Discussion:
Was ist ein Lurch?
(zu alt für eine Antwort)
Klaus Scholl
2010-01-19 17:44:20 UTC
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Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen, ist
das möglich? Wikipedia setzt "Lurche" mit "Amphibien" gleich, wobei
diese beschränkt sind auf Frösche, Molche u.dgl. Aber abgesehen von der
biologischen Taxonomie versteht man unter "Amphibien" doch beidlebige
Tiere, also auch Fischotter oder Krokodil, nicht wahr? Auch habe ich
unter der Bez. "Panzerlurch" ein Tier gefunden, was eine Art Krokodil zu
sein scheint. Da ich jetzt einigermaßen verwirrt bin, hier meine
Nachfrage, wie ihr das seht.
Pether Hubert
2010-01-19 17:57:38 UTC
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Post by Klaus Scholl
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen,
ist das möglich?
Möglich ist das, aber m.E. nicht richtig. Wenn Du willst, kannst Du
auch Haie als Kanarienvögel bezeichnen.
Post by Klaus Scholl
Wikipedia setzt "Lurche" mit "Amphibien" gleich, wobei diese
beschränkt sind auf Frösche, Molche u.dgl.
So kenne ich das auch.
Post by Klaus Scholl
Aber abgesehen von der biologischen Taxonomie versteht man unter
"Amphibien" doch beidlebige Tiere, also auch Fischotter oder Krokodil,
nicht wahr?
Nee. Amphibien machen eine Metamorphose durch (von der Kaulquappe zu
was-auch-immer), Krokodile und Fischotter nicht. Und das weiß man auch,
ohne Biologie studiert zu haben, wenn man als Kind im Tümpel Kaulquappen
gefangen und dann mit Fischfutter gefüttert hat (und sich dann gewundert
hat, warum ein Tier, das man aus dem Wasser geholt hat, ersaufen kann).

Wenn Du Fischotter als Amphibien betrachtest, kannst Du auch Fledermäuse
oder Maikäfer für Vögel halten (ist ja nicht abwegig, wie man in "Max
und Moritz" nachlesen kann).

Ciao,

Pether
--
Ein guter Grappa ist nicht schlecht.
Ekkehard Dengler
2010-01-19 17:57:36 UTC
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Post by Klaus Scholl
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen,
ist das möglich?
Es wäre jedenfalls nicht sinnvoll.
Post by Klaus Scholl
Wikipedia setzt "Lurche" mit "Amphibien" gleich,
wobei diese beschränkt sind auf Frösche, Molche u.dgl. Aber abgesehen
von der biologischen Taxonomie versteht man unter "Amphibien" doch
beidlebige Tiere, also auch Fischotter oder Krokodil, nicht wahr?
Sie sind amphibische Lebewesen, aber keine Amphibien. Fischotter sind
Säugetiere, Krokodile sind Reptilien. Vielleicht kannst auch die Ausdrücke
"amphibische Lebensweise" und "amphibischer Lebensraum" gebrauchen.

Grüße,
Ekkehard
Gunhild Simon
2010-01-19 18:02:11 UTC
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Post by Klaus Scholl
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen, ist
das möglich? Wikipedia setzt "Lurche" mit "Amphibien" gleich, wobei
diese beschränkt sind auf Frösche, Molche u.dgl. Aber abgesehen von der
biologischen Taxonomie versteht man unter "Amphibien" doch beidlebige
Tiere, also auch Fischotter oder Krokodil, nicht wahr? Auch habe ich
unter der Bez. "Panzerlurch" ein Tier gefunden, was eine Art Krokodil zu
sein scheint. Da ich jetzt einigermaßen verwirrt bin, hier meine
Nachfrage, wie ihr das seht.
Nein.

Die Beidlebigkeit bezieht sich nur auf ein notwendiges
Entwicklungsstadium im Wasser, wo sie körperlich Fischen ähneln:
Kiemenatmung und dem Leben im Wasser angepaßte Körper. Danach beginnt
eine Metamorphose. Es gibt Schwanzluche - Molche, Salamander - und
schwanzlose - Frösche, Kröten.

Nur Lurche haben ein Leben als Wassertere mit Kiemen. Die verlieren
sie zugunsten von Lungen. Diese Lungen sind aber länger als unsereins
vorstellbar unterwassertauglich
.
Das zweite Merkmal ist das Zustandekommen der Paarung im Wasser. Also
ist das Wasser das Medium der Vereinigung der weiblichen und
männlichen Zellen. Es gibt also keine geschlechtliche körperliche
Vereinigung, also kein Organ - Penis, Scheide. Daher die Anklammerung
vieler Arten aneinander, um die Fortpflanzung zu gewährleisten.

Wie bei Fischen ist das, daher ist das Wort Amphibium auch hier
sinnvoll.

Gruß
Gunhild
Klaus Scholl
2010-01-19 19:33:28 UTC
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Bedanke mich bei allen beitragenden Personen. Ich denke mir ist das
heutige Verständnis des Begriffs klar. Im Grimm wird "Lurch" mit "Kröte"
angegeben, insofern sehe ich ein: unser heutiges "Lurch" ist etwas
"krötenähnliches" und weit entfernt von einem Fischotter. Allerdings
bleiben mir noch Zweifel was den Begriff der "Amphibie" betrifft: Die
Bez. "Amphibie" gab es schon vor der Erkenntnis der Biologie, daß
Frösche, Molche im Ggs. zu Krokodilen ihre Lungen verwandeln, und
"Amphibie" bedeutete ursprünglich ein Tier, das sowohl unter Wasser als
auch an Land sich pudelwohl fühlt. Und ist erst später biologisch
beschränkt worden. Will sagen, man muß aufpassen, oftmals ist der
biologische Begriff nur "aufgesetzt", künstlich verengt oder erweitert,
kaum maßgebend.
nicked
2010-01-19 21:13:50 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Bedanke mich bei allen beitragenden Personen. Ich denke mir ist das
heutige Verständnis des Begriffs klar. Im Grimm wird "Lurch" mit "Kröte"
angegeben, insofern sehe ich ein: unser heutiges "Lurch" ist etwas
"krötenähnliches" und weit entfernt von einem Fischotter. Allerdings
bleiben mir noch Zweifel was den Begriff der "Amphibie" betrifft: Die
Bez. "Amphibie" gab es schon vor der Erkenntnis der Biologie, daß
Frösche, Molche im Ggs. zu Krokodilen ihre Lungen verwandeln, und
"Amphibie" bedeutete ursprünglich ein Tier, das sowohl unter Wasser als
auch an Land sich pudelwohl fühlt. Und ist erst später biologisch
beschränkt worden. Will sagen, man muß aufpassen, oftmals ist der
biologische Begriff nur "aufgesetzt", künstlich verengt oder erweitert,
kaum maßgebend.
Wie du siehst gibt es auch falsche Freunde in der eigenen Sprache.
Freilich müssen wissenschaftliche Bezeichnung ihrer Erkenntnis folgen.
Dein Eltern haben dich auch erst nach deiner Geburt Kurt taufen
lassen.

Richard
Christian Weisgerber
2010-01-19 22:32:44 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
"Amphibie" bedeutete ursprünglich ein Tier, das sowohl unter Wasser als
auch an Land sich pudelwohl fühlt. Und ist erst später biologisch
beschränkt worden. Will sagen, man muß aufpassen, oftmals ist der
biologische Begriff nur "aufgesetzt", künstlich verengt oder erweitert,
kaum maßgebend.
In diesem Zusammenhang wäre die sprachgeschichtliche Entwicklung
von "Fisch" im Germanischen interessant. Im Deutschen fällt mir da
nur "ein Walfisch ist kein Fisch!" ein, aber Englisch hat einen
ganzen Satz von Bezeichnungen auf "-fish" (cuttlefish, jellyfish,
shellfish, crayfish) für Tiere, die noch modernem Verständnis kein
"fish" sind, aber eben im Wasser leben.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Stefan Ram
2010-01-20 00:30:13 UTC
Permalink
Englisch hat einen ganzen Satz von Bezeichnungen auf "-fish"
(cuttlefish, jellyfish, shellfish, crayfish) für Tiere, die
noch modernem Verständnis kein "fish" sind, aber eben im
Wasser leben.
Nicht zu vergessen, der »Ghoti«.

1918 verweigerte ein Händler die Zahlung einer Fischproduktabgabe
auf Walöl, da ein Wal kein Fisch sei. Ein Gericht urteilte schließlich,
daß ein Wal ein Fisch sei. Später legte dann ein Gesetz fest, daß
ein Wal kein Fisch ist. (Nach D. Graham Burnett in Trying Leviathan:
The Nineteenth-Century New York Court Case That Put the Whale on Trial
and Challenged the Order of Nature; nach http://blogfishx.blogspot.com/
2007/12/science-vs-religion-clash-is-whale-fish.html)
Gerald Fix
2010-01-20 15:30:37 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
1918 verweigerte ein Händler die Zahlung einer Fischproduktabgabe
auf Walöl, da ein Wal kein Fisch sei. Ein Gericht urteilte schließlich,
daß ein Wal ein Fisch sei. Später legte dann ein Gesetz fest, daß
The Nineteenth-Century New York Court Case That Put the Whale on Trial
and Challenged the Order of Nature; nach http://blogfishx.blogspot.com/
2007/12/science-vs-religion-clash-is-whale-fish.html)
Melville geht im "Moby Dick" auch darauf ein. Für Melville ist
(wenn ich mich recht erinnere) der Wal ein Fisch, weil er wie
ein Fisch aussehe und sich wie einer verhalte . Die Meinung von
Biologen sei etwas für Biologiebücher und nicht für Meere.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Walter P. Zaehl
2010-01-21 22:52:50 UTC
Permalink
Post by Gerald Fix
Post by Stefan Ram
1918 verweigerte ein Händler die Zahlung einer Fischproduktabgabe
auf Walöl, da ein Wal kein Fisch sei. Ein Gericht urteilte schließlich,
daß ein Wal ein Fisch sei. Später legte dann ein Gesetz fest, daß
The Nineteenth-Century New York Court Case That Put the Whale on Trial
and Challenged the Order of Nature; nach http://blogfishx.blogspot.com/
2007/12/science-vs-religion-clash-is-whale-fish.html)
Melville geht im "Moby Dick" auch darauf ein. Für Melville ist
(wenn ich mich recht erinnere) der Wal ein Fisch, weil er wie
ein Fisch aussehe und sich wie einer verhalte . Die Meinung von
Biologen sei etwas für Biologiebücher und nicht für Meere.
Gut, dass er nicht gehen und quaken kann, sonst wäre er eine Ente.

