Discussion:
Skandinavische Sprachen: gegenseitige Verständlichkeit, Animositäten
(zu alt für eine Antwort)
Andreas Karrer
2020-12-29 12:22:25 UTC
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Das hat jetzt nicht so viel mit Deutsch zu tun, aber immerhin mit
germanischen Sprachen, und hier lesen und schreiben einige aus
DK (auch aus NO/SE?).

Die Weichnachtsserie "Weihnachten zu Hause" (Hjem til jul) spielt in
Oslo und ist nicht so dumm, wie es zunächst den Anschein macht. Darin
kommen ein Schwede und eine Dänin vor, und man macht sich ein bisschen
über sie lustig, aber mir wird nicht klar, worüber eigentlich.

Dazu ein paar Fragen:

- Es gibt offenbar ein Dialektkontinuum zwischen SE und NO, aber nicht
so sehr zwischen SE und DK. Vielmehr ist Norwegisch näher beim
Dänischen als das Schwedische (geschichtlich bedingt), und
geschriebenes Bokmål praktisch Dänisch. Verstehen sich
also Osloer und Göteborger fast problemlos, aber Stockholmer und
Bergener nur mit Schwierigkeiten und Übung, und Stockholmer und
Aarhuser sprechen lieber Englisch miteinander?

- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche? In NO vermutlich
gegenüber DK als ehemaligem "Besatzer"? Hat es mit der Grösse zu
tun (DK + NO haben zusammen etwa so viel Einwohner wie SE)?
Minderwertigkeitskomplexe, z.B. SE hat weltbekannte Dinge wie
Nobelpreis, Ikea, Ericsson, Volvo, SKF, Pippi Langstrumpf und ABBA,
aber Norwegen hat nur Öl, Gas und viele Teslas?

- Alkohol: Ist es in NO in der "guten Gesellschaft" nach wie vor
akzeptabel, sich zu betrinken? In der Serie vergehen kaum 5 Minuten,
ohne dass ein Glas Wein, Glühwein, Schnaps oder Champagner
eingeschenkt wird. Mehrfach betrinken sich Leute mit Vorsatz. Das
wäre in einer Fernsehserie in D/A/CH kaum so, Betrunkene kommen da
eher als Versager vor. Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer und
Spirituosen werden nur in staatlichen Läden verkauft (ähnlich wie
Systembolaget in SE), und nach der WHO-Statistik wird in NO
tatsächlich deutlich weniger getrunken als in D/A/CH (DE: 11.8 l
reiner Alk pro erwachsene Person und Jahr, DK 11.4, CH 10.7, AT
10.3, SE 9.2, NO 7.9).


- Andi
wolfgang sch
2020-12-29 12:55:06 UTC
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Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar ein Dialektkontinuum zwischen SE und NO,
1 Datenpunkt: Ein Bekannter aus der Gegend zwischen Vänern und Vättern
kann sich mit Norwegern relativ gut unterhalten; er sagt sein Dialekt
sei dem Norwegischen ziemlich ähnlich.
Post by Andreas Karrer
aber nicht so sehr zwischen SE und DK.
Ich dachte immer, der Dialekt von Skåne/Schonen sei eine Art
Brückendialekt.
--
Emerging from below past Nollendorfplatz
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Ulf Kutzner
2020-12-29 13:24:07 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Das hat jetzt nicht so viel mit Deutsch zu tun, aber immerhin mit
germanischen Sprachen, und hier lesen und schreiben einige aus
DK (auch aus NO/SE?).
Die Weichnachtsserie "Weihnachten zu Hause" (Hjem til jul) spielt in
Oslo und ist nicht so dumm, wie es zunächst den Anschein macht. Darin
kommen ein Schwede und eine Dänin vor, und man macht sich ein bisschen
über sie lustig, aber mir wird nicht klar, worüber eigentlich.
- Es gibt offenbar ein Dialektkontinuum zwischen SE und NO, aber nicht
so sehr zwischen SE und DK. Vielmehr ist Norwegisch näher beim
Dänischen als das Schwedische (geschichtlich bedingt), und
geschriebenes Bokmål praktisch Dänisch. Verstehen sich
also Osloer und Göteborger fast problemlos,
Hm. Ich kenne mich in der Dialektologie Västergötlands
nicht aus; die Stadt liegt in Schweden.
Post by Andreas Karrer
aber Stockholmer und
Bergener nur mit Schwierigkeiten und Übung, und Stockholmer und
Aarhuser sprechen lieber Englisch miteinander?
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche?
Man stritt erstaunlicherweise um Gebiete und Grenzen, von
Selbständigkeit ganz abgesehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A4sterg%C3%B6tland#Geschichte
Post by Andreas Karrer
In NO vermutlich
gegenüber DK als ehemaligem "Besatzer"? Hat es mit der Grösse zu
tun (DK + NO haben zusammen etwa so viel Einwohner wie SE)?
Minderwertigkeitskomplexe, z.B. SE hat weltbekannte Dinge wie
Nobelpreis, Ikea, Ericsson, Volvo, SKF, Pippi Langstrumpf und ABBA,
aber Norwegen hat nur Öl, Gas und viele Teslas?
Sowie den Nobelpreis.
Frank Hucklenbroich
2020-12-29 15:19:16 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
- Alkohol: Ist es in NO in der "guten Gesellschaft" nach wie vor
akzeptabel, sich zu betrinken? In der Serie vergehen kaum 5 Minuten,
ohne dass ein Glas Wein, Glühwein, Schnaps oder Champagner
eingeschenkt wird. Mehrfach betrinken sich Leute mit Vorsatz.
Ich erlebte auf einer Norwegen-Kreuzfahrt einen älteren Norweger, der sich
im Minutentakt Gläser Rotwein hineinkippte, das war an Bord mit um die 5
EUR vergleichsweise billig (italienische Reederei, da ist Wein billiger als
Bier).

Irgendwann fing er dann an, die junge nepalesische Bartenderin aufs
peinlichste verbal zu belästigen ("You come and have Sex with me?"), was
diese aber sehr gekonnt konterte ("What? You are older than my father!" -
allgemeines Gelächter). Der war dann aber nach einer halben Stunde sowas
von hinüber, daß es nicht zum Einsatz der Security kam (das habe ich auf
einer Fähre nach Newcastle schon ganz anders erlebt, da wurde ein
Trunkenbold von den tätowierten Anzugträgern ziemlich brutal aus dem
Verkehr gezogen und in eine Zelle gesperrt, die haben seinen Kopf dann erst
mal auf den Tisch an der Rezeption geknallt).
Post by Andreas Karrer
Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer
Das stimmt, für ein Glas Bier (0,3 Ltr) zahlt man in Oslo im Restaurant an
die 10 EUR, für ein Glas Wein eher 15 EUR.

In Schweden ist das deutlich günstiger.

Grüße,

Frank
Stefan Schmitz
2020-12-29 15:55:45 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer
Das stimmt, für ein Glas Bier (0,3 Ltr) zahlt man in Oslo im Restaurant an
die 10 EUR, für ein Glas Wein eher 15 EUR.
Um das als extrem einstufen zu können, müsste man die Preise fürs Essen
und alkoholfreie Getränke kennen.
Andreas Karrer
2020-12-29 17:07:58 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer
Das stimmt, für ein Glas Bier (0,3 Ltr) zahlt man in Oslo im Restaurant an
die 10 EUR, für ein Glas Wein eher 15 EUR.
Um das als extrem einstufen zu können, müsste man die Preise fürs Essen
und alkoholfreie Getränke kennen.
Das Preisniveau ist in NO etwas niedriger als in der Schweiz. Hier in
Zürich kostet ein offenes kleines Bier (0.3 l) in einem gewöhnlichen
Restaurant etwa 5 CHF/EUR, auf dem Land vielleicht auch mal unter 4 CHF.

Verbraucherpreise:

NO CH DE
157 163 101 de.statista.com, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
143.8 159 100 https://www.laenderdaten.info/lebenshaltungskosten.php
5.22 6.54 4.74 Big-Mac-Index (Wikipedia)

- Andi
Frank Hucklenbroich
2020-12-29 19:18:06 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer
Das stimmt, für ein Glas Bier (0,3 Ltr) zahlt man in Oslo im Restaurant an
die 10 EUR, für ein Glas Wein eher 15 EUR.
Um das als extrem einstufen zu können, müsste man die Preise fürs Essen
und alkoholfreie Getränke kennen.
Gerne: Eine normale Pizza bei "Peppes Pizza" (das ist eine Kette) nahe dem
Hauptbahnhof in Oslo kostet zwischen 25 und 30 Euro. Eine Cola 6 - 7 Euro,
ein Weckchen beim Bäcker 2 EUR.

Ein Fischgericht in einem normalen Restaurant ab 35 Euro.

Das ist deutlich teurer als Schweden, wir waren vor drei Jahren in Malmö,
da war das Preisniveau bei weitem nicht so hoch.

Grüße,

Frank
Ulf Kutzner
2020-12-29 19:28:47 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Schmitz
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer
Das stimmt, für ein Glas Bier (0,3 Ltr) zahlt man in Oslo im Restaurant an
die 10 EUR, für ein Glas Wein eher 15 EUR.
Um das als extrem einstufen zu können, müsste man die Preise fürs Essen
und alkoholfreie Getränke kennen.
Gerne: Eine normale Pizza bei "Peppes Pizza" (das ist eine Kette) nahe dem
Hauptbahnhof in Oslo kostet zwischen 25 und 30 Euro.
Ich habe mir sagen lassen, daß man in der Schweiz locker 20+ Franken
für eine Pizza ausgeben kann, ohne daß die mit Goldstaub oder sonstigen
Extraspirezien belegt wäre. Und der Hauptbahnhof der jeweiligen Finanmetropole
ist nicht unbedingt der billigste Ort für Speis & Trank; womöglich ist es aber
an der benachbarten Goldküste noch steigerbar.
Post by Frank Hucklenbroich
Eine Cola 6 - 7 Euro,
ein Weckchen beim Bäcker 2 EUR.
Ein Fischgericht in einem normalen Restaurant ab 35 Euro.
Das ist deutlich teurer als Schweden, wir waren vor drei Jahren in Malmö,
da war das Preisniveau bei weitem nicht so hoch.
Ich habe mir sagen lassen, daß es da oft eine Mittagskarte
mit gemäßigten Preisen gibt. Und die Schweden sitzen auch nicht auf
so immensen Energieträgern mit Dauerexport.
Frank Hucklenbroich
2020-12-29 20:42:29 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Schmitz
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer
Das stimmt, für ein Glas Bier (0,3 Ltr) zahlt man in Oslo im Restaurant an
die 10 EUR, für ein Glas Wein eher 15 EUR.
Um das als extrem einstufen zu können, müsste man die Preise fürs Essen
und alkoholfreie Getränke kennen.
Gerne: Eine normale Pizza bei "Peppes Pizza" (das ist eine Kette) nahe dem
Hauptbahnhof in Oslo kostet zwischen 25 und 30 Euro.
Ich habe mir sagen lassen, daß man in der Schweiz locker 20+ Franken
für eine Pizza ausgeben kann, ohne daß die mit Goldstaub oder sonstigen
Extraspirezien belegt wäre.
Das ist wohl wahr, wobei zur Zeit meines Oslo-Besuches noch keine
Frankenparität herrschte, da stand er Kurs noch bei 1:1,20.
Post by Ulf Kutzner
Und der Hauptbahnhof der jeweiligen Finanmetropole
ist nicht unbedingt der billigste Ort für Speis & Trank; womöglich ist es aber
an der benachbarten Goldküste noch steigerbar.
Naja, ob Oslo nun so die große Metropole ist?! Das kam mir doch recht
provinziell vor, aber ich war kurz nach Weihnachten dort bei -20 Grad und
massivem Packeis auf den Straßen. Entsprechend gab es so gut wie gar keinen
Autoverkehr, und 80% der Restaurants waren zu.
Post by Ulf Kutzner
Post by Frank Hucklenbroich
Das ist deutlich teurer als Schweden, wir waren vor drei Jahren in Malmö,
da war das Preisniveau bei weitem nicht so hoch.
Ich habe mir sagen lassen, daß es da oft eine Mittagskarte
mit gemäßigten Preisen gibt. Und die Schweden sitzen auch nicht auf
so immensen Energieträgern mit Dauerexport.
In Malmö gab es ein paar gute kreative Restaurants, die bezahlbar waren.

