Discussion:
Konsonantenverdopplung durch Oberstrich
(zu alt für eine Antwort)
Hans Weitkowitz
2006-07-06 10:25:30 UTC
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Hallo Newsgroup,

ich hätte eine Frage zur Verdoppelung der Konsonanten m und n durch
einen Strich (Makron) über dem Buchstaben. Heute ist dies
offensichtlich nicht mehr üblich (oder gar nicht mehr erlaubt?), aber
bis wann wurde dieser Strich genutzt? Was mich dabei auch interessiert:
Gab es bestimmte Kontexte in denen er genutzt/nicht genutzt werden
konnte und war dies vielleicht auch auf bestimmte Schriftarten
beschränkt? Habe ihn z.B. in Sütterlin oder auch in der
Kurrentschrift gefunden, nicht jedoch in Fraktur. Bin für jeden
Hinweis (oder sogar Literaturtip) dankbar.

MfG
H.W.
Marius Fraenzel
2006-07-06 11:23:16 UTC
Permalink
Post by Hans Weitkowitz
Hallo Newsgroup,
ich hätte eine Frage zur Verdoppelung der Konsonanten m und n durch
einen Strich (Makron) über dem Buchstaben. Heute ist dies
offensichtlich nicht mehr üblich (oder gar nicht mehr erlaubt?), aber
Gab es bestimmte Kontexte in denen er genutzt/nicht genutzt werden
konnte und war dies vielleicht auch auf bestimmte Schriftarten
beschränkt? Habe ihn z.B. in Sütterlin oder auch in der
Kurrentschrift gefunden, nicht jedoch in Fraktur. Bin für jeden
Hinweis (oder sogar Literaturtip) dankbar.
Ich kenne das nur aus der Generation meiner Eltern als Korrektur in
der Handschrift: Wenn man etwa das zweite "m" vergessen hatte, durfte
man mit dem Strich den zweiten Buchstaben andeuten, ohne eine weitere
Korrektur vornehmen zu müssen. In meiner Schulausbildung kam das dann
aber schon nicht mehr vor.

Gruß, Marius
--
www.musagetes.de
Matthias Opatz
2006-07-06 11:25:31 UTC
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Post by Marius Fraenzel
Ich kenne das nur aus der Generation meiner Eltern als Korrektur in
der Handschrift: Wenn man etwa das zweite "m" vergessen hatte, durfte
man mit dem Strich den zweiten Buchstaben andeuten, ohne eine weitere
Korrektur vornehmen zu müssen.
Eine Tante von mir schreibt prinzipiell so (nicht nur als Korrektur).

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Andreas Prilop
2006-07-06 14:41:51 UTC
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Post by Matthias Opatz
Post by Marius Fraenzel
Ich kenne das nur aus der Generation meiner Eltern als Korrektur in
der Handschrift: Wenn man etwa das zweite "m" vergessen hatte, durfte
man mit dem Strich den zweiten Buchstaben andeuten, ohne eine weitere
Korrektur vornehmen zu müssen.
Eine Tante von mir schreibt prinzipiell so (nicht nur als Korrektur).
Bei *allen* Buchstaben? Also z.B. bei "Galletti"? ;-)
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
--
Jetzt überall in Deutschland: Akzente des Grauen´s
Ralf Kusmierz
2006-07-06 15:04:27 UTC
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X-No-Archive: Yes
Post by Andreas Prilop
Post by Matthias Opatz
Eine Tante von mir schreibt prinzipiell so (nicht nur als Korrektur).
Bei *allen* Buchstaben? Also z.B. bei "Galletti"? ;-)
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
Weil die so breit sind. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die
Querstrichmethode zur Einsparung von Schreibmaterial bzw. dessen
besserer Ausnutzung dienten, weswegen man sie auch bei in Stein
gehauenen Texten oft sieht.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Wolf Busch
2006-07-06 17:01:43 UTC
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Post by Ralf Kusmierz
Post by Andreas Prilop
Post by Matthias Opatz
Eine Tante von mir schreibt prinzipiell so (nicht nur als Korrektur).
Bei *allen* Buchstaben? Also z.B. bei "Galletti"? ;-)
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
Weil die so breit sind. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die
Querstrichmethode zur Einsparung von Schreibmaterial bzw. dessen
besserer Ausnutzung dienten, weswegen man sie auch bei in Stein
gehauenen Texten oft sieht.
In frühneuhochdeutscher Zeit wurde dieses (und andere) Abkürzungszeichen
noch ziemlich häufig in Drucken verwandt. Ein Strich oder eine Tilde
über einem Buchstaben stand für ein nachfolgendes "m" oder "n", so wie
man es beispielsweise in diesem Druck von Sebastian Brants Narrenschiff
sieht:

