Discussion:
Duden begrüßt Geistin und Gästin
(zu alt für eine Antwort)
Matthias Opatz
2017-03-08 12:15:19 UTC
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Die Duden-Redaktion widmet sich vorgestern im jüngsten ihrer monatlichen
E-Mail-Rundbriefe dem geschlechtergerechten Sprachgebrauch. Mit einer
Online-Quelle kann ich nicht dienen, da Duden sein Newsletter-Archiv
<http://www.duden.de/newsletter/archiv> seit einigen Monaten nicht mehr
aktualisiert hat. Ich zitiere daher aus meinem Postfach.

| *Ist die Bezeichnung „Gästin“ korrekt und was hat sie mit den Brüdern*
| *Grimm zu tun?*
| Längst hat die weibliche Emanzipation auch in die Märchenwelt Einzug
| gehalten – sprachlich zumindest. In der Geschichte von Ingo Siegner
| über den „kleinen Drachen Kokosnuss“, der in die Schule kommt,
| begegnen uns neben vielen kleinen Drachenjungen auch Drachinnen.
| Sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf eine spannende Sprachfrage, die
| die korrekte Bildung des weiblichen Pendants zu einem männlichen
| Wesen betrifft. Das ist einfach, solange wir uns mit dem üblichen
| Anhängen eines -in behelfen können. So wird aus dem Zuhörer die
| Zuhörerin und aus dem Kunden die Kundin. […]
|
| Wie aber sprechen wir von einem weiblichen Gast? Auch hier die
| übliche in-Form zu wählen und sich über eine Gästin zu freuen,
| wird von allerhöchster Sprachwahrerinstanz als korrekt bezeichnet.
| Im allgemeinen Sprachgebrauch aber irritiert diese Form. Dabei ist
| sie keineswegs weiblicher Sprachemanzipation geschuldet – ganz im
| Gegenteil: Gästin gehört zu den weiblichen Formen, die – wie auch die
| Engelin oder die Geistin – bereits im Wörterbuch von Jacob und Wilhelm
| Grimm aufgeführt und mit zahlreichen Belegstellen unterfüttert wurden.
| Auf dem Weg vom späten 19. ins 21. Jahrhundert war sie aus der
| Alltagssprache verschwunden: Umso erfreulicher, dass sie jetzt
| wiederentdeckt wurde und ihren Sprachplatz wiedererobert.

Das wiederum soll zitiert sein aus "Duden – Du hast das Wort, Schätzchen!"
(Berlin, März 2017).

Nun, wenn Gästin und Geistin (und, um mal auf den Buchtitel Bezug zu
nehmen, auch Schatzin) üblich werden, dann ist es eben so, da nützt
auch mein eigener abweichender Sprachgebrauch nichts. Ich muss dann
hinnehmen. Ich bezweifle aber, daß aktuell aufkommende Gästinnen und
Geistinnen in relevantem Ausmaß auf bewußten Grimm-Retro-Sprachgebrauch
zurückgehen.

Und bezweifle auch, daß dieserart "Wiederentdeckung" allen möglichen
veralteten Sprachgebrauchs (etwa aus der Grimm-Kiste) zum Zwecke der
"Wiedereroberung ihres Sprachplatzes" generell ein Wert an sich ist.
Derlei scheint mir eher ein (in meinen Augen dürres) Argument, um von
einem (ich meine: kleinen) Teil der Sprachgemeischaft erwünschte und
mit eher politisch motiviertem Verbesserunganspruch angestoßene
Sprachentwicklung zu rechtfertigen (Schein-Retro).

Mein subjektiver Eindruck ist eher, daß die Bereitschaft zu sprachlicher
Differenzierung in mehr Fällen abnimmt als zunimmt. So haben Dates und
Termine inzwischen Zusammenkünfte, Verabredungen, Stelldicheins,
Rendezvous, Geschäftstreffen und viele mehr bereits rar gemacht (oder
die hier schön erörterten Tickets verdrängen zehn andere Bezeichnungen).

Und eine "allerhöchste Sprachinstanz", die irgendwas als korrekt bezeichnet
oder nicht, ist für mich immer noch nur eine (von mir aus kompetente)
Meinung oder Empfehlung als eine irgendwie verbindliche Norm.

Ein anderer Abschnitt widmet sich angeblich der Sprache und verschweigt,
dass es hier eigentlich nur um /Schrift/sprache gehen kann:

| *Geschlechtergerechter Sprachgebrauch – der Schrägstrich*
|
| Die Doppelnennung femininer und maskuliner Formen (Kolleginnen und
| Kollegen, Schülerinnen und Schüler, Assistentin oder Assistent, jede und
| jeder) ist die höflichste und eindeutigste Variante der sprachlichen
| Gleichstellung. Sie ist vor allem in der Anrede üblich.
|
| Die häufigste und zugleich von den amtlichen Rechtschreibregeln
| abgedeckte verkürzte Form der sprachlichen Gleichstellung der
| Geschlechter war bisher die Variante mit Schrägstrich und Bindestrich:
| Mitarbeiter/-innen, Lektor/-in, Buchhalter/-innen. Dabei ist zwar der
| Bindestrich den amtlichen Rechtschreibregeln zufolge nach wie vor
| vorgeschrieben, allerdings wurde und wird aus typografischen Gründen
| häufig auf ihn verzichtet: Mitarbeiter/innen, Lektor/in.
|
| Der Verwendung der Schrägstrichvariante sind aus grammatischen Gründen
| jedoch häufig Grenzen gesetzt. Wortpaare, bei denen die feminine Form
| nicht nur durch Anhängen einer Endung an die maskuline gebildet wird,
| lassen sich nicht einfach durch den Schrägstrich verkürzen. In solchen
| Fällen sollten alle Formen ausgeschrieben werden: Kollegen und
| Kolleginnen, Beamte und Beamtinnen, Bischöfe und Bischöfinnen.

| Zu beobachten ist auch, dass sich der Sprachgebrauch in letzter Zeit von
| starren Regeln loslöst. Aus praktischen Gründen werden Doppelformen
| häufig wie ein Gesamtwort behandelt und entsprechend unkompliziert
| flektiert: den Mitarbeiter/innen, den Kolleg/innen.