Und richtig, gerade mittags gibt es da immer günstige Gerichte für
Geschäftsleute, die dort gerne ihre Mittagspause im Restaurant verbringen.
Übrigens ziemlich früh, so gegen 11:30 wird es da schon voll.

Da haben wir richtig leckere Köttbullar gegessen, in Whiskey-Cremesauce.
Und anders, als es der gelbe Möbeldiscounter suggeriert, sind das richtig
dicke, runde Klopse, so in Tennisballgröße. Da kann man dann je nach Hunger
2 - 4 Stück bestellen.

Hier war das:

https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g189839-d808980-Reviews-Bullen_Tva_Krogare-Malmo_Skane_County.html

Grüße,

Frank
Stefan Schmitz
2020-12-29 23:54:41 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Stefan Schmitz
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Andreas Karrer
Dabei ist Alkohol in NO extrem teuer
Das stimmt, für ein Glas Bier (0,3 Ltr) zahlt man in Oslo im Restaurant an
die 10 EUR, für ein Glas Wein eher 15 EUR.
Um das als extrem einstufen zu können, müsste man die Preise fürs Essen
und alkoholfreie Getränke kennen.
Gerne: Eine normale Pizza bei "Peppes Pizza" (das ist eine Kette) nahe dem
Hauptbahnhof in Oslo kostet zwischen 25 und 30 Euro. Eine Cola 6 - 7 Euro,
ein Weckchen beim Bäcker 2 EUR.
Ein Fischgericht in einem normalen Restaurant ab 35 Euro.
Da sind die Relationen doch ähnlich wie hier.
Diese Preise sind allgemein hoch, da sticht der Alkohol nicht besonders
heraus.

Extrem hätte ich es gefunden, wenn das Bier so teuer wie die Pizza oder
teurer als zwei gleich große Cola wäre.
Bertel Lund Hansen
2020-12-29 16:30:14 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar ein Dialektkontinuum zwischen SE und NO, aber nicht
so sehr zwischen SE und DK. Vielmehr ist Norwegisch näher beim
Dänischen als das Schwedische (geschichtlich bedingt), und
geschriebenes Bokmål praktisch Dänisch. Verstehen sich
also Osloer und Göteborger fast problemlos, aber Stockholmer und
Bergener nur mit Schwierigkeiten und Übung, und Stockholmer und
Aarhuser sprechen lieber Englisch miteinander?
Was Dialekten angeht, weiss ich gar nicht genug, aber wenn drei
Menschen von Dänemark, Norwegen und Schweden zusammen sprechen,
werden sie 'Normalsprache' sprechen, und dann verstehen wir uns
ganz gut. Ich bin Bridge-Tournierleiter, und bei unserem
Bridgefestival (der dieses Jahr geschlossen war) kann ich zu
einem Tisch gerufen werden, wo alle drei Nationalitäten
repräsentiert sind. Jeder spricht seine eigene Sprache, und wir
verstehen uns. Dabei handelt es sich oft von kompleksen Sachen.
Es hilft aber, dass wir dieselben Begriffen schon seit langem
kennen.

Es ist einfach für mich eine Norwegische oder Schwedische
Neuheitssendung zu verstehen, denn die Sprecher sprechen
deutlich. Wenn ich aber z.B. ein schwedischer Film sehe, muss ich
Untertexte haben. Das muss ich aber auch bei deutschen Filmen, wo
ich die Sprache ganz gut kenne, aber die alltägliche Aussprache
ist nicht deutlich (auch nicht bei dänischen Filmen).
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche?
Die gibt es nicht wenn wir uns treffen, aber Witze kannst du
schon finden, wo die eine oder die andere Nationalität lächerlich
gemacht wird. Es irritiert mich jedesmal, wenn ich im dänischen
Fernsehen höre:

Dänemark spielt morgen einen Fussballkampf
gegen unseren Erbfeind (Schweden).

Das hat mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zu tun, wo wir
viele Kriege gekämpft haben, aber heute gibt es keinen Streit.
Viele Dänen arbeiten in Schweden und umgekehrt. Die
Øresundsbrücke hat da wirklich geholfen.
Post by Andreas Karrer
In NO vermutlich gegenüber DK als ehemaligem "Besatzer"?
Ich habe das nicht bei Norwegen gemerkt (meine Tochter auch
nicht.), aber viele habe ich nicht getroffen.
Post by Andreas Karrer
Hat es mit der Grösse zu tun (DK + NO haben zusammen etwa so
viel Einwohner wie SE)? Minderwertigkeitskomplexe, z.B. SE hat
weltbekannte Dinge wie Nobelpreis, Ikea, Ericsson, Volvo, SKF,
Pippi Langstrumpf und ABBA, aber Norwegen hat nur Öl, Gas und
viele Teslas?
Die Norwegen sind meinetwissens stolz über ihr Land.
Post by Andreas Karrer
- Alkohol: Ist es in NO in der "guten Gesellschaft" nach wie
vor akzeptabel, sich zu betrinken?
Davon weiss ich nichts.
--
/Bertel
Frank Hucklenbroich
2020-12-29 19:25:50 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Es ist einfach für mich eine Norwegische oder Schwedische
Neuheitssendung zu verstehen, denn die Sprecher sprechen
deutlich.
Mit "Neuheitssendung" meinst Du vermutlich die "Nachrichten". Das ist ein
falscher Freund ("News"), eine "Neuheitssendung" kennt man im Deutschen
nicht.
Post by Bertel Lund Hansen
Wenn ich aber z.B. ein schwedischer Film sehe, muss ich
Untertexte haben.
"Untertitel" heißt das bei uns.
Post by Bertel Lund Hansen
Das muss ich aber auch bei deutschen Filmen, wo
ich die Sprache ganz gut kenne, aber die alltägliche Aussprache
ist nicht deutlich (auch nicht bei dänischen Filmen).
Klar, da wird ja auch gerne Slang gesprochen, gerade wenn es um Krimis
geht. Die Leute da sprechen ja nicht wie im Lehrbuch, sondern wie auf der
Straße.
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche?
Die gibt es nicht wenn wir uns treffen, aber Witze kannst du
schon finden, wo die eine oder die andere Nationalität lächerlich
gemacht wird. Es irritiert mich jedesmal, wenn ich im dänischen
Dänemark spielt morgen einen Fussballkampf
gegen unseren Erbfeind (Schweden).
Das hat mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zu tun, wo wir
viele Kriege gekämpft haben, aber heute gibt es keinen Streit.
Viele Dänen arbeiten in Schweden und umgekehrt. Die
Øresundsbrücke hat da wirklich geholfen.
Die Franzosen und Schweizer Romands veralbern gerne die Belgier, die gelten
dort als rückständige Bauern. Da sind die "Belgierwitze" eine eigene
Kategorie.
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.

Grüße,

Frank
HC Ahlmann
2020-12-29 21:13:46 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
--
Munterbleiben
HC
Ulf Kutzner
2020-12-29 21:31:36 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
Ah was. Bekam letztens den mit der Motorsäge erzählt;
den würde niemand auf Neufünfländer übertragen,
also niemand, der bei Verstand ist.
Quinn C
2020-12-29 22:05:05 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
Ich habe Ostfriesen nie als "Ossis" gekannt.
--
selbstheiligen und vom himmel dünkelheilige gefallene gugelfritzen
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
HC Ahlmann
2020-12-30 00:06:43 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
Ich habe Ostfriesen nie als "Ossis" gekannt.
Ich bin in WHV (also auf der ostfriesischen Halsbinsel, aber nicht in
Ostfriesland) aufgewachsen, die Abkürzung Ossi für Ostfriese war bis
1990 gängig und wurde dann verdrängt – it's not a trick, it's a Zoni.

| Da die Ostfriesen zur Zeit der Entstehung dieser Witze auch oft als
| Ossis abgekürzt wurden – bis dieser Begriff im Zuge der deutschen
| Wiedervereinigung auch für Ostdeutsche genutzt wurde –, sprach man
| damals auch von Ossiwitzen.
<https://de.wikipedia.org/wiki/Ostfriesenwitz>
--
Munterbleiben
HC
wolfgang sch
2020-12-30 07:15:57 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Ich bin in WHV (also auf der ostfriesischen Halsbinsel, aber nicht in
Ostfriesland) aufgewachsen, die Abkürzung Ossi für Ostfriese war bis
1990 gängig und wurde dann verdrängt – it's not a trick, it's a Zoni.
Es gab eine Ostfriesenwitze-Welle auch anderswo, und tatsächlich wurden
die Betroffenen darin manchmal "Ossis" genannt. 1989 änderte sich die
Bedeutung des Wortes über Nacht. (Dem Wort "Wessi" ging es aus dem
gleichen Grund genauso). Es gab auch nach 1989 "Ossi-Witze", aber die
hatten eine ganz andere Struktur als die früheren Ostfriesenwitze.
Meistens kamen Bananen und Trabis vor.
--
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usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Stefan Schmitz
2020-12-30 09:48:30 UTC
Permalink
Post by wolfgang sch
Post by HC Ahlmann
Ich bin in WHV (also auf der ostfriesischen Halsbinsel, aber nicht in
Ostfriesland) aufgewachsen, die Abkürzung Ossi für Ostfriese war bis
1990 gängig und wurde dann verdrängt – it's not a trick, it's a Zoni.
Es gab eine Ostfriesenwitze-Welle auch anderswo, und tatsächlich wurden
die Betroffenen darin manchmal "Ossis" genannt. 1989 änderte sich die
Bedeutung des Wortes über Nacht.
Auch mir war Ossi vorher völlig unbekannt. Kann es sein, dass das nur in
Gegenden gebraucht wurde, wo man häufig mit Ostfriesen zu tun hatte?
Post by wolfgang sch
(Dem Wort "Wessi" ging es aus dem
gleichen Grund genauso).
Wofür soll das denn zuvor gebraucht worden sein?
Thomas Schade
2020-12-30 09:57:05 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by wolfgang sch
Es gab eine Ostfriesenwitze-Welle auch anderswo, und tatsächlich wurden
die Betroffenen darin manchmal "Ossis" genannt. 1989 änderte sich die
Bedeutung des Wortes über Nacht.
Auch mir war Ossi vorher völlig unbekannt. Kann es sein, dass das nur in
Gegenden gebraucht wurde, wo man häufig mit Ostfriesen zu tun hatte?
Das steht so sogar in der Wikipedie:

'Da die Ostfriesen zur Zeit der Entstehung dieser Witze auch oft als
Ossis abgekürzt wurden – bis dieser Begriff im Zuge der deutschen
Wiedervereinigung auch für Ostdeutsche genutzt wurde –, sprach man
damals auch von Ossiwitzen.'
<https://de.wikipedia.org/wiki/Ostfriesenwitz>

Mir selbst ist Ossi(witz) für Ostfriesen(witz) aber auch überhaupt nicht
erinnerlich.


Ciao
Toscha
--
Those who would give up essential Liberty,
to purchase a little temporary Safety,
deserve neither Liberty nor Safety."
[Benjamin Franklin]
wolfgang sch
2020-12-30 09:59:53 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Auch mir war Ossi vorher völlig unbekannt. Kann es sein, dass das nur in
Gegenden gebraucht wurde, wo man häufig mit Ostfriesen zu tun hatte?
Definitiv nein
Post by Stefan Schmitz
Post by wolfgang sch
(Dem Wort "Wessi" ging es aus dem
gleichen Grund genauso).
Wofür soll das denn zuvor gebraucht worden sein?
Für Westdeutsche, mit einem kleinen aber wichtigen
Bedeutungsunterschied:

Vor 1989 war es (mW ausschließlich) in West-Berlin für die Bewohner der
Trizone gebräuchlich - oft, aber nicht immer milde pejorativ.
West-Berliner selbst waren also ausdrücklich nicht mitgemeint.

