Discussion:
urlauben
(zu alt für eine Antwort)
Ralf Joerres
2020-08-22 13:24:08 UTC
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Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...

Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'

Vielleicht ist es auch nicht von einem Verb abgeleitet (ich kenne
'urlauben' nicht), sondern erklärt sich durch das krampfhafte Bemühen,
allen pluralischen Personenbezeichnungen auf -er autokorrekturmäßig die
jetzt ausschließlich anerkannte Endung '-ende' zu verpassen. Da dies
wiederum im eigentlichen Sinne nur für solche Bezeichnungen zulässig
ist, die sich von einem existierenden Verb herleiten, sind entweder die
fehlenden Verben neu in die Sprache einzuführen, oder die entsprechenden
Personenbezeichnungen zu umschreiben (Personen im Urlaub, im Urlaub
befindliche/seiende Personen), oder Übelwörter wie 'Urlauber'
erbarmungslos aus der deutschen Sprache zu tilgen.

.......

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich zucke bei jedem dieser
-enden-Wörter innerlich zusammen. Es hört sich so verzweifelt
korrekt-pusselig an, und so überflüssig pedantisch und
fliegenbeizählerisch. Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich
männlich Urlaubende vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?

Es ist grotesk, aber den Protagonisten dieser Sprachsekte ist es damit
bitter ernst.

Ralf Joerres
U***@web.de
2020-08-22 13:34:32 UTC
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Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Vielleicht ist es auch nicht von einem Verb abgeleitet (ich kenne
'urlauben' nicht)
Dürfte die letzten paar Jahrzehnte zumindest branchenüblich gewesen sein.
Stefan Ram
2020-08-22 13:40:32 UTC
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Post by Ralf Joerres
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich zucke bei jedem dieser
-enden-Wörter innerlich zusammen. Es hört sich so verzweifelt
korrekt-pusselig an, und so überflüssig pedantisch und
fliegenbeizählerisch. Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich
männlich Urlaubende vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
|GRAF. Ein Reisender, der überall, wo er hinkommt, Wohltaten verbreitet.
"Der Großkophta" - Johann Wolfgang von Goethe

|sich darein resignieren wie ein Reisender, der über einen Berg muß
"Die Leiden des jungen Werther" - Johann Wolfgang von Goethe

|die auf langer Fahrt Beklommnen Reisenden Erquickung atmet.
"Die natürliche Tochter" - Johann Wolfgang von Goethe

|den Reisenden beneidet, der solche Wunder ...
"Die Wahlverwandtschaften" - Johann Wolfgang Goethe

|Ein Reisender ist so gewohnt, Aus Gütigkeit vorlieb zu nehmen
Faust [in ursprünglicher Gestalt] (und "Faust") - Johann Wolfgang Goethe

|Jeder Reisende klagt, er finde schlechte Bewirtung;
Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827) - Johann Wolfgang Goethe

... und zirka 10 weitere Treffer bei Goethe

|so will ich sagen, er sei ein Reisender
Die Räuber - Friedrich Schiller

|Mandate zu strenger Untersuchung der Reisenden
Erzählungen - Friedrich Schiller
Stefan Ram
2020-08-24 17:29:53 UTC
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Post by Stefan Ram
|Jeder Reisende klagt, er finde schlechte Bewirtung;
Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827) - Johann Wolfgang Goethe
|viele Englisch-Lernende in Schule und Erwachsenenbildung
aus einem Buch von 1984
Ralf Joerres
2020-08-25 09:34:22 UTC
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Post by Stefan Ram
Post by Stefan Ram
|Jeder Reisende klagt, er finde schlechte Bewirtung;
Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827) - Johann Wolfgang Goethe
|viele Englisch-Lernende in Schule und Erwachsenenbildung
aus einem Buch von 1984
Gut aufgespießt. Sowas wird's auch in vergangenen Zeiten öfter mal
gegeben haben, aber nicht in epidemischem Ausmaß mit
Maßregelungsandrohung, bzw. nicht als Auslöser einer sozialen Kontroverse.

Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit
Stehplatz Nähe Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen
'Reisenden' zu nennen, finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in
Richtung Duisburg werden gebeten, in Essen auszusteigen und mit der
Regionalbahn 33 weiterzufahren'). Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein
darf, verstehe ich nicht.

Ralf J.
U***@web.de
2020-08-25 09:58:20 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Stefan Ram
Post by Stefan Ram
|Jeder Reisende klagt, er finde schlechte Bewirtung;
Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827) - Johann Wolfgang Goethe
|viele Englisch-Lernende in Schule und Erwachsenenbildung
aus einem Buch von 1984
Gut aufgespießt. Sowas wird's auch in vergangenen Zeiten öfter mal
gegeben haben, aber nicht in epidemischem Ausmaß mit
Maßregelungsandrohung, bzw. nicht als Auslöser einer sozialen Kontroverse.
Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit
Stehplatz Nähe Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen
'Reisenden' zu nennen, finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in
Richtung Duisburg werden gebeten, in Essen auszusteigen und mit der
Regionalbahn 33 weiterzufahren'). Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein
darf, verstehe ich nicht.
Nun ist zwar S-Bahn Eisenbahnmassenbeförderung einfachster
Machart (bis auf die teils aufwendig hergestellten Strecken)
und Güte, aber wenn zu einer höheren Zuggattung umgestiegen
werden soll...

Und des Genderend*Innenproblems nicht vergessen!
Helmut Richter
2020-08-25 10:11:41 UTC
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Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit Stehplatz Nähe
Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen 'Reisenden' zu nennen,
finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in Richtung Duisburg werden
gebeten, in Essen auszusteigen und mit der Regionalbahn 33 weiterzufahren').
Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein darf, verstehe ich nicht.
Genderfreie Antwort: weil er bezahlt hat und nicht zu knapp (jedenfalls in
vielen Fällen teurer als mit dem Auto)

Genderhaltige Antwort: weil jemand das Wort „Gästin“ aus dem Schutt der
Sprachgeschichte ausgegraben hat – Ngram findets nicht, aber der Duden
führt es auf. Damit ist nach herrschender Meinung das Wort „Gast“ nicht
mehr zur Bezeichnung weiblicher Gäste geeignet.
--
Helmut Richter
U***@web.de
2020-08-25 10:35:40 UTC
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Post by Helmut Richter
Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit Stehplatz Nähe
Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen 'Reisenden' zu nennen,
finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in Richtung Duisburg werden
gebeten, in Essen auszusteigen und mit der Regionalbahn 33 weiterzufahren').
Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein darf, verstehe ich nicht.
Genderfreie Antwort: weil er bezahlt hat und nicht zu knapp (jedenfalls in
vielen Fällen teurer als mit dem Auto)
Wenn er aber bahnparallel mit Stadt- oder Regionalbus fährt?
Stefan Schmitz
2020-08-25 10:49:20 UTC
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Post by Helmut Richter
Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit Stehplatz Nähe
Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen 'Reisenden' zu nennen,
finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in Richtung Duisburg werden
gebeten, in Essen auszusteigen und mit der Regionalbahn 33 weiterzufahren').
Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein darf, verstehe ich nicht.
Genderfreie Antwort: weil er bezahlt hat und nicht zu knapp (jedenfalls in
vielen Fällen teurer als mit dem Auto)
Wo S-Bahnen fahren, ist man als Pendler mit der Bahn eher günstiger dran als
mit dem Auto.
U***@web.de
2020-08-25 10:58:04 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Helmut Richter
Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit Stehplatz Nähe
Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen 'Reisenden' zu nennen,
finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in Richtung Duisburg werden
gebeten, in Essen auszusteigen und mit der Regionalbahn 33 weiterzufahren').
Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein darf, verstehe ich nicht.
Genderfreie Antwort: weil er bezahlt hat und nicht zu knapp (jedenfalls in
vielen Fällen teurer als mit dem Auto)
Wo S-Bahnen fahren, ist man als Pendler mit der Bahn eher günstiger dran als
mit dem Auto.
Meist ist die Mitfahrt nicht günstiger, in der
Regel aber schneller als mit dem Bus.

Wer jetzt wie etwa Ringat/RMV meint, man müsse/müßte
auch in Verkehrsverbünden die einzelnen Verkehrsmittel
separat tarifieren, der zerstört den Tarifvorteil,
mit dem der Zeitnachteil gegenüber dem Pkw
bei der Notwendigkeit von Vor- und/oder Nachlauf
einigermaßen kompensiert wird.

Zeitnachteil hat man durch die Taktung ohnehin, wenn
man sein Zeitmanagement nicht nutzbringend auf
selbige einstellen kann. Gilt auch bei Fahrtintervallen
bei fehlender Taktung.
Helmut Richter
2020-08-25 10:58:57 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Wo S-Bahnen fahren, ist man als Pendler mit der Bahn eher günstiger dran als
mit dem Auto.
Als Pendler auf jeden Fall (Einzelperson, Dauerkarte, kein Gepäck, keine
Parkmöglichkeit am Ziel), aber sonst oft auch nicht (zu zweit zum
Einkaufen vom Stadtrand in die Innenstadt: 11,20 € ohne Gepäckbeförderung
ins Haus).