/Walter
Gerald Fix
2010-01-22 06:54:49 UTC
Permalink
On Thu, 21 Jan 2010 23:52:50 +0100, "Walter P. Zaehl"
Post by Walter P. Zaehl
Post by Gerald Fix
Melville geht im "Moby Dick" auch darauf ein. Für Melville ist
(wenn ich mich recht erinnere) der Wal ein Fisch, weil er wie
ein Fisch aussehe und sich wie einer verhalte . Die Meinung von
Biologen sei etwas für Biologiebücher und nicht für Meere.
Gut, dass er nicht gehen und quaken kann, sonst wäre er eine Ente.
Man kann es auch anders sehen: Warum ist dem Walfisch nicht
recht, was der Glühbirne billig ist?
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Lothar Frings
2010-01-22 09:14:58 UTC
Permalink
Post by Gerald Fix
Man kann es auch anders sehen: Warum ist dem Walfisch nicht
recht, was der Glühbirne billig ist?
Ist es doch: Beiden ist es scheißegal, wie wir sie
nennen. Ein Walfisch ist kein Fisch, er sieht nur
so aus, darum nennt man ihn so. Na und? Ein Seepferdchen
ist auch kein Pferdchen, und ein Kielschwein sieht nicht
mal wie ein Schwein aus.
Oliver Cromm
2010-01-20 18:01:25 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Englisch hat einen ganzen Satz von Bezeichnungen auf "-fish"
Nicht zu vergessen, der »Ghoti«.
Ich wünschte, man würde diese Geschichte sparsamer anbringen. So
(nämlich so falsch) kann man ja für fast jede Sprache argumentieren:

Welches deutsche Wort könnte man auch "trenu" schreiben?

Uvajrvf:
g jve va Angvba
e jvr va Oäe
r jvr va ivry
a jvr va qnaxr
h jvr va mhunhfr

Rf xynccg avpug va nyyra Qvnyrxgra tyrvpu thg.
--
die pfaffen mit ihren platten,
die münch mit ihren gugeln schon
bergreihen 26 ndr.
Stefan Ram
2010-01-20 20:04:54 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Stefan Ram
Nicht zu vergessen, der »Ghoti«.
Ich wünschte, man würde diese Geschichte sparsamer anbringen. So
Ich habe ja nicht argumentiert, sondern nur zitiert.
Post by Oliver Cromm
Welches deutsche Wort könnte man auch "trenu" schreiben?
t wir in Nation
z (stimmloser S-Laut)
Post by Oliver Cromm
r wie in Bär
a (vokalisiertes R)
Post by Oliver Cromm
e wie in viel
schwa? oder gar nichts? (unten als »ä« notiert)
Post by Oliver Cromm
n wie in danke
n (mit Verschluß am hinteren Gaumen)
Post by Oliver Cromm
u wie in zuhause
u (ich nehme an, das erste »u«)

Zaänu! Also die Anfangslaute (»San Ja...«) von (englisch
ausgesprochen) »San Jacinto«, dem bekannte Lied von Peter
Gabriel?

(Man könnte ja sagen »San Jacinto« sein ein »deutsches Wort«
weil es im Deutschen [als Fremdwort] das Lied von Peter
Gabriel bezeichnet.)

Oder habe ich da jetzt nur meine persönlichen
Aussprachefehler demonstriert?
Stefan Ram
2010-01-20 20:08:49 UTC
Permalink
Entschuldigung! Ich vergaß, wieder rotdreizehnzukodieren.
Daher hier ein Supersedes!
Post by Oliver Cromm
Post by Stefan Ram
Nicht zu vergessen, der »Ghoti«.
Ich wünschte, man würde diese Geschichte sparsamer anbringen. So
Ich habe ja nicht argumentiert, sondern nur zitiert.
Post by Oliver Cromm
Welches deutsche Wort könnte man auch "trenu" schreiben?
g jve va Angvba
m (fgvzzybfre F-Ynhg)
Post by Oliver Cromm
e jvr va Oäe
n (ibxnyvfvregrf E)
Post by Oliver Cromm
r jvr va ivry
fpujn? bqre tne avpugf? (hagra nyf »ä« abgvreg)
Post by Oliver Cromm
a jvr va qnaxr
a (zvg Irefpuyhß nz uvagrera Tnhzra)
Post by Oliver Cromm
h jvr va mhunhfr
h (vpu aruzr na, qnf refgr »h«)

Mnäah! Nyfb qvr Nasnatfynhgr (»Fna Wn...«) iba (ratyvfpu
nhftrfcebpura) »Fna Wnpvagb«, qrz orxnaagr Yvrq iba Crgre
Tnoevry?

(Zna xöaagr wn fntra »Fna Wnpvagb« frva rva »qrhgfpurf Jbeg«
jrvy rf vz Qrhgfpura [nyf Serzqjbeg] qnf Yvrq iba Crgre
Tnoevry ormrvpuarg.)

Bqre unor vpu qn wrgmg ahe zrvar creföayvpura
Nhffcenpursruyre qrzbafgevreg?
Christian Weisgerber
2010-01-20 21:27:05 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Entschuldigung! Ich vergaß, wieder rotdreizehnzukodieren.
Ich denke, das ist jetzt nicht mehr nötig.
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
Welches deutsche Wort könnte man auch "trenu" schreiben?
t wir in Nation
z (stimmloser S-Laut)
Post by Oliver Cromm
r wie in Bär
a (vokalisiertes R)
Na, das ist aber kein richtiges a, sondern eben der besondere Vokal,
der nur als vokalisiertes R vorkommt.
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
e wie in viel
schwa? oder gar nichts? (unten als »ä« notiert)
Langes i oder stumm.
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
n wie in danke
n (mit Verschluß am hinteren Gaumen)
Nix Verschluss. Velarer Nasal: ng.
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
u wie in zuhause
u (ich nehme an, das erste »u«)
Kurzes u. Vielleicht ist ein Schwa gemeint?
Post by Stefan Ram
Zaänu!
Za(i)ngu

*Kopfkratz*
Vielleicht "Zange"?
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Oliver Cromm
2010-01-21 14:08:13 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Stefan Ram
Entschuldigung! Ich vergaß, wieder rotdreizehnzukodieren.
Ich denke, das ist jetzt nicht mehr nötig.
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
Welches deutsche Wort könnte man auch "trenu" schreiben?
t wir in Nation
z (stimmloser S-Laut)
Post by Oliver Cromm
r wie in Bär
a (vokalisiertes R)
Na, das ist aber kein richtiges a, sondern eben der besondere Vokal,
der nur als vokalisiertes R vorkommt.
In manchen Akzenten ist es sehr nahe am a.
Post by Christian Weisgerber
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
e wie in viel
schwa? oder gar nichts? (unten als »ä« notiert)
Langes i oder stumm.
Gemäß dem Ghoti-Prinzip "möglichst unverständlich machen" habe ich es
als stumm interpretiert.
Post by Christian Weisgerber
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
n wie in danke
n (mit Verschluß am hinteren Gaumen)
Nix Verschluss. Velarer Nasal: ng.
Genau.
Post by Christian Weisgerber
Post by Stefan Ram
Post by Oliver Cromm
u wie in zuhause
u (ich nehme an, das erste »u«)
Ja, das erste.
Post by Christian Weisgerber
Kurzes u. Vielleicht ist ein Schwa gemeint?
Ja, ich spreche da in natürlichem Sprachfluß etwas, was man u-Schwa
nennen könnte, nicht weit vom üblichen e-Schwa. Die Lippen runde ich
dazu gar nicht. Nur in sehr deutlicher Aussprache (Vorlesen, Vortrag)
spreche ich da ein richtiges u mit Lippenrundung.
Post by Christian Weisgerber
Post by Stefan Ram
Zaänu!
Za(i)ngu
*Kopfkratz*
Vielleicht "Zange"?
Das war gemeint. Mit den genauen Lautwerten aus obigen Wörtern in meiner
Aussprache ergibt sich ein "Zange" mit einem Akzent in Richtung
Sächsisch.
--
GOGELN, vb., flattern, sich (schwankend) hin und her bewegen, gaukelei
treiben, gesticulari. zur herkunft vgl. gogel, adj., und gaukeln, vb.;
in fast allen mundarten verbreitet, literarisch bis ins 17. jh. bezeugt;
s. auch gugeln und gageln.
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Oliver Cromm
2010-01-21 13:57:32 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Oder habe ich da jetzt nur meine persönlichen
Aussprachefehler demonstriert?
Das Fehler zu nennen, steht mir nicht zu, aber Du scheinst einen
durchaus eigenwilligen Akzent zu haben:

- Jemanden, der "Nation" wie "Nasion" (oder "Nasjon"?) spricht, habe ich
noch nicht getroffen.
- "viel" scheint bei Dir regelmäßig zweisilbig zu sein. Das kenne ich
nur ausnahmweise als überbetonte Aussprache
- Die Aussprache "Dann-ke" scheint mir auch recht unüblich

Er gab mir Milch, ich sagte dan-
ke und ich lobte ihn fortan.

Auch Michael Pronay meint, "dann-ke" zu sprechen. Ich vermute aber eher,
daß diese wie auch die oben zitierten Selbstanalysen nicht zutreffen.

Japaner sagen zum Beispiel zur Zeitung "shimbun"; in einem verbreiteten
Transkriptionssystem wird es sogar so geschrieben. Fragt man sie nach
dem "m" in "shimbun", behaupten sie aber allesamt, da sei keins drin,
sie würden "shin-bun" sprechen - so, wie man's schreibt. Daß das n vor b
durch Assimilation regelmäßig zu m wird, ist ihnen nicht bewußt. Genauso
wissen wohl viele Deutschsprachige nicht, daß das n vor k regelmäßíg zu
"ng" wird:

Er gab mir Milch, ich sagte dan-
ke, mir war fortan nicht mehr bang.
--
von Muret ein gugeln guot
mit lûtrem vêhen bunde
V. D. HAGEN
Michael Pronay
2010-01-21 14:26:28 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Auch Michael Pronay meint, "dann-ke" zu sprechen.
Das war mal.
Post by Oliver Cromm
Ich vermute aber eher, daß diese wie auch die oben zitierten
Selbstanalysen nicht zutreffen.
Recht hast Du.

