Discussion:
Holla, die Waldfee
(zu alt für eine Antwort)
Friedrich Vosberg
2010-01-04 20:48:42 UTC
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Moin.

Das »Internet« weiß es lt. Google offenbar nicht. Aber vielleicht weiß
es jemand der hiesigen Philologen und Philosophen: Woher kommt der
Ausspruch »Holla, die Waldfee!«, die ugs. einem Erstaunen Ausdruck
verleiht?

Gruß. Friedrich
--
Kinderlärm ist Zukunftsmusik.

vatolin (at) me (dot) com
Matthias Opatz
2010-01-04 23:25:12 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Das »Internet« weiß es lt. Google offenbar nicht.
Aber diese Gruppe (und damit Google-Groups).
Es kommt alle Jahre wieder. Ein Fall für die FAQ?

2004: http://tinyurl.com/yj9djtw [1]
2005: http://tinyurl.com/yl5fzxu [2]
2007: http://tinyurl.com/yjpckuf [3]

[1]
http://groups.google.com/group/de.etc.sprache.deutsch/browse_frm/thread/e4c5976e635a7daa/b4403dc9ea986321?tvc=1&q=Waldfee+group%3Ade.etc.sprache.deutsch#b4403dc9ea986321
[2]
http://groups.google.com/group/de.etc.sprache.deutsch/browse_frm/thread/9649ef044a869714/1da2c877bb9b1670?tvc=1&q=Waldfee+group%3Ade.etc.sprache.deutsch#1da2c877bb9b1670
[3]
http://groups.google.com/group/de.etc.sprache.deutsch/browse_frm/thread/375306bd4ebcec8/127aa7ae10b7dbe7?tvc=1&q=Waldfee+group%3Ade.etc.sprache.deutsch#127aa7ae10b7dbe7

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Lothar Frings
2010-01-05 09:41:42 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Das Internet weiß es lt. Google offenbar nicht.
Aber diese Gruppe (und damit Google-Groups).
Es kommt alle Jahre wieder. Ein Fall für die FAQ?
Bestimmt - wenn du mal kurz erläutern könntest,
woher es kommt. In den bisherigen Fundstellen
steht nur, was es bedeutet - das dürfte klar sein -
und welche Abwandlungen die Anwesenden kennen.
Danach hat der OP aber nicht gefragt.
Heinz Lohmann
2010-01-05 12:03:40 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Matthias Opatz
Das Internet weiß es lt. Google offenbar nicht.
Aber diese Gruppe (und damit Google-Groups).
Es kommt alle Jahre wieder. Ein Fall für die FAQ?
Bestimmt - wenn du mal kurz erläutern könntest,
woher es kommt. In den bisherigen Fundstellen
steht nur, was es bedeutet - das dürfte klar sein -
und welche Abwandlungen die Anwesenden kennen.
Danach hat der OP aber nicht gefragt.
Lt Küpper:
Waldfee f
husch,husch, die Waldfee! = a) Ausruf junger Männer angesichts eines
vorbeilaufenden jungen Mädchens. Märchenfreunde kennen die Fee fast nur
als schöne Frauengestalt. Die Waldfee ist die dichterische Nachfolgerin
der Waldnymphe aus der altgriechischen Mythologie. /1910ff, jug./
b) schnell, behutsam! meist in Verbindung mit dem Warnruf: "Kopf weg, -
es kommt was geflogen!" /Sold 1914 ff./
c) Ausruf bei unhaltbarem Torball. /Jug 1920 ff/
--
mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25°07'58"N 121°27'56"E
--
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Reinhard Zwirner
2010-01-05 17:25:51 UTC
Permalink
Heinz Lohmann schrieb:
[...]
Post by Heinz Lohmann
Waldfee f
husch,husch, die Waldfee! = a) Ausruf junger Männer angesichts eines
vorbeilaufenden jungen Mädchens. Märchenfreunde kennen die Fee fast nur
als schöne Frauengestalt. Die Waldfee ist die dichterische Nachfolgerin
der Waldnymphe aus der altgriechischen Mythologie. /1910ff, jug./
b) schnell, behutsam! meist in Verbindung mit dem Warnruf: "Kopf weg, -
es kommt was geflogen!" /Sold 1914 ff./
c) Ausruf bei unhaltbarem Torball. /Jug 1920 ff/
Wenn meine Mutter (Oberschlesierin) zu einem von uns Kindern "Jetzt
aber husch, husch, die Waldfee!" sagte, bedeutete das eher "Jetzt
aber zack, zack, sonst setzt es was ...!".

