Discussion:
leckere Leckerlis
(zu alt für eine Antwort)
Hanspeter Mathys
2011-06-28 14:23:19 UTC
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Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer Fernsehen
ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde. Hierzulande
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden. Ebenso verhält es sich mit den
"Leckerlis" für brave Hund und Pferde. Wir kennen hier nur die
"Basler-Läckerli". Dabei handelt es sich um ein süsses, lebkuchenartiges
Gebäck, welches von Menschen verzehrt wird. Im Deutschunterricht habe
ich dieses Wort auch nie zu hören bekommen. Ist "lecker" bloss ein
Modewort?
Ralf Heinrich Arning
2011-06-28 15:44:19 UTC
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Post by Hanspeter Mathys
Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer Fernsehen
ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde. Hierzulande
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden.
Vermutlich sind die Menschen mit teutonischem Migrationshintergrund die
Zielgruppe.

Ralf
Andreas Karrer
2011-06-28 15:53:21 UTC
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Post by Hanspeter Mathys
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden.
Achwass. Jahre her. Im U30-Jargon hier in der Hauptstadt wird das
längst für alles Mögliche verwendet, auch gern anerkennend für
gutgewachsene Frauen. Wichtig ist die hochdeutsche Aussprache, also
"lécker", nicht "läcker" wie bei den Läckerli oder bei "Läcker", ein
sehr angejahrtes Dialektwort für Lausbub.
Post by Hanspeter Mathys
ich dieses Wort auch nie zu hören bekommen. Ist "lecker" bloss ein
Modewort?
Bloss? Es ist jedenfalls eins.

- Andi
Oliver Cromm
2011-06-28 16:18:46 UTC
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Post by Andreas Karrer
Post by Hanspeter Mathys
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden.
Achwass. Jahre her. Im U30-Jargon hier in der Hauptstadt
In Berlin?

Ach nein, Du bist's - also jetzt in Bern? Oder spricht da etwa der
Anspruch einer heimlichen Hauptstadt?
--
Skyler: Uncle Cosmo ... why do they call this a word processor?
Cosmo: It's simple, Skyler ... you've seen what food processors do
to food, right?
Cartoon by Jeff MacNelley
Andreas Karrer
2011-06-28 18:06:10 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Andreas Karrer
Achwass. Jahre her. Im U30-Jargon hier in der Hauptstadt
In Berlin?
Ach nein, Du bist's - also jetzt in Bern? Oder spricht da etwa der
Anspruch einer heimlichen Hauptstadt?
Klaro. Letztes Jahr hat einer eine Stadtzeitung namens "Die Hauptstadt"
(Untertitel "ARROGANT. UND DAS ZU RECHT.") herausgegeben. War aber kein
Erfolg, der Zürcher weiss eh, dass er die höchste menschliche
Erscheinungsform auf Erden ist, das muss er nicht in einem Blättchen
nachlesen.

http://www.persoenlich.ch/news/show_news.cfm?newsid=89983
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Zuercher-Satiremagazin-vor-dem-Aus/story/11519373

- Andi
Vinzent Hoefler
2011-06-28 18:27:57 UTC
Permalink
Klaro. Letztes Jahr hat einer eine Stadtzeitung namens "Die Hauptstadt=
"
(Untertitel "ARROGANT. UND DAS ZU RECHT.") herausgegeben. War aber kei=
n
Erfolg, der Z=C3=BCrcher weiss eh, dass er die h=C3=B6chste menschlich=
e
Erscheinungsform auf Erden ist, das muss er nicht in einem Bl=C3=A4ttc=
hen
nachlesen.
<Loading Image...>


Vinzent.

-- =

f u cn rd ths, u cn gt a gd jb n cmptr prgrmmng.
Frank Hucklenbroich
2011-06-29 09:18:55 UTC
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Post by Andreas Karrer
Post by Hanspeter Mathys
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden.
Achwass. Jahre her. Im U30-Jargon hier in der Hauptstadt wird das
längst für alles Mögliche verwendet, auch gern anerkennend für
gutgewachsene Frauen.
Ist im Kölschen genauso. Ein hübsches Mädchen ist ein "Lecker Mädche".

Ich denke das kommt aus dem holländischen, da heißt "lecker" doch auch so
viel wie "schön", oder?

Grüße,

Frank
Erick T. Barkhuis
2011-06-29 09:39:20 UTC
Permalink
Frank Hucklenbroich:

[lecker]
Post by Frank Hucklenbroich
Ich denke das kommt aus dem holländischen, da heißt "lecker" doch
auch so viel wie "schön", oder?
Im übertragenden Sinne, ja.
"Lekker weertje, vandaag" wird immer wieder behauptet, wenn's um das
heutige schöne Wetter geht.

Ist das Essen in Holland mal "lekker", dan heisst es nicht unbedingt,
dass es schön aussah, sondern lediglich dass es gut geschmeckt hat.

Am anderen Ende des Spektrums: sagt ein Holländer "Oh, lekker is dat!",
dann meint er vermutlich, dass es ihm in Wirklichkeit gar nicht gefällt.
--
Erick
Ralf Heinrich Arning
2011-06-29 13:11:51 UTC
Permalink
Post by Erick T. Barkhuis
[lecker]
Post by Frank Hucklenbroich
Ich denke das kommt aus dem holländischen,
Pfeifer kennt es aus dem Mittelhochdeutschen im Sinne von
"Wohlschmeckendes lieben". Dazu paßt "Leckermaul". Ansonsten sind
"Leckerbissen" lecker, d. h. 'gut zu lecken'.
Post by Erick T. Barkhuis
da heißt "lecker" doch
Post by Frank Hucklenbroich
auch so viel wie "schön", oder?
Im übertragenden Sinne, ja.
"Lekker weertje, vandaag" wird immer wieder behauptet, wenn's um das
heutige schöne Wetter geht.
So kenne ich es auch aus Holland.
Post by Erick T. Barkhuis
Ist das Essen in Holland mal "lekker", dan heisst es nicht unbedingt,
dass es schön aussah, sondern lediglich dass es gut geschmeckt hat.
Das ist ein üblicher Sprachgebrauch mindestens im westlichen
Münsterland. Die übertragene Verwendung kenne ich nicht daher.
Der prädikative Gebrauch ("... ist lecker") scheint mir verbreiteter zu
sein.
Post by Erick T. Barkhuis
Am anderen Ende des Spektrums: sagt ein Holländer "Oh, lekker is dat!",
dann meint er vermutlich, dass es ihm in Wirklichkeit gar nicht gefällt.
Auf deutsch vielleicht: "Sehr appetitlich" mit starker Betonung des
"sehr".

Ralf
Steffen Buehler
2011-07-01 06:56:54 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Erick T. Barkhuis
Am anderen Ende des Spektrums: sagt ein Holländer "Oh, lekker is dat!",
dann meint er vermutlich, dass es ihm in Wirklichkeit gar nicht gefällt.
Auf deutsch vielleicht: "Sehr appetitlich" mit starker Betonung des
"sehr".
Gibt's hier auch schon im Original: "Na, lecker!" sagt meine Tochter,
wenn's um etwas Unappetitliches geht.

Wir hatten's zwar schon oft genug, aber be it around: das für mich
Unerträgliche ist immer noch das /ungebeugte/ "lecker" wie bei den
erwähnten "lecker Bohnen". Sofort kommen Visionen von links fahrenden
Wohnwagen und Delfter Kacheln hoch, wenn nicht noch mehr.

