Discussion:
Inder - Indianer
(zu alt für eine Antwort)
A.Stifel
2008-12-05 18:03:30 UTC
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Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung? Die richtigen Kolonialmächte Spanien,
England, Frankreich machten da wegen der paar Längengrade keinen
grossen Unterschied (Indios, Indians, Indiens) und blieben bei der
kurzen Form, die durch den Irrtum des Kolumbus verursacht wurde;
obwohl doch gerade für sie eine Unterscheidung zwischen den Heiden im
Osten und Westen relevant gewesen wäre.
Die Indianos auf Spanisch sind übrigens spanische Auswanderer
(http://es.wikipedia.org/wiki/Indianos), die aus fernen Landen wieder
zurückgekehrt sind.
Iin einem portugiesischem Wörterbuch (4.Kolonialmacht) sehe ich, dass
dort zwischen den deutschen Indern (portugiesisch indiano) und den
deutschen Indianern (portugiesisch indio) unterschieden wird. Das
macht die Sache, zumindest für die deutsch-portugiesische
Kommunikation, auch nicht einfacher. Aber eine gegenseitige
Sprachbeeinflussung liegt hier eigentlich (wegen der Distanz und wegen
des Widerspruchs) nicht nahe.

Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass diese sprachlichen
Unfeinheiten in allen erwähnten Ländern inzwischen politisch korrekt
erledigt wurden: darum geht es also nicht.

Interessieren würde mich aber schon, warum gerade die Deutschen als
Unbeteiligte auf eine solche finale Unterscheidung kamen.

Gruss, Adam
Bertel Lund Hansen
2008-12-05 18:13:51 UTC
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Post by A.Stifel
Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung?
Du kennst nicht Dänisch? Der einzige Unterschied zwischen Deutsch
und Dänisch bei diesen Wörtern ist die Grossschreibung und ein
kleiner Unterschied bei der Aussprache.
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
A.Stifel
2008-12-05 18:24:15 UTC
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On Fri, 05 Dec 2008 19:13:51 +0100, Bertel Lund Hansen
Post by Bertel Lund Hansen
Post by A.Stifel
Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung?
Du kennst nicht Dänisch? Der einzige Unterschied zwischen Deutsch
und Dänisch bei diesen Wörtern ist die Grossschreibung und ein
kleiner Unterschied bei der Aussprache.
Entschuldigung,
ich wusste doch, dass ich irgendetwas wieder falsch mache. Ich wollte
weder Dänen, Isländern, Letzenburgern, Andorranern, Monegassen noch
sonstigen europäischen oder ausser-europäischen Minderheiten oder
Mehrheiten zu nahe oder zu ferne treten.
A.
Uwe Maier
2008-12-05 18:56:08 UTC
Permalink
On Fri, 05 Dec 2008 19:13:51 +0100, Bertel Lund Hansen
Post by Bertel Lund Hansen
Du kennst nicht Dänisch? Der einzige Unterschied zwischen Deutsch
und Dänisch bei diesen Wörtern ist die Grossschreibung und ein
kleiner Unterschied bei der Aussprache.
Aber doch erst seit sechzig Jahren (1948). Jünger als mein Opa.
Und sonst praktisch gleich.
Gruss, Uwe
A.Stifel
2008-12-05 19:32:04 UTC
Permalink
Post by A.Stifel
On Fri, 05 Dec 2008 19:13:51 +0100, Bertel Lund Hansen
Post by Bertel Lund Hansen
Du kennst nicht Dänisch? Der einzige Unterschied zwischen Deutsch
und Dänisch bei diesen Wörtern ist die Grossschreibung und ein
kleiner Unterschied bei der Aussprache.
Aber doch erst seit sechzig Jahren (1948). Jünger als mein Opa.
Und sonst praktisch gleich.
Gruss, Uwe
Das ist vielleicht ungerecht:
Immerhin haben die Dänen zur europäischen Kultur einiges beigetragen
und haben deshalb einen Anspruch darauf, ihren Dialekt behalten zu
dürfen und sich etwas abzusondern:
a) Vivi Bach
b) das Wort "Eskimo" (Roh-Fleisch-Esser auf Algonkin)
c) ausserdem noch Kierkegaard und Høeg, den Miesling mit der
Meerjungfrau nicht zu vergessen!
A.
Christian Seidl
2008-12-05 20:36:33 UTC
Permalink
Aber nur vielleicht...
Post by A.Stifel
Immerhin haben die Dänen zur europäischen Kultur einiges beigetragen
und haben deshalb einen Anspruch darauf, ihren Dialekt behalten zu
a) Vivi Bach
b) das Wort "Eskimo" (Roh-Fleisch-Esser auf Algonkin)
c) ausserdem noch Kierkegaard und Høeg, den Miesling mit der
Meerjungfrau nicht zu vergessen!
Das Tivoli haste vergessen. Und Aud Wilkens Beitrag zum Song Contest
1995. Und die hervorragenden Lachsbrötchen, die man in Kastrup kriegt.

Ch.
Reinhold [Rey] Aman
2008-12-05 21:16:38 UTC
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"A.Stifel" wrote:

[...]
Post by A.Stifel
b) das Wort "Eskimo" (Roh-Fleisch-Esser auf Algonkin)
Falsch. Das ist eine populäre, aber falsche Etymologie.

Auch deine Behauptung

"Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung [zwischen "Inder" und "Indianer"]"?

ist falsch. Alle Sprachen, die ich kenne (an die 20), haben wie das
Deutsche zwei verschiedene Wörter, während Englisch nur "Indian" für
beide hat. Englisch ist wahrscheinlich die einzige Sprache, die KEINEN
Unterschied macht.