Erinnert sich

Reinhard
Oliver Jennrich
2010-01-05 19:07:50 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
[...]
Post by Heinz Lohmann
Waldfee f
husch,husch, die Waldfee! = a) Ausruf junger Männer angesichts eines
vorbeilaufenden jungen Mädchens. Märchenfreunde kennen die Fee fast nur
als schöne Frauengestalt. Die Waldfee ist die dichterische Nachfolgerin
der Waldnymphe aus der altgriechischen Mythologie. /1910ff, jug./
b) schnell, behutsam! meist in Verbindung mit dem Warnruf: "Kopf weg, -
es kommt was geflogen!" /Sold 1914 ff./
c) Ausruf bei unhaltbarem Torball. /Jug 1920 ff/
Wenn meine Mutter (Oberschlesierin) zu einem von uns Kindern "Jetzt
aber husch, husch, die Waldfee!" sagte, bedeutete das eher "Jetzt
aber zack, zack, sonst setzt es was ...!".
Ja, das kenne ich. Meist in Zusammenhang mit 'jetzt aber ab ins Bett!'.
--
Space - The final frontier
Heinz Lohmann
2010-01-06 01:53:06 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Post by Reinhard Zwirner
[...]
Post by Heinz Lohmann
Waldfee f
husch,husch, die Waldfee! = a) Ausruf junger Männer angesichts eines
vorbeilaufenden jungen Mädchens. Märchenfreunde kennen die Fee fast nur
als schöne Frauengestalt. Die Waldfee ist die dichterische Nachfolgerin
der Waldnymphe aus der altgriechischen Mythologie. /1910ff, jug./
b) schnell, behutsam! meist in Verbindung mit dem Warnruf: "Kopf weg, -
es kommt was geflogen!" /Sold 1914 ff./
c) Ausruf bei unhaltbarem Torball. /Jug 1920 ff/
Wenn meine Mutter (Oberschlesierin) zu einem von uns Kindern "Jetzt
aber husch, husch, die Waldfee!" sagte, bedeutete das eher "Jetzt
aber zack, zack, sonst setzt es was ...!".
Ja, das kenne ich. Meist in Zusammenhang mit 'jetzt aber ab ins Bett!'.
So sieht es auch Duden 11: Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten.
--
mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25°07'58"N 121°27'56"E
--
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Christina Kunze
2010-01-08 23:52:46 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
[...]
Post by Heinz Lohmann
Waldfee f
husch,husch, die Waldfee! = a) Ausruf junger Männer angesichts eines
vorbeilaufenden jungen Mädchens. Märchenfreunde kennen die Fee fast nur
als schöne Frauengestalt. Die Waldfee ist die dichterische Nachfolgerin
der Waldnymphe aus der altgriechischen Mythologie. /1910ff, jug./
b) schnell, behutsam! meist in Verbindung mit dem Warnruf: "Kopf weg, -
es kommt was geflogen!" /Sold 1914 ff./
c) Ausruf bei unhaltbarem Torball. /Jug 1920 ff/
Wenn meine Mutter (Oberschlesierin) zu einem von uns Kindern "Jetzt
aber husch, husch, die Waldfee!" sagte, bedeutete das eher "Jetzt
aber zack, zack, sonst setzt es was ...!".
Genau so kenne ich es auch von meiner Oma (auch Oberschlesien).
Der Tonfall war so ungefähr wie bei "würdest du dich jetzt BITTE
ein bisschen beeilen!!!"
"Macht ma hinne", sag ich zu den Kindern, wenn ich nicht die
Waldfee bemühe.

chr
Florian Ritter
2010-01-09 00:42:07 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Reinhard Zwirner
Wenn meine Mutter (Oberschlesierin) zu einem von uns Kindern "Jetzt
aber husch, husch, die Waldfee!" sagte, bedeutete das eher "Jetzt
aber zack, zack, sonst setzt es was ...!".
Genau so kenne ich es auch von meiner Oma (auch Oberschlesien).
Der Tonfall war so ungef hr wie bei "w rdest du dich jetzt BITTE
ein bisschen beeilen!!!"
"Macht ma hinne", sag ich zu den Kindern, wenn ich nicht die Waldfee bemühe.
So, so, und ist verwundert, wenn der Kleene berlinert, so er
Bauarbeiter spielt (1 Elefant vergißt nix!) - FR
Joerg Digmayer
2010-01-09 12:29:31 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Christina Kunze
"Macht ma hinne", sag ich zu den Kindern, wenn ich nicht die Waldfee bemühe.
So, so, und ist verwundert, wenn der Kleene berlinert, so er
Bauarbeiter spielt (1 Elefant vergißt nix!) - FR
Ist "hinne" speziell berlinerisch? Mir klingt das ganz unspezifisch
norddeutsch.

Grüße
Jörg.
--
"Recht hat er, der Dingsbums!"
Joachim Pense
2010-01-09 14:25:09 UTC
Permalink
Post by Joerg Digmayer
Post by Florian Ritter
Post by Christina Kunze
"Macht ma hinne", sag ich zu den Kindern, wenn ich nicht die Waldfee bemühe.
So, so, und ist verwundert, wenn der Kleene berlinert, so er
Bauarbeiter spielt (1 Elefant vergißt nix!) - FR
Ist "hinne" speziell berlinerisch? Mir klingt das ganz unspezifisch
norddeutsch.
Für mich nordhessisch, vermutlich, weil ich es nur dort öfter mal gehört
habe.

Joachim
Florian Ritter
2010-01-09 15:04:09 UTC
Permalink
Post by Joerg Digmayer
Post by Florian Ritter
Post by Christina Kunze
"Macht ma hinne", sag ich zu den Kindern, wenn ich nicht die Waldfee bemühe.
So, so, und ist verwundert, wenn der Kleene berlinert, so er
Bauarbeiter spielt (1 Elefant vergißt nix!)
Ist "hinne" speziell berlinerisch?
Möchte so sprechen.
Post by Joerg Digmayer
Mir klingt das ganz unspezifisch norddeutsch.
Der Noddt. sagt "mach zu" oder op Platt "mock to".

So, Jung, mach hinne, wir essen zeitich - FR
Christina Kunze
2010-01-10 23:31:42 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Christina Kunze
"Macht ma hinne", sag ich zu den Kindern, wenn ich nicht die Waldfee bemühe.
So, so, und ist verwundert, wenn der Kleene berlinert, so er
Bauarbeiter spielt (1 Elefant vergißt nix!) - FR
Hi Rüsseltier, ich finde "mach ma hinne" eigentlich nur
norddeutsch und nicht typisch berlinerisch.
Außerdem wundere ich mich nicht, wenn mein Kind berlinert,
wenn es Bauarbeiter spielt, sondern ich finde es gut, weil
er die beiden Sprechweisen (das Berlinern und das hier
sonst verwendete Hochdeutsch) sauber voneinander trennen
kann.

chr
Florian Ritter
2010-01-11 14:18:31 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Florian Ritter
Post by Christina Kunze
"Macht ma hinne", sag ich zu den Kindern, wenn ich nicht die Waldfee bemühe.
So, so, und ist verwundert, wenn der Kleene berlinert, so er
Bauarbeiter spielt (1 Elefant vergißt nix!)
Hi Rüsseltier, ich finde "mach ma hinne" eigentlich nur
norddeutsch und nicht typisch berlinerisch.
Neijen. In'n Noorden sacht man nich hinne, da sacht man zu oder to:
Mock man to, mien Deern.