Ist aber OT, ich wills nicht vertiefen.
--
Helmut Richter
Ralf Joerres
2020-08-25 11:32:54 UTC
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Post by Helmut Richter
Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit Stehplatz Nähe
Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen 'Reisenden' zu nennen,
finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in Richtung Duisburg werden
gebeten, in Essen auszusteigen und mit der Regionalbahn 33 weiterzufahren').
Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein darf, verstehe ich nicht.
Genderfreie Antwort: weil er bezahlt hat und nicht zu knapp (jedenfalls in
vielen Fällen teurer als mit dem Auto)
*Die* Fälle möchte ich sehen. Schätze mal, du bist über die
Milchmädchenrechnungen von Auto-Abhängigen, die nur den Spritpreis
rechnen, erhaben. Aber es ist nicht nur mit Versicherung, Steuern usw.,
auch Anschaffungs- und Finanzierungskosten, getan, hinzu kommen noch die
Umweltkosten, die sich großenteils schlecht monetarisieren lassen, das
Zupflastern von immer mehr Land mit einer versiegelten Straßendecken,
Lärm, der Reifenabrieb als Mikroplastik in den Weltmeeren, die
Unfallbeseitigungskosten (+ Behandlung / Reha der Verunfallten), der
Co2-, Stickoxid, Feinstaubausstoß, der Anteil des Autoverkehrs an den
Ölkatastrophen, neuerdings die Umweltvergiftung durch Lithium-Förderung
und und, und, da kommt man an kein Ende. Sicher, auch die Bahn macht
Lärm, und jetzt mit Corona hat die Blechbüchse klare Vorteile, aber das
liegt allein an der komplett auf das Auto zugeschnittenen Infrastruktur,
und es wird enormes Geld kosten, das zumindest teilweise rückzubauen -
gehört aber auch zu den Autokosten letzten Endes.
Post by Helmut Richter
Genderhaltige Antwort: weil jemand das Wort „Gästin“ aus dem Schutt der
Sprachgeschichte ausgegraben hat – Ngram findets nicht, aber der Duden
führt es auf. Damit ist nach herrschender Meinung das Wort „Gast“ nicht
mehr zur Bezeichnung weiblicher Gäste geeignet.
Dass irgendsoeine verkorkste Idee dahinterstecken könnte, würde ich auch
argwöhnen. Außerdem ist dieses -ende'ende'ende-Geklapper zum Teil bloßer
Zeitgeist-Reflex ohne tiefere Bedeutung. Man '-end-et' jetzt, wo immer
möglich und markiert damit Zugehörigkeit zu einem 'höheren' Bewusstsein
und nimmt alle damit verbundenen Blödsinnigkeiten in Kauf. Stress haben
damit nur wenige wie z.B. ich, denen, zugegeben, die ganze Richtung
nicht passt, und die - wahrscheinlich per EEG nachweisbar - auf etliche
der neumodischen Formulierungsweisen körperlich reagieren. Die Masse der
Studenten, die sich möglicherweise als Avantgarde eines neuen
Verhältnisses zur Sprache vom Zeitgeist angeweht fühlt, trottet einfach
mit dem Wind. Sie haben aufgrund des Alters auch kein großes
Umstellungsproblem, es ist für sie ein Sport, ebensogut könnten sie sich
angewöhnen, nur noch in Hexametern zu reden, naja, das vielleicht denn
doch nicht, aber manche könnten das, nur erwartet das niemand, drum
lassen sie's. Ich behaupte von mir, dass die Gender-Diskussion auch
nicht spurlos an mir vorübergegangen ist, ich achte mehr darauf, z.B.
bei einer Gruppe von Frauen (ich arbeite überwiegend mit Kolleginnen
zusammen) das richtige Pronomen zu benutzen und empfinde 'einer' jetzt
als exklusiv-maskulin; früher war 'einer (von euch)' bei mir generisch.
(Bei ner gemischte Gruppe würde ich wohl sagen: Hat wer von euch das
Klassenbuch gesehen? 'Hat einer oder eine von euch ...' ist mir zu
affig. 'Wer' ist aber leider auch generisch, nur kann man's auch
übertreiben, und die Genderisten suhlen sich geradezu in ihren albernen
Übertreibungen.) Dieses kleinkrämerische und rechthaberisch auftretende
Nachhalten einer unterstellten Nicht-Bezeichnung von Frauen durch alle
'Generika' und vor allem die zu ihrer Austilgung erfundenen mal mehr,
mal weniger krampfigen Kunstgebilde sind mir ein Greuel. Und überhaupt:
Mit welchem Recht wird den Älteren, die das generische Maskulinum mit
der Muttermilch eingesogen haben, abgesprochen, es weiter benutzen zu
dürfen, ohne dass man ihnen Gedankenlosigkeit oder Schlimmeres nachsagt?
Vielleicht könnte man die Verstockten einer Gehirnwäsche unterziehen,
nur damit da mal irgendwann Ruhe ist...

Das Ganze ist eine einzige Endlos-Nerverei, und die regelmäßig ins
Unendliche sich fortsetzenden Diskussionen darum in dieser Gruppe
zeigen, dass ich nicht der einzige bin, der davon sowas von abgenervt ist.

Gruß Ralf Joerres
Stefan Schmitz
2020-08-25 12:21:35 UTC
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Post by Ralf Joerres
Mit welchem Recht wird den Älteren, die das generische Maskulinum mit
der Muttermilch eingesogen haben, abgesprochen, es weiter benutzen zu
dürfen, ohne dass man ihnen Gedankenlosigkeit oder Schlimmeres nachsagt?
Was sollen eigentlich immer diese herbeifantasierten Verbote?

Auch die Jüngeren benutzen weiterhin das generische Maskulinum, das sie ebenso
mit der Muttermilch eingesogen haben.

Ist das typisches Rentnergehabe, dass man unterstellt, etwas sei verboten, bloß
weil es nicht mehr alternativlos ist?
Hans
2020-08-25 13:45:19 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Mit welchem Recht wird den Älteren, die das generische Maskulinum mit
der Muttermilch eingesogen haben, abgesprochen, es weiter benutzen zu
dürfen, ohne dass man ihnen Gedankenlosigkeit oder Schlimmeres nachsagt?
Was sollen eigentlich immer diese herbeifantasierten Verbote?
Auch die Jüngeren benutzen weiterhin das generische Maskulinum, das sie ebenso
mit der Muttermilch eingesogen haben.
Ist das typisches Rentnergehabe, dass man unterstellt, etwas sei verboten, bloß
weil es nicht mehr alternativlos ist?
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Stefan Schmitz
2020-08-25 14:08:39 UTC
Permalink
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die neuen
Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.

Die beiden neuen Berufsbezeichnungen klingen qualifizierter als die alten, man
würde also tendenziell bessere Bezahlung erwarten.
Gibt es Statistiken, ob diese Berufe je nach Bezeichnung andere Verdienste
hervorbringen? Wenn nicht, wäre das doch mal eine Aufgabe für
Soziologiestudenten.
Detlef Meißner
2020-08-25 14:19:47 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die
neuen Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Wer ist in diesem Falle "man"?
Post by Stefan Schmitz
Die beiden neuen Berufsbezeichnungen klingen qualifizierter als die alten,
man würde also tendenziell bessere Bezahlung erwarten.
Klingen aber nur, weil ungewohnt. Manche Menschen grinsen nur wissend.
Post by Stefan Schmitz
Gibt es Statistiken, ob diese Berufe je nach Bezeichnung andere Verdienste
hervorbringen? Wenn nicht, wäre das doch mal eine Aufgabe für
Soziologiestudenten.
Wäre aber eine billige Aufgabe.

Eine Umbenennung bewirkt erst mal gar nichts.

Wenn man eine Nutte in Sexdienstleisterin umbenennt, bekommt sie dann
mehr?

Detlef
--
Unfähigkeit ist nicht ganz durch Gewalt zu ersetzen.
(Brupbacher)
Stefan Schmitz
2020-08-25 14:39:10 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die
neuen Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Wer ist in diesem Falle "man"?
Die Erfinder der Bezeichnungen.
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Die beiden neuen Berufsbezeichnungen klingen qualifizierter als die alten,
man würde also tendenziell bessere Bezahlung erwarten.
Klingen aber nur, weil ungewohnt. Manche Menschen grinsen nur wissend.
Nicht nur weil ungewohnt. Pflege braucht bessere Ausbildung als Putzen,
Management ist Chefetage.
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Gibt es Statistiken, ob diese Berufe je nach Bezeichnung andere Verdienste
hervorbringen? Wenn nicht, wäre das doch mal eine Aufgabe für
Soziologiestudenten.
Wäre aber eine billige Aufgabe.
Die Daten zusammenzutragen, ist so einfach nicht.
Post by Detlef Meißner
Eine Umbenennung bewirkt erst mal gar nichts.
Wenn man eine Nutte in Sexdienstleisterin umbenennt, bekommt sie dann
mehr?
Eine Umbenennung im laufenden Job wird sicher nichts ändern, dürfte auch kaum
passieren. Eine Neueinstellung mit neuem Titel könnte aber durchaus mit
höherem Gehalt verbunden sein.
Detlef Meißner
2020-08-25 15:43:54 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die
neuen Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Wer ist in diesem Falle "man"?
Die Erfinder der Bezeichnungen.
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Die beiden neuen Berufsbezeichnungen klingen qualifizierter als die alten,
man würde also tendenziell bessere Bezahlung erwarten.
Klingen aber nur, weil ungewohnt. Manche Menschen grinsen nur wissend.
Nicht nur weil ungewohnt. Pflege braucht bessere Ausbildung als Putzen,
Management ist Chefetage.
Und ich bin CEO!
Post by Stefan Schmitz
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Gibt es Statistiken, ob diese Berufe je nach Bezeichnung andere Verdienste
hervorbringen? Wenn nicht, wäre das doch mal eine Aufgabe für
Soziologiestudenten.
Wäre aber eine billige Aufgabe.
Die Daten zusammenzutragen, ist so einfach nicht.
Du meinst, Hausmeistereinkommen lassen sich vor und nach Umbenennung
nicht eruieren?
Post by Stefan Schmitz
Post by Detlef Meißner
Eine Umbenennung bewirkt erst mal gar nichts.
Wenn man eine Nutte in Sexdienstleisterin umbenennt, bekommt sie dann
mehr?
Eine Umbenennung im laufenden Job wird sicher nichts ändern, dürfte auch kaum
passieren. Eine Neueinstellung mit neuem Titel könnte aber durchaus mit
höherem Gehalt verbunden sein.
Wenn der neue Titel keine zusätzliche Qualifikation beinhaltet, dann
passiert erst mal gar nichts.

Es ist ja nicht so, dass nur die Neuen die neue Berufsbezeichnung
bekommen, sondern auch die Alten.

Detlef
--
Die Mathematik lehrt uns, dass man Nullen nicht übersehen darf.
Diedrich Ehlerding
2020-08-25 16:05:13 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich
durch die neuen Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch
neue Fakten schafft.
Wer ist in diesem Falle "man"?
Gemeint sind diejenigen, die diese Euphemismen erfunden haben, oder (im
Fall der Genderei) eben die Gendernd:*'InnenX (mwd)

Bei Letzteren kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie der Vorstellung
anhängen, die Wörter bestimmten das Bewusstsein, und wenn alle nur lange
genug genderten, wäre nicht nur die sprachliche Bezeichnung, sondern
auch die wirkliche Welt mit einem Schlag besser und gerechter, würden
Diskriminierungen und unterschiedliche Entlohnung und wasweißichnoch
verschwinden, Frauen (und Diverse) in Massen in die DAX-Vorstände und -
Aufsichtsräte einziehen, usw. Ich halte diese Vorstellung zwar für
irrig, aber dass die Genderisten dran glauben, scheint mir nicht nur
möglich, sondern sogar sehr wahrscheinlich zu sein.

Bei ersteren Euphemismnen ("Raumpflegerin", "Facility Manager",
demnächst vielleiocht auch "Lavatory Manager" für die Klo-aufsicht)
geht es hingegen eher darum, /anstatt/ anständiger Bezahlung einen
wohlklingenden Titel zu erfinden, d.h. gerade darum, die Wirklichkeit
/nicht/ zu ändern - das sind eher Gegenbeispiele, die die Theorie, dass
die Bezeichnungen das Bewusstsein prägen, widerlegen.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Detlef Meißner
2020-08-25 17:02:16 UTC
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Post by Diedrich Ehlerding
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich
durch die neuen Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch
neue Fakten schafft.
Wer ist in diesem Falle "man"?
Gemeint sind diejenigen, die diese Euphemismen erfunden haben, oder (im
Fall der Genderei) eben die Gendernd:*'InnenX (mwd)
Bei Letzteren kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie der Vorstellung
anhängen, die Wörter bestimmten das Bewusstsein, und wenn alle nur lange
genug genderten, wäre nicht nur die sprachliche Bezeichnung, sondern
auch die wirkliche Welt mit einem Schlag besser und gerechter, würden
Diskriminierungen und unterschiedliche Entlohnung und wasweißichnoch
verschwinden, Frauen (und Diverse) in Massen in die DAX-Vorstände und -
Aufsichtsräte einziehen, usw. Ich halte diese Vorstellung zwar für
irrig, aber dass die Genderisten dran glauben, scheint mir nicht nur
möglich, sondern sogar sehr wahrscheinlich zu sein.
Bei ersteren Euphemismnen ("Raumpflegerin", "Facility Manager",
demnächst vielleiocht auch "Lavatory Manager" für die Klo-aufsicht)
geht es hingegen eher darum, /anstatt/ anständiger Bezahlung einen
wohlklingenden Titel zu erfinden, d.h. gerade darum, die Wirklichkeit
/nicht/ zu ändern - das sind eher Gegenbeispiele, die die Theorie, dass
die Bezeichnungen das Bewusstsein prägen, widerlegen.
Bei "Facility-Manager" dürfte es sich nur um einen neuen Begriff mit
altem Inhalt handeln. Der Begriff ist vermutlich auch nicht geschützt.
Macht sich halt gut, wenn wer auf einer Visitenkarte oder auf dem
Fahrzeug steht.
Trotzdem würde ich Hausmeisterservice bevorzugen.