<Loading Image...>

Ausgeschrieben heißt das: "von krancken die nit volgen".

Schöne Grüße,
Wolf
Matthias Opatz
2006-07-06 20:06:29 UTC
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Post by Wolf Busch
Ausgeschrieben heißt das: "von krancken die nit volgen".
Ein früher Espanismus? ;)

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
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Andreas Karrer
2006-07-06 21:07:43 UTC
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Post by Wolf Busch
Post by Ralf Kusmierz
Weil die so breit sind. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die
Querstrichmethode zur Einsparung von Schreibmaterial bzw. dessen
besserer Ausnutzung dienten, weswegen man sie auch bei in Stein
gehauenen Texten oft sieht.
So habe ich das öfter bei Segenssprüchen an Holzhäusern gesehen.
Post by Wolf Busch
In frühneuhochdeutscher Zeit wurde dieses (und andere) Abkürzungszeichen
noch ziemlich häufig in Drucken verwandt. Ein Strich oder eine Tilde
über einem Buchstaben stand für ein nachfolgendes "m" oder "n", so wie
man es beispielsweise in diesem Druck von Sebastian Brants Narrenschiff
Auch hier ist es ein Platzproblem. Die Tilde wird nur im Titel benutzt,
weil er sonst nicht auf eine Zeile passen würde. Oben auf der Seite
steht "kranck" mit einem normalen n, und auf der Seite ...b_816_004.jpg
und anderen wird das n auch im Titel "Von guten reten" ausgeschrieben,
da ist genügend Platz.

- Andi
Matthias Opatz
2006-07-06 19:42:25 UTC
Permalink
Post by Andreas Prilop
Post by Matthias Opatz
Post by Marius Fraenzel
Ich kenne das nur aus der Generation meiner Eltern als Korrektur in
der Handschrift: Wenn man etwa das zweite "m" vergessen hatte, durfte
man mit dem Strich den zweiten Buchstaben andeuten, ohne eine weitere
Korrektur vornehmen zu müssen.
Eine Tante von mir schreibt prinzipiell so (nicht nur als Korrektur).
Bei *allen* Buchstaben?
Die Rede war vom m, und WIMRE tut sie das nur beim m.
Post by Andreas Prilop
Also z.B. bei "Galletti"? ;-)
Wer über diesen Gegenstand etwas schriftliches nachlesen will, der
findet es in einem Buche, dessen Titel ich vergessen habe; es ist
aber das 42. Kapitel.
Post by Andreas Prilop
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
Bei l und t scheint es mir typographisch problematisch.

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Matthias Opatz
2006-07-06 20:10:14 UTC
Permalink
Post by Andreas Prilop
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
Beim n erscheint es mir nicht angebracht. MUSEN geht es - insbesondere in
Handschriften - um die Einsparung von bögen. Ein überstrichenes m spart zwei
Bögen (man schreibt zwei statt vier), hingegen entspricht ein überstrichenes
n in etlichen Handschriften einem u.

