Discussion:
Geikel / aus Geikel
(zu alt für eine Antwort)
Andreas Eibach
2006-09-05 18:14:48 UTC
Permalink
Hi,

also ich hab das Wort noch nie gehört, werde jedoch außer in einem
aktuellen Usenet-Beitrag tatsächlich bei Google fündig.
Ist das ostdeutsch?

Die Wendung "einfach mal aus Geikel" heißt dem Zusammenhang nach zu
urteilen wohl so etwas wie "aus Spaß an der Freude" / "aus Jux" / "zum
Spaß".

-Andreas
Julia Liebetrau
2006-09-05 18:37:35 UTC
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Post by Andreas Eibach
also ich hab das Wort noch nie gehört, werde jedoch außer in einem
aktuellen Usenet-Beitrag tatsächlich bei Google fündig. Ist das
ostdeutsch?
"Ostdeutsch"? Ich habe es von meinen Eltern gehört, und zwar im
allernördlichsten Zipfel von Thüringen. Der Begriff könnte aber auch aus
der Göttinger Gegend oder aus Leipzig mitgebracht worden sein. Hört sich
schon irgendwie sächsisch an.
Post by Andreas Eibach
Die Wendung "einfach mal aus Geikel" heißt dem Zusammenhang nach zu
urteilen wohl so etwas wie "aus Spaß an der Freude" / "aus Jux" / "zum
Spaß".
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche) Sachen
machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.

Julia
--
They sought it with thimbles, they sought it with care;
They pursued it with forks and hope;
They threatened its life with a railway-share;
They charmed it with smiles and soap.
Dirk Schneider
2006-09-05 19:15:52 UTC
Permalink
Post by Julia Liebetrau
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche) Sachen
machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.
Geigeln kenne ich, herumgeigeln, im Sinne von z.B. aus Spaß mit dem Auto
umherfahren. Aber Geikel - nie gehört (West-D).

Gruß Dirk.
--
Ich weiß nicht, was soll ich bedeuten?
Julia Liebetrau
2006-09-05 20:47:39 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Post by Julia Liebetrau
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche) Sachen
machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.
Geigeln kenne ich, herumgeigeln, im Sinne von z.B. aus Spaß mit dem Auto
umherfahren. Aber Geikel - nie gehört (West-D).
Aaaaah, ja, könnte auch mit "g" geschrieben werden. Rein mündlicher
Wortschatz bei mir, und bei uns wurde zwischen g/k nicht so sehr
differenziert.

Da hätte ich auch noch etwas gefunden:
http://makeashorterlink.com/?K3C6154BD

Zitat:
AT - Salzburg geigeln wird auch für das geigeln mit dem Sessel verwandt

Sieht alles aber eher nach einer hauptsächlichen Verbreitung in
Wien/Niederösterreich aus.

In Verbindung mit einem Auto würde ich das Wort übrigens nur ungern
benutzen, aber mit dem Fahrrad paßt es gut.

Julia
--
They sought it with thimbles, they sought it with care;
They pursued it with forks and hope;
They threatened its life with a railway-share;
They charmed it with smiles and soap.
Andreas Eibach
2006-09-06 04:02:55 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Geigeln kenne ich, herumgeigeln, im Sinne von z.B. aus Spaß mit dem Auto
umherfahren. Aber Geikel - nie gehört (West-D).
Oja, danke, da kommt plötzlich ca. das Zehnfache bei Google für "aus
Geigel".

