Discussion:
Ursprung von Redewendungen
(zu alt für eine Antwort)
Guguus
2006-01-04 14:27:52 UTC
Permalink
Kann mir jemand aus verlässlicher Quelle sagen, woher folgende
Redewendungen stammen:
1. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe den Schirm
zugemacht"?
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
Bitte antworten an meine Mailadresse, vielen Dank.
Ralf Wagner
2006-01-04 14:41:34 UTC
Permalink
Post by Guguus
Kann mir jemand aus verlässlicher Quelle sagen, woher folgende
1. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe den Schirm
zugemacht"?
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
Bitte antworten an meine Mailadresse, vielen Dank.
Möchte sich der Poster bei jemandem rächen? Möglicherweise hat einer über
einen Geheimnisse ausgeplaudert.

Ralf
Guguus
2006-01-04 14:56:25 UTC
Permalink
Auf diesen Zusammenhang könnte man tatsächlich kommen *S*, aber die
Suche hat ganz andere Gründe.
Guguus
Gerrit Vicin
2006-01-04 15:36:09 UTC
Permalink
Guguus schrieb:
[...]
Post by Guguus
Bitte antworten an meine Mailadresse, vielen Dank.
Hm, dies ist doch ein öffentliches Forum. Fänd ich schade, wenn ich die
Antworten nicht auch lesen könnte.

gruß - gerriT
Guguus
2006-01-04 19:19:18 UTC
Permalink
Na gut überredet, es reicht mir auch, wenn die Antworten hier drin
stehen.
So geheim ist die Sache nun auch wieder nicht *S*.
Andreas Höfeld
2006-01-04 21:55:38 UTC
Permalink
Post by Guguus
Kann mir jemand aus verlässlicher Quelle sagen, woher folgende
1. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe den Schirm
zugemacht"?
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
Bitte antworten an meine Mailadresse, vielen Dank.
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i. A.
Höfeld,
Hilfs-Unter-Usenetverwaltungs-Assistent
Klaus Scholl
2006-01-12 02:08:55 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Für anonyme Gratis-Auskünfte müssen Sie den Premium-Gold-
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einen entsprechenden Antrag bei der Usenetverwaltung zu stellen.
Wohlmöglich unbewußt, hast Du die Reklame-Gülle hervorragend parodiert,
denn ich sehe auch sehr oft kostenpflichtige "Gratis"-Angebote
(die mit dem Sternchen, daß auf Kleingedrucktes verweist).

Gruß,
Klaus.
Andreas Höfeld
2006-01-12 16:49:51 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Post by Andreas Höfeld
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einen entsprechenden Antrag bei der Usenetverwaltung zu stellen.
Wohlmöglich unbewußt, hast Du die Reklame-Gülle hervorragend
parodiert
...

Wohl möglich. Parodien und Satire gleiten mir reflexhaft wie
in Trance aus der Feder. Tage später lache ich mich dann
scheckig, wenn ich sie hier lese. Aber das Komma muß weg,
bewußt oder unbewußt.

Andreas
Jirka Klaue
2006-01-12 17:05:09 UTC
Permalink
Wir bitten Sie, unter Angabe der Bankvebindung einen
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Aber das Komma muß weg, bewußt oder unbewußt.
Oder Du spendierst noch eins hinter Bankvebindung. Oder würde
es dann erst recht nicht mehr für das 'r' reichen?

Jirka
Andreas Höfeld
2006-01-12 21:17:13 UTC
Permalink
Post by Jirka Klaue
Wir bitten Sie, unter Angabe der Bankvebindung einen
entsprechenden Antrag bei der Usenetverwaltung zu stellen.
Aber das Komma muß weg, bewußt oder unbewußt.
Oder Du spendierst noch eins hinter Bankvebindung. Oder würde
es dann erst recht nicht mehr für das 'r' reichen?
Bankvebindung ist hessisch ;-) Aber dem Rest der Welt
spendiere ich gerne noch ein "r".

Deinen Wunsch nach einem Komma hinter "Bankverbindung"
bitte ich dich zu begründen, damit ich ihn verstehe.

Andreas
Oliver Cromm
2006-01-12 23:21:11 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Post by Jirka Klaue
Wir bitten Sie, unter Angabe der Bankvebindung einen
entsprechenden Antrag bei der Usenetverwaltung zu stellen.
Aber das Komma muß weg [...]
Oder Du spendierst noch eins hinter Bankvebindung.
Deinen Wunsch nach einem Komma hinter "Bankverbindung"
bitte ich dich zu begründen, damit ich ihn verstehe.
Er schlägt vor, "unter Angabeder Bankverbindung" als Einschub in Kommas
einzufassen, aber für diese Art Einschub sind Kommas schlecht geeignet,
Gedankenstriche oder Klammern eher.
--
Oliver C.
45n31, 73w34
Temperature: 3.3°C (12 January 2006 4:00 PM EST)
Hans Fink
2006-01-16 10:10:44 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Andreas Höfeld
Post by Jirka Klaue
Wir bitten Sie, unter Angabe der Bankvebindung einen
entsprechenden Antrag bei der Usenetverwaltung zu stellen.
Aber das Komma muß weg [...]
Oder Du spendierst noch eins hinter Bankvebindung.
Deinen Wunsch nach einem Komma hinter "Bankverbindung"
bitte ich dich zu begründen, damit ich ihn verstehe.
Er schlägt vor, "unter Angabeder Bankverbindung" als Einschub in Kommas
einzufassen, aber für diese Art Einschub sind Kommas schlecht geeignet,
Gedankenstriche oder Klammern eher.
Davon abgesehen, entsteht durch die Umwandlung in einen Einschub,
mit welchen Trennern auch immer, die zusätzliche Interpretations-
möglichkeit, dass hier unter Angabe der Bankverbindung gebeten wird.


-Hans-

Wolfram Heinrich
2006-01-04 22:31:25 UTC
Permalink
Post by Guguus
Kann mir jemand aus verlässlicher Quelle sagen, woher folgende
1. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe den Schirm
zugemacht"?
Muß man da wirklich noch fragen? Schirm zugemacht, Löffel abgegeben - eben
all die lebenstypischen Aktivitäten eingestellt.
Post by Guguus
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
Tut man ja nicht. Man verwendet diese Redensart nur für den gewaltsamen Tod
(meist im Krieg oder sonst bei brachialen Auseinandersetzungen). Und hier
muß man auch nicht mehr groß interpretieren, die Redensart erklärt sich
selbst.
Post by Guguus
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
Das Nähkästchen ist ein privates Utensil, das steht nicht öffentlich
einsehbar herum. Aus dem Nähkästchen haben wohl ursprünglich zwei oder mehr
Frauen geplaudert, die nähend beisammengesessen sind (das gab's vor der
Erfindung des Fernsehs) und alle Leute aus der Umgebung durchgehechelt
haben.

