Discussion:
Außen vor lassen
(zu alt für eine Antwort)
Peter Gruendler
2006-03-26 17:10:33 UTC
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Man weiß ja, ich bin ein Verfechter der Unversehrtheit regionaler
Dialekte.

In diesem Fall scheint es mir sogar um den ganzen bairischen Sprachraum
zu gehen.

"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.

Ebenso wie "An Weihnachten" u.ä. lese ich es immer öfter auch in
hiesigen Zeitungen. Zuletzt heute:
http://derstandard.at/?url=/?id=2391031
gleich im ersten Absatz.

Was sagen die anderen ÖSterreicher/Bayern: Gehört das schon hierher?

lG
P
Peter Gruendler
2006-03-26 17:25:38 UTC
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Post by Peter Gruendler
lese ich es immer öfter auch in
http://derstandard.at/?url=/?id=2391031
gleich im ersten Absatz.
Ung gleich nochmal
| "Den müssen Sie da völlig außen vor lassen", sagte ÖGB-Präsident Fritz
| Verzetnitsch am Sonntag über SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer.
http://derstandard.at/?url=/?id=2391244

Glaub ich aber nicht, dass er das wirklich wörtlich gesagt hat.

P
Peter Gruendler
2006-03-31 16:59:54 UTC
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Post by Peter Gruendler
Post by Peter Gruendler
lese ich es immer öfter auch in
hiesigen Zeitungen.
Ung gleich nochmal
http://derstandard.at/?url=/?id=2391244
Das ist die APA...
| Die politischen Akteure sollten jedenfalls Koalitionsspekulationen
| außen vor lassen.

http://derstandard.at/?url=/?id=2397956

P

Tassilo Halbritter
2006-03-26 17:25:47 UTC
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Man wei=DF ja, ich bin ein Verfechter der Unversehrtheit regionaler
Dialekte.
=20
In diesem Fall scheint es mir sogar um den ganzen bairischen Sprachraum
zu gehen.
=20
"Au=DFen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
=20
Bei uns in AT hei=DFt es eindeutig 'drau=DFen lassen'. Ich glaube, gro=DFen=
=20
Einflu=DF hatte eine Tamponwerbung im Fernsehen, in der diese Floskel=20
geschmackvoll eingesetzt wurde ;-).=20
Daher die Verbreitung im gesamten deutschen Sprachraum ...

--=20
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Und da die Welt determiniert ist, liegt jeder Sach-=20
| | | |_| | verhalt logisch zwingend vor - mithin ist jede =C4u=DFe-=
=20
| | | _ | rung, soweit sie sich auf die Welt bezieht, tauto-=20
|_|a |_| |_|a logisch und damit Geschw=E4tz." (Andreas Kabel)
Matthias Opatz
2006-03-26 17:57:40 UTC
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Bei uns in AT heißt es eindeutig 'draußen lassen'.
Hier "eigentlich" (bis zum Mauerfall) auch, oder je nach Kontext
"beiseite lassen".

Matthias
--
Die Regierungen der Päpste waren nur kurz, obgleich immer der Vater auf
den Sohn folgte. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist denn Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Peter Einstein
2006-03-26 21:52:05 UTC
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Post by Peter Gruendler
Man weiß ja, ich bin ein Verfechter der Unversehrtheit regionaler
Dialekte.
In diesem Fall scheint es mir sogar um den ganzen ba_i_rischen
Sprachraum zu gehen.
"Außen vor lassen" sch_i_nt mir ein typisch norddeutsches Idiom zu
sein.
Hier sagt man 'etwas unberücksichtigt lassen', 'etwas nicht einbeziehen
/ beachten' oder 'etwas ausschließen'
--
P.E.
Peter Gruendler
2006-03-27 06:12:54 UTC
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Post by Peter Einstein
Post by Peter Gruendler
In diesem Fall scheint es mir sogar um den ganzen ba_i_rischen
Das ist korrekt
Post by Peter Einstein
Post by Peter Gruendler
"Außen vor lassen" sch_i_nt mir ein typisch norddeutsches Idiom zu
Das ist ein Typo.
Post by Peter Einstein
Hier sagt man 'etwas unberücksichtigt lassen', 'etwas nicht einbeziehen
/ beachten' oder 'etwas ausschließen'
Hier = wo?