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
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Christina Kunze
2006-07-07 11:06:17 UTC
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Post by Matthias Opatz
Beim n erscheint es mir nicht angebracht. MUSEN geht es -
insbesondere in
Handschriften - um die Einsparung von bögen. Ein überstrichenes m spart zwei
Bögen (man schreibt zwei statt vier), hingegen entspricht ein
überstrichenes
n in etlichen Handschriften einem u.
WIMRE habe ich bei Inschriften in (ev.) Kirchen (Bibelvers seitlich an
der Kanzel) auch schon n mit Überstrich gesehen. Die Schrift war
druckschriftartig, das u sah also deutlich anders aus.

chr
Uwe Schickedanz
2006-07-08 15:08:20 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Andreas Prilop
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
Beim n erscheint es mir nicht angebracht. MUSEN geht es - insbesondere in
Handschriften - um die Einsparung von bögen. Ein überstrichenes m spart zwei
Bögen (man schreibt zwei statt vier), hingegen entspricht ein überstrichenes
n in etlichen Handschriften einem u.
Ich habe noch ein Beispiel für die Verwendung des Doppelungsstriches
beim n.

Loading Image...


Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
Matthias Opatz
2006-07-09 09:45:15 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Ich habe noch ein Beispiel für die Verwendung des Doppelungsstriches
beim n.
http://home.ngi.de/sicherheitslampe/Privat/fotos/Maener_k.jpg
Bist das Du?

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
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Uwe Schickedanz
2006-07-09 11:29:59 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Uwe Schickedanz
http://home.ngi.de/sicherheitslampe/Privat/fotos/Maener_k.jpg
Bist das Du?
War. Vor langer, langer Zeit... ;)


Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
Oliver Cromm
2006-07-06 21:46:34 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Andreas Prilop
Post by Matthias Opatz
Post by Marius Fraenzel
Ich kenne das nur aus der Generation meiner Eltern als Korrektur in
der Handschrift: Wenn man etwa das zweite "m" vergessen hatte, durfte
man mit dem Strich den zweiten Buchstaben andeuten, ohne eine weitere
Korrektur vornehmen zu müssen.
Eine Tante von mir schreibt prinzipiell so (nicht nur als Korrektur).
Bei *allen* Buchstaben?
Die Rede war vom m, und WIMRE tut sie das nur beim m.
Post by Andreas Prilop
Also z.B. bei "Galletti"? ;-)
Wer über diesen Gegenstand etwas schriftliches nachlesen will, der
findet es in einem Buche, dessen Titel ich vergessen habe; es ist
aber das 42. Kapitel.
Post by Andreas Prilop
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
Bei l und t scheint es mir typographisch problematisch.
Warum? Fragt ...

Ȭḹīṽēṝ
Matthias Opatz
2006-07-06 21:50:48 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Matthias Opatz
Bei l und t scheint es mir typographisch problematisch.
Warum?
Weil der Überstrich nicht höher liegt als die Oberlänge dieser Buchstaben.
Post by Oliver Cromm
Fragt ...
Ȭḹīṽēṝ
Was immer das heißen sollte - wenn ich in Handschrift ein Miniatur-t
machen muss, damit ich den Überstrich drüberbekomme, kann ich auch
gleich zwei t hinschrieben. Oder ein Großes U mit Querstrich.

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Oliver Cromm
2006-07-06 21:30:29 UTC
Permalink
Post by Andreas Prilop
Post by Matthias Opatz
Post by Marius Fraenzel
Ich kenne das nur aus der Generation meiner Eltern als Korrektur in
der Handschrift: Wenn man etwa das zweite "m" vergessen hatte, durfte
man mit dem Strich den zweiten Buchstaben andeuten, ohne eine weitere
Korrektur vornehmen zu müssen.
Eine Tante von mir schreibt prinzipiell so (nicht nur als Korrektur).
Meine Großmutter (Jahrgang 1915) auch.
Post by Andreas Prilop
Bei *allen* Buchstaben? Also z.B. bei "Galletti"? ;-)
Der OP schrieb von "m" und "n". Wieso nur bei "m" und "n"?
Wegen des Aluminiumminimumimmunitätseffekts?

