Discussion:
Frage: "Tschißleweng"
(zu alt für eine Antwort)
Batavus Droogstoppel
2004-08-14 11:34:08 UTC
Permalink
Hallo NG,

in Buchheim's "Die Festung" wird wiederholt Kaffee mit Zucker und
"Tschißleweng" serviert. Mit "Tschißleweng" wird Milch oder
Kaffeesahne gemeint. Tschißleweng ist offensichtlich eine
Verballhornung von irgendein französischer Ausdruck. Weiß Irgendeiner
von dieser NG welches französisches Wort/Ausdruck hier Geburtshilfe
geleistet hat ? Für Milch oder (Schlag)sahne kenne ich im
Französischen nur: lait bzw creme (fouettee) und damit läßt sich beim
besten Wille kein Verbindung zum "Tschißleweng" konstruieren. Ein
rumgooglen hat auch nichts gebracht.

Batavus Droogstoppel
Michael Pronay
2004-08-14 12:04:47 UTC
Permalink
Post by Batavus Droogstoppel
in Buchheim's "Die Festung" wird wiederholt Kaffee mit Zucker
^
Ahem!
Post by Batavus Droogstoppel
und "Tschißleweng" serviert. Mit "Tschißleweng" wird Milch oder
Kaffeesahne gemeint. ... Weiß Irgendeiner von dieser NG welches
französisches Wort/Ausdruck hier Geburtshilfe geleistet hat ?
^
Nochmals ahem!
Post by Batavus Droogstoppel
lait bzw creme (fouettee) und damit läßt sich beim besten Wille
kein Verbindung zum "Tschißleweng" konstruieren.
Die Endung spricht für "le vin", der Wein, aber damit bin ich mit
meinem Latein am Ende.

M.
Snoopy
2004-08-14 12:21:44 UTC
Permalink
Post by Batavus Droogstoppel
Hallo NG,
in Buchheim's "Die Festung" wird wiederholt Kaffee mit Zucker und
"Tschißleweng" serviert. Mit "Tschißleweng" wird Milch oder
Kaffeesahne gemeint. Tschißleweng ist offensichtlich eine
Verballhornung von irgendein französischer Ausdruck. Weiß Irgendeiner
von dieser NG welches französisches Wort/Ausdruck hier Geburtshilfe
geleistet hat ? Für Milch oder (Schlag)sahne kenne ich im
Französischen nur: lait bzw creme (fouettee) und damit läßt sich beim
besten Wille kein Verbindung zum "Tschißleweng" konstruieren. Ein
rumgooglen hat auch nichts gebracht.
Batavus Droogstoppel
Hallo,

Das klingt Elsässisch...

Tschissle -- T'Schissle -- Die Schüssel (findet sich schon in der
'Alemannischen Bibel'

In verschiedenen Schweizer Dialekten kommt 'Tschüss' auch als Ersatz für
'Schnaps' vor.

Weng --- ein wenig

Könnte auch Wein heissen, da die Elsässer ein französisches 'in' gerne
in 'eng' umwandeln - le vin --> de veng, le jardin --> de scharteng

Vielleicht helfen diese Gedanken weiter?

Freundliche Grüsse

August Meier
Christian Seidl
2004-08-14 12:31:55 UTC
Permalink
Post by Batavus Droogstoppel
in Buchheim's "Die Festung" wird wiederholt Kaffee mit Zucker und
"Tschißleweng" serviert. Mit "Tschißleweng" wird Milch oder
Kaffeesahne gemeint. Tschißleweng ist offensichtlich eine
Verballhornung von irgendein französischer Ausdruck. Weiß Irgendeiner
von dieser NG welches französisches Wort/Ausdruck hier Geburtshilfe
geleistet hat ? Für Milch oder (Schlag)sahne kenne ich im
Französischen nur: lait bzw creme (fouettee) und damit läßt sich beim
besten Wille kein Verbindung zum "Tschißleweng" konstruieren. Ein
rumgooglen hat auch nichts gebracht.
Da finde ich für Berlin und Norddeutschland folgendes:

"Cislaweng gesprochen «Schißlaweng»: (von frz. ainsi cela vint = so
ging das vor sich). Wer etwas «mit einem Cislaweng» tut, der macht es
mit Schwung"

Da denkt man dann gleich an die Berliner Weiße mit Schuss. Frag mich
nur, was in dem Kaffee drin ist. Vielleicht ein Schuss Schnaps?

