Discussion:
auf die Bank gehen
(zu alt für eine Antwort)
Roman Schmidt
2003-12-07 21:13:53 UTC
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Hallo Leute,
welche Wendung benutzt man im Deutschen eher:
"ich gehe auf die Bank"
"ich gehe zur Bank"

und
"ich war in der Bank" oder
"ich war auf der Bank" oder
"ich war bei der Bank"

Es geht mir besonders um den Gebrauch der Präposition "auf" in Verbindung
mit einer "Bank", also einer Institution (wie auch die Post und die
Universität). Was benutzen die deutschen Muttersprachler häufiger? Gibt es
Bedeutungsunterschiede?

Gruß
Jola
Manuel Fuchs
2003-12-07 21:56:06 UTC
Permalink
Post by Roman Schmidt
"ich gehe auf die Bank"
"ich gehe zur Bank"
"Auf die Bank" klingt für mich eher nach gesprochener Sprache, "zur
Bank" eher nach Schriftsprache. Ich sage und schreibe beides, wenn ich
mal keinen besonderen Wert auf meinen Sprachstil lege.

N. B.: Geld bringe ich nur "auf die Bank" (i. e. aufs Sparbuch), obwohl
ich es auch "zur Bank" bringen könnte.
Post by Roman Schmidt
"ich war in der Bank"
...weil es geregnet hat und ich nicht nass werden wollte.
Post by Roman Schmidt
"ich war auf der Bank" oder
...weil ich Finanzgeschäfte tätigen musste.
Post by Roman Schmidt
"ich war bei der Bank"
...angestellt.

Gruß,
Manuel
Helga Schulz
2003-12-08 10:27:15 UTC
Permalink
Post by Manuel Fuchs
Post by Roman Schmidt
"ich gehe auf die Bank"
"ich gehe zur Bank"
"Auf die Bank" klingt für mich eher nach gesprochener Sprache, "zur
Bank" eher nach Schriftsprache. Ich sage und schreibe beides, wenn ich
mal keinen besonderen Wert auf meinen Sprachstil lege.
N. B.: Geld bringe ich nur "auf die Bank" (i. e. aufs Sparbuch), obwohl
ich es auch "zur Bank" bringen könnte.
Post by Roman Schmidt
"ich war in der Bank"
...weil es geregnet hat und ich nicht nass werden wollte.
Bedeutet: "ich war im Bankgebäude drin", nicht "ich habe
Bankgeschäfte getätigt".
Post by Manuel Fuchs
Post by Roman Schmidt
"ich war auf der Bank" oder
...weil ich Finanzgeschäfte tätigen musste.
Post by Roman Schmidt
"ich war bei der Bank"
...angestellt.
Ja, "bei der Bank" zu sein, ist Bankangestellten vorbehalten (so
wie die Postangestellten "bei der Post" sind und städtische
Beamte/Angestellte "bei der Stadt"). Die Kunden müssen
üblicherweise "auf die Bank" oder "zur Bank", wenn sie
Bankgeschäfte erledigen gehen wollen.

Allerdings fragen Kunden bei der Bank manchmal nach einem Kredit
(das wäre dann "nachfragen bei", nicht "sein bei").
"Bei der XY-Bank sein" bedeutet, ein Konto bei der Bank XY zu
haben (hier macht der eingefügte Bankname XY den Unterschied).

--
Helga
Thomas Gerlach
2003-12-08 10:42:30 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Ja, "bei der Bank" zu sein, ist Bankangestellten vorbehalten (so
wie die Postangestellten "bei der Post" sind und städtische
Beamte/Angestellte "bei der Stadt"). Die Kunden müssen
üblicherweise "auf die Bank" oder "zur Bank", wenn sie
Bankgeschäfte erledigen gehen wollen.
Wenn ein Kunde "zur Bank" gegangen ist, dann muss er bei der Bank
sein oder gewesen sein, auch wenn er nicht dort angestellt ist.
Im Gegensatz zu "auf" und "in" kann "zu" nur eine Richtung ausdrücken,
aber keinen Ort.

CU
Thomas
Helga Schulz
2003-12-08 12:37:35 UTC
Permalink
Post by Thomas Gerlach
Wenn ein Kunde "zur Bank" gegangen ist, dann muss er bei der Bank
sein oder gewesen sein, auch wenn er nicht dort angestellt ist.
Ich würde da eher "auf der Bank" sagen.
Post by Thomas Gerlach
Im Gegensatz zu "auf" und "in" kann "zu" nur eine Richtung ausdrücken,
aber keinen Ort.
Da magst Du wohl recht haben.