Leute, die meinen, mit einer besonderen Bezeichnung wären sie
automatisch was Besonderes und könnten womöglich auch noch höhere
Preise verlangen, sind bei mir unten durch.

Ein Friseur schneidet mir die Haare nicht deshalb besser, weil er sich
Coiffeur nennt und ein Künstlerhonorar verlangt.

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
U***@web.de
2020-08-25 17:28:46 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Detlef Meißner
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich
durch die neuen Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch
neue Fakten schafft.
Wer ist in diesem Falle "man"?
Gemeint sind diejenigen, die diese Euphemismen erfunden haben, oder (im
Fall der Genderei) eben die Gendernd:*'InnenX (mwd)
Bei Letzteren kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie der Vorstellung
anhängen, die Wörter bestimmten das Bewusstsein, und wenn alle nur lange
genug genderten, wäre nicht nur die sprachliche Bezeichnung, sondern
auch die wirkliche Welt mit einem Schlag besser und gerechter, würden
Diskriminierungen und unterschiedliche Entlohnung und wasweißichnoch
verschwinden, Frauen (und Diverse) in Massen in die DAX-Vorstände und -
Aufsichtsräte einziehen, usw. Ich halte diese Vorstellung zwar für
irrig, aber dass die Genderisten dran glauben, scheint mir nicht nur
möglich, sondern sogar sehr wahrscheinlich zu sein.
Bei ersteren Euphemismnen ("Raumpflegerin", "Facility Manager",
demnächst vielleiocht auch "Lavatory Manager" für die Klo-aufsicht)
geht es hingegen eher darum, /anstatt/ anständiger Bezahlung einen
wohlklingenden Titel zu erfinden, d.h. gerade darum, die Wirklichkeit
/nicht/ zu ändern - das sind eher Gegenbeispiele, die die Theorie, dass
die Bezeichnungen das Bewusstsein prägen, widerlegen.
Bei "Facility-Manager" dürfte es sich nur um einen neuen Begriff mit
altem Inhalt handeln. Der Begriff ist vermutlich auch nicht geschützt.
Macht sich halt gut, wenn wer auf einer Visitenkarte oder auf dem
Fahrzeug steht.
Trotzdem würde ich Hausmeisterservice bevorzugen.
Bei einem Bürohochhauskomplex...
U***@web.de
2020-08-25 14:27:23 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die neuen
Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Die beiden neuen Berufsbezeichnungen klingen qualifizierter als die alten, man
würde also tendenziell bessere Bezahlung erwarten.
Gebäudereiniger ist ein Ausbildungsberuf.
Die reinigen m.W. eher innen. Als Gesellenstück
wurde mal die Reinigung eines
*Doppelstockwagens* präsentiert.
Ralf Joerres
2020-08-25 16:59:07 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die neuen
Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Es gab entsprechende Untersuchungen auf einem anderen Forschungsgebiet.
Man hat Labormäusen 200 Generationen lang die Schwänze abgeschnitten.
Das enttäuschende Ergebnis war, dass auch die zweihundertersten,
-zweiten usw. Kinder immer noch Schwänze hatten.

Das ist ein Gleichnis.

RJ
Stefan Ram
2020-08-25 17:14:31 UTC
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Post by Ralf Joerres
Es gab entsprechende Untersuchungen auf einem anderen Forschungsgebiet.
Man hat Labormäusen 200 Generationen lang die Schwänze abgeschnitten.
Das enttäuschende Ergebnis war, dass auch die zweihundertersten,
-zweiten usw. Kinder immer noch Schwänze hatten.
Das ist ein Gleichnis.
Erfundene Anekdoten sind nicht gerade der Gipfel
überzeugenden Argumentierens.
Sergio Gatti
2020-08-25 18:00:36 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die neuen
Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Es gab entsprechende Untersuchungen auf einem anderen Forschungsgebiet.
Man hat Labormäusen 200 Generationen lang die Schwänze abgeschnitten.
Das enttäuschende Ergebnis war, dass auch die zweihundertersten,
-zweiten usw. Kinder immer noch Schwänze hatten.
Das ist ein Gleichnis.
Der Turm von Pisa ist schief. Dein so genanntes Gleichnis ist nicht
schief. Vielmehr ist er schon bei der Errichtung in sich
zusammengefallen und hat nur ein Trümmerfeld hinterlassen.

Übrigens: Deine Ausführungen über deine Erfahrungen als Deutschlehrer
für Ausländer sind sehr interessant.
Christina Kunze
2020-08-25 17:13:52 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die neuen
Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Die beiden neuen Berufsbezeichnungen klingen qualifizierter als die alten,
Jedenfalls klingt "Raumpflegerin" allemal respektvoller als "Putze".

Ich verstehe nicht, warum manche in Diskussionen ständig mit so
abwertendem Vokabular agieren müssen.

Man hat nicht "eine Putze zur 'Raumpflegerin' befördert", man hat den
Beruf "Putzfrau" in "Raumpflegerin" umbenannt.
Wer sowieso schon "Putze" sagt und damit seine ganze Verachtung
ausdrückt, der wird die Raumpflegerin auch nicht höher achten, das ist klar.

chr
Detlef Meißner
2020-08-25 17:21:32 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler
Schwachsinn. Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur
"Raumpflegerin", einen Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert,
ohne aber ihre Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Das Motiv dürfte in beiden Fällen ähnlich sein: Man erhofft sich durch die neuen
Wörter ein neues Bewusstsein, das irgendwann auch neue Fakten schafft.
Die beiden neuen Berufsbezeichnungen klingen qualifizierter als die alten,
Jedenfalls klingt "Raumpflegerin" allemal respektvoller als "Putze".
Unbestritten. "Meine Alte" ist auch nicht besonders respektvoll, kann
es, im Kontext betrachtet, aber sein.
Post by Christina Kunze
Ich verstehe nicht, warum manche in Diskussionen ständig mit so abwertendem
Vokabular agieren müssen.
Kein Sprachtabu!
Post by Christina Kunze
Man hat nicht "eine Putze zur 'Raumpflegerin' befördert", man hat den Beruf
"Putzfrau" in "Raumpflegerin" umbenannt.
Wer sowieso schon "Putze" sagt und damit seine ganze Verachtung ausdrückt,
der wird die Raumpflegerin auch nicht höher achten, das ist klar.
Und du meinst, wer vorher Putzfrau gesagt hat, wird dies tun?

Das ist wie bei den "Auszubildenden". Werden die höher geachtet als die
Lehrlinge?
Da hat man sich vorher was gedacht.

Detlef
--
Verordnetes Gendern _ist_ Fundamentalismus!
[Henning Sponbiel]
Ralf Joerres
2020-08-25 17:49:40 UTC
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Post by Detlef Meißner
Das ist wie bei den "Auszubildenden". Werden die höher geachtet als die
Lehrlinge?
Da hat man sich vorher was gedacht.
Dieses Sprachungetüm stammt aus dem Berusbildungsgesetz von 1969. Dem
Gesetzgeber ging es u.a. darum, die an einer Berufsausbildung (alt:
Lehre) Beteiligten begrifflich klar zu trennen. Insbesondere ging es um
die Unterscheidung zwischen 'dem' Ausbildenden (das ist in der Regel
außer beim Einzelunternehmer keine natürliche Person, sondern die den
Ausbildungsbetrieb führende Gesellschaft, verkürzt 'der
Ausbildungsbetrieb', z.B. die 'Karstadt Kaufhof AG') und dem 'Ausbilder'
- letzterer eine natürliche Person, die mit der konkreten Ausbildung des
Azubis beauftragt ist.

Es ging nicht darum, dem 'Stift' durch diese sprachliche
Verkomplizierung ein gehobenes Image zu verpassen. Auszubildende in
gewerblichen Berufen tun sich teilweise schwer, den Sinn dieser drei
Bezeichnungen wirklich zu verstehen. Was sie verstehen, ist, dass eine
Ausbildung etwas ist, das man anstreben sollte, und dass man dafür einen
Ausbildungsvertrag braucht. Auf dem stehen diese Bezeichnungen dann
drauf, sind aber in dieser verklausulierten Weise dem
Ausbildungsanfänger unverständlich.

Der alte 'Lehrherr' wäre in dem neuen Schema der auch konkret
ausbildende Einzelunternehmer, also Ausbildender und Ausbilder in
Personalunion.

Ralf Joerres
Detlef Meißner
2020-08-25 18:12:47 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Das ist wie bei den "Auszubildenden". Werden die höher geachtet als die
Lehrlinge?
Da hat man sich vorher was gedacht.
Dieses Sprachungetüm stammt aus dem Berusbildungsgesetz von 1969. Dem
Gesetzgeber ging es u.a. darum, die an einer Berufsausbildung (alt: Lehre)
Beteiligten begrifflich klar zu trennen.
Mag sein.
Post by Ralf Joerres
Es ging nicht darum, dem 'Stift' durch diese sprachliche Verkomplizierung ein
gehobenes Image zu verpassen.
Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als man, wenn man von Stift
oder Lehrling sprach, empört angesehen oder zurechtgewiesen wurde.

Parallelen zu heute, die Genderei betreffend, sind festzustellen.

Detlef
--
Die Mathematik lehrt uns, dass man Nullen nicht übersehen darf.
Ralf Joerres
2020-08-25 18:41:56 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Das ist wie bei den "Auszubildenden". Werden die höher geachtet als
die Lehrlinge?
Da hat man sich vorher was gedacht.
Dieses Sprachungetüm stammt aus dem Berusbildungsgesetz von 1969. Dem
Lehre) Beteiligten begrifflich klar zu trennen.
Mag sein.
Post by Ralf Joerres
Es ging nicht darum, dem 'Stift' durch diese sprachliche
Verkomplizierung ein gehobenes Image zu verpassen.
Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als man, wenn man von Stift
oder Lehrling sprach, empört angesehen oder zurechtgewiesen wurde.
Ich weiß ja nicht, wer da von wem empört angesehen wurde.

Die Handwerker haben auch ihren eigenen Sprachstolz, wir durften und
dürfen das immer noch leidvoll in den erbitterten Fehden um
Schraubenzieher, Zollstöcke und Glühbirnen erfahren.