Eine interessante Frage wäre: auch über Lemmagrenzen im Kompositum
hinweg? Da würde ich es nicht machen. Also nur bei Doppel-M, nicht bei
zwei M.
--
"Bother", said the Borg, as they assimilated Pooh.
Volker Gringmuth
2006-07-07 03:21:15 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
"Bother", said the Borg, as they assimilated Pooh.
Ne Frage nebenbei: Ist das gutes Englisch? Ich hätte im Nebensatz eher
eine Verlaufsform erwartet.


vG
Stephen Hust
2006-07-07 06:38:52 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Oliver Cromm
"Bother", said the Borg, as they assimilated Pooh.
Ne Frage nebenbei: Ist das gutes Englisch? Ich hätte im
Nebensatz eher eine Verlaufsform erwartet.
| 'Good gracious!' cried Mrs. Bennet, as she stood at a window the
| next morning [...]
|
(Jane Austen, "Pride and Prejudice".)

<http://www.bartleby.com/303/2/59.html>

| [...] While I was copying the plain inscription for him at his
| request, I saw him stoop, and gather a tuft of grass from the
| grave, and a little earth.
|
| "For Em'ly," he said, as he put it in his breast. [...]
|
(Charles Dickens, "David Copperfield".)

<http://www.bartleby.com/308/63.html>

| "We must stop to see Gladys' mother, if only for a minute," Enid
| said as they drew up before the fence.
|
(Willa Cather, "One of Ours".)

<http://www.bartleby.com/1006/19.html>

| Philip Wakem was a less frequent visitor, but he came
| occasionally in the evening, and it happened that he was there
| when Lucy said, as they sat out on the lawn, near sunset, -
|
| "Now Maggie's tale of visits to aunt Glegg is completed, I mean
| that we shall go out boating every day until she goes. [...]"
|
(George Eliot, "The Mill on the Floss".)

<http://www.bartleby.com/309/613.html>

| "I'm sorry you didn't find Ellen - I should have liked to see
| her again," May said as they drove home through the dusk.
|
(Edith Wharton, "The Age of Innocence".)

<http://www.bartleby.com/1005/21.html>

| At Mudbury a carriage and a pair of horses received them, with a
| coachman in black. "It's the old drag, Rawdon," Rebecca said, as
| they got in.
|
(William Makepeace Thackeray, "Vanity Fair".)

<http://www.bartleby.com/306/6.html>

| 'Well, at any rate it's a great comfort,' she said as she
| stepped under the trees [...]
|
(Lewis Carroll, "Through the Looking Glass".)

<http://www.gutenberg.org/dirs/etext91/lglass19.txt>

| "You seem so well pleased that I think you can be trusted to
| come back," Mr. Osmond said, as he led his companion to one of
| the angles of the terrace.
|
(Henry James, "The Portrait of a Lady".)

<http://www.bartleby.com/311/24.html>

| "Now we will have to stick to each other, whatever happens we
| will have to do that," Ned Currie said as he left the girl at
| her father's door.
|
(Sherwood Anderson, "Winesburg, Ohio".)

<http://www.bartleby.com/156/12.html>

| "And the worst of it is," he said, as they adjourned for tea at
| half-past four, having deposited the verbs on Mr. Day's table,
| "that all those numerals will be wasted now."
|
(P.G. Wodehouse, "The Politeness of Princes".)

<http://www.gutenberg.org/dirs/etext05/8schl10.txt>
--
Steve

My e-mail address works as is.
Tassilo Halbritter
2006-07-07 07:24:23 UTC
Permalink
=20
Post by Oliver Cromm
"Bother", said the Borg, as they assimilated Pooh.
=20
Ne Frage nebenbei: Ist das gutes Englisch? Ich h=E4tte im Nebensatz=20
eher eine Verlaufsform erwartet.
=20
=20
Vielleicht k=F6nnen die Borg nicht so gut Englisch?