Um den Unterschied klar zu machen, um welche "Indians" es geht, nennen
die Briten die Inder "Asians" (Asiaten).
--
~~~ Reinhold [Rey] Aman ~~~
Christian Seidl
2008-12-05 21:40:14 UTC
Permalink
Post by Reinhold [Rey] Aman
Auch deine Behauptung
"Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung [zwischen "Inder" und "Indianer"]"?
ist falsch. Alle Sprachen, die ich kenne (an die 20), haben wie das
Deutsche zwei verschiedene Wörter, während Englisch nur "Indian" für
beide hat. Englisch ist wahrscheinlich die einzige Sprache, die KEINEN
Unterschied macht.
Das "wahrscheinlich" ist sehr berechtigt. Auch das Französische
verwendet üblicherweise nur "Indien". Leute, die's ganz genau sagen
wollen, gebrauchen auch "Amérindien", aber üblich ist das keineswegs.

Ch.
Wolfram Heinrich
2008-12-05 21:50:25 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Post by Reinhold [Rey] Aman
Auch deine Behauptung
"Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung [zwischen "Inder" und "Indianer"]"?
ist falsch. Alle Sprachen, die ich kenne (an die 20), haben wie das
Deutsche zwei verschiedene Wörter, während Englisch nur "Indian" für
beide hat. Englisch ist wahrscheinlich die einzige Sprache, die KEINEN
Unterschied macht.
Das "wahrscheinlich" ist sehr berechtigt. Auch das Französische
verwendet üblicherweise nur "Indien". Leute, die's ganz genau sagen
wollen, gebrauchen auch "Amérindien", aber üblich ist das keineswegs.
Sezione Tedesco-Italiano
Inder(in) <-s, ->
m(f)
indiano (-a) m (f) (dell'India).

Indianer(in) <-s, ->
m(f)
indiano (-a) m (f) (d'America), amerindio (-a) m (f) wiss, pellerossa mf
fam.

Ciao
Wolfram
--
schnell und jäh
glei is's gscheng / und schney is's gscheng / und na is's dann passiert.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Bertel Lund Hansen
2008-12-05 22:50:57 UTC
Permalink
Post by Reinhold [Rey] Aman
beide hat. Englisch ist wahrscheinlich die einzige Sprache, die KEINEN
Unterschied macht.
Sie haben doch den Ausdruck "red indians".
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Bertel Lund Hansen
2008-12-05 23:00:37 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Sie haben doch den Ausdruck "red indians".
Ich habe was vergessen:

Ich habe neulich mit einem Amerikaner gesprochen. Als sie das
erste mal einen Casino Indian sah, bruch sie aus: "A red Indian".
Der starrte sie so an und sprach so zu ihr, dass sie eben heute
dabei schaudert, und sie wagt *niemehr* diesen Ausdruck zu
benutzen.
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Oliver Jennrich
2008-12-05 23:15:07 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Bertel Lund Hansen
Sie haben doch den Ausdruck "red indians".
Ich habe neulich mit einem Amerikaner gesprochen. Als sie das
einer Amerikanerin
Post by Bertel Lund Hansen
erste mal einen Casino Indian sah, bruch sie aus: "A red Indian". Der
brach es aus ihr heraus

Das ist allerings eine etwas altertümliche Formulierung. Wobei 'brechen'
schon lange mal gestorkt gehörte.
Post by Bertel Lund Hansen
starrte sie so an und sprach so zu ihr, dass sie eben heute dabei
..., dass sie die Erinnerung daran bis heute schaudern lässt
Post by Bertel Lund Hansen
schaudert, und sie wagt *niemehr* diesen Ausdruck zu benutzen.
Deine Formulierung klingt für meine Ohren wie aus einem alten Märchen -
alles duchaus verständlich aber irgendwie etwas eigenartig
bzw. altertümlich.

Formuliert man im Dänischen so, und falls ja, ist das eine Art extremer
Borealismus? Will sagen: ist die moderne Form des Deutschen durch
oberdeutsche Dialekte geprägt?
--
Space - The final frontier
Bertel Lund Hansen
2008-12-05 23:30:14 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Deine Formulierung klingt für meine Ohren wie aus einem alten Märchen -
alles duchaus verständlich aber irgendwie etwas eigenartig
bzw. altertümlich.
Ich lernte Deutsch in der Schule und im Gymnasium von 1961 bis
1968. Ich habe nicht später damit gearbeitet und habe mich erst
damit beschäftigt, seitdem ich die Newsgroups entdeckt habe.

Du kannst nichts von meiner Formulierungen schliessen, ausserdem
dass ich noch ein bißchen unsicher bin.
Post by Oliver Jennrich
Formuliert man im Dänischen so
Es gibt gewiss noch Dänismen in meinen Texten, aber die
Formulierung an sich ist die beste deutsche, dass ich prästieren
kann.

Würde es Sinn haben, wenn ich die vorige Beitrag im Dänischen
schrieb?
Post by Oliver Jennrich
und falls ja, ist das eine Art extremer Borealismus?
Will sagen: ist die moderne Form des Deutschen durch
oberdeutsche Dialekte geprägt?
Keine Ahnung.

Hier ist es im Dänischen, jedfenfalls:

Jeg har glemt noget:
Ich habe was vergessen:

For nylig talte jeg med en amerikaner.
Ich habe neulich mit einem Amerikaner gesprochen.

Da hun så en indianer for første gang, udbrød hun: "A red
Indian".
Als sie das erste mal einen Casino Indian sah, bruch sie aus: "A
red Indian".

Han stirrede sådan på hende og talte til hende sådan, at hun selv
i dag gyser derved, og hun tør *aldrig mere* bruge sådan et
udtryk.
Der starrte sie so an und sprach so zu ihr, dass sie eben heute
dabei schaudert, und sie wagt *niemehr* diesen Ausdruck zu
benutzen.

PS. "bruch sie aus" ist ein klares Dänismus, das ich hätte
entgehen sollen.
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Oliver Jennrich
2008-12-05 23:47:19 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Oliver Jennrich
Deine Formulierung klingt für meine Ohren wie aus einem alten Märchen -
alles duchaus verständlich aber irgendwie etwas eigenartig
bzw. altertümlich.
Ich lernte Deutsch in der Schule und im Gymnasium von 1961 bis
1968. Ich habe nicht später damit gearbeitet und habe mich erst
damit beschäftigt, seitdem ich die Newsgroups entdeckt habe.
Dein Deutsch ist zweifelsohne sehr gut, das ist nicht die Frage. Wäre es
nicht so gut, würde ich nicht solche Kleinigkeiten korrigieren.
Post by Bertel Lund Hansen
Es gibt gewiss noch Dänismen in meinen Texten, aber die
Formulierung an sich ist die beste deutsche, dass ich prästieren
kann.
Würde es Sinn haben, wenn ich die vorige Beitrag im Dänischen
schrieb?
Ich wollte hier erst schreiben: Eher weniger, ich kann kein Wort
Dänisch, aber da du netterweise Dänisch und Deutsch parallel geschrieben
hast, stelle ich fest, dass ich mehr verstehe, als ich vermutet hatte.
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Oliver Jennrich
und falls ja, ist das eine Art extremer Borealismus?
Will sagen: ist die moderne Form des Deutschen durch
oberdeutsche Dialekte geprägt?
Keine Ahnung.
For nylig talte jeg med en amerikaner.
Ich habe neulich mit einem Amerikaner gesprochen.
Da du später 'sie' und 'ihr' verwendest, ist es wohl eine Amerkanerin.
Post by Bertel Lund Hansen
Da hun så en indianer for første gang, udbrød hun: "A red
Indian".
Als sie das erste mal einen Casino Indian sah, bruch sie aus: "A
red Indian".
Ja, das udbrød wird so im Deutschen nicht (mehr) verwendet. Ausbrechen
tun Gefangene oder Vulkane, herausbrechen können Mauerstücke oder auch
Worte.
Post by Bertel Lund Hansen
Han stirrede sådan på hende og talte til hende sådan, at hun selv
i dag gyser derved, og hun tør *aldrig mere* bruge sådan et
udtryk.
Der starrte sie so an und sprach so zu ihr, dass sie eben heute
dabei schaudert, und sie wagt *niemehr* diesen Ausdruck zu
benutzen.
sådan ist dann wohl eher 'derartig', nicht 'so'. Jedenfalls in diesem
Zusammenhang ist 'so' im Deutschen zu schwach. Und 'selv i dag gyser
derverd' ist mit 'dass sie bis heute erschauert [wenn sie daran zurückdenkt]'
Post by Bertel Lund Hansen
PS. "bruch sie aus" ist ein klares Dänismus, das ich hätte
entgehen sollen.
Wie gesagt - im Deutschen in diesem Zusammenhang 'heraus' nicht 'aus'.
--
Space - The final frontier
Bertel Lund Hansen