Du solltest mal auf den Großen Flori hören.
Post by Christina Kunze
Außerdem wundere ich mich nicht, wenn mein Kind berlinert,
wenn es Bauarbeiter spielt, sondern ich finde es gut, weil
er die beiden Sprechweisen...
Müßte das nicht "es" heißen weil auf "Kind" sich beziehend? Ick frach
ja bloß, wa.

FR
Diedrich Ehlerding
2010-01-09 08:21:46 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
Wenn meine Mutter (Oberschlesierin) zu einem von uns Kindern "Jetzt
aber husch, husch, die Waldfee!" sagte, bedeutete das eher "Jetzt
aber zack, > zack, sonst setzt es was ...!".
Ich kenne sowohl "husch husch" als auch "holla", das ist MUSEN aber nucht
synonym. "Husch, husch, die Waldfee" kenne ich auch in der Bedeutung
"jetzt aber los", hingegen bedeutet "holla, die Waldfee" eher eine
überraschte Anerkennung, dass irgendetwas besonders groß/schön/schnell
ist. Um im Kontext zu bleiben: eine Mutter, die ihre Kinder mit "husch
husch, die Waldfee" ins Bett schicken will und feststellt: die liegen
schon drin, könnte mit "das ging aber blitzartig, holla die Waldfee!"
reagieren.

Diedrich
--
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Friedrich Vosberg
2010-01-09 10:34:39 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Um im Kontext zu bleiben: eine Mutter, die ihre Kinder mit "husch
husch, die Waldfee" ins Bett schicken will und feststellt: die liegen
schon drin, könnte mit "das ging aber blitzartig, holla die Waldfee!"
reagieren.
Genau so kenne ich die Verwendung der Floskel auch.

Gruß. Friedrich
--
Kinderlärm ist Zukunftsmusik.

vatolin (at) me (dot) com
Joerg Digmayer
2010-01-09 12:33:45 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Post by Diedrich Ehlerding
Um im Kontext zu bleiben: eine Mutter, die ihre Kinder mit "husch
husch, die Waldfee" ins Bett schicken will und feststellt: die liegen
schon drin, könnte mit "das ging aber blitzartig, holla die Waldfee!"
reagieren.
Genau so kenne ich die Verwendung der Floskel auch.
Überrascht-anerkennend, so ist mir "holla die Waldfee" auch vertraut -
im Kartenspiel und im Alltag. "Husch husch" kenn ich in Verbindung mit
der Waldfee nicht - bei meiner (böhmischen) Großmutter hieß es vorm
Schlafengehen "husch husch ins Körbchen".

Grüße
Jörg.
--
"Recht hat er, der Dingsbums!"
Rüdiger Silberer
2010-01-09 23:44:59 UTC
Permalink
Post by Joerg Digmayer
Post by Friedrich Vosberg
Post by Diedrich Ehlerding
Um im Kontext zu bleiben: eine Mutter, die ihre Kinder mit "husch
husch, die Waldfee" ins Bett schicken will und feststellt: die liegen
schon drin, könnte mit "das ging aber blitzartig, holla die Waldfee!"
reagieren.
Genau so kenne ich die Verwendung der Floskel auch.
Überrascht-anerkennend, so ist mir "holla die Waldfee" auch vertraut -
im Kartenspiel
Genau, wenn man zur Verblüffung des Gegners doch noch einen Trumpf hat
und auf einmal das Spiel übernimmt.
Post by Joerg Digmayer
und im Alltag. "Husch husch" kenn ich in Verbindung mit
der Waldfee nicht - bei meiner (böhmischen) Großmutter hieß es vorm
Schlafengehen "husch husch ins Körbchen".
Und dann kenne ich noch: "Am Arsch, die Waldfee!", wobei hier die
Waldfee eigentlich nur eine Bekräftigung ist.
--
Niemand kann ein großer Denker sein, der nicht erkennt,
daß es seine erste Pflicht als Denkers ist, seinem Intellekt zu folgen,
zu welchen Schlüssen er ihn auch leiten mag.

- John Stuart Mill -
Friedrich Vosberg
2010-01-10 10:00:55 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Post by Joerg Digmayer
Überrascht-anerkennend, so ist mir "holla die Waldfee" auch vertraut -
im Kartenspiel
Genau, wenn man zur Verblüffung des Gegners doch noch einen Trumpf hat
und auf einmal das Spiel übernimmt.
Ja doch! Dass die Floskel insbesondere im Skatjargon geläufig ist, ist
bekannt. Aber wie ist sie dahin gekommen?

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Floskel im Zusammenhang mit
der Farbe Grün im deutschen Skatblatt verwendet wird. Für mich einzig
interessant ist aber, wer diese Waldfee Holla ist. Ich kann mir gut
vorstellen, dass irgend ein Singspiel o.ä. aus dem 19. Jh. der Ursprung
der Redewendung ist.

Aber jedenfalls haben wir hier eine spannende und unterhaltsame
Diskussion.