lG
Peter
Peter Einstein
2006-03-27 06:23:34 UTC
Permalink
Post by Peter Gruendler
Post by Peter Einstein
Post by Peter Gruendler
In diesem Fall scheint es mir sogar um den ganzen ba_i_rischen
Das ist korrekt
Post by Peter Einstein
Post by Peter Gruendler
"Außen vor lassen" sch_i_nt mir ein typisch norddeutsches Idiom zu
Das ist ein Typo.
Post by Peter Einstein
Hier sagt man 'etwas unberücksichtigt lassen', 'etwas nicht
einbeziehen / beachten' oder 'etwas ausschließen'
Hier = wo?
Bei mir im Lande...
--
P.E.
Joern Abatz
2006-03-27 06:50:32 UTC
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Post by Peter Gruendler
"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
Gehört das nicht zusammen: Das bleibt außenvor, das kommt obenauf?

Jörn
Yvonne Steiner
2006-03-27 08:31:55 UTC
Permalink
Post by Joern Abatz
Post by Peter Gruendler
"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
Gehört das nicht zusammen: Das bleibt außenvor, das kommt obenauf?
So würde ich es auch schreiben.

Käme die Wendung erst aus der RSR, hätte sicher schon mancheiner [sic.]
über diese Getrenntschreibung gelästert.

Dieses "außenvor" lokalisiert, wo einer _gelassen_ werden soll, nicht
eine Stelle, wo man ihn hinordern (nach vorne lassen - vorlassen) soll.

Es ist also ein Adverb (des Ortes).
--
Yvonne Steiner
Peter Gruendler
2006-03-27 11:07:32 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Joern Abatz
Post by Peter Gruendler
"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
Gehört das nicht zusammen: Das bleibt außenvor, das kommt obenauf?
So würde ich es auch schreiben.
Käme die Wendung erst aus der RSR, hätte sicher schon mancheiner [sic.]
über diese Getrenntschreibung gelästert.
Dieses "außenvor" lokalisiert, wo einer _gelassen_ werden soll, nicht
eine Stelle, wo man ihn hinordern (nach vorne lassen - vorlassen) soll.
Es ist also ein Adverb (des Ortes).
| au}|ßen; von außen [her]; nach innen und außen; nach außen [hin];
| Farbe für außen und innen; außen vor lassen (nordd. für
^^^^^^^^^^^^^^^^
| unberücksichtigt lassen); er spielt außen (augenblickliche Position
| eines Spielers), vgl. Außen; die außen liegenden, auch außenliegenden
| Kabinen; eine außen gelegene, auch außengelegene Treppe

| © Duden - Die deutsche Rechtschreibung, 23. Aufl. Mannheim 2004
| [CD-ROM]

P
Yvonne Steiner
2006-03-27 13:47:23 UTC
Permalink
Post by Peter Gruendler
Post by Yvonne Steiner
Post by Joern Abatz
Post by Peter Gruendler
"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
Gehört das nicht zusammen: Das bleibt außenvor, das kommt obenauf?
So würde ich es auch schreiben.
Käme die Wendung erst aus der RSR, hätte sicher schon mancheiner [sic.]
über diese Getrenntschreibung gelästert.
Dieses "außenvor" lokalisiert, wo einer _gelassen_ werden soll, nicht
eine Stelle, wo man ihn hinordern (nach vorne lassen - vorlassen) soll.
Es ist also ein Adverb (des Ortes).
| au}|ßen; von außen [her]; nach innen und außen; nach außen [hin];
| Farbe für außen und innen; außen vor lassen (nordd. für
^^^^^^^^^^^^^^^^
| unberücksichtigt lassen); er spielt außen (augenblickliche Position
| eines Spielers), vgl. Außen; die außen liegenden, auch außenliegenden
| Kabinen; eine außen gelegene, auch außengelegene Treppe
| © Duden - Die deutsche Rechtschreibung, 23. Aufl. Mannheim 2004
| [CD-ROM]
Glaub mir, das war mir alles - in allen Einzelheiten also - schon sehr
gut bekannt.
Trotzdem nehme ich mir die Freiheit, auch eine eigene Ansicht zur Sache
vorzustellen und in die Diskussion einzubringen. ;-)
--
Yvonne Steiner
Joern Abatz
2006-03-27 13:35:57 UTC
Permalink
Post by Peter Gruendler
| © Duden - Die deutsche Rechtschreibung, 23. Aufl. Mannheim 2004
| [CD-ROM]
Immer diese Wikipedia-Zitate ...
Manfred Russ
2006-03-28 17:28:46 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Joern Abatz
Post by Peter Gruendler
"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
Gehört das nicht zusammen: Das bleibt außenvor, das kommt obenauf?
So würde ich es auch schreiben.
Ichnich.
Post by Yvonne Steiner
Käme die Wendung erst aus der RSR, hätte sicher schon mancheiner [sic.]
über diese Getrenntschreibung gelästert.
Kommt sie aber nicht.