-Andreas
Hans Fink
2006-09-06 11:39:24 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Post by Julia Liebetrau
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche) Sachen
machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.
Geigeln kenne ich, herumgeigeln, im Sinne von z.B. aus Spaß mit dem Auto
umherfahren. Aber Geikel - nie gehört (West-D).
Wir sind früher mit unseren Rostlauben fast ausschließlich
herumgegeigt, allerdings immer ohne -el-, so dass mir an dem
Wort nie etwas merkwürdig vorkam. (Südniedersachsen)

-Hans-
Stefan Ram
2006-09-06 11:49:50 UTC
Permalink
Post by Hans Fink
Wir sind früher mit unseren Rostlauben fast ausschließlich
herumgegeigt, allerdings immer ohne -el-, so dass mir an dem
Wort nie etwas merkwürdig vorkam. (Südniedersachsen)
Wir haben früher in

der Rostlaube

http://www.fu-berlin.de/info/fub/gallery/rostlaube_aussen.html

ganze Seminare durchgeführt.
Hans Fink
2006-09-06 12:09:19 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Post by Hans Fink
Wir sind früher mit unseren Rostlauben fast ausschließlich
herumgegeigt, allerdings immer ohne -el-, so dass mir an dem
Wort nie etwas merkwürdig vorkam. (Südniedersachsen)
Wir haben früher in
der Rostlaube
http://www.fu-berlin.de/info/fub/gallery/rostlaube_aussen.html
ganze Seminare durchgeführt.
Typisch, dass man dort die Geisteswissenschaftler reingesteckt hat.

Bei uns hieß der entsprechende Bau deutlich humorloser
Vergnü^H^H^Hfügungsgebäude.

-Hans-
Oliver Cromm
2006-09-06 16:55:22 UTC
Permalink
Post by Hans Fink
Bei uns hieß der entsprechende Bau deutlich humorloser
Vergnü^H^H^Hfügungsgebäude.
Wo? In Göttingen war der Standardwitz "Verführungsgebäude" - jedenfalls
bei der Art Leute, mit denen ich da zusammen war ;-)
--
Strategy: A long-range plan whose merit cannot be evaluated until
sometime after those creating it have left the organization.
Hans Fink
2006-09-07 12:51:42 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Hans Fink
Bei uns hieß der entsprechende Bau deutlich humorloser
Vergnü^H^H^Hfügungsgebäude.
Wo? In Göttingen war der Standardwitz "Verführungsgebäude" - jedenfalls
bei der Art Leute, mit denen ich da zusammen war ;-)
Hannover. Jetzt, wo Du's sagst: Die Verführungsvariante gab es da auch.


-Hans-
Andreas Karrer
2006-09-06 15:21:38 UTC
Permalink
Post by Hans Fink
Wir sind früher mit unseren Rostlauben fast ausschließlich
herumgegeigt,
Wir sind herumgegurkt.

Warum bezeichnet man alte Autos oder andere Geräte als Gurke?

Unser Sohn besitzt zwei Bilderbücher, eins deutsch, in dem sone Art
Salzgurke mit Rädern abgebildet und mit "Gurkenauto" bezeichnet ist,
und ein englisches, völlig anders geartetes, in dem ein ganz analoger
"pickle car" vorkommt. Ich glaub aber nicht, dass man im Englischen
"to pickle around" sagt :-)

- Andi
Hans Fink
2006-09-06 15:36:12 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Hans Fink
Wir sind früher mit unseren Rostlauben fast ausschließlich
herumgegeigt,
Wir sind herumgegurkt.
Das sind wir auch. Wenn wir nicht gerade geigten.
Post by Andreas Karrer
Warum bezeichnet man alte Autos oder andere Geräte als Gurke?
Und warum, etwas später dann, als Schüssel? Oder als Möhre?


-Hans-
Stefan Ram
2006-09-06 23:35:25 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Warum bezeichnet man alte Autos oder andere Geräte als Gurke?
Ich beginne bei der »Gurke«. Dann finde ich in DWDS:

»Gurke (...) Dinge, die einer Gurke äußerlich ähnlich
sind/ salopp scherzh. a) Nase: mit so einer G. kommt der
sich wohl noch schön vor? b) /im Pl./ alte ausgetretene
Schuhe: trägst du immer noch deine alten Gurken?«

So kommen wir also von Gurken zu Schuhen. (Grimm erwähnt die
Nase, aber nicht die Schuhe.)