Sprache, die nur fürs Schreiben und Lesen gut ist, aber nicht fürs
Sprechen, hat in meinen Augen keinen vollen Gebrauchswert, sondern taugt
eben nur rein zweckgebunden. Darauf muss mMn für eine seriöse Erörterung
- auch seitens des Dudens! - hingewiesen werden.

Matthias
Heinz Lohmann
2017-03-08 14:33:43 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Dabei ist
| sie keineswegs weiblicher Sprachemanzipation geschuldet – ganz im
| Gegenteil: Gästin gehört zu den weiblichen Formen, die – wie auch die
| Engelin oder die Geistin – bereits im Wörterbuch von Jacob und Wilhelm
| Grimm aufgeführt und mit zahlreichen Belegstellen unterfüttert wurden.
*Zahlreiche* Belege?

Wenn die Online-Ausgabe nicht lügt, sind es 2-3 :
1) eine fremde:
2) eine fremde als besuch, als willkommner gast:

Aber Nummer drei ist doch etwas eigenartig:
3) auch als f. zu gast 3, c, α, groszer gast, d. i. kerl. u. ä.:

... besonders wenn man unter dem Verweis weiter sucht:
gast für mann überhaupt als kraftwort, d. h. mann mit einer
hervorragenden eigenschaft, sowol im guten als im bösen:

Nummer 4 hat auch eine andere Bedeutung:
4) gastin ohne umlaut wird neuerdings gebraucht von schauspielerinnen u.
ä. die auf gastspiel kommen.

Die Brüder Grimm sind leider schon tot und können sich nicht mehr wehren.

Wenn man im Grimm nur lange genug gräbt, wird man noch so manch
Interessantes aus unserer Sprachgeschichte zutage fördern.
Glückauf!
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Helmut Richter
2017-03-08 17:54:56 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Die Duden-Redaktion widmet sich vorgestern im jüngsten ihrer monatlichen
E-Mail-Rundbriefe dem geschlechtergerechten Sprachgebrauch. Mit einer
Online-Quelle kann ich nicht dienen, da Duden sein Newsletter-Archiv
<http://www.duden.de/newsletter/archiv> seit einigen Monaten nicht mehr
aktualisiert hat. Ich zitiere daher aus meinem Postfach.
| *Ist die Bezeichnung „Gästin“ korrekt und was hat sie mit den Brüdern*
| *Grimm zu tun?*
| Längst hat die weibliche Emanzipation auch in die Märchenwelt Einzug
| gehalten – sprachlich zumindest. In der Geschichte von Ingo Siegner
| über den „kleinen Drachen Kokosnuss“, der in die Schule kommt,
| begegnen uns neben vielen kleinen Drachenjungen auch Drachinnen.
| Sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf eine spannende Sprachfrage, die
| die korrekte Bildung des weiblichen Pendants zu einem männlichen
| Wesen betrifft. Das ist einfach, solange wir uns mit dem üblichen
| Anhängen eines -in behelfen können. So wird aus dem Zuhörer die
| Zuhörerin und aus dem Kunden die Kundin. […]
|
| Wie aber sprechen wir von einem weiblichen Gast? Auch hier die
| übliche in-Form zu wählen und sich über eine Gästin zu freuen,
| wird von allerhöchster Sprachwahrerinstanz als korrekt bezeichnet.
"Gast" ist ein Epikoinon, und solche gibt es schon immer. Wenn das
geschlechterungerecht ist, was ist dann mit den femininen unter ihnen?
Braucht es einen Personer, einen Koyphäer, einer Fachkrafter, einen
Geiseler? Oder gar die neutralen, die ja nach Meinung der
Duden-redaktion Sachen sein müssen, ist ihr grammatisches Geschlecht
doch sächlich und damit auch ihr biologisches: Kind, Kinderer und
Kinderin; Mündel, Mündler und Mündlerin; Geschwister, Geschwisterer,
Geschwisterin; Mitglied, Mitgliederer und Mitgliederin. Na ja,
wenigstens Mitgliederinnen tauchen ja immer wieder in genderkorrekten
Texten auf.

Und sage keiner, man könne ja statt Geschwisterer und Geschwisterin
einfach Bruder und Schwester sagen. Das ist sicher genauso
genderungerecht wie Kaufleute statt Kaufmänner und Kauffrauen.
Post by Matthias Opatz
Sprache, die nur fürs Schreiben und Lesen gut ist, aber nicht fürs
Sprechen, hat in meinen Augen keinen vollen Gebrauchswert, sondern taugt
eben nur rein zweckgebunden. Darauf muss mMn für eine seriöse Erörterung
- auch seitens des Dudens! - hingewiesen werden.
Was soll daran seriös sein? Es ist servil.
--
Helmut Richter
Hartmut Kraus
2017-03-10 16:27:26 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Und sage keiner, man könne ja statt Geschwisterer und Geschwisterin
einfach Bruder und Schwester sagen. Das ist sicher genauso
genderungerecht wie Kaufleute statt Kaufmänner und Kauffrauen.
Richtig, das heißt nämlich nicht "Kauffrau", sondern "Kaufmännin". ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Martin Gerdes
2017-03-08 20:34:38 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Die Duden-Redaktion widmet sich vorgestern im jüngsten ihrer monatlichen
E-Mail-Rundbriefe dem geschlechtergerechten Sprachgebrauch.
Mit einer Online-Quelle kann ich nicht dienen, da Duden sein Newsletter-Archiv
<http://www.duden.de/newsletter/archiv> seit einigen Monaten nicht mehr
aktualisiert hat.
Vielleicht wollen sie das ja irgendwann mal kostenpflichtig machen.
Pe-iwohls allerorten.
Post by Matthias Opatz
| *Geschlechtergerechter Sprachgebrauch – der Schrägstrich*
| Die Doppelnennung femininer und maskuliner Formen
| Die häufigste und zugleich von den amtlichen Rechtschreibregeln
| abgedeckte verkürzte Form der sprachlichen Gleichstellung der
| Mitarbeiter/-innen,
| Zu beobachten ist auch, dass sich der Sprachgebrauch in letzter Zeit von
| starren Regeln loslöst.
Ach!

In dieser Aufstellung fehlt doch der weiblichste aller Buchstaben, das
phallische Binnen-I!
Post by Matthias Opatz
Sprache, die nur fürs Schreiben und Lesen gut ist, aber nicht fürs
Sprechen, hat in meinen Augen keinen vollen Gebrauchswert, sondern taugt
eben nur rein zweckgebunden. Darauf muss mMn für eine seriöse Erörterung
- auch seitens des Dudens! - hingewiesen werden.
Diese Aufforderung (die ich vollumfänglich teile!) dürfte fruchtlos
bleiben.