--
Helga
Thomas Gerlach
2003-12-09 13:07:02 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Thomas Gerlach
Wenn ein Kunde "zur Bank" gegangen ist, dann muss er bei der Bank
sein oder gewesen sein, auch wenn er nicht dort angestellt ist.
Ich würde da eher "auf der Bank" sagen.
Das gildet nicht. ;-)
Wieso bist du dann nicht auf die Bank gegangen?

CU
Tho"Ich war zu Bank"mas
Helga Schulz
2003-12-09 14:57:43 UTC
Permalink
Post by Thomas Gerlach
Post by Helga Schulz
Post by Thomas Gerlach
Wenn ein Kunde "zur Bank" gegangen ist, dann muss er bei der Bank
sein oder gewesen sein, auch wenn er nicht dort angestellt ist.
Ich würde da eher "auf der Bank" sagen.
Das gildet nicht. ;-)
Wieso bist du dann nicht auf die Bank gegangen?
a) weil ich ein höflicher Mensch bin, der anderen das Beschmutzen
der Hosen nicht zumuten will, wenn sie sich hinsetzen

b) bin ich doch, habe gerade einen Scheck eingelöst!

c) weil mich Zahlensalat wuschig macht und der zuständige
Ausbilder einen Herzinfarkt bekommen hätte, wenn er mich gesehen
hätte

Such Dir was aus!

--
Helga

Roman Schmidt
2003-12-08 21:37:16 UTC
Permalink
Post by Thomas Gerlach
Post by Helga Schulz
Ja, "bei der Bank" zu sein, ist Bankangestellten vorbehalten (so
wie die Postangestellten "bei der Post" sind und städtische
Beamte/Angestellte "bei der Stadt"). Die Kunden müssen
üblicherweise "auf die Bank" oder "zur Bank", wenn sie
Bankgeschäfte erledigen gehen wollen.
Wenn ein Kunde "zur Bank" gegangen ist, dann muss er bei der Bank
sein oder gewesen sein, auch wenn er nicht dort angestellt ist.
Im Gegensatz zu "auf" und "in" kann "zu" nur eine Richtung ausdrücken,
aber keinen Ort.
Es geht ja auch nicht um den Ort, sondern um die Institution. "Ich gehe zur
Bank" ist doch nicht falsch?
Post by Thomas Gerlach
CU
Thomas
Thomas Gerlach
2003-12-09 07:53:32 UTC
Permalink
Post by Roman Schmidt
Post by Thomas Gerlach
Wenn ein Kunde "zur Bank" gegangen ist, dann muss er bei der Bank
sein oder gewesen sein, auch wenn er nicht dort angestellt ist.
Im Gegensatz zu "auf" und "in" kann "zu" nur eine Richtung ausdrücken,
aber keinen Ort.
Es geht ja auch nicht um den Ort, sondern um die Institution. "Ich gehe zur
Bank" ist doch nicht falsch?
Nein, wieso sollte es falsch sein?
"Wohin gehst du?" - "Zur Bank."
"Wo warst du?" - "Bei/in/auf der Bank"? "Zu Banke"? ;-)

CU
Thomas
Buda Dan
2003-12-07 23:49:42 UTC
Permalink
Post by Roman Schmidt
Hallo Leute,
"ich gehe zur Bank"
So höre ich es häufig.
--
Buda
Ingo Menger
2003-12-08 10:57:16 UTC
Permalink
Post by Buda Dan
Post by Roman Schmidt
Hallo Leute,
"ich gehe zur Bank"
So höre ich es häufig.
Ja freilich, vor allem in Parks.
Ralf Heinrich Arning
2003-12-08 11:11:45 UTC
Permalink
Post by Roman Schmidt
Hallo Leute,
"ich gehe auf die Bank"
= Ich gehe zur Bank, dann in die Bank hinein, um dort ein Bankgeschäft
zu erledigen.
Post by Roman Schmidt
"ich gehe zur Bank"
= Ich gehe zum Gebäude der Bank (meistens um in der Bank ein
Bankgeschäft zu erledigen).