Von den Schuhen kommt man dann zu »(mit alten Gurken) laufen«:

»gurken (...) 1. irgendwohin gehen, fahren (...)«
(der Verbundne)

Nachdem die Gurke in »alte Gurken« zunächst bei Schuhen für
das Abgetragene steht, kann man sich auch von dort aus eine
Übertragung auf schon lange im Gebrauch befindliche Kraftwagen
vorstellen. Diese haben zwar nicht mehr die Form einer Gurke,
aber mit den »alten Schuhen« den langen Gebrauch gemein.
Post by Andreas Karrer
Unser Sohn besitzt zwei Bilderbücher, eins deutsch, in dem sone Art
Salzgurke mit Rädern abgebildet und mit "Gurkenauto" bezeichnet ist,
und ein englisches, völlig anders geartetes, in dem ein ganz analoger
"pickle car" vorkommt. Ich glaub aber nicht, dass man im Englischen
"to pickle around" sagt [...]
FZ: Let go of your pickle

Terry: What?

FZ: Let go of your pickle!

Terry: I'm not holding my pickle

FZ: Well, who's holding your pickle then?

Terry: I don't know ... ha! She's out in the audience ...
Hey, Dale, would you like to come up here and hold my
pickle to satisfy this weird man out here on the stage?

FZ: You're probably wondering why we call it a pickle ...

http://globalia.net/donlope/fz/lyrics/Zappa_In_New_York.html
Andreas Eibach
2006-09-09 03:42:24 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Post by Andreas Karrer
Warum bezeichnet man alte Autos oder andere Geräte als Gurke?
»Gurke (...) Dinge, die einer Gurke äußerlich ähnlich
sind/ salopp scherzh. a) Nase: mit so einer G. kommt der
sich wohl noch schön vor? b) /im Pl./ alte ausgetretene
Schuhe: trägst du immer noch deine alten Gurken?«
"Handgurke" kennen auch Leute, die mit den Funk-Füchsen aufgewachsen
sind. :-)

-An ' QRT 77 ' dreas
Christina Kunze
2006-09-05 18:54:41 UTC
Permalink
[Geikel]
Post by Julia Liebetrau
"Ostdeutsch"? Ich habe es von meinen Eltern gehört, und zwar im
allernördlichsten Zipfel von Thüringen. Der Begriff könnte aber auch aus
der Göttinger Gegend oder aus Leipzig mitgebracht worden sein. Hört sich
schon irgendwie sächsisch an.
Mir kommt es auch sächsisch vor, was ich aber nur daran merke, daß ich
nicht sicher bin, ob ich eher "Geikel" oder eher "Geigel" kenne.

chr
Andreas Eibach
2006-09-06 04:01:51 UTC
Permalink
Post by Julia Liebetrau
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche) Sachen
machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.
Das kenn ich von meiner hessischen Verwandtschaft als "gaggeln".
Etwas mehr Richtung Thüringen auch "gautschen". (hier allerdings
ausschließlich für Kinder, die das mit dem Stuhl gerne machen [bis es
dann 'plumps' macht])

-Andreas
Martin Gerdes
2006-09-06 10:00:05 UTC
Permalink
Post by Andreas Eibach
Post by Julia Liebetrau
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche)
Sachen machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.
Das kenn ich von meiner hessischen Verwandtschaft als "gaggeln".
Etwas mehr Richtung Thüringen auch "gautschen". (hier allerdings
ausschließlich für Kinder, die das mit dem Stuhl gerne machen [bis es
dann 'plumps' macht])
Ich kenne das Wort auch so, hochsprachlich bekannt ist es als Fachbegriff
der Schwarzen Kunst, ursprünglich sicher als Wiegebewegung beim Druck, in
letzter Zeit wohl nur noch als Initiationsritus bei der Lossprechung nach
der Gesellenprüfung (auch das eher im Untergang betroffen).
--
Martin Gerdes
Rüdiger Silberer
2006-09-06 20:45:48 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Ich kenne das Wort auch so, hochsprachlich bekannt ist es als Fachbegriff
der Schwarzen Kunst, ursprünglich sicher als Wiegebewegung beim Druck, in
letzter Zeit wohl nur noch als Initiationsritus bei der Lossprechung nach
der Gesellenprüfung (auch das eher im Untergang betroffen).
Gautschen stammt eigentlich aus der Papierherstellung und bedeutet das
Entwässern des Papierbogens, entweder durch ablegen auf einen Filz und
danach pressen oder durch zwei Walzen.