2008-12-06 01:07:23 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Dein Deutsch ist zweifelsohne sehr gut, das ist nicht die Frage. Wäre es
nicht so gut, würde ich nicht solche Kleinigkeiten korrigieren.
Und wie ich vorher gesagt habe: Ich möchte sehr gerne diese
Erläuterungen und Berichtigungen. Sie haben mich ahlmählich so
geholfen, dass ich heute fast nur das Geschlecht der Wörtern
nachschlagen muss, und eben nicht oft.
Post by Oliver Jennrich
Post by Bertel Lund Hansen
For nylig talte jeg med en amerikaner.
Ich habe neulich mit einem Amerikaner gesprochen.
Da du später 'sie' und 'ihr' verwendest, ist es wohl eine Amerkanerin.
So ist es, aber im Dänischen benutzen wir fast keine weibliche
Formen mehr. Als ich Kind war, wäre "amerikanerinde" nicht
unmöglich. Heute kommt es lächerlich vor. Wir würden "en
amerikansk kvinde (Frau)" sagen, wenn das Geschlecht wichtig
wäre.
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Dieter Bruegmann
2008-12-06 06:33:51 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Oliver Jennrich
Dein Deutsch ist zweifelsohne sehr gut, das ist nicht die Frage. Wäre es
nicht so gut, würde ich nicht solche Kleinigkeiten korrigieren.
Und wie ich vorher gesagt habe: Ich möchte sehr gerne diese
Erläuterungen und Berichtigungen. Sie haben mich ahlmählich so
^^^^
Verflixtes Deutsch: "Sie haben *mir* geholfen"!


Da Didi
enschein * Kommando Pimperle +4€ * Wärmeableitbirne -81,0$ * Bimsquast
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Was ist der Sinn der leeren Worte? (Thomas Kranke in detebe)
Ralf Heinrich Arning
2008-12-06 17:30:31 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
So ist es, aber im Dänischen benutzen wir fast keine weibliche
Formen mehr. Als ich Kind war, wäre "amerikanerinde" nicht
unmöglich. Heute kommt es lächerlich vor. Wir würden "en
amerikansk kvinde (Frau)" sagen, wenn das Geschlecht wichtig
wäre.
Offenbar war die Entwicklung im Dänischen in diesem Punkt
entgegengesetzt zur Deutschen.

Ralf
Martin Gerdes
2008-12-07 22:00:11 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Oliver Jennrich
Da du später 'sie' und 'ihr' verwendest, ist es wohl eine Amerkanerin.
So ist es, aber im Dänischen benutzen wir fast keine weibliche
Formen mehr.
... also keine "Wählernnwähler" und "Steuerzahlernnsteuerzahler".

Politisch korrekte Doppelformen sind offenbar wieder mal ein deutscher
Sonderweg.
Gunhild Simon
2008-12-06 08:57:45 UTC
Permalink
...
Post by Oliver Jennrich
Da hun så en indianer for første gang, udbrød hun:  "A red
Indian".
Als sie das erste mal einen Casino Indian sah, bruch sie aus: "A
red Indian".
Ja, das udbrød wird so im Deutschen nicht (mehr) verwendet. Ausbrechen
tun Gefangene oder Vulkane, herausbrechen können Mauerstücke oder auch
Worte.
...
Post by Oliver Jennrich
PS. "bruch sie aus" ist ein klares Dänismus, das ich hätte
entgehen sollen.
Mit dem Ausbrechen ist es eine Frage des Zusammenhangs.

Es ist eigenartig, daß man zwar "in Lachen, Heiterkeit oder Tränen
ausbrechen" kann, einen "Tränenausbruch" hat, jedoch eher von einem
"Lachanfall" als einem "Lachausbruch" spricht.

Und "hervorbrechen aus jemandem" kann allerlei: Lachen, Tränen, Wut,
Heiterkeit und Ärger. "Nicht länger unterdrücken können" geht auch:
Dann dehnt sich diese Empfindungsdynamik noch auf die weniger
spektakulären Gefühle wie Erstaunen, Langeweile, Amüsiertheit,
Traurigkeit aus.

Gruß
Gunhild
Volker Gringmuth
2008-12-06 05:08:25 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Das ist allerings eine etwas altertümliche Formulierung. Wobei
'brechen' schon lange mal gestorkt gehörte.
Hä?


v"wenn schon, dann 'gestorken'"G
--
Ceterum censeo Popocatepetlum non in Canada sed in Mexico situm esse.

<http://einklich.net>
Christian Weisgerber
2008-12-06 14:03:45 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Deine Formulierung klingt für meine Ohren wie aus einem alten Märchen -
alles duchaus verständlich aber irgendwie etwas eigenartig
bzw. altertümlich.
Bertel klingt für mich immer, als hätte er sein Deutsch aus Büchern
des 19. Jahrhunderts gelernt, entweder als Folge verfehlten
Fremdsprachenunterrichts oder wegen schrulligem Interesse an Literatur
aus dieser Zeit.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Bertel Lund Hansen
2008-12-06 18:48:33 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Bertel klingt für mich immer, als hätte er sein Deutsch aus Büchern
des 19. Jahrhunderts gelernt, entweder als Folge verfehlten
Fremdsprachenunterrichts oder wegen schrulligem Interesse an Literatur
aus dieser Zeit.
Ich habe fast keine deutsche Bücher nach meinem Abitur gelesen.
Ich glaube, man muss die Zeitspanne und mein dänisches
Heranwachsen meinem ungewöhnlichen Deutsch anlasten. Vielleicht
spielt es auch eine Rolle, dass mein Wörterbuch in 1993
ausgegeben wurde, und vielleicht schon damals nicht aufdatiert
war.
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Ralf Heinrich Arning
2008-12-06 17:30:31 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Post by Bertel Lund Hansen
Ich habe neulich mit einem Amerikaner gesprochen. Als sie das
einer Amerikanerin
Post by Bertel Lund Hansen
erste mal einen Casino Indian sah, bruch sie aus: "A red Indian". Der
brach es aus ihr heraus
Das ist allerings eine etwas altertümliche Formulierung.
Vorschlag: ..., platzte es aus ihr heraus: ...
Oder: ..., platzte sie los: ...

Ralf
Martin Gerdes
2008-12-07 22:00:10 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Post by Bertel Lund Hansen
erste mal einen Casino Indian sah, bruch sie aus: "A red Indian". Der
brach es aus ihr heraus
Das ist allerings eine etwas altertümliche Formulierung. Wobei 'brechen'
schon lange mal gestorkt gehörte.
Ungeachtet der Tatsache, daß das Verb "brechen" nicht bereits stark und
auch unregelmäßig gebeugt würde.
Post by Oliver Jennrich
Deine Formulierung klingt für meine Ohren wie aus einem alten Märchen -
alles duchaus verständlich aber irgendwie etwas eigenartig bzw. altertümlich.
Ich habe einen Freund in Polen, der vor einigen Jahren gern Deutsch
lernen wollte. In der Zwischenzeit spricht er es praktisch fließend,
aber ich habe über die Jahre seine Fortschritte hautnah miterlebt. Die
Zeit, da er heftigst Fontane las, war an seinen Texten deutlich
erkennbar :-)
Reinhold [Rey] Aman
2008-12-06 03:22:02 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Reinhold [Rey] Aman
Englisch ist wahrscheinlich die einzige Sprache, die KEINEN
Unterschied [zwischen "Inder" und "Indianer"] macht.
Sie haben doch den Ausdruck "red indians".
Ja, sicher, aber dieser Ausdruck enthält wieder "Indian", worum es hier geht.

Ein unmißverständlicher Ausdruck für "Indianer" ist "redskin" (Rothaut),
was aber jetzt genau so verboten und beleidigend wie "red Indian" ist.

Abwertend für "Indianer" ist hier (USA) auch "Injun". Einen Indianer,
der sich wie ein Weißer benimmt, verspottet man als "apple" (Apfel),
weil er außen rot, innen aber weiß ist.

Die Wörter "Amerindian" und "Amerind" kennt kein Durchschnittsami. Diese
beiden Wörter für Indianer werden hauptsächlich von den Gelehrten
verwendet, besonders von den Sprachwissenschaftlern, Ethnologen und Anthropologen.

Die meisten Indianer nennen sich "Indian", obwohl die p.c. Gestapo seit
Jahren kreischt: "Ihr seid 'Native Americans', not 'Indians'!"
--
~~~ Reinhold [Rey] Aman ~~~
Michael Pronay
2008-12-06 08:45:53 UTC
Permalink
Post by Reinhold [Rey] Aman
Die meisten Indianer nennen sich "Indian", obwohl die p.c.
Gestapo seit Jahren kreischt: "Ihr seid 'Native Americans', not
'Indians'!"
Eine Dame aus Amerika wurde einmal hier gefragt, ob sie in Amerika
geboren wäre, und das mit den (zugegebenermaßen missverständlichen)
Worten: "Are you a native American?" Sie war stinkbeleidigt.