Viele Grüße
Steffen
Ralf Heinrich Arning
2011-07-01 16:38:27 UTC
Permalink
Post by Steffen Buehler
Wir hatten's zwar schon oft genug, aber be it around: das für mich
Unerträgliche ist immer noch das /ungebeugte/ "lecker" wie bei den
erwähnten "lecker Bohnen".
Auf einer Speisekarte müßte es freilich "Bohnen lecker" heißen. :o)

Ralf
Volker Gringmuth
2011-07-01 17:45:50 UTC
Permalink
Owgh wyre!


vG
--
"Wenn alle Chinesen, alle Inder so viele Autos wie wir haben, dann können
wir alle nochmal den Zündschlüssel umdrehen, 15 Minuten rumfahren, und dann
ist das Öl weg. Für immer. Und die Atmosphäre natürlich auch." (Volker
Pispers, "Bis neulich")
Walter P. Zähl
2011-06-29 20:18:21 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Post by Hanspeter Mathys
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden.
Achwass. Jahre her. Im U30-Jargon hier in der Hauptstadt wird das
längst für alles Mögliche verwendet, auch gern anerkennend für
gutgewachsene Frauen.
Ist im Kölschen genauso. Ein hübsches Mädchen ist ein "Lecker Mädche".
Ich denke das kommt aus dem holländischen, da heißt "lecker" doch auch so
viel wie "schön", oder?
Vgl Rudi Carrell in der Werbung für De Kuyper:
"Mann, der schmeckt echt lecker".

Und Kerkeling ist auf den Zug aufgesprungen; bei "lekker"
assoziiert man Holland.

Siehe auch "Lekkerland", die früher mal Sußwaren vertrieben,
heute machen sie in "Convenience" (immer noch Süßwaren,
aber viel hipper.)
"Geschichte" auf der Lekkerland-Website:

"1956 In Anlehnung an das niederländische Wort "lekker", das mit lecker,
süß, genüßlich und appetitlich übersetzt wird, entstand der Name
LEKKERLAND, unter dem sich in den Niederlanden mehrere selbständige
Süßwarengroßhändler zusammenschließen."

Selbst ist mir das Wort zuerst ca 1963 in einer holländischen Bäckerei
begegnet, wo uns "leckere Brötchen" verkauft wurden.


/Walter
Wolfgang Schwanke
2011-06-29 23:41:47 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Post by Hanspeter Mathys
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker"
ist für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den
wir niemals in den Mund nehmen würden.
Achwass. Jahre her. Im U30-Jargon hier in der Hauptstadt wird das
längst für alles Mögliche verwendet, auch gern anerkennend für
gutgewachsene Frauen.
Ist im Kölschen genauso. Ein hübsches Mädchen ist ein "Lecker Mädche".
Vielleicht ist es eine nieder/mittelfränkische Gemeinsamkeit.
--
Tank nur das gute Super rein

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Wolfram Heinrich
2011-06-28 15:55:32 UTC
Permalink
Ist "lecker" bloss ein Modewort?
Es bleibt zu hoffen. Ich fürchte aber, es ist ein Indiz dafür, daß der
Süden immer nördlicher wird.

Ciao
Wolfram
--
Man nimmt die dunkle, unerklärte Sache wichtiger als die helle, erklärte.
FRIEDRICH NIETZSCHE
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<http://www.freitag.de/community/blogs/wolfram-heinrich>
Oliver Cromm
2011-06-28 16:18:44 UTC
Permalink
Post by Hanspeter Mathys
"Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden. [...] Im Deutschunterricht habe
ich dieses Wort auch nie zu hören bekommen. Ist "lecker" bloss ein
Modewort?
Auch in großen Teilen Deutschlands ist das nicht heimisch, es verbreitet
sich aber in den letzten Jahrzehnten. Ich als in Südhessen
Aufgewachsener empfinde es a;s nicht völlig vertraut und assoziiere
manchmal einen holländischen Akzent. Benutze es aber trotzdem manchmal,
besonders als Adjektiv, weil es praktisch ist.
--
Press any key to continue or any other key to quit.
Christina Kunze
2011-06-28 20:53:40 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Hanspeter Mathys
"Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden. [...] Im Deutschunterricht habe
ich dieses Wort auch nie zu hören bekommen. Ist "lecker" bloss ein
Modewort?
Auch in großen Teilen Deutschlands ist das nicht heimisch, es verbreitet
sich aber in den letzten Jahrzehnten. Ich als in Südhessen
Aufgewachsener empfinde es a;s nicht völlig vertraut und assoziiere
manchmal einen holländischen Akzent. Benutze es aber trotzdem manchmal,
besonders als Adjektiv, weil es praktisch ist.
Vor allem als indeklinables Adjektiv, so hörte ich nun auch schon vor
geraumer Zeit eine mittelalte Frau in der Kaufhalle zu ihrem Mann sagen:
"Und am Sonntag essen wir lecker Bohnen".
Mir kommt das wie Kindersprache vor.

chr
Oliver Cromm
2011-06-28 21:32:39 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Oliver Cromm
Benutze es aber trotzdem manchmal,
besonders als Adjektiv, weil es praktisch ist.
Vor allem als indeklinables Adjektiv, so hörte ich nun auch schon vor
"Und am Sonntag essen wir lecker Bohnen".
Mir kommt das wie Kindersprache vor.
Mir auch, und das benutze ich auch nicht. Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
--
A computer will do what you tell it to do, but that may be much
different from what you had in mind. - Joseph Weizenbaum
Joachim Parsch
2011-06-29 06:56:32 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Mir auch, und das benutze ich auch nicht. Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
In der Tat, außerdem will man Schwester Luzie doch nicht verzehren.

"Das ist eine leckere Ente" hört sich für mich aber auch nicht
besonders idiomatisch an. Wenn, dann "die Ente ist lecker".

Vor einiger Zeit wurde hier schon mal die Vermutung geäußert, daß
das nicht deklinierte Adjektiv auf Hape Kerkeling als Königin
Beatrix zurückgeht (Gibt's lecker Mittagessen?)

Gruß
Joachim
Roland Franzius
2011-06-29 07:29:04 UTC
Permalink
Post by Joachim Parsch
Post by Oliver Cromm
Mir auch, und das benutze ich auch nicht. Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
In der Tat, außerdem will man Schwester Luzie doch nicht verzehren.
"Das ist eine leckere Ente" hört sich für mich aber auch nicht
besonders idiomatisch an. Wenn, dann "die Ente ist lecker".
Vor einiger Zeit wurde hier schon mal die Vermutung geäußert, daß
das nicht deklinierte Adjektiv auf Hape Kerkeling als Königin
Beatrix zurückgeht (Gibt's lecker Mittagessen?)
Liegt mir in der Millowitsch'en Aussprache aus Zeiten im Ohr, als Hape
noch nicht geplant war.
--
Roland Franzius
Walter P. Zähl
2011-06-29 18:45:49 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
Post by Joachim Parsch
Post by Oliver Cromm
Mir auch, und das benutze ich auch nicht. Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
In der Tat, außerdem will man Schwester Luzie doch nicht verzehren.
"Das ist eine leckere Ente" hört sich für mich aber auch nicht
besonders idiomatisch an. Wenn, dann "die Ente ist lecker".
Vor einiger Zeit wurde hier schon mal die Vermutung geäußert, daß
das nicht deklinierte Adjektiv auf Hape Kerkeling als Königin
Beatrix zurückgeht (Gibt's lecker Mittagessen?)
Liegt mir in der Millowitsch'en Aussprache aus Zeiten im Ohr, als Hape
noch nicht geplant war.
Da ging's aber auch um Holland:
"Ich könnt' schon wieder ... so ein leckeres Holland-Hähnchen!"