Ralf J.
Detlef Meißner
2020-08-25 21:33:15 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Post by Ralf Joerres
Post by Detlef Meißner
Das ist wie bei den "Auszubildenden". Werden die höher geachtet als die
Lehrlinge?
Da hat man sich vorher was gedacht.
Dieses Sprachungetüm stammt aus dem Berusbildungsgesetz von 1969. Dem
Gesetzgeber ging es u.a. darum, die an einer Berufsausbildung (alt: Lehre)
Beteiligten begrifflich klar zu trennen.
Mag sein.
Post by Ralf Joerres
Es ging nicht darum, dem 'Stift' durch diese sprachliche Verkomplizierung
ein gehobenes Image zu verpassen.
Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als man, wenn man von Stift oder
Lehrling sprach, empört angesehen oder zurechtgewiesen wurde.
Ich weiß ja nicht, wer da von wem empört angesehen wurde.
Ich (und andere Personen) von den Sprachkorrekteuren, das waren die
VorläuferInnen der GenderistInnen.

Detlef
--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)
Martin Gerdes
2020-08-25 22:31:33 UTC
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Post by Christina Kunze
Jedenfalls klingt "Raumpflegerin" allemal respektvoller als "Putze".
Warum eigentlich?

Eine Putze ist eine Person, die putzt. Der Begriff "Putze" gilt als
pejorativ.

Wer schießt, ist ein Schütze.
Wer etwas beobachtet und es hinterher vor Gericht bezeugen kann, ist ein
Zeuge.

Beide Begriffe gelten als neutral.

Warum?

Sie sind gleich gebildet wie die "Putze" (oder auch die "Saftschubse").
Johannes Leckebusch
2020-08-25 22:54:21 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Jedenfalls klingt "Raumpflegerin" allemal respektvoller als "Putze".
Warum eigentlich?
Eine Putze ist eine Person, die putzt. Der Begriff "Putze" gilt als
pejorativ.
Wer schießt, ist ein Schütze.
Wer etwas beobachtet und es hinterher vor Gericht bezeugen kann, ist ein
Zeuge.
Beide Begriffe gelten als neutral.
Warum?
Sie sind gleich gebildet wie die "Putze" (oder auch die "Saftschubse").
Ich glaube, das hat schon damit zu tun, dass es um jemanden geht, der
eine notwendige, aber nicht besonders hochrangige oder angesehene
Tätigkeit verrichtet. Putzen ist halt - Dreck wegmachen. Natürlich kann
man es auch etwas höherwertiger als "Reinigen", "Raumpflege" oder
dergleichen bezeichnen.

Macht man nun aus "putzen" einfach "Putze", wird das niederrangige
belassen oder gar betont: Jemand, der nix besseres kann oder macht.

Der Ausdruck "Putzfrau" betont aber, dass das eine bestimmte Person ist
- speziell eine Frau - die diese Tätigkeit nun einmal ausübt. Die
Aufmerksamkeit wird etwas mehr darauf gelenkt, dass das ein Mensch ist,
der das nun einmal macht - sich dafür hergibt, weil es halt jemand
machen muss.
--
Johannes Leckebusch - AR3

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Christina Kunze
2020-08-26 05:22:46 UTC
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Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Jedenfalls klingt "Raumpflegerin" allemal respektvoller als "Putze".
Warum eigentlich?
Eine Putze ist eine Person, die putzt. Der Begriff "Putze" gilt als
pejorativ.
Dann macht wohl der Ton die Musik. Oder das Sprachregister.

Oder zweifelst Du daran, dass "Putze" pejorativ/herablassend verwendet wird?

chr
Jakob Achterndiek
2020-08-26 09:28:34 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Post by Christina Kunze
Jedenfalls klingt "Raumpflegerin" allemal respektvoller als "Putze".
Warum eigentlich?
Eine Putze ist eine Person, die putzt. Der Begriff "Putze" gilt als
pejorativ.
Dann macht wohl der Ton die Musik. Oder das Sprachregister.
Oder zweifelst Du daran, dass "Putze" pejorativ/herablassend verwendet wird?
Woher nehmen eigentlich die Moralapostel den Anspruch zu entscheiden,
wie _von_mir_ teilweise uralte, jedenfalls immer eingeschliffene Wörter
"verwendet werden"? Wer seinen Mitmenschen den schuldigen Respekt nicht
anders bezeugen kann als mit "klingenden" Wörtern, der sollte seinen
Charakter prüfen, nicht mein Vokabular!
Was das "Register" betrifft: Klar ist (hoffentlich auch allen hier
Mitlesenden), daß ich die schwarze Perle, die (mit geregeltem Vertrag
und regelmäßig) zu uns ins Haus kommt, nicht mit "Hallo Putze!" anrede.
Aber wenn meine Frau mich erinnert: "Morgen kommt die Putze", dann werde
ich aus Respekt vor deren Arbeit schon mal ein bißchen Ordnung auf
meinem Schreibtisch schaffen. Und bei der Putze bedanke ich mich fast
jedes Mal höflich dafür, daß sie bei meinem Zimmer den Anfang macht,
damit ich nachher mei Ruh' hab. Dabei nenne ich sie mit Vornamen und per
"Sie"; sie hat darum gebeten.
--
j/\a
Henning Sponbiel
2020-08-26 07:04:02 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Man hat nicht "eine Putze zur 'Raumpflegerin' befördert", man hat den
Beruf "Putzfrau" in "Raumpflegerin" umbenannt.
Wer sowieso schon "Putze" sagt und damit seine ganze Verachtung
ausdrückt, der wird die Raumpflegerin auch nicht höher achten, das ist klar.
Wenn sich Menschen unterhalten und überlegen, eine "Raumpflegerin" zu
beschäftigen, dann ist in der Regel die Rede von einer "Putzfrau".

Ja, ich wage sogar zu behaupten, dass im alltäglichen Sprachgebrauch
niemand von einer "Raumpflegerin" spricht.


Henning
Detlef Meißner
2020-08-26 08:01:28 UTC
Permalink
Post by Henning Sponbiel
Post by Christina Kunze
Man hat nicht "eine Putze zur 'Raumpflegerin' befördert", man hat den
Beruf "Putzfrau" in "Raumpflegerin" umbenannt.
Wer sowieso schon "Putze" sagt und damit seine ganze Verachtung
ausdrückt, der wird die Raumpflegerin auch nicht höher achten, das ist klar.
Wenn sich Menschen unterhalten und überlegen, eine "Raumpflegerin" zu
beschäftigen, dann ist in der Regel die Rede von einer "Putzfrau".
Ja, ich wage sogar zu behaupten, dass im alltäglichen Sprachgebrauch
niemand von einer "Raumpflegerin" spricht.
Allenfalls von Hodenmasseuse.

Detlef
--
Wer Fragen stellt, muss gegenwärtig sein, Anworten zu bekommen, die
nicht gefallen..
Detlef Meißner
2020-08-25 14:15:20 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Mit welchem Recht wird den Älteren, die das generische Maskulinum mit
der Muttermilch eingesogen haben, abgesprochen, es weiter benutzen zu
dürfen, ohne dass man ihnen Gedankenlosigkeit oder Schlimmeres nachsagt?
Was sollen eigentlich immer diese herbeifantasierten Verbote?
Auch die Jüngeren benutzen weiterhin das generische Maskulinum, das sie ebenso
mit der Muttermilch eingesogen haben.
Ist das typisches Rentnergehabe, dass man unterstellt, etwas sei verboten, bloß
weil es nicht mehr alternativlos ist?
Für mich ist dieser Genderei auf Deibel komm raus ein totaler Schwachsinn.
Ist ungefähr so, wie wenn man eine Putze zur "Raumpflegerin", einen
Hausmeister zum "Facility-Manager" befördert, ohne aber ihre
Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung zu ändern.
Es hört sich besser an, besonders dann, wenn man sich selbst so
benennt.

Aber es muss auf jeden Fall Englisch sein, dann weiß niemand mehr so
richtig, was es bedeutet.
Allerdings sollten die Personen dann auch die Fähigkeit besitzen, das
Wort richtig auszusprechen und zu schreiben.

Detlef
--
„Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen,
wahrhaftig Wahrheit ist oder ob es uns nur so scheint." (H. v. Kleist)
U***@web.de
2020-08-25 14:34:19 UTC
Permalink
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Deiner Person auszuräumen:

Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Stefan Schmitz
2020-08-25 14:48:32 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Was ist für dich der Unterschied zwischen "Putzfrau" und "Putze", wenn nicht
der gleiche wie zwischen "Tankstelle" und "Tanke"?

Ist die Kurzform für einen ungebildeten Mann mit Anstand okay?
U***@web.de
2020-08-25 14:57:46 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Was ist für dich der Unterschied zwischen "Putzfrau" und "Putze", wenn nicht
der gleiche wie zwischen "Tankstelle" und "Tanke"?
Tanke bezeichnet keine Person*, und wenn
jemand berichtet, er arbeite an der Tanke,
dann ist das nicht schön, aber außerhalb
von Sprachkursen hinzunehmen.

*) Bezeichnend, daß man Dir das erklären muß.
Es kommt insofern nicht darauf an, daß die
Wortverkürzungsbildung ähnlich sei.
Hans
2020-08-25 15:22:28 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Was ist für dich der Unterschied zwischen "Putzfrau" und "Putze", wenn nicht
der gleiche wie zwischen "Tankstelle" und "Tanke"?
Ist die Kurzform für einen ungebildeten Mann mit Anstand okay?
Für mich angeblich ungebildeten Mann ist das alles okay.
Stefan Schmitz
2020-08-25 15:27:27 UTC
Permalink
Post by Hans
Post by Stefan Schmitz
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Was ist für dich der Unterschied zwischen "Putzfrau" und "Putze", wenn nicht
der gleiche wie zwischen "Tankstelle" und "Tanke"?
Ist die Kurzform für einen ungebildeten Mann mit Anstand okay?
Für mich angeblich ungebildeten Mann ist das alles okay.
Ohne Anstand eh.
Hans
2020-08-25 15:31:01 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Hans
Post by Stefan Schmitz
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Was ist für dich der Unterschied zwischen "Putzfrau" und "Putze", wenn nicht
der gleiche wie zwischen "Tankstelle" und "Tanke"?
Ist die Kurzform für einen ungebildeten Mann mit Anstand okay?
Für mich angeblich ungebildeten Mann ist das alles okay.
Ohne Anstand eh.
Deine Meinung ist deine Meinung, für mich aber unerheblich.
Detlef Meißner
2020-08-25 15:45:16 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?