Ich habe hier gerade eine aktuelle Ausgabe des lokalen
Fahrrad-Fahrenden-Blättchens. Wie vielleicht nicht jeder hierzugroup
weiß, gibt es in der hochoffiziellen Straßenverkehrsordnung keine
Fußgänger und Radfahrer mehr, dafür aber zu Fuß Gehende und Rad
Fahrende.

Diese Form der Schreitschreibung* ist unter Geschlechter gerecht
Bewegten (und vor allem natürlich Bewegtinnen) momentan sehr in Mode.
Allerdings sind derlei Spezialsprachen trickreich: allzu schnell rutscht
einem das Mundwerk in häufig gegangene Pfade und spricht -- schwupps! --
von Radfahrern, wo es doch Rad Fahrende heißen sollte. Welch ein Lapsus!

(*Hört ihr es nicht auch schreiten, wenn eine Geschlechter gerecht
Bewegte so spricht? Einfach die Augen schließen, dann sieht das geistige
Auge den wippenden Zopf der Allongeperücke besser.)
Oliver Cromm
2017-03-09 18:00:20 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Nun, wenn Gästin und Geistin (und, um mal auf den Buchtitel Bezug zu
nehmen, auch Schatzin) üblich werden, dann ist es eben so, da nützt
auch mein eigener abweichender Sprachgebrauch nichts. Ich muss dann
hinnehmen. Ich bezweifle aber, daß aktuell aufkommende Gästinnen und
Geistinnen in relevantem Ausmaß auf bewußten Grimm-Retro-Sprachgebrauch
zurückgehen.
Und bezweifle auch, daß dieserart "Wiederentdeckung" allen möglichen
veralteten Sprachgebrauchs (etwa aus der Grimm-Kiste) zum Zwecke der
"Wiedereroberung ihres Sprachplatzes" generell ein Wert an sich ist.
Die "Schatzin" ist mir noch nicht begegnet, aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.

Die war mir bisher nur in der Steigerungsform "Hölderlin"
geläufig.
--
The generation of random numbers is too important to be left to
chance.
Robert R. Coveyou
Jakob Achterndiek
2017-03-09 19:04:58 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Die "Schatzin" ist mir noch nicht begegnet, aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Die war mir bisher nur in der Steigerungsform "Hölderlin"
geläufig.
Bahlows Deutsches Namenslexikon erklärt es anders:
| [..] Das Wappen des Dichters zeigt e. Holunderstengel. Nach der
| Wohnstätte "am hölderlin" (Holderbusch)
--
j/\a
Oliver Cromm
2017-03-09 22:38:33 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Die "Schatzin" ist mir noch nicht begegnet, aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Die war mir bisher nur in der Steigerungsform "Hölderlin"
geläufig.
Na sowas aber auch!
--
*Multitasking* /v./ Screwing up several things at once
Wolfgang Schwanke
2017-03-10 05:42:13 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Die "Schatzin" ist mir noch nicht begegnet, aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Was ist das?
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Hartmut Kraus
2017-03-10 16:22:55 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Oliver Cromm
Die "Schatzin" ist mir noch nicht begegnet, aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Was ist das?
Naja, "der Holde" und "die Holde" geht ja nun gar nicht. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Diedrich Ehlerding
2017-03-10 17:04:53 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Oliver Cromm
aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Was ist das?
Das ist doch einfach! Du solltest doch aus den auch hierzugruppe
gelegentlich geführten Diskussionen zum Thema PC und Genderei gelernt
haben, dass immer die Männer die Bösen und die Frauen die Guten sind.
Politischkorrekterweise ist also der "Unhold" ein Mann; das Antonym zu
"Unhold" kann also keinesfalls "Hold" sei , es muss "Holdin" lauten.

Diedrich
--
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fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
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Oliver Cromm
2017-03-10 18:30:41 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Oliver Cromm
aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Was ist das?
Das ist doch einfach! Du solltest doch aus den auch hierzugruppe
gelegentlich geführten Diskussionen zum Thema PC und Genderei gelernt
haben, dass immer die Männer die Bösen und die Frauen die Guten sind.
Politischkorrekterweise ist also der "Unhold" ein Mann; das Antonym zu
"Unhold" kann also keinesfalls "Hold" sei , es muss "Holdin" lauten.
Heutzutage vielleicht. Ich hatte angefangen, nachzuforschen, wie
beliebt der Ausdruck in älterer Literatur tatsächlich war. Bin
nicht sehr weit gekommen, aber auf den ersten Blick scheint es in
den alten Büchern mehr Unholdinnen als Holdinnen zu geben.
--
The Eskimoes had fifty-two names for snow because it was
important to them, there ought to be as many for love.
-- Margaret Atwood, Surfacing (novel), p.106
Diedrich Ehlerding
2017-03-10 20:26:59 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Diedrich Ehlerding
Das ist doch einfach! Du solltest doch aus den auch hierzugruppe
gelegentlich geführten Diskussionen zum Thema PC und Genderei gelernt
haben, dass immer die Männer die Bösen und die Frauen die Guten sind.
Politischkorrekterweise ist also der "Unhold" ein Mann; das Antonym zu
"Unhold" kann also keinesfalls "Hold" sei , es muss "Holdin" lauten.
Heutzutage vielleicht. Ich hatte angefangen, nachzuforschen, wie
beliebt der Ausdruck in älterer Literatur tatsächlich war. Bin
nicht sehr weit gekommen, aber auf den ersten Blick scheint es in
den alten Büchern mehr Unholdinnen als Holdinnen zu geben.
Unglaublich! Das ist der Beweis, auf den die pc_Fraktion lange gewartet
hat: frühere Jahrhunderte waren durch und durch frauenfeindlic. Dah kannst
du mal sehen, wie dringend nötig es ist, allen die pc-Ausdrucksweise
einzubleuen - all diese Texte mmüssen dringend gesäubert werden,
insbesondere bevor sie unserer Jugend vorgesetzt werden!
--
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fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
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Oliver Cromm
2017-03-10 22:13:02 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Oliver Cromm
Post by Diedrich Ehlerding
Das ist doch einfach! Du solltest doch aus den auch hierzugruppe
gelegentlich geführten Diskussionen zum Thema PC und Genderei gelernt
haben, dass immer die Männer die Bösen und die Frauen die Guten sind.
Politischkorrekterweise ist also der "Unhold" ein Mann; das Antonym zu
"Unhold" kann also keinesfalls "Hold" sei , es muss "Holdin" lauten.
Heutzutage vielleicht. Ich hatte angefangen, nachzuforschen, wie
beliebt der Ausdruck in älterer Literatur tatsächlich war. Bin
nicht sehr weit gekommen, aber auf den ersten Blick scheint es in
den alten Büchern mehr Unholdinnen als Holdinnen zu geben.
Unglaublich! Das ist der Beweis, auf den die pc_Fraktion lange gewartet
hat: frühere Jahrhunderte waren durch und durch frauenfeindlic. Dah kannst
du mal sehen, wie dringend nötig es ist, allen die pc-Ausdrucksweise
einzubleuen - all diese Texte mmüssen dringend gesäubert werden,
insbesondere bevor sie unserer Jugend vorgesetzt werden!
Es gibt tatsächlich die Ansicht, daß die Jahrhunderte der
Benachteiligung von Frauen durch ein paar Jahrhunderte Bevorzugung
ausgeglichen werden sollten, bevor man zur echten
Gleichberechtigung übergehen kann. Nicht viele bekennen sich dazu
offen, aber heimlich denken es vermutlich ein paar mehr.
--
XML combines all the inefficiency of text-based formats with most
of the unreadability of binary formats.
Oren Tirosh, comp.lang.python
Detlef Meißner
2017-03-10 22:31:04 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Es gibt tatsächlich die Ansicht, daß die Jahrhunderte der
Benachteiligung von Frauen durch ein paar Jahrhunderte Bevorzugung
ausgeglichen werden sollten, bevor man zur echten
Gleichberechtigung übergehen kann. Nicht viele bekennen sich dazu
offen, aber heimlich denken es vermutlich ein paar mehr.
Klar, die wollen jetzt von der Unterdrückung der Frauen aus
Jahrtausenden profitieren.
Eine tolle Logik.