Ciao
Wolfram
--
Viele glaubhafte Tatsachen sind falsch. Davon leben Betrüger. Viele
unglaubliche Dinge sind richtig. Das macht die Wissenschaft so interessant.
http://www.theodor-rieh.de/
http://www.theodor-rieh.de/Heinrich/
Christina Kunze
2006-01-04 22:46:41 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Guguus
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
Tut man ja nicht. Man verwendet diese Redensart nur für den
gewaltsamen Tod
(meist im Krieg oder sonst bei brachialen Auseinandersetzungen). Und hier
muß man auch nicht mehr groß interpretieren, die Redensart erklärt sich
selbst.
Ich finde, man kann das auch benutzen, wenn jemand friedlich gestorben
ist. Dann ist es aber eine schon fast unflätige Ausdrucksweise.

chr
Joachim Pense
2006-01-05 04:28:39 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Guguus
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
Das Nähkästchen ist ein privates Utensil, das steht nicht öffentlich
einsehbar herum. Aus dem Nähkästchen haben wohl ursprünglich zwei oder mehr
Frauen geplaudert, die nähend beisammengesessen sind (das gab's vor der
Erfindung des Fernsehs) und alle Leute aus der Umgebung durchgehechelt
haben.
Klingt plausibel, aber für mein Gefühl nicht plausibel genug. Ob da nicht
doch irgendeine Volksetymologie dahintersteht?

Joachim
Yvonne Steiner
2006-01-05 07:32:47 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Wolfram Heinrich
Post by Guguus
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
Das Nähkästchen ist ein privates Utensil, das steht nicht öffentlich
einsehbar herum. Aus dem Nähkästchen haben wohl ursprünglich zwei oder mehr
Frauen geplaudert, die nähend beisammengesessen sind (das gab's vor der
Erfindung des Fernsehs) und alle Leute aus der Umgebung durchgehechelt
haben.
Klingt plausibel, aber für mein Gefühl nicht plausibel genug. Ob da nicht
doch irgendeine Volksetymologie dahintersteht?
Vielleicht gefällt dir diese Erklärung etwas besser:

| Geheimnisse und Erfahrungen verraten/weitererzählen.
| Das Nähkästchen gilt in dieser Redewendung als ein Platz, in dem
| die Frau Geheimnisse verstecken kann (Liebesbriefe und Ä.), ohne
| befürchten zu müssen, dass diese entdeckt werden.

Quelle: Das grosse Buch der Redewendungen, Tosa Verlag, Wien 1997
--
Yvonne Steiner
Tassilo Halbritter
2006-01-05 07:49:37 UTC
Permalink
=20
=20
=20
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem N=E4hk=E4stchen plaudern"?
=20
Das N=E4hk=E4stchen ist ein privates Utensil, das steht nicht =F6ffen=
tlich
einsehbar herum. Aus dem N=E4hk=E4stchen haben wohl urspr=FCnglich zw=
ei oder mehr
Frauen geplaudert, die n=E4hend beisammengesessen sind (das gab's vor=
der
Erfindung des Fernsehs) und alle Leute aus der Umgebung durchgehechel=
t
haben.
=20
=20
Klingt plausibel, aber f=FCr mein Gef=FChl nicht plausibel genug. Ob da=
nicht
doch irgendeine Volksetymologie dahintersteht?
=20
=20
| Geheimnisse und Erfahrungen verraten/weitererz=E4hlen.
| Das N=E4hk=E4stchen gilt in dieser Redewendung als ein Platz, in dem
| die Frau Geheimnisse verstecken kann (Liebesbriefe und =C4.), ohne
| bef=FCrchten zu m=FCssen, dass diese entdeckt werden.
=20
Quelle: Das grosse Buch der Redewendungen, Tosa Verlag, Wien 1997=20
=20
=20
Dazu f=E4llt mir eine Geschichte (von P. Highsmith?) ein: Eine Frau=20
versteckt in ihrem N=E4hk=E4stchen ein paar alte H=FChnerknochen - in ihrer=
=20
Fantasie wird das daraus, was sie niemals hatte und sich am meisten=20
w=FCnschte.
Wirklich eine atemberaubende Studie ...

--=20
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "W=FCrden wir Glauben die ihm angemessene Bedeutung von
| | | |_| | Unverstand zuerkennen, so w=E4ren wir vielleicht in der
| | | _ | menschlichen Entwicklung einen gro=DFen Schritt weiter"
|_|a |_| |_|a (Wilhelm Oette in dss)
Guguus
2006-01-05 08:10:41 UTC
Permalink
Also Yvonne's Erklärung zum Nähkästchen scheint mir bis jetzt die
Plausibelste zu sein und auch die einzige mit Quellenangabe, vielen
Dank!

Jetzt fehlen also nur noch die anderen zwei!
Yvonne Steiner
2006-01-05 08:15:07 UTC
Permalink
Dazu fällt mir eine Geschichte (von P. Highsmith?) ein: Eine Frau
versteckt in ihrem Nähkästchen ein paar alte Hühnerknochen - in ihrer
Fantasie wird das daraus, was sie niemals hatte und sich am meisten
wünschte.
Wirklich eine atemberaubende Studie ...
Kannst du dich auch an den Titel des Buches erinnern? Würde mich sehr
dafür interessieren; bin immer begeistert von der Highsmith.
--
Yvonne Steiner
Andreas Höfeld
2006-01-05 11:48:47 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
| Geheimnisse und Erfahrungen verraten/weitererzählen.
| Das Nähkästchen gilt in dieser Redewendung als ein Platz, in dem
| die Frau Geheimnisse verstecken kann (Liebesbriefe und Ä.), ohne
| befürchten zu müssen, dass diese entdeckt werden.
Quelle: Das grosse Buch der Redewendungen, Tosa Verlag, Wien 1997
Dazu fällt mir eine Geschichte (von P. Highsmith?) ein: Eine Frau
versteckt in ihrem Nähkästchen ein paar alte Hühnerknochen - in ihrer
Fantasie wird das daraus, was sie niemals hatte und sich am meisten
wünschte.
Wirklich eine atemberaubende Studie ...
Der Röhrich verweist auf Fontanes "Effi Briest": "... werden sechs Jahre
nach ihrem Ehebruch ihre verhängnisvollen Briefe im Nähkästchen
entdeckt, wo sie sie verborgen hatte".

Andreas
Matthias Opatz
2006-01-05 14:16:58 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Guguus
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
Tut man ja nicht. Man verwendet diese Redensart nur für den gewaltsamen Tod
(meist im Krieg oder sonst bei brachialen Auseinandersetzungen).
Kann ich für meinen Sprachgebrauch nicht bestätigen. Für mich steht es
allgemein salopp für sterben.