Detlef
--
"Was die Massen überzeugt, sind keine Fakten, noch nicht einmal
erfundene Fakten, sondern die Konsistenz der Illusion." (Hannah Arendt)
Johannes Leckebusch
2020-08-25 16:31:56 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Detlef Meißner
2020-08-25 17:13:00 UTC
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Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Nur dann, wenn man wirklich überzeugt ist, dass sie männlich ist.
https://www.story.one/de/u/caroline-kleibel-359f44d2/putzmann-in-frauenkleidern/

Man könnte auch "Putzhilfe" (die, weiblich) sagen, oder "Perle".
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/reiner-kant-die-maennliche-putzperle-12902744.html

Detlef
--
„Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen,
wahrhaftig Wahrheit ist oder ob es uns nur so scheint." (H. v. Kleist)
Johannes Leckebusch
2020-08-25 17:32:55 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Nur dann, wenn man wirklich überzeugt ist, dass sie männlich ist.
https://www.story.one/de/u/caroline-kleibel-359f44d2/putzmann-in-frauenkleidern/
Das ist ja traurig-lustig!
Post by Detlef Meißner
Man könnte auch "Putzhilfe" (die, weiblich) sagen, oder "Perle".
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/reiner-kant-die-maennliche-putzperle-12902744.html
Ein Putzroman - habe ich jetzt aber nur angelesen.
--
Johannes Leckebusch - AR3

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https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Detlef Meißner
2020-08-25 17:41:32 UTC
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Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Nur dann, wenn man wirklich überzeugt ist, dass sie männlich ist.
https://www.story.one/de/u/caroline-kleibel-359f44d2/putzmann-in-frauenkleidern/
Das ist ja traurig-lustig!
Post by Detlef Meißner
Man könnte auch "Putzhilfe" (die, weiblich) sagen, oder "Perle".
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/reiner-kant-die-maennliche-putzperle-12902744.html
Ein Putzroman - habe ich jetzt aber nur angelesen.
Eins ist klar: Nacktputzen ist der neue(re) Trend und bringt auch mehr
ein.

Detlef
--
Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten
Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese
Sprache zu lernen. (Mark Twain)
Johannes Leckebusch
2020-08-25 16:31:56 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Johannes Leckebusch
2020-08-25 16:33:24 UTC
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Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Öhm - da war wohl der "Senden"-Button (also die Knöpfin) verdreckt ...
--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
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https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Jakob Achterndiek
2020-08-25 17:50:52 UTC
Permalink
Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Mancherorts nannte man einen Offiziersburschen früher einen Putzer.
Hašeks Schwejk war ein solcher.
--
j/\a
Detlef Meißner
2020-08-25 18:13:34 UTC
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Post by Jakob Achterndiek
Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Mancherorts nannte man einen Offiziersburschen früher einen Putzer.
Hašeks Schwejk war ein solcher.
Im Fußball gibt es den Ausputzer.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Martin Gerdes
2020-08-25 22:31:33 UTC
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Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Oder vielleicht gar "Puter"?

Katze - Kater.
Putze - Puter.
Johannes Leckebusch
2020-08-25 22:45:56 UTC
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Post by Martin Gerdes
Post by Johannes Leckebusch
Post by Detlef Meißner
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Müsste man dann anstandshalber "Putzerich" nennen, gelle!
Oder vielleicht gar "Puter"?
Katze - Kater.
Putze - Puter.
Tss tss tsss ...
--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Hans
2020-08-25 16:50:45 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Natürlich. Wie auch "Hebamme" männlich sein kann.
HC Ahlmann
2020-08-25 21:42:55 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Nein, dann hieße es der Putzer und der macht die Wand schön statt
sauber.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> geht am 19.11.2020 offline
Detlef Meißner
2020-08-25 21:46:31 UTC
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Post by HC Ahlmann
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Nein, dann hieße es der Putzer und der macht die Wand schön statt
sauber.
Ob sie danach schön ist, ist Ansichtssache.
BTW: Es fehlt (mindestens) ein Komma.

Was hältst du von der Putze in der Butze?

Detlef
--
Verordnetes Gendern _ist_ Fundamentalismus!
[Henning Sponbiel]
Johannes Leckebusch
2020-08-25 21:47:37 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Nein, dann hieße es der Putzer und der macht die Wand schön statt
sauber.
Endlich was, das Frauen nicht tun können:

Put|zer, der; -s, -: 1. (ugs.) a) jmd., der etw. putzt (z.B.
Schuhputzer, Maschinenputzer); b) Stuckateur, Gipser. 2. (Soldatenspr.
veraltet) Bursche (2).

© 2000 Dudenverlag

... oder wie hießen die dann?
--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Detlef Meißner
2020-08-26 07:28:23 UTC
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Post by Johannes Leckebusch
Post by HC Ahlmann
Post by Detlef Meißner
Post by U***@web.de
Post by Hans
wie wenn man eine Putze
Nur um etwaige Mißverständnisse hinsichtlich
Ein gebildeter Mann mit Anstand spricht nicht
so über eine Frau.
Kann "die Putze" nicht auch männlich sein?
Nein, dann hieße es der Putzer und der macht die Wand schön statt
sauber.
Put|zer, der; -s, -: 1. (ugs.) a) jmd., der etw. putzt (z.B.
Schuhputzer, Maschinenputzer); b) Stuckateur, Gipser. 2. (Soldatenspr.
veraltet) Bursche (2).
Dazu: Noch nie was von Schuhputzerinnen gehört und auch noch nie eine
gesehen. Warum eigentlich?

Detlef
--
„Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen,
wahrhaftig Wahrheit ist oder ob es uns nur so scheint." (H. v. Kleist)
Ralf Joerres
2020-08-25 16:47:24 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Mit welchem Recht wird den Älteren, die das generische Maskulinum mit
der Muttermilch eingesogen haben, abgesprochen, es weiter benutzen zu
dürfen, ohne dass man ihnen Gedankenlosigkeit oder Schlimmeres nachsagt?
Was sollen eigentlich immer diese herbeifantasierten Verbote?
Auch die Jüngeren benutzen weiterhin das generische Maskulinum, das sie ebenso
mit der Muttermilch eingesogen haben.
Ist das typisches Rentnergehabe, dass man unterstellt, etwas sei verboten, bloß
weil es nicht mehr alternativlos ist?
Ich wollte nicht sagen, dass (wie jetzt in NRW bei Nicht-Maskengebrauch
an Bushaltestellen und auf offenen Bahnsteigen) Rollkommandos anrücken,
die generische Bußgelder verhängen. Es geht um die Bewertung, um ich sag
mal Koketterien im öffentlichen Sprachgebrauch, etwa in
Polit-Talkrunden. Wer von den älteren Herr- und Damschaften benutzt da
noch ganz unverfänglich permanent das generische Maskulinum? Natürlich
kann sich niemand ganz frei davon machen, selbst Hardcore-Genderer sind
nicht davor gefeit, immer mal wieder auch generisch zu sprechen, nur:
Besser wäre es in ihren Augen, wenn sie dies _immer_ vermeiden könnten,
und besser wäre überhaupt die Welt, wenn das generische Maskulinum
komplett aus dem Sprachgebrauch aller verschwinden würde, und es wird
mit erheblichem Aufwand daran gearbeitet, auch dafür zu sorgen, und in
den öffentlich-rechtlichen Medien sind sie damit inzwischen sehr weit
gekommen. Denkst du nicht, dass in den Sendeanstalten Sprachregelungen
und Hausregeln existieren, die das erwünschte Sprachverhalten so
verbindlich wie möglich machen? Denkst du, da gibt es Ausnahmeregeln für
ältere Mitarbeiter?

Gruß Ralf Joerres
Stefan Schmitz
2020-08-25 17:34:25 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Mit welchem Recht wird den Älteren, die das generische Maskulinum mit
der Muttermilch eingesogen haben, abgesprochen, es weiter benutzen zu
dürfen, ohne dass man ihnen Gedankenlosigkeit oder Schlimmeres nachsagt?
Was sollen eigentlich immer diese herbeifantasierten Verbote?
Auch die Jüngeren benutzen weiterhin das generische Maskulinum, das sie ebenso
mit der Muttermilch eingesogen haben.
Ist das typisches Rentnergehabe, dass man unterstellt, etwas sei verboten, bloß
weil es nicht mehr alternativlos ist?
Ich wollte nicht sagen, dass (wie jetzt in NRW bei Nicht-Maskengebrauch
an Bushaltestellen und auf offenen Bahnsteigen) Rollkommandos anrücken,
die generische Bußgelder verhängen.
Warum hast du es dann so ähnlich formuliert?
Post by Ralf Joerres
Es geht um die Bewertung, um ich sag
mal Koketterien im öffentlichen Sprachgebrauch, etwa in
Polit-Talkrunden. Wer von den älteren Herr- und Damschaften benutzt da
noch ganz unverfänglich permanent das generische Maskulinum? Natürlich
kann sich niemand ganz frei davon machen, selbst Hardcore-Genderer sind
Besser wäre es in ihren Augen, wenn sie dies _immer_ vermeiden könnten,
und besser wäre überhaupt die Welt, wenn das generische Maskulinum
komplett aus dem Sprachgebrauch aller verschwinden würde, und es wird
mit erheblichem Aufwand daran gearbeitet, auch dafür zu sorgen, und in
den öffentlich-rechtlichen Medien sind sie damit inzwischen sehr weit
gekommen. Denkst du nicht, dass in den Sendeanstalten Sprachregelungen
und Hausregeln existieren, die das erwünschte Sprachverhalten so
verbindlich wie möglich machen? Denkst du, da gibt es Ausnahmeregeln für
ältere Mitarbeiter?
Klar, wer sich in die Öffentlichkeit begibt und dort äußert, muss sich anpassen
oder mit Kritik leben. Dennoch gibt es Protagonisten, die konsequent nicht
gendern.
Und dass sich Mitarbeiter der Sender an deren Sprachregelungen halten müssen,
ist wie bei jedem anderen Arbeitgeber selbstverständlich.
Ralf Joerres
2020-08-25 18:34:42 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Mit welchem Recht wird den Älteren, die das generische Maskulinum mit
der Muttermilch eingesogen haben, abgesprochen, es weiter benutzen zu
dürfen, ohne dass man ihnen Gedankenlosigkeit oder Schlimmeres nachsagt?
Was sollen eigentlich immer diese herbeifantasierten Verbote?
Auch die Jüngeren benutzen weiterhin das generische Maskulinum, das sie ebenso
mit der Muttermilch eingesogen haben.
Ist das typisches Rentnergehabe, dass man unterstellt, etwas sei verboten, bloß
weil es nicht mehr alternativlos ist?
Ich wollte nicht sagen, dass (wie jetzt in NRW bei Nicht-Maskengebrauch
an Bushaltestellen und auf offenen Bahnsteigen) Rollkommandos anrücken,
die generische Bußgelder verhängen.
Warum hast du es dann so ähnlich formuliert?
Post by Ralf Joerres
Es geht um die Bewertung, um ich sag
mal Koketterien im öffentlichen Sprachgebrauch, etwa in
Polit-Talkrunden. Wer von den älteren Herr- und Damschaften benutzt da
noch ganz unverfänglich permanent das generische Maskulinum? Natürlich
kann sich niemand ganz frei davon machen, selbst Hardcore-Genderer sind
Besser wäre es in ihren Augen, wenn sie dies _immer_ vermeiden könnten,
und besser wäre überhaupt die Welt, wenn das generische Maskulinum
komplett aus dem Sprachgebrauch aller verschwinden würde, und es wird
mit erheblichem Aufwand daran gearbeitet, auch dafür zu sorgen, und in
den öffentlich-rechtlichen Medien sind sie damit inzwischen sehr weit
gekommen. Denkst du nicht, dass in den Sendeanstalten Sprachregelungen
und Hausregeln existieren, die das erwünschte Sprachverhalten so
verbindlich wie möglich machen? Denkst du, da gibt es Ausnahmeregeln für
ältere Mitarbeiter?
Klar, wer sich in die Öffentlichkeit begibt und dort äußert, muss sich anpassen
oder mit Kritik leben. Dennoch gibt es Protagonisten, die konsequent nicht
gendern.
Und dass sich Mitarbeiter der Sender an deren Sprachregelungen halten müssen,
ist wie bei jedem anderen Arbeitgeber selbstverständlich.
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben aber anders als
Privatunternehmen mit ihren hehren Leitbildern und deren offensichtlich
manipulativen Absichten nach meiner Auffassung nicht das Recht, den
allgemeinen Sprachgebrauch durch Ausrichtung an einer ideologischen Norm
in maßgeblicher Weise mitzuprägen. Das generische Maskulinum ist tief im
deutschen Sprachsystem verankert, und daran auf diese Weise
herumzuschrauben, ist vielleicht arbeitsrechtlich möglich, aber
fragwürdig. Es gibt immer wieder kleinere Vorstöße, um den allgemeinen
Sprachgebrauch zu beeinflussen (z.B. wird hier und da versucht, die
Aussprache 'Liebüen' durchzusetzen), aber die Abschaffung des
generischen Maskulinums ist keine solche kosmetische Operation sondern
ein kompletter Sprachumbau in etlichen Bereichen, und so etwas muss sich
eine Sprachgemeinschaft nicht unwidersprochen gefallen lassen. Aber wie
gesagt, die meisten zucken nur mit den Schultern, und viele glauben
wahrscheinlich, sie sind auf der Seite der 'Guten', wenn sie da einfach
mit-trotten. Warum immer gleich sprechen, warum nicht einfach mal sich
auf ein anderes Sprechen einlassen...!? Die vom Fernsehen machen's doch
auch.