Und ich frage mich immer, wenn ich diese sig lese, welche der vielen=20
Bedeutungen von 'bother' hier wohl gemeint ist ...



--=20
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | Sprache ist eine Haushaltserfindung, und wir d=FCrfen =20
| | | |_| | nicht erwarten, da=DF sie sehr weit =FCber die Grenzen =20
| | | _ | der Alltagserfahrung hinausreicht.=20
|_|a |_| |_|a (Wilkinson)
Stephen Hust
2006-07-07 08:48:38 UTC
Permalink
Post by Tassilo Halbritter
Post by Oliver Cromm
"Bother", said the Borg, as they assimilated Pooh.
Und ich frage mich immer, wenn ich diese sig lese, welche der
vielen Bedeutungen von 'bother' hier wohl gemeint ist ...
| *bother* [...] *exclam.* [...] used to express mild irritation
|
("Concise Oxford English Dictionary", Eleventh Edition.)

"Oh, bother."

<http://en.wikiquote.org/wiki/Winnie_the_Pooh>
--
Steve

My e-mail address works as is.
Gerald Fix
2006-07-06 15:28:31 UTC
Permalink
On Thu, 06 Jul 2006 13:23:16 +0200, Marius Fraenzel
Post by Marius Fraenzel
Ich kenne das nur aus der Generation meiner Eltern als Korrektur in
der Handschrift: Wenn man etwa das zweite "m" vergessen hatte, durfte
man mit dem Strich den zweiten Buchstaben andeuten, ohne eine weitere
Korrektur vornehmen zu müssen. In meiner Schulausbildung kam das dann
aber schon nicht mehr vor.
Ich kenne das auch so - als ich es in den 60ern mal in der Schule
verwendet habe, hieß es, Faulheitsstriche seien nicht erlaubt.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Daniel Fischer
2006-07-06 11:29:30 UTC
Permalink
Hans Weitkowitz!
Post by Hans Weitkowitz
ich hätte eine Frage zur Verdoppelung der Konsonanten m und n durch
einen Strich (Makron) über dem Buchstaben. Heute ist dies
offensichtlich nicht mehr üblich (oder gar nicht mehr erlaubt?), aber
bis wann wurde dieser Strich genutzt?
Das weiß ich leider auch nicht. Seinen Ursprung könnte er aber darin
haben, dass im Mittelalter ein lateinisches doppeltes n in einer Form
geschrieben wurde (zwei n übereinander), die sich später zu einem n mit
Querstrich bzw. n mit Tilde entwickelt hat.

Im Deutschen ist es heutzutage ganz sicher nicht mehr gebräuchlich.
Verbieten kann es Dir natürlich keiner ;)

In anderen Sprachen findet sich dieses verdoppelte n aber auch heute noch,
bspw. im Spanischen (hier mit Tilde).


Gruß
Daniel
Mathias Hiller
2006-07-06 13:28:58 UTC
Permalink
Post by Hans Weitkowitz
offensichtlich nicht mehr üblich (oder gar nicht mehr erlaubt?), aber
In einer "Liste der durch das RAW Berlin-Schöneweide zu unterhaltenden
S-Bahnwagen", vermutlich 1941 durch das Reichsbahn-Zentralamt München
angefertigt, habe ich sowas gesehen. Dort hat man die Wörter Stammnummer
und Ordnungsnummer in die schmalen Spalten eingetragen und die Wortlänge
entsprechend gekürzt.
--
Mathias +++ ***@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++
+++ Willst Du früh zur Arbeitsstelle: +++
+++ nimm' die S-Bahn - pünktlich - schnelle! +++
René
2006-07-06 14:08:54 UTC
Permalink
Post by Hans Weitkowitz
ich hätte eine Frage zur Verdoppelung der Konsonanten m und n durch
einen Strich (Makron) über dem Buchstaben. Heute ist dies
offensichtlich nicht mehr üblich (oder gar nicht mehr erlaubt?), aber
Gab es bestimmte Kontexte in denen er genutzt/nicht genutzt werden
konnte und war dies vielleicht auch auf bestimmte Schriftarten
beschränkt? Habe ihn z.B. in Sütterlin oder auch in der
Kurrentschrift gefunden, nicht jedoch in Fraktur. Bin für jeden
Hinweis (oder sogar Literaturtip) dankbar.
Für jeden? Zuletzt sah ich dies in Taschenlexika zwischen 1918 und
1933*, und möchte vermuten, daß man dies entweder gemacht hat, um Platz
zu sparen, oder das Schriftbild übersichtlicher zu gestalten. Oder
beides.