Matthias
--
Es hat seinen Grund, daß 12jährige Kinder noch kein Wahlrecht haben. Die-
se Gruppe würde problemlos Robbie Williams zum Präsidenten der USA wählen.
Andererseits -- ob das dann schlechter wäre? M. Gerdes in desd
=== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ===
Roman Figaj
2006-01-11 15:43:53 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Für mich steht es
allgemein salopp für sterben.
Aber schon mit einer unterschwelligen Konnotation unangenehmer
Begleitumstände, also eher nicht bei nach langem erfüllten Leben im
Kreise ihrer Lieben sanft Entschlafenen.

Gruß
Roman
--
"They misunderestimated me." - George W. Bush
Andreas Höfeld
2006-01-11 21:53:49 UTC
Permalink
Post by Roman Figaj
Post by Matthias Opatz
Für mich steht es
allgemein salopp für sterben.
Aber schon mit einer unterschwelligen Konnotation unangenehmer
Begleitumstände, also eher nicht bei nach langem erfüllten Leben im
Kreise ihrer Lieben sanft Entschlafenen.
Eher mit der Konnotation der abschätzigen Betrachtung des
Verblichenen oder zu Verbleichenden. "Soll der Alte doch endlich
ins Gras beißen, damit wir die Millionen erben."

Andreas
Hein Schaylich
2006-01-05 08:20:04 UTC
Permalink
"Guguus" <***@ringier.ch> schrieb im Newsbeitrag news:***@g49g2000cwa.googlegroups.com...

2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?

Homer sprach von Kriegern, die ins Gras bissen, um die Schmerzensschreie zu
unterdrücken
Heinz Brueckner
2006-01-05 13:07:05 UTC
Permalink
am Thu, 5 Jan 2006 09:20:04 +0100 schrieb "Hein Schaylich"
Post by Guguus
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
Homer sprach von Kriegern, die ins Gras bissen, um die Schmerzensschreie zu
unterdrücken
... und Karl(chen) Ettlinger läßt, 1909, den verzweifelten Kommerzienrat zu
seiner Gattin sagen, als sie tiefbetrübt das seidene Batisttaschentüchlein
gegen ihre blauen Augen drückte, die sie sich aus dem Kopf geweint hatte:
"Willst Du an meiner Seite in das gleiche Gras beißen, Ottilie?"

Heinz
Hein Schaylich
2006-01-05 13:27:33 UTC
Permalink
Post by Heinz Brueckner
am Thu, 5 Jan 2006 09:20:04 +0100 schrieb "Hein Schaylich"
Post by Guguus
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
Homer sprach von Kriegern, die ins Gras bissen, um die Schmerzensschreie zu
unterdrücken
... und Karl(chen) Ettlinger läßt, 1909, den verzweifelten Kommerzienrat zu
seiner Gattin sagen, als sie tiefbetrübt das seidene Batisttaschentüchlein
"Willst Du an meiner Seite in das gleiche Gras beißen, Ottilie?"
Heinz
Sie bissen beide in ein viel zu frühes Gras.
Michael Pronay
2006-01-05 13:03:52 UTC
Permalink
Post by Guguus
Kann mir jemand aus verlässlicher Quelle sagen, woher folgende
Soweit Quellen halt verlässlich sind ja, was ich bei Roerich doch
sehr stark annehme.