Seit 1990 sind West-Berliner in die Bedeutung einbezogen.

Falls ich das Wort je verwende (was selten vorkommt) dann nur in der
alten Bedeutung, nur um Zweifel auszuräumen. :)

(War schon öfter Thema hier, ich weiß)
--
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Frank Hucklenbroich
2020-12-30 20:03:56 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
Ich habe Ostfriesen nie als "Ossis" gekannt.
Das geht mir genauso.

Und auch Ostfriesen wie z.B. Otto Waalkes, haben das so nie benutzt.

Mike Krüger hat ähnliche Witze erzählt, aber bei ihm waren es die
Pinneberger und Quickborner, die veräppelt wurden.

Grüße,

Frank
Quinn C
2020-12-30 20:53:50 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Quinn C
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
Ich habe Ostfriesen nie als "Ossis" gekannt.
Das geht mir genauso.
Ich glaube, wir können festhalten, daß das ein Minderheitengebrauch war,
im Gegensatz zu dem nachwendigen.

Als Grund für eine nachlassende Beliebtheit von Ostfriesenwitzen fällt
das damit auch weg.
--
gugelfug, m., späsze, unfug
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
wolfgang sch
2020-12-30 23:06:51 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Quinn C
Ich habe Ostfriesen nie als "Ossis" gekannt.
Das geht mir genauso.
Mir ist "Ossi" in dieser Bedeutung auch nur wenige Male auf dem
Höhepunkt der Ostfriesenwitze-Welle begegnet, vielleicht irgendwo in
einer Zeitschrift mit einer Witzesammlung oder so. Es war sicher nicht
sehr häufig, aber es gab das.
Post by Frank Hucklenbroich
Und auch Ostfriesen wie z.B. Otto Waalkes, haben das so nie benutzt.
IMHO kam "Ossi" nur in den einschlägigen Witzen vor, wenn überhaupt.
Waalkes hat solche ja nicht erzählt.
--
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http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Diedrich Ehlerding
2020-12-31 07:22:22 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Und auch Ostfriesen wie z.B. Otto Waalkes, haben das so nie benutzt.
Anderer Ansicht: die Allwissende:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_%E2%80%93_Der_Film>
| Mit einem uralten, klapprigen Kombi und einer Dachgeschosswohnung
| ausgestattet, startet Otto seine Firma „OSSI“ alias „Ottis Super-
| Service International“,
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 19:34:53 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
"Ossis" für Ostfriesen ist und war mit fremd.

Grüße,

Frank
Manfred Hoß
2020-12-30 21:23:29 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
"Ossis" für Ostfriesen ist und war mit fremd.
Das geht mir ebenso. Ich habe zwar in den 70er-Jahren etliche Ostfriesen-
witze gehört, aber ein "Ossi" kam in dem Zusammenhang nicht vor.

Gruß
Manfred.
Hans
2020-12-31 07:42:51 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Frank Hucklenbroich
Post by HC Ahlmann
Post by Frank Hucklenbroich
In Deutschland sind es die "Ostfriesenwitze", aber auch das ist eher etwas
aus den 70er Jahren.
Die sind mit der Wiedervereinigung schlagartig ausgestorben, weil Ossis
nicht mehr in Ostfriesland, sondern in "Neufünfland" verortet wurden.
"Ossis" für Ostfriesen ist und war mit fremd.
Das geht mir ebenso. Ich habe zwar in den 70er-Jahren etliche Ostfriesen-
witze gehört, aber ein "Ossi" kam in dem Zusammenhang nicht vor.
Ich kenne nur den "Ostfriesennerz", die gelben Gummi-Regenjacken
Andreas Karrer
2020-12-30 00:23:34 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Bertel Lund Hansen
Das muss ich aber auch bei deutschen Filmen, wo
ich die Sprache ganz gut kenne, aber die alltägliche Aussprache
ist nicht deutlich (auch nicht bei dänischen Filmen).
Klar, da wird ja auch gerne Slang gesprochen, gerade wenn es um Krimis
geht. Die Leute da sprechen ja nicht wie im Lehrbuch, sondern wie auf der
Straße.
Bei deutschen Krimis ist es heutzutage Ehrensache, dass die
Schauspieler fast unverständlich und möglichst ohne jede Mimik
nuscheln und, vor allem, dass die Geräuschspur die Sprache fast
vollständig überdeckt.

Vermutlich ist das ein kläglicher Versuch, ein jüngeres Publikum zu
erreichen, indem man die alten ausschliesst; der durchschnittliche
ARD/ZDF-Zuschauer ist bekanntlich über 60 und hört entsprechend
schlecht.

Oder eine späte Rache an den Durbridge-Krimis aus den frühen 60ern,
als die Schauspieler völlig unnatürlich, theatralisch überdeutlich
sprachen und sich ebenso steif und gestelzt bewegten.


- Andi
Ulf Kutzner
2020-12-30 09:23:55 UTC
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Post by Andreas Karrer
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Bertel Lund Hansen
Das muss ich aber auch bei deutschen Filmen, wo
ich die Sprache ganz gut kenne, aber die alltägliche Aussprache
ist nicht deutlich (auch nicht bei dänischen Filmen).
Klar, da wird ja auch gerne Slang gesprochen, gerade wenn es um Krimis
geht. Die Leute da sprechen ja nicht wie im Lehrbuch, sondern wie auf der
Straße.
Bei deutschen Krimis ist es heutzutage Ehrensache, dass die
Schauspieler fast unverständlich und möglichst ohne jede Mimik
nuscheln und, vor allem, dass die Geräuschspur die Sprache fast
vollständig überdeckt.
Man könnte sie ja für die Ausstrahlung bei Euch schwyzerdütsch untertiteln...
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 12:14:40 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Oder eine späte Rache an den Durbridge-Krimis aus den frühen 60ern,
als die Schauspieler völlig unnatürlich, theatralisch überdeutlich
sprachen und sich ebenso steif und gestelzt bewegten.
Es ist möglich deutlich zu sprechen ohne künstlich zu sein. Alte
dänische Schauspieler, die auf dem Theater gearbeitet haben,
haben das gelernt.
--
/Bertel
Jakob Achterndiek
2020-12-30 13:41:28 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Bei deutschen Krimis ist es heutzutage Ehrensache, dass die
Schauspieler fast unverständlich und möglichst ohne jede Mimik
nuscheln [..].
Vermutlich ist das ein kläglicher Versuch, ein jüngeres Publikum zu
erreichen, [..]
Mir hat einer, der es wissen muß, in mehreren Unterhaltungen
bestätigt, daß hinter dieser Sprechweise tatsächlich eine Absicht
steckt: Wenn schon die Handlungen erfunden und um eine Botschaft
herum konstruiert sind (sonst wär's ja keine Kunst), dann soll
doch diese Botschaft so natürlich und echt und ungekünstelt wie
möglich über den Schirm kommen. Dazu gehört dann auch eine gewollt
ungekünstelte Sprache, bei der "ungekünstelt" auf zwei Ebenen
gewollt ist: Sowohl die Artikulation als auch die Semantik sollen
gänzlich unangestrengt wirken und jeden Verdacht einer überalltäg-
lichen Wortwahl vermeiden. Spannung soll nicht durch Gedankengänge,
sondern durch frei ausgespielte Emotionen erzeugt werden, etwa
durch Schreien, Fuchteln und zu Boden gewischte Akten oder Geschirr.
Die "Botschaft" fügt sich dann nicht aus Sinnschritten, sondern
entsteht aus dem Gesamteindruck: Am Ende kriegen sie sich, das
Gute siegt, und "die da oben" kriegen eins ausgewischt.

Das letzte ambitionierte Kunstwerk dieser Art, das ich gesehen
habe, war der Fernsehfilm "Luis van Beethoven". In dem stimmen
immerhin die Kostüme. Den ganzen Rest, die Biographie, die Musik,
die Zeitumstände und sogar die Zeitkritik, muß man nicht kritisch
mitdenken, sondern wohlwollend erfühlen. Hach, wie da so vorurteils.
los aufgeklärt wird, daß sogar der gute alte Lessing noch sein Fett
abkriegt, wenn sein Tellheim auf dem Bonner Hoftheater laut schreit
und ein wie zufällig in Minnas Hotelzimmer für ihn bereitstehendes
Glas Portwein herunterstürzt, während seine Minna, eine unförmig
dicke Matrone, mit unfrisiert offenem Haar und im Bademantel, die
Hände ringt. Die Welt ist schlecht!
Aber der Moretti als Luis van: Eingerahmt zwischen dem Brief der
unsterblichen Geliebten im ersten Bild, aus dem Off vorgelesen in
einer Kutsche von einer nuschelnden Frauenstimme, und dem eisigen
Nebel im letzten Bild, in dem er, auf einem Ackerwagen nach Wien
zurückkehrend, zur Musik von Schillers schönem Götterfunken die
vorletzten Worte dieses Films spricht: "Man bleibt da, wo man hin-
geboren wird. Ich wollte das nie wahr haben." Die letzten Worte
erscheinen dann durch die tränenverhangenen Augen der Zuschauer
multimedial auf der Leinwand: "20000 Leute folgten dem Sarg Sarg!"
Danach - zack! - rechts der Abspann und links die Vorschau auf den
Trafikanten.
Das ist großes Welt-Theater! Man erlebt es, wie einst Kafkas
Rotpeter in seinem Bericht für eine Akademie, mit dem Bauch.
--
j/\a
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 19:45:24 UTC
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Post by Andreas Karrer
Oder eine späte Rache an den Durbridge-Krimis aus den frühen 60ern,
als die Schauspieler völlig unnatürlich, theatralisch überdeutlich
sprachen und sich ebenso steif und gestelzt bewegten.
Das war auch bei Radio- und Fernsehkommentatoren aus dieser Ära so üblich,
die hatten immer diesen schnarrenden Wochentonjargon drauf. Man höre sich
nur die Fußballreportage aus Bern von 1954 an.

Ich führe das auf zwei Gründe zurück:

Zum einen hatten viele von denen eine klassische Schauspielausbildung am
Theater genossen, und da lernt man, (übertrieben) laut und (über-)deutlich
zu sprechen, damit auch die Leute in der letzten Reihe noch dem Geschehen
folgen können. Das betrifft dann auch die gestelzten Bewegungen.

Zum anderen war die Studiotechnik einfach noch nicht so weit, man musste
laut sprechen, damit das Mikrophon die Stimme ordentlich aufnehmen konnte.

Ich habe vor vielen Jahren mal Gesangsunterricht genommen, und da war die
deutliche Aussprache aus so ein Thema. Schauspieler lernen das mit dem
"Kleinen Hey", auch wenn das Werk weit über 100 Jahre alt ist (Söhnke
Wortmann hat seinen Film "Kleine Haie" danach benannt, ein Wortspiel für
Schauspiel-Insider).

https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Hey

Da bekommt man genau diese überartikulierte Aussprache beigebracht.

Dazu kommen heute noch Feldenkrais-Übungen für die Atmung (bekannt auch vom
"Hechelkurs" für werdende Mütter), aber das ist vergleichsweise
neumodisches Zeugs.

Grüße,

Frank
Christian Weisgerber
2020-12-30 21:24:07 UTC
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Post by Andreas Karrer
Bei deutschen Krimis ist es heutzutage Ehrensache, dass die
Schauspieler fast unverständlich und möglichst ohne jede Mimik
nuscheln und, vor allem, dass die Geräuschspur die Sprache fast
vollständig überdeckt.
Vermutlich meinst du, dass man in Deutschland wie auch anderswo
inzwischen dem amerikanischen Vorbild folgt und versucht, erstens
die Dialoge natürlicher klingen zu lassen als in gestelzter
Bühnensprache und zweitens den Ton auch möglichst vor Ort aufnimmt.