Wenn Erwin Hövelhusen aber zur Bank geht, um dort seine Verlobte, die
Bankangestellte Jolande Schnekenbühl, von der Arbeit abzuholen, geht er
nicht auf die Bank.
Post by Roman Schmidt
und
"ich war in der Bank" oder
= Ich war im Bankgebäude
Post by Roman Schmidt
"ich war auf der Bank" oder
= Ich habe in der Bank ein Bankgeschäft erledigt.
Post by Roman Schmidt
"ich war bei der Bank"
= Ich war in unmittelbarer Nähe der Bank.
Post by Roman Schmidt
Es geht mir besonders um den Gebrauch der Präposition "auf" in Verbindung
mit einer "Bank", also einer Institution (wie auch die Post und die
Universität). Was benutzen die deutschen Muttersprachler häufiger? Gibt es
Bedeutungsunterschiede?
Für statistische Aussagen fehlt mir das Material.

Ralf
--
It is easier to get into something than to get out of it.
Donald Rumsfeld
Achim Stenzel
2003-12-08 13:53:47 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Roman Schmidt
"ich gehe zur Bank"
= Ich gehe zum Gebäude der Bank (meistens um in der Bank ein
Bankgeschäft zu erledigen).
Wenn Erwin Hövelhusen aber zur Bank geht, um dort seine Verlobte, die
Bankangestellte Jolande Schnekenbühl, von der Arbeit abzuholen, geht er
nicht auf die Bank.
MUSE möchte in dem Fall aber, dass "Bank" eindeutig ist.
Entweder gibt es nur eine Bank, oder Sprecher und Hörer
wissen genau, welche gemeint ist. Im Falle des Bankkunden
ist "Bank" = $BANK.

Gruß,
Achim
Ralf Heinrich Arning
2003-12-08 17:50:43 UTC
Permalink
Post by Achim Stenzel
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Roman Schmidt
"ich gehe zur Bank"
= Ich gehe zum Gebäude der Bank (meistens um in der Bank ein
Bankgeschäft zu erledigen).
Wenn Erwin Hövelhusen aber zur Bank geht, um dort seine Verlobte, die
Bankangestellte Jolande Schnekenbühl, von der Arbeit abzuholen, geht er
nicht auf die Bank.
MUSE möchte in dem Fall aber, dass "Bank" eindeutig ist.
Entweder gibt es nur eine Bank, oder Sprecher und Hörer
wissen genau, welche gemeint ist. Im Falle des Bankkunden
ist "Bank" = $BANK.
Im Prinzip hast Du recht. Der Zusammenhang kann die Sache aber eindeutig
machen:
Erwin sagt: "Mutter, ich gehe zur Bank, um Jolande abzuholen."
Die Mutter antwortet: "Tu das, mein Sohn."

Ralf
--
It is easier to get into something than to get out of it.
Donald Rumsfeld
Ralf Kusmierz
2003-12-08 13:46:01 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Roman Schmidt
"ich gehe auf die Bank"
"ich gehe zur Bank"
Wo gehsse:
- nach Aldi,
- auf Zeche/Maloche oder
- im Kino?

Antwort:
"Im Bett, iss zappenduster!"

Zu anderen Zeiten auch mal
- inne Stadt
- auffe Kolenie
oder
- beim Taumfatter.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
"*R60* *Substantive* werden groß geschrieben." Grammatische Schreibweisen:
adres|sie|ren Ap|pell At|mo|sphäre Autor biß|chen El|lip|se Emis|si|on her-
aus Im|mis|si|on in|ter|es|siert kor|re|liert kor|ri|giert Laie mei|stens
of|fi|zi|ell par|al|lel re|ell Sa|tel|lit Stan|dard Steg|reif vor|aus
Helga Schulz
2003-12-08 14:53:18 UTC
Permalink
Post by Ralf Kusmierz
- beim Taumfatter.
Was ist das? Das klingt so unbekannt, da kann ich nichtmal
Vermutungen drüber anstellen - wie heißt das auf Hochdeutsch?

--
Helga
Ralf Kusmierz
2003-12-08 17:21:43 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Helga Schulz
Post by Ralf Kusmierz
- beim Taumfatter.
Was ist das? Das klingt so unbekannt, da kann ich nichtmal
Vermutungen drüber anstellen - wie heißt das auf Hochdeutsch?
Ruhrpöttsch: Taubenvater. "Taumvatters Jupp" war eine Kneipe in der
"Kumpel-Anton"-Reihe (ob es realiter eine mit diesem Namen gab oder gibt,
weiß ich nicht sicher zu sagen). Das Taubenzüchten war ein sehr beliebter
Sport der Ruhrbergleute.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
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