M.
Christian Seidl
2008-12-05 20:27:02 UTC
Permalink
Post by Uwe Maier
Post by Bertel Lund Hansen
Du kennst nicht Dänisch? Der einzige Unterschied zwischen Deutsch
und Dänisch bei diesen Wörtern ist die Grossschreibung und ein
kleiner Unterschied bei der Aussprache.
Aber doch erst seit sechzig Jahren (1948). Jünger als mein Opa.
Und sonst praktisch gleich.
Naja. Von Napoleon soll folgender Ausspruch stammen: "Les Danois
prétendent de se comprendre entre eux. Je n'en crois rien." = "Die
Dänen behaupten, sie verstünden einander. Ich glaube das einfach
nicht."

(Erzählt von Ulrich von Hassell in seinen Memoiren.)

Ch.
Bertel Lund Hansen
2008-12-05 22:53:55 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Naja. Von Napoleon soll folgender Ausspruch stammen: "Les Danois
prétendent de se comprendre entre eux. Je n'en crois rien." = "Die
Dänen behaupten, sie verstünden einander. Ich glaube das einfach
nicht."
Merde! Nous sommes dévoilé!
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Christian Weisgerber
2008-12-06 00:27:08 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Christian Seidl
Naja. Von Napoleon soll folgender Ausspruch stammen: "Les Danois
prétendent de se comprendre entre eux. Je n'en crois rien."
Merde! Nous sommes dévoilé!
-s!
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Bertel Lund Hansen
2008-12-05 22:46:14 UTC
Permalink
Post by Uwe Maier
Aber doch erst seit sechzig Jahren (1948).
Ganz richtig.
Post by Uwe Maier
Jünger als mein Opa.
und genau so alt wie ich.
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Oliver Cromm
2008-12-05 18:28:43 UTC
Permalink
Post by A.Stifel
Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung? [...]
Interessieren würde mich aber schon, warum gerade die Deutschen als
Unbeteiligte auf eine solche finale Unterscheidung kamen.
Ich vermute mal dreist:
- Die Deutschen haben das Wort "Indianer" entlehnt (aus dem
Französischen oder Englischen)
- Sie wußten zu dem Zeitpunkt schon, daß es sich nicht um Inder handelt

Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
--
Performance: A statement of the speed at which a computer system works.
Or rather, might work under certain circumstances. Or was
rumored to be working over in Jersey about a month ago.
Dieter Bruegmann
2008-12-05 18:36:30 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?