Nein danke.

Ralf Joerres
Sergio Gatti
2020-08-25 21:38:39 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben aber anders als
Privatunternehmen mit ihren hehren Leitbildern und deren offensichtlich
manipulativen Absichten nach meiner Auffassung nicht das Recht, den
allgemeinen Sprachgebrauch durch Ausrichtung an einer ideologischen Norm
in maßgeblicher Weise mitzuprägen.
Ich nehme jede Wette an, dass du völlig einverstanden wärst, wenn der
Sprachgebrauch der öffentlich-rechtlichen Sender deiner Ideologie
entspräche.
Post by Ralf Joerres
Das generische Maskulinum ist tief im
deutschen Sprachsystem verankert, und daran auf diese Weise
herumzuschrauben, ist vielleicht arbeitsrechtlich möglich, aber
fragwürdig. Es gibt immer wieder kleinere Vorstöße, um den allgemeinen
Sprachgebrauch zu beeinflussen (z.B. wird hier und da versucht, die
Aussprache 'Liebüen' durchzusetzen),
Wer "Lübi-en" sagen will, soll konsequenterweise Lybien schreiben.
Post by Ralf Joerres
aber die Abschaffung des
generischen Maskulinums ist keine solche kosmetische Operation sondern
ein kompletter Sprachumbau in etlichen Bereichen, und so etwas muss sich
eine Sprachgemeinschaft nicht unwidersprochen gefallen lassen.
Wenn ich DESD lese, habe ich überhaupt nicht den Eindruck, dass jemand
sich diese Änderung unwidersprochen gefallen ließe.
Detlef Meißner
2020-08-25 21:43:12 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Ralf Joerres
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben aber anders als
Privatunternehmen mit ihren hehren Leitbildern und deren offensichtlich
manipulativen Absichten nach meiner Auffassung nicht das Recht, den
allgemeinen Sprachgebrauch durch Ausrichtung an einer ideologischen Norm
in maßgeblicher Weise mitzuprägen.
Ich nehme jede Wette an, dass du völlig einverstanden wärst, wenn der
Sprachgebrauch der öffentlich-rechtlichen Sender deiner Ideologie
entspräche.
Jeder Trick ist wirkungslos, wenn er erkannt wird.

Detlef
--
„Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen,
wahrhaftig Wahrheit ist oder ob es uns nur so scheint." (H. v. Kleist)
Markus Ermert
2020-08-26 07:58:37 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
. Warum immer gleich sprechen, warum nicht einfach mal sich
auf ein anderes Sprechen einlassen...!? Die vom Fernsehen machen's doch
Warum eigentlich nicht? Was genau spricht dagegen, mal etwas
auszuprobieren, um es ggf. dann wieder zu verwerfen, wenn es sich als
unschön, unpraktisch, der Verständlichkeit schadend oder nicht allgemein
akzeptabel herausstellt? So funktioniert Entwicklung.

Es ist doch schön, dass so etwas in der Sprache viel leichter und kreativer
möglich ist als in der Luftfahrt oder bei der Atomkraft.
Stefan Ram
2020-08-25 14:58:14 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
*Die* Fälle möchte ich sehen. Schätze mal, du bist über die
Milchmädchenrechnungen von Auto-Abhängigen, die nur den Spritpreis
|Im Jahr 2014 betrugen nach ihren Berechnungen die
|Gesamtkosten (TCO) eines solchen Elektrofahrzeugs inklusive
|Anschaffung, Kraftstoff- und anderer laufender Kosten
|monatlich 603 Euro, die eines Verbrenners 561 Euro.
2015

Das wären zirka 19 Euro pro Tag.

|Im Detail können die Autobesitzer sehr gut einschätzen, wie
|viel sie für Kraftstoffe ausgeben. Die anderen drei
|Hauptkosten des Autobesitzes, nämlich Abschreibungen,
|Reparaturen, Steuern und Versicherungen unterschätzen sie
|hingegen stark.
April 2020

|Der Verkehr belastet die Allgemeinheit in Deutschland einer
|Studie zufolge durch seine Nebenwirkungen mit fast 150
|Milliarden Euro im Jahr.
...
|Der Analyse zufolge ist der Straßenverkehr mit fast 95 Prozent
|beinahe für die gesamte Summe verantwortlich.
2019

Autobesitzer, die ihr Auto auf Straßen parken, können auch
nie einen Tag zu Hause bleiben, weil sie immer prüfen müssen,
ob dort, wo ihr Auto geparkt wurde, nicht neue, temporäre
Halteverbotsschilder (wegen temporärer Arbeiten) aufgestellt
wurden, und sie das Auto versetzen müssen.
Bertel Lund Hansen
2020-08-25 18:18:18 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
|Der Analyse zufolge ist der Straßenverkehr mit fast 95 Prozent
|beinahe für die gesamte Summe verantwortlich.
2019
Wenn er auch für 95 % vom Transport sorgt, ist das wohl nicht
merkwürdig?
--
/Bertel
Bertel Lund Hansen
2020-08-25 13:14:36 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein darf, verstehe ich nicht.
Genderfreie Antwort: weil er bezahlt hat und nicht zu knapp (jedenfalls in
vielen Fällen teurer als mit dem Auto)
"Gast" auf Dänisch ist eigentlich zwei ähnliche Wörter, die
zusammengeschmolzen sind (sagt ODS):

1. von Niederdeutsch, Frisisch "gast" (= Gejst)
2. Deutsch "Gast" (Dänisch "gæst"))

Vorher hatte es viele Bedeutungen, aber ich habe immer nur eine
gekannt: Seemann mit einer spezifischen Arbeit, z.B. "topgast".

PS. Wäre

"Gast" auf Dänisch sind eigentlich zwei ähnliche Wörter ...

möglich? Besser?
--
/Bertel
Stefan Schmitz
2020-08-25 13:51:38 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
"Gast" auf Dänisch ist eigentlich zwei ähnliche Wörter, die
1. von Niederdeutsch, Frisisch "gast" (= Gejst)
2. Deutsch "Gast" (Dänisch "gæst"))
Existieren beide Wörter parallel? Was heißt dann "zusammengeschmolzen"? (Besser
wäre "verschmolzen".)
Oder gibt es nur noch eins, in dem beide vereinigt sind? Welches?

Und was bedeutet (=Geijst)?
Post by Bertel Lund Hansen
Vorher hatte es viele Bedeutungen, aber ich habe immer nur eine
gekannt: Seemann mit einer spezifischen Arbeit, z.B. "topgast".
PS. Wäre
"Gast" auf Dänisch sind eigentlich zwei ähnliche Wörter ...
möglich? Besser?
Beides ist möglich. Kommt drauf an, welche der beiden Sichtweisen man betonen
möchte. Mir gefällt hier die zweite Version wesentlich besser.
Bertel Lund Hansen
2020-08-25 14:07:17 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Existieren beide Wörter parallel?
Nein.
Post by Stefan Schmitz
Oder gibt es nur noch eins, in dem beide vereinigt sind?
Ja.
Post by Stefan Schmitz
Und was bedeutet (=Geijst)?
"Geist".
--
/Bertel
U***@web.de
2020-08-25 14:21:00 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Helmut Richter
Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein darf, verstehe ich nicht.
Genderfreie Antwort: weil er bezahlt hat und nicht zu knapp (jedenfalls in
vielen Fällen teurer als mit dem Auto)
"Gast" auf Dänisch ist eigentlich zwei ähnliche Wörter, die
1. von Niederdeutsch, Frisisch "gast" (= Gejst)
2. Deutsch "Gast" (Dänisch "gæst"))
Vorher hatte es viele Bedeutungen, aber ich habe immer nur eine
gekannt: Seemann mit einer spezifischen Arbeit, z.B. "topgast".
Auch wir haben/hatten den Signalgast, der durchaus zur
Besatzung gehört(e). Wohl auch Rudergast.

Und im Plural -gasten statt Gäste.
Marc Olschok
2020-08-25 14:15:42 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Post by Stefan Ram
Post by Stefan Ram
|Jeder Reisende klagt, er finde schlechte Bewirtung;
Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827) - Johann Wolfgang Goethe
|viele Englisch-Lernende in Schule und Erwachsenenbildung
aus einem Buch von 1984
Gut aufgespießt. Sowas wird's auch in vergangenen Zeiten öfter mal
gegeben haben, aber nicht in epidemischem Ausmaß mit
Maßregelungsandrohung, bzw. nicht als Auslöser einer sozialen Kontroverse.
Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit
Stehplatz Nähe Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen
'Reisenden' zu nennen, finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in
Richtung Duisburg werden gebeten, in Essen auszusteigen und mit der
Regionalbahn 33 weiterzufahren'). Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein
darf, verstehe ich nicht.
Darf er doch, aber die Gastlichkeit der S-Bahn dürfte doch eher hinter den
Erwartungen der meisten Leute zurückbleiben.

Ich halte 'Reisende' für vollkommen in Ordnung, insbesondere weil hier
-- anders als z.B. bei (Studenten --> Studierende) -- nicht mit der
Brechstange ein bereits bestehendes PPA ersetzt wird.
Es fügt sich auch gut mit den Bezeichnungen des jeweiligen Verkehrsmittels
zusammen ('Bahnreisende', 'Flugreisende'). Allenfalls könnte man einwenden,
dass man mit einer Reise eher Vergnügen und Erholung verbindet.