Vorsicht, die Antwort auf Frage 2 ist ein bissel länger!
Post by Guguus
1. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe den Schirm
zugemacht"?
| /Den Schirm zumachen/: sterben. Diese Umschreibung für den Tod
| ist besonders im alemannischen Sprachgebrauch verbreitet. Die
| Schweizer kennen den Witz: »Warum bekommt der Katholik die
| letzte Ölung?« »Das es nöd gixed (quietscht), wänn er de Schirm
| zuetuet«; --> zeitlich.
| /Einen Schirm in die Ecke stellen/: verhüllend: einen Wind
| lassen.
| /Etwas auf dem Schirm haben/: im Repertoire haben, wobei der
| Bildschirm gemeint ist.
|
| E. MOSER: Der Schirm. Eine Kulturhistorische Studie (1924);
| W. ANDERSON: Artikel 'Schirm', in: Handwörterbuch des deutschen
| Aberglaubens VII, Spalte 1078-1080.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schirm, S. 1. Digitale
Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten,
S. 5425 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1346) (c) Verlag Herder]
Post by Guguus
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
| /Ins Gras beißen/: im Kampf fallen. Die Wendung gebrauchen wir
| heute schlechthin für 'sterben' (vgl. 'Das Zeitliche segnen',
| --> zeitlich), und gerade hierbei zeigt sich das Verblassen des
| ursprünglichen Bildes besonders auffällig, wenn z.B. niemand den
| Widerspruch merkt bei einer Erzählung etwa von dem Heldentod
| einer Schar tapferer Seeleute, die sämtlich 'ins Gras beißen'
| mußten. Es handelte sich mithin um eine Verallgemeinerung des
| Soldatentodes auf dem Festlande. Literarisch zum Beispiel bei
| Lessing in dem 87. Sinngedicht auf den Lupan:
|
| Des beissigen Lupans Befinden wollt ihr wissen?
| Der beissige Lupan hat jüngst ins Gras gebissen.
|
| Die Redensart kann nicht getrennt werden von romanischen
| Redensarten wie französisch 'mordre la poussière' (wörtlich: in
| den Staub beißen); italienisch 'mordere la terra'; spanisch
| 'morder la tierra'. Im Deutschen ist an die Stelle von Erde und
| Staub auffallenderweise das Gras getreten, was die Erklärung
| dieser viel gedeuteten Redensart sehr erschwert hat. Die
| Redensart findet sich zuerst im 13. Jahrhundert, hat aber dort
| noch nicht den Sinn von 'sterben', sondern wird von Schafen
| gebraucht, die weiden, bedeutet also soviel wie 'Gras fressen'.
| In der Bedeutung 'sterben' kommt sie erst im 17. Jahrhundert bei
| Opitz und Olearius vor. Bei Olearius ('Persianischer Rosenthal'
| I, 19) heißt es: »Viel haben müssen in der Frembde Hungers
| halben ins Grasz beißen / dasz man nicht weisz / wer sie gewesen
| seynd: Ihrer viel sterben umb denen keine Thränen vergossen
| werden«. Es läge nahe, zwischen den Worten 'Hungers halben' und
| 'ins Grasz beißen' einen Zusammenhang herauszufinden und diese
| Stelle zur Erklärung der Redensart zu verwenden, etwa in dem
| Sinne, daß man annimmt, 'ins Grasz beißen' sei ursprünglich von
| Menschen gebraucht worden, die in größter Not wie die Tiere Gras
| essen, und erst allmählich von der Todesgefahr auf den Tod
| selbst ausgedehnt worden (so auch Wander, s. Gras). Die Stelle
| bei Olearius berechtigt indes zu einem solchen Schlusse nicht,
| zumal andere Stellen, die auf diese Erklärung hinweisen, nicht
| bekannt sind. Unserem 'ins Graß beißen' entspricht englisch 'to
| go to grass', das sonst von Tieren im Sinne von 'weiden', 'auf
| die Weide gehen' gebraucht wird, gerade wie unser 'ins Gras
| beißen' bei seinem ersten nachweislichen Vorkommen im 13.
| Jahrhundert. Neben 'to go to grass' gebraucht der Engländer im
| Sinne von 'sterben' auch 'to go to the ground', 'to bite the
| ground' und 'to bite the dust', ähnlich die romanischen
| Redensarten (vgl. niederländisch 'in het zand bijten').
| Man hat die Redensart bisher auf vierfache Weise zu erklären
| versucht; einmal mit der sogenannten Notkommunion. Es war im
| Mittelalter üblich, daß Menschen, denen durch Mord oder im Kampf
| ein schneller Tod drohte, Erdbrocken ergriffen und sie statt des
| Leibes Christi als letzte Wegzehrung zu sich nahmen. Es wird
| auch öfters erzählt, daß Laien Sterbenden, denen das heilige
| Abendmahl nicht mehr gereicht werden konnte, Erdbrocken in den
| Mund steckten, in der Überzeugung, daß die Wirkung dieselbe sein
| werde wie beim Genusse des Sakraments. In dem Gedicht von 'Meier
| Helmbrecht' wird erzählt, daß die Bauern dem Räuber, den sie an
| den Baum gehenkt hatten, einen »brosemen von der erden« gaben,
| »zeiner stiuwer (Steuer) für daz hellefiuwer«. In dem Lied von
| der Ausfahrt des Riesen Ecke wird berichtet, daß Ecke einen
| verwundeten Ritter fand, dem er einen Brocken Erde in den Mund
| gab mit dem Wunsche:
|
| Der glaub der werd an dir volleyst (vollendet)
| Für das hellische fewre,
| Gott Vatter, Suon, heyliger Geyst
| Kum deiner seel zu stewre,
| Das dir der hymmel sey bereyt.
|
| Ähnliches wird erzählt in den Gedichten von der Ravennaschlacht
| und von Wolfdietrich. In einem altfranzösischen Gedicht auf die
| Schlacht von Roncevalles wird von dem Helden Olivier berichtet,
| daß er, zum Tode verwundet liegend, drei Grashalme genommen
| habe, um damit für sich das heilige Abendmahl zu feiern. Statt
| der Erdbrocken werden also auch Grashalme erwähnt. Diese
| Erklärung ist jetzt wohl allgemein mit Recht aufgegeben worden.
| Grashalme werden bei der Notkommunion nur äußerst selten
| erwähnt, so daß es ganz unwahrscheinlich ist, daß sie Anlaß zu
| einer sprichwörtlichen Redensart gegeben haben sollten. Die
| zweite Erklärung geht davon aus, daß das Wort 'beißen' nichts
| anderes ist als mittelhochdeutsch beizen, althochdeutsch beizên
| = absteigen, dann auch soviel wie unterliegen. In
| mittelhochdeutschen Epen wird öfters erzählt, daß ein Ritter 'in
| daz gras erbeizt', d.h. vom Pferde absteigt (beizen heißt
| eigentlich: essen lassen, also: um das Pferd fressen zu lassen,
| ins Gras absteigen), z.B. 'Heldenbuch' 442, 28:
|
| da beist wolfdietreiche
| da nider in das gras
|
| und 361, 18:
|
| er beiste von dem rossen
| hin nyder auff das lant.
|
| Dieses 'beißen' ist später Gebrauch für 'erbeizen' der
| gebildeten mittelhochdeutschen Literatur. So heißt es z.B. im
| 'Nibelungenlied' Strophe 200, 3:
|
| Dô si in hêt empfangen, er si hiez ûf daz gras
| erbeizen mit den frouwen, swaz ir dâ mit ir was.
|
| Aber weder erbeizen noch das in gleichem Sinne verwendete beißen
| wird in charakteristischer Weise mit Gras in Verbindung
| gebracht, ja, das Gras fehlt oft gerade da, wo wir es am ersten
| erwarten müßten, wenn die Redensart auf dieses 'erbeizen'
| zurückginge, nämlich wo es sich um im Kampf Verwundete oder
| Getötete handelt, wie z.B. im 'Nibelungenlied' 32, 7: »In dem
| starken sturme erbeizte manec nider von den rossen«.
| Sprichwörtliche Redensarten pflegen nicht auf mißverstandene
| Worte zurückzugehen. Hier ist das um so unwahrscheinlicher, als
| 'beißen' für 'erbeizen' doch nur ausnahmsweise und gewiß nur im
| Dialekt gebraucht wurde.