Davon mal ganz abgesehen, stellt sich die Frage, ob alle Frauen sich
unterdrückt gefühlt haben. Eine Betrachtung aus heutiger Sicht ist da
wenig hilfreich.

Auch Männer wurden unterdrückt. Habe die ein Anrecht, jetzt besonders
bevorzugt zu werden?

Detlef
Wolfgang Schwanke
2017-03-10 23:53:51 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Es gibt tatsächlich die Ansicht, daß die Jahrhunderte der
Benachteiligung von Frauen durch ein paar Jahrhunderte Bevorzugung
ausgeglichen werden sollten, bevor man zur echten
Gleichberechtigung übergehen kann. Nicht viele bekennen sich dazu
offen, aber heimlich denken es vermutlich ein paar mehr.
Feministen sind halt etwas denkbehindert. Nicht nur ist die Logik
hanebüchen, auch ist die Prämisse unbelegt.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Diedrich Ehlerding
2017-03-11 07:21:07 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Es gibt tatsächlich
unter ein paar Verrückten
Post by Oliver Cromm
die Ansicht, daß die Jahrhunderte der
Benachteiligung von Frauen durch ein paar Jahrhunderte Bevorzugung
ausgeglichen werden sollten,
Aha. Nehmen wir mal der Diskussion halber an, die Frauen seinen
jahrhundertelang unterdrückt worden: welchen Nutzen hätte dann die b
sofort einzuführende jahrhundertelange Unterdrückung der Männser; wem
nptzte das, was würde dadurch besser? Mit derselben, naja, "Logik" wäre es
etwa wünschenswert, dass in der Türkei nun Türkisch verboten und Kurdisch
als Amtssprache eingeführt wird, oder dass in Afghanistan demnächst die
Männer anstelle der Frauen Burka tragen müssen, usw. usf. - das wäöre
dann die große Verbesserung und der anzustrebende Fortschritt?

Aber das ist keine sprachliche Frage mehr. Fup2me.
--
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HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Oliver Cromm
2017-03-10 18:28:53 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Oliver Cromm
Die "Schatzin" ist mir noch nicht begegnet, aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Was ist das?
Ich habe es mir mit "die Holde" übersetzt, und das paßte.

Es mag etwas mehr dahinterstecken - anscheinend ist der Ausdruck
populär geworden, nachdem er in einer Übersetzung für die drei
Grazien stand.
--
The country has its quota of fools and windbags; such people are
most prominent in politics, where their inherent weaknesses seem
less glaring and attract less ridicule than they would in other
walks of life. -- Robert Bothwell et.al.: Canada since 1945
Hartmut Kraus
2017-03-10 16:19:48 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Nein, nein, das heißt heute "die Holding". ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Oliver Cromm
2017-03-10 22:14:34 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Oliver Cromm
aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Nein, nein, das heißt heute "die Holding". ;)
Das ist wohl die Frau, zu der man(n), aufs Sofa gefläzt, sagt:
"Hol mir mal das Ding!"
--
Java is the SUV of programming tools.
A project done in Java will cost 5 times as much, take twice as
long, and be harder to maintain than a project done in a
scripting language such as PHP or Perl. - Philip Greenspun
Hartmut Kraus
2017-03-11 09:24:27 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Hartmut Kraus
Post by Oliver Cromm
aber in neulicher
19.-Jahrhundert-Lektüre fiel mir wiederholt die "Holdin" auf.
Nein, nein, das heißt heute "die Holding". ;)
"Hol mir mal das Ding!"
Wahrscheinlich. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Markus Loch
2017-03-09 20:52:39 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Nun, wenn Gästin und Geistin (und, um mal auf den Buchtitel Bezug zu
nehmen, auch Schatzin)
Nicht zu vergessen: die Schenkin - meint die Schankwirtin - aus dem
Gilgamesch Epos (Übersetzung: Wolfram von Soden):

<http://www.mesopotamien.de/einfuehrung/babylonisch.htm>

die uns (am Ende der Seite) nicht weniger als den Sinn des
Lebens aufzeigt. Klarer hätte ich das auch nicht formulieren
können. Und wer berücksichtigt die letzte Anweisung?

