Ralf Joerres
2020-08-22 13:24:08 UTC
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Vielleicht ist es auch nicht von einem Verb abgeleitet (ich kenne
'urlauben' nicht), sondern erklärt sich durch das krampfhafte Bemühen,
allen pluralischen Personenbezeichnungen auf -er autokorrekturmäßig die
jetzt ausschließlich anerkannte Endung '-ende' zu verpassen. Da dies
wiederum im eigentlichen Sinne nur für solche Bezeichnungen zulässig
ist, die sich von einem existierenden Verb herleiten, sind entweder die
fehlenden Verben neu in die Sprache einzuführen, oder die entsprechenden
Personenbezeichnungen zu umschreiben (Personen im Urlaub, im Urlaub
befindliche/seiende Personen), oder Übelwörter wie 'Urlauber'
erbarmungslos aus der deutschen Sprache zu tilgen.
.......
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich zucke bei jedem dieser
-enden-Wörter innerlich zusammen. Es hört sich so verzweifelt
korrekt-pusselig an, und so überflüssig pedantisch und
fliegenbeizählerisch. Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich
männlich Urlaubende vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
Es ist grotesk, aber den Protagonisten dieser Sprachsekte ist es damit
bitter ernst.
Ralf Joerres
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Vielleicht ist es auch nicht von einem Verb abgeleitet (ich kenne
'urlauben' nicht), sondern erklärt sich durch das krampfhafte Bemühen,
allen pluralischen Personenbezeichnungen auf -er autokorrekturmäßig die
jetzt ausschließlich anerkannte Endung '-ende' zu verpassen. Da dies
wiederum im eigentlichen Sinne nur für solche Bezeichnungen zulässig
ist, die sich von einem existierenden Verb herleiten, sind entweder die
fehlenden Verben neu in die Sprache einzuführen, oder die entsprechenden
Personenbezeichnungen zu umschreiben (Personen im Urlaub, im Urlaub
befindliche/seiende Personen), oder Übelwörter wie 'Urlauber'
erbarmungslos aus der deutschen Sprache zu tilgen.
.......
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich zucke bei jedem dieser
-enden-Wörter innerlich zusammen. Es hört sich so verzweifelt
korrekt-pusselig an, und so überflüssig pedantisch und
fliegenbeizählerisch. Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich
männlich Urlaubende vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
Es ist grotesk, aber den Protagonisten dieser Sprachsekte ist es damit
bitter ernst.
Ralf Joerres