|außen
|[...]
|~ vor lassen (/nordd. für/ unberücksichtigt lassen)
(Duden, 20. Auflage, 1991)


Manfred
--
Meine Braut ist ein Bonbon, und ich hoffe, daß meine kaputten Zähne
wieder gesund werden, wenn ich es esse. (Italo Svevo)
Yvonne Steiner
2006-03-28 18:40:16 UTC
Permalink
[...]
Post by Manfred Russ
Post by Yvonne Steiner
Post by Joern Abatz
Gehört das nicht zusammen: Das bleibt außenvor, das kommt obenauf?
So würde ich es auch schreiben.
Ichnich.
Post by Yvonne Steiner
Käme die Wendung erst aus der RSR, hätte sicher schon mancheiner [sic.]
über diese Getrenntschreibung gelästert.
Kommt sie aber nicht.
|außen
|[...]
|~ vor lassen (/nordd. für/ unberücksichtigt lassen)
(Duden, 20. Auflage, 1991)
Du kommst spät und unnötig. ;-)

Ich verweise einfach mal auf meinen Kommentar von gestern:
<Message-ID: <1hcv4lv.1xbtwkp1q6bpboN%***@swissonline.ch>
--
Yvonne Steiner
Manfred Russ
2006-03-30 18:33:31 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Manfred Russ
|außen
|[...]
|~ vor lassen (/nordd. für/ unberücksichtigt lassen)
(Duden, 20. Auflage, 1991)
Du kommst spät und unnötig. ;-)
Habich heute (also jetzt: gestern) gesehn.
Usenet ist kein Echtzeitmedium.


Manfred
--
Meine Braut ist ein Bonbon, und ich hoffe, daß meine kaputten Zähne
wieder gesund werden, wenn ich es esse. (Italo Svevo)
Markus Wolf
2006-03-29 01:53:27 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Dieses "außenvor" lokalisiert, wo einer _gelassen_ werden soll, nicht
T'schuldigung, da kann ich nicht widerstehen.
Nein, es lokalisiert nicht, "wo einer gelassen werden soll". ;)


-- Mark.
Rüdiger Silberer
2006-03-27 11:32:05 UTC
Permalink
Post by Peter Gruendler
Man weiß ja, ich bin ein Verfechter der Unversehrtheit regionaler
Dialekte.
In diesem Fall scheint es mir sogar um den ganzen bairischen Sprachraum
zu gehen.
"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
Ebenso wie "An Weihnachten" u.ä. lese ich es immer öfter auch in
http://derstandard.at/?url=/?id=2391031
gleich im ersten Absatz.
Was sagen die anderen ÖSterreicher/Bayern: Gehört das schon hierher?
Mir ist diese Wendung das erstemal vor etwa 25 Jahren in München (sic)
über den Weg gelaufen. Derjenige, der das am laufenden Band von sich
gab, er war sehr verliebt in diese Wendung, war aber eindeutig ein
Norddeutscher.

Ich halte sie immer noch für typisch norddeutsch. So richtig üblich ist
sie bei uns noch nicht.
--
ade, Rüdiger

Rechtschreibreform? Ein großes Unheil.
Eine nationale Katastrophe. - Marcel Reich-Ranicki -
Hans Fink
2006-03-27 12:04:33 UTC
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Post by Peter Gruendler
Man weiß ja, ich bin ein Verfechter der Unversehrtheit regionaler
Dialekte.
In diesem Fall scheint es mir sogar um den ganzen bairischen Sprachraum
zu gehen.
"Außen vor lassen" schint mir ein typisch norddeutsches Idiom zu sein.
Ebenso wie "An Weihnachten" u.ä. lese ich es immer öfter auch in
http://derstandard.at/?url=/?id=2391031
gleich im ersten Absatz.
Was sagen die anderen ÖSterreicher/Bayern: Gehört das schon hierher?
Bin zwar weder Bayer noch ÖSterreicher, halte es aber
(als selbst Norddeutscher) für borealisch. Außerdem
scheint es zu den Ausdrücken zu gehören, die es aus
der Umgangssprache ins "offizielle Fernsehdeutsch"
geschafft haben (s. auch "Klamotten").


-Hans-
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