Christian
--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
Klaus Scholl
2004-08-14 14:11:39 UTC
Permalink
Die Schreibungen sind: Tschißleweng, Schißlaweng, u.dgl.

Tschiß scheint der urspr. Lautung näherzukommen,
man würde die Aussprache kaum von 'Schiß' zu 'Tschiß' erschweren,
sondern 'Tschiß' zu 'Schiß' erleichtern.
Weshalb man es späterhin auch als Umschreibung von
'Scheiße' als Fluch von denen verwendet wurden,
welche die urspr. Bedeutung nicht kannten oder verhunzen wollten.

Tatsächlich kommt es auf dem Plattduitschen
Zislaweng = Schmackes (Dreh/Schwung/Drive/Elan/Karacho),
Kniff, mit links (etwas können),
jemand der alles mit links macht, mit SCHMACKES,
aber auch Schnörkel.

Das es frz. Ursprunges ist liegt auf der Hand,
müßte man aber erst über das plattd. zurückverfolgen.
(le/la könnte ein frz. Artikel,
entweder der weibl. (la) oder der männl. (le) sein
Bliebe <tschiß> als unbekanntes Wort, und <weng> als Nomen)


Unten folgt der Artikel aus dem Grimm,
um es vorwegzunehmen,
halte ich das VERMEINTLICHE Etymone 'ainsi ...' für völlig an den Haaren herbeigezogen.
Etymologien sollten, mit einem Gewißheitsfaktor angegeben werden.
Man kann nicht jede Vermutung als Fakt hinstellen,
und die Leser nehmen es als Fakt.

MEINE ETYMON-VERMUTUNG:
Die Bedeutungsbrücke zu Schnörkel, und der starke Zischlaut
weist auf eine Verbindung mit 'ziselieren' hin,
ciselamente > cislameng > cislaweng.
Man denke bspw. an einen Kunstpringer, der mit einem Schnörkel durch die Luft in das Wasser springt.
------------------------------

ZISLAWENG, s i s l a w e n g , s c h ü s l a w e n g ,m., schwung, eleganter bogen; kniff; schwungvolle verzierung, schnörkel;
vorrichtung mit einem kniff. in adj. verwendung: egal, gleichgültig. ein über ganz Norddeutschland verbreitetes wort, das besonders
in burschikoser umgangsspache lebt und gedruckt nur gelegentlich in stark mundartlich gefärbter sprache erscheint. will man das
zuerst bei MEYER d. richtige Berliner (1878) 46 bezeugte wort nicht als 'willkürliche wortbildung ohne bestimmte bedeutung' (BETCKE
Königsberg 67) ansetzen, so deuten die endbetonung und der nasalvokal der letzten silbe auf herkunft aus dem französischen.
MAUERMANN in: märkische sprachbl. 3 (1927) 4, 16 nimmt umsetzung einer frz. redensart ainsi cela vient ins berlinische schon während
der Franzosenzeit an. die vermutung A. LASCHs berlinisch 145, mit 'n sislaweng sei aus der sport- und spielsprache, vom
ballspielplatz nd. gaue her vorgedrungen, gibt keine erklärung für die wortbildung. die ungedruckten mundartlichen belege sind von
den archiven des berlinisch-brandenburgischen, des pommerschen, des rheinischen und des westfälischen wörterbuchs mitgeteilt.
häufiger belegt sind die formen: zislaweng, sisslaweng, süsslaweng, schisslaweng, schüsslaweng; nur vereinzelt belegt sind:
tschislaweng Halberstadt; zischlaweng Münster i. W.; schiszlewang krs. Fürstenwalde; zislawong (ältere form neben zislaweng)
MEYER-MAUERMANN d. richtige Berliner (91925) 199; schisselaweng, schisselameng Köln; schislameng E. GRAESER Lemkes sel. wwe. 1, 237
Franke-verlag. eine kontamination mit gleichbedeutendem aveck (vgl. MEYER-MAUERMANN a. a. o.) liegt vor in: ziszlaweck ZUCKMAYER (s.
u.).