Wobei mir in _Babylon Berlin_ (eine der wenigen deutschen Serien,
die ich in den letzten Jahren geschaut habe) immer wieder unangenehm
aufgefallen ist, dass immer noch viel im Tonstudio aufgenommen und
nachsynchronisiert ist, was einfach unecht klingt.

Immerhin dürfen dort einige Figuren auch leicht berlinern, so wie
in _Oktoberfest 1900_ auch etwas gebaiert werden durfte, natürlich
nur in dem Maß, dass es Otto-Normal-Zuschauer versteht. Vorbei die
seligen Zeiten von _Derrick_ und _Siska_, als in München niemand
auch nur einen bairischen Akzent hatte.

Es bewegt sich etwas und zumindest versucht man auch in Deutschland
inzwischen, Fernsehserien zu produzieren, die auch für die Generation
Netflix ansehbar sind und nicht nur für das _captive audience_, das
halt anguckt, was in der Glotze läuft.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Quinn C
2020-12-29 22:05:08 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Es irritiert mich jedesmal, wenn ich im dänischen
Dänemark spielt morgen einen Fussballkampf
gegen unseren Erbfeind (Schweden).
Das hat mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zu tun, wo wir
viele Kriege gekämpft haben, aber heute gibt es keinen Streit.
Sowas sagen wir auf Deutsch auch öfters bei langjähriger Rivalität, etwa
zwischen Köln und Düsseldorf. Das muß also gar nicht tief gehen.
--
GUGEL, f., m., kapuze, mlat. cuculla, cucullus, ahd. cucalun cucullam
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 19:48:48 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by Bertel Lund Hansen
Es irritiert mich jedesmal, wenn ich im dänischen
Dänemark spielt morgen einen Fussballkampf
gegen unseren Erbfeind (Schweden).
Das hat mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zu tun, wo wir
viele Kriege gekämpft haben, aber heute gibt es keinen Streit.
Sowas sagen wir auf Deutsch auch öfters bei langjähriger Rivalität, etwa
zwischen Köln und Düsseldorf. Das muß also gar nicht tief gehen.
Ja, wobei das mittlerweile wirklich augenzwinkernd ist. Das findet sich am
ehesten noch im Sport wieder, aber auch da gibt es viel ernstere
Rivalitäten.

Ich gehe ja gerne mal zum Eishockey, und da sind der Kölner KEC und die
Düsseldorfer DEG seit Jahrzehnten Lokalrivalen. Trotzdem gibt es da nie
echten Ärger unter den Fans, das erschöpft sich dann in irgendwelchen
frechen Aufnähern auf der Kutte (so nennt man die Jacke/Weste mit vielen
Aufnähern, das ist dem Rockermillieu entlehnt).

Grüße,

Frank
Ulf Kutzner
2020-12-30 19:59:50 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Quinn C
Post by Bertel Lund Hansen
Es irritiert mich jedesmal, wenn ich im dänischen
Dänemark spielt morgen einen Fussballkampf
gegen unseren Erbfeind (Schweden).
Das hat mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zu tun, wo wir
viele Kriege gekämpft haben, aber heute gibt es keinen Streit.
Sowas sagen wir auf Deutsch auch öfters bei langjähriger Rivalität, etwa
zwischen Köln und Düsseldorf. Das muß also gar nicht tief gehen.
Ja, wobei das mittlerweile wirklich augenzwinkernd ist. Das findet sich am
ehesten noch im Sport wieder, aber auch da gibt es viel ernstere
Rivalitäten.
Ich gehe ja gerne mal zum Eishockey, und da sind der Kölner KEC und die
Düsseldorfer DEG seit Jahrzehnten Lokalrivalen. Trotzdem gibt es da nie
echten Ärger unter den Fans
Und auch nicht, wenn ein Tourist, man kann esim Moment so schlecht
nachstellen, in eine Kölner Fankneipe hineinstolpert und nach einem Alt verlangt?

In Kierberg am Kaiserbahnhof gab es da für einen Lehrgangskollegen
mal einen mittelherben Rüffel vom Schankwirt:

"Seiensema froh, dasse nich in Bonn sinn*, sonst..."

*) paar Jahre her, damals nicht exakt mitgeschrieben.
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 21:07:09 UTC
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Post by Ulf Kutzner
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Quinn C
Post by Bertel Lund Hansen
Es irritiert mich jedesmal, wenn ich im dänischen
Dänemark spielt morgen einen Fussballkampf
gegen unseren Erbfeind (Schweden).
Das hat mit unserer gemeinsamen Vergangenheit zu tun, wo wir
viele Kriege gekämpft haben, aber heute gibt es keinen Streit.
Sowas sagen wir auf Deutsch auch öfters bei langjähriger Rivalität, etwa
zwischen Köln und Düsseldorf. Das muß also gar nicht tief gehen.
Ja, wobei das mittlerweile wirklich augenzwinkernd ist. Das findet sich am
ehesten noch im Sport wieder, aber auch da gibt es viel ernstere
Rivalitäten.
Ich gehe ja gerne mal zum Eishockey, und da sind der Kölner KEC und die
Düsseldorfer DEG seit Jahrzehnten Lokalrivalen. Trotzdem gibt es da nie
echten Ärger unter den Fans
Und auch nicht, wenn ein Tourist, man kann esim Moment so schlecht
nachstellen, in eine Kölner Fankneipe hineinstolpert und nach einem Alt verlangt?
Dann stellt der Köbes ein Kölsch hinten auf den Tresen neben die Kasse, und
der Gast bekommt es nach zehn Minuten hingestellt, mit der Frage "Alt
jenuch?".
Post by Ulf Kutzner
In Kierberg am Kaiserbahnhof gab es da für einen Lehrgangskollegen
"Seiensema froh, dasse nich in Bonn sinn*, sonst..."
*) paar Jahre her, damals nicht exakt mitgeschrieben.
Ein Kumpel von mir bestellte sich mal in der Brauerei zur Malzmühle ein
Wasser, da kam dann die Gegenfrage "Wasser? Mer sin hä im Brauhaus, nit im
Jewächshaus!".

Ist aber, wie gesagt, wirklich nur noch Spaß, es gibt da keine irgendwie
geartete echte Feindschaft, mal von irgendwelchen Fußball-Ultras abgesehen,
aber da ist es eher Köln gegen Leverkusen oder Mönchengladbach.

Ich sehe das eher so wie Bayern gegen Franken.

Das sind witzige Frotzeleien.

Grüße,

Frank
Bertel Lund Hansen
2020-12-29 16:37:19 UTC
Permalink
und Stockholmer und Aarhuser sprechen lieber Englisch
miteinander?
Ich vergass:

Ich glaube, dass es oft vorkommt, dass Junge Skandinaven mit
einandern Englisch sprechen. Das ist nur Faulheit, denn mit einer
bisschen Mühe könnten sie sich zur anderen Sprache gewöhnen.

Es gibt übrigens dänische Dialekte, die für mich schwieriger zu
verstehen sind, als Standardschwedish oder -norwegisch.
--
/Bertel
Quinn C
2020-12-29 22:05:04 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Es gibt übrigens dänische Dialekte, die für mich schwieriger zu
verstehen sind, als Standardschwedish oder -norwegisch.
In einem Krimi, den ich mal gelesen habe, war es für die Handlung
wichtig, daß die Polizisten aus Kopenhagen und Malmö sich besser
verstanden als der Malmöer mit dem Stockholmer. Ich konnte aber von
Einheimischen keine Bestätigung bekommen, daß das normal sei.
--
es sol kain leitgeb eim paurnknecht nicht mer parigen
dann sein gurtelgewant, ... swert und gugel wert ist
österr. weist.
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 12:23:26 UTC
Permalink
Post by Quinn C
In einem Krimi, den ich mal gelesen habe, war es für die Handlung
wichtig, daß die Polizisten aus Kopenhagen und Malmö sich besser
verstanden als der Malmöer mit dem Stockholmer. Ich konnte aber von
Einheimischen keine Bestätigung bekommen, daß das normal sei.
Ich weiss nicht genug davon und kann deshalb nicht helfen. Ich
weiss aber, dass es viele Skåninge (aus Schonen) gibt, die
Dänemark und Dänisch mögen.

Heute mit der Brücke beeinflussen die beiden Sprachen einander in
der Öresundsregion.
--
/Bertel
Christian Weisgerber
2020-12-29 20:25:40 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Das hat jetzt nicht so viel mit Deutsch zu tun, aber immerhin mit
germanischen Sprachen, und hier lesen und schreiben einige aus
DK (auch aus NO/SE?).
Es gäbe mit de.etc.spache.misc eine passende Gruppe.
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar ein Dialektkontinuum zwischen SE und NO, aber nicht
so sehr zwischen SE und DK. Vielmehr ist Norwegisch näher beim
Dänischen als das Schwedische (geschichtlich bedingt), und
geschriebenes Bokmål praktisch Dänisch.
Grundsätzlich bilden alle drei zusammen das festlandnordgermanische
Dialektkontinuum. Sprachgeschichtlich sind Dänisch und Schwedisch
Ostskandinavisch, Norwegisch Westskandinavisch. Was die gegenseitige
Verständlichkeit angeht, so meine ich hätten Norweger und Schweden
mehr Schwierigkeiten mit gesprochenem Dänisch als umgekehrt.

Ich stand auch schon mal in einer Gruppe junger Skandinavier, wo
einer feststellte, dass er den Dialekt eines seiner Landsleute
schlechter verstand als den von einem aus dem Nachbarland.
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche? In NO vermutlich
gegenüber DK als ehemaligem "Besatzer"?
Ich glaube, das ist alles zu lange her und die „Animositäten“ bewegen
sich auf dem Niveau von Ostfriesenwitzen.
Post by Andreas Karrer
- Alkohol: Ist es in NO in der "guten Gesellschaft" nach wie vor
akzeptabel, sich zu betrinken?
Das ist jetzt eine Steilvorlage für den dänischen Film _Druk_ (2020),
in dem vier Lehrer versuchen ihr Leben zu verbessern, indem sie
ständig genügend trinken, um ihren Blutalkohol bei 0,5 Promille zu
halten...
https://www.imdb.com/title/tt10288566/
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 12:28:53 UTC
Permalink
Was die gegenseitige Verständlichkeit angeht, so meine ich
hätten Norweger und Schweden mehr Schwierigkeiten mit
gesprochenem Dänisch als umgekehrt.
Das ist korrekt. Wir geben uns nicht Mühe, was Aussprache angeht.
Ich stand auch schon mal in einer Gruppe junger Skandinavier, wo
einer feststellte, dass er den Dialekt eines seiner Landsleute
schlechter verstand als den von einem aus dem Nachbarland.
So ist es. Als ich Kind war, hätte ich mindestens sieben Dänen
finden können, die einander gar nicht verstehen konnten. Heute
haben Radio und Fernsehen alle gelernt irgendeine gemeinsame
Sprache zu sprechen.
--
/Bertel
Ulf Kutzner
2020-12-30 12:34:43 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Was die gegenseitige Verständlichkeit angeht, so meine ich
hätten Norweger und Schweden mehr Schwierigkeiten mit
gesprochenem Dänisch als umgekehrt.
Das ist korrekt. Wir geben uns nicht Mühe, was Aussprache angeht.
Den Eindruck hatte ich schon, nur mit dem Zusatz, daß
auf möglichst geringe Übereinstimmung mit dem Schriftbild
geachtet wird.
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 12:38:58 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Den Eindruck hatte ich schon, nur mit dem Zusatz, daß
auf möglichst geringe Übereinstimmung mit dem Schriftbild
geachtet wird.
Nicht ganz falsch. Meine Spanischlehrerin aus Mexico sagte, dass
man zwei Sprachen lernen muss, wenn man Dänisch lernen will - die
gesprochene und die geschriebene.
--
/Bertel
Hans
2020-12-30 15:37:07 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Ulf Kutzner
Den Eindruck hatte ich schon, nur mit dem Zusatz, daß
auf möglichst geringe Übereinstimmung mit dem Schriftbild
geachtet wird.
Nicht ganz falsch. Meine Spanischlehrerin aus Mexico sagte, dass
man zwei Sprachen lernen muss, wenn man Dänisch lernen will - die
gesprochene und die geschriebene.
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 15:51:41 UTC
Permalink
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
--
/Bertel
Hans
2020-12-30 15:54:50 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
Ich habe es nie probiert. Und man hat ja nicht immer heiße Kartoffeln parat.
Poul E. Jørgensen
2020-12-30 16:13:15 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
Eher ein altbekannter Witz.
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
Remove the Z if replying by e-mail.
Christina Kunze
2020-12-30 19:07:27 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
Eher ein altbekannter Witz.
Man erzählt ihn auch über amerikanisches Englisch.

chr
wolfgang sch
2020-12-30 19:16:16 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
Eher ein altbekannter Witz.
Man erzählt ihn auch über amerikanisches Englisch.
Da ist es eher das Kaugummi.
--
Emerging from below past Nollendorfplatz
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Hans
2020-12-31 07:58:34 UTC
Permalink
Post by wolfgang sch
Post by Christina Kunze
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
Eher ein altbekannter Witz.
Man erzählt ihn auch über amerikanisches Englisch.
Da ist es eher das Kaugummi.
Wollte mich fast schon über "das Gummi" mokieren - ich bin mit "der
Gummi" aufgewachsen, doch laut Duden ist sowohl "der" als auch "das"
möglich. Wieder was dazu gelernt.