M.
Christian Weisgerber
2010-01-20 21:47:27 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Stefan Ram
Nicht zu vergessen, der »Ghoti«.
Ich wünschte, man würde diese Geschichte sparsamer anbringen. So
Auch Deutsch leistet sich, ganz abgesehen von Fremdwörtern:
- Morphologisches Prinzip: Auslautverhärtung wird nicht wiedergegeben
- Keine Kennzeichnung der Wortbetonung
- Kenntnis der Wortbildung notwendig: Häschen < Hase

Dazu kommen noch Unregelmäßigkeiten bei der Kennzeichnung der
Vokallänge, sei es als Einzelfestlegung, sei es systematisch (fehlende
Verdopplung von -ch- und -sch-).

Ich möchte nicht die englische Rechtschreibung mit ihrem mittelalterlichen
Lautstand und über die Jahrhunderte angehäuften zahllosen Einzelwirrungen
verteidigen, aber:
- Es gibt kein Wort, wo am Anfang gh- /f/ gesprochen wird.
- Es gibt kein Wort, wo am Ende -ti /S/ gesprochen wird.
- Es dürfte nur sehr wenige Wörter geben, wo -o- /i/ gesprochen
wird.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Manfred Hoß
2010-01-21 09:08:37 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Dazu kommen noch Unregelmäßigkeiten bei der Kennzeichnung der
Vokallänge, sei es als Einzelfestlegung, sei es systematisch (fehlende
Verdopplung von -ch- und -sch-).
und x.

Gruß
Manfred.
Helmut Richter
2010-01-21 09:18:59 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
und x.
Nicht nötig. Vor x und ng sind die Vokale im Deutschen immer kurz.
--
Helmut Richter
Manfred Hoß
2010-01-21 09:33:13 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Manfred Hoß
und x.
Nicht nötig. Vor x und ng sind die Vokale im Deutschen immer kurz.
Mir fällt kein Wort ein, bei dem ein vor einem x stehender Vokal lang zu
sprechen wäre, aber im Gegensatz zu dem i in "Finger" spreche ich das i in
"fing", "ging" und "hing" lang.

Gruß
Manfred.
Helmut Richter
2010-01-21 09:49:03 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Mir fällt kein Wort ein, bei dem ein vor einem x stehender Vokal lang zu
sprechen wäre, aber im Gegensatz zu dem i in "Finger" spreche ich das i in
"fing", "ging" und "hing" lang.
Daher wohl auch die vor-1901-Schreibung mit -ie- (mindestens bei "gieng";
die anderen weiß ich nicht).

Ich spreche die alle kurz.

Es gibt ja einen Nord-Trend zu langen Vokalen (die betonten Vokale in:
Kritik, schon, Barsch, Städte, Titel, Husten, gehabt, gibt, erst); da
gehört das wohl mit dazu.
--
Helmut Richter
Manfred Hoß
2010-01-21 10:06:22 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Manfred Hoß
Mir fällt kein Wort ein, bei dem ein vor einem x stehender Vokal lang zu
sprechen wäre, aber im Gegensatz zu dem i in "Finger" spreche ich das i in
"fing", "ging" und "hing" lang.
Daher wohl auch die vor-1901-Schreibung mit -ie- (mindestens bei "gieng";
die anderen weiß ich nicht).
Vor 1901 schrieb man, WIMRE, je nach Bundesstaat "fing", "ging", "hing"
oder "fieng", "gieng", "hieng".
Post by Helmut Richter
Ich spreche die alle kurz.
Sprichst du die i in "fing" und "Finger" gleich lang oder gibt es einen
Unterschied?
Post by Helmut Richter
Kritik, schon, Barsch, Städte, Titel, Husten, gehabt, gibt, erst); da
gehört das wohl mit dazu.
Mir ist, obwohl ich bereits in Norddeutschland war, diesbezüglich nichts
aufgefallen, aber ich habe seinerzeit auch nicht darauf geachtet. In "gibt"
allerdings habe ich bereits gemerkt, dass bei mir selbst die Aussprache
variiert, von "gibbt" bis "giebt" ist alles dabei.

Gruß
Manfred.
Ekkehard Dengler
2010-01-21 13:23:17 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Manfred Hoß
Mir fällt kein Wort ein, bei dem ein vor einem x stehender Vokal
lang zu sprechen wäre, aber im Gegensatz zu dem i in "Finger"
spreche ich das i in "fing", "ging" und "hing" lang.
Daher wohl auch die vor-1901-Schreibung mit -ie- (mindestens bei
"gieng"; die anderen weiß ich nicht).
Ich spreche die alle kurz.
Kritik, schon, Barsch, Städte, Titel, Husten, gehabt, gibt, erst); da
gehört das wohl mit dazu.
Es kommt vielleicht darauf an, wie du den "Norden" definierst. Hier sind die
Vokale, wie sie in oberfränkischem Schriftdeutsch meinem Eindruck nach oft
zu
hören sind:

fing: /i:/
ging /i:/
hing /i:/
Kritik /II/
schon /O/
Barsch /a/
Städte /E/
Titel /I/
Husten /U/
gehabt /a:/
gibt /I/
erst /e:/

Grüße,
Ekkehard
Michael Pronay
2010-01-21 13:22:28 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Ich möchte nicht die englische Rechtschreibung mit ihrem
mittelalterlichen Lautstand und über die Jahrhunderte
- Es gibt kein Wort, wo am Anfang gh- /f/ gesprochen wird.
- Es gibt kein Wort, wo am Ende -ti /S/ gesprochen wird.
- Es dürfte nur sehr wenige Wörter geben, wo -o- /i/ gesprochen
wird.
So what? "Ghoti" ist Sprachblödelei und mitnichten ein
linguistischer Ansatz, den's zu widerlegen gälte.

M.
Oliver Cromm
2010-01-21 14:12:29 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Christian Weisgerber
Ich möchte nicht die englische Rechtschreibung mit ihrem
mittelalterlichen Lautstand und über die Jahrhunderte
- Es gibt kein Wort, wo am Anfang gh- /f/ gesprochen wird.
- Es gibt kein Wort, wo am Ende -ti /S/ gesprochen wird.
- Es dürfte nur sehr wenige Wörter geben, wo -o- /i/ gesprochen
wird.
So what? "Ghoti" ist Sprachblödelei und mitnichten ein
linguistischer Ansatz, den's zu widerlegen gälte.
Es ist keine Linguistik, wird aber durchaus in ernsthaften Diskussionen
als Illustration dafür gebracht, wie absurd/willkürlich das Verhältnis
Aussprache-Schreibung im Englischen sei. *So* unregelmäßíg ist es aber
auch wieder nicht.
--
GUGELIEREN, vb., schwelgen: dann das ander jar war ein solch gugelieren
bei dem guten most J. HEROLT
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Michael Pronay
2010-01-21 14:37:28 UTC
Permalink
[Ghoti] ist keine Linguistik, wird aber durchaus in
ernsthaften Diskussionen als Illustration dafür gebracht, wie
absurd/willkürlich das Verhältnis Aussprache-Schreibung im
Englischen sei. *So* unregelmäßíg ist es aber auch wieder nicht.
Nun ja. Allein die gar nicht so seltene Buchstabenfolge "ea"
hat's gewaltig in sich: meat vs. bear beispielsweise.

Wie spricht man das erste Wort des Weinbaugebiets "Williamette
Valley" (Oregon)?

"Whfg eulzr vg jvgu 'qnzzvg' - then you have it!"

M.
Oliver Cromm
2010-01-21 17:50:03 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Wie spricht man das erste Wort des Weinbaugebiets "Williamette
Valley" (Oregon)?
"Just rhyme it with 'dammit' - then you have it!"
Meine Erinnerung trog nicht: die Gegend heißt "Willamette" ohne zweites
i. Somit ist das einzig vielleicht überraschende daran die Betonung (für
mich jedenfalls ist die Betonung auf der zweiten Silbe die dritte Wahl).

Das ist nun bei geographischen Namen nichts besonderes - meine
Heimatstadt betonen die meisten Leute auch anders als die Einheimischen.
Ich bin nicht mal sicher, ob ich gewillt bin, das als falsch zu
bezeichnen.
--
gugelgans, f., alberne gans, schelte:
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Walter P. Zaehl
2010-01-21 23:01:35 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Michael Pronay
Wie spricht man das erste Wort des Weinbaugebiets "Williamette
Valley" (Oregon)?
"Just rhyme it with 'dammit' - then you have it!"
Meine Erinnerung trog nicht: die Gegend heißt "Willamette" ohne zweites
i. Somit ist das einzig vielleicht überraschende daran die Betonung (für
mich jedenfalls ist die Betonung auf der zweiten Silbe die dritte Wahl).
Das ist nun bei geographischen Namen nichts besonderes - meine
Heimatstadt betonen die meisten Leute auch anders als die Einheimischen.
Ich bin nicht mal sicher, ob ich gewillt bin, das als falsch zu
bezeichnen.
Um noch mal auf ghoti zurückzukommen: die Engländer sind da wirklich
was Besonderes.
Meine Favoriten: "Woolfardisworthy" und "Featherstonehaugh".

Woolsery und Fenshaw.

*Das* ist Sprachökonomie ;-)

/Walter
Frank Hucklenbroich
2010-01-22 09:17:54 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zaehl
Um noch mal auf ghoti zurückzukommen: die Engländer sind da wirklich
was Besonderes.
Meine Favoriten: "Woolfardisworthy" und "Featherstonehaugh".
Woolsery und Fenshaw.
*Das* ist Sprachökonomie ;-)
Stimmt, das schlägt sogar die Wustersoße ;-)

Grüße,

Frank
Christian Weisgerber
2010-01-21 16:57:16 UTC
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Post by Michael Pronay
[Ghoti] ist keine Linguistik, wird aber durchaus in
ernsthaften Diskussionen als Illustration dafür gebracht, wie
absurd/willkürlich das Verhältnis Aussprache-Schreibung im
Englischen sei. *So* unregelmäßíg ist es aber auch wieder nicht.
Nun ja. Allein die gar nicht so seltene Buchstabenfolge "ea"
hat's gewaltig in sich: meat vs. bear beispielsweise.
Das waren ursprünglich ein langer und ein kurzer Diphthong.
Mittelenglisch hatte kurze und lange Vokale, dies in der (bis heute
prinzipiell erhaltenen) Schreibung aber nicht unterschieden. Dann
kam die große Vokalverschiebung, welche die Langvokale alle verschoben
bzw. diphthongisiert hat: meet - met, bite - bit, hate - hat, usw.