1) schwung, eleganter bogen; kniff; schwungvolle verzierung, schnörkel; vorrichtung mit einem kniff. der bedeutungsbereich spannt
sich vom abstrakten (a) zum konkreten (b). so kann z. b. die geläufige redewendung ein ding mit 'nem zislaweng 'ein kunststück'
sein, 'das nur durch einen besonderen kniff gelingt' MENSING schlesw.-holst. 4, 499, 'ein ding mit 'nem dreh, pfiff, kniff' Pommern,
Mecklenburg, Brandenburg. daneben aber auch 'ein hut mit einer (rundlichen) feder oder schleife u. ä.' Greifswald, Stralsund,
Pyritz.

a) als abstraktum. zunächst im sinne von 'schwung, eleganter bogen': mit einem zisslaweng bin ich über 'n zaun gesetzt krs. Lübben;
er fährt um die ecke mit 'n

Bd. 31, Sp. 1648

schiszlaweng krs. Fürstenwalde; de arbeit't allens mit 'n zislaweng Greifswald; und dann ging 's los ... mit humor und poesie und
dem zislaweng aus dem handgelenk d. morgen (4. 5. 1955) 4c; besonders beim tanzen: jetzt gehen wir tanzen, aber mit schüszlaweng
krs. Lübben;

denn vun dingem (deinem) schisselameng,
wacklen hück noch die wäng
(1953) Kölner karnevalslied.

beim grusz und bei verbeugungen: he grüszt mit 'n zislaweng 'er zieht den hut sehr tief' Greifswald, Stralsund; er verabschiedet
sich mit 'n zisslaweng krs. Ostprignitz. von da aus dann auch soviel wie 'gesellschaftlicher schliff, elegantes benehmen': ick bin
wietend, det wia noch imma nich den richtjen zislaweng so rauskriejen wie annere leite E. GRÄSER Lemkes sel. wwe. 2, 315
Franke-verlag; es fehlt ihm was -- der richtige ziszlaweck ZUCKMAYER d. teufels general (1954) 16; he hätt zisslaweng krs. Prenzlau.
eine andere bedeutungsnuance entwickelt sich von 'schwung, eleganter bogen' ausgehend über 'grosze geschicklichkeit, kniff,
dreh' bis zu dem abwertenden 'geheimnisvoller, unlauterer trick': mit 'n zislaweng mit besonderem griff, mit besonderer
geschicklichkeit MEYER-MAUERMANN d. richtige Berliner (91925) 199; zislaweng grosze geschicklichkeit OSTWALD berlinerisch (1932)
201; griff, kniff MENSING schlesw.-holst. 4, 971;

wenn die (gäste) hier noch lange blei'm,
hätt ick selba koofen können
die drei nelken, det jeschenk.
billja wär mir det jekommen,
ick wär mit 'n schiszlawäng
durch den groszen tag (den geburtstag) jekommen
Berliner ztg. (31. 7. 1955) 8a;

der gerissene mensch macht alles mit einem schisslewang krs. Fürstenwalde; dat ös wat möt em ziszlaweng das ist etwas mit
geheimnisvoller einrichtung (ndpreusz.) nd. jahrb. 74 (1951) 59; det is wohl mit 'n zisslaweng? (wenn einer nicht mit der wahrheit
heraus will) krs. Niederbarnim.