Gruss
Markus
Hartmut Kraus
2017-03-10 16:25:18 UTC
Permalink
Post by Markus Loch
Post by Matthias Opatz
Nun, wenn Gästin und Geistin (und, um mal auf den Buchtitel Bezug zu
nehmen, auch Schatzin)
Nicht zu vergessen: die Schenkin - meint die Schankwirtin - aus dem
<http://www.mesopotamien.de/einfuehrung/babylonisch.htm>
die uns (am Ende der Seite) nicht weniger als den Sinn des
Lebens aufzeigt.
Komm, geh' mir weg mit Babylon. Beim Bau des Turms dort hat doch die
große Sprachverwirrung ihren Anfang gefunden, sonst gäb's doch diese NG
gar nicht. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Markus Loch
2017-03-10 18:12:46 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Markus Loch
Post by Matthias Opatz
Nun, wenn Gästin und Geistin (und, um mal auf den Buchtitel Bezug zu
nehmen, auch Schatzin)
Nicht zu vergessen: die Schenkin - meint die Schankwirtin - aus dem
<http://www.mesopotamien.de/einfuehrung/babylonisch.htm>
die uns (am Ende der Seite) nicht weniger als den Sinn des
Lebens aufzeigt.
Komm, geh' mir weg mit Babylon. Beim Bau des Turms dort hat doch die
große Sprachverwirrung ihren Anfang gefunden, sonst gäb's doch diese NG
gar nicht. ;)
Die Sprachverwirrung kann man auch positiv sehen, so ich.

Gruss
Markus
Diedrich Ehlerding
2017-03-10 20:28:45 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Markus Loch
Nicht zu vergessen: die Schenkin - meint die Schankwirtin - aus dem
<http://www.mesopotamien.de/einfuehrung/babylonisch.htm>
die uns (am Ende der Seite) nicht weniger als den Sinn des
Lebens aufzeigt.
Komm, geh' mir weg mit Babylon. Beim Bau des Turms dort hat doch die
große Sprachverwirrung ihren Anfang gefunden, sonst gäb's doch diese NG
gar nicht.
Die Gilgamesch-Sagen stammen allerdings aus vorbabylonischer (sumerischer)
Zeit - also vor dem Turmbau.
--
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fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Hartmut Kraus
2017-03-11 09:26:48 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Hartmut Kraus
Post by Markus Loch
Nicht zu vergessen: die Schenkin - meint die Schankwirtin - aus dem
<http://www.mesopotamien.de/einfuehrung/babylonisch.htm>
die uns (am Ende der Seite) nicht weniger als den Sinn des
Lebens aufzeigt.
Komm, geh' mir weg mit Babylon. Beim Bau des Turms dort hat doch die
große Sprachverwirrung ihren Anfang gefunden, sonst gäb's doch diese NG
gar nicht.
Die Gilgamesch-Sagen stammen allerdings aus vorbabylonischer (sumerischer)
Zeit - also vor dem Turmbau.
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
--
http://www.hkraus.eu/
Detlef Meißner
2017-03-11 09:37:03 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Passt irgendwie zeitlich nicht ganz.

Detlef
Hartmut Kraus
2017-03-11 09:41:26 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Passt irgendwie zeitlich nicht ganz.
Die ganze Bibel "passt" vorne und hinten nicht.
--
http://www.hkraus.eu/
Detlef Meißner
2017-03-11 10:08:06 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Passt irgendwie zeitlich nicht ganz.
Die ganze Bibel "passt" vorne und hinten nicht.
Die Bibel kann nicht etwas leugnen, was es bei ihrer Entstehung nicht
gegeben hat.

BTW: Auch der Papst leugnet nicht die Evolution. Er ist da etwas
fortschrittlicher als etliche "fortschrittliche" US-Amerikaner.

Detlef
Hartmut Kraus
2017-03-11 10:33:42 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Passt irgendwie zeitlich nicht ganz.
Die ganze Bibel "passt" vorne und hinten nicht.
Die Bibel kann nicht etwas leugnen, was es bei ihrer Entstehung nicht
gegeben hat.
Die Evolution gibt's schon etwas länger als dieses Märchenbuch.
--
http://www.hkraus.eu/
Wolfgang Schwanke
2017-03-11 09:56:05 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Hartmut Kraus
2017-03-11 10:32:22 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in sieben
Tagen erschaffen. ;)

Sorry, darüber zu diskutieren, ist mir zwei Nummern zu bleede.
--
http://www.hkraus.eu/
Wolfgang Schwanke
2017-03-11 10:53:23 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in sieben
Tagen erschaffen. ;)
Das ist aber keine naturwissenschaftliche Behauptung, sondern eine
poetische Metapher. Die naive wörtliche Auslegung kam erst mit dem
Protestantismus auf. Deswegen ist es auch kein Zufall, dass diese
Lesart besonders in Nordamerika verbreitet ist.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Hartmut Kraus
2017-03-11 10:50:06 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in sieben
Tagen erschaffen. ;)
Das ist aber keine naturwissenschaftliche Behauptung, sondern eine
poetische Metapher.
Und welche Fakten sollen dahinter stehen?
--
http://www.hkraus.eu/
Wolfgang Schwanke
2017-03-11 11:18:59 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in
sieben Tagen erschaffen. ;)
Das ist aber keine naturwissenschaftliche Behauptung, sondern eine
poetische Metapher.
Und welche Fakten sollen dahinter stehen?
Keine. Es ist eine Glaubensaussage. Die Bedeutung ist "Gott ist der
Oberboss und der hat alles gemacht". Das kannst du glauben oder es sein
lassen. Die technischen Details sind nicht der Punkt der
Schöpfungsgeschichte, sondern künstlerische Ausschmückung. Wer den
Schwerpunkt darin sieht, interpretiert den Text falsch.