/Walter
Oliver Cromm
2011-06-29 22:25:24 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zähl
"Ich könnt' schon wieder ... so ein leckeres Holland-Hähnchen!"
Dann ist "lecker" der Milchjieper von damals?
--
Performance: A statement of the speed at which a computer system works.
Or rather, might work under certain circumstances. Or was
rumored to be working over in Jersey about a month ago.
Oliver Cromm
2011-06-29 17:16:17 UTC
Permalink
Post by Joachim Parsch
Post by Oliver Cromm
Mir auch, und das benutze ich auch nicht. Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
In der Tat, außerdem will man Schwester Luzie doch nicht verzehren.
Muß man das verstehen? Google deutet auf Janosch hin, also nein.

Ich habe jedenfalls "Ente" gewählt, weil da mehr Mißverständnisse
aufkommen könnten als bei "Bohnen".
Post by Joachim Parsch
"Das ist eine leckere Ente" hört sich für mich aber auch nicht
besonders idiomatisch an. Wenn, dann "die Ente ist lecker".
Stimmt schon. "Leckere Ente habt ihr da" geht vielleicht, aber meistens
läuft es doch auf's Adverb hinaus: "Probier mal die Ente, die ist echt
lecker", dann geht aber auch "... die ist echt gut" oder "die schmeckt
echt prima".
--
Software gets slower, faster than hardware gets faster.
--Wirth's law
Joachim Parsch
2011-06-29 19:13:24 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Joachim Parsch
Post by Oliver Cromm
Mir auch, und das benutze ich auch nicht. Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
In der Tat, außerdem will man Schwester Luzie doch nicht verzehren.
Muß man das verstehen? Google deutet auf Janosch hin, also nein.
Janosch ist richtig - die Krankenhausgeschichte, wenn ich mich
recht erinnere. Kanntest du nicht? Bei meinen Kindern haben
sich die Tiger+Bär-Geschichten als Vorlesestoff bewährt.
Damals, als sie noch jung waren...

Gruß
Joachim
Oliver Cromm
2011-06-29 22:25:23 UTC
Permalink
Post by Joachim Parsch
Post by Oliver Cromm
Post by Joachim Parsch
In der Tat, außerdem will man Schwester Luzie doch nicht verzehren.
Muß man das verstehen? Google deutet auf Janosch hin, also nein.
Janosch ist richtig - die Krankenhausgeschichte, wenn ich mich
recht erinnere. Kanntest du nicht? Bei meinen Kindern haben
sich die Tiger+Bär-Geschichten als Vorlesestoff bewährt.
Damals, als sie noch jung waren...
Nö, kannte ich nicht. Ich selber mag ihn nicht, fand langweilig, was ich
gelesen habe, ich könnte den unter "überschätzt" im nach drb verlagerten
Faden nennen.

Und mein Sohn hat bei gelegentlichen Begegnungen damit nicht mit
sonderlichem Interesse reagiert. Natürlich waren diese Begegnungen viel
seltener, als wenn wir in Deutschland gewesen wären, also muß das nichts
heißen.
--
Java is kind of like kindergarten. There are lots of rules you have to
remember. If you don't follow them, the compiler makes you sit in the
corner until you do. - Don Raab
Ignatios Souvatzis
2011-06-29 13:17:10 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Christina Kunze
Post by Oliver Cromm
Benutze es aber trotzdem manchmal,
besonders als Adjektiv, weil es praktisch ist.
Vor allem als indeklinables Adjektiv, so hörte ich nun auch schon vor
"Und am Sonntag essen wir lecker Bohnen".
Mir kommt das wie Kindersprache vor.
Mir auch, und das benutze ich auch nicht. Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
Bist du auf der Suche nach "schmackhaft"?

-is
--
seal your e-mail: http://www.gnupg.org/
Oliver Cromm
2011-06-29 17:16:15 UTC
Permalink
Post by Ignatios Souvatzis
[...] Aber "leckere Ente" ist halt
kompakter als "Ente, die gut schmeckt", in Fällen, wo "gute Ente" nicht
eindeutig genug ist.
Bist du auf der Suche nach "schmackhaft"?
Nein, *das* Wort gehört weder in die Umgangssprache noch in seriöse
Texte.
--
Nussig, gesund und schokoschmackig
Sepp Neuper
2011-06-29 20:41:46 UTC
Permalink
Post by Hanspeter Mathys
Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer Fernsehen
ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde. Hierzulande
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker".
Da seid ihr Schweizer nicht alleine.
Auch hier in Bayern gilt dieses Wort als sprachliche Pest, die sich
leider immer weiter ausbreitet.
Aber da die bayrischen Kinder auch nicht-bayrisches Fernsehen
anschauen, läßt sich dagegen wohl nicht viel tun.
Genauso wie bei euch.

Servus, Sepp
Markus Ermert
2011-06-30 21:16:00 UTC
Permalink
Post by Sepp Neuper
Post by Hanspeter Mathys
Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer
Fernsehen ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde.
Hierzulande herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv
"lecker".
Da seid ihr Schweizer nicht alleine.
Auch hier in Bayern gilt dieses Wort als sprachliche Pest, die sich
leider immer weiter ausbreitet.
Im deutschen Nordosten war das Wort (i.S.v. wohlschmeckend) Anfang der
90er ebenfalls noch recht unüblich. Mann und Busch hin oder her: Es
scheint lange Zeit nicht mehr in diesem Sinne genutzt worden und somit
reimportiert worden zu sein.

"Lecker" wird sich von Holland aus immer weiter nach Südosten
ausbreiten, weil es eben eine Lücke füllt. Warum auch nicht?

--
Sepp Neuper
2011-07-02 08:14:20 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
"Lecker" wird sich von Holland aus immer weiter nach Südosten
ausbreiten, weil es eben eine Lücke füllt. Warum auch nicht?
Weil das Wort schwul ist.
Ausserdem hört es sich furchtbar an und wird in Situationen
verwendet, in denen es gar nicht hineingehört.
Besonders die beiden "Komödiantinnen" Hella von Sinnen und Gaby Köster
sind Meisterinnen darin. Für die ist immer alles "lecker dies" und
"lecker das". Arrrrgh!
Dieses "lecker" geht mir so auf den Wecker.

Und was für eine Lücke soll es denn füllen?
Ich bin mein ganzes bisheriges Leben ohne Verwendung dieses
Wortes ausgekommen.
Abgesehen von gerade eben.

Servus, Sepp
Ralf Heinrich Arning
2011-07-02 10:10:50 UTC
Permalink
Post by Sepp Neuper
Und was für eine Lücke soll es denn füllen?
Ich bin mein ganzes bisheriges Leben ohne Verwendung dieses
Wortes ausgekommen.
Was muß das für ein armes Leben gewesen sein, in dem es nicht gab, das
wert gewesen wäre, "lecker" genannt zu werden.

Ralf
Lothar Frings
2011-07-02 10:18:55 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Sepp Neuper
Und was für eine Lücke soll es denn füllen?
Ich bin mein ganzes bisheriges Leben ohne Verwendung dieses
Wortes ausgekommen.
Was muß das für ein armes Leben gewesen sein, in dem es nicht gab, das
wert gewesen wäre, "lecker" genannt zu werden.
Was für ein Idiot muß der sein, der nicht zwischen
der Verwendung eines bestimmten Worts und einer
Gelegenheit dazu unterscheiden kann.
Martin Gerdes
2011-07-02 11:30:05 UTC
Permalink
Post by Sepp Neuper
Post by Markus Ermert
"Lecker" wird sich von Holland aus immer weiter nach Südosten
ausbreiten, weil es eben eine Lücke füllt. Warum auch nicht?
Weil das Wort schwul ist.
Ausserdem hört es sich furchtbar an und wird in Situationen
verwendet, in denen es gar nicht hineingehört.
Dieses "lecker" geht mir so auf den Wecker.
Das ist hinreichend deutlich geworden.