| Die dritte Erklärung ist hergenommen von der Tatsache, daß
| tödlich verwundete Krieger häufig im letzten Todeskampfe Sand,
| Erde oder Gras mit dem Munde erfassen. Dafür beruft man sich auf
| zahlreiche Stellen in der Literatur von Homer an. So ruft z.B.
| Agamemnon ('Ilias' II, 412ff.) den Zeus an:
|
| Laß doch die Sonne nicht sinken
| und sende nicht früher das Dunkel,
| Ehe nicht niedergerissen
| des troischen Königs verrußtes
| Deckengebälk und das Tor
| mit loderndem Feuer beschüttet,
| Eh' nicht des Hektor Gewand
| an der Brust ich in flatternden Fetzen
| Riß mit dem ehernen Speer
| und um ihn viele Gefährten
| Häuptlings gestürzt in den Staub,
| den Sand mit den Zähnen zu beißen!
|
| Und im 19. Gesang (V. 61) heißt es:
|
| Ehe so viel Achäer
| den Staub mit den Zähnen gebissen.
|
| Ähnlich sagt Vergil ('Aeneis' XI, 418): »procubuit moriens et
| humum semel ore momordit«, (X, 489): »et terram hostilem moriens
| petit ore cruento«, und Ovid ('Metamorphosen' IX, 61): »arenas
| ore momordi«. Daraus sind die romanischen Redensarten 'mordre la
| poussière' u.a. entstanden. Auch gegen diese Erklärung scheint
| zu sprechen, daß nur äußerst selten in dem erwähnten Falle vom
| Grase die Rede ist. Erde und Staub sind leicht verständlich,
| Gras nicht in demselben Maße.
| 4. Deutung: R. Pischel glaubt den Ursprung der Redensart in
| einem Brauche zu finden, der sich praktisch bei allen
| indogermanischen Völkern findet, nämlich in der Sitte, in
| bestimmten Fällen Gras in den Mund oder in die Hand zu nehmen.
| Pischel sagt: Für Indien steht ganz fest, daß 'ins Gras beißen'
| nicht 'sterben' bedeutete, sondern im Gegenteil ein Mittel war,
| um sich bei Lebensgefahr vor dem Tode zu retten. Aber wer ins
| Gras biß, gab damit zu erkennen, daß er mit seinen Kräften zu
| Ende war und sich fremder Gewalt überließ. Das Gras war das
| Symbol der Schwäche und des Schutzheischens. Statt in das Gras
| zu beißen oder es in den Mund zu nehmen, nahm man es auch in die
| Hand wie bei den Römern, Germanen, Slawen, und bei den Indern
| das Schilfrohr. Man könnte versucht sein, anzunehmen, daß der
| Ausdruck von den Kriegern im Kampfe allmählich auf alle Menschen
| überhaupt ausgedehnt worden sei, die 'mit dem Tode ringen'.
| Dafür bringt Pischel Belege aus der indischen Literatur, wo das
| Gras als Zeichen der Unverletzlichkeit galt. Aus dem Sinn: Ich
| beiße ins Gras, d.h., ich bin mit meinen Kräften zu Ende, und
| der Vermischung mit einer Redensart wie französisch 'mordre la
| poussière' habe sich die heutige Bedeutung entwickelt. Doch
| befriedigt auch diese Deutung nicht völlig. Das Begräbnis unter
| dem Rasen, das ja auch sprichwörtlich ist, wird jedenfalls noch
| nicht zur Erklärung der Entstehung der Redensart ausreichen.
| So wird man sie noch am ehesten wohl als naturalistische |
Schilderung des Verhaltens zu Tode getroffener Krieger auffassen
| dürfen. Das geht auch daraus hervor, daß die deutsche Wendung
| sinngemäß der englischen wie auch der französischen entspricht,
| obwohl darin zumeist der Begriff 'Staub' oder 'Erde' verwendet
| wird, d.h., alle Varianten beziehen sich auf die Tatsache, daß
| schwer verwundete Krieger im letzten Todeskampf Sand, Erde oder
| Gras mit dem Munde erfassen und sich darin festbeißen. Diese
| Meinung vertritt auch F. Oinas, der als Beweis eine Stelle aus
| einem historischen Bericht des dänischen Geschichtsschreibers
| Saxo Grammaticus (ca. 1204) über den Heldentod des Dänen
| Skarkather anführt. Darin wird erzählt, wie sich beim Fall des
| abgeschlagenen Kopfes auf das Gras die Zähne festbissen. Oinas
| folgert daraus, daß die englischen Redensarten 'to bite the dust
| (earth)' bzw. 'to bite the grass' (auch: 'to go to grass')
| unabhängig von anderen Einflüssen entstanden sind, und zwar
| allein aufgrund der Beobachtung schwer verletzter Krieger, bei
| denen 'in ihren letzten Zuckungen' »ein krampfartiges Öffnen und
| Schließen des Mundes einsetzte« (Oinas), wobei die Zähne in
| Staub, Erde oder Gras bissen. Oinas schließt eine sprachliche
| Überlieferung aus der griechischen und römischen Literatur daher
| aus. Gleichwohl verdienen die entsprechenden Belege der
| Erwähnung, da sie die ältesten Zeugnisse für das oben genannte
| Phänomen sind.
| Wenn in diesen Belegen von Staub und Sand die Rede ist, in
| der dänischen historischen Legende jedoch von Gras, so dürfte
| das wiederum ein Beweis für die Herkunft der Redensart aus dem
| realen Verhalten des Kriegers im Todeskampf sein: er beißt in
| das Nächstgelegene - das ist im Süden eher Sand und Staub, im
| Norden dagegen Erde oder Gras.
| Viel verwendet wird auch der redensartliche Vergleich 'Grün
| wie Gras', der schon im frühen Mittelalter begegnet und heute
| vielfach in der Verkürzung 'grasgrün' vorkommt. Ähnlich der
| Vergleich 'wie Spitzgras', der im Sinne von zuwider,
| unsympathisch, unangenehm vor allem auf Personen bezogen wird,
| wie z.B. in dem Ausspruch: 'Er ist mir zuwider wie Spitzgras',
| --> grün.
|
| Literaturverweise: I.V. ZINGERLE: 'Ins Gras beißen', in:
| Germania 4 (1859), S. 112-113; J.D.M. FORD: 'To bite the dust'
| and symbolic lay communion, in: Publications of the Modern
| Language Association 20 (1905), S. 197-230; E. HOFFMANN-KRAYER:
| 'Ins Gras beißen', in: Archiv für das Studium der neueren
| Sprachen u. Literatur, Bd. 117, S. 142; L. GÜNTHER: Wörter und
| Namen, S. 45; R. PISCHEL: Ins Gras beißen, in: Sitzungsberichte
| der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften 23 (1908),
| S. 445-464; SEILER: Sprichwörterkunde, S. 233; Richter-Weise,
| Nr. 67, S. 69-71; K. HECKSCHER: Artikel 'Gras', in:
| Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens III, Spalte 1114-1119;
| A. TAYLOR: 'Attila and modern riddles: Where the Turk's horse
| has trod, grass never grows', in: Journal of American Folklore
| 56 (1943), S. 136-137; W. DANCKERT: Symbol, Metapher, Allegorie
| im Lied der Völker, Bd. I, S. 850ff.; F. OINAS: 'To bite the
| dust', in: Proverbium (N.F.) 1 (1984), S. 191-194.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Gras, S. 9-18. Digitale
Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten,
S. 2309-2318 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 577-580) (c) Verlag
Herder]
Post by Guguus
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
| *Nähkästchen*
| /Aus dem Nähkästchen plaudern/: intime Geheimnisse preisgeben,
| private Dinge zum besten geben. Die Redensart ist eine jüngere
| Parallelbildung zu: 'Aus der Schule plaudern', --> Schule;
| mundartlich-rheinisch: 'Niehkästche'. In Fontanes 'Effi Briest'
| werden sechs Jahre nach ihrem Ehebruch ihre verhängnisvollen
| Briefe im Nähkästchen entdeckt, wo sie sie verborgen hatte.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Nähkästchen, S. 1.
Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen
Redensarten, S. 4276 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 3, S. 1074)
(c) Verlag Herder]