Dafür kann man im Dialekt in Österreich auch "der Butter" sagen.
Diedrich Ehlerding
2020-12-30 19:21:24 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut
aussprechen, wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
Eher ein altbekannter Witz.
Man erzählt ihn auch über amerikanisches Englisch.
Da redet man eher vom Kaugummi.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Ulf Kutzner
2020-12-30 19:28:35 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Christina Kunze
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hans
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut
aussprechen, wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das ist Quatsch.
Eher ein altbekannter Witz.
Man erzählt ihn auch über amerikanisches Englisch.
Da redet man eher vom Kaugummi.
In Deinen Kreisen vielleicht, und auch das mögest Du belegen.
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 19:50:54 UTC
Permalink
Post by Hans
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Ulf Kutzner
Den Eindruck hatte ich schon, nur mit dem Zusatz, daß
auf möglichst geringe Übereinstimmung mit dem Schriftbild
geachtet wird.
Nicht ganz falsch. Meine Spanischlehrerin aus Mexico sagte, dass
man zwei Sprachen lernen muss, wenn man Dänisch lernen will - die
gesprochene und die geschriebene.
Und eine Dänin sagte mir mal, man könne dann Dänisch gut aussprechen,
wenn man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt...
Das hat man mir vom US-Amerikanisch erzählt. Ich finde es aber auch eher
Blödsinn, zumal zwischen Texas-Twang und Kalifornisch Welten liegen.

Grüße,

Frank
Hans
2020-12-30 15:33:55 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Was die gegenseitige Verständlichkeit angeht, so meine ich
hätten Norweger und Schweden mehr Schwierigkeiten mit
gesprochenem Dänisch als umgekehrt.
Das ist korrekt. Wir geben uns nicht Mühe, was Aussprache angeht.
Ich stand auch schon mal in einer Gruppe junger Skandinavier, wo
einer feststellte, dass er den Dialekt eines seiner Landsleute
schlechter verstand als den von einem aus dem Nachbarland.
So ist es. Als ich Kind war, hätte ich mindestens sieben Dänen
finden können, die einander gar nicht verstehen konnten. Heute
haben Radio und Fernsehen alle gelernt irgendeine gemeinsame
Sprache zu sprechen.
Von Dänemark nach Tirol: In Osttirol gibt es Gegenden, wo die
Einheimischen dort einen im restlichen Österreich unverständlichen
Dialekt sprechen, sodaß das auch im österreichischen Fernsehen
untertitelt wird. Und was die skandinavischen Sprachen betrifft, gibt es
nicht nur zwei Versionen von Norwegisch, sondern letzten Endes auch zwei
Versionen von Schwedisch, nämlich Rikssvenska in Schweden und
Finlandsvenska, wie es die schwedischsprachigen Finnen sprechen. Die
Hauptunterschiede sind in der Aussprache.
Poul E. Jørgensen
2020-12-30 16:26:22 UTC
Permalink
Post by Hans
Und was die skandinavischen Sprachen betrifft, gibt es
[...] zwei Versionen von Norwegisch,
Im Prinzip richtig!
Mein Eindruck ist, dass jeder Norweger SEIN Norwegisch hat.
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
Remove the Z if replying by e-mail.
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 17:59:50 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
Im Prinzip richtig!
Mein Eindruck ist, dass jeder Norweger SEIN Norwegisch hat.
Mein auch. Ich weiss, dass jeder Norweger sein Norwegisch
schreibt. Ich folgte einmal no.fag.spraak.diverse, und bei jedem
Beitrag musste ich mich zu einer neuen Schreibweise gewöhnen.
--
/Bertel
Christian Weisgerber
2020-12-30 21:25:20 UTC
Permalink
Post by Hans
Und was die skandinavischen Sprachen betrifft, gibt es
nicht nur zwei Versionen von Norwegisch,
Das sind zwei _Schriftstandards_ (Bokmål, Nynorsk). Man spricht
seinen Dialekt und schreibt nach einer dieser Varianten.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
wolfgang sch
2020-12-29 20:56:32 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche?
Norwegische TV-Nachrichten:

"Schwedischer Mann war so betrunken, dass die Polizei ihn für einen
Dänen hielt"

https://www.tv2.no/a/11518547/

"We need help!"


--
Emerging from below past Nollendorfplatz
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Quinn C
2020-12-29 22:05:01 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Minderwertigkeitskomplexe, z.B. SE hat weltbekannte Dinge wie
Nobelpreis, Ikea, Ericsson, Volvo, SKF, Pippi Langstrumpf und ABBA,
aber Norwegen hat nur Öl, Gas und viele Teslas?
Norwegen hat auch Henrik Ibsen, Edvard Grieg, Sofies Welt, Tandberg, den
Opera Browser und die meisten Medaillen bei den olympischen
Winterspielen.

Aber gut, so ganz mithalten kann es damit womöglich noch nicht.

SKF sagte mir nichts. Da hätte ich eher ABB, Electrolux oder Husqvarna
genannt.
--
GOGELN, vb., flattern, sich (schwankend) hin und her bewegen, gaukelei
treiben, gesticulari. zur herkunft vgl. gogel, adj., und gaukeln, vb.;
in fast allen mundarten verbreitet, literarisch bis ins 17. jh. bezeugt;
s. auch gugeln und gageln.
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
wolfgang sch
2020-12-29 22:20:52 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Norwegen hat auch Henrik Ibsen, Edvard Grieg, Sofies Welt, Tandberg,
Und A-ha
--
Emerging from below past Nollendorfplatz
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Andreas Karrer
2020-12-30 00:02:36 UTC
Permalink
Post by Quinn C
SKF sagte mir nichts. Da hätte ich eher ABB, Electrolux oder Husqvarna
genannt.
Wird ABB als schwedische Firma wahrgenommen? In der Schweiz natürlich
als schweizerische, schliesslich stammen zwei von den drei Buchstaben
ABB aus der Schweiz, von der BBC (Brown, Boveri und Cie.). ABB war bis
vor kurzem der grösste industrielle Arbeitgeber der CH.

- Andi
Ulf Kutzner
2020-12-29 22:45:39 UTC
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Post by Andreas Karrer
Das hat jetzt nicht so viel mit Deutsch zu tun, aber immerhin mit
germanischen Sprachen, und hier lesen und schreiben einige aus
DK (auch aus NO/SE?).
Die Weichnachtsserie "Weihnachten zu Hause" (Hjem til jul) spielt in
Oslo und ist nicht so dumm, wie es zunächst den Anschein macht. Darin
kommen ein Schwede und eine Dänin vor, und man macht sich ein bisschen
über sie lustig, aber mir wird nicht klar, worüber eigentlich.
- Es gibt offenbar ein Dialektkontinuum zwischen SE und NO, aber nicht
so sehr zwischen SE und DK. Vielmehr ist Norwegisch näher beim
Dänischen als das Schwedische (geschichtlich bedingt), und
geschriebenes Bokmål praktisch Dänisch. Verstehen sich
also Osloer und Göteborger fast problemlos, aber Stockholmer und
Bergener nur mit Schwierigkeiten und Übung, und Stockholmer und
Aarhuser sprechen lieber Englisch miteinander?
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche? In NO vermutlich
gegenüber DK als ehemaligem "Besatzer"? Hat es mit der Grösse zu
tun (DK + NO haben zusammen etwa so viel Einwohner wie SE)?
Minderwertigkeitskomplexe, z.B. SE hat weltbekannte Dinge wie
Nobelpreis, Ikea, Ericsson, Volvo
Wobei der letzte und auch schon eingestellte Volvo-Pkw im belgischen
Gent gebaut wurde und der Hersteller in Schweden seit zehn Jahren eine
Tochterfirma der chinesischen Geely mit Sitz in Hangzhou ist.

Gut, es gibt da noch Lkw, Busse etc.
Thomas Schade
2020-12-30 10:15:46 UTC
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Post by Ulf Kutzner
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche? In NO vermutlich
gegenüber DK als ehemaligem "Besatzer"? Hat es mit der Grösse zu
tun (DK + NO haben zusammen etwa so viel Einwohner wie SE)?
Minderwertigkeitskomplexe, z.B. SE hat weltbekannte Dinge wie
Nobelpreis, Ikea, Ericsson, Volvo
Wobei der letzte und auch schon eingestellte Volvo-Pkw im belgischen
Gent gebaut wurde und der Hersteller in Schweden seit zehn Jahren eine
Tochterfirma der chinesischen Geely mit Sitz in Hangzhou ist.
Letzteres ist völlig korrekt, die Aussage im ersten Teilsatz, die die
Interpretation nahelegt, im Volvo-Werk in Gent würden keine Volvo-PKW
mehr gebaut, ist so zumindest fehlleitend formuliert.


Ciao
Toscha
--
They say if you play a Microsoft CD backwards, you hear satanic messages.
That's nothing, cause if you play it forwards, it installs Windows.
[Unknown from the internet]
Ulf Kutzner
2020-12-30 10:43:09 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Ulf Kutzner
Post by Andreas Karrer
- Es gibt offenbar Animositäten, aber welche? In NO vermutlich
gegenüber DK als ehemaligem "Besatzer"? Hat es mit der Grösse zu
tun (DK + NO haben zusammen etwa so viel Einwohner wie SE)?
Minderwertigkeitskomplexe, z.B. SE hat weltbekannte Dinge wie
Nobelpreis, Ikea, Ericsson, Volvo
Wobei der letzte und auch schon eingestellte Volvo-Pkw im belgischen
Gent gebaut wurde und der Hersteller in Schweden seit zehn Jahren eine
Tochterfirma der chinesischen Geely mit Sitz in Hangzhou ist.
Letzteres ist völlig korrekt, die Aussage im ersten Teilsatz, die die
Interpretation nahelegt, im Volvo-Werk in Gent würden keine Volvo-PKW
mehr gebaut, ist so zumindest fehlleitend formuliert.
Was baut man denn dort heute? Ich las, die Produktion
des jüngsten Volvo-Pkw habe man 2019 eingestellt.
Für das Fehlen von Nachbauten aus China willich jetzt
nicht meine Hand ins Feuer legen.
Thomas Schade
2020-12-30 10:58:17 UTC
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Post by Ulf Kutzner
Post by Thomas Schade
Post by Ulf Kutzner
Wobei der letzte und auch schon eingestellte Volvo-Pkw im belgischen
Gent gebaut wurde und der Hersteller in Schweden seit zehn Jahren eine
Tochterfirma der chinesischen Geely mit Sitz in Hangzhou ist.
Letzteres ist völlig korrekt, die Aussage im ersten Teilsatz, die die
Interpretation nahelegt, im Volvo-Werk in Gent würden keine Volvo-PKW
mehr gebaut, ist so zumindest fehlleitend formuliert.
Was baut man denn dort heute? Ich las, die Produktion
des jüngsten Volvo-Pkw habe man 2019 eingestellt.
Volvos, genauer Volvo PKW. :)
'Das Volvo Werk im belgischen Gent wird am Montag (20. April) die
Produktion ebenfalls langsam wieder aufnehmen, allerdings mit
reduzierter Produktionsleistung.'