Ich darf Dir allerdings wenig Hoffnung machen: Vermutlich wird das Wort
weiter im regen Gebrauch sein, auch wenn es Dir auf den Wecker geht.
Wenn ich Dir einen Vorschlag machen darf: Schalte doch einfach kein
Kommerzfernsehen ein, dann bleiben Dir die genannten Komödiantinnen zum
allergrößten Teil erspart.
Oliver Cromm
2011-07-02 15:18:14 UTC
Permalink
Sepp Neuper *
Post by Sepp Neuper
Besonders die beiden "Komödiantinnen" Hella von Sinnen und Gaby Köster
sind Meisterinnen darin. Für die ist immer alles "lecker dies" und
"lecker das". Arrrrgh!
Und dann diese bayrischen Komiker, für die ist immer alles "Jo mei!",
da wird mir ganz schlecht. Kann das Fernsehen nicht mal auf meine
Regiolekt-Allergie Rücksicht nehmen?
--
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Die wertgeminderten Designer Armbanduhrkopien sind jetzt sogar mehr
wertgemindert. Spampoesie
Andreas Scharrer
2011-07-02 16:16:06 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Und dann diese bayrischen Komiker, für die ist immer alles "Jo mei!",
da wird mir ganz schlecht.
In mind. einer Passage durchaus desd-würdig, die Monika Gruber:

(Die Herleitung von Sers!)

Andreas.
Carsten Thumulla
2011-06-30 04:21:45 UTC
Permalink
Post by Hanspeter Mathys
Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer Fernsehen
ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde. Hierzulande
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker".
Das ist auch kein deutsches Wort. Grund ist die berwußte Nervwerbung, die
ein Einbrennen im Gehirn erreichen will. *SAAAAANOOOSTOOOOOOOL* Werbung
ist Körperverletzung, am besten, Ton aus -- mute. Ebensolche Fälle sind
die Cerealien, die aus den Ceralien mutierten. Die Nerverei ist Absicht.

Lekker kommt aus dem holländischen, und wenn das Carrell oder ein Meisje
sagt, dann ist das auch in Ordnung.


Carsten
--
mißlungene Integration
http://www.toonpool.com/user/12400/files/
missgelungene_integration_1014275.jpg
Martin Gerdes
2011-06-30 10:00:47 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Hanspeter Mathys
Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer Fernsehen
ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde. Hierzulande
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker".
Das ist auch kein deutsches Wort.
Schon Wilhelm Busch war übrigens offenbar von der Fernsehwerbung
versaut, denn er dichtete:

"Freilich!" meint der Zuckerbäcker,
"Warum ist der Mensch so lecker?!"
[Wilhelm Busch: Max und Moritz]
Oliver Cromm
2011-06-30 16:58:11 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Schon Wilhelm Busch war übrigens offenbar von der Fernsehwerbung
"Freilich!" meint der Zuckerbäcker,
"Warum ist der Mensch so lecker?!"
[Wilhelm Busch: Max und Moritz]
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
--
Bill Gates working as a waiter:
- Waiter, there's a fly in my soup
- Try again, maybe it won't be there this time
Joachim Pense
2011-06-30 18:02:40 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Das Wort kannte ich noch nicht. Hat was Omahaftes.

Joachim
Ignatios Souvatzis
2011-06-30 20:25:13 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Oliver Cromm
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Das Wort kannte ich noch nicht. Hat was Omahaftes.
Analog zu "gefräßig."

-is
--
seal your e-mail: http://www.gnupg.org/
Wolfram Heinrich
2011-06-30 21:33:39 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Oliver Cromm
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Das Wort kannte ich noch nicht. Hat was Omahaftes.
Es ist wohl eher eine Übersetzung aus Dialekten ins Hochdeutsche. Der
Franke sagt "gnäschig", in Bayern sagt man "gnaschat". Das ist ähnlich wie
das "Herrgotts nein", das aus dem "Hackodsna" kommt.

Ciao
Wolfram
--
Die einfachste Methode der Schwachen, ihre Unabhängigkeit zu wahren, ist
der Entschluß, so zu denken wie die Mächtigen.
WALTER DIRKS
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<http://www.freitag.de/community/blogs/wolfram-heinrich>
Joachim Pense
2011-06-30 22:32:28 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Post by Oliver Cromm
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Das Wort kannte ich noch nicht. Hat was Omahaftes.
Es ist wohl eher eine Übersetzung aus Dialekten ins Hochdeutsche. Der
Franke sagt "gnäschig", in Bayern sagt man "gnaschat". Das ist ähnlich wie
das "Herrgotts nein", das aus dem "Hackodsna" kommt.
Ja, die Franken oder Bayern mögen so Zeux sagen, da schwabbert viel
Archaisches her. Aber ein Frankfodder?

Joachim
Wolfram Heinrich
2011-06-30 22:49:08 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Post by Oliver Cromm
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Das Wort kannte ich noch nicht. Hat was Omahaftes.
Es ist wohl eher eine Übersetzung aus Dialekten ins Hochdeutsche. Der
Franke sagt "gnäschig", in Bayern sagt man "gnaschat". Das ist ähnlich wie
das "Herrgotts nein", das aus dem "Hackodsna" kommt.
Ja, die Franken oder Bayern mögen so Zeux sagen, da schwabbert viel
Archaisches her. Aber ein Frankfodder?
So weit ist Frankfurt von Aschaffenburg auch nicht entfernt.

Ciao
Wolfram
--
Give him a fair trial and hang him.
AMERIKANISCHER SPRUCH
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<http://www.freitag.de/community/blogs/wolfram-heinrich>
Joachim Pense
2011-06-30 23:03:04 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Post by Oliver Cromm
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Das Wort kannte ich noch nicht. Hat was Omahaftes.
Es ist wohl eher eine Übersetzung aus Dialekten ins Hochdeutsche. Der
Franke sagt "gnäschig", in Bayern sagt man "gnaschat". Das ist ähnlich wie
das "Herrgotts nein", das aus dem "Hackodsna" kommt.
Ja, die Franken oder Bayern mögen so Zeux sagen, da schwabbert viel
Archaisches her. Aber ein Frankfodder?
So weit ist Frankfurt von Aschaffenburg auch nicht entfernt.
Also ich hab noch nie bei dem, was die Aschebäscher so reden, was
Fränkisches entdecken können. Das ist so ähnlich wie Frankfurt und sogar
noch Mainz. Naja, dialektologisch sind die Mainzer, die Trierer, die
Amsterdamer und die Brügger ja auch alles Franken.