HTH,

M.
Michael Pronay
2006-01-05 13:05:10 UTC
Permalink
Post by Guguus
Kann mir jemand aus verlässlicher Quelle sagen, woher folgende
Soweit Quellen halt verlässlich sind ja, was ich bei Roerich doch
sehr stark annehme.

Vorsicht, die Antwort auf Frage 2 ist ein bissel länger!
Post by Guguus
1. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe den Schirm
zugemacht"?
| /Den Schirm zumachen/: sterben. Diese Umschreibung für den Tod
| ist besonders im alemannischen Sprachgebrauch verbreitet. Die
| Schweizer kennen den Witz: »Warum bekommt der Katholik die
| letzte Ölung?« »Das es nöd gixed (quietscht), wänn er de Schirm
| zuetuet«; --> zeitlich.
| /Einen Schirm in die Ecke stellen/: verhüllend: einen Wind
| lassen.
| /Etwas auf dem Schirm haben/: im Repertoire haben, wobei der
| Bildschirm gemeint ist.
|
| E. MOSER: Der Schirm. Eine Kulturhistorische Studie (1924);
| W. ANDERSON: Artikel 'Schirm', in: Handwörterbuch des deutschen
| Aberglaubens VII, Spalte 1078-1080.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schirm, S. 1. Digitale
Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten,
S. 5425 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1346) (c) Verlag Herder]
Post by Guguus
2. Warum sagt man, wenn jemand gestorben ist, er "habe ins Gras
gebissen"?
| /Ins Gras beißen/: im Kampf fallen. Die Wendung gebrauchen wir
| heute schlechthin für 'sterben' (vgl. 'Das Zeitliche segnen',
| --> zeitlich), und gerade hierbei zeigt sich das Verblassen des
| ursprünglichen Bildes besonders auffällig, wenn z.B. niemand den
| Widerspruch merkt bei einer Erzählung etwa von dem Heldentod
| einer Schar tapferer Seeleute, die sämtlich 'ins Gras beißen'
| mußten. Es handelte sich mithin um eine Verallgemeinerung des
| Soldatentodes auf dem Festlande. Literarisch zum Beispiel bei
| Lessing in dem 87. Sinngedicht auf den Lupan:
|
| Des beissigen Lupans Befinden wollt ihr wissen?
| Der beissige Lupan hat jüngst ins Gras gebissen.
|
| Die Redensart kann nicht getrennt werden von romanischen
| Redensarten wie französisch 'mordre la poussière' (wörtlich: in
| den Staub beißen); italienisch 'mordere la terra'; spanisch
| 'morder la tierra'. Im Deutschen ist an die Stelle von Erde und
| Staub auffallenderweise das Gras getreten, was die Erklärung
| dieser viel gedeuteten Redensart sehr erschwert hat. Die
| Redensart findet sich zuerst im 13. Jahrhundert, hat aber dort
| noch nicht den Sinn von 'sterben', sondern wird von Schafen
| gebraucht, die weiden, bedeutet also soviel wie 'Gras fressen'.
| In der Bedeutung 'sterben' kommt sie erst im 17. Jahrhundert bei
| Opitz und Olearius vor. Bei Olearius ('Persianischer Rosenthal'
| I, 19) heißt es: »Viel haben müssen in der Frembde Hungers
| halben ins Grasz beißen / dasz man nicht weisz / wer sie gewesen
| seynd: Ihrer viel sterben umb denen keine Thränen vergossen
| werden«. Es läge nahe, zwischen den Worten 'Hungers halben' und
| 'ins Grasz beißen' einen Zusammenhang herauszufinden und diese
| Stelle zur Erklärung der Redensart zu verwenden, etwa in dem
| Sinne, daß man annimmt, 'ins Grasz beißen' sei ursprünglich von
| Menschen gebraucht worden, die in größter Not wie die Tiere Gras
| essen, und erst allmählich von der Todesgefahr auf den Tod
| selbst ausgedehnt worden (so auch Wander, s. Gras). Die Stelle
| bei Olearius berechtigt indes zu einem solchen Schlusse nicht,
| zumal andere Stellen, die auf diese Erklärung hinweisen, nicht
| bekannt sind. Unserem 'ins Graß beißen' entspricht englisch 'to
| go to grass', das sonst von Tieren im Sinne von 'weiden', 'auf
| die Weide gehen' gebraucht wird, gerade wie unser 'ins Gras
| beißen' bei seinem ersten nachweislichen Vorkommen im 13.
| Jahrhundert. Neben 'to go to grass' gebraucht der Engländer im
| Sinne von 'sterben' auch 'to go to the ground', 'to bite the
| ground' und 'to bite the dust', ähnlich die romanischen
| Redensarten (vgl. niederländisch 'in het zand bijten').
| Man hat die Redensart bisher auf vierfache Weise zu erklären
| versucht; einmal mit der sogenannten Notkommunion. Es war im
| Mittelalter üblich, daß Menschen, denen durch Mord oder im Kampf
| ein schneller Tod drohte, Erdbrocken ergriffen und sie statt des
| Leibes Christi als letzte Wegzehrung zu sich nahmen. Es wird
| auch öfters erzählt, daß Laien Sterbenden, denen das heilige
| Abendmahl nicht mehr gereicht werden konnte, Erdbrocken in den
| Mund steckten, in der Überzeugung, daß die Wirkung dieselbe sein
| werde wie beim Genusse des Sakraments. In dem Gedicht von 'Meier
| Helmbrecht' wird erzählt, daß die Bauern dem Räuber, den sie an
| den Baum gehenkt hatten, einen »brosemen von der erden« gaben,
| »zeiner stiuwer (Steuer) für daz hellefiuwer«. In dem Lied von
| der Ausfahrt des Riesen Ecke wird berichtet, daß Ecke einen
| verwundeten Ritter fand, dem er einen Brocken Erde in den Mund
| gab mit dem Wunsche:
|
| Der glaub der werd an dir volleyst (vollendet)
| Für das hellische fewre,
| Gott Vatter, Suon, heyliger Geyst
| Kum deiner seel zu stewre,
| Das dir der hymmel sey bereyt.
|
| Ähnliches wird erzählt in den Gedichten von der Ravennaschlacht
| und von Wolfdietrich. In einem altfranzösischen Gedicht auf die
| Schlacht von Roncevalles wird von dem Helden Olivier berichtet,
| daß er, zum Tode verwundet liegend, drei Grashalme genommen
| habe, um damit für sich das heilige Abendmahl zu feiern. Statt
| der Erdbrocken werden also auch Grashalme erwähnt. Diese
| Erklärung ist jetzt wohl allgemein mit Recht aufgegeben worden.
| Grashalme werden bei der Notkommunion nur äußerst selten
| erwähnt, so daß es ganz unwahrscheinlich ist, daß sie Anlaß zu
| einer sprichwörtlichen Redensart gegeben haben sollten. Die
| zweite Erklärung geht davon aus, daß das Wort 'beißen' nichts
| anderes ist als mittelhochdeutsch beizen, althochdeutsch beizên
| = absteigen, dann auch soviel wie unterliegen. In
| mittelhochdeutschen Epen wird öfters erzählt, daß ein Ritter 'in
| daz gras erbeizt', d.h. vom Pferde absteigt (beizen heißt
| eigentlich: essen lassen, also: um das Pferd fressen zu lassen,
| ins Gras absteigen), z.B. 'Heldenbuch' 442, 28:
|
| da beist wolfdietreiche
| da nider in das gras
|
| und 361, 18:
|
| er beiste von dem rossen
| hin nyder auff das lant.
|
| Dieses 'beißen' ist später Gebrauch für 'erbeizen' der
| gebildeten mittelhochdeutschen Literatur. So heißt es z.B. im
| 'Nibelungenlied' Strophe 200, 3:
|
| Dô si in hêt empfangen, er si hiez ûf daz gras
| erbeizen mit den frouwen, swaz ir dâ mit ir was.
|
| Aber weder erbeizen noch das in gleichem Sinne verwendete beißen
| wird in charakteristischer Weise mit Gras in Verbindung
| gebracht, ja, das Gras fehlt oft gerade da, wo wir es am ersten
| erwarten müßten, wenn die Redensart auf dieses 'erbeizen'
| zurückginge, nämlich wo es sich um im Kampf Verwundete oder
| Getötete handelt, wie z.B. im 'Nibelungenlied' 32, 7: »In dem
| starken sturme erbeizte manec nider von den rossen«.