Gruß. Friedrich
--
Kinderlärm ist Zukunftsmusik.

vatolin (at) me (dot) com
Rüdiger Silberer
2010-01-10 20:23:52 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Post by Rüdiger Silberer
Post by Joerg Digmayer
Überrascht-anerkennend, so ist mir "holla die Waldfee" auch vertraut -
im Kartenspiel
Genau, wenn man zur Verblüffung des Gegners doch noch einen Trumpf hat
und auf einmal das Spiel übernimmt.
Ja doch! Dass die Floskel insbesondere im Skatjargon geläufig ist, ist
bekannt. Aber wie ist sie dahin gekommen?
Isch spiele gar kein Skat.
Post by Friedrich Vosberg
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Floskel im Zusammenhang mit
der Farbe Grün im deutschen Skatblatt verwendet wird. Für mich einzig
interessant ist aber, wer diese Waldfee Holla ist.
Holla ist ja wohl nur ein Ausruf und kein Name.
Post by Friedrich Vosberg
Ich kann mir gut
vorstellen, dass irgend ein Singspiel o.ä. aus dem 19. Jh. der Ursprung
der Redewendung ist.
Ich nicht.
Post by Friedrich Vosberg
Aber jedenfalls haben wir hier eine spannende und unterhaltsame
Diskussion.
In der Tat.
--
Niemand kann ein großer Denker sein, der nicht erkennt,
daß es seine erste Pflicht als Denkers ist, seinem Intellekt zu folgen,
zu welchen Schlüssen er ihn auch leiten mag.

- John Stuart Mill -
Friedrich Vosberg
2010-01-11 19:28:53 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Holla ist ja wohl nur ein Ausruf und kein Name.
Jede Wette, dass Holla der Name der Waldfee ist. Holla, Hulda und Hilde
oder so ähnlich. Das klingt nach irgend einem leich anzüglichen
Frühlingsspiel: Holla, die Draufgängerische, Hulda, die Gütige und
Hilde, die Beständige. Sommernachtstraum oder irgend sowas in die
Richtung.

Gruß. Friedrich
--
Kinderlärm ist Zukunftsmusik.

vatolin (at) me (dot) com
Heinz Lohmann
2010-01-12 02:18:21 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Post by Rüdiger Silberer
Holla ist ja wohl nur ein Ausruf und kein Name.
Jede Wette, dass Holla der Name der Waldfee ist.
Wette lieber nicht. Der große Duden sieht da nur einen Ausruf, die
Grimms schreiben folgendes:

HOLLA [Lfg. 10,8], interj. neben hola sp. 1733.
1) aufmunternd oder zum aufmerken auffordernd: holla probetur, das man
sing! Garg. 48b; holla schenk ein, wirtsknecht. 83b; holla hieher zu
trinken. 101a; holla frisch auf! 242a; holla bub, zur trenk, schenk,
senk, dasz ich mein gehenk zu guter nacht schwenk. 248a; holla, holla,
frischen wein her! 248b; holla, bindet die frawen ledig und losz. H. J.
V. BRAUNSCHWEIG 103; holla bauer, das vieh her ...[weiter]
2) zum hemmen und einhalten: da rufet Keibkamp: holla ir stallbrüder,
holla, hüpschlich ihr jungherrn, hüpschlich, was wolt ihr mit mir
anfangen, ihr secht doch, ich bin nur ein armer teufel. Garg. 228b;
holla, holla, thut gemach. H. J. V. BRAUNSCHWEIG 133; haltet einen (lies
haltet ein ein) weinig mit der Susanne, holla, stehet stille. 135;
holla, gnädiger herr, fiel ihm Pedrillo ein, mit erlau ...[weiter]
3) an die bedeutung 2 lehnt die redensart an: damit holla, damit
fertig, genug: damit aus und holla. Siegfr. v. Lindenb. 2, 416; unser
liebwertisten eltern lieszeten die zwei reisenden [10,1744]
handwerksbürscheln brav auszfeuchteln und damit holla! o das ware uns
zum erstaunen gesund. SCHWABE tintenf. a 7a.

... mein Namenswörterbuch sagt nix, der Herkunftsduden hat nur eine
*Frau Holle* im Angebot. Wenn ich mich richtig an das Märchen erinnere,
dann war das keine Frau, bei der Mann spontan ausrief: "Holla, die Waldfee!"
--
mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25°07'58"N 121°27'56"E
--
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Gunhild Simon
2010-01-11 09:38:39 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Post by Rüdiger Silberer
Post by Joerg Digmayer
Überrascht-anerkennend, so ist mir "holla die Waldfee" auch vertraut -
im Kartenspiel
Genau, wenn man zur Verblüffung des Gegners doch noch einen Trumpf hat
und auf einmal das Spiel übernimmt.
Ja doch! Dass die Floskel insbesondere im Skatjargon geläufig ist, ist
bekannt. Aber wie ist sie dahin gekommen?
Da steht es: Holla ist ein lautmalerischer Ausruf der Überrraschung,
des Erstaunens, der Verblüffung - "Horch, was kommt von draußen
rein ..."

Mein Vorschlag für eine Vertiefung, Weiterführung und Übertragung
dieser Diskussion:

Analyse, Vergleich und kritische Bewertung gesellschaftlicher und
geschlechtsspezificher Relevanz von Etymologie und Verbreitung der
lautmalerischen Begriffe "Holla" und "Hoppla" - in regiolektischer
Bezogenheit einer Abgrenzung zu "Hoppala" - unter besonderer
Berücksichtigung des Skatspiel in der ersten Dekade des 21.
Jahrhunderts

Gruß
Gunhild
Michael Pronay
2010-01-11 11:51:08 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Mein Vorschlag für eine Vertiefung, Weiterführung und
Analyse, Vergleich und kritische Bewertung gesellschaftlicher
und geschlechtsspezificher Relevanz von Etymologie und
Verbreitung der lautmalerischen Begriffe "Holla" und "Hoppla" -
in regiolektischer Bezogenheit einer Abgrenzung zu "Hoppala" -
unter besonderer Berücksichtigung des Skatspiel in der ersten
Dekade des 21. Jahrhunderts
Abgelehnt. Was soll in zehn Tagen*) denn schon viel passiert
sein?