Da Didi
ipsnich +0 * Sommer & Winter 97% * Flaschbier 478€ * Mahlzeit +5,58€ *
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam
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volutpat. Ut wisi enim ad minim veniam, quis nostrud exerci tation
Michael Pachta
2008-12-05 19:12:07 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Ich biete noch sinngemäß "Indians with a dot" vs. "Indians with a
feather". Dies sah ich dereinst in einem Spielfilm, in welchem jemand
(WIMRE gespielt von Robin Williams) einer taubstummen Person vermitteln
wollte, welche Indians gemeint sind und dabei auch entsprechende Gesten
machte.

Michael
Volker Gringmuth
2008-12-06 03:49:37 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Ich biete noch sinngemäß "Indians with a dot" vs. "Indians with a
feather". Dies sah ich dereinst in einem Spielfilm, in welchem
jemand (WIMRE gespielt von Robin Williams) einer taubstummen
Person vermitteln wollte, welche Indians gemeint sind und dabei
auch entsprechende Gesten machte.
In "Good Will Hunting" spricht der Mathematikprof von einem "Indian"
und verdeutlicht das entsprechend. Sein Gegenüber, gespielt von Robin
Williams, ist aber weder taub noch stumm.


vG
--
Ceterum censeo Popocatepetlum non in Canada sed in Mexico situm esse.

<http://einklich.net>
Michael Pachta
2008-12-06 07:40:45 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
In "Good Will Hunting" spricht der Mathematikprof von einem "Indian"
und verdeutlicht das entsprechend. Sein Gegenüber, gespielt von Robin
Williams, ist aber weder taub noch stumm.
Oha! Da hat mich mein Gedächtnis ganz offensichtlich getäuscht.
Eventuell habe ich hier "Children of a lesser God" mit "Good Will
Hunting" vermischt. Danke für die Klarstellung.

Michael
Thomas Hertel
2008-12-05 20:58:21 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Zumindest in den USA sagt man heute im Zweifel "native indians" (was
natürlich auch sehr relativ ist) oder seit wenigen Jahren auch
"american indians", wenn man nicht die Inder meint.

Gruß
Thomas
René
2008-12-05 21:02:52 UTC
Permalink
Post by Thomas Hertel
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich kläre
nd
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit
waren
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Zumindest in den USA sagt man heute im Zweifel "native indians" (was
natürlich auch sehr relativ ist)
Weswegen man das auch hier in den USA nicht wirklich sagt, sondern
"Native Americans."
Post by Thomas Hertel
oder seit wenigen Jahren auch "american indians", wenn man nicht die
Inder meint.
Oder, wo man früher "dot Indians, vs. feather" sagte, nimmt man heute
gerne "tech support, vs casino Indians."
--
My dick became self-aware at 2:14am EDT August 29, 1997.
Thomas Hertel
2008-12-05 21:09:51 UTC
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Post by René
Post by Thomas Hertel
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich kläre
nd
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit
waren
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Zumindest in den USA sagt man heute im Zweifel "native indians" (was
natürlich auch sehr relativ ist)
Weswegen man das auch hier in den USA nicht wirklich sagt, sondern
"Native Americans."
oops, da hast du natürlich Recht; da waren Gedanken und Finger nicht
richtig koordiniert.

Gruß
Thomas
Dieter Bruegmann
2008-12-05 21:05:53 UTC
Permalink
Post by Thomas Hertel
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Zumindest in den USA sagt man heute im Zweifel "native indians" (was
natürlich auch sehr relativ ist)
und was gebürtige Inder sicher auch stören wird.
Post by Thomas Hertel
oder seit wenigen Jahren auch
"american indians", wenn man nicht die Inder meint.
Sowas dachte ich mir schon.


Da Didi
= ARRRGH * Kaufhaus Patzig 7,2€ * Schlickrutscher +91 * Plötzinn +99$
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Beim Inder aß ich Curryhahn,
im Darm herrscht jetzt ein Hurrikan.
(Hauke Reddmann, dtj, 19.2.07)
Oliver Cromm
2008-12-05 22:39:45 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Ich habe das hier nie gehört. Wenn es offiziell wird, spricht man von
"First Nations". Wenn man bestimmte meint, nennt man sie (z.B. Mohawk
hier um die Ecke). Pauschalierend "Natives", "Native people" oder
einfach "Indians". "American Indians" oder "Native Americans" sagt man
in Kanada aus verständlichen Gründen nicht so gern. "North-American
Indians" ist etwas sperrig.
--
There are two ways of constructing a software design. One way is to make
it so simple that there are obviously no deficiencies. And the other way
is to make it so complicated that there are no obvious deficiencies.
The first method is far more difficult. -- C. A. R. Hoare
Dieter Bruegmann
2008-12-06 06:33:52 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Ich habe das hier nie gehört. Wenn es offiziell wird, spricht man von
"First Nations". Wenn man bestimmte meint, nennt man sie (z.B. Mohawk
hier um die Ecke). Pauschalierend "Natives", "Native people" oder
einfach "Indians". "American Indians" oder "Native Americans" sagt man
in Kanada aus verständlichen Gründen nicht so gern. "North-American
Indians" ist etwas sperrig.
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?


Da Didi
abgesagt. Probleme mit Absätzen. * ATHEN: Sieg in Marathon * Alter & F
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Ich habe den Opera Leuten mit unzähligen Emails geholfen
ihren Browser kompatibel zu meinen Webseiten zu machen.
(Roland Mösl, de.alt.fan.aldi, 18.10.2003)
Bertel Lund Hansen
2008-12-06 10:25:03 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Ich glaube nicht. "American" bedeutet am meisten "citizen of the
USA" - und "amerikaner" hat genau dieselbe Bedeutung im
Dänischen. ¨"America" bedeutet auch "USA". Nur wenn man
"Northamerica" sagt, wird Kanada einbegriffen.

Es würde mich wundern, ob es sich nicht auch so im Deutschen
verhält.

Heute spielt ein amerikanischer Film in ZDF.

Könnte dieser Film kanadisch sein?
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Dieter Bruegmann
2008-12-06 10:50:13 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Ich glaube nicht. "American" bedeutet am meisten "citizen of the
USA" - und "amerikaner" hat genau dieselbe Bedeutung im
Dänischen. ¨"America" bedeutet auch "USA". Nur wenn man
"Northamerica" sagt, wird Kanada einbegriffen.
Amerika ist aber mehr als nur Nordamerika.
Post by Bertel Lund Hansen
Es würde mich wundern, ob es sich nicht auch so im Deutschen
verhält.
Leider.
Post by Bertel Lund Hansen
Heute spielt ein amerikanischer Film in ZDF.
Heute läuft ein amerikanischer Film im ZDF.
Post by Bertel Lund Hansen
Könnte dieser Film kanadisch sein?
MUSEN ja. Er könnte aber auch aus Peru stammen.