Volvo Cars ist die (abgetrennte) PKW-Sparte, im Besitz von Geely. Die
LKW-, Bus- etc.-Sparte läuft unter Volvo Group.

<https://www.media.volvocars.com/at/de-at/media/pressreleases/267383/volvo-cars-nimmt-produktion-im-schwedischen-stammwerk-torslanda-wieder-auf>


Ciao
Toscha
--
Wie nennt man einen Auszubildenden beim Zollamt?
Svymfgvsg
Ulf Kutzner
2020-12-30 11:24:26 UTC
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Post by Ulf Kutzner
Post by Thomas Schade
Post by Ulf Kutzner
Wobei der letzte und auch schon eingestellte Volvo-Pkw im belgischen
Gent gebaut wurde und der Hersteller in Schweden seit zehn Jahren eine
Tochterfirma der chinesischen Geely mit Sitz in Hangzhou ist.
Letzteres ist völlig korrekt, die Aussage im ersten Teilsatz, die die
Interpretation nahelegt, im Volvo-Werk in Gent würden keine Volvo-PKW
mehr gebaut, ist so zumindest fehlleitend formuliert.
Was baut man denn dort heute? Ich las, die Produktion
des jüngsten Volvo-Pkw habe man 2019 eingestellt.
Volvos, genauer Volvo PKW. :)
'Das Volvo Werk im belgischen Gent
Bestehend seit 1965 von wegen Fuß in der Tür der EWG...

Eigene Rechtspersönlichkeit, 2007 umfirmiert.
wird am Montag (20. April) die
Produktion ebenfalls langsam wieder aufnehmen, allerdings mit
reduzierter Produktionsleistung.'
Volvo Cars ist die (abgetrennte) PKW-Sparte, im Besitz von Geely.
Schon klar. Der V40 wurde eingestellt, das war dann doch nicht das jüngste Modell.

Hab mich in die Irre führen lassen.

Nebenan in Gent ist auch eine Frachtwagenfabrik, obgleich die Unternehmungen
nun apart sind...
https://nl.wikipedia.org/wiki/Volvo_Car_Gent
Im März 2018 wurde bekannt, daß man in Gent auch ein chinesisches
Modell fertigen werde.
https://en.wikipedia.org/wiki/Lynk_%26_Co
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 19:53:53 UTC
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Post by Ulf Kutzner
Wobei der letzte und auch schon eingestellte Volvo-Pkw im belgischen
Gent gebaut wurde und der Hersteller in Schweden seit zehn Jahren eine
Tochterfirma der chinesischen Geely mit Sitz in Hangzhou ist.
Gut, es gibt da noch Lkw, Busse etc.
Die kann man im Volvo-Museum bei Göteborg bestaunen.
Übrigens hatten die da bei meinem Besuch vor ca. 5 Jahre schon
Elektro-Busse, die per Stomabnehmer aufgeladen wurden (natürlich
werbewirksam gegenüber vom Museum).

Grüße,

Frank
Thomas Schade
2020-12-30 22:53:36 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Die kann man im Volvo-Museum bei Göteborg bestaunen.
Übrigens hatten die da bei meinem Besuch vor ca. 5 Jahre schon
Elektro-Busse, die per Stomabnehmer aufgeladen wurden (natürlich
werbewirksam gegenüber vom Museum).
Jessas, Trolleybusse gab es in DE schon in den 50ern ...


Ciao
Toscha
--
Das ist die harte Zeit zwischen Twen-Tours und Seniorenpass!
Keiner gibt Rabatt - keiner der Erbarmen hat!
[Stoppok)]
wolfgang sch
2020-12-30 23:23:06 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Frank Hucklenbroich
Die kann man im Volvo-Museum bei Göteborg bestaunen.
Übrigens hatten die da bei meinem Besuch vor ca. 5 Jahre schon
Elektro-Busse, die per Stomabnehmer aufgeladen wurden (natürlich
werbewirksam gegenüber vom Museum).
Jessas, Trolleybusse gab es in DE schon in den 50ern ...
Ja aber Ökos finden Akkus toll.
--
Emerging from below past Nollendorfplatz
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Sergio Gatti
2020-12-31 07:45:27 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Frank Hucklenbroich
Die kann man im Volvo-Museum bei Göteborg bestaunen.
Übrigens hatten die da bei meinem Besuch vor ca. 5 Jahre schon
Elektro-Busse, die per Stomabnehmer aufgeladen wurden (natürlich
werbewirksam gegenüber vom Museum).
Jessas, Trolleybusse gab es in DE schon in den 50ern ...
Ich kann mich irren und Frank verrät uns mehr, aber ich vermute, dass
die Busse in Göteborg den Stromabnehmer nur zum Aufladen brauchen und
dann wie alle anderen Busse fahren. Das ist ein riesiger Unterschied zu
traditionellen O-Bussen.
Wenn der Stromabnehmer den Kontakt mit der Oberleitung verliert, endet
die Fahrt der alten O-Busse praktisch sofort und der Fahrer muss einen
dicken Lappen nehmen, absteigen, hinter den O-Bus laufen, ein oder beide
Fangseile in die richtige Richtung ziehen und die Verbindung
Oberleitung-Stromabnehmer wiederherstellen. X-mal gesehen seit frühester
Kindheit bis in die 80er-Jahre, als die O-Bus-Linie vor meiner damaligen
Wohnung durch eine Buslinie ersetzt wurde.
Poul E. Jørgensen
2020-12-30 10:58:31 UTC
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Post by Andreas Karrer
- Alkohol: Ist es in NO in der "guten Gesellschaft" nach wie vor
akzeptabel, sich zu betrinken? In der Serie vergehen kaum 5 Minuten,
ohne dass ein Glas Wein, Glühwein, Schnaps oder Champagner
eingeschenkt wird. Mehrfach betrinken sich Leute mit Vorsatz.
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
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wolfgang sch
2020-12-30 13:08:14 UTC
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Post by Poul E. Jørgensen
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."

Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.

"Alkoholische Getränke werden in staatlichen Läden verkauft, die
Vinmonopolet heißen, also Weinmonopol, abgekürzt „Polet“. Bier bildet
eine Ausnahme, das dürfen aus Supermärkte verkaufen, allerdings nur,
wenn die zuständige Gemeinde das auch will."

Für Norwegen kann ich das bestätigen, die einzigen alkoholischen
Getränke im Supermarkt waren Biere, und soweit ich weiß nur Sorten mit
eher niedrigem Alkoholgehalt. Dafür Lakritz ohne Ende :D
--
Emerging from below past Nollendorfplatz
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Andreas Karrer
2020-12-30 13:22:11 UTC
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Post by wolfgang sch
Post by Poul E. Jørgensen
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
Die Finnen fahren nach Tallinn (früher nach Stockholm) und saufen auf
der Fähre schon mal die Hälfte des Eingekauften.

War das eigentlich seinerzeit auf den deutschen Butterschiffen in der
Nordsee auch so? Oder durfte man da nur kaufen, aber nicht konsumieren?

- Andi
wolfgang sch
2020-12-30 14:35:05 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
War das eigentlich seinerzeit auf den deutschen Butterschiffen in der
Nordsee auch so? Oder durfte man da nur kaufen, aber nicht konsumieren?
Ich hab leider nie eine Butterfahrt gemacht. Auf unserem fest
verankerten Butterschiff "Helgoland" (keine Branntweinsteuer und keine
Mehrwertsteuer) sind mir keine Alkohol-Exzesse aufgefallen.
--
Emerging from below past Nollendorfplatz
http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 15:57:00 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
War das eigentlich seinerzeit auf den deutschen Butterschiffen in der
Nordsee auch so? Oder durfte man da nur kaufen, aber nicht konsumieren?
Die dänische Butterschiffen wurden "spritruter" genannt -
Alkohol-Routen.
--
/Bertel
Quinn C
2020-12-30 16:31:49 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by wolfgang sch
Post by Poul E. Jørgensen
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Da ich aus Deutschland komme, finde ich Alkohol in Quebec nicht billig,
aber verglichen mit etlichen anderen kanadischen Provinzen ist es immer
noch günstiger, und auf jeden Fall freizügiger (Bier unterliegt nicht
dem Monopol, und Wein wird zwar kontrolliert, aber mit offiziellem Segen
auch im Supermarkt und im Laden an der Ecke angeboten).

Da das Mindereinnahmen für die Provinz bedeutet, ist der Einkauf
jenseits der Provinzgrenze daher im Prinzip verboten, aber in den
letzten Jahren haben Gerichte befunden, das das bei privat üblichen
Mengen nicht durchgesetzt werden sollte.
Post by Andreas Karrer
Post by wolfgang sch
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
Die Finnen fahren nach Tallinn (früher nach Stockholm) und saufen auf
der Fähre schon mal die Hälfte des Eingekauften.
Auch 1980 in (damals noch) Leningrad sah man sie im Hotel.
--
die gugel gehört seit je zur narrenkleidung:
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Hans
2020-12-30 16:50:55 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by Andreas Karrer
Post by wolfgang sch
Post by Poul E. Jørgensen
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Da ich aus Deutschland komme, finde ich Alkohol in Quebec nicht billig,
aber verglichen mit etlichen anderen kanadischen Provinzen ist es immer
noch günstiger, und auf jeden Fall freizügiger (Bier unterliegt nicht
dem Monopol, und Wein wird zwar kontrolliert, aber mit offiziellem Segen
auch im Supermarkt und im Laden an der Ecke angeboten).
Da das Mindereinnahmen für die Provinz bedeutet, ist der Einkauf
jenseits der Provinzgrenze daher im Prinzip verboten, aber in den
letzten Jahren haben Gerichte befunden, das das bei privat üblichen
Mengen nicht durchgesetzt werden sollte.
Und wie wollen die das kontrollieren?
Post by Quinn C
Post by Andreas Karrer
Post by wolfgang sch
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
Die Finnen fahren nach Tallinn (früher nach Stockholm) und saufen auf
der Fähre schon mal die Hälfte des Eingekauften.
Auch 1980 in (damals noch) Leningrad sah man sie im Hotel.
Und ein müder Witz mit Bart lautete in Helsinki damals: "Am
Bahnhofsplatz werden die Alkoholleichen aus dem aus Leningrad
ankommenden Bus ausgeladen, und eine Leiche lallt "Wann kommen wir denn
endlich nach Pietari?" (Pietari ist die finnische Bezeichnung für
Leningrad/St. Petersburg.)
Ulf Kutzner
2020-12-30 17:42:23 UTC
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Post by Hans
Post by Quinn C
Post by Andreas Karrer
Post by wolfgang sch
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Da ich aus Deutschland komme, finde ich Alkohol in Quebec nicht billig,
aber verglichen mit etlichen anderen kanadischen Provinzen ist es immer
noch günstiger, und auf jeden Fall freizügiger (Bier unterliegt nicht
dem Monopol, und Wein wird zwar kontrolliert, aber mit offiziellem Segen
auch im Supermarkt und im Laden an der Ecke angeboten).
Da das Mindereinnahmen für die Provinz bedeutet, ist der Einkauf
jenseits der Provinzgrenze daher im Prinzip verboten, aber in den
letzten Jahren haben Gerichte befunden, das das bei privat üblichen
Mengen nicht durchgesetzt werden sollte.
Und wie wollen die das kontrollieren?
Post by Quinn C
Post by Andreas Karrer
Post by wolfgang sch
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
Die Finnen fahren nach Tallinn (früher nach Stockholm) und saufen auf
der Fähre schon mal die Hälfte des Eingekauften.
Auch 1980 in (damals noch) Leningrad sah man sie im Hotel.
Und ein müder Witz mit Bart lautete in Helsinki damals: "Am
Bahnhofsplatz werden die Alkoholleichen aus dem aus Leningrad
ankommenden Bus
Nun, ich war kurz nach der Umbenennung in der Stadt und hatte
Geld zu tauschen, was man damals besser in Hotels erledigte.
Vor mir am Schalter ein Finne, der Geld von seinem Kartenkonto
abheben wollte. Die riefen da an, alles wunderbar, Deckung vorhanden,
Kunde mit sich selbst identisch, bitte hier unterschreiben:

Krrrrrrrackelllllllll.