Joachim
Oliver Cromm
2011-07-01 02:15:11 UTC
Permalink
Joachim Pense *
[genäschig]
Post by Joachim Pense
Post by Wolfram Heinrich
Es ist wohl eher eine Übersetzung aus Dialekten ins Hochdeutsche.
Der Franke sagt "gnäschig", in Bayern sagt man "gnaschat". Das ist
ähnlich wie das "Herrgotts nein", das aus dem "Hackodsna" kommt.
Ja, die Franken oder Bayern mögen so Zeux sagen, da schwabbert viel
Archaisches her. Aber ein Frankfodder?
Der Duden ordnet das Wort als "gehoben" ein, und für mich gehört es
auch nicht zur Umgangssprache.
--
Schnell, Garantiert - Nur bei Uns
Die wertgeminderten Designer Armbanduhrkopien sind jetzt sogar mehr
wertgemindert. Spampoesie
Matthias Opatz
2011-06-30 20:25:31 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Martin Gerdes
Schon Wilhelm Busch war übrigens offenbar von der Fernsehwerbung
"Freilich!" meint der Zuckerbäcker,
"Warum ist der Mensch so lecker?!"
[Wilhelm Busch: Max und Moritz]
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Dann nimm Goethen.

| Kniep saß auch dabei und übernahm sich so, von allen den leckern
| Speisen zu essen, daß ich fürchtete, er platze; [...]
(Italienische Reise, Kapitel 59)

| Kaum zu saugen verlernt, da folgt’ ich meinen Begierden
| Unter die jungen Lämmer und Ziegen, die neben der Herde
| Sich im Freien zerstreuten; ich hörte die blökenden Stimmen
| Gar zu gerne, da lüstete mich nach leckerer Speis
(Reineke Fuchs, vierter Gesang)

Aber auch die sonstige Literatur ist voll von lecker i. S. v.
schmackhaft: Thomas Mann, Karl May, Ganghofer, Grimms, Arndt,
Morgenstern, Storm, ETA Hoffmann, Hebbel, Meyrink, Ossietzky,
Klabund, Ringelnatz, Keller (!), Pückler, Kügelgen ...

Ich kann die Befindlichkeiten gegen lecker (i. S. v. schmackhaft)
jedenfalls nicht nachvollziehen, ich bin im Meißnischen mit
"leggern Sachn" großgeworden.

Dagegen sind die Bedeutungen "naschhaft" und "anziehend" nicht
in meinem aktiven Wortschatz noch sind sie hier sonderlich im
Kommen. Letzteres begenet mit bestenfalls als Holländer-Parodie
(oder Holländerparodisten-Parodie => Kerkeling).

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Martin Gerdes
2011-07-01 22:00:06 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Martin Gerdes
Schon Wilhelm Busch war übrigens offenbar von der Fernsehwerbung
"Freilich!" meint der Zuckerbäcker,
"Warum ist der Mensch so lecker?!"
[Wilhelm Busch: Max und Moritz]
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Kann sein, muß aber nicht sein.
Wolfram Heinrich
2011-07-02 00:17:44 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Oliver Cromm
Post by Martin Gerdes
Schon Wilhelm Busch war übrigens offenbar von der Fernsehwerbung
"Freilich!" meint der Zuckerbäcker,
"Warum ist der Mensch so lecker?!"
[Wilhelm Busch: Max und Moritz]
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Kann sein, muß aber nicht sein.
Wie sagt der genäschige Bär? "Es gibt keine schlechten Menschen, wenn sie
nur richtig zubereitet sind."

Ciao
Wolfram
--
Wenn Marx auferstünde von den Toten - der würde sich wundern.
UNBEKANNT
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<http://www.freitag.de/community/blogs/wolfram-heinrich>
Markus Ermert
2011-06-30 21:13:00 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Martin Gerdes
"Freilich!" meint der Zuckerbäcker,
"Warum ist der Mensch so lecker?!"
[Wilhelm Busch: Max und Moritz]
Hier aber m.E. in der Bedeutung "genäschig".
Genau. Siegerländisch heißt das übrigens "schluchig". Und Schluch ist
halt lecker.

--
Roland Franzius
2011-07-01 09:56:29 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Carsten Thumulla
Post by Hanspeter Mathys
Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer Fernsehen
ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde. Hierzulande
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker".
Das ist auch kein deutsches Wort.
Schon Wilhelm Busch war übrigens offenbar von der Fernsehwerbung
"Freilich!" meint der Zuckerbäcker,
"Warum ist der Mensch so lecker?!"
[Wilhelm Busch: Max und Moritz]
Leckerbissen und Leckermaul sind offenbar uralt. Niederländische Worte
aus dem germanischen Wortbestand, die keine friesische oder
plattdeutsche Entsprechung haben, sind vermutlich selten.
--
Roland Franzius
Juergen Grosse
2011-06-30 19:30:04 UTC
Permalink
Am 30.06.2011 06:21, schrieb Carsten Thumulla:

...
Post by Carsten Thumulla
Lekker kommt aus dem holländischen, und wenn das Carrell oder ein Meisje
sagt, dann ist das auch in Ordnung.
...

Kommt's nicht. Schon bei Goethen findet sich z. B. "..., und füttert ihn
mit leckern Speisen fast zu Tode".


Tschüs, Jürgen
Jakob Achterndiek
2011-06-30 21:04:43 UTC
Permalink
Schon bei Goethen findet sich z. B. "..., und füttert ihn mit leckern
Speisen fast zu Tode".
Welcher Goethe ist das? Meiner kennt das nicht.

j/\a
--
Juergen Grosse
2011-06-30 21:26:53 UTC
Permalink
Am 30.06.2011 23:04, schrieb Jakob Achterndiek:

...
Post by Jakob Achterndiek
Schon bei Goethen findet sich z. B. "..., und füttert ihn mit leckern
^^^
man
Post by Jakob Achterndiek
Speisen fast zu Tode".
Welcher Goethe ist das? Meiner kennt das nicht.
Der mit dem unvollendeten Opernlibretto "Die ungleichen Hausgenossen",
also unser aller Goethe. Ich fand das Zitat im Grimm'schen Wörterbuch
und zitierte hier aus dem Gedächtnis; mein oben korrigierter Fehler
erschwerte das Nachgoogeln, ohne dass dies beabsichtigt war. Es hätte
noch andere Fundstellen gegeben, doch diese fand ich nun einmal bei Grimms.


Tschüs, Jürgen
Jakob Achterndiek
2011-06-30 21:53:02 UTC
Permalink
Post by Juergen Grosse
...
Post by Jakob Achterndiek
Schon bei Goethen findet sich z. B. "..., und füttert ihn mit leckern
^^^
man
Post by Jakob Achterndiek
Speisen fast zu Tode".
Welcher Goethe ist das? Meiner kennt das nicht.
Der mit dem unvollendeten Opernlibretto "Die ungleichen Hausgenossen",
also unser aller Goethe. Ich fand das Zitat im Grimm'schen Wörterbuch
und zitierte hier aus dem Gedächtnis; mein oben korrigierter Fehler
erschwerte das Nachgoogeln, ohne dass dies beabsichtigt war. Es hätte
noch andere Fundstellen gegeben, doch diese fand ich nun einmal bei Grimms.
Danke.

Gruß
j/\a
--
Antje Baumann
2011-06-30 17:37:55 UTC
Permalink
Post by Hanspeter Mathys
Ich habe unlängst nicht schlecht gestaunt, als im Schweizer Fernsehen
ein "leckerer" griechischer Schafskäse beworben wurde. Hierzulande
herrscht nämlich eine Aversion gegen das Adjektiv "lecker". "Lecker" ist
für uns ein nur in Deutschland gebrauchter "Teutonismus", den wir
niemals in den Mund nehmen würden.
Für mich (Berliner) ist lecker ein ganz normales Wort und wird von mir
sehr häufig benutzt. Ich hab aber gelernt, dass Schweizer das nicht so
gerne hören und stattdessen eher "fein" sagen. Zum Beispiel: "Das Essen
war aber fein." statt "Das Essen war aber lecker."

Wenn ich das Wort lecker höre, explodieren sämtliche Geschmacksknospen
im Mund, das ist das reinste Feuerwerk und das Wasser läuft mir im Mund
zusammen. Höre ich dagegen das Wort “fein” im Zusammenhang mit Essen
macht maximal eine Geschmacksknospe *plopp*. Ich würde sagen: “Es hat
mir fein geschmeckt.” wenn ich das Essen mittelmässig fand, den
Gastgeber aber nicht beleidigen möchte.

