Post by susanne breimannPost by Heinz LohmannPost by Targein Kollege fragte mich neulich, wo eigentlich das Wort
"belatschern" seinen (Wort-)Ursprung hat. Hat jemand eine Idee?
Wahrscheinlich eine Mischung aus belabern (= beschwatzen,
übertölpeln) und lätschen (= weinerlich breit reden, schwatzen,
allen, weinen) oder lätschern (= dummschwätzen).
Angaben zur Bedeutung nach Küpper: Wörterbuch der deutschen
Umgangssprache 1993.
mfg
Heinz Lohmann
Tanshui, Taiwan
25.13N 121.29E
die sagen, was es bedeutet, aber nicht, wo es herkommt...
Nicht immer:
Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache 1993:
lätschen s. Lätsche f (Lätsch m): Gesicht, Hängelippe, weinerlich
verzogener Mund; gehört zu laatsch und bezieht sioch eigentlich auf den
dümmlichen, langweiligen Gesichtsausdruck. Seit dem 19. Jhdt, vorn, bayer.
und schwäb.
Grimm DWB:
LABERN [Lfg. 12,1], verb., ein landschaftlich verbreitetes, mit labbe (sp.
4) zusammenhängendes wort, in zwei bedeutungen.
1) langsam, einfältig reden, schwatzen; in Mitteldeutschland, so
schlesisch, wo sich auch die ausdrücke laberhans und labersack für
langweiliger schwätzer finden (WEINHOLD schles. wb. 50a); ebenso
meisznisch, osterländisch (wo gern mit kurzem stammvocal labbern gesprochen
wird), in Meiningen labern unsinn plaudern (REINWALD 2, 78); WIELAND hat es
in der schriftsprache verwendet: ich fang an des ...[weiter]
[...]
LATSCHEN [Lfg. 12,2], verb. [lâtschen].
[...]
2) latschen breit reden (vergl. dazu unter latsch 2, a), so wetterauisch;
umgelautet lätschen: es ist keine klugheit oder weiszheit, in einer
unvermeidlichen sache lätschen, ... und bei einem dinge das sein musz, sich
nicht erklären wollen. PHILANDER 1, 348; bairisch in der form loetschen,
schlaff und weinerlich reden. SCHM. 1, 1542 Fromm.
HDR
mfg
Heinz Lohmann
Tanshui, Taiwan
25.13N 121.29E
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Herr Camper erzählte, daß eine Gemeinde Grönländer, als ein Missionair
ihnen die Flammen der Hölle recht fürchterlich malte, und viel von ihrer
Hitze sprach, sich alle nach der Hölle zu sehnen angefangen hätten.
G. Chr. Lichtenberg (Sudelbuch G 11)