Nein, das muß so aussehen wie auf der Karte: Krakel! Versuchen sie's nochmal!

Krrrrrrrrrrrrrackkkkkelllllllllllll.

Der gute Mann kam an dem Abend nicht mehr an sein Geld, jedenfalls nicht dort.
Quinn C
2020-12-30 20:54:03 UTC
Permalink
Post by Hans
Post by Quinn C
Da ich aus Deutschland komme, finde ich Alkohol in Quebec nicht billig,
aber verglichen mit etlichen anderen kanadischen Provinzen ist es immer
noch günstiger, und auf jeden Fall freizügiger (Bier unterliegt nicht
dem Monopol, und Wein wird zwar kontrolliert, aber mit offiziellem Segen
auch im Supermarkt und im Laden an der Ecke angeboten).
Da das Mindereinnahmen für die Provinz bedeutet, ist der Einkauf
jenseits der Provinzgrenze daher im Prinzip verboten, aber in den
letzten Jahren haben Gerichte befunden, das das bei privat üblichen
Mengen nicht durchgesetzt werden sollte.
Und wie wollen die das kontrollieren?
COVID hat ja deutlich gezeigt, wie man das machen kann. Momentan darf
ich als in Quebec ansässige Person nicht ohne zureichenden Grund nach
Neubraunschweig "einreisen". Da werden alle kontrolliert.

Wenn man will, gibt es sicher Schleichwege, aber das ist ja dann schon
fast ein Geständnis, und wenn man aus anderen Gründen auffällig wird,
kriegt man dann deswegen zusätzliche Probleme.

Sie haben es jedenfalls geschafft, die Infektionsrate in den
atlantischen Provinzen sehr niedrig zu halten.
<https://www.cbc.ca/news/canada/new-brunswick/covid-roundup-nb-dec29-1.5856557>
Die Provinz hatte bisher insgesamt 8 Tote, umgerechnet auf die
Bevölkerung Deutschlands entspräche das etwa 900.

Unter normalen Umständen kontrolliert man natürlich nicht ständig alle,
aber vermutlich ab und zu, oder halt im Rahmen genereller
Polizeikontrollen wegen Alkohol am Steuer u.ä.
--
gugelfranz, m., spöttische bezeichnung eines mönchs
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 20:07:56 UTC
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Post by Andreas Karrer
Post by wolfgang sch
Post by Poul E. Jørgensen
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
Die Finnen fahren nach Tallinn (früher nach Stockholm) und saufen auf
der Fähre schon mal die Hälfte des Eingekauften.
War das eigentlich seinerzeit auf den deutschen Butterschiffen in der
Nordsee auch so? Oder durfte man da nur kaufen, aber nicht konsumieren?
Ich war da vor rund 5 Jahren, und da gab es auf der Insel Alkoholika
steuerfrei, und den hätte man auch auf dem Schiff trinken können. Ich habe
da aber kaum Leute erlebt, die das gemacht hätten. Allerdings waren wir da
auch für eine ganze Woche und hatten die Fähre nach Cuxhaven genommen, da
sind weniger Tagestouristen drauf. Ich weiß nicht, wie es auf den Fähren am
Hamburg aussieht (hatten wir nicht genommen, weil da die Parkplätze
deutlich teurer als in Cuxhaven sind, und das macht bei einer Woche schon
etwas aus).

Grüße,

Frank
Hans
2020-12-30 15:41:50 UTC
Permalink
Post by wolfgang sch
Post by Poul E. Jørgensen
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
"Alkoholische Getränke werden in staatlichen Läden verkauft, die
Vinmonopolet heißen, also Weinmonopol, abgekürzt „Polet“. Bier bildet
eine Ausnahme, das dürfen aus Supermärkte verkaufen, allerdings nur,
wenn die zuständige Gemeinde das auch will."
Für Norwegen kann ich das bestätigen, die einzigen alkoholischen
Getränke im Supermarkt waren Biere, und soweit ich weiß nur Sorten mit
eher niedrigem Alkoholgehalt. Dafür Lakritz ohne Ende :D
In Finnland ist es auch nicht besser. Dort kriegt man zwar Leichtbier im
Supermarkt, doch was darüber hinaus geht, gibt es auch nur in den
staatlichen Alkoholgeschäften, genannt "Alko" zu höchst gepflegten Preisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alko
Ulf Kutzner
2020-12-30 15:47:18 UTC
Permalink
Post by Hans
Post by wolfgang sch
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
"Alkoholische Getränke werden in staatlichen Läden verkauft, die
Vinmonopolet heißen, also Weinmonopol, abgekürzt „Polet“. Bier bildet
eine Ausnahme, das dürfen aus Supermärkte verkaufen, allerdings nur,
wenn die zuständige Gemeinde das auch will."
Für Norwegen kann ich das bestätigen, die einzigen alkoholischen
Getränke im Supermarkt waren Biere, und soweit ich weiß nur Sorten mit
eher niedrigem Alkoholgehalt. Dafür Lakritz ohne Ende :D
In Finnland ist es auch nicht besser. Dort kriegt man zwar Leichtbier im
Supermarkt
Leichtöl eben...
Poul E. Jørgensen
2020-12-30 16:11:04 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Leichtöl eben...
Was im Schwedischen lättöl wäre, das absolut nicht in den Motor gehört.
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
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Ulf Kutzner
2020-12-30 16:25:06 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Ulf Kutzner
Leichtöl eben...
Was im Schwedischen lättöl wäre, das absolut nicht in den Motor gehört.
Weder in Tank noch Ölfüllstutzen, man würde wohl recht bald liegenbleiben.
Hans
2020-12-30 16:51:42 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
Post by Ulf Kutzner
Leichtöl eben...
Was im Schwedischen lättöl wäre, das absolut nicht in den Motor gehört.
Auch nicht das mellanöl, das Mittelbier.
Stefan Schmitz
2020-12-30 18:57:07 UTC
Permalink
Post by Hans
In Finnland ist es auch nicht besser. Dort kriegt man zwar Leichtbier im
Supermarkt, doch was darüber hinaus geht, gibt es auch nur in den
staatlichen Alkoholgeschäften, genannt "Alko" zu höchst gepflegten Preisen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alko
Grenze bei 4,7%
Das ist doch ganz normales Bier. Da kann man sich auch mit
Supermarktware abschießen.
Quinn C
2020-12-30 20:53:59 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
In Finnland ist es auch nicht besser. Dort kriegt man zwar Leichtbier im
Supermarkt, doch was darüber hinaus geht, gibt es auch nur in den
staatlichen Alkoholgeschäften, genannt "Alko" zu höchst gepflegten Preisen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alko
Grenze bei 4,7%
Das ist doch ganz normales Bier. Da kann man sich auch mit
Supermarktware abschießen.
Das habe ich in der englischen Gruppe auch schon thematisiert: in
angelsächsischen Ländern wird es als bedeutender Unterschied angesehen,
ob ein Bier 4% Alkohol hat oder 5%.

Aus deutscher Sicht unverständlich. Unsere "light"-Produkte haben ja
eher 2,5%, also die Hälfte an Alkohol.
--
GUGELFAHRT, f., mutwilliges treiben, lärmende lustbarkeit
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 21:01:28 UTC
Permalink
Post by Quinn C
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
In Finnland ist es auch nicht besser. Dort kriegt man zwar Leichtbier im
Supermarkt, doch was darüber hinaus geht, gibt es auch nur in den
staatlichen Alkoholgeschäften, genannt "Alko" zu höchst gepflegten Preisen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alko
Grenze bei 4,7%
Das ist doch ganz normales Bier. Da kann man sich auch mit
Supermarktware abschießen.
Das habe ich in der englischen Gruppe auch schon thematisiert: in
angelsächsischen Ländern wird es als bedeutender Unterschied angesehen,
ob ein Bier 4% Alkohol hat oder 5%.
Aus deutscher Sicht unverständlich. Unsere "light"-Produkte haben ja
eher 2,5%, also die Hälfte an Alkohol.
Das norwegische "Leichtöl", das man mir auf dem Markt in Bergen zum
Walfleisch reichte, hatte 2,5%.

Geschmeckt hat mir beides nicht.

Grüße,

Frank
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 20:11:28 UTC
Permalink
Post by wolfgang sch
Post by Poul E. Jørgensen
Über das Zechen in Norwegen, siehe
https://www.nordische-esskultur.de/kuriose-alkoholpolitik/
"Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel
billiger ist, Schweden aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen
nach Deutschland."
Auf der Fähre Helsingør - Helsingborg sah ich lauter schwedische
Jugendliche mit riesigen Packungen Spirituosen.
"Alkoholische Getränke werden in staatlichen Läden verkauft, die
Vinmonopolet heißen, also Weinmonopol, abgekürzt „Polet“. Bier bildet
eine Ausnahme, das dürfen aus Supermärkte verkaufen, allerdings nur,
wenn die zuständige Gemeinde das auch will."
Ich war in Malmö mal in so einem Systembolaget, vor mir an der Kasse war
ein dem Aussehen nach älterer Obdachloser, der seine Palette Bier mit Karte
zahlte.

Grüße,

Frank
Dieter Britz
2020-12-30 13:06:26 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Das hat jetzt nicht so viel mit Deutsch zu tun, aber immerhin mit
germanischen Sprachen, und hier lesen und schreiben einige aus DK (auch
aus NO/SE?).
Die Weichnachtsserie "Weihnachten zu Hause" (Hjem til jul) spielt in
Oslo und ist nicht so dumm, wie es zunächst den Anschein macht. Darin
kommen ein Schwede und eine Dänin vor, und man macht sich ein bisschen
über sie lustig, aber mir wird nicht klar, worüber eigentlich.
[...]

Meine Erfahrung ist, dass die meisten einander recht gut verstehen,
aber Schweden haben grössere Probleme mit Dänisch, was weniger deutlich
ist. Ich musste mal einer Schwedin übersetzen, was ein Däne sagte (wir
sprachen Englisch). Die Skandinaver scheinen ein Gefühl für die anderen
Sprachen zu haben. Ich selbst, Einwanderer, habe damit Probleme. AM besten
verstehe ich das schwedische Dialekt das in Skåne gesprochen wird, denn
es ähnelt dem dänischen etwas.

Ich kann ohne Probleme Norwegisch lesen, aber bei Schwedisch muss ich
öfters ein Wörterbuch ranziehen. Ganz zu vergessen Isländisch oder
Faroesisch, und natürlich Finnish, das ja nicht eine germanishe Sprache
ist.

Es gibt eine fast mytische Sprache, Skandinavisk, was eine Art Mischling
sein soll, für alle verständlich. Das hat keinen grossen Erfolg, denke
ich.