Das Gautschen der Buchdruckerlehrlinge und später auch der Setzer,
ersetzte Anfang des 19. Jhdt. die bis dahin harten Aufnahmerituale in
die Zunft. Beim Gautschen wird der Drucker auf einen nassen Schwamm
gesetzt, dann mit Wasser übergossen und zum Schluß in den Bottich
untergetaucht.
In letzter Zeit wird wieder öfter gegautscht.
--
ade, Rüdiger

www.dol2day.de
Die Politiksimulation im Internet - Werde Internetkanzler!
Helga Schulz
2006-09-06 21:41:34 UTC
Permalink
Post by Andreas Eibach
Das kenn ich von meiner hessischen Verwandtschaft als "gaggeln".
Ja, "herumgaggeln" kenne ich auch, in meiner allemannisch
sprechenden Familie hieß das nur so.
(Man sollte mal drauf achten, wie sich "geigeln" und "aus Geigel"
so ausbreitet, da doch nun mittlerweile die Sachsen im ganzen
deutschen Sprachraum unterwegs sind.)
"Gautschen" verbinde ich ausschließlich mit "Druckerei", in den
von Martin und Rüdiger erwähnten (Fach-)Bedeutungen.
Manfred Russ
2006-09-08 18:05:27 UTC
Permalink
Post by Julia Liebetrau
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche) Sachen
machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.
Heiß also so viel wie gautschen?

"Gaigel" kenne ich als - sehr kinderfreundlichens - Kartenspiel, auch
gern "Idioten-Binokel" genannt. Wohingegen Binokel auch als "Idioten-
Skat" bezeichnet wird.


Manfred
--
Ruhm beginnt doch erst dort, wo man von einer Sache weiß,
sie aber nicht kennt. (Musil)
Julia Liebetrau
2006-09-08 20:17:19 UTC
Permalink
Post by Manfred Russ
Post by Julia Liebetrau
Mir ist eher das Verb geläufig. "Geikel nicht so rum" wurde gerne zu
Kindern gesagt, die (in den Augen der Eltern leicht gefährliche) Sachen
machten, kippeln oder mit Stöcken herumfuchteln.
Heiß also so viel wie gautschen?
Offensichtlich. Dieses Wort kenne ich aber auch nur aus der
Papierherstellung.

Julia
--
They sought it with thimbles, they sought it with care;
They pursued it with forks and hope;
They threatened its life with a railway-share;
They charmed it with smiles and soap.
Andreas Eibach
2006-09-09 03:38:06 UTC
Permalink
Post by Manfred Russ
"Gaigel" kenne ich als - sehr kinderfreundlichens - Kartenspiel, auch
gern "Idioten-Binokel" genannt. Wohingegen Binokel auch als "Idioten-
Skat" bezeichnet wird.
Binokel?
Aber nicht dasselbe wie Offizier-Skat?

-Andreas
Matthias Opatz
2006-09-09 09:00:27 UTC
Permalink
Post by Andreas Eibach
Aber nicht dasselbe wie Offizier-Skat?
Ich gehöre zu den Schkat-Sprechern, und da heißt es Offiziersskat.