Wenn man allerdings bedenkt, woher eine S-Bahn herkommt, die im
Normalbetrieb über Essen nach Duisburg fährt, so sollte klar sein, dass
eine solche Fahrt auf jeden Fall Vergnügen, Erholung und insgesamt das
Versprechen eines schöneren Lebens in sich birgt.
--
M.O.
Stefan Ram
2020-08-25 15:43:41 UTC
Permalink
Post by Marc Olschok
Ich halte 'Reisende' für vollkommen in Ordnung, insbesondere weil hier
-- anders als z.B. bei (Studenten --> Studierende) -- nicht mit der
Brechstange ein bereits bestehendes PPA ersetzt wird.
Ich denke, daß für mich in meiner Kindheit das normale Wort
eigentlich "Passagier" war. Ich glaube mich zu erinnern,
daß mir "Fahrgast" als markiert vorkam, als ob damit vom
Sprecher der Verkehrsbetriebe freundlich betont werden sollte,
daß die Passagiere "unsere Gäste" sind, also Menschen, die
man nett behandeln soll. Wenn jemand außerhalb der Verkehrs-
betriebe von "Fahrgästen" spricht, ist das dann ein bißchen
schief, da sie ja nicht die Gäste jener Person sind, aber nicht
direkt falsch. Laut Quellen aus dem Web:

Das Wort "Fahrgast" geht möglicherweise auf die
ursprüngliche Bezeichnung für nichtseemannische
Besatzungsangehörige zurück und verbreitete sich im
19. Jahrhundert vielleicht unter dem Einfluß der Eisenbahnen.

"Passagier" wurde im 16. Jh aus dem Italienischen übernommen
und später an die ebenfalls aus dem Italienischen stammende
französische Form "passager" angepaßt.

"The Passenger" ist ein Lied von Iggy Pop, zu dem er laut
Esther Friedman durch seine Fahrten nach Wannsee inspiriert
wurde, die er mit der Berliner S-Bahn unternahm, in der er
immer gerne fuhr.
Sergio Gatti
2020-08-25 18:08:11 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
"Passagier" wurde im 16. Jh aus dem Italienischen übernommen
und später an die ebenfalls aus dem Italienischen stammende
französische Form "passager" angepaßt.
Vielleicht zerstöre ich dein Weltbild, aber mein einsprachiges
Italienisch-Wörterbuch sagt bei "passeggero": [altfranzösisch "passager"
aus "passage" = "passaggio"].

Auch hier <http://www.treccani.it/vocabolario/passeggero> steht: [der.
di passaggio, sul modello del fr. passager]. Übersetzung mit
freundlicher Unterstützung meiner Wenigkeit:
[von "passaggio" abgeleitet nach dem Muster des französischen "passager"].
Ralf Joerres
2020-08-25 17:20:25 UTC
Permalink
Post by Marc Olschok
Post by Ralf Joerres
Post by Stefan Ram
Post by Stefan Ram
|Jeder Reisende klagt, er finde schlechte Bewirtung;
Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827) - Johann Wolfgang Goethe
|viele Englisch-Lernende in Schule und Erwachsenenbildung
aus einem Buch von 1984
Gut aufgespießt. Sowas wird's auch in vergangenen Zeiten öfter mal
gegeben haben, aber nicht in epidemischem Ausmaß mit
Maßregelungsandrohung, bzw. nicht als Auslöser einer sozialen Kontroverse.
Heutzutage den von der Arbeit heimfahrenden S-Bahn-Benutzer mit
Stehplatz Nähe Tür und guten Chancen auf Corona-Bereicherung einen
'Reisenden' zu nennen, finde ich ziemlich hoch gegriffen ('Reisende in
Richtung Duisburg werden gebeten, in Essen auszusteigen und mit der
Regionalbahn 33 weiterzufahren'). Warum er nicht mehr 'Fahrgast' sein
darf, verstehe ich nicht.
Darf er doch, aber die Gastlichkeit der S-Bahn dürfte doch eher hinter den
Erwartungen der meisten Leute zurückbleiben.
Fahrgäste sind nur insofern Gäste, als sie nicht selbst am Steuer
sitzen. Es ist der Gegenbegriff zu 'Fahrzeugführer' bzw. jetzt wohl
'Fahrzeugführende', soweit man dann noch das Gemeinte erahnt.
Post by Marc Olschok
Ich halte 'Reisende' für vollkommen in Ordnung, insbesondere weil hier
-- anders als z.B. bei (Studenten --> Studierende) -- nicht mit der
Brechstange ein bereits bestehendes PPA ersetzt wird.
Es fügt sich auch gut mit den Bezeichnungen des jeweiligen Verkehrsmittels
zusammen ('Bahnreisende',
dafür gab's 'Bahnfahrer'

'Flugreisende'

dafür gab's 'Passagiere' (wie auch für Schiffsreisende).

'Reisende' hört sich harmloser an als 'Bahnfahrende' (Brechstange),
möglicherweise weil es den Reisenden schon vorher verbreitet gab,
nämlich als Handlungsreisenden bzw. Vertreter. Auch der Spruch 'Reisende
soll man nicht aufhalten' dürfte vielfach noch geläufig sein.

). Allenfalls könnte man einwenden,
Post by Marc Olschok
dass man mit einer Reise eher Vergnügen und Erholung verbindet.
Wenn man allerdings bedenkt, woher eine S-Bahn herkommt, die im
Normalbetrieb über Essen nach Duisburg fährt, so sollte klar sein, dass
eine solche Fahrt auf jeden Fall Vergnügen, Erholung und insgesamt das
Versprechen eines schöneren Lebens in sich birgt.
Ja, dahin zielte in etwa mein Einwand.

Ralf Joerres
Stefan Schmitz
2020-08-22 13:46:46 UTC
Permalink
Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Braucht man dieses Verb nicht auch, um 'Urlauber' bilden zu können?

Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
U***@web.de
2020-08-22 13:53:04 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Braucht man dieses Verb nicht auch, um 'Urlauber' bilden zu können?
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Ich weiß nicht, ob der Fleischer Fleischt oder der
heute kaum noch nachgefragte Schnitter schnittete.
Stefan Schmitz
2020-08-22 14:30:39 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Braucht man dieses Verb nicht auch, um 'Urlauber' bilden zu können?
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Ich weiß nicht, ob der Fleischer Fleischt oder der
Das tut er in der Tat. Laut DWDS ist das Verb älter als der Berufsname:

" fleischen Vb. ‘mit Fleisch versehen, Fleisch ablösen’, ahd. fleisken ‘abreißen’ (Hs. 12. Jh.), mhd. vleischen ‘mit Fleisch überziehen, zerfleischen, das Fleisch von der Haut abschaben’ ist im Nhd. noch fachsprachlich, selten in der Allgemeinsprache üblich, bleibt aber erhalten in der Präfixbildung zerfleischen"
Post by U***@web.de
heute kaum noch nachgefragte Schnitter schnittete.
Da ist die Verwandtschaft zum schneiden unübersehbar. Ob dieser Begriff vom
Schnitt oder von einer alten Form des Verbs stammt, finde ich dort nicht.
Aber er entstand zu Zeiten, wo die Wortbildungsregeln anders gewesen sein
könnten als heute.
U***@web.de
2020-08-22 14:52:47 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by U***@web.de
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Braucht man dieses Verb nicht auch, um 'Urlauber' bilden zu können?
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Ich weiß nicht, ob der Fleischer Fleischt oder der
" fleischen Vb. ‘mit Fleisch versehen, Fleisch ablösen’, ahd. fleisken ‘abreißen’ (Hs. 12. Jh.), mhd. vleischen ‘mit Fleisch überziehen, zerfleischen, das Fleisch von der Haut abschaben’ ist im Nhd. noch fachsprachlich, selten in der Allgemeinsprache üblich, bleibt aber erhalten in der Präfixbildung zerfleischen"
Wenn Präfixbildung gilt, biete ich 'beurlauben'.
U***@web.de
2020-08-22 14:55:38 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Anlass für diese Überlegung war das von diesem Verb abgeleitete
'Urlaubende', das hatte ich kürzlich im Radio gehört: 'Urlaubende aus
Risikogebieten ...'
Braucht man dieses Verb nicht auch, um 'Urlauber' bilden zu können?
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Weiß nicht, ob die Wagner wagenten.
Bertel Lund Hansen
2020-08-23 04:59:18 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Lauf - Laufer
Sang - Sänger
Fussball - Fussballer
--
/Bertel
U***@web.de
2020-08-23 05:11:37 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Lauf - Laufer
Also ein Einwohner von Lauf. Läufer allerdings laufen.
Post by Bertel Lund Hansen
Sang - Sänger
Wie beim Schnitter.
Post by Bertel Lund Hansen
Fussball - Fussballer
Sehr schön. Man könnte jetzt noch wegen Nutzen vs.
Tätigkeit herumeiern, muß aber nicht.
U***@web.de
2020-08-23 06:09:55 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fussball - Fussballer
Ich ergänze um die Häusler und Binnenschiffer.
Gut, bei den Häuslern könnte man um das
Derivatem streiten. -ler vom vollgültigen
Haus oder -er vom kleineren.
Ralf Joerres
2020-08-23 08:00:11 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fussball - Fussballer
Ich ergänze um die Häusler und Binnenschiffer.
Gut, bei den Häuslern könnte man um das
Derivatem streiten. -ler vom vollgültigen
Haus oder -er vom kleineren.
Toll, auf was man alles kommen kann. Harren wir also der Fußballenden
(danke, Bertel!), Hausenden - ach, schon vergeben, dann also Häuslenden
und Binnenschiffenden. Und die '100-m-Laufenden' machen sich doch auch
sehr gut in unserer neuen Sprachlandschaft.

Gruß Ralf Joerres
U***@web.de
2020-08-23 08:08:13 UTC
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Post by Ralf Joerres
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fussball - Fussballer
Ich ergänze um die Häusler und Binnenschiffer.
Gut, bei den Häuslern könnte man um das
Derivatem streiten. -ler vom vollgültigen
Haus oder -er vom kleineren.
Toll, auf was man alles kommen kann. Harren wir also der Fußballenden
(danke, Bertel!)
Ich suchte nach einer älteren Berufsbezeichnung
und fand Gärtner und Musiker.
Florian Ritter
2020-08-23 12:38:06 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fussball - Fussballer
Ich ergänze um die Häusler und Binnenschiffer.
Es gab auch Kätner und Büdner - FR
U***@web.de
2020-08-23 18:16:05 UTC
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Post by Florian Ritter
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fussball - Fussballer
Ich ergänze um die Häusler und Binnenschiffer.
Es gab auch Kätner und Büdner
Zudem unterschied man Schlosser und Schließer.
Manfred Hoß
2020-08-23 20:07:50 UTC
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Post by Florian Ritter
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Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fussball - Fussballer
Ich ergänze um die Häusler und Binnenschiffer.
Es gab auch Kätner und Büdner - FR
Die Wacht übernahm der Wächter, befand er sich dabei auf einem Turm, so war
er ein Türmer. Bottiche stellte der Böttcher her.

