Post by Olaf StudtBeim Herumpfriemeln am Wiktionary-Eintrag "schaffen"¹ kam mir dei Frage
in den Sinn, ob der Modeausdruck "gebacken kriegen" (kenne ich seit
1994) vielleicht auf das süddeutsche "pack' mer's" (klingt in norddt.
Ohren wie "bockmers") zurückzuführen ist.
Halte ich für extrem unwahrscheinlich, zumal die Bedeutungen auch
unterschiedlich sind. "Pack mers" bedeutet in etwa "los gehts!",
etwas "gebacken kriegen" dagegen in etwa "eine Sache in
zufriedenstellender Weise zu Ende führen" oder "fertigstellen".
Bei der bekannten Kreativität des Berliner Mundwerks in der
Bezeichnung unbefriedigender Verhaltensweisen scheint mir ein
Einfluß von außen da vollständig unnötig.
Post by Olaf StudtÀ propos schaffen - eine Frage an die Alemannen: Wird "schaffe" im Sinne
von "arbeide" wirklich stark konjugiert?
http://de.wiktionary.org/wiki/schaffen
Wer das "schaffen - badensisch" verbrochen hat, dem gehören paar
hinter die Löffel. Es heißt, wenn schon, badisch, und zudem ist
es grober Unfug, hier mit Schwäbisch und Badisch anzufangen, denn
"schaffen" ist gesamtalemannisch, und wird in der Deutschschweiz
keinen Deut anders benutzt.
Was meinst Du mit "stark konjugiert"? (Das ist eine echte Frage,
ich bin in Grammatik nicht firm). Falls sowas wie "starke
Verben": das kann nicht sein, da das Alemannische kein Präteritum
kennt und stattdessen das Perfekt benutzt.
Präsens:
ich schaff
du schaffsch
är/sie/s schafft
mir schaffet
ihr schaffet
sie schaffet
Perfekt:
i ha gschafft
du häsch gschafft
är/sie/s hät gschafft
mir hän gschafft
(z.B. erleichterter Seufzer: "des hämmer ez gschafft!")
ihr hän gschafft
sie hän gschafft
Gemischtes
wenn ihr des schaffe dätet (wenn ihr das schaffen würdet)
wemme des schaffe wett (wenn man das schaffen wollte)
mir hän halt gschafft (wir haben halt fleißig gearbeitet)
schaffe isch halt ä Arbet (Wortspiel - "arbeiten macht Mühe")