b) als konkretum. jede schwungvolle (auszergewöhnliche) verzierung, z. b. an möbeln, gardinen, bes. von einer krause oder schleife
an einem kleid: sie trägt ein kleid mit einem schüsslaweng krs. Lübben; meine güte, was hast du dir da für einen zischlaweng
hingesetzt eine riesige schleife am kleid Münster i. W.; von einer locke in der stirn: du hest door 'n schön'n zislaweng; von einem
anhängsel (z. b. ein orden am hals): wat vöörn zislaweng hängt di doar ruut Greifswald, Stralsund; die peitsche mit dem schüszlaweng
doan krs. Fürstenwalde. häufig von einem schnörkel am namenszug, an einem buchstaben: er schreibt seinen namen mit einem
schiszlaweng Brandenburg, Pommern, Westfalen; 'der schnörkel unter dem c, die cedille' Schwerin/ Meckl., Greifswald.
die abstrakte bedeutung 'kniff' (vgl. a, abs. 2) erscheint ins konkrete gewendet als 'kleine, geschickt konstruierte
vorrichtung', 'vorrichtung, die nur durch einen kniff bedient werden kann': süsslaweng bezeichnung für selbst hergestellte
vorrichtungen, z. b. um ein fenster einige zoll weit offen zu halten MENSING 4, 971; ssisslawenk selbst hergestellte vorrichtung
krs. Tecklenburg; verlegenheitsausdruck für einen dem sprechenden nicht vertrauten mechanismus irgendwelcher art BETCKE Königsberg
67.

2) in adjektivischer verwendung: egal, gleichgültig. nur aus der mark Brandenburg in der wendung mir ist alles schislaweng (oder
ähnlich) belegt. wie der beleg aus dem krs. Prenzlau vermuten läszt, ist schislaweng durch verwechslung mit dem ähnlich klingenden
schiskojenno (< poln. wszystko jedno 'ganz egal') in diese wendung geraten: is allens ganz eg.l, is schüsslaweng (auch:
schiskojenno) krs. Prenzlau; dett is allens schisslaweng krs. Fünstenwalde; dat is mee janz schüsslaweng krs. Luckenwalde. nur
vereinzelt auszerhalb

Bd. 31, Sp. 1649

der wendung in ähnlicher bedeutung: zisslaweng ist einer, der nicht weisz, was er will krs. Oberbarnim.
Clemens Jerg
2004-08-14 15:06:07 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Die Schreibungen sind: Tschißleweng, Schißlaweng, u.dgl.
Tschiß scheint der urspr. Lautung näherzukommen,
man würde die Aussprache kaum von 'Schiß' zu 'Tschiß' erschweren,
sondern 'Tschiß' zu 'Schiß' erleichtern.
Weshalb man es späterhin auch als Umschreibung von
'Scheiße' als Fluch von denen verwendet wurden,
welche die urspr. Bedeutung nicht kannten oder verhunzen wollten.
im pfälzischen Raum hat jemand "schiss", wenn er sich nicht richtig
(ge)traut, etwas Angst hat. und wenn's passiert ist, er so erschrecht
wurde hat er die Hoden voll g'... (hinten ohne "n")

Aber ob das alles was mit dem Abschiedsgruss zu tun hat? :-)
(mein "..." meine ich) ;-)