Wirklich überraschend sind da nur heart, hearth, u.ä., wobei die
britische Aussprache von clerk und Derby da auch ein unvollständig
umgesetztes Muster vermuten lässt.
Post by Michael Pronay
Wie spricht man das erste Wort des Weinbaugebiets "Williamette
Valley" (Oregon)?
Schreibt sich allerdings <Willamette>. Ortsnamen sind ohnehin eine
eigene Angelegenheit (Duisburg, Mecklenburg, ...) und, wie schon
erwähnt, macht auch die deutsche Rechtschreibung die Betonung nicht
kenntlich.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Michael Pronay
2010-01-22 10:04:23 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Michael Pronay
Nun ja. Allein die gar nicht so seltene Buchstabenfolge
"ea" hat's gewaltig in sich: meat vs. bear beispielsweise.
Das waren ursprünglich ein langer und ein kurzer Diphthong.
Mittelenglisch hatte kurze und lange Vokale, dies in der
(bis heute prinzipiell erhaltenen) Schreibung aber nicht
unterschieden. ...
Wirklich überraschend sind da nur heart, hearth, u.ä.
Das mag ein Spezialist wissen; jemand, der Englisch als
Fremdsprache spricht (oder lernt), hat aber keine Chance.

M.
Stefan Ram
2010-01-21 15:57:06 UTC
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Post by Oliver Cromm
Es ist keine Linguistik, wird aber durchaus in ernsthaften Diskussionen
als Illustration dafür gebracht, wie absurd/willkürlich das Verhältnis
Aussprache-Schreibung im Englischen sei. *So* unregelmäßíg ist es aber
auch wieder nicht.
Als ernsthaft zu verstehen (ernstzunehmen) ist:

http://www.learnenglish.de/pronunciation/pronunciationpoem.html

Wäre aber in de.etc.sprache.deutsch wohl thematisch weniger
passend, da es darin ja um Englisch und nicht um Deutsch geht.
Michael Pronay
2010-01-21 13:24:50 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
t wir in Nation
r wie in Bär
e wie in viel
n wie in danke
u wie in zuhause
Es klappt nicht in allen Dialekten gleich gut.
"Zä[r]inu"? Was soll das wieder sein?

M.
Oliver Cromm
2010-01-20 18:01:24 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Will sagen, man muß aufpassen, oftmals ist der
biologische Begriff nur "aufgesetzt", künstlich verengt oder erweitert,
kaum maßgebend.
Wenn es Dir paßt, bist Du für bewußte Änderungen der Sprache, hier
gefällt Dir ein Sprachwandel gerade mal nicht. Ich finde es schön, daß
die meisten Tierbezeichnungen im Deutschen weitgehend nach der Biologie
angewendet werden. So hat man selten Streit darüber, ob Insekten oder
Vögel Tiere seien, was im Englischen regelmäßig vorkommt, wo der
biologische Begriff mit dem überkommenen Alltagsbegriff "animal" = (in
etwa) "Vierfüßer" konkurriert.

Als ähnlich sinnlos empfinde ich die im Englischen häufig zu hörenden
Einwände "a thumb is not a finger" und "boots are not shoes". Ich finde
es gerade gut, Wörter wie "Finger" und "Schuhe" als Oberbegriffe zu
verwenden, und nur zu differenzieren, wo es praktisch nötig ist. Für
"Finger, Daumen ausgeschlossen" habe ich so gut wie keine Verwendung.
--
nun schmeckt, wer ich sei, ihr gugelnarren! PARACELSUS
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Christian Weisgerber
2010-01-20 21:16:12 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Als ähnlich sinnlos empfinde ich die im Englischen häufig zu hörenden
Einwände "a thumb is not a finger" und "boots are not shoes". Ich finde
es gerade gut, Wörter wie "Finger" und "Schuhe" als Oberbegriffe zu
verwenden, und nur zu differenzieren, wo es praktisch nötig ist. Für
"Finger, Daumen ausgeschlossen" habe ich so gut wie keine Verwendung.
Ich rätsele schon seit einer Weile, welche Verwendung man außerhalb
der Entwicklungsbiologie für "Finger oder Zeh" hat: lat. "digitus",
frz. "doigt", usw.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Joachim Pense
2010-01-21 05:37:31 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Oliver Cromm
Als ähnlich sinnlos empfinde ich die im Englischen häufig zu hörenden
Einwände "a thumb is not a finger" und "boots are not shoes". Ich finde
es gerade gut, Wörter wie "Finger" und "Schuhe" als Oberbegriffe zu
verwenden, und nur zu differenzieren, wo es praktisch nötig ist. Für
"Finger, Daumen ausgeschlossen" habe ich so gut wie keine Verwendung.
Ich rätsele schon seit einer Weile, welche Verwendung man außerhalb
der Entwicklungsbiologie für "Finger oder Zeh" hat: lat. "digitus",
frz. "doigt", usw.
Die Mayas hatten ein Zahlsystem, das (ähnlich wie unser Dezimalsystem) ein
Stellenwertsystem war. Allerdings nicht auf der Basis von 10, sondern auf
der von 20.

Faktoid: Im Japanischen heißen die Zehen "Fußfinger".

Joachim
Gunhild Simon
2010-01-21 09:01:09 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Faktoid: Im Japanischen heißen die Zehen "Fußfinger".
Die passenden Fußfingerhandschuhe gabs in den Siebzigern. Auch Schuhe -
oder waren's Stiefel? - mit Fußfingern habe ich bei einer Designerin
(Petra Teufel, Neuer Wall, Hamburg), die sich diese handwerkliche
Extravaganz sehr teuer bezahlen ließ, schon gesehen. Beides wirkte
irgendwie monströs und schien mir nicht förderlich für die
Temperierung, aber vielleicht für die Koordination und Feinmotorik der
äußersten Extremitäten.

Gruß
Gunhild
Oliver Cromm
2010-01-21 17:50:01 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Faktoid: Im Japanischen heißen die Zehen "Fußfinger".
Die passenden Fußfingerhandschuhe gabs in den Siebzigern. Auch Schuhe -
oder waren's Stiefel? - mit Fußfingern habe ich bei einer Designerin
(Petra Teufel, Neuer Wall, Hamburg), die sich diese handwerkliche
Extravaganz sehr teuer bezahlen ließ, schon gesehen. Beides wirkte
irgendwie monströs und schien mir nicht förderlich für die
Temperierung, aber vielleicht für die Koordination und Feinmotorik der
äußersten Extremitäten.
Genau - Socken und (weiche) Schuhe, die nur den großen Zeh separieren,
sind in Japan immer noch gängig. Die Zimmerleute benutzen das zum
Beispiel, wenn sie auf den Balken herumbalancieren.
<http://www.jika-tabi.com/>

Daß diese Arbeitsschuhe im Ausland "Ninja-Stiefel" genannt werden, ist
ja wieder mal bezeichnend. Können wir zur Optimierung noch irgendwo eine
Geisha unterbringen?
--
nun schmeckt, wer ich sei, ihr gugelnarren! PARACELSUS
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Helmut Richter
2010-01-22 08:54:09 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Daß diese Arbeitsschuhe im Ausland "Ninja-Stiefel" genannt werden, ist
ja wieder mal bezeichnend. Können wir zur Optimierung noch irgendwo eine
Geisha unterbringen?
Auch nicht schlimmer, als wenn sie aus Bayern kämen: dann hießen sie im
deutschen Ausland "Seppl-Stiefel".
--
Helmut Richter
Thomas Schade
2010-01-21 20:47:20 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Die passenden Fußfingerhandschuhe gabs in den Siebzigern. Auch Schuhe -
oder waren's Stiefel? - mit Fußfingern habe ich bei einer Designerin
(Petra Teufel, Neuer Wall, Hamburg), die sich diese handwerkliche
Extravaganz sehr teuer bezahlen ließ, schon gesehen. Beides wirkte
irgendwie monströs und schien mir nicht förderlich für die
Temperierung, aber vielleicht für die Koordination und Feinmotorik der
äußersten Extremitäten.
Als Sportschuhe sind die, in einigen Disziplinen zumindest, topaktuell.

http://www.zehenschuhe.de/index.php?babel=de&id=9


Ciao
Toscha
--
Frauen sind die Juwelen der Schöpfung.
Man muss sie mit Fassung tragen.
Michael J
2010-01-21 08:48:43 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Als ähnlich sinnlos empfinde ich die im Englischen häufig zu hörenden
Einwände "a thumb is not a finger" und "boots are not shoes". Ich finde
es gerade gut, Wörter wie "Finger" und "Schuhe" als Oberbegriffe zu
verwenden, und nur zu differenzieren, wo es praktisch nötig ist.
Dafür haben wir unser leidiges "Eine Leserin ist kein Leser".

Na gut, ich geh ja schon.
Klaus Scholl
2010-01-21 18:19:50 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Wenn es Dir paßt, bist Du für bewußte Änderungen der Sprache, hier
gefällt Dir ein Sprachwandel gerade mal nicht. Ich finde es schön, daß
Ich setze mich ein für Veränderungen, wo sie aufklären (Verdeutschung
von Fremdwörtern, deren Begriff gemeiniglich nur dunkel erfaßt wird -
Event, Outlet, Paper etc.), und gegen Veränderungen, wo sie verklären
bzw. Mißverständnisse erzeugen (Ein Wal sei kein Fisch). Ich wende mich
auch nicht gg. Fachbezeichnungen ein, diese muß es geben, aber bitte
nicht so, daß man bestehende Bez.en (Amphibie) nach Bedarf umdeutet
("Lurch") und daraufhin dieser Kunstbegriff
den ursprünglichen verdrängt. Als "stümperhaft" empfinde ich es, wenn
man es nicht zustande bringt für das neue,
was man ausdrücken will (den Überbegriff zu Frosch, Molch etc.) auch
eine neue Wortform zu prägen.
Wolfgang Schwanke
2010-01-23 06:09:42 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Ich setze mich ein für Veränderungen, wo sie aufklären (Verdeutschung
von Fremdwörtern, deren Begriff gemeiniglich nur dunkel erfaßt wird -
Event, Outlet, Paper etc.), und gegen Veränderungen, wo sie verklären
bzw. Mißverständnisse erzeugen (Ein Wal sei kein Fisch).
Worin siehst Du hier ein Missverständnis? Der Wal gehört nicht zur
Wirbeltierklasse der Fische. Das ist richtig, und die Klarstellung ggf.
hilfreich.
Post by Klaus Scholl
Ich wende mich
auch nicht gg. Fachbezeichnungen ein, diese muß es geben, aber bitte
nicht so, daß man bestehende Bez.en (Amphibie) nach Bedarf umdeutet
("Lurch") und daraufhin dieser Kunstbegriff
den ursprünglichen verdrängt.
Die beiden Begriffe sind synonym. Falls es jemals eine Umdeutung
gegeben haben sollte, so muss sie lange vor der Zeit der hier
Mitlesenden geschehen sein.
--
Im Watt fängt die Nordsee erst an