*) Wahrig:

| *De'ka·de* <f.; -, -n>
| *1* /Zeitraum von zehn Tagen/
| *2* /Anzahl von zehn Stück/
| [< frz. /décade/ "Dekade"; zu grch. /deka/ "zehn"]

M.
Volker Gringmuth
2010-01-11 12:30:04 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Abgelehnt. Was soll in zehn Tagen*) denn schon viel passiert
sein?
Da ist das Wiktionörterbuch* schon etwas weiter:

| Bedeutungen:
[1] allgemein: Einheit von Zehn, Menge von Zehn
[2] Zeitraum von:
[a] zehn Tagen,
[b] zehn Wochen (selten gebräuchlich),
[c] zehn Monaten (selten gebräuchlich) oder
[d] zehn Jahren
[3] Literaturwissenschaft: Einheit von zehn Gedichten oder zehn Büchern
[4] Mathematik: das Verhältnis zweier Zahlen von eins zu zehn


vG

* So schön wie bei "Wikipädie" gehts hier leider net.
Michael Pronay
2010-01-11 13:17:42 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
[...]
* So schön wie bei "Wikipädie" gehts hier leider net.
Spräche etwas gegen "Wiktionär"?

M.
Volker Gringmuth
2010-01-11 13:37:38 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Volker Gringmuth
* So schön wie bei "Wikipädie" gehts hier leider net.
Spräche etwas gegen "Wiktionär"?
Sagst Du zu einem Wörterbuch auch "Diktionär?"


vG
Michael Pronay
2010-01-11 14:03:24 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Michael Pronay
Post by Volker Gringmuth
* So schön wie bei "Wikipädie" gehts hier leider net.
Spräche etwas gegen "Wiktionär"?
Sagst Du zu einem Wörterbuch auch "Diktionär?"
Du wirst lachen: gelegentlich ja. Aber das dürfte nicht
standardsprachlich sein; MUSE stößt sich aber nicht daran.

M.
Florian Ritter
2010-01-11 13:47:31 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Mein Vorschlag für eine Vertiefung, Weiterführung und
Analyse, Vergleich und kritische Bewertung gesellschaftlicher
und geschlechtsspezificher Relevanz von Etymologie und
Verbreitung  der lautmalerischen Begriffe "Holla" und "Hoppla" -
in regiolektischer Bezogenheit einer Abgrenzung zu "Hoppala" -
unter besonderer Berücksichtigung des Skatspiel in der ersten
Dekade des 21. Jahrhunderts
Abgelehnt. Was soll in zehn Tagen*) denn schon viel passiert sein?
Ick hätte z.B. 'n Grand Hand oder 'n Null ouvert haben könn' - FR
Michael Pronay
2010-01-11 14:04:16 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Gunhild Simon
Mein Vorschlag für eine Vertiefung, Weiterführung und
Analyse, Vergleich und kritische Bewertung gesellschaftlicher
und geschlechtsspezificher Relevanz von Etymologie und
Verbreitung  der lautmalerischen Begriffe "Holla" und "Hoppla" -
in regiolektischer Bezogenheit einer Abgrenzung zu "Hoppala" -
unter besonderer Berücksichtigung des Skatspiel in der ersten
Dekade des 21. Jahrhunderts
Abgelehnt. Was soll in zehn Tagen*) denn schon viel passiert sein?
Ick hätte z.B. 'n Grand Hand oder 'n Null ouvert haben könn' - FR
Holla, Hoppla, Hoppala!

M.
Florian Ritter
2010-01-11 14:13:12 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Gunhild Simon
Analyse, Vergleich und kritische Bewertung gesellschaftlicher
und geschlechtsspezificher Relevanz von Etymologie und
Verbreitung  der lautmalerischen Begriffe "Holla" und "Hoppla" -
in regiolektischer Bezogenheit einer Abgrenzung zu "Hoppala" -
unter besonderer Berücksichtigung des Skatspiel in der ersten
Dekade des 21. Jahrhunderts
Abgelehnt. Was soll in zehn Tagen*) denn schon viel passiert sein?
Ick hätte z.B. 'n Grand Hand oder 'n Null ouvert haben könn'.
Holla, Hoppla, Hoppala!
Ja, ja, die Trümpfe liegen heute wieder saubraun - FR
Frank Hucklenbroich
2010-01-11 13:01:56 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Da steht es: Holla ist ein lautmalerischer Ausruf der Überrraschung,
des Erstaunens, der Verblüffung - "Horch, was kommt von draußen
rein ..."
Genau so kenne ich das auch. Es gibt doch auch den Ausdruck "Aber holla!",
wenn man Überraschung ausdrücken will ("Hat das gestern vielleicht viel
geschneit, aber holla!").

Grüße,

Frank
Friedrich Vosberg
2010-01-11 22:04:01 UTC
Permalink
Holla ist ein lautmalerischer Ausruf der Überrraschung, des Erstaunens,
der Verblüffung
Das mag ja richtig sein. Aber wenn danach »Waldfee« kommt, liegt die
Vermutung nahe, dass sich hier jemand den Spaß gemacht und das erstaunte
Ho(ppa)lla in Beziehung zu einer Waldfee dergestallt gesetzt hat, dass
nun Holla der Name derselben ist.

Und um zu wissen, ob das reine Blödelei ist oder eben doch einen
literarischen Bezug hat, müsste man wissen, ob es in der Literatur eine
Waldfee gibt, die Holla heißt.