Die wortwörtliche Lesart mit den 7 Tagen und der Rippe ist wie gesagt
eine Folge der Reformation. Luthers "sola scriptura" ins Extrem
getrieben. Nicht dass die römische Kirche immer bei klarem Verstand war,
aber dieses Bestehen auf der wortwörtlichen Auslegung der Bibeltexte gab
es dort nicht. Deswegen hatte sie auch viel weniger Bauchschmerzen mit
der Evolution.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/

usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Hartmut Kraus
2017-03-11 11:24:01 UTC
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Hi, F`up funzt bei mir nicht, hab's deshalb mal nach
"de.soc.weltanschauung.christentum" 'rüberkopiert, das passt's eher hin,
finde ich.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in
sieben Tagen erschaffen. ;)
Das ist aber keine naturwissenschaftliche Behauptung, sondern eine
poetische Metapher.
Und welche Fakten sollen dahinter stehen?
Keine. Es ist eine Glaubensaussage. Die Bedeutung ist "Gott ist der
Oberboss und der hat alles gemacht". Das kannst du glauben oder es sein
lassen.
Das kann ich eben nicht glauben, weil man's seit langer Zeit besser weiß.
Post by Wolfgang Schwanke
Die technischen Details sind nicht der Punkt der
Schöpfungsgeschichte, sondern künstlerische Ausschmückung. Wer den
Schwerpunkt darin sieht, interpretiert den Text falsch.
Nun gut, lassen wir der Bibel mal ihre künstlerische Interpretation. Von
etwas, was damals mangels besseren Wissens einfach geglaubt wurde. ;)

Also hier mal die einzige Interpretation, die ich plausibel finde: Gott
ist nicht irgendein "höheres Wesen", sondern "zwischen den Menschen",
sozusagen die "Gesamtheit der zwischenmenschlichen Beziehungen".
Post by Wolfgang Schwanke
Die wortwörtliche Lesart mit den 7 Tagen und der Rippe ist wie gesagt
eine Folge der Reformation. Luthers "sola scriptura" ins Extrem
getrieben. Nicht dass die römische Kirche immer bei klarem Verstand war,
aber dieses Bestehen auf der wortwörtlichen Auslegung der Bibeltexte gab
es dort nicht. Deswegen hatte sie auch viel weniger Bauchschmerzen mit
der Evolution.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-03-11 11:06:39 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in sieben
Tagen erschaffen. ;)
Das ist aber keine naturwissenschaftliche Behauptung, sondern eine
poetische Metapher.
Nein, das ist eine Behauptung - eben beruhend auf dem damaligen
(Un)-Wissen. Und meine Bezeichnung "Märchenbuch" nehme ich hiermit
zurück - sagen wir mal: "Dichtung und Wahrheit". Z.B. war Jesus ja ein
ganz real existierender Mensch - nur "Gottes Sohn" muss man wohl
wiederum ins Reich der Fabel verweisen. ;)

Und schlimm wird's dann, wenn so ein "gesundes Halbwissen" dogmatisiert
wird, also "in Gottes Namen" die schlimmsten Verbrechen abgesegnet
werden. Zum Glück ist das Christentum aus diesem mittelalterlichen
Stadium 'raus - der Islam leider mitten drin.
--
http://www.hkraus.eu/
Detlef Meißner
2017-03-11 11:44:05 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in sieben
Tagen erschaffen. ;)
Das ist aber keine naturwissenschaftliche Behauptung, sondern eine
poetische Metapher.
Nein, das ist eine Behauptung - eben beruhend auf dem damaligen
(Un)-Wissen. Und meine Bezeichnung "Märchenbuch" nehme ich hiermit
zurück - sagen wir mal: "Dichtung und Wahrheit". Z.B. war Jesus ja ein
ganz real existierender Mensch - nur "Gottes Sohn" muss man wohl
wiederum ins Reich der Fabel verweisen. ;)
Und schlimm wird's dann, wenn so ein "gesundes Halbwissen" dogmatisiert
wird, also "in Gottes Namen" die schlimmsten Verbrechen abgesegnet
werden. Zum Glück ist das Christentum aus diesem mittelalterlichen
Stadium 'raus - der Islam leider mitten drin.
In irgendeinem Namen Verbrechen zu begehen, hat prinzipiell nichts mit
dem Christentum (oder anderen Religionen) zu tun.
Du kannst auch "im Namen der Freiheit" Verbrechen begehen.

Detlef
Hartmut Kraus
2017-03-11 11:44:45 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Überhaupt nicht. Sie behauptet nur, Gott hätte Himmel und Erde in sieben
Tagen erschaffen. ;)
Das ist aber keine naturwissenschaftliche Behauptung, sondern eine
poetische Metapher.
Nein, das ist eine Behauptung - eben beruhend auf dem damaligen
(Un)-Wissen. Und meine Bezeichnung "Märchenbuch" nehme ich hiermit
zurück - sagen wir mal: "Dichtung und Wahrheit". Z.B. war Jesus ja ein
ganz real existierender Mensch - nur "Gottes Sohn" muss man wohl
wiederum ins Reich der Fabel verweisen. ;)
Und schlimm wird's dann, wenn so ein "gesundes Halbwissen" dogmatisiert
wird, also "in Gottes Namen" die schlimmsten Verbrechen abgesegnet
werden. Zum Glück ist das Christentum aus diesem mittelalterlichen
Stadium 'raus - der Islam leider mitten drin.
In irgendeinem Namen Verbrechen zu begehen, hat prinzipiell nichts mit
dem Christentum (oder anderen Religionen) zu tun.
Du kannst auch "im Namen der Freiheit" Verbrechen begehen.
Und du kannst wieder mal nichts anders als Krümel kacken.
--
http://www.hkraus.eu/
Peter J. Holzer
2017-03-11 10:37:34 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Die Bibel kann natürlich schon deshalb die Evolution nicht leugnen,
weil sie lange vor Lamarck, Darwin und Co geschrieben wurde. Das Wort
"leugnen" impliziert aber für mich das bewusste In-Abrede-Stellen eines
bekannten Sachverhalts oder Vorwurfs.