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Manfred Russ
2006-09-11 22:45:50 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Andreas Eibach
Aber nicht dasselbe wie Offizier-Skat?
Apselut nicht!
Post by Matthias Opatz
Ich gehöre zu den Schkat-Sprechern, und da heißt es Offiziersskat.
Nach den dritten Doppelkorn.

Ich vermute, dann sprichst Du immerhin auch "Schkoda", oder?



Manfred
--
Ruhm beginnt doch erst dort, wo man von einer Sache weiß,
sie aber nicht kennt. (Musil)
Matthias Opatz
2006-09-11 23:02:50 UTC
Permalink
Post by Manfred Russ
Post by Matthias Opatz
Ich gehöre zu den Schkat-Sprechern, und da heißt es Offiziersskat.
Nach den dritten Doppelkorn.
Nach den siebentes Bier.
Post by Manfred Russ
Ich vermute, dann sprichst Du immerhin auch "Schkoda", oder?
Ja, aber da ist es ja auch (anders als bei Skat) ganz richtig.

Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Matthias Opatz
2006-09-05 20:33:04 UTC
Permalink
Post by Andreas Eibach
"einfach mal aus Geikel"
Ist das ostdeutsch?
Mir ist es jedenfalls geläufig. Ich würde allerdings Geigel schrieben.
Auch als Verb: geigeln (albernes Zeug machen). Vielleicht ist sächsisch
eine heiße Spur? Ich tippe auf einen Zusammenhang mit gaukeln.


Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Kai-Uwe Thiessenhusen
2006-09-05 21:05:14 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Andreas Eibach
Ist das ostdeutsch?
Mir ist es jedenfalls geläufig. Ich würde allerdings Geigel schrieben.
Auch als Verb: geigeln (albernes Zeug machen). Vielleicht ist sächsisch
eine heiße Spur?
Vom Klang her vermute ich das auch. War aber auch im Norden der DDR
durchaus bekannt. Insofern kann man schon "ostdeutsch" sagen.

-kut
Oliver Cromm
2006-09-05 22:14:11 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Andreas Eibach
"einfach mal aus Geikel"
Ist das ostdeutsch?
Mir ist es jedenfalls geläufig. Ich würde allerdings Geigel schrieben.
Von meiner Mutter kenne ich es mit Journal-Laut (/Z/), was auf ein
"ursprüngliches g" hindeutet. Aber es gehört wohl nicht zu ihrem
originären Wortschatz, da kann sich also auch irgendwo ein Fehler
eingeschlichen haben.
Post by Matthias Opatz
Auch als Verb: geigeln (albernes Zeug machen). Vielleicht ist sächsisch
eine heiße Spur? Ich tippe auf einen Zusammenhang mit gaukeln.
Und in dem Zusammenhang ist mir heute bei Grimm eine Reihe Ausdrücke
aufgefallen, die ich demnächst hier präsentieren werde.
--
Java is kind of like kindergarten. There are lots of rules you have to
remember. If you don't follow them, the compiler makes you sit in the
corner until you do. - Don Raab
Uwe Schickedanz
2006-09-05 22:53:36 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Mir ist es jedenfalls geläufig. Ich würde allerdings Geigel schrieben.
Auch als Verb: geigeln (albernes Zeug machen). Vielleicht ist sächsisch
eine heiße Spur? Ich tippe auf einen Zusammenhang mit gaukeln.
Geikeln gehört zu menem aktiven Sprachschatz. Sächsisch ist also
richtg. ;)

Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
Helga Schulz
2006-09-06 07:23:57 UTC
Permalink
Post by Andreas Eibach
Hi,
also ich hab das Wort noch nie gehört, werde jedoch außer in einem
aktuellen Usenet-Beitrag tatsächlich bei Google fündig.
Ist das ostdeutsch?
Schätzungsweise. Den Ausdruck "aus Geigel" kenne ich nur von
einem ehemaligen Arbeitskollegen, der vermutlich aus Sachsen
stammt.
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