Gruß. Friedrich

-- Kinderlärm ist Zukunftsmusik.

vatolin (at) me (dot) com
Heinz Lohmann
2010-01-12 02:23:43 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Holla ist ein lautmalerischer Ausruf der Überrraschung, des Erstaunens,
der Verblüffung
Das mag ja richtig sein. Aber wenn danach »Waldfee« kommt, liegt die
Vermutung nahe, dass sich hier jemand den Spaß gemacht und das erstaunte
Ho(ppa)lla in Beziehung zu einer Waldfee dergestallt gesetzt hat, dass
nun Holla der Name derselben ist.
Und um zu wissen, ob das reine Blödelei ist oder eben doch einen
literarischen Bezug hat, müsste man wissen, ob es in der Literatur eine
Waldfee gibt, die Holla heißt.
Lies noch mal mein Posting vom 5.1., den Hinweis auf das Theaterstück
sowie andere inhaltsreiche Beiträge in diesem Thread. Dann müsste dir
eigentlich klar werden, dass holla mit großer Wahrscheinlichkeit hier
kein Frauenname ist, sondern eine Interjektion.
--
mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25°07'58"N 121°27'56"E
--
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Roland Franzius
2010-01-12 06:47:39 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Friedrich Vosberg
Holla ist ein lautmalerischer Ausruf der Überrraschung, des Erstaunens,
der Verblüffung
Das mag ja richtig sein. Aber wenn danach »Waldfee« kommt, liegt die
Vermutung nahe, dass sich hier jemand den Spaß gemacht und das erstaunte
Ho(ppa)lla in Beziehung zu einer Waldfee dergestallt gesetzt hat, dass
nun Holla der Name derselben ist.
Und um zu wissen, ob das reine Blödelei ist oder eben doch einen
literarischen Bezug hat, müsste man wissen, ob es in der Literatur eine
Waldfee gibt, die Holla heißt.
Lies noch mal mein Posting vom 5.1., den Hinweis auf das Theaterstück
sowie andere inhaltsreiche Beiträge in diesem Thread. Dann müsste dir
eigentlich klar werden, dass holla mit großer Wahrscheinlichkeit hier
kein Frauenname ist, sondern eine Interjektion.
Literarische Dinge ändern sich rasch. Im Netz gibt es schon ein Märchen
von einer Fee mit Vornamen Husch Husch. Angeblich aufgesammelt von einer
zu Unrecht vergessenen Schwester Grimm und kürzlichst wieder aufgefunden.
--
Roland Franzius
Lothar Frings
2010-01-12 08:06:21 UTC
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Post by Roland Franzius
Literarische Dinge ändern sich rasch. Im Netz gibt es schon ein Märchen
von einer Fee mit Vornamen Husch Husch. Angeblich aufgesammelt von einer
zu Unrecht vergessenen Schwester Grimm und kürzlichst wieder aufgefunden.
"Ich bin der Frühling" sage ich öfter zu meinem Cousin
Haschmich. Wehe, wenn daraus auch eine Redensart wird.
Volker Gringmuth
2010-01-12 08:22:44 UTC
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Post by Lothar Frings
Post by Roland Franzius
Literarische Dinge ändern sich rasch. Im Netz gibt es schon ein Märchen
von einer Fee mit Vornamen Husch Husch. Angeblich aufgesammelt von einer
zu Unrecht vergessenen Schwester Grimm und kürzlichst wieder aufgefunden.
"Ich bin der Frühling" sage ich öfter zu meinem Cousin
Haschmich. Wehe, wenn daraus auch eine Redensart wird.
Wenn ja, werde ich das einfach ignorieren und mich unter einem
unauffälligen Pseudonym ("Igel" oder "Fuchs" oder so was) vorstellen.


vG
Lothar Frings
2010-01-12 08:40:47 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Lothar Frings
Post by Roland Franzius
Literarische Dinge ändern sich rasch. Im Netz gibt es schon ein Märchen
von einer Fee mit Vornamen Husch Husch. Angeblich aufgesammelt von einer
zu Unrecht vergessenen Schwester Grimm und kürzlichst wieder aufgefunden.
"Ich bin der Frühling" sage ich öfter zu meinem Cousin
Haschmich. Wehe, wenn daraus auch eine Redensart wird.
Wenn ja, werde ich das einfach ignorieren und mich unter einem
unauffälligen Pseudonym ("Igel" oder "Fuchs" oder so was) vorstellen.
Nimm doch "Peter Panter" oder "Theobald Tiger".
Das fällt bestimmt nicht auf.
Wolfram Heinrich
2010-01-12 08:28:33 UTC
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Post by Lothar Frings
Post by Roland Franzius
Literarische Dinge ändern sich rasch. Im Netz gibt es schon ein Märchen
von einer Fee mit Vornamen Husch Husch. Angeblich aufgesammelt von einer
zu Unrecht vergessenen Schwester Grimm und kürzlichst wieder aufgefunden.
"Ich bin der Frühling" sage ich öfter zu meinem Cousin
Haschmich. Wehe, wenn daraus auch eine Redensart wird.
Cape me ver sum.