Richtig ist aber, dass die Schöpfungsgeschichte der Bibel im Widerspruch
zur Evolutionstheorie steht. Diejenigen, die die Bibel als (unfehlbaren)
Tatsachenbericht verstehen, werden daher die Evolution leugnen.

hp
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | ***@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Hartmut Kraus
2017-03-11 10:48:24 UTC
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Post by Peter J. Holzer
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Und der Turmbau und die Spachverwirrung stehen auch nur in der Bibel,
die ja bekanntlich die gesamte Evolution leugnet.
Die Bibel leugnet nicht die Evolution.
Die Bibel kann natürlich schon deshalb die Evolution nicht leugnen,
weil sie lange vor Lamarck, Darwin und Co geschrieben wurde. Das Wort
"leugnen" impliziert aber für mich das bewusste In-Abrede-Stellen eines
bekannten Sachverhalts oder Vorwurfs.
Richtig ist aber, dass die Schöpfungsgeschichte der Bibel im Widerspruch
zur Evolutionstheorie steht. Diejenigen, die die Bibel als (unfehlbaren)
Tatsachenbericht verstehen, werden daher die Evolution leugnen.
Klar, da muss ich mich korrigieren. Über die Evolution war ja zu der
Zeit kaum etwas bekannt. Inzwischen ist das allerdings weit mehr als
eine Theorie.
--
http://www.hkraus.eu/
Peter J. Holzer
2017-03-11 11:52:58 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Peter J. Holzer
Evolutionstheorie
Klar, da muss ich mich korrigieren. Über die Evolution war ja zu der
Zeit kaum etwas bekannt. Inzwischen ist das allerdings weit mehr als
eine Theorie.
Es ist nicht mehr als eine Theorie, weil es in der Naturwissenschaft
nichts "höheres" als eine Theorie gibt. Wenn die Theorie die Realität
gut beschreibt, ist sie eine gute Theorie, nicht eine Mehr-als-Theorie.

hp
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | ***@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Hartmut Kraus
2017-03-11 12:08:29 UTC
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Post by Peter J. Holzer
Post by Hartmut Kraus
Post by Peter J. Holzer
Evolutionstheorie
Klar, da muss ich mich korrigieren. Über die Evolution war ja zu der
Zeit kaum etwas bekannt. Inzwischen ist das allerdings weit mehr als
eine Theorie.
Es ist nicht mehr als eine Theorie, weil es in der Naturwissenschaft
nichts "höheres" als eine Theorie gibt.
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Post by Peter J. Holzer
Wenn die Theorie die Realität
gut beschreibt, ist sie eine gute Theorie,
Es gibt keine "guten" oder "schlechten" Theorien, nur Theorie und Praxis.
--
http://www.hkraus.eu/
Peter J. Holzer
2017-03-11 12:28:46 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Peter J. Holzer
Post by Hartmut Kraus
Post by Peter J. Holzer
Evolutionstheorie
Klar, da muss ich mich korrigieren. Über die Evolution war ja zu der
Zeit kaum etwas bekannt. Inzwischen ist das allerdings weit mehr als
eine Theorie.
Es ist nicht mehr als eine Theorie, weil es in der Naturwissenschaft
nichts "höheres" als eine Theorie gibt.
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch. Es gibt kaum etwas, was praktisch so gut bestätigt ist wie die
Relativitätstheorie.

Du verwechselst den Begriff "Theorie", wie er in den Naturwissenschaften
verwendet wird (und in der in diesem Sinne auch in "Evolutionstheorie"
zu verstehen ist), nämlich als "System von Aussagen, das dazu dient,
Ausschnitte der Realität zu beschreiben beziehungsweise zu erklären und
Prognosen über die Zukunft zu erstellen" (Zitat aus Wikipedia, weil ich
es nicht besser formulieren könnte) mit der alltagssprachlichen
Bedeutung "wirklichkeitsfremde Vorstellung; bloße Vermutung" (Bedeutung
2b im Duden).

hp
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | ***@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Hartmut Kraus
2017-03-11 14:01:06 UTC
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Post by Peter J. Holzer
Post by Hartmut Kraus
Post by Peter J. Holzer
Post by Hartmut Kraus
Post by Peter J. Holzer
Evolutionstheorie
Klar, da muss ich mich korrigieren. Über die Evolution war ja zu der
Zeit kaum etwas bekannt. Inzwischen ist das allerdings weit mehr als
eine Theorie.
Es ist nicht mehr als eine Theorie, weil es in der Naturwissenschaft
nichts "höheres" als eine Theorie gibt.
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch. Es gibt kaum etwas, was praktisch so gut bestätigt ist wie die
Relativitätstheorie.
Dann ist "Theorie" nur noch eine Bezeichnung, die beibehalten wird.
Post by Peter J. Holzer
Du verwechselst den Begriff "Theorie", wie er in den Naturwissenschaften
verwendet wird (und in der in diesem Sinne auch in "Evolutionstheorie"
zu verstehen ist), nämlich als "System von Aussagen, das dazu dient,
Ausschnitte der Realität zu beschreiben beziehungsweise zu erklären und
Prognosen über die Zukunft zu erstellen"
Das ist die Evolutionstheorie auch keine Theorie (mehr), denn die
Evolution ist durch unzählige wissenschaftliche Erkenntnisse belegt.

(Zitat aus Wikipedia, weil ich
Post by Peter J. Holzer
es nicht besser formulieren könnte) mit der alltagssprachlichen
Bedeutung "wirklichkeitsfremde Vorstellung; bloße Vermutung" (Bedeutung
2b im Duden).
Nein. Und wer den Begriff "Theorie" so auslegt, gehört in den Burggraben
getunkt. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
Florian Ritter
2017-03-11 16:24:53 UTC
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Post by Peter J. Holzer
Post by Hartmut Kraus
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch. Es gibt kaum etwas, was praktisch so gut bestätigt ist wie die
Relativitätstheorie.
Ein Wahlspruch Leibnizens war: Theoria com praxi

FR
Hartmut Kraus
2017-03-11 16:49:05 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Peter J. Holzer
Post by Hartmut Kraus
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch. Es gibt kaum etwas, was praktisch so gut bestätigt ist wie die
Relativitätstheorie.
Ein Wahlspruch Leibnizens war: Theoria com praxi
Genau. Goethe sagte dazu. "Es genügt nicht zu wissen, man muss auch
anwenden."
--
http://www.hkraus.eu/
Wolfgang Schwanke
2017-03-11 13:24:52 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch
Post by Hartmut Kraus
Es gibt keine "guten" oder "schlechten" Theorien
Es gibt widerlegte und nicht widerlegte Theorien. Die bisher nicht
widerlegten Theorien gelten vorläufig als "Stand der Wissenschaft" und
werden gelehrt. Eine Teilmenge des aktuellen Standes wird aber
vermutlich irgendwann doch widerlegt und dann als falsch zu den Akten
gelegt werden. Leider weiß man vorher nicht, welchen Teil dieses
Schicksal ereilen wird.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Hartmut Kraus
2017-03-11 14:05:41 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch
Post by Hartmut Kraus
Es gibt keine "guten" oder "schlechten" Theorien
Es gibt widerlegte und nicht widerlegte Theorien.
Und bestätigte. Und dann sind's keine Theorien mehr, sondern erst dann
gehören sie zum Stand der Wissenschaft. Wissenschaftlich ist nur, was
sich in der Praxis bestätigt. Sonst ist es eben nur eine Theorie - die
zu beweisen oder zu widerlegen wäre.
--
http://www.hkraus.eu/
Wolfgang Schwanke
2017-03-11 14:40:52 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch
Post by Hartmut Kraus
Es gibt keine "guten" oder "schlechten" Theorien
Es gibt widerlegte und nicht widerlegte Theorien.
Und bestätigte.
Nein es gibt keine dritte Schublade.