Gruß
Manfred.
Markus Ermert
2020-08-26 07:51:33 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fischer. Fleischer. Fußballer. Musiker. Mediziner. Schlosser. Pfleger.
Politiker. Farmer. Apotheker.
U***@web.de
2020-08-26 09:26:03 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Stefan Schmitz
Ich kenne kein Beispiel, wo aus einem Substantiv durch Anhängen von -er ein
anderes Substantiv wird, das den Nutzer des ersten beschreibt.
Fischer. Fleischer. Fußballer. Musiker. Mediziner. Schlosser. Pfleger.
Politiker. Farmer. Apotheker.
Sehr schön. Noch wertvoller wäre es unter
Deinerseitiger Berücksichtigung des
Diskussionsstands.

Fischer fischen, Pfleger pflegen.

Farmer ist komplett aus einer Fremdsprache
übernommen, in der der Wortstamm als
Substantiv und Verb existiert.
Ralph Aichinger
2020-08-22 14:03:34 UTC
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Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
Meinem Gefühl nach gibt es "urlauben" als Verb schon "ewig" (40 oder
mehr Jahre), vermutlich weil in Österreich Tourismus sich aufgrund
der ökonomischen Bedeutung stärker in der Sprache niederschlägt.
Post by Ralf Joerres
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Das glaube ich gar nicht. Wenn du einen längeren Text über Tourismus
hast, dann wirst du dort über "urlauben" froh sein, um ein weiteres
Wort zu haben, z.B. um fade Statistiken in Texte zu verwandeln.
"Seit 1978 urlauben jedes Jahr 210.000 Deutsche jährlich in Tirol und
Vorarlberg ..." und im nächsten Satz dann wieder "verbringen ihren
Urlaub" oder "machten Ferien".
Post by Ralf Joerres
Vielleicht ist es auch nicht von einem Verb abgeleitet (ich kenne
'urlauben' nicht), sondern erklärt sich durch das krampfhafte Bemühen,
allen pluralischen Personenbezeichnungen auf -er autokorrekturmäßig die
jetzt ausschließlich anerkannte Endung '-ende' zu verpassen. Da dies
Nö, glaub ich weniger. Eher Tourismussprech oder so.

/ralph
--
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https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
Ralf Joerres
2020-08-22 15:00:14 UTC
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Post by Ralph Aichinger
Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
Meinem Gefühl nach gibt es "urlauben" als Verb schon "ewig" (40 oder
mehr Jahre), vermutlich weil in Österreich Tourismus sich aufgrund
der ökonomischen Bedeutung stärker in der Sprache niederschlägt.
Na siehste, Österreich wäre dann eine Ecke des deutschen Sprachgetümmels.
Post by Ralph Aichinger
Post by Ralf Joerres
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Das glaube ich gar nicht. Wenn du einen längeren Text über Tourismus
hast, dann wirst du dort über "urlauben" froh sein, um ein weiteres
Wort zu haben, z.B. um fade Statistiken in Texte zu verwandeln.
"Seit 1978 urlauben jedes Jahr 210.000 Deutsche jährlich in Tirol und
Vorarlberg ..."
Ja, Tourismus-Sprech als weitere Ecke in der Ecke, und wie gesagt mit
Ortsergänzung: "in Tirol und Vorarlberg".
Post by Ralph Aichinger
Post by Ralf Joerres
Vielleicht ist es auch nicht von einem Verb abgeleitet (ich kenne
'urlauben' nicht), sondern erklärt sich durch das krampfhafte Bemühen,
allen pluralischen Personenbezeichnungen auf -er autokorrekturmäßig die
jetzt ausschließlich anerkannte Endung '-ende' zu verpassen. Da dies
Nö, glaub ich weniger. Eher Tourismussprech oder so.
Wenn ein WDR-Radiosprecher in diesen unseren 'Corona-Zeiten' von 'Tests
bei Urlaubenden aus Risikogebieten' spricht, dann tut er das nicht aus
der Touristiker-Perspektive, sondern aus der des gemeinen Deutschen mit
seiner gemeindeutschen Aufmerksamkeitsausrichtung, sich möglichst nicht
zu infizieren bzw., wenn schon einen Auslandsurlaub anstrebend, sich
dabei des Infektionsrisikos und möglicher Konsequenzen bewusst zu sein.

Ralf Joerres
U***@web.de
2020-08-22 15:15:28 UTC
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Post by Ralf Joerres
Post by Ralph Aichinger
Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
Meinem Gefühl nach gibt es "urlauben" als Verb schon "ewig" (40 oder
mehr Jahre), vermutlich weil in Österreich Tourismus sich aufgrund
der ökonomischen Bedeutung stärker in der Sprache niederschlägt.
Na siehste, Österreich wäre dann eine Ecke des deutschen Sprachgetümmels.
Post by Ralph Aichinger
Post by Ralf Joerres
schon einmal aufgetreten ist: ich urlaube, du urlaubst ...
Wahrscheinlich muss es wie 'wohnen' (außer in dem berühmten Ikea-Satz)
obligatorisch mit einer Ortsergänzung verbunden werden: Ich kurzurlaubte
letzthin wieder mal auf den Bahamas ...
Das glaube ich gar nicht. Wenn du einen längeren Text über Tourismus
hast, dann wirst du dort über "urlauben" froh sein, um ein weiteres
Wort zu haben, z.B. um fade Statistiken in Texte zu verwandeln.
"Seit 1978 urlauben jedes Jahr 210.000 Deutsche jährlich in Tirol und
Vorarlberg ..."
Ja, Tourismus-Sprech als weitere Ecke in der Ecke, und wie gesagt mit
Ortsergänzung: "in Tirol und Vorarlberg".
Post by Ralph Aichinger
Post by Ralf Joerres
Vielleicht ist es auch nicht von einem Verb abgeleitet (ich kenne
'urlauben' nicht), sondern erklärt sich durch das krampfhafte Bemühen,
allen pluralischen Personenbezeichnungen auf -er autokorrekturmäßig die
jetzt ausschließlich anerkannte Endung '-ende' zu verpassen. Da dies
Nö, glaub ich weniger. Eher Tourismussprech oder so.
Wenn ein WDR-Radiosprecher in diesen unseren 'Corona-Zeiten' von 'Tests
bei Urlaubenden aus Risikogebieten' spricht, dann tut er das nicht aus
der Touristiker-Perspektive
Ich sag jetzt mal ganz platt:

Die haben fertig, jedenfalls mit dem gerade abgeschlossenen Urlaub.
Helmut Richter
2020-08-22 14:13:09 UTC
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Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich männlich Urlaubende
vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
Was heißt hier „wieder“? Das Wort Urlauber hatte noch nie diese Bedeutung.

--
Helmut Richter
U***@web.de
2020-08-22 14:24:29 UTC
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Post by Helmut Richter
Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich männlich Urlaubende
vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
Was heißt hier „wieder“? Das Wort Urlauber hatte noch nie diese Bedeutung.
Soso. Vielleicht gelegentlich doch?
https://de.wikipedia.org/wiki/113._Infanterie-Division_(Wehrmacht)
Florian Ritter
2020-08-23 12:25:40 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Helmut Richter
Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich männlich Urlaubende
vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
Was heißt hier „wieder“? Das Wort Urlauber hatte noch nie diese Bedeutung.
Soso. Vielleicht gelegentlich doch?
https://de.wikipedia.org/wiki/113._Infanterie-Division_(Wehrmacht)
Ein Oberstarzt a.D. berichtete in meiner Gegenwart, er hätte als Kommandeur
eines Feldlazaretts im Osten einen spanischen Stabsarzt gehabt, der sich in
den Urlaub abmeldete. Nach dessen Rückkunft fragte der Oberstarzt, wie es
denn in Spanien gewesen wäre. Der Stabsarzt gab an, er wäre nicht in Spanien
gewesen, er hätte mit der Blauen Division an der Front gekämpft - FR
Ralf Joerres
2020-08-22 15:35:35 UTC
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Post by Helmut Richter
Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich männlich Urlaubende
vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
Was heißt hier „wieder“? Das Wort Urlauber hatte noch nie diese Bedeutung.
Stimmt, aber wir leben in bewusstseinserweiternden Zeiten. Neuerdings
ahnen wir, dass, wie falsch auch immer, höchstsensibilisierte
Sprachteilnehmer (resp. -ende) mit Tunnelblick einem unschuldigen Wort
wie 'Urlauber' die rein männliche Bedeutung zuschreiben könnten,
weibliche Urlaubende dann für nichts in der Welt sich 'mitgemeint'
fühlen könnten, was ihre zarten Seelen derart aus dem inneren
Gleichgewicht brächte, dass sie gleich die nächste sprachliche
Fehlbildung (Missgeburt darf man ja nicht mehr sagen) produzieren
müssen, nur allein um in dem Gewoge genderischer und sexueller
Unbestimmtheiten wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Dem
aufgeklärten Zeitgenossen ist inzwischen ins Bewusstsein gestiegen, dass
Personenbezeichnungen auf -er in jedem Fall verdächtig sind, und da es
schwer ist, im Ausrechnen der möglichen impliziten
Geschlechterzuordnungen bei Bezeichnungen von Personenmehrheiten mit der
Sprech- und vor allem der Denkgeschwindigkeit Schritt zu halten, sollte
kein Aufwand gescheut werden, um diese tückischen -er-Wörter vor
vornherein zu vermeiden, auch um den Preis logischer Unverträglichkeiten
(urlaubende Studierende), Stresserzeugung bei den hartgesottenen
Gender-Leugnern, ästhetischen Bedenken und was es da sonst früher an
überkandidelten Kriterien für 'gutes Deutsch' gegeben haben mag. Gutes
Deutsch ist nicht gleichbedeutend mit 'sich einfach ausdrücken', damit
ist es vorbei. In unseren Zeiten ist das beste Deutsch das gar nicht
ausgesprochene Deutsch, denn es ist so ziemlich das einzige Deutsch, mit
dem man nirgendwo aneckt, niemandem auf die Füße tritt und niemandes
Menschenwürde gröblich verletzt.

Ralf Joerres
Jakob Achterndiek
2020-08-22 18:02:21 UTC
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Post by Helmut Richter
Könnte man eventuell zukünftig für ausschließlich männlich Urlaubende
vielleicht doch wieder 'Urlauber' sagen dürfen?
Was heißt hier „wieder“? Das Wort Urlauber hatte noch nie diese Bedeutung.
Stimmt, aber [..]
.. aber nur, weil die von ihren frouwen urloup nehmenden
Minnesänger noch nicht rudelweise TUI oder Tai buchten, um
zwischendurch mal ein bißchen nidere minne zu geniezen.
--
j/\a
Stefan Ram
2020-08-23 13:02:43 UTC
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Post by Ralf Joerres
Man darf ja auch mal kreativ sein, daher gehe ich davon aus, dass in
irgendwelchen Ecken des deutschen Sprachgetümmels ein Verb 'urlauben'
Mhd., ahd. "urloup", "Erlaubnis", dann "Erlaubnis wegzugehen"
(wo man heute sagen würde: "dismissed").
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