Ich war einmal bei einer interskandinavishen Konferenz, wo es Vorträge
auf Dänisch und Schwedisch gab, aber die meisten waren auf Englisch. Es
wurde vorgeschlagen dass in Zukunft auf Englisch vorgetragen werden soll.
Das ärgerte einige, und ein Herr sagte aufgeregt, "Aber wir können doch
alle Skandinavisk!". Ein Finne stand auf und erinnerte alle, dass die
nächste Konferenz in Helsinki statfinden wird... Es wurde beschlossen,
in Zukunft alles auf Englisch.
--
Dieter Britz
Hans
2020-12-30 15:49:04 UTC
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Post by Dieter Britz
Post by Andreas Karrer
Das hat jetzt nicht so viel mit Deutsch zu tun, aber immerhin mit
germanischen Sprachen, und hier lesen und schreiben einige aus DK (auch
aus NO/SE?).
Die Weichnachtsserie "Weihnachten zu Hause" (Hjem til jul) spielt in
Oslo und ist nicht so dumm, wie es zunächst den Anschein macht. Darin
kommen ein Schwede und eine Dänin vor, und man macht sich ein bisschen
über sie lustig, aber mir wird nicht klar, worüber eigentlich.
[...]
Meine Erfahrung ist, dass die meisten einander recht gut verstehen,
aber Schweden haben grössere Probleme mit Dänisch, was weniger deutlich
ist. Ich musste mal einer Schwedin übersetzen, was ein Däne sagte (wir
sprachen Englisch). Die Skandinaver scheinen ein Gefühl für die anderen
Sprachen zu haben. Ich selbst, Einwanderer, habe damit Probleme. AM besten
verstehe ich das schwedische Dialekt das in Skåne gesprochen wird, denn
es ähnelt dem dänischen etwas.
Ich kann ohne Probleme Norwegisch lesen, aber bei Schwedisch muss ich
öfters ein Wörterbuch ranziehen. Ganz zu vergessen Isländisch oder
Faroesisch, und natürlich Finnish, das ja nicht eine germanishe Sprache
ist.
Es gibt eine fast mytische Sprache, Skandinavisk, was eine Art Mischling
sein soll, für alle verständlich. Das hat keinen grossen Erfolg, denke
ich.
Ich war einmal bei einer interskandinavishen Konferenz, wo es Vorträge
auf Dänisch und Schwedisch gab, aber die meisten waren auf Englisch. Es
wurde vorgeschlagen dass in Zukunft auf Englisch vorgetragen werden soll.
Das ärgerte einige, und ein Herr sagte aufgeregt, "Aber wir können doch
alle Skandinavisk!". Ein Finne stand auf und erinnerte alle, dass die
nächste Konferenz in Helsinki statfinden wird... Es wurde beschlossen,
in Zukunft alles auf Englisch.
Zumal ja defacto Englisch in allen skandinavischen Ländern inklusive
Finnland die zweite Landessprache ist. In Finnland ist das offiziel
(Finnland)Schwedisch. doch dieses "Skandinaviska" gibt es auch und ich
konnte mal relativ fließend (Finnland)Schwedisch, war aber als Student
in Wien viel mit Norwegern, die Medizin studierten, zusammen, die das
erste Jahr ihres Aufenthaltes in Wien zur Verbesserung ihrer
Sprachkenntnisse und zum Saufen verwendeten. Gesoffen haben sie
vermutlich auch später. (Ich auch, und mich wundert es immer noch, daß
meine Leberwerte auch 50 Jahre nach erfolgreichem Studienende in Ordnung
sind.) Ich habe mitgesoffen und wurde dadurch etwas mit
Norwegisch/Skandinaviska vertraut. Doch kam ich mit meinem Skandinaviska
in Norwegen gut zurecht - in Dänemark weniger.
Poul E. Jørgensen
2020-12-30 15:58:07 UTC
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Post by Dieter Britz
Es gibt eine fast mytische Sprache, Skandinavisk, was eine Art Mischling
sein soll, für alle verständlich. Das hat keinen grossen Erfolg, denke
ich.
Ich (aus DK) für mein Teil spreche in Norwegen und in Schweden ein
überdeutliches Dänisch (das vielleicht Skandinavisch ist).
Ich habe Probleme, mündliches Schwedisch zu verstehen. In Norwegen
verstehe ich am besten das Norwegisch, das im Südwesten gesprochen wird
- UND Nordnorwegisch (dort sprechen sie langsam und behäbig).

PS:
Vergesst es nicht: Alt oder jung, überall wird man geduzt (außer
vielleicht in sehr vornehmen Läden).

In DK wird nur eine Person mit Sicherheit gesiezt: die Königin. Beim
Kronprinzen haben schon einige Journalisten angefangen, ihn zu duzen,
was ihn anscheinend nicht stört. Die Königin aber duzen zu wollen, wäre
Majestätsbeleidigung!

PPS: In Norwegen kann man seelenruhig die königliche Familie duzen.
--
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Hans
2020-12-30 16:54:19 UTC
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Post by Poul E. Jørgensen
Post by Dieter Britz
Es gibt eine fast mytische Sprache, Skandinavisk, was eine Art Mischling
sein soll, für alle verständlich. Das hat keinen grossen Erfolg, denke
ich.
Ich (aus DK) für mein Teil spreche in Norwegen und in Schweden ein
überdeutliches Dänisch (das vielleicht Skandinavisch ist).
Ich habe Probleme, mündliches Schwedisch zu verstehen. In Norwegen
verstehe ich am besten das Norwegisch, das im Südwesten gesprochen wird
- UND Nordnorwegisch (dort sprechen sie langsam und behäbig).
Vergesst es nicht: Alt oder jung, überall wird man geduzt (außer
vielleicht in sehr vornehmen Läden).
In DK wird nur eine Person mit Sicherheit gesiezt: die Königin. Beim
Kronprinzen haben schon einige Journalisten angefangen, ihn zu duzen,
was ihn anscheinend nicht stört. Die Königin aber duzen zu wollen, wäre
Majestätsbeleidigung!
PPS: In Norwegen kann man seelenruhig die königliche Familie duzen.
In Österreich gibt es den Brauch, daß Politiker, die einander zumeist
duzen, in offiellen Schreiben beides bringen, das Siezen und das Duzen.
Z.B. ein Schreiben:

"Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

Wie Du ja weißt..."
Bertel Lund Hansen
2020-12-30 16:02:08 UTC
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Post by Dieter Britz
Ich kann ohne Probleme Norwegisch lesen, aber bei Schwedisch muss ich
öfters ein Wörterbuch ranziehen.
Es hilft, wenn man alte oder alternative dänische Wörter kennt,
denn dann wiederkennt man viele von der schwedischen Wörtern.
--
/Bertel
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 19:58:20 UTC
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Post by Dieter Britz
Ich kann ohne Probleme Norwegisch lesen, aber bei Schwedisch muss ich
öfters ein Wörterbuch ranziehen.
Manche Wörter versteht man intuitiv, wenn man sie liest. Unvergessen das
Comic-Heft mit "Spongebob Squarepants" in Oslo, der hieß dort
"Schwammbobben Fierkant" IIRC (was für einen Deutschen nochmal extra lustig
ist, denn ein "Vierkant" ist so ein viergekanteter Universalschlüssel, mit
dem manche Türen oder Verkehrsabsperrungen öffnen kann - bei der Bahn ist
es wohl noch immer ein Dreikant).

Grüße,

Frank
Ulf Kutzner
2020-12-30 20:02:22 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Dieter Britz
Ich kann ohne Probleme Norwegisch lesen, aber bei Schwedisch muss ich
öfters ein Wörterbuch ranziehen.
Manche Wörter versteht man intuitiv, wenn man sie liest. Unvergessen das
Comic-Heft mit "Spongebob Squarepants" in Oslo, der hieß dort
"Schwammbobben Fierkant" IIRC (was für einen Deutschen nochmal extra lustig
ist, denn ein "Vierkant" ist so ein viergekanteter Universalschlüssel, mit
dem manche Türen oder Verkehrsabsperrungen öffnen kann - bei der Bahn ist
es wohl noch immer ein Dreikant).
Ah was. Hier nicht. Bei den ex-sowjetischen Bahnen hättest
Du recht, mit eingebauter Rundung.
Frank Hucklenbroich
2020-12-30 21:18:03 UTC
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Post by Ulf Kutzner
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Dieter Britz
Ich kann ohne Probleme Norwegisch lesen, aber bei Schwedisch muss ich
öfters ein Wörterbuch ranziehen.
Manche Wörter versteht man intuitiv, wenn man sie liest. Unvergessen das
Comic-Heft mit "Spongebob Squarepants" in Oslo, der hieß dort
"Schwammbobben Fierkant" IIRC (was für einen Deutschen nochmal extra lustig
ist, denn ein "Vierkant" ist so ein viergekanteter Universalschlüssel, mit
dem manche Türen oder Verkehrsabsperrungen öffnen kann - bei der Bahn ist
es wohl noch immer ein Dreikant).
Ah was. Hier nicht. Bei den ex-sowjetischen Bahnen hättest
Du recht, mit eingebauter Rundung.
Einen großen Dreikant (auch "Feuerwehrschlüssel" genannt) habe ich im Auto,
damit kann man hierzustadt Poller entfernen. Das kann manchmal praktisch
sein.

Vierkant-Inbus-Schlüssel (deutlich kleiner) sind beliebt z.B. bei
Stromzählerkästen in Mietshäusern.

Und ich meine mich zu erinnern, daß es in älteren Bahnwaggons auch Türchen
gibt (Heizungssteuereung oder sowas), die man mit einem solchen Schlüssel
öffnen könnte (aber natürlich nicht darf).

Grüße,

Frank
Ulf Kutzner
2020-12-30 22:13:58 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Ulf Kutzner
Post by Frank Hucklenbroich
Manche Wörter versteht man intuitiv, wenn man sie liest. Unvergessen das
Comic-Heft mit "Spongebob Squarepants" in Oslo, der hieß dort
"Schwammbobben Fierkant" IIRC (was für einen Deutschen nochmal extra lustig
ist, denn ein "Vierkant" ist so ein viergekanteter Universalschlüssel, mit
dem manche Türen oder Verkehrsabsperrungen öffnen kann - bei der Bahn ist
es wohl noch immer ein Dreikant).
Ah was. Hier nicht. Bei den ex-sowjetischen Bahnen hättest
Du recht, mit eingebauter Rundung.
Einen großen Dreikant (auch "Feuerwehrschlüssel" genannt) habe ich im Auto,
damit kann man hierzustadt Poller entfernen. Das kann manchmal praktisch
sein.
Vierkant-Inbus-Schlüssel (deutlich kleiner) sind beliebt z.B. bei
Stromzählerkästen in Mietshäusern.
Und ich meine mich zu erinnern, daß es in älteren Bahnwaggons auch Türchen
gibt (Heizungssteuereung oder sowas), die man mit einem solchen Schlüssel
öffnen könnte (aber natürlich nicht darf).
Mir war so, als wären die von der Kantenlänge her unterschiedlich.
Quinn C
2020-12-30 20:53:55 UTC
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Post by Frank Hucklenbroich
Post by Dieter Britz
Ich kann ohne Probleme Norwegisch lesen, aber bei Schwedisch muss ich
öfters ein Wörterbuch ranziehen.
Manche Wörter versteht man intuitiv, wenn man sie liest. Unvergessen das
Comic-Heft mit "Spongebob Squarepants" in Oslo, der hieß dort
"Schwammbobben Fierkant" IIRC (was für einen Deutschen nochmal extra lustig
ist, denn ein "Vierkant" ist so ein viergekanteter Universalschlüssel, mit
dem manche Türen oder Verkehrsabsperrungen öffnen kann - bei der Bahn ist
es wohl noch immer ein Dreikant).
Die Bedeutung "Rechteck, Quader" gibt es aber schon auch.

| Zusätzliche Stabilität gibt die Außenhülle aus Stahl, die als in den
| Boden gerammte hohler Vierkant anzusehen ist.
Gesehen auf <https://www.dwds.de/wb/Vierkant>
--
von Muret ein gugeln guot
mit lûtrem vêhen bunde
V. D. HAGEN
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