Tschuess
Antje
Sepp Neuper
2011-06-30 21:50:18 UTC
Permalink
Post by Antje Baumann
Für mich (Berliner) ist lecker ein ganz normales Wort und wird von mir
sehr häufig benutzt. Ich hab aber gelernt, dass Schweizer das nicht so
gerne hören und stattdessen eher "fein" sagen. Zum Beispiel: "Das Essen
war aber fein." statt "Das Essen war aber lecker."
Hier in Bayern heißt es einfach: Dös woar a guats Essn, oder:
Dös Essn woar guat!

Servus, Sepp
Helmut Richter
2011-07-01 06:40:39 UTC
Permalink
Post by Sepp Neuper
Dös Essn woar guat!
Der Bayer neigt zum Understatement: Basst scho!

Ein *richtiges* Lob ist "gaanz guat" mit Betonung auf dem leicht gelängten
a von "ganz". Dagegen hat "ganz guat" mit kurzem unbetontem "ganz"
dieselbe einschränkende Bedeutung wie überall anders auch.

Aber nicht vergessen: nix gsagt is globt gnua.
--
Helmut Richter
Dieter Bruegmann
2011-07-01 09:14:33 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Sepp Neuper
Dös Essn woar guat!
Der Bayer neigt zum Understatement: Basst scho!
Der Berliner auch: Kann man nich meckan!


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

NP: Ulrich Blumenthal - Forschung aktuell 30.06.2011, komplette Sendun
Volker Gringmuth
2011-07-01 17:53:11 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Helmut Richter
Post by Sepp Neuper
Dös Essn woar guat!
Der Bayer neigt zum Understatement: Basst scho!
Der Berliner auch: Kann man nich meckan!
Der Schwabe erst recht: Mr kòòs nondrwürga!


vG
--
"Die Merkel steht dann da, so wie sie dann immer da so steht, und dann
guckt sie so, nicht wahr, versucht der Krise ein Gesicht zu geben, und ich
denke immer: Die ist genauso gespannt, was sie gleich sagen wird, wie
ich!" (Volker Pispers, "Bis neulich")
Jakob Achterndiek
2011-07-01 20:51:08 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Dieter Bruegmann
Post by Helmut Richter
Post by Sepp Neuper
Dös Essn woar guat!
Der Bayer neigt zum Understatement: Basst scho!
Der Berliner auch: Kann man nich meckan!
Der Schwabe erst recht: Mr kòòs nondrwürga!
Der Mecklenburger muß für so hochgradige Ironie ins
Hochdeutsche ausweichen: Der Hunger treibt's rein!

j/\a
--
Mathias Koerber
2011-07-02 04:50:04 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Der Mecklenburger muß für so hochgradige Ironie ins
Hochdeutsche ausweichen: Der Hunger treibt's rein!
"..., und der Ekel runter"
Walter P. Zähl
2011-07-02 05:34:09 UTC
Permalink
Post by Mathias Koerber
Post by Jakob Achterndiek
Der Mecklenburger muß für so hochgradige Ironie ins
Hochdeutsche ausweichen: Der Hunger treibt's rein!
"..., und der Ekel runter"
Wie schon der fette Bruder von Ratatouille sagt:
"You just have to control the gag reflex."

/Walter
Sepp Neuper
2011-07-02 08:17:58 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Der Schwabe erst recht: Mr kòòs nondrwürga!
Gibt es im Schwabenland noch weitere Buchstaben, die man
ansonsten im Deutschen eher nicht verwendet?

bye, Sepp
Martin Gerdes
2011-07-02 11:30:05 UTC
Permalink
Post by Sepp Neuper
Post by Volker Gringmuth
Der Schwabe erst recht: Mr kòòs nondrwürga!
Gibt es im Schwabenland noch weitere Buchstaben, die man
ansonsten im Deutschen eher nicht verwendet?
Etliche, vor allem Nasale.

Generell gibt es im Deutschen viele Buchstaben, die man ansonsten im
Deutschen nicht verwendet, die bei der Kennzeichnung der Aussprache aber
ausgesprochen hilfreich sind.

PS: Der obige Satz ist übrigens kein genuin schwäbischer, ein "ü" gibts
im Schwäbischen nämlich nicht.
Gerald Fix
2011-07-02 12:31:11 UTC
Permalink
On Sat, 02 Jul 2011 13:30:05 +0200, Martin Gerdes
Post by Martin Gerdes
Post by Sepp Neuper
Post by Volker Gringmuth
Der Schwabe erst recht: Mr kòòs nondrwürga!
Gibt es im Schwabenland noch weitere Buchstaben, die man
ansonsten im Deutschen eher nicht verwendet?
PS: Der obige Satz ist übrigens kein genuin schwäbischer, ein "ü" gibts
im Schwäbischen nämlich nicht.
Es ist natürlich müßig, darüber zu streiten, was schwäbisch ist und
was nicht mehr. Bei meinen Stuttgarter Bekannten stelle ich in den
letzten Jahren sogar ein betontes "ü" fest. Das, was vor einigen
Jahren noch Hyperkorrektur beim Hochdeutsch-Sprechen war, scheint
jetzt Mundart zu sein. Das sind keine Wirrdeberger mehr, sondern
Wüürttemperker.

Hümmel aber auch.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Martin Gerdes
2011-07-04 05:00:00 UTC
Permalink
Post by Gerald Fix
Post by Martin Gerdes
PS: Der obige Satz ist übrigens kein genuin schwäbischer, ein "ü" gibts
im Schwäbischen nämlich nicht.
Es ist natürlich müßig, darüber zu streiten, was schwäbisch ist und
was nicht mehr. Bei meinen Stuttgarter Bekannten stelle ich in den
letzten Jahren sogar ein betontes "ü" fest.
Das sog. Honoratiorenschwäbisch gibt es schon lang, auch in anderen
Gegenden gilt übrigens der Ersatz von i durch ü als etwas manürüert.

"Herr Graf, es üst angerüchtet."
Post by Gerald Fix
Hümmel aber auch.
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Matthias Opatz
2011-07-04 09:50:18 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Hülfe!

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Volker Gringmuth
2011-07-04 10:01:06 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Hülfe!
Das würd echt ümmer schlümmer.


vG
--
"Und dann sitz ich wieder da und versuch das zu begreifen (das ist ja immer
mein Schicksal): Wieso gehen Arbeitsplätze in der Autoindustrie verloren,
wenn die Autos weniger Dreck hinten rausblasen? Wer immer so was in die
Zeitungen kackt, sollte Aspirin dazukleben müssen ..." (Volker Pispers,
"Bis neulich")
Rike Kunze
2011-07-04 10:37:27 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Matthias Opatz
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Hülfe!
Das würd echt ümmer schlümmer.
Und noch schlümmer nümmer.

-rike
Jakob Achterndiek
2011-07-04 10:07:13 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Hülfe!
"Hülfe Gottes" nannte sich eine 1992 geschlossene Grube der
Erzbergwerke Bad Grund.

j/\a
--
Andreas Scharrer
2011-07-04 10:11:17 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Matthias Opatz
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Hülfe!
"Hülfe Gottes" nannte sich eine 1992 geschlossene Grube der
Erzbergwerke Bad Grund.
Mahü nennen die Wiener die Mariahilfer Straße.

Andreas.
Rike Kunze
2011-07-04 10:05:51 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Die gibt's hier auch. Und dazu noch das Schüppchen für einen
Schmollmund ("Mit dem Sch{i,ü}ppchen kannst du ja den ganzen
Buddelkasten leersch{i,ü}ppen!").
Gibt's das auch woanders, oder kommt das von hier? DUDEN kennt es und
nennt keine Region dazu.