* = ich sah dies in diesem und jenen Lexikon aus dieser Zeit. Kann
sein, daß es dies auch vorher und hinterher verwendet wurde.
--
I invented a microwave crematory. Way faster, but as it turns out you
have to punch holes in them first. Found that out the hard way.
Peter Reiter
2006-07-07 04:58:07 UTC
Permalink
Hallo Hans!

Diese Frage hatte ich mir auch bereits gestellt, meine These dazu:

In der Kurrentschrift kommt man sehr leicht in stolpern wenn "N" und
"M"s hintereinander folgender, vielleicht kommen dann noch "I"s dazu
und man schreibt etwas schlampig, dann wird es richtig
unübersichtlich. Hier könnten die Verdoppelungsstriche eine Abhilfe
geschaffen haben.

HTH
lg
Peter
Stefan Ram
2006-07-07 05:08:04 UTC
Permalink
Post by Peter Reiter
"M"s hintereinander folgender, vielleicht kommen dann noch "I"s dazu
und man schreibt etwas schlampig, dann wird es richtig
Auf der andere Pfote: Man macht dort WIMRE ja bereits einen
Bogen über das "u", vom "n" 's zu unterscheiden. Wenn man nun
über das "n" nen Bogen auch noch macht, so ist der Wirrungen
- im Nu! - gar viel vollbracht.
Helmut P. Einfalt
2006-07-07 06:46:25 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Post by Peter Reiter
"M"s hintereinander folgender, vielleicht kommen dann noch "I"s dazu
und man schreibt etwas schlampig, dann wird es richtig
Auf der andere Pfote: Man macht dort WIMRE ja bereits einen
Bogen über das "u", vom "n" 's zu unterscheiden. Wenn man nun
über das "n" nen Bogen auch noch macht, so ist der Wirrungen
- im Nu! - gar viel vollbracht.
Man macht aber keinen "Bogen" über das u, sondern ein kleines Häckchen,
das von einem Hatschek kaum zu unterscheiden ist. Der
Verdoppelungsstrich hingegen ist ein gerader Strich, der über die
gesamte Länge des zu verdoppelnden Buchstabens reichen sollte. Und nu?

Helmut
--
Mir fållt gråd nix ei'!
Uwe Schickedanz
2006-07-07 13:41:39 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Man macht aber keinen "Bogen" über das u, sondern ein kleines Häckchen,
das von einem Hatschek kaum zu unterscheiden ist.
Na ja. In der Praxis habe ich schon die seltsamsten Kringel über dem u
gesehen...

Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
Uwe Schickedanz
2006-07-07 18:25:13 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Helmut P. Einfalt
Man macht aber keinen "Bogen" über das u, sondern ein kleines Häckchen,
das von einem Hatschek kaum zu unterscheiden ist.
Na ja. In der Praxis habe ich schon die seltsamsten Kringel über dem u
gesehen...
<Ingrid>Hier zum Beispiel:
Loading Image...
Nicht einmal eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Hatschek.
</Ingrid>

Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
Helmut P. Einfalt
2006-07-08 05:42:36 UTC
Permalink
Post by Uwe Schickedanz
Post by Uwe Schickedanz
Post by Helmut P. Einfalt
Man macht aber keinen "Bogen" über das u, sondern ein kleines
Häckchen, das von einem Hatschek kaum zu unterscheiden ist.
Na ja. In der Praxis habe ich schon die seltsamsten Kringel über dem
u gesehen...
http://home.ngi.de/sicherheitslampe/Privat/fotos/Bild0158.JPG
Nicht einmal eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Hatschek.
Schau genau.
Hierwurde ein Hatschek geschrieben und dann mit Schwung der Aufstrich
als Kringel nach links gezogen. Eine verspielte Person halt. Auf die
gleiche Weise dürfte das uns allen bekannte "@" entstanden sein...

Helmut
--
Mir fållt gråd nix ei'!
Uwe Schickedanz
2006-07-08 07:39:39 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Uwe Schickedanz
http://home.ngi.de/sicherheitslampe/Privat/fotos/Bild0158.JPG
Nicht einmal eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Hatschek.
Schau genau.
Hierwurde ein Hatschek geschrieben und dann mit Schwung der Aufstrich
als Kringel nach links gezogen. Eine verspielte Person halt. Auf die
Wald, Bäume. Danke für den Hinweis, das ist mir tatsächlich erst jetzt
aufgegangen.

Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
Stefan Ram
2006-07-07 16:19:00 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Man macht aber keinen "Bogen" über das u, sondern ein kleines Häckchen,
das von einem Hatschek kaum zu unterscheiden ist. Der
Verdoppelungsstrich hingegen ist ein gerader Strich, der über die
gesamte Länge des zu verdoppelnden Buchstabens reichen sollte. (...)
Bei Handschrift kann man zwischen Bögen und geraden
Strichen nicht immer unterscheiden. Wäre Handschrift
immer so genau, könnte man ja auch ohne Bogen stets
schon das U vom N unterscheiden.
Helmut P. Einfalt
2006-07-07 16:45:03 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Bei Handschrift kann man zwischen Bögen und geraden
Strichen nicht immer unterscheiden. Wäre Handschrift
immer so genau, könnte man ja auch ohne Bogen stets
schon das U vom N unterscheiden.
Nicht bei der Sütterlin und ihren Verwandten, wo das Häkchen über dem u
ja auch herkommt.

Helmut
--
Mir fållt gråd nix ei'!
Stefan Ram
2006-07-07 16:52:22 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
immer so genau, könnte man ja auch ohne Bogen stets schon das
U vom N unterscheiden.
Nicht bei der Sütterlin und ihren Verwandten, wo das Häkchen
über dem u ja auch herkommt.
Stimmt! Ich hatte das wohl mit der Unterscheidung zwischen
dem kleinen N und dem kleine E verwechselt.
Stefan Ram
2006-07-07 16:55:14 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
immer so genau, könnte man ja auch ohne Bogen stets schon das
U vom N unterscheiden.
Nicht bei der Sütterlin und ihren Verwandten, wo das Häkchen
über dem u ja auch herkommt.
Stimmt! Ich hatte das wohl mit der Unterscheidung zwischen
dem kleinen N und dem kleinen E verwechselt.
Helga Schulz
2006-07-08 21:54:56 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Man macht aber keinen "Bogen" über das u, sondern ein kleines Häckchen,
das von einem Hatschek kaum zu unterscheiden ist.
Hm, also bei dem Beispielbild mit dem netten Schnörkel über dem u
finde ich das sehr gut lesbar, ich meine aber, schon mehrfach
Schriften gesehen zu haben, bei denen ich allenfalls einen Strich
über dem u gesehen habe. Einen deutlichen Hatschek habe ich da
noch nie gesehen, allerhöchstens sowas leicht gebogtes.
Post by Helmut P. Einfalt
Der
Verdoppelungsstrich hingegen ist ein gerader Strich, der über die
gesamte Länge des zu verdoppelnden Buchstabens reichen sollte. Und nu?
Gibts auch in etwas kürzer und vor allem verschoben.
Meine Oma schrieb mm stets mit überstrichenem m, meine Mutter
macht das in seltenen Fällen auch noch.
Matthias Opatz
2006-07-07 09:38:06 UTC
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Post by Peter Reiter
In der Kurrentschrift kommt man sehr leicht in stolpern wenn "N" und
"M"s hintereinander folgender, vielleicht kommen dann noch "I"s dazu
und "U"s und "E"s.

