Hallo Rüdiger,
Post by Rüdiger SilbererPost by Lars BräsickeIch stimme hingegen für "gefälscht"
Braucht es noch mehr Vorteile?
interessanter als die normative Frage finde ich diejenige,
ob die beiden Wörter wirklich synonym gebraucht werden;
tatsächlich scheint mir "faken" ein Hyponym von "fälschen"
zu sein insofern, als daß es praktisch niemals in Hinsicht
auf die Herstellung von Replikaten materiellen Guts, son-
dern fast ausschließlich in Hinsicht auf die Inkurssetzung
von - im weitesten Sinne - Mißinformation verwendet wird.
Wird zum Beispiel die Mondlandung als gefaket bezeichnet,
so ist damit sicher die Information gemeint, eine Mond-
landung habe wirklich stattgefunden, und gefakete Bilder
von dieser Mondlandung sind nicht Kopien authentischer
Originale, sondern Bilder, die dazu dienen sollen, diese
Information zu kommunizieren.
Ähnlich steht es um gefakete eMail-Adressen, denn diese
Bezeichnung sagt über das Bestehen der Adressen nichts
aus, sondern verweist lediglich darauf, daß sie nicht
unter der Kontrolle derjenigen Absender stehen, welche
behaupten, sie zu verwenden.
Ein besonders erhellendes Beispiel bringt Google gleich
auf der ersten Suchergebnisseite[1]. Hier behautet ein
Zeitgenosse, "Briefbomben aus Italien" seien "gefaked".
Der von ihm referenzierte Artikel ist "Italien/EU: Ins-
zenierung einer Anschlagsserie" überschrieben. Mit "ge-
faketen Briefbomben" meint der Schreiber also offenbar,
die Information, es habe eine Serie von Briefbombenat-
tentaten, sei unwahr - "gefälschte Briefbomben" gäbe das
ganz sicher nicht wieder.
Insgesamt scheint mir deshalb "faken" eher die Bedeutung
"Information fälschen" zu haben - also je nach Kontext
etwas wie lügen, inszenieren, vortäuschen - so etwa auch:
| Ik heb het een jaar met hem gedaan en iedere keer opnieuw
| een orgasme gefaked.
[2]
Gruß,
Klaus,
hier mitlesend, weil die Gruppe neulich mal im Netdigest war
[1] <http://streikzei.antville.org/stories/640321/>
[2]
<http://krant.telegraaf.nl/krant/vrouw/teksten/vrouw.uwmening.liegensex.html>