Tschüss
cj
Rüdiger Silberer
2004-08-14 18:28:43 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Post by Batavus Droogstoppel
in Buchheim's "Die Festung" wird wiederholt Kaffee mit Zucker und
"Tschißleweng" serviert. Mit "Tschißleweng" wird Milch oder
Kaffeesahne gemeint. Tschißleweng ist offensichtlich eine
Verballhornung von irgendein französischer Ausdruck. Weiß Irgendeiner
von dieser NG welches französisches Wort/Ausdruck hier Geburtshilfe
geleistet hat ? Für Milch oder (Schlag)sahne kenne ich im
Französischen nur: lait bzw creme (fouettee) und damit läßt sich beim
besten Wille kein Verbindung zum "Tschißleweng" konstruieren. Ein
rumgooglen hat auch nichts gebracht.
"Cislaweng gesprochen «Schißlaweng»: (von frz. ainsi cela vint = so
ging das vor sich). Wer etwas «mit einem Cislaweng» tut, der macht es
mit Schwung"
Das ist genau richtig, im Ansbach (mittelfränkischen) Raum ist der
Schißlaweng umgangssprachlich zuhause. Ein Auto mit allem Schißlaweng
würde man hochsprachlich wohl "mit allen Schikanen" ausdrücken.
Post by Christian Seidl
Da denkt man dann gleich an die Berliner Weiße mit Schuss. Frag mich
nur, was in dem Kaffee drin ist. Vielleicht ein Schuss Schnaps?
Gut möglich, daß so etwas gemeint ist.
--
ade, Rüdiger

"Die Portugiesen werden gewinnen. Allein schon, weil sie rot-grüne Trikots tragen."
-Franz Müntefering-
Florian Ritter
2004-08-15 14:38:33 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Post by Christian Seidl
Post by Batavus Droogstoppel
in Buchheim's "Die Festung" wird wiederholt Kaffee mit Zucker und
"Tschißleweng" serviert. Mit "Tschißleweng" wird Milch oder
Kaffeesahne gemeint. Tschißleweng ist offensichtlich eine
Verballhornung von irgendein französischer Ausdruck. Weiß Irgendeiner
von dieser NG welches französisches Wort/Ausdruck hier Geburtshilfe
geleistet hat ? Für Milch oder (Schlag)sahne kenne ich im
Französischen nur: lait bzw creme (fouettee) und damit läßt sich beim
besten Wille kein Verbindung zum "Tschißleweng" konstruieren. Ein
rumgooglen hat auch nichts gebracht.
"Cislaweng gesprochen «Schißlaweng»: (von frz. ainsi cela vint = so
ging das vor sich). Wer etwas «mit einem Cislaweng» tut, der macht es
mit Schwung"
Das ist genau richtig, im Ansbach (mittelfränkischen) Raum ist der
Schißlaweng umgangssprachlich zuhause.
Kunststück, Ansbach-Bayreuth war schließlich auch mal preußisch. In
der preuß. Zeit lebten Vorfahren von mir in Bechhofen, die waren da
als protestant. Refugies aus Österr. hingekommen. Um 1812 nobilitiert,
führten sie den Namen "von Bechhofen" - FR
Rüdiger Silberer
2004-08-15 17:24:20 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Kunststück, Ansbach-Bayreuth war schließlich auch mal preußisch.
Länger als bairisch.
Post by Florian Ritter
In
der preuß. Zeit lebten Vorfahren von mir in Bechhofen, die waren da
als protestant. Refugies aus Österr. hingekommen. Um 1812 nobilitiert,
führten sie den Namen "von Bechhofen"
Bechhofen ist nur ein paar Kilometer von hier.
--
ade, Rüdiger

"Die Portugiesen werden gewinnen. Allein schon, weil sie rot-grüne Trikots tragen."
-Franz Müntefering-
Florian Ritter
2004-08-16 13:09:02 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Post by Florian Ritter
Kunststück, Ansbach-Bayreuth war schließlich auch mal preußisch.
Länger als bairisch.
Post by Florian Ritter
In
der preuß. Zeit lebten Vorfahren von mir in Bechhofen, die waren da
als protestant. Refugies aus Österr. hingekommen. Um 1812 nobilitiert,
führten sie den Namen "von Bechhofen"
Bechhofen ist nur ein paar Kilometer von hier.
Weissu zufällig, ob Bechhofen zu preuß. Zeit eine Garnison hatte? Mein
Vorfahr war dort, will die Fama wissen, Quartiermeister, also Kdr.
Die Kirche zu B. hat ja, ich sah es als ich einmal dort war, ein
rundes Kirchenfenster mit einem in Blei gefaßten Eisernen Kreuz. Ob
das wohl von meinem Vorfahren gestiftet wurde?