Ciao
Wolfram
--
Das Gesetz verbietet jedem mit gleicher Majestät, dem Reichen wie dem
Armen, unter der Brücke zu schlafen!
ANATOLE FRANCE
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu>

Roland Franzius
2010-01-12 08:48:12 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Post by Lothar Frings
Post by Roland Franzius
Literarische Dinge ändern sich rasch. Im Netz gibt es schon ein Märchen
von einer Fee mit Vornamen Husch Husch. Angeblich aufgesammelt von einer
zu Unrecht vergessenen Schwester Grimm und kürzlichst wieder aufgefunden.
"Ich bin der Frühling" sage ich öfter zu meinem Cousin
Haschmich. Wehe, wenn daraus auch eine Redensart wird.
Cape me ver sum.
Jedenfalls wird Frings, frühlings im durchsichtigen Gewand gehacht, die
Fantasie befeehigen.
--
Roland Franzius
Wolfram Heinrich
2010-01-12 09:41:45 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
Post by Wolfram Heinrich
Post by Lothar Frings
Post by Roland Franzius
Literarische Dinge ändern sich rasch. Im Netz gibt es schon ein Märchen
von einer Fee mit Vornamen Husch Husch. Angeblich aufgesammelt von einer
zu Unrecht vergessenen Schwester Grimm und kürzlichst wieder aufgefunden.
"Ich bin der Frühling" sage ich öfter zu meinem Cousin
Haschmich. Wehe, wenn daraus auch eine Redensart wird.
Cape me ver sum.
Jedenfalls wird Frings, frühlings im durchsichtigen Gewand gehacht, die
Fantasie befeehigen.
Frings, wenn er frühlings sein Füllhorn leert - ich mag es mir nicht allzu
deutlich vorstellen.

Ciao
Wolfram
--
English is so light
I say you what! What say I you?
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Volker Gringmuth
2010-01-12 19:01:10 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Post by Roland Franzius
Post by Wolfram Heinrich
Cape me ver sum.
Jedenfalls wird Frings, frühlings im durchsichtigen Gewand gehacht, die
Fantasie befeehigen.
Frings, wenn er frühlings sein Füllhorn leert - ich mag es mir nicht allzu
deutlich vorstellen.
Das ist aber doch etwas sehr Natürliches.


vG
--
"Wenn auf einem Parteitag zwei Leute für denselben Job kandidieren, dann
schreibt die Presse gleich von einer Kampf-kan-di-da-tur! Oh, eine
Kampfkandidatur! Wenn nur einer antritt, dann ist es 'ne Wahl." (Volker
Pispers, "Bis neulich")
Wolfram Heinrich
2010-01-12 22:31:20 UTC
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Post by Volker Gringmuth
Post by Wolfram Heinrich
Post by Roland Franzius
Post by Wolfram Heinrich
Cape me ver sum.
Jedenfalls wird Frings, frühlings im durchsichtigen Gewand gehacht, die
Fantasie befeehigen.
Frings, wenn er frühlings sein Füllhorn leert - ich mag es mir nicht allzu
deutlich vorstellen.
Das ist aber doch etwas sehr Natürliches.
Es gibt so wahnsinnig viel Natürliches, was ich gar nicht vorstellen
möchte.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, der Frangsä sagt "Löff" für aroa und "Dösö" für
zwoaroa. Da wundert's ihn nicht, sagt er, wenn den Frangsä keiner versteht.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Lothar Frings
2010-01-12 08:02:06 UTC
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Post by Friedrich Vosberg
Das mag ja richtig sein. Aber wenn danach »Waldfee« kommt, liegt die
Vermutung nahe, dass sich hier jemand den Spaß gemacht und das erstaunte
Ho(ppa)lla in Beziehung zu einer Waldfee dergestallt gesetzt hat, dass
nun Holla der Name derselben ist.
Jaja, schon gut.
Henning Sponbiel
2010-01-05 21:19:14 UTC
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Post by Friedrich Vosberg
Das »Internet« weiß es lt. Google offenbar nicht. Aber vielleicht weiß
es jemand der hiesigen Philologen und Philosophen: Woher kommt der
Ausspruch »Holla, die Waldfee!«, die ugs. einem Erstaunen Ausdruck
verleiht?
Versuche es einmal mit der Google-Groups-Suche: Das wurde hier schon
einmal - IIRC - erschöpfend diskutiert.


Henning
Friedrich Vosberg
2010-01-08 07:19:07 UTC
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Post by Friedrich Vosberg
»Holla, die Waldfee!«
Das wurde hier schon einmal - IIRC - erschöpfend diskutiert.
»Erschöpfend«? Möglicherweise die Diskutanten, nicht aber das Thema. Es
wurde breitgetreten, welche ähnlich klingenden Redewendungen es gibt,
insb. die »Husch-Husch-Variante«.

Jedoch wurde weder die Herkunft der Redewendung erörtert noch wenigstens
mal versucht fest zu stellen, seit wann die Redewendung in Gebrauch ist.
Über dies wurde beinahe nur auf Beispiele abgestellt, wo eine solche
Redewendung zur Eile antreiben soll oder auf Eiligkeit hinweist.

Hier im brandenburgischen und sächsischen Raum wird die Redewendung aber
verwendet um Überraschtheit, insb. Erstaunen Ausdruck zu geben. Eine
solche Verwendung ist in den von Matthias Opatz verlinkten Threads
einmal erwähnt aber auch dort ist kein wirklich brauchbarer Hinweis auf
den Ursprung der Redewendung zu finden.

Natürlich ist klar und bedarf keiner vertieften Belehrung, dass Holla
von Holda, Hulda o.ä. kommen könnte und welche Herkunft und Bedeutung
Waldfeen haben.

Wirklich interessant ist doch nur, seit wann und warum genau die
Wortkombination »Holla, die Waldfee!« verwendet wird, um einem Erstaunen
Ausdruck zu verleihen.

Wiedermal also ein Fall, wo »das Internet« viel redet, aber nichts weiß.

Gruß. Friedrich
--
Kinderlärm ist Zukunftsmusik.

vatolin (at) me (dot) com
Heinz Lohmann
2010-01-08 09:17:32 UTC
Permalink
Friedrich Vosberg schrieb:

Ein paar Infos stehen mittlerweile schon im Thread.
Post by Friedrich Vosberg
Wiedermal also ein Fall, wo »das Internet« viel redet, aber nichts weiß.
Wer hat dir denn versprochen, dass es alles weiß?

BTW: Usenet ist nicht Internet. ...
--
Bis die Tage!

Heinz L.