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Wolfgang Schwanke
2010-01-23 06:09:42 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
"boots are not shoes"
Da schließt sich der thematische Kreis. Die Schuhkette "Salamander" gab
früher eine Art Comic-Hefte namens "Lurchi" heraus. Soweit ich mich
erinnere, waren alle Helden der Serie biologisch korrekt Lurche:
Frösche, Kröten und natürlich Salamander. Axolotls kamen nicht vor.
--
Im Watt fängt die Nordsee erst an

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Pether Hubert
2010-01-23 10:43:29 UTC
Permalink
Die Schuhkette "Salamander" gab früher eine Art Comic-Hefte namens
"Lurchi" heraus. Soweit ich mich erinnere, waren alle Helden der Serie
biologisch korrekt Lurche: Frösche, Kröten und natürlich
Salamander. Axolotls kamen nicht vor.
Ich weiß nicht, wie Zwerge biologisch zu klassifizieren sind, aber Mäuse
und Igel sind definitiv keine Lurche. Zur Info:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lurchi#Lurchis_Freunde

Ciao,

Pether
--
Wir rauben uns so gern den Schlaf
Und wenn wir zwei uns gegenüberstehn
Ist das wie durch ein Fernglas
In den Spiegel zu sehn
Reinhard Gonaus
2010-01-20 20:30:31 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Bedanke mich bei allen beitragenden Personen. Ich denke mir ist das
heutige Verständnis des Begriffs klar. Im Grimm wird "Lurch" mit "Kröte"
angegeben, insofern sehe ich ein: unser heutiges "Lurch" ist etwas
"krötenähnliches" und weit entfernt von einem Fischotter. Allerdings
bleiben mir noch Zweifel was den Begriff der "Amphibie" betrifft: Die
Bez. "Amphibie" gab es schon vor der Erkenntnis der Biologie, daß
Frösche, Molche im Ggs. zu Krokodilen ihre Lungen verwandeln, und
"Amphibie" bedeutete ursprünglich ein Tier, das sowohl unter Wasser als
auch an Land sich pudelwohl fühlt. Und ist erst später biologisch
beschränkt worden. Will sagen, man muß aufpassen, oftmals ist der
biologische Begriff nur "aufgesetzt", künstlich verengt oder erweitert,
kaum maßgebend.
Tja.
Und dann gibt's da noch den Lurch, der sich unter meinem Bett ansammelt,
wenn ich länger nicht staubgesaugt habe. ;)
Oliver Cromm
2010-01-19 18:20:49 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen, ist
das möglich?
Kommt mir wunderlich vor.
Post by Klaus Scholl
Aber abgesehen von der
biologischen Taxonomie versteht man unter "Amphibien" doch beidlebige
Tiere, also auch Fischotter oder Krokodil, nicht wahr?
Der Gebrauch ist mir nicht geläufig. All diese Tiere leben amphibisch,
ja, aber sind keine "Amphibien". Mir scheint eher, abgesehen von der
biologischen Taxonomie ist das Wort "Ampibien" unüblich. Wenn ich es
gebrauche, lese ich in der Regel vom Gesichtsausdruck meines Gegenübers
ab, daß ich es erläutern sollte ("also Frösche, Salamander und so").
Post by Klaus Scholl
Auch habe ich unter der Bez. "Panzerlurch" ein Tier gefunden, was eine
Art Krokodil zu sein scheint.
Nach dem, was ich darüber in Kürze finde, scheint es verschiedene Tiere
zu bezeichnen, aber eher Amphibien. Daß Du es als "eine Art Krokodil"
bezeichnest, besagt eher, daß Du nach der Gestalt urteilst. So wie die
meisten Leute - nämlich die oben bereits erwähnten - Salamander und
Eidechsen zusammenschmeißen.
--
binsaugnesseln, hummelsköl, mönchspfeffer, gugelköpf, minbrüdermüntz
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Joachim Pense
2010-01-20 06:08:47 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen, ist
das möglich? Wikipedia setzt "Lurche" mit "Amphibien" gleich, wobei
diese beschränkt sind auf Frösche, Molche u.dgl.
Genau so kenne ich das auch und habe das auch noch nie anders gehört.
Post by Klaus Scholl
Aber abgesehen von der
biologischen Taxonomie versteht man unter "Amphibien" doch beidlebige
Tiere, also auch Fischotter oder Krokodil, nicht wahr?
Ich kenne die Bezeichnung "amphibisch" für diese Lebensweise, und Fischotter
und Krokodile leben amphibisch; Amphibien sind sie deshalb nicht, und auch
keine Lurche.
Post by Klaus Scholl
Auch habe ich
unter der Bez. "Panzerlurch" ein Tier gefunden, was eine Art Krokodil zu
sein scheint.
Sicher? Möglicherweise ein Amphibium (Verwandt mit Molchen, Fröschen etc),
das aussieht wie ein Krokodil, aber keines ist.

Ich habe gerade in die WP geguckt. "Panzerlurche" ist die deutsche
Bezeichnung für die vor 400 Millionen lebende Gruppe der Labyrinthodontien.
Anscheinend trifft für die meine Vermutung zu. (Genauer: Man ist sich nicht
sicher, ob sie zu den Amphibien zu zählen sind, sie sind sicher keine
Reptilien, sehen aber so aus.)

Joachim
Post by Klaus Scholl
Da ich jetzt einigermaßen verwirrt bin, hier meine
Nachfrage, wie ihr das seht.
Michael J
2010-01-20 10:39:42 UTC
Permalink
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen, ist das möglich?
Absolut unmöglich!

Hingegen darfst du aber die Staubwehen unterm Sofa ungestraft als
"Lurch" bezeichnen.

Servus!
M
Gunhild Simon
2010-01-20 10:52:08 UTC
Permalink
Post by Michael J
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen, ist das möglich?
Absolut unmöglich!
Hingegen darfst du aber die Staubwehen unterm Sofa ungestraft als
"Lurch" bezeichnen.
Die machen ja auch eine Metamorphose durch - zur Wollmaus.

Gruß
Gunhild
Michael J
2010-01-20 11:21:53 UTC
Permalink
Gunhild Simon <***@yahoo.de>:
[Lurch]
Post by Gunhild Simon
Die machen ja auch eine Metamorphose durch - zur Wollmaus.
Seltsamerweise kommt dieser Lurch ganz ohne Wasser aus.
Der Feuchtlurch wiederum heißt Siff.
Babylon ist überall!
Wolfgang Schwanke
2010-01-23 06:09:42 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Ich möchte gerne Krokodile oder Fischotter als "Lurche" bezeichnen,
ist das möglich? Wikipedia setzt "Lurche" mit "Amphibien" gleich,
wobei diese beschränkt sind auf Frösche, Molche u.dgl. Aber abgesehen
von der biologischen Taxonomie versteht man unter "Amphibien" doch
beidlebige Tiere, also auch Fischotter oder Krokodil, nicht wahr?
Nein. Heutzutage werden die Bezeichnungen für Tiergruppen in den meisten
Fällen ziemlich streng nach biologischer Klassifikation verwendet.
Abweichungen davon führen zu Missverständnissen. Das war in historischer
Zeit anders, da war "Vogel" jedes fliegende Tier (noch bei Wilhelm
Busch), "Wurm" jedes kriechende Tier, "Fisch" jedes Wassertier usw. Von
Restbeständen abgesehen ("Walfisch", oder im Englischen "jellyfish",
"shellfish" usw.) wird das heute auch in der Alltagssprache nicht mehr
so verstanden. In diesem Sinne ist "Lurche" synonym zur Wirbeltierklasse
der Amphibien.

Loading Image...
Post by Klaus Scholl
Auch habe ich
unter der Bez. "Panzerlurch" ein Tier gefunden, was eine Art Krokodil
zu sein scheint.
Nein. Der Panzerlurch war ein Amphibium. Krokodile sind Reptilien.
--
Im Watt fängt die Nordsee erst an

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Michael Pronay
2010-01-23 11:55:35 UTC
Permalink
Das war in historischer Zeit anders, da war "Vogel" jedes
fliegende Tier (noch bei Wilhelm Busch)
I beg to differ. Für mich ist das geradezu klassische Ironie.

M.
Wolfgang Schwanke
2010-01-23 21:40:17 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Das war in historischer Zeit anders, da war "Vogel" jedes
fliegende Tier (noch bei Wilhelm Busch)
I beg to differ. Für mich ist das geradezu klassische Ironie.
Was so ein Maikäfer für ein Vogel sei? Ich kann daran nichts Ironisches
finden, aber die Geschmäcker sind vermutlich verschieden.
--
"verkalkte Altsteinzeitsozen mit fixen Ideen wie den Schwanke"
Ralf Kusmierz in <***@mid.uni-berlin.de>

http://www.wschwanke.de/ http://www.fotos-aus-der-luft.de/
usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Helmut P. Einfalt
2010-01-24 06:24:52 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Michael Pronay
Das war in historischer Zeit anders, da war "Vogel" jedes
fliegende Tier (noch bei Wilhelm Busch)
I beg to differ. Für mich ist das geradezu klassische Ironie.
Was so ein Maikäfer für ein Vogel sei? Ich kann daran nichts
Ironisches finden, aber die Geschmäcker sind vermutlich verschieden.
Man beachte bitte den Reim und den Zeilenumbruch des Originals:

"Jeder weiß, was so ein Mai-
käfer für ein Vogel sei."

Ja was *denn* hätte der Dichter schreiben sollen?

"Jeder weiß, was so ein Mai-
käfer für ein Käfer sei"

etwa?

Das würde bestenfalls für die Anthologie "Vom bierernsten Humor der
Teutschen" taugen.

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Michael Pronay
2010-01-24 06:25:04 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Michael Pronay
Das war in historischer Zeit anders, da war "Vogel" jedes
fliegende Tier (noch bei Wilhelm Busch)
I beg to differ. Für mich ist das geradezu klassische Ironie.
Was so ein Maikäfer für ein Vogel sei? Ich kann daran nichts
Ironisches finden, aber die Geschmäcker sind vermutlich
verschieden.
Dann wollen wir einfach einmal die anderen in der Gruppe fragen,
wie sie darüber denken: ob seinerzeit die Maikäfer tatsächlich
unter Vögel subsummiert wurden, oder ob's schlichte Blödelei ist.