-rike
Oliver Cromm
2011-07-05 16:58:48 UTC
Permalink
Post by Rike Kunze
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Die gibt's hier auch. Und dazu noch das Schüppchen für einen
Schmollmund ("Mit dem Sch{i,ü}ppchen kannst du ja den ganzen
Buddelkasten leersch{i,ü}ppen!").
Gibt's das auch woanders, oder kommt das von hier? DUDEN kennt es und
nennt keine Region dazu.
Meist in der Form "eine Schüppe/Schippe ziehen" kenne ich das auch aus
Südhessen. Wie weit südlich reicht eigentlich der "Flunsch"?
--
*Hardware* /n./ The parts of a computer that can be kicked
Thomas Schade
2011-07-05 17:33:23 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Rike Kunze
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Die gibt's hier auch. Und dazu noch das Schüppchen für einen
Schmollmund ("Mit dem Sch{i,ü}ppchen kannst du ja den ganzen
Buddelkasten leersch{i,ü}ppen!").
Gibt's das auch woanders, oder kommt das von hier? DUDEN kennt es und
nennt keine Region dazu.
Meist in der Form "eine Schüppe/Schippe ziehen" kenne ich das auch aus
Südhessen. Wie weit südlich reicht eigentlich der "Flunsch"?
Spätestens seitdem ich hier wohne bis München.


Ciao
Toscha
--
Fleiß kann man vortäuschen,
aber faul muss man wirklich sein.
Helmut P. Einfalt
2011-07-05 17:35:47 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Meist in der Form "eine Schüppe/Schippe ziehen" kenne ich das auch aus
Südhessen. Wie weit südlich reicht eigentlich der "Flunsch"?
Jedenfalls nicht bis über den Hangendenstein, denn hierzulande (Sbg, OÖ,
NÖ, Wien) heißt es
"ein Schnoferl ziehen".

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Oliver Cromm
2011-07-05 16:58:46 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Die hier ortsständige "Schüppe" (und das Verb dazu) hat es sogar in den
Duden geschafft.
Und in alle anderen Wörterbücher, die ich jetzt gecheckt habe. "Schüppe"
war bis hinunter in meine Heimat eine häufig zu hörende Aussprache.
Schupfnudeln kenne ich aber aus einer ganz anderen Gegend.
--
Strategy: A long-range plan whose merit cannot be evaluated until
sometime after those creating it have left the organization.
Volker Gringmuth
2011-07-03 11:31:48 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
PS: Der obige Satz ist übrigens kein genuin schwäbischer
/Das/ war mir so was von klar :-)


vG
--
"Der Sprecher der CSU hat mal gesagt, wenn wir die Tabaksteuer zu sehr
erhöhen, gefährden wir Arbeitsplätze in der Zigarettenindustrie. Und das
meinen die auch nicht ironisch! Also, Herr Schäuble, wenn Sie das Ausüben
von Anschlägen zu sehr erschweren, gefährden Sie Arbeitsplätze in der
Dynamitstangenindustrie!" (Volker Pispers, "Bis neulich")
Martin Gerdes
2011-07-04 05:00:01 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Martin Gerdes
PS: Der obige Satz ist übrigens kein genuin schwäbischer
/Das/ war mir so was von klar :-)
Jetzt fehlt nur noch die Behauptung, das ü sei ein Bait gewesen.

Ich glaube, ich muß Dir gelegentlich mal passende Fachliteratur zukommen
lassen, z.B. DAS:

Vogt, Friedrich Emil:
Schwäbisch in Laut und Schrift: eine ergründende und ergötzliche
Sprachlehre.

Wieviel davon wohl noch da ist, seit ich weg bin?
Volker Gringmuth
2011-07-04 08:05:45 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Jetzt fehlt nur noch die Behauptung, das ü sei ein Bait gewesen.
Absicht wars nicht, aber /irnkwas/ muß ja fhclsa sein.
Post by Martin Gerdes
Schwäbisch in Laut und Schrift: eine ergründende und ergötzliche
Sprachlehre.
Ich kämpfe mich gerade durch Manfred Mais „Do kaasch nemme“. Nicht so
wissenschaftlich, macht aber mehr Spaß.


vG
--
"Der Lafontaine hat schon vor Derivaten gewarnt, da wußten 90 Prozent der
Abgeordneten noch nicht mal, was das ist - und 100 Prozent der Banker
wissen bis heute nicht, was es ist!" (Volker Pispers, "Bis neulich")
Florian Ritter
2011-07-04 09:49:47 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Martin Gerdes
Schwäbisch in Laut und Schrift: eine ergründende und ergötzliche
Sprachlehre.
Ich kämpfe mich gerade durch Manfred Mais „Do kaasch nemme“. Nicht so
wissenschaftlich, macht aber mehr Spaß.
Schwäbisch als Spaßmacher herzunehmen zeugt von einer megamäßig
perversen Veranlagung - FR
Volker Gringmuth
2011-07-04 10:02:06 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Schwäbisch als Spaßmacher herzunehmen zeugt von einer megamäßig
perversen Veranlagung - FR
Stimmt, ich habe dabei Sex mit meinem Kanarienvogel. Was dagegen?


vG
--
"Wenn alle Chinesen, alle Inder so viele Autos wie wir haben, dann können
wir alle nochmal den Zündschlüssel umdrehen, 15 Minuten rumfahren, und dann
ist das Öl weg. Für immer. Und die Atmosphäre natürlich auch." (Volker
Pispers, "Bis neulich")
Lothar Frings
2011-07-04 10:39:08 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Florian Ritter
Schwäbisch als Spaßmacher herzunehmen zeugt von einer megamäßig
perversen Veranlagung - FR
Stimmt, ich habe dabei Sex mit meinem Kanarienvogel. Was dagegen?
Das geht ja noch. Aber das mit dem Schwäbisch...
Florian Ritter
2011-07-04 13:51:59 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Florian Ritter
Schwäbisch als Spaßmacher herzunehmen zeugt von einer megamäßig
perversen Veranlagung.
Stimmt, ich habe dabei Sex mit meinem Kanarienvogel. Was dagegen?
Ich habe noch die altliberalen Grundsätze.

FR
Rike Kunze
2011-07-04 13:58:31 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Volker Gringmuth
Post by Florian Ritter
Schwäbisch als Spaßmacher herzunehmen zeugt von einer megamäßig
perversen Veranlagung.
Stimmt, ich habe dabei Sex mit meinem Kanarienvogel. Was dagegen?
Ich habe noch die altliberalen Grundsätze.
Das ist allerdings schlimmer.

-rike
Lothar Frings
2011-07-04 15:45:53 UTC
Permalink
Post by Rike Kunze
Post by Florian Ritter
 >  Schwäbisch als Spaßmacher herzunehmen zeugt von einer megamäßig
 >  perversen Veranlagung.
 Stimmt, ich habe dabei Sex mit meinem Kanarienvogel. Was dagegen?
Ich habe noch die altliberalen Grundsätze.
Das ist allerdings schlimmer.
Aber wirklich. Läuft hier ein Perversen-Wettbewerb?
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Uwe Schickedanz
2011-07-04 19:55:29 UTC
Permalink
On Mon, 4 Jul 2011 08:45:53 -0700 (PDT), Lothar Frings
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?