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Martin Gerdes
2006-07-07 22:19:59 UTC
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In der Kurrentschrift kommt man sehr leicht in stolpern, wenn "N" und
"M"s hintereinander folgen, vielleicht kommen dann noch "I"s dazu
Beispielsweise im Wort "Aluminiummine"?
--
Martin Gerdes
Stefan Ram
2006-07-07 22:41:50 UTC
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Post by Martin Gerdes
In der Kurrentschrift kommt man sehr leicht in stolpern, wenn "N" und
"M"s hintereinander folgen, vielleicht kommen dann noch "I"s dazu
Beispielsweise im Wort "Aluminiummine"?
Kammmacher erstellen nicht einmal ein einziges Grammmol
Programmmodule, obwohl sie einen Dammmuskel besitzen, wie mit
Stereophotogrammmetrie nachgewiesen wurde. (ARS).

Im Deutschen gibt es immerhin Vorkommnisse mit vervollkommneten
gewinnmaximierten Brennmaterialien und Spinnmaschinen.
Stefan Ram
2006-07-07 23:14:17 UTC
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pereia
»Pereira« bedeutet »Birnbaum« im Portugiesischen.
Ingo Dierck
2006-07-10 10:54:24 UTC
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Post by Hans Weitkowitz
Bin für jeden
Hinweis (oder sogar Literaturtip) dankbar.
Der m-Dopplungsstrich ist neben dem Punkt eines der letzten Überbleibsel
eines ehemals reichen Bestandes an unterschiedlichen Kürzungszeichen.
Diese hatten in handschriftlichen Zeiten - wen wundert's? - den Zweck,
sowohl Rohstoff als auch Schreibarbeit und damit Zeit zu sparen. Mit
Etablierung des Buchdrucks verschwand ziemlich schnell ein großer Teil
dieser Abkürzungen, deren älteste Wurzeln bereits in den Tironischen
Noten liegen.

Nützliche Literatur zum Thema:

Cappelli, Adriano: Dizionario di abbreviature latine ed italiane usate
nelle carte e codici del medio-evo riprodotte con oltre 14.000 segni
incisi ... Modena 1929. Reprogr. ND Mailand 1987. [Vergr.? Neuere
Aufl.?] ISBN 88-203-1100-3. [Umfassende Aufstellung tausender Abk.,
faksimiliert, alphabetisch geordnet.]

Oder, aber schwer greifbar:

Dülfer, Kurt; Korn, Hans-Enno: Gebräuchliche Abkürzungen des 16.-20.
Jahrhunderts. Marburg, 6. Aufl. 1986. (Veröff. d. Archivschule Marburg -
Inst. f. Archivwiss., Nr. 1) ISBN 3-923833-00-8

sowie, Abkürzungen nur beiläufig behandelnd,

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum. Lateinisch-deutsche
Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche
Archivalien mit 4 Tafeln spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16.
Jahrhunderts. Marburg, 4. Aufl. 1986. (Veröff. d. Archivschule Marburg -
Inst. f. Archivwiss., Nr. 7) ISBN 3-923833-19-9

Gruß

Ingo
--
Ingo Dierck, dierck & meyer mediengestaltung
mailto:***@addcom.de
Hans Weitkowitz
2006-07-13 08:34:03 UTC
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Danke für die zahlreichen Antworten, hat mich sehr gefreut. Danke auch
für die Literatur, werde mal schaun, ob ich davon etwas bekommen kann.


MfG, H.W.

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