M.
Stephen Hust
2010-01-24 07:10:15 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Michael Pronay
Das war in historischer Zeit anders, da war "Vogel" jedes
fliegende Tier (noch bei Wilhelm Busch)
I beg to differ. Für mich ist das geradezu klassische Ironie.
Was so ein Maikäfer für ein Vogel sei? Ich kann daran nichts
Ironisches finden, aber die Geschmäcker sind vermutlich
verschieden.
Dann wollen wir einfach einmal die anderen in der Gruppe fragen,
wie sie darüber denken: ob seinerzeit die Maikäfer tatsächlich
unter Vögel subsummiert wurden, oder ob's schlichte Blödelei ist.
| Der Grund dieser Anlage muß wieder in der Lebensnotwendigkeit
| der Orientierung und im Lebenserfolg zutreffender Prognostik
| liegen. Wie das Wilhelm Busch (1982) mit der Frage ironisiert,
| was denn ein Maikäfer für ein Vogel sei.
|
(Rupert Riedl, "Strukturen der Komplexität: Eine Morphologie des
Erkennens und Erklärens", Springer-Verlag, 2000, S. 130.)

| VOGEL [...] *4)* /in älterer zeit ist der begriff vogel noch
| nicht so scharf bestimmt wie jetzt, die fledermaus steht bei/
| KONRAD V. MEGENBERG /unter den vögeln:/ der vogel under allen
| vogeln gepirt allain seineu kint als ain geperndez gêndez tier
| 226: (/fledermaus,/) die sich bald zu den thieren, bald zu den
| vögeln zehlte /d. vern. tadlerinnen/ 1. 13. /fliege:/
|
| diu fliege ist, wirt der sumer heiz,
| der küenste vogel den ich weiz
| FREIDANK 145, 25.
|
| /biene/ (/schweiz. idiot./ 1, 692, /s. unten/ 17 h): die biene
| ist ein kleins vögelin /Sirach/ 11, 3; ist also dieser vogel
| (/die heuschrecke/) den Egyptern nicht unbekant LUTHER 16, 152
| /W. der schmetterling:/ ich will mich eine zeit lang als ein
| häszlicher wurm einspinnen, um wieder als ein glänzender vogel
| an das licht kommen zu können LESSING 16, 538 /M.;/
|
| rings schwärmten bunte, bunte schmetterlinge;
| da dacht' ich wohl in meinem kindersinn:
| beglückt, wer solchen goldgen vogel finge
| GAUDY /w./ (1844) 1, 189.
|
| /vgl./ sommervogel /th./ 10, 1, /sp./ 1563. /grotesk:/
|
| jeder weisz was so ein maikäfer
| für ein vogel sei
| W. BUSCH /Max u. Moritz./
|
| 'vogel /heiszt in Hessen alles was fliegt, nicht nur die vögel:
| fledermäuse, käfer, schmetterlinge, hymenopteren, ja sogar
| fliegen, mücken u. dgl. werden mit dem allgemeinen namen/ vogel,
| /im diminutiv/ veulchen, veilchen /bezeichnet/' VILMAR /idiot.
| v. Kurhessen/ 431.
|
(Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.)
--
Steve

My e-mail address works as is.
Roman Figaj
2010-01-25 23:55:50 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Dann wollen wir einfach einmal die anderen in der Gruppe fragen,
wie sie darüber denken: ob seinerzeit die Maikäfer tatsächlich
unter Vögel subsummiert wurden, oder ob's schlichte Blödelei ist.
Ich hab die Stelle immer schon nicht als Blödelei (das wäre zu flach),
sondern als besonders gelungene Kombination aus "tongue-in cheek" und
"dem Volk aufs Maul geschaut" empfunden - (treffende Adjektive fallen
mir leider grad nicht ein) - kein ornithologischer Hintergedanke, dafür
umso gelungenere Einpassung ins Reimschema.

Gruß
Roman
--
lay down all thought surrender to the void
Stefan Ram
2010-01-26 04:14:02 UTC
Permalink
Post by Roman Figaj
Ich hab die Stelle immer schon nicht als Blödelei (das wäre zu flach),
sondern als besonders gelungene Kombination aus "tongue-in cheek" und
"dem Volk aufs Maul geschaut" empfunden - (treffende Adjektive fallen
mir leider grad nicht ein) - kein ornithologischer Hintergedanke, dafür
umso gelungenere Einpassung ins Reimschema.
Eigentlich müßten doch die Marienkäfer ("ladybirds") Vögel
sein und nicht die Maikäfer ("chafer"). ¯¯¯¯¯

(Ich habe nicht die ganze Diskussion gelesen und weiß daher
nicht, ob das schon erwähnt wurde.)
Oliver Cromm
2010-02-02 17:57:22 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Eigentlich müßten doch die Marienkäfer ("ladybirds") Vögel
sein und nicht die Maikäfer ("chafer"). ¯¯¯¯¯
Mir sind die ersteren nur als "ladybugs" geläufig. Eine gewisse
Verwissenschaftlichung der Bezeichnungsweise findet möglicherweise auch
im Englischen statt.
--
GOGELICH,gogelig, (...) 'fröhlich, lustig, ausgelassen'
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Christian Weisgerber
2010-02-02 19:36:41 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Stefan Ram
Eigentlich müßten doch die Marienkäfer ("ladybirds") Vögel
sein und nicht die Maikäfer ("chafer"). ¯¯¯¯¯
Mir sind die ersteren nur als "ladybugs" geläufig.
Das wollte ich auch einwerfen, habe dann aber vorsichtshalber doch
noch einmal nachgeschlagen. Merriam-Webster führt "ladybird"
kommentarlos als Synonym, die englische Wikipedia ("Coccinellidae")
stuft "ladybug" als nordamerikanisch ein.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Walter P Zähl
2010-02-02 23:40:27 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Oliver Cromm
Post by Stefan Ram
Eigentlich müßten doch die Marienkäfer ("ladybirds") Vögel
sein und nicht die Maikäfer ("chafer"). ¯¯¯¯¯
Mir sind die ersteren nur als "ladybugs" geläufig.
Das wollte ich auch einwerfen, habe dann aber vorsichtshalber doch
noch einmal nachgeschlagen. Merriam-Webster führt "ladybird"
kommentarlos als Synonym, die englische Wikipedia ("Coccinellidae")
stuft "ladybug" als nordamerikanisch ein.
Bei Ladybird denke ich an Johnson, nicht an Marienkäfer.

/Walter
Holger Kunadt
2010-02-03 08:02:00 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Eigentlich müßten doch die Marienkäfer ("ladybirds") Vögel
sein und nicht die Maikäfer ("chafer"). ¯¯¯¯¯
Also in Sachsen sind Marienkäfer eindeutig Paarhufer (Mutschekiebchen).

Qno
--
»Zeitreisen sind kein physikalisches,
sondern ein juristisches Problem.«
Aus dem Kommentar zum »Gesetz über die Zeitschleifen (ZeSchG)«
http://www.urania-dresden.de/terrasse/zeschg.htm
Michael Pronay
2010-01-26 08:11:10 UTC
Permalink
Post by Roman Figaj
Post by Michael Pronay
Dann wollen wir einfach einmal die anderen in der Gruppe
fragen, wie sie darüber denken: ob seinerzeit die Maikäfer
tatsächlich unter Vögel subsummiert wurden, oder ob's schlichte
Blödelei ist.
Ich hab die Stelle immer schon nicht als Blödelei (das wäre zu
flach), sondern als besonders gelungene Kombination aus
"tongue-in cheek" und "dem Volk aufs Maul geschaut" empfunden -
(treffende Adjektive fallen mir leider grad nicht ein) - kein
ornithologischer Hintergedanke, dafür umso gelungenere
Einpassung ins Reimschema.
Gut, Blödelei nehm' ich gern zurück (obwohl das hier nicht
unbedingt als flach gilt), wichtig war mir der nicht vorhandene
Ornithologiebezug.

M.
Steffen Buehler
2010-01-26 08:11:48 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Dann wollen wir einfach einmal die anderen in der Gruppe fragen,
wie sie darüber denken: ob seinerzeit die Maikäfer tatsächlich
unter Vögel subsummiert wurden,
Ahem ...
http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/subsummieren.shtml
Post by Michael Pronay
oder ob's schlichte Blödelei ist.
Auch wenn Steve einige ältere Quellen angibt, die die Käfer-Vogel-
Theorie belegen, ist es für mich bei Wilhelm Busch, der doch etwas
später gelebt hatte, nur Ironie. "Was ist das für ein (komischer/
schräger) Vogel?" - diese Redensart dürfte schon Busch bekannt gewesen
sein. So habe ich die Zeilen immer verstanden. Das Blödeln wird hier
m.E. noch verstärkt durch den eigenartigen Konjunktiv I (für ein
Vogel /sei/), der nur um des Reimes Willen hier steht. Busch wäre ein
prima Sponti gewesen.

Viele Grüße
Steffen
Michael Pronay
2010-01-26 08:19:20 UTC
Permalink
Post by Steffen Buehler
Post by Michael Pronay
Dann wollen wir einfach einmal die anderen in der Gruppe fragen,
wie sie darüber denken: ob seinerzeit die Maikäfer tatsächlich
unter Vögel subsummiert wurden,
Ahem ...
http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/subsummieren.shtml
Danke für den Hinweis!

M.
Roman Figaj
2010-01-28 21:30:55 UTC
Permalink
Post by Steffen Buehler
http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/subsummieren.shtml
Ah. Wie man das schreibt, wusste ich (Gr. Latinum), warum, nicht (lange
her).

| lat. sub = unter u. sumere (2. Part.: sumptum)= nehmen.

Da ergeben sich Möglichkeiten für ein schönes Fremdwort für
"Unternehmer" ("entrepreneur" ist mir zu hochgestochen, "undertaker" zu
tief gelegt ;-)).

Ich bin Subsumist. Oder Subsumpteur. Oder Subsumator...?