Da Didi
$ * Tiefwasser -92,2$ * ROTTERDAM: Schiff ausgelaufen. Feuerwehr pumpt
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
"Entschuldigen Sie, ist das der Lammsattel mit Püree?" (Loriot)
Rüdiger Silberer
2008-12-06 16:52:05 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Ich glaube nicht. "American" bedeutet am meisten "citizen of the
USA" - und "amerikaner" hat genau dieselbe Bedeutung im
Dänischen. ¨"America" bedeutet auch "USA". Nur wenn man
"Northamerica" sagt, wird Kanada einbegriffen.
Amerika ist aber mehr als nur Nordamerika.
Theoretisch.
Post by Dieter Bruegmann
Post by Bertel Lund Hansen
Es würde mich wundern, ob es sich nicht auch so im Deutschen
verhält.
Leider.
Post by Bertel Lund Hansen
Heute spielt ein amerikanischer Film in ZDF.
Heute läuft ein amerikanischer Film im ZDF.
Post by Bertel Lund Hansen
Könnte dieser Film kanadisch sein?
MUSEN ja. Er könnte aber auch aus Peru stammen.
Wohl kaum, denn dann würde man kanadischer oder peruanischer Film sagen.
--
ade, Rüdiger
Erst wenn der letzte Software-Entwickler verhaftet,
und die letzte Idee patentiert ist...
... werdet Ihr merken, daß Rechtsanwälte nicht programmieren können.
Dieter Bruegmann
2008-12-06 17:07:40 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Dieter Bruegmann
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Ich glaube nicht. "American" bedeutet am meisten "citizen of the
USA" - und "amerikaner" hat genau dieselbe Bedeutung im
Dänischen. ¨"America" bedeutet auch "USA". Nur wenn man
"Northamerica" sagt, wird Kanada einbegriffen.
Amerika ist aber mehr als nur Nordamerika.
Theoretisch.
Tut mir echt leid für Süd- und Mittelamerika.
Post by Rüdiger Silberer
Post by Dieter Bruegmann
Post by Bertel Lund Hansen
Es würde mich wundern, ob es sich nicht auch so im Deutschen
verhält.
Leider.
Post by Bertel Lund Hansen
Heute spielt ein amerikanischer Film in ZDF.
Heute läuft ein amerikanischer Film im ZDF.
Post by Bertel Lund Hansen
Könnte dieser Film kanadisch sein?
MUSEN ja. Er könnte aber auch aus Peru stammen.
Wohl kaum, denn dann würde man kanadischer oder peruanischer Film sagen.
Das wäre eine genauere Ortsbestimmung.


Da Didi
1,3% * Perpedes +69$ * Pik As 65€ (-65,86) * Affenzahn -386€ * Kyffhä
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Alles, was einer Erklärung bedarf, ist die Erklärung nicht wert.
(Voltaire)
Reinhard Gonaus
2008-12-06 14:00:19 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Ich habe das hier nie gehört. Wenn es offiziell wird, spricht man von
"First Nations". Wenn man bestimmte meint, nennt man sie (z.B. Mohawk
hier um die Ecke). Pauschalierend "Natives", "Native people" oder
einfach "Indians". "American Indians" oder "Native Americans" sagt man
in Kanada aus verständlichen Gründen nicht so gern. "North-American
Indians" ist etwas sperrig.
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Don't call me an American! I'm Canadian!
So schrieb mir einst ein kanadischer Mailpartner.
Es scheint mir offensichtlich, dass American zumindest in
transatlantischem Englisch einen US-Amerikaner bezeichnet.
Dieter Bruegmann
2008-12-06 14:34:10 UTC
Permalink
Post by Reinhard Gonaus
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Ich habe das hier nie gehört. Wenn es offiziell wird, spricht man von
"First Nations". Wenn man bestimmte meint, nennt man sie (z.B. Mohawk
hier um die Ecke). Pauschalierend "Natives", "Native people" oder
einfach "Indians". "American Indians" oder "Native Americans" sagt man
in Kanada aus verständlichen Gründen nicht so gern. "North-American
Indians" ist etwas sperrig.
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Don't call me an American! I'm Canadian!
So schrieb mir einst ein kanadischer Mailpartner.
Es scheint mir offensichtlich, dass American zumindest in
transatlantischem Englisch einen US-Amerikaner bezeichnet.
Kann man denn da gar nichts machen?


Da Didi
aun +543,7$ * Kamikaze +9% * Tango +0,05 * TSCHERNOBYL: Kernkraft ist
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
"Hast du in der Schule schön aufgepaßt?" - "Klar. Denkst du, ich will
ein Messer in den Rücken kriegen?"
Reinhard Gonaus
2008-12-07 17:35:09 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Reinhard Gonaus
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Don't call me an American! I'm Canadian!
So schrieb mir einst ein kanadischer Mailpartner.
Es scheint mir offensichtlich, dass American zumindest in
transatlantischem Englisch einen US-Amerikaner bezeichnet.
Kann man denn da gar nichts machen?
Wozu?
Matthias Opatz
2008-12-07 22:17:47 UTC
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Post by Dieter Bruegmann
Post by Reinhard Gonaus
Don't call me an American! I'm Canadian!
So schrieb mir einst ein kanadischer Mailpartner.
Es scheint mir offensichtlich, dass American zumindest in
transatlantischem Englisch einen US-Amerikaner bezeichnet.
Kann man denn da gar nichts machen?
Woran hast Du denn gedacht?

Matthias
--
Die Regierungen der Päpste waren nur kurz, obgleich immer der Vater
auf den Sohn folgte. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? => <http://www.galletti.de/>
= Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. =
Ewald Pfau
2008-12-06 21:02:29 UTC
Permalink
Post by Reinhard Gonaus
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Don't call me an American! I'm Canadian!
Dass eine Bezeichnung auch von der Logik dessen her tragfähig ist, was sie
ausdrückt, wird man kaum verlangen können, wo der Planet per ewigem Mythos
immer schon um die Monde der Claims eiert und sich eine Vernuft der
impliziten Friedfertigkeit entsprechend schwerer tut.

Wo man sich mit der (anstrengenderen) Vernunft der vorwiegend expliziten
Friedfertigkeit arrangiert, sagt man im obigen Fall wohl: "I am from the
Americas".
Christian Weisgerber
2008-12-06 13:58:21 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Kanadier betonen sehr nachdrücklich, dass sie keine "Americans"
sind. Im Englischen bezieht sich das Ethnonym "American" eineindeutig
auf die USA.