| Sprichwörtliche Redensarten pflegen nicht auf mißverstandene
| Worte zurückzugehen. Hier ist das um so unwahrscheinlicher, als
| 'beißen' für 'erbeizen' doch nur ausnahmsweise und gewiß nur im
| Dialekt gebraucht wurde.
| Die dritte Erklärung ist hergenommen von der Tatsache, daß
| tödlich verwundete Krieger häufig im letzten Todeskampfe Sand,
| Erde oder Gras mit dem Munde erfassen. Dafür beruft man sich auf
| zahlreiche Stellen in der Literatur von Homer an. So ruft z.B.
| Agamemnon ('Ilias' II, 412ff.) den Zeus an:
|
| Laß doch die Sonne nicht sinken
| und sende nicht früher das Dunkel,
| Ehe nicht niedergerissen
| des troischen Königs verrußtes
| Deckengebälk und das Tor
| mit loderndem Feuer beschüttet,
| Eh' nicht des Hektor Gewand
| an der Brust ich in flatternden Fetzen
| Riß mit dem ehernen Speer
| und um ihn viele Gefährten
| Häuptlings gestürzt in den Staub,
| den Sand mit den Zähnen zu beißen!
|
| Und im 19. Gesang (V. 61) heißt es:
|
| Ehe so viel Achäer
| den Staub mit den Zähnen gebissen.
|
| Ähnlich sagt Vergil ('Aeneis' XI, 418): »procubuit moriens et
| humum semel ore momordit«, (X, 489): »et terram hostilem moriens
| petit ore cruento«, und Ovid ('Metamorphosen' IX, 61): »arenas
| ore momordi«. Daraus sind die romanischen Redensarten 'mordre la
| poussière' u.a. entstanden. Auch gegen diese Erklärung scheint
| zu sprechen, daß nur äußerst selten in dem erwähnten Falle vom
| Grase die Rede ist. Erde und Staub sind leicht verständlich,
| Gras nicht in demselben Maße.
| 4. Deutung: R. Pischel glaubt den Ursprung der Redensart in
| einem Brauche zu finden, der sich praktisch bei allen
| indogermanischen Völkern findet, nämlich in der Sitte, in
| bestimmten Fällen Gras in den Mund oder in die Hand zu nehmen.
| Pischel sagt: Für Indien steht ganz fest, daß 'ins Gras beißen'
| nicht 'sterben' bedeutete, sondern im Gegenteil ein Mittel war,
| um sich bei Lebensgefahr vor dem Tode zu retten. Aber wer ins
| Gras biß, gab damit zu erkennen, daß er mit seinen Kräften zu
| Ende war und sich fremder Gewalt überließ. Das Gras war das
| Symbol der Schwäche und des Schutzheischens. Statt in das Gras
| zu beißen oder es in den Mund zu nehmen, nahm man es auch in die
| Hand wie bei den Römern, Germanen, Slawen, und bei den Indern
| das Schilfrohr. Man könnte versucht sein, anzunehmen, daß der
| Ausdruck von den Kriegern im Kampfe allmählich auf alle Menschen
| überhaupt ausgedehnt worden sei, die 'mit dem Tode ringen'.
| Dafür bringt Pischel Belege aus der indischen Literatur, wo das
| Gras als Zeichen der Unverletzlichkeit galt. Aus dem Sinn: Ich
| beiße ins Gras, d.h., ich bin mit meinen Kräften zu Ende, und
| der Vermischung mit einer Redensart wie französisch 'mordre la
| poussière' habe sich die heutige Bedeutung entwickelt. Doch
| befriedigt auch diese Deutung nicht völlig. Das Begräbnis unter
| dem Rasen, das ja auch sprichwörtlich ist, wird jedenfalls noch
| nicht zur Erklärung der Entstehung der Redensart ausreichen.
| So wird man sie noch am ehesten wohl als naturalistische |
Schilderung des Verhaltens zu Tode getroffener Krieger auffassen
| dürfen. Das geht auch daraus hervor, daß die deutsche Wendung
| sinngemäß der englischen wie auch der französischen entspricht,
| obwohl darin zumeist der Begriff 'Staub' oder 'Erde' verwendet
| wird, d.h., alle Varianten beziehen sich auf die Tatsache, daß
| schwer verwundete Krieger im letzten Todeskampf Sand, Erde oder
| Gras mit dem Munde erfassen und sich darin festbeißen. Diese
| Meinung vertritt auch F. Oinas, der als Beweis eine Stelle aus
| einem historischen Bericht des dänischen Geschichtsschreibers
| Saxo Grammaticus (ca. 1204) über den Heldentod des Dänen
| Skarkather anführt. Darin wird erzählt, wie sich beim Fall des
| abgeschlagenen Kopfes auf das Gras die Zähne festbissen. Oinas
| folgert daraus, daß die englischen Redensarten 'to bite the dust
| (earth)' bzw. 'to bite the grass' (auch: 'to go to grass')
| unabhängig von anderen Einflüssen entstanden sind, und zwar
| allein aufgrund der Beobachtung schwer verletzter Krieger, bei
| denen 'in ihren letzten Zuckungen' »ein krampfartiges Öffnen und
| Schließen des Mundes einsetzte« (Oinas), wobei die Zähne in
| Staub, Erde oder Gras bissen. Oinas schließt eine sprachliche
| Überlieferung aus der griechischen und römischen Literatur daher
| aus. Gleichwohl verdienen die entsprechenden Belege der
| Erwähnung, da sie die ältesten Zeugnisse für das oben genannte
| Phänomen sind.
| Wenn in diesen Belegen von Staub und Sand die Rede ist, in
| der dänischen historischen Legende jedoch von Gras, so dürfte
| das wiederum ein Beweis für die Herkunft der Redensart aus dem
| realen Verhalten des Kriegers im Todeskampf sein: er beißt in
| das Nächstgelegene - das ist im Süden eher Sand und Staub, im
| Norden dagegen Erde oder Gras.
| Viel verwendet wird auch der redensartliche Vergleich 'Grün
| wie Gras', der schon im frühen Mittelalter begegnet und heute
| vielfach in der Verkürzung 'grasgrün' vorkommt. Ähnlich der
| Vergleich 'wie Spitzgras', der im Sinne von zuwider,
| unsympathisch, unangenehm vor allem auf Personen bezogen wird,
| wie z.B. in dem Ausspruch: 'Er ist mir zuwider wie Spitzgras',
| --> grün.
|
| Literaturverweise: I.V. ZINGERLE: 'Ins Gras beißen', in:
| Germania 4 (1859), S. 112-113; J.D.M. FORD: 'To bite the dust'
| and symbolic lay communion, in: Publications of the Modern
| Language Association 20 (1905), S. 197-230; E. HOFFMANN-KRAYER:
| 'Ins Gras beißen', in: Archiv für das Studium der neueren
| Sprachen u. Literatur, Bd. 117, S. 142; L. GÜNTHER: Wörter und
| Namen, S. 45; R. PISCHEL: Ins Gras beißen, in: Sitzungsberichte
| der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften 23 (1908),
| S. 445-464; SEILER: Sprichwörterkunde, S. 233; Richter-Weise,
| Nr. 67, S. 69-71; K. HECKSCHER: Artikel 'Gras', in:
| Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens III, Spalte 1114-1119;
| A. TAYLOR: 'Attila and modern riddles: Where the Turk's horse
| has trod, grass never grows', in: Journal of American Folklore
| 56 (1943), S. 136-137; W. DANCKERT: Symbol, Metapher, Allegorie
| im Lied der Völker, Bd. I, S. 850ff.; F. OINAS: 'To bite the
| dust', in: Proverbium (N.F.) 1 (1984), S. 191-194.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Gras, S. 9-18. Digitale
Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten,
S. 2309-2318 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 577-580) (c) Verlag
Herder]
Post by Guguus
3. Woher stammt die Redewendung "aus dem Nähkästchen plaudern"?
| /Aus dem Nähkästchen plaudern/: intime Geheimnisse preisgeben,
| private Dinge zum besten geben. Die Redensart ist eine jüngere
| Parallelbildung zu: 'Aus der Schule plaudern', --> Schule;
| mundartlich-rheinisch: 'Niehkästche'. In Fontanes 'Effi Briest'
| werden sechs Jahre nach ihrem Ehebruch ihre verhängnisvollen
| Briefe im Nähkästchen entdeckt, wo sie sie verborgen hatte.