Gruß
Roman
--
lay down all thought surrender to the void
Oliver Cromm
2010-02-02 17:57:25 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Michael Pronay
Das war in historischer Zeit anders, da war "Vogel" jedes
fliegende Tier (noch bei Wilhelm Busch)
I beg to differ. Für mich ist das geradezu klassische Ironie.
Was so ein Maikäfer für ein Vogel sei? Ich kann daran nichts
Ironisches finden, aber die Geschmäcker sind vermutlich
verschieden.
Dann wollen wir einfach einmal die anderen in der Gruppe fragen,
wie sie darüber denken: ob seinerzeit die Maikäfer tatsächlich
unter Vögel subsummiert wurden, oder ob's schlichte Blödelei ist.
Ich hatte es bisher so aufgefaßt, daß eine volkstümliche Klassifizierung
("Flattertiere") verwendet wird. Natürlich nicht "ornithologisch".
--
binsaugnesseln, hummelsköl, mönchspfeffer, gugelköpf, minbrüdermüntz
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Daniela Duerbeck
2010-01-25 02:31:43 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Was so ein Maikäfer für ein Vogel sei? Ich kann daran nichts Ironisches
finden, aber die Geschmäcker sind vermutlich verschieden.
Und Fledermäuse sind Käfer.
(Calvin and Hobbes 30.10.1989)

Viele Grüße von Dani
Oliver Cromm
2010-02-01 18:50:19 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Heutzutage werden die Bezeichnungen für Tiergruppen in den meisten
Fällen ziemlich streng nach biologischer Klassifikation verwendet.
[...]
In diesem Sinne ist "Lurche" synonym zur Wirbeltierklasse
der Amphibien.
Ich kenne auch noch die Verwendung von "Lurche" für "Amphibien, außer
Frösche":

| Results 1 - 10 of about 38,500 for "frösche und lurche"

Wobei hier wahrscheinlich oft an Schwanzlurche gedacht wird, und die
Schleichenlurche vergessen werden (ich mußte jetzt auch deren Namen
nachschauen, ich kannte sie nur auf Englisch als "Caecilians").
--
gugelfug, m., späsze, unfug
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Gunhild Simon
2010-02-02 05:42:43 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Wolfgang Schwanke
Heutzutage werden die Bezeichnungen für Tiergruppen in den meisten
Fällen ziemlich streng nach biologischer Klassifikation verwendet.
[...]
In diesem Sinne ist "Lurche" synonym zur Wirbeltierklasse
der Amphibien.
...
Post by Oliver Cromm
Wobei hier wahrscheinlich oft an Schwanzlurche gedacht wird, und die
Schleichenlurche vergessen werden (ich mußte jetzt auch deren Namen
nachschauen, ich kannte sie nur auf Englisch als "Caecilians").
Daß es Schwanzlurche wie Salamander und Molche gibt, und daneben
die größere Gruppe der Froschlurche, war mir geläufig.

Ich gestehe, daß mir Schleichenlurche unbekannt waren. Bisher hatte
ich nur die Blindschleiche, eine fußlose Eidechse, als Besonderheit
angesehen. Umso erstaunter war ich nach dem Wiki-Artikel über diese
fast unbekannte Lurchgruppe.

Hier also - etwas OT in Bezug auf Sprache, nicht aber auf die
Fragestellung des Threads - für Tierkundeinteressierte mehr:

Entwicklungsgeschichtlich gingen in der Evolution der vom Wasser zum
Land sich ausbreitenden Lebewesen den Echsen die Lurche voran, die es
als "dem Wasser entstiegene" Landtiere zu beachtlicher Größe brachten.
Da ihre Blütezeit im Oberkarbon vor 300 Mill. Jahren lag, kann man
diesen Exemplaren gottseidank nicht mehr begegnen: Im Trias gab es
einen Lurch, den Mastodonsaurus, der 4 m lang wurde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Amphibien

Heute gibt es als größten Lurch den japanischen und chinesischen
Riesensalamander, einen demi-larvenartigen Schwanzlurch, der 20 kg
schwer und 1,5 m lang wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Riesensalamander

Bei den Amphibien gibt es sogar Arten, die ihr Larvenstadium nicht
aufgeben. Sie wachsen zeitlebens. Manche
http://de.wikipedia.org/wiki/Axolot
können auch Gliedmaßen und Organe regenerieren, wenn sie nicht mehr
funktionsfähig sind.

Beneidenswert. Ich hätte gern ein neues Kleinhirn!

Gruß
Gunhild
Lothar Frings
2010-02-02 08:19:58 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Daß es Schwanzlurche wie Salamander und Molche gibt, und daneben
die größere Gruppe der Froschlurche, war mir geläufig.
Ich gestehe, daß mir Schleichenlurche unbekannt waren. Bisher hatte
ich nur die Blindschleiche, eine fußlose Eidechse, als Besonderheit
angesehen. Umso erstaunter war ich nach dem Wiki-Artikel über diese
fast unbekannte Lurchgruppe.
Ähnliche Erfahrungen wirst du auf jedem beliebigen
anderen Fachgebiet machen, von der Bakteriologie bis
zum Brückenbau.
Post by Gunhild Simon
Hier also - etwas OT in Bezug auf Sprache, nicht aber auf die
Ähm - Google und Wikipedia haben alle.
Gunhild Simon
2010-02-02 09:12:59 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Gunhild Simon
Daß es Schwanzlurche wie Salamander und Molche gibt, und daneben
die größere Gruppe der Froschlurche, war mir geläufig.
Ich gestehe, daß mir Schleichenlurche unbekannt waren. Bisher hatte
ich nur die Blindschleiche, eine fußlose Eidechse, als Besonderheit
angesehen. Umso erstaunter war ich nach dem Wiki-Artikel über diese
fast unbekannte Lurchgruppe.
Ähnliche Erfahrungen wirst du auf jedem beliebigen
anderen Fachgebiet machen, von der Bakteriologie bis
zum Brückenbau.
Post by Gunhild Simon
Hier also - etwas OT in Bezug auf Sprache, nicht aber auf die
Ähm - Google und Wikipedia haben alle.
Zweifellos.

Und das Nachlesen steht ja auch jedermann frei. Aber Wiki und Google
sind weite Felder. Um hier fündig zu werden, muß man ja erstmal eine
Idee zu den Stichwörtern haben. Auf "Amphibien" zu kommen ist eine
leichtere Übung ist im Zusammenhang mit der biologisch haarsträubenden
Thread-Frage.

Jedoch um die Kernsätze zu belegen, habe ich nicht auf Quellenangaben
verzichten wollen.

(Und umgekehrt: Wer wüßte denn schon was ein Axolotl ist? Wer hat denn
schon Spaß daran, stundenlang die unzähligen Informationen zu Lurchen
zu sondieren?
Nun stelle ich entsetzt fest, daß der Link zu dem eigenartigen
mexikanischen Larvenquerschwanzmolch nicht funktioniert. Sorry.
Aber hier findet man sie, die kleinen Albio-Monster.

Loading Image...&imgrefurl=http://www.kinder-tierlexikon.de/a/axolotl.htm&usg=__f34r89vK2h7mVrhn862bOagfVto=&h=247&w=283&sz=47&hl=de&start=21&sig2=cqYyglWHr_wpTbcZGoS_rQ&um=1&itbs=1&tbnid=9dGtfleCEuYcyM:&tbnh=99&tbnw=114&prev=/images%3Fq%3Daxolotl%26ndsp%3D20%26hl%3Dde%26sa%3DN%26start%3D20%26um%3D1&ei=SOtnS5PbFMy1sAbOiNGxBg

http://de.wikipedia.org/wiki/Axolotl
)
Lothar Frings
2010-02-02 09:30:35 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Und das Nachlesen steht ja auch jedermann frei. Aber Wiki und Google
sind weite Felder. Um hier fündig zu werden, muß man ja erstmal eine
Idee zu den Stichwörtern haben.
Ich bin schon lange der Meinung, daß Google Schulfach
werden sollte.

Hoffentlich ist ein Feuersalamander wenigstens ein
Lurch, sonst sieht's schlecht aus für Lurchi.
Gunhild Simon
2010-02-02 09:36:06 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Gunhild Simon
Und das Nachlesen steht ja auch jedermann frei. Aber Wiki und Google
sind weite Felder. Um hier fündig zu werden, muß man ja erstmal eine
Idee zu den Stichwörtern haben.
Ich bin schon lange der Meinung, daß Google Schulfach
werden sollte.
Hoffentlich ist ein Feuersalamander wenigstens ein
Lurch, sonst sieht's schlecht aus für Lurchi.
Jetzt mache ich mir Sorgen.
Du hast nicht mitgedacht. Konzentriere Dich auf das Thema,
Loading Image...&imgrefurl=http://www.salamanderseiten.de/axolotl/Axolotl/axolotl.html&usg=__0rnrkmczz6dHcqFox2Q3B3XPwho=&h=576&w=896&sz=113&hl=de&start=40&sig2=Ay81U6XtqbdwcbgnfAJcrA&um=1&itbs=1&tbnid=0tNAPAG_hkMUEM:&tbnh=94&tbnw=146&prev=/images%3Fq%3Daxolotl%26ndsp%3D20%26hl%3Dde%26sa%3DN%26start%3D20%26um%3D1&ei=SOtnS5PbFMy1sAbOiNGxBg

Gruß
Gunhild
Florian Ritter
2010-02-02 16:28:17 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Aber hier findet man sie, die kleinen Albio-Monster.
Heißt der Plural von Monster nicht Monstren? Erstaunlicherweise sagt
der Holländer zum Muster (im Sinne von Warenprobe) Monster. - FR
Gunhild Simon
2010-02-02 16:57:30 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Gunhild Simon
Aber hier findet man sie, die kleinen Albio-Monster.
Damit meinte ich *Albino*-Monster. EineAxolotl- Züchtung für
Aquaristen, die in der Natur nicht vorkommt:
Loading Image...
Post by Florian Ritter
Heißt der Plural von Monster nicht Monstren? Erstaunlicherweise sagt
der Holländer zum Muster (im Sinne von Warenprobe) Monster. - FR
Ich denke, es gibt zweierlei Monstrositäten:
das Monstrum, die Monstren (lat. Fremdwort)
das Monster, die Monster (aus dem Englischen eingedeutscht)

Gruß
Gunhild
Lothar Frings
2010-02-02 17:04:01 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Gunhild Simon
Aber hier findet man sie, die kleinen Albio-Monster.
Heißt der Plural von Monster nicht Monstren?
Oder doch Monstranzen?
Post by Florian Ritter
Erstaunlicherweise sagt
der Holländer zum Muster (im Sinne von Warenprobe) Monster.
Erstaunlicherweise sagt der Schwede zum Bier (im Sinne
von Bier) Öl. Muß ja üble Verwechslungen geben da oben.
Volker Gringmuth
2010-02-02 19:37:37 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Florian Ritter
Post by Gunhild Simon
Aber hier findet man sie, die kleinen Albio-Monster.
Heißt der Plural von Monster nicht Monstren?
Oder doch Monstranzen?
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.


vG
--
"Lafontaine hatte recht! Aber Rechthaber können die Deutschen gar nicht
leiden. Deshalb sagt der Deutsche: Ja, der Lafontaine, der hat vielleicht
zwei Mal recht gehabt, wie oft will er denn noch recht haben? Da wähl ich
doch lieber den Westerwelle, der hat noch nie recht gehabt!"
(Volker Pispers, "Bis neulich")
Wolfgang Krietsch
2010-02-02 21:59:12 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Lothar Frings
Post by Florian Ritter
Post by Gunhild Simon
Aber hier findet man sie, die kleinen Albio-Monster.
Heißt der Plural von Monster nicht Monstren?
Oder doch Monstranzen?
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.
Muß das nicht "eine*r*" Demonstration heißen, wegen den Dativ?