Gruß Uwe
--
Wenn man seine eigenen Gedanken entwickeln möchte, ist es eine gute
Idee, für jede Stunde, die man liest, mindestens zwei Stunden zu
schreiben. Es ist natürlich keine gute Idee, alles zu veröffentlichen.
Oliver Cromm in desd === http://www.sicherheitslampe.de ===
Dieter Bruegmann
2011-07-04 20:04:53 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
On Mon, 4 Jul 2011 08:45:53 -0700 (PDT), Lothar Frings
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

Die Realität ist einfach nur lästig.
(Falk Willberg, de.alt.sysadmin.recovery, 15.1.2009)
Uwe Schickedanz
2011-07-04 20:08:39 UTC
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On Mon, 4 Jul 2011 22:04:53 +0200, Dieter Bruegmann
Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
On Mon, 4 Jul 2011 08:45:53 -0700 (PDT), Lothar Frings
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
Gut, ich ziehe die Frage zurück.

Gruß Uwe
--
Wenn man seine eigenen Gedanken entwickeln möchte, ist es eine gute
Idee, für jede Stunde, die man liest, mindestens zwei Stunden zu
schreiben. Es ist natürlich keine gute Idee, alles zu veröffentlichen.
Oliver Cromm in desd === http://www.sicherheitslampe.de ===
Thomas Schade
2011-07-04 20:11:51 UTC
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Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
D.h, du könntest es beantworten? Ließe ja tief blicken ...


Ciao
Toscha
--
Und die Jahre ziehen ins Land
Und wir trinken immer noch ohne Verstand
Denn eins das wissen wir ganz genau
Ohne Alk da wäre der Alltag zu grau
[Die Toten Hosen: Bis zum bitteren Ende]
Dieter Bruegmann
2011-07-05 05:11:21 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
D.h, du könntest es beantworten? Ließe ja tief blicken ...
Man muß doch wissen, was einen nicht interessiert.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

ansplatz +42$ * Müller & Lüdenscheid 66,8% * Lanzleute 86,18% (+58,88)
Oliver Cromm
2011-07-05 16:58:48 UTC
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Post by Dieter Bruegmann
Post by Thomas Schade
Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
D.h, du könntest es beantworten? Ließe ja tief blicken ...
Man muß doch wissen, was einen nicht interessiert.
"Den Gegner kennen" nannte ein Neonazi als Grund für die Teilnahme am
VHS-Russischkurs.
--
WinErr 008: Erroneous error. Nothing is wrong.
Dieter Bruegmann
2011-07-05 18:28:56 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Thomas Schade
Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
D.h, du könntest es beantworten? Ließe ja tief blicken ...
Man muß doch wissen, was einen nicht interessiert.
"Den Gegner kennen" nannte ein Neonazi als Grund für die Teilnahme am
VHS-Russischkurs.
Vorsicht, du bist ganz nahe am Godwin!


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

11.30-12.15 NDR: Kluge Pflanzen - Blattgeflüster
Uwe Schickedanz
2011-07-05 20:21:14 UTC
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On Tue, 5 Jul 2011 12:58:48 -0400, Oliver Cromm
Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Thomas Schade
Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
D.h, du könntest es beantworten? Ließe ja tief blicken ...
Man muß doch wissen, was einen nicht interessiert.
"Den Gegner kennen" nannte ein Neonazi als Grund für die Teilnahme am
VHS-Russischkurs.
Mag sein, aber verwirrte, mental herausgeforderte Leutchen sind kein
"Gegner".

Gruß Uwe
--
Wenn man seine eigenen Gedanken entwickeln möchte, ist es eine gute
Idee, für jede Stunde, die man liest, mindestens zwei Stunden zu
schreiben. Es ist natürlich keine gute Idee, alles zu veröffentlichen.
Oliver Cromm in desd === http://www.sicherheitslampe.de ===
Christina Kunze
2011-07-05 21:17:08 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Thomas Schade
Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
D.h, du könntest es beantworten? Ließe ja tief blicken ...
Man muß doch wissen, was einen nicht interessiert.
"Den Gegner kennen" nannte ein Neonazi als Grund für die Teilnahme am
VHS-Russischkurs.
Die besten Kenner des Marxismus-Leninismus sind die Jesuiten, hieß es,
wenn meine Einsicht in die Notwendigkeit des Kennenlernens dieser Lehre
in engeren Grenzen hielt.

chr
Helmut P. Einfalt
2011-07-06 04:24:47 UTC
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Post by Christina Kunze
Die besten Kenner des Marxismus-Leninismus sind die Jesuiten, hieß es,
wenn meine Einsicht in die Notwendigkeit des Kennenlernens dieser
Lehre in engeren Grenzen hielt.
Darf ich Dir ein "sich" zur beliebigen Insertion im Satze anbieten?


Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Frank Hucklenbroich
2011-07-06 08:33:31 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Thomas Schade
Post by Dieter Bruegmann
Post by Uwe Schickedanz
Post by Lothar Frings
Schaut jemand den ZDF-Fernsehgarten?
Iss'n das?
Das willst du nicht wirklich wissen.
D.h, du könntest es beantworten? Ließe ja tief blicken ...
Man muß doch wissen, was einen nicht interessiert.
"Den Gegner kennen" nannte ein Neonazi als Grund für die Teilnahme am
VHS-Russischkurs.
Das war vermutlich "damals", als die Russen noch Sowjets waren.

Mittlerweile haben die Russen doch ihre eigenen Neonazis, und davon nicht
wenige.

Grüße,

Frank
Uwe Schickedanz
2011-07-06 09:16:17 UTC
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On Wed, 6 Jul 2011 10:33:31 +0200, Frank Hucklenbroich
Post by Frank Hucklenbroich
Mittlerweile haben die Russen doch ihre eigenen Neonazis, und davon nicht
wenige.
Geht das denn? Oder müßten sie dafür nicht erstmal Altnazis gehabt
haben?

Gruß Uwe
--
Wenn man seine eigenen Gedanken entwickeln möchte, ist es eine gute
Idee, für jede Stunde, die man liest, mindestens zwei Stunden zu
schreiben. Es ist natürlich keine gute Idee, alles zu veröffentlichen.
Oliver Cromm in desd === http://www.sicherheitslampe.de ===
Thomas Schade
2011-07-04 20:02:46 UTC
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Post by Volker Gringmuth
Post by Florian Ritter
Schwäbisch als Spaßmacher herzunehmen zeugt von einer megamäßig
perversen Veranlagung - FR
Stimmt, ich habe dabei Sex mit meinem Kanarienvogel. Was dagegen?
Obst du das mit dem 'vögeln' nicht vielleicht etwas zu wörtlich
interpretierst?


Ciao
Toscha
--
Denken Sie immer daran: jetzt sind die guten, alten Zeiten,
von denen Sie in zwanzig Jahren schwärmen werden.
Moritz Franckenstein
2011-07-03 16:18:12 UTC
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Post by Antje Baumann
Für mich (Berliner) ist lecker ein ganz normales Wort und wird von mir
sehr häufig benutzt.
Ich (gebürtig aus Raum Hannover) schließe mich 100% an.
--
Moritz Franckenstein
mailto:maf-***@gmx.net
http://www.maf-soft.de/
icq: 22030984 y!: maf_soft
Ralf Heinrich Arning
2011-07-01 16:38:27 UTC
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P.S. In Holland gibt es auch "Lekker Strom".
Hier in Berlin auch. Nachdem Vattenfall den Konkurrenten Nuon aufgekauft
hat und das Kartellamt für den Berliner (und Hamburger?) Markt verlangt
hat, einen anderen Käufer für den hiesigen Teil zu finden, wurde aus dem
Produktnamen "Lekker Strom" sogar der Firmenname. Eigentümer ist ein
Konsortium von Stadtwerken aus NRW.

Ralf
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