr mit meiner
|Weiblichkeit auch identifiziert. Und, das war was
|Wunderschönes in der DDR Frau zu sein. Das hab ich genossen.
|Kann man so sagen. Das ist heute anders.
|Auch die Männer, die haben sich nicht geschämt, die
|Weiblichkeit zu kosten und zu genießen. Das war, ein,
|manchmal schon ... Die ganzen Feste, das waren auch sehr
|sinnliche, /sehr erotische/ Feste gewesen in der DDR.
|Darüber wird wenig gesprochen, aber ich, kann sagen, die
|sexuelle Freizügigkeit in der DDR, das war was ganz anderes.
|Da war keine Angst vor Berührung, dagewesen. Vor Nähe, vor
|Zusammenkommen. Das ging - wunderbar. Vollkommen ungezwungen
|und frei.
Sibylle Bergemann (Schriftliche Transkription aus
Fernsehdokumentation durch mich [S. R.]):
|Die Ost-Frauen generell hatten nicht so'n Anspruch an die
|Männer als ähm als Ernährer. Wir waren alle selbst
|selbständig und haben unser äh Geld alleine verdient und
|für uns waren sozusagen Männer auch Menschen.
|Wolfgang Εnzinger meinte:
|>Hat man früher eine Köchin als Koch bezeichnet? Ein Königin als König?
...
|Elizabeth II war nicht Duchess of Normandy, sondern Duke of Normandy.
Laut einer ZDF-Fernsehsendung, über die ich 2008 hier berichtete,
bezeichneten sich die Frauen in der DDR durchgehend mit
grammatisch männlichen Berufsbezeichnungen wie »Ingenieur«
und »Facharbeiter« - Ausnahme: »Krankenschwester«.
Mitschrift:
|Frage: Was haben Sie für einen Beruf?
|
|Antwort: Ich bin Ingenieur für Heizungs-, Lüftungs- und
|Sanitärtechnik. Und mir wurde aber vom Arbeitsamt gesagt, daß
|es in dieser Richtung ziemlich aussichtslos ist. Erstens,
|weil ich eine Frau bin, mit Kind. Dann komme ich aus der DDR,
|in die Ausbildung haben sie hier nicht so ein Vertrauen. Und
|werde wahrscheinlich über das Arbeitsamt keine Arbeit finden.
|Muß mich also selbst bemühen. Und das will ich jetzt aber
|auch machen.
Von 2012:
Die Frauen in der DDR erklärten WIMRE wohl (laut einer anderen
Quelle), daß sie wollten, daß ihre Qualifikation und nicht
ihre Geschlecht relevant sei. Das kam wohl auch in dieser
Radiosendung, aus der das folgende Zitat stammt.
|Ich war Ende der 80er Jahre in so ner kleinen privaten
|Frauengruppe. Wir haben uns regelmäßig getroffen, das war
|alles ziemlich entspannt, wir empfanden uns auch gar nicht
|als kämpferisch. Und als dann die Mauer aufging, dachten
|wir, jetzt müssen wir uns mal mit ner Westfrauengruppe
|treffen. Und das Ergebnis war ziemlich frustrierend, ich
|fürchte für beide Seiten. Wir hielten uns gegenseitig
|wahrscheinlich für rückständig. Wir fanden das überwiegend
|etwas merkwürdig, dass da Frauen darunter waren mit zwei
|Kindern, die längst 10 oder 12 Jahre alt waren, und dass
|die immer noch Hausfrauen waren. Das fanden wir irgendwie
|exotisch. Und umgekehrt war sichtbar, dass die
|zusammenzuckten, als eine von uns sagte, ich bin
|Ingenieur...ich bin Ingenieur und habe drei Kinder.
Deutschlandradio
|Bundeskanzler Merkel hat sich unterdessen demonstrativ
|vor den Papst gestellt.
und mehr dieser Art in der Süddeutschen
|Bundeskanzler Merkel appelliert an die Geschlossenheit
|der Union
Fokus
|Kanzler trifft Ex-Kanzler: Angela Merkel und Gerhard Schröder
|beim Sommerfest der SPD-Fraktion.
Tagesspiegel
|Dieser Wortwahl würde sich Kanzler Merkel wohl nicht
|anschließen.
FAZ
|Hannover: Bundeskanzler Angela Merkel und der kalifornische
|Gouverneur Arnold ...
Südwest-Aktiv
|Bundeskanzler Angela Merkel und Branchenverband ...
|zum Messestart ...
Uni-Pressespiegel
Eine Magisterarbeit beschreibt, daß sich Angela Merkel noch Anfang
der 1990er Jahre als "Minister" und "Realist" bezeichnete.
Zur Situation der Frauen in der DDR hier noch zwei - sicher etwas
subjektive - Zitate:
Gundula Schulze Eldowy (Schriftliche Transkription aus
Fernsehrdokumentation durch mich [S. R.]):
|Ich bin halt sehr jung gewesen und mit /Cocktailkleid/ da
|durch den Prenzlauer Berg gewackelt, ja. Und hab halt, ähm,
|war's ne sehr sinnliche Person. Und, ähm, was soll ich sagen
|*kicher*. Also sehr weiblich.
|Sehr weiblich. Ich hab mich schon sehr mit meiner
|Weiblichkeit auch identifiziert. Und, das war was
|Wunderschönes in der DDR Frau zu sein. Das hab ich genossen.
|Kann man so sagen. Das ist heute anders.
|Auch die Männer, die haben sich nicht geschämt, die
|Weiblichkeit zu kosten und zu genießen. Das war, ein,
|manchmal schon ... Die ganzen Feste, das waren auch sehr
|sinnliche, /sehr erotische/ Feste gewesen in der DDR.
|Darüber wird wenig gesprochen, aber ich, kann sagen, die
|sexuelle Freizügigkeit in der DDR, das war was ganz anderes.
|Da war keine Angst vor Berührung, dagewesen. Vor Nähe, vor
|Zusammenkommen. Das ging - wunderbar. Vollkommen ungezwungen
|und frei.
Sibylle Bergemann (Schriftliche Transkription aus
Fernsehdokumentation durch mich [S. R.]):
|Die Ost-Frauen generell hatten nicht so'n Anspruch an die
|Männer als ähm als Ernährer. Wir waren alle selbst
|selbständig und haben unser äh Geld alleine verdient und
|für uns waren sozusagen Männer auch Menschen.