Bye

woffi
--
Man is the only animal that blushes. Or needs to.
- Mark Twain
Karsten Düsterloh
2010-02-02 23:18:14 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.
Muß das nicht "eine*r*" Demonstration heißen, wegen den Dativ?
Was ist denn das Auge einer Demonstration? Die Ruhe vor dem Sturm? ;-)


Karsten
--
Freiheit stirbt | Fsayannes SF&F-Bibliothek:
Mit Sicherheit | http://fsayanne.tprac.de/
Wolfgang Krietsch
2010-02-03 01:42:50 UTC
Permalink
Post by Karsten Düsterloh
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.
Muß das nicht "eine*r*" Demonstration heißen, wegen den Dativ?
Was ist denn das Auge einer Demonstration? Die Ruhe vor dem Sturm? ;-)
Frag das Volker, der wollte da reinfassen. Nett klingt das nicht.

Bye

woffi
--
It's so simple to be wise. Just think of something stupid
to say and say the opposite.
- Sam Levenson
Volker Gringmuth
2010-02-03 05:59:54 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Karsten Düsterloh
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.
Muß das nicht "eine*r*" Demonstration heißen, wegen den Dativ?
Was ist denn das Auge einer Demonstration? Die Ruhe vor dem Sturm? ;-)
Frag das Volker, der wollte da reinfassen. Nett klingt das nicht.
Immerhin bin ich threadweit der einzige, der mein Wortspiel verstanden hat.
Wenixtenz einer.


vG
--
"Wenn auf einem Parteitag zwei Leute für denselben Job kandidieren, dann
schreibt die Presse gleich von einer Kampf-kan-di-da-tur! Oh, eine
Kampfkandidatur! Wenn nur einer antritt, dann ist es 'ne Wahl."
(Volker Pispers, "Bis neulich")
Michael Pronay
2010-02-03 06:51:00 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir eine
Demonstration ins Auge fassen.
Immerhin bin ich threadweit der einzige, der mein Wortspiel
verstanden hat.
Nein, bist Du nicht.

M.
Wolfram Heinrich
2010-02-03 07:54:09 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Karsten Düsterloh
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.
Muß das nicht "eine*r*" Demonstration heißen, wegen den Dativ?
Was ist denn das Auge einer Demonstration? Die Ruhe vor dem Sturm? ;-)
Frag das Volker, der wollte da reinfassen. Nett klingt das nicht.
Immerhin bin ich threadweit der einzige, der mein Wortspiel verstanden hat.
Wenixtenz einer.
Nein, nein, es gibt kongeniale Geister. In "Attacke auf Geistesmensch"
erzählt Polt von einer Fahrt auf der Geisterbahn, bei der sein Kumpel alle
Geister mit einem Stuhlbein zerhaut. Dann schauen sie zu wie die nach ihnen
gefahrenen Besucher aus der Geisterbahn kommen und ganz entgeistert
schauen.

Ciao
Wolfram
--
Ich liebe die Menschheit, ich kann nur die Leute nicht ausstehen.
PEANUTS (Ausruf von Charlie Brown)
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Wolfgang Krietsch
2010-02-03 10:40:34 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Immerhin bin ich threadweit der einzige, der mein Wortspiel verstanden hat.
Wenixtenz einer.
Dass Du der einzige bist, der versteht, was Du faselst, ist häufig so. Das
liegt aber nur selten daran, dass das, was Du faselst, besonders schlau ist
und wir alle zu doof.

Bye

woffi
--
Top Ten Times in history when saying F**K was appropriate:
3) "Scattered f**king showers... my arse!" - Noah
Volker Gringmuth
2010-02-03 10:45:34 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Immerhin bin ich threadweit der einzige, der mein Wortspiel verstanden hat.
Wenixtenz einer.
Dass Du der einzige bist, der versteht, was Du faselst, ist häufig so. Das
liegt aber nur selten daran, dass das, was Du faselst, besonders schlau ist
und wir alle zu doof.
"aber nur selten" wie in "Die Hälfte von 12 ist aber nur selten 6"?


vG
Manfred Hoß
2010-02-03 10:55:57 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Immerhin bin ich threadweit der einzige, der mein Wortspiel verstanden hat.
Wenixtenz einer.
Dass Du der einzige bist, der versteht, was Du faselst, ist häufig so. Das
liegt aber nur selten daran, dass das, was Du faselst, besonders schlau ist
und wir alle zu doof.
"aber nur selten" wie in "Die Hälfte von 12 ist aber nur selten 6"?
Die Hälfte von 12 ist 1 oder 2, je nachdem, ob die linke oder die rechte
Hälfte gemeint ist.

SCNR
Manfred.

Volker Gringmuth
2010-02-03 05:59:10 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.
Muß das nicht "eine*r*" Demonstration heißen, wegen den Dativ?
Hm. Das ist zwar jetzt nicht Deine Baustelle, aber wir hatten mal einen
Pastor, der durch unfreiwillige Stilblüten auffiel und sich tatsächlich
einmal zu der Formulierung verstieg: "Das muß man sich mal ins Auge
fassen!"


vG

PS an den Rest: falls die Insaugefassung von Monstern keinen Kick mehr
bringt, versuche man es mal mit woffis Ohren.
--
"Um die Arbeitsplätze zu sichern, müssen Sie mindestens jeden Monat ein
neues Handy kaufen. Und kommen Sie nicht mit der alten Nummer, Sie hätten
nur zwei Ohren, das ist doch kein Argument! Sie haben doch auch 20 Paar
Schuhe und nur zwei Füße!"
(Volker Pispers, "Bis neulich")
Dieter Bruegmann
2010-02-03 09:03:27 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Wolfgang Krietsch
Post by Volker Gringmuth
Wenn der Monster zu viele werden, sollten wir
eine Demonstration ins Auge fassen.
Muß das nicht "eine*r*" Demonstration heißen, wegen den Dativ?
Hm. Das ist zwar jetzt nicht Deine Baustelle, aber wir hatten mal einen
Pastor, der durch unfreiwillige Stilblüten auffiel und sich tatsächlich
einmal zu der Formulierung verstieg: "Das muß man sich mal ins Auge
fassen!"
Hieß der zufällig Galletti?


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://didispandau.de

56,92 * Coloradio +78,81% * Rotzmann 75% * Dr. Faustus 63,69€ * Larifa
uerchen +74$ * Grunzig +15,72 * Ohne & Gewehr +10,65% * Quotient 60,47
Volker Gringmuth
2010-02-03 09:25:23 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Volker Gringmuth
Hm. Das ist zwar jetzt nicht Deine Baustelle, aber wir hatten mal einen
Pastor, der durch unfreiwillige Stilblüten auffiel und sich tatsächlich
einmal zu der Formulierung verstieg: "Das muß man sich mal ins Auge
fassen!"
Hieß der zufällig Galletti?
Nein, und Gallettis Nonsens spielt auch auf einer anderen Baustelle.
Das sind inhaltliche und logische Verdreher, keine sprachlichen.

Im vorliegenden Fall wurde mitten im Spruch von einem auf den anderen
umgeschaltet. Es hätte auch "Das muß man mal klarmachen" heißen können.


vG
Lothar Frings
2010-02-03 09:39:47 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Im vorliegenden Fall wurde mitten im Spruch von einem auf den anderen
umgeschaltet. Es hätte auch "Das muß man mal klarmachen" heißen können.
Ach, danach kräht doch eh keine Sau.
Volker Gringmuth
2010-02-03 10:36:59 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Volker Gringmuth
Im vorliegenden Fall wurde mitten im Spruch von einem auf den anderen
umgeschaltet. Es hätte auch "Das muß man mal klarmachen" heißen können.
Ach, danach kräht doch eh keine Sau.
Das schlägt ja dem Faß die Krone ins Gesicht!


vG
Wolfram Heinrich
2010-02-03 07:51:34 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Erstaunlicherweise sagt
der Holländer zum Muster (im Sinne von Warenprobe) Monster. - FR
Zur Warenprobe sagt der Italiener "campione", zum Champion auch. Auch sonst
sind die Wörter im Italienischen ganz anders als im Deutschen. Wahnsinn.

Ciao
Wolfram
--
wenn ich / ein einstein wär / und auch / zwei flügel hätt / stäch ich dich
tot / da ich / kein flügel bin / und auch / kein messer hab / laß ich es
sein
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu>

Lothar Frings
2010-02-03 08:44:27 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Zur Warenprobe sagt der Italiener "campione", zum Champion auch. Auch sonst
sind die Wörter im Italienischen ganz anders als im Deutschen. Wahnsinn.
Stimmt. Was der Italiener "Fiat" nennt,
nennt der Deutsche "Schrott".
Helmut P. Einfalt
2010-02-03 09:46:43 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Wolfram Heinrich
Zur Warenprobe sagt der Italiener "campione", zum Champion auch.
Auch sonst sind die Wörter im Italienischen ganz anders als im
Deutschen. Wahnsinn.
Stimmt. Was der Italiener "Fiat" nennt,
nennt der Deutsche "Schrott".
Der Piefke vielleicht.

Bei *uns* heißt das schon seit jeher

"Na Fiat di Gott!"

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Lothar Frings
2010-02-03 09:52:37 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Lothar Frings
Post by Wolfram Heinrich
Zur Warenprobe sagt der Italiener "campione", zum Champion auch.
Auch sonst sind die Wörter im Italienischen ganz anders als im
Deutschen. Wahnsinn.
Stimmt. Was der Italiener "Fiat" nennt,
nennt der Deutsche "Schrott".
Der Piefke vielleicht.
Ich hatte die Österreicher nicht zu den Deutschen
gezählt und würde auch sehr gern dabei bleiben.
Post by Helmut P. Einfalt
Bei *uns* heißt das schon seit jeher
"Na Fiat di Gott!"
Das erklärt einiges.
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