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Nähkästchen, S. 1.
Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen
Redensarten, S. 4276 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 3, S. 1074)
(c) Verlag Herder]

HTH,

M.
Guguus
2006-01-05 13:19:19 UTC
Permalink
Vielen herzlichen Dank für diese Ausführungen. Sehr interessant und
sehr hilfreich!
Helga Schulz
2006-01-06 09:39:29 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
| /Etwas auf dem Schirm haben/: im Repertoire haben, wobei der
| Bildschirm gemeint ist.
|
| E. MOSER: Der Schirm. Eine Kulturhistorische Studie (1924);
| W. ANDERSON: Artikel 'Schirm', in: Handwörterbuch des deutschen
| Aberglaubens VII, Spalte 1078-1080.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schirm, S. 1. Digitale
Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten,
S. 5425 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1346) (c) Verlag Herder]
Das ist ja jetzt interessant. Diese Redensart habe ich genau 1x
gehört, von einer Frau, die sich darüber echauffierte, daß sie
gefragt worden sei, was sie auf dem Schirm habe. Muß vor etwa 10
Jahren gewesen sein.
Würde mich wirklich interessieren, wo und wann diese Redewendung
aufkam. Von wann ist denn die Ausgabe des Lexikons?
Michael Pronay
2006-01-06 13:23:30 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
| /Etwas auf dem Schirm haben/: im Repertoire haben, wobei
| der Bildschirm gemeint ist.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schirm, S. 1.
Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen
Redensarten, S. 5425 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1346)
(c) Verlag Herder]
Würde mich wirklich interessieren, wo und wann diese Redewendung
aufkam. Von wann ist denn die Ausgabe des Lexikons?
1991, Herder-Verlag. (Als Taschenbuch 1994, als CD-ROM noch
später; fußen aber alle auf der Originalaugabe, iirc).

M.
Helga Schulz
2006-01-07 19:47:13 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Helga Schulz
| /Etwas auf dem Schirm haben/: im Repertoire haben, wobei
| der Bildschirm gemeint ist.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schirm, S. 1.
Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen
Redensarten, S. 5425 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1346)
(c) Verlag Herder]
Würde mich wirklich interessieren, wo und wann diese Redewendung
aufkam. Von wann ist denn die Ausgabe des Lexikons?
1991, Herder-Verlag. (Als Taschenbuch 1994, als CD-ROM noch
später; fußen aber alle auf der Originalaugabe, iirc).
Aha. Danke.
Michael Hemmer
2006-01-08 14:14:17 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Helga Schulz
Post by Michael Pronay
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schirm, S. 1.
Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen
Redensarten, S. 5425 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1346)
(c) Verlag Herder]
Würde mich wirklich interessieren, wo und wann diese Redewendung
aufkam. Von wann ist denn die Ausgabe des Lexikons?
1991, Herder-Verlag. (Als Taschenbuch 1994, als CD-ROM noch
später; fußen aber alle auf der Originalaugabe, iirc).
Die angegebenen Seitenzahlen stimmen auch im Paperback, also wird der
Umbruch wohl unverändert sein. Allerdings ist jene "Jubiläumsausgabe"
fünfbändig, die gebundene hingegen nur vierbändig, oder irre ich mich
da? Sollte es so sein, stimmen natürlich die Bandangaben nicht immer.

Übrigens gibt es bewusste CD-ROM-Ausgabe bei Zweitausendeins für 9,95
Euro - aber wehe, es schnappt mir eine(r) das letzte Exemplar weg ;-)

Gruß,

Michael
Michael Pronay
2006-01-09 13:02:04 UTC
Permalink
Post by Michael Hemmer
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: ... Digitale
Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten,
S. 5425 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1346) (c) Verlag
Herder]
Die angegebenen Seitenzahlen stimmen auch im Paperback, also
wird der Umbruch wohl unverändert sein. Allerdings ist jene
"Jubiläumsausgabe" fünfbändig, die gebundene hingegen nur
vierbändig, oder irre ich mich da? Sollte es so sein, stimmen
natürlich die Bandangaben nicht immer.
Die Bandangaben beziehen sich auf die 5-bändige Ausgabe.

M.
Oliver Cromm
2006-01-06 13:14:05 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Michael Pronay
| /Etwas auf dem Schirm haben/: im Repertoire haben, wobei der
| Bildschirm gemeint ist.
Das ist ja jetzt interessant. Diese Redensart habe ich genau 1x
gehört, von einer Frau, die sich darüber echauffierte, daß sie
gefragt worden sei, was sie auf dem Schirm habe. Muß vor etwa 10
Jahren gewesen sein.
Also ich habe jetzt gerade Usenet auf dem Schirm.
--
Oliver C.
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