25°07'58"N 121°27'56"E

Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not
truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music.
Music is the best. F.Z. 1940-1993
Roland Franzius
2010-01-08 10:08:41 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Ein paar Infos stehen mittlerweile schon im Thread.
Post by Friedrich Vosberg
Wiedermal also ein Fall, wo »das Internet« viel redet, aber nichts weiß.
Wer hat dir denn versprochen, dass es alles weiß?
BTW: Usenet ist nicht Internet. ...
"Husch husch die Waldfee" benutzte man gelegentlich bei Beauftragungen
der Kindermädchen, Pflichtjahrmädchen, Küchenhilfen vom Dorf,
dann auch wenns für für die Kinder geräuschlos schnell ins Bett gehen
sollte.


"Holla die Waldfee" war zB in Göttingen üblich beim Auspielen der Dame
beim Doppelkopf und folglicherweise auch sonst bei jedem gelungenen Coup
mit Überrraschungsmoment und Ansage.
--
Roland Franzius
Matthias Opatz
2010-01-08 11:30:07 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Jedoch wurde weder die Herkunft der Redewendung erörtert noch wenigstens
mal versucht fest zu stellen, seit wann die Redewendung in Gebrauch ist.
"Husch - husch - die Waldfee" ist klasisches Theaterrepertoire.
http://books.google.de/books?id=Q4I7AAAAcAAJ&pg=PA43&dq=husch+waldfee&lr=&as_drrb_is=b&as_minm_is=0&as_miny_is=&as_maxm_is=0&as_maxy_is=1960&as_brr=0&cd=1#v=onepage&q=husch%20waldfee&f=false

Seit mindestens 150 Jahren. Okay, Oskar von Redwitz ist nicht mehr
en vogue, seine Waldfee aber ist es allemal.

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Heinz Lohmann
2010-01-08 12:23:40 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Friedrich Vosberg
Jedoch wurde weder die Herkunft der Redewendung erörtert noch wenigstens
mal versucht fest zu stellen, seit wann die Redewendung in Gebrauch ist.
"Husch - husch - die Waldfee" ist klasisches Theaterrepertoire.
http://books.google.de/books?id=Q4I7AAAAcAAJ&pg=PA43&dq=husch+waldfee&lr=&as_drrb_is=b&as_minm_is=0&as_miny_is=&as_maxm_is=0&as_maxy_is=1960&as_brr=0&cd=1#v=onepage&q=husch%20waldfee&f=false
Seit mindestens 150 Jahren. Okay, Oskar von Redwitz ist nicht mehr
en vogue, seine Waldfee aber ist es allemal.
Heureka!
Also wenn plötzlich etwas Überraschendes passiert bzw. etwas schnell
passieren soll.
--
mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25°07'58"N 121°27'56"E
--
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Friedrich Vosberg
2010-01-08 15:12:26 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
"Husch - husch - die Waldfee" ist klasisches Theaterrepertoire.
Seit mindestens 150 Jahren. Okay, Oskar von Redwitz ist nicht mehr en
vogue, seine Waldfee aber ist es allemal.
Hossa! Großartig!

Das ist zwar nicht die Redewendung, nach der *ich* gefragt hatte, aber
es ist endlich nach so vielen Jahren die Klärung des »Husch, Husch --
die Waldfee!«-Geheimnisses.

Vielen Dank. Sehr schön.

Jetzt muss nur nach gefunden werden, wo »Holla, die Waldfee!« herkommt.

Gruß. Friedrich


-- Kinderlärm ist Zukunftsmusik.

vatolin (at) me (dot) com
Christina Kunze
2010-01-08 23:54:07 UTC
Permalink
Post by Friedrich Vosberg
Hier im brandenburgischen und sächsischen Raum wird die Redewendung aber
verwendet um Überraschtheit, insb. Erstaunen Ausdruck zu geben.
In dieser Bedeutung ist mir die Redewendung noch nie untergekommen.
Und in Berlin bin ich zumindest vom brandenburgischen Raum nicht
allzu weit entfernt.

chr
Matthias Opatz
2010-01-09 01:26:05 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Und in Berlin bin ich zumindest vom brandenburgischen Raum nicht
allzu weit entfernt.
Um nicht zu sagen, Berlin liegt mittendrin im Markischen,
was wohl die Mark Brandenburg bezieht (heutige Ländergrenzen
sind dafür unerheblich).

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Florian Ritter
2010-01-09 15:17:59 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Christina Kunze
Und in Berlin bin ich zumindest vom brandenburgischen Raum nicht
allzu weit entfernt.
Um nicht zu sagen, Berlin liegt mittendrin im Markischen,
Nicht im "Markischen", im Maerkischen (so geschrieben, weil irgendein
Unhold hier Umlaute entwendet).
Post by Matthias Opatz
was wohl die Mark Brandenburg bezieht
Richtig.
Post by Matthias Opatz
(heutige L ndergrenzen sind daf r unerheblich).
Zum Land Bbg. zaehlen dztg. auch Teile der Uckermark, der Altmark, vor
'45 die gesamte Neumark (hinter Ffo. sehr schoene, seenreiche
Endmoraenenlandschaft, hatte da mal eine Ferienwohnung); im jetzt
kathol. Kloster "Paradies" trug uns ein Mönch auf Deutsch aus der
Geschichte des Hauses vor, sein Aktendeckel trug die Aufschrift
"Jugendarbeit 1937", der Pole als solcher scheint da ziemlich
schmerzfrei zu sein - FR
Matthias Opatz
2010-01-09 18:36:55 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Nicht im "Markischen"
Ei freilich, Vertipper.

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Florian Ritter
2010-01-11 13:50:17 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Florian Ritter
Nicht im "Markischen"
Ei freilich, Vertipper.
"In den Marken" gibts aber fei scho, gell - FR
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