Nach den verlorenen Schlachten v. Jena u. Auerstedt hat er dann eine
Kutsche mit einem Teil des Kronschatzes - und zwar die Yorck'sche
Kriegskasse, vom König bereits abgeschrieben - nach Memel
durchgebracht (s. Joh. Sembritzki, Geschichte der Königl. Preuß. See-
u. Handelsstadt Memel, Bd.1, Memel: 1900, S. 267).

Irgendwo in der Gegend, einem kleinen Nest, Name verjessen, war ich
mal in einem Werk von SEL - FR
Rüdiger Silberer
2004-08-16 17:27:03 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Rüdiger Silberer
Post by Florian Ritter
Kunststück, Ansbach-Bayreuth war schließlich auch mal preußisch.
Länger als bairisch.
Post by Florian Ritter
In
der preuß. Zeit lebten Vorfahren von mir in Bechhofen, die waren da
als protestant. Refugies aus Österr. hingekommen. Um 1812 nobilitiert,
führten sie den Namen "von Bechhofen"
Bechhofen ist nur ein paar Kilometer von hier.
Weissu zufällig, ob Bechhofen zu preuß. Zeit eine Garnison hatte? Mein
Vorfahr war dort, will die Fama wissen, Quartiermeister, also Kdr.
Die Kirche zu B. hat ja, ich sah es als ich einmal dort war, ein
rundes Kirchenfenster mit einem in Blei gefaßten Eisernen Kreuz. Ob
das wohl von meinem Vorfahren gestiftet wurde?
Tut mir leid, da hab ich leider keine Kenntnisse.

[..]
--
ade, Rüdiger

"Die Portugiesen werden gewinnen. Allein schon, weil sie rot-grüne Trikots tragen."
-Franz Müntefering-
Astrid Schleicher
2004-08-15 21:18:21 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
"Cislaweng gesprochen «Schißlaweng»: (von frz. ainsi cela vint = so
ging das vor sich). Wer etwas «mit einem Cislaweng» tut, der macht es
mit Schwung"
Da denkt man dann gleich an die Berliner Weiße mit Schuss. Frag mich
nur, was in dem Kaffee drin ist. Vielleicht ein Schuss Schnaps?
Wenn hier etwas "mit allem Schißlaweng" serviert wird oder geschieht,
dann heißt das MUSEN soviel wie "mit allem Gedöns (Drum und Dran)"
oder auch "mit dem üblichen Getue".

Liebe Grüße
Astrid
Heinz Lohmann
2004-08-14 15:03:24 UTC
Permalink
Post by Batavus Droogstoppel
Hallo NG,
in Buchheim's "Die Festung" wird wiederholt Kaffee mit Zucker und
"Tschißleweng" serviert. Mit "Tschißleweng" wird Milch oder
Kaffeesahne gemeint. Tschißleweng ist offensichtlich eine
Verballhornung von irgendein französischer Ausdruck. Weiß Irgendeiner
von dieser NG welches französisches Wort/Ausdruck hier Geburtshilfe
geleistet hat ? Für Milch oder (Schlag)sahne kenne ich im
Französischen nur: lait bzw creme (fouettee) und damit läßt sich beim
besten Wille kein Verbindung zum "Tschißleweng" konstruieren. Ein
rumgooglen hat auch nichts gebracht.
Batavus Droogstoppel
Frag doch mal in:

de.etc.sprache.misc

oder in:

de.rec.buecher

mfg
Heinz Lohmann
Tanshui, Taiwan
25.13N 121.29E
--
Der eine hatte eine falsche Rechtschreibung
und der andere eine rechte Falschschreibung.
G. Chr. Lichtenberg (Sudelbuch G 37)
Loading...