Wenn du mit "bestätigt" meinst: "Das ist jetzt die Wahrheit und wird
mit Sicherheit ewig gültig bleiben", dann gibt es das in der
Naturwissenschaft nicht. Alle vermeintlichen Wahrheiten können
jederzeit umgestoßen werde.
Post by Hartmut Kraus
Und dann sind's keine Theorien mehr, sondern erst dann
gehören sie zum Stand der Wissenschaft.
Nein, sie bleiben Theorien. Und "Stand der Wissenschaft" ist die Menge
der derzeit unwiderlegten Theorien.
--
John Peel is not enough

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Hartmut Kraus
2017-03-11 15:01:55 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Was praktisch bestätigt ist, ist keine Theorie mehr.
Doch
Post by Hartmut Kraus
Es gibt keine "guten" oder "schlechten" Theorien
Es gibt widerlegte und nicht widerlegte Theorien.
Und bestätigte.
Nein es gibt keine dritte Schublade.
Wissenschaft ist auch keine Schublade. ;)
Post by Wolfgang Schwanke
Wenn du mit "bestätigt" meinst: "Das ist jetzt die Wahrheit und wird
mit Sicherheit ewig gültig bleiben",
Quatsch. Alles ist in Entwicklung begriffen. Also ist auch nichts "mit
Sicherheit auf Ewigkeit unumstößlich".
Post by Wolfgang Schwanke
dann gibt es das in der
Naturwissenschaft nicht. Alle vermeintlichen Wahrheiten können
jederzeit umgestoßen werde.
Wissenschaft ist auch keine vermeintliche Wahrheit, sondern der Stand
der *gesicherten* (bestätigten) Erkenntnisse und Theorien.
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Und dann sind's keine Theorien mehr, sondern erst dann
gehören sie zum Stand der Wissenschaft.
Nein, sie bleiben Theorien. Und "Stand der Wissenschaft" ist die Menge
der derzeit unwiderlegten Theorien.
Quatsch (hatten wir schon). Und ehe du jetzt mir vielleicht so noch
kommst "ist etwa die ganze Relativitätstheorie unwissenschaftlich"
(übrigens gibt's die spezielle und die allgemeine), ;) beende ich die
Diskussion. Es ist nämlich sinnlos, mit einem diskutieren zu wollen,
dem's offensichtlich nicht die Sache geht, sondern nur darum "Recht zu
haben". Und nur darum geht's dir schließlich. Streite dich weiter, mit
wem du willst.
--
http://www.hkraus.eu/
Wolfgang Schwanke
2017-03-10 05:52:37 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Nun, wenn Gästin und Geistin (und, um mal auf den Buchtitel Bezug zu
nehmen, auch Schatzin) üblich werden, dann ist es eben so
Gästin geht noch, aber bei "Geistin" sträubt sich alles. Mal abgesehen
davon dass es weder männliche noch weibliche Geister gibt *) nennt man
auch einen "weiblichen Geist" - sagen wir in Gruselgeschichten oder so
- einen Geist. "Geistin" ist mir da noch nie begegnet, das ist einfach
zu aufgesetzt.

*) Ja ich weiß man bezeichnet weibliche Götter als Göttinnen, obwohl es
die nicht gibt. Aber die sind trotzdem konkret fassbar. Sie werden in
ihren jeweiligen Religionen sehr genau beschrieben, es werden ihnen
Statuen und Bilder gewidmet u.dgl. Bei Geistern ist das irgendwie nicht
der Fall, die sind viel abstrakter.
Post by Matthias Opatz
| Die Doppelnennung femininer und maskuliner Formen (Kolleginnen und
| Kollegen, Schülerinnen und Schüler, Assistentin oder Assistent, jede und
| jeder) ist die höflichste und eindeutigste Variante der sprachlichen
| Gleichstellung.
Der Duden entwertet sich selber, wenn er sich politischen Moden
unterwirft.
--
John Peel is not enough

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Hartmut Kraus
2017-03-10 16:22:06 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Ja ich weiß man bezeichnet weibliche Götter als Göttinnen, obwohl es
die nicht gibt.
Wieso eigentich nicht? Wenn's Götter gibt, dann auch Göttinnen - oder
eben gar nichts. Nur Menschen und Menschinnen, oder so ...
--
http://www.hkraus.eu/
Wolfgang Schwanke
2017-03-10 23:32:49 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Ja ich weiß man bezeichnet weibliche Götter als Göttinnen, obwohl es
die nicht gibt.
Wieso eigentich nicht? Wenn's Götter gibt, dann auch Göttinnen
Ich gehe davon aus, dass alle irdischen Religionen Menschenwerk sind
und keiner der darin verehrten Gottheiten existiert.
--
John Peel is not enough

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Hartmut Kraus
2017-03-11 09:28:15 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Hartmut Kraus
Post by Wolfgang Schwanke
Ja ich weiß man bezeichnet weibliche Götter als Göttinnen, obwohl es
die nicht gibt.
Wieso eigentich nicht? Wenn's Götter gibt, dann auch Göttinnen
Ich gehe davon aus, dass alle irdischen Religionen Menschenwerk sind
und keiner der darin verehrten Gottheiten existiert.
Korrekt. Jede Religion ist Wissen auf einen bestimmten (und zwar
uralten) Stand, das dogmatisiert wurde.
--
http://www.hkraus.eu/
Hartmut Kraus
2017-03-10 16:18:02 UTC
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Post by Matthias Opatz
Das wiederum soll zitiert sein aus "Duden – Du hast das Wort, Schätzchen!"
Na, also entweder "mein Schatz" oder "meine Schätzin". Wennschon
dennschon. ;)
--
http://www.hkraus.eu/
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