Der deutsche Sprachgebrauch hat sich dem m.E. angepasst.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Wolfgang Schwanke
2008-12-06 20:59:33 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Nein. Im nordamerikanischen Englisch bedeutet "America" USA. Dass
"America" auch der Name eines Kontinents sein kann, ist dort in
Vergessenheit geraten und wird von vehementeren Norteamericanos sogar
bestritten. Erschwerend kommt hinzu, dass die angelsächsische Welt
Nord- und Südamerika als zwo Kontinente auffasst und ihr daher nicht
nur der sprachliche, sondern auch der gedankliche Oberbegriff für die
Landmasse zwischen Alaska und Feuerland abhanden gekommen ist (Sie
sagen ersatzweise "The Americas", aber an der Pluralform sieht man dass
die da mehr als ein Amerika wahrnehmen und es gedanklich nicht mehr
zusammenkriegen). Das erzeugt Missverständnisse, denn die meisten
Festlandeuropäer haben bzgl. der Neuen Welt eine ganz andere
geographische Begriffswelt.

Der Kanadier wird also die Bezeichnung "American" für sich ablehnen und
vermuten, Du hättest ihn als USAner beleidigt. Fragst Du ihn, von
welchem Kontinent er stamme, wird er antworten "North America".
--
The spice extends life
The spice expands consciousness
The spice is vital to space travel
Helmut Richter
2008-12-06 21:59:21 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Erschwerend kommt hinzu, dass die angelsächsische Welt
Nord- und Südamerika als zwo Kontinente auffasst und ihr daher nicht
nur der sprachliche, sondern auch der gedankliche Oberbegriff für die
Landmasse zwischen Alaska und Feuerland abhanden gekommen ist (Sie
sagen ersatzweise "The Americas", aber an der Pluralform sieht man dass
die da mehr als ein Amerika wahrnehmen und es gedanklich nicht mehr
zusammenkriegen).
Nu ja, mir war von klein auf schleierhaft, wie man Nord- und Südamerika
als weniger als zwo Kontinente auffassen kann, Eurasien aber als zwo.
--
Helmut Richter
Thomas Schade
2008-12-06 22:04:21 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Wolfgang Schwanke
Erschwerend kommt hinzu, dass die angelsächsische Welt
Nord- und Südamerika als zwo Kontinente auffasst und ihr daher nicht
nur der sprachliche, sondern auch der gedankliche Oberbegriff für die
Landmasse zwischen Alaska und Feuerland abhanden gekommen ist (Sie
sagen ersatzweise "The Americas", aber an der Pluralform sieht man dass
die da mehr als ein Amerika wahrnehmen und es gedanklich nicht mehr
zusammenkriegen).
Nu ja, mir war von klein auf schleierhaft, wie man Nord- und Südamerika
als weniger als zwo Kontinente auffassen kann, Eurasien aber als zwo.
Bzw. Afrasieur als deren drei.


Ciao
Toscha
--
Die Karawane zieht weiter,
Dä Sultan hätt Doosch.
Wolfgang Schwanke
2008-12-08 00:58:56 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Helmut Richter
Post by Wolfgang Schwanke
Erschwerend kommt hinzu, dass die angelsächsische Welt
Nord- und Südamerika als zwo Kontinente auffasst und ihr daher nicht
nur der sprachliche, sondern auch der gedankliche Oberbegriff für
die Landmasse zwischen Alaska und Feuerland abhanden gekommen ist
(Sie sagen ersatzweise "The Americas", aber an der Pluralform sieht
man dass die da mehr als ein Amerika wahrnehmen und es gedanklich
nicht mehr zusammenkriegen).
Nu ja, mir war von klein auf schleierhaft, wie man Nord- und
Südamerika als weniger als zwo Kontinente auffassen kann, Eurasien
aber als zwo.
Bzw. Afrasieur als deren drei.
Eine konsistente Kontinent-Definition existiert sowieso nicht, die
Abgrenzungen sind historisch gewachsen und kulturell modifiziert.

"Die größten sechs Inseln im Weltmeer und manche ihrer Halbinseln,
abhängig vom Standpunkt des Betrachters, und manchmal muss man gucken
wo Staats- oder Kulturgrenzen langlaufen oder wo das antike
Griechenland sie vor 2000 Jahren wahrnahm".
--
Ein Naßhorn und ein Trockenhorn spazierten durch die Wüste,
da stolperte das Trockenhorn, und's Naßhorn sagte: "Siehste!"
- Heinz Erhardt
Matthias Opatz
2008-12-07 22:16:49 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Fühlen sich die Kanadier nicht als Amerikaner?
Das ist ja das Paradoxe, dass /North America/ nicht weniger, sondern
mehr ist als /America/.

Matthias
--
Die Regierungen der Päpste waren nur kurz, obgleich immer der Vater
auf den Sohn folgte. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? => <http://www.galletti.de/>
= Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. =
Stephen Hust
2008-12-06 19:19:16 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada)
gelegentlich klärend von "East Indians". Beim ersten Hören
dachte ich fälschlich, damit waren zum Beispiel Bengalen
gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Ich habe das hier nie gehört.
Ich kann mich nicht erinnern, es hier im Westen der USA je gehört
zu haben.
--
Steve

My e-mail address works as is.
Wolfgang Schwanke
2008-12-06 20:59:34 UTC
Permalink
Post by Stephen Hust
Post by Oliver Cromm
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada)
gelegentlich klärend von "East Indians". Beim ersten Hören
dachte ich fälschlich, damit waren zum Beispiel Bengalen
gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Ich habe das hier nie gehört.
Ich kann mich nicht erinnern, es hier im Westen der USA je gehört
zu haben.
In meinem Englischbuch stand das auch. Aber es ist möglicherweise
Britisches Englisch und evtl. selbst dort nicht mehr PC. "American
Indians" scheint mir aber Mainstream und ein guter Kompromiss. "Native
Americans" ist mir zu PC, würd ich nicht benutzen.
--
The spice extends life
The spice expands consciousness
The spice is vital to space travel
Bertel Lund Hansen
2008-12-06 21:51:31 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
In meinem Englischbuch stand das auch. Aber es ist möglicherweise
Britisches Englisch und evtl. selbst dort nicht mehr PC. "American
Indians" scheint mir aber Mainstream und ein guter Kompromiss. "Native
Americans" ist mir zu PC, würd ich nicht benutzen.
"Native Americans": 5'700'000 Treffer eng. Seiten.
"Native Indians": 215'000

PC - oder nur üblich?

Im Dänischen sagen wir:
Man muss mit den Wölfen heulen, in deren Mitte man sich befindet.
--
Bertel
http://bertel.lundhansen.dk/ FIDUSO: http://fiduso.dk/
Matthias Opatz
2008-12-07 22:20:00 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Wolfgang Schwanke
In meinem Englischbuch stand das auch. Aber es ist möglicherweise
Britisches Englisch und evtl. selbst dort nicht mehr PC. "American
Indians" scheint mir aber Mainstream und ein guter Kompromiss. "Native
Americans" ist mir zu PC, würd ich nicht benutzen.
"Native Americans": 5'700'000 Treffer eng. Seiten.
"Native Indians": 215'000
Und "American Indians" 3'840'000.

Matthias
--
Die Regierungen der Päpste waren nur kurz, obgleich immer der Vater
auf den Sohn folgte. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? => <http://www.galletti.de/>
= Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. =
Wolfgang Schwanke
2008-12-08 00:58:54 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
In meinem Englischbuch stand das auch. Aber es ist möglicherweise
Britisches Englisch und evtl. selbst dort nicht mehr PC. "American
Indians" scheint mir aber Mainstream und ein guter Kompromiss. "Native
Americans" ist mir zu PC, würd ich nicht benutzen.
"Native Americans": 5'700'000 Treffer eng. Seiten.
"Native Indians": 215'000
Wie Matthias schon schrieb schlage ich das letztere nicht vor, sondern
"American Indians", welches relativ verbreitet ist. "Native Indians"
hieße ja "gebürtige Inder" und würde gar nicht auf Indianer passen.
--
Ein Naßhorn und ein Trockenhorn spazierten durch die Wüste,
da stolperte das Trockenhorn, und's Naßhorn sagte: "Siehste!"
- Heinz Erhardt
Reinhard Gonaus
2008-12-06 13:55:04 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Nein, haben mir Kanadier erklärt.
Man sagt "Native Indians".
Christian Weisgerber
2008-12-06 15:46:15 UTC
Permalink
Post by Reinhard Gonaus
Post by Dieter Bruegmann
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Nein, haben mir Kanadier erklärt.
Dieters Bemerkung war ironisch.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Reinhard Gonaus
2008-12-07 17:38:28 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Reinhard Gonaus
Post by Dieter Bruegmann
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Nein, haben mir Kanadier erklärt.
Dieters Bemerkung war ironisch.
Konnt ich nicht erkennen, denn ich hab's auch so gelernt, seinerzeit.
Christian Weisgerber
2008-12-07 21:10:30 UTC
Permalink
Post by Reinhard Gonaus
Post by Christian Weisgerber
Post by Reinhard Gonaus
Post by Dieter Bruegmann
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Nein, haben mir Kanadier erklärt.
Dieters Bemerkung war ironisch.
Konnt ich nicht erkennen, denn ich hab's auch so gelernt, seinerzeit.
Die Benennung ist veraltet.
Wann hat das noch in den Schulbüchern gestanden? Die hinken dem
aktuellen Sprachgebrauch dazu um ein paar Jahrzehnte hinterher.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Reinhold [Rey] Aman
2008-12-06 19:57:48 UTC
Permalink
Reinhard Gonaus wrote:

[...]
Post by Reinhard Gonaus
Nein, haben mir Kanadier erklärt.
Man sagt "Native Indians".
Aber nicht die p.c. Kanadier. Die nennen diese sibirischen
Ureinwanderer "First Nations". Auch "Eskimos" ist in Kanada nicht mehr
koscher. Die heißen jetzt offiziell "Inuit".
--
~~~ Reinhold [Rey] Aman ~~~
Christian Weisgerber
2008-12-06 21:51:01 UTC
Permalink
Auch "Eskimos" ist in Kanada nicht mehr koscher. Die heißen jetzt
offiziell "Inuit".
Das ist soweit in Ordnung, da die kanadischen Eskimos (Esquimaux)
auch alle Inuit sind. Anderswo gilt das nicht unbedingt:

Eskimos
Inuit Yupik
Grönland x
Kanada x
Alaska x x
Sibirien x
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Juergen Grosse
2008-12-06 23:49:24 UTC
Permalink
Christian Weisgerber schrieb:

...
Post by Reinhold [Rey] Aman
Eskimos
Inuit Yupik
Grönland x
Kanada x
Alaska x x
Sibirien x
Inuit Yupik

Sibirien x x


Tschüs, Jürgen
Helga Schulz
2008-12-06 17:56:18 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Zu Jamaikanern eher nicht. WIMRE sagen die Briten zu den
Karibikinseln "East Indies".
Thomas Schade
2008-12-06 18:02:22 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Dieter Bruegmann
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Zu Jamaikanern eher nicht. WIMRE sagen die Briten zu den
Karibikinseln "East Indies".
Ich kenne nur 'West Indies' in der Karibik. 'East Indies' finden sich
doch wohl eher in Südostasien.


Ciao
Toscha
--
Finished with my woman 'cause she couldn't help me with my mind
people think I'm insane because I am frowning all the time
[Black Sabbath: Paranoid]
Gregor Frowein
2008-12-06 19:00:52 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Dieter Bruegmann
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich habe damals "Red Indians" gelernt. Sagt man das nicht mehr?
Zu Jamaikanern eher nicht. WIMRE sagen die Briten zu den
Karibikinseln "East Indies".
bei einem Englandaufenthalt rätselte ich noch nach wochenlanger
Lektüre von Guardian und Observer, woher denn nur bei den Test Matches
die Mannschaft der "West Indies" kommen möge.

Meine diversen Vermutungen behalte ich verschämt für mich, nur daß die
Auswahl immer kleiner wurde, weil zwischendrin auch mal gegen mir sehr
westindisch vorkommende Gegner gespielt wurde. Selbst eine
innerindische Teilung à la England, Schottland und so schloß ich am
Ende nicht mehr aus. (Nein damals gab es noch kein Internet)

Heute, nach Lektüre dieses Threads, juchuh!, kann ich Dir sagen, es
sind die karibischen Cricketspieler gewesen, die da permanet gewonnen
hatten.

Gruß
Gregor
Andreas Karrer
2008-12-06 19:04:46 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Zu Jamaikanern eher nicht. WIMRE sagen die Briten zu den
Karibikinseln "East Indies".
Jaja, rinks und lechts kann man nicht velwechsern.

West Indies, Westindien, denn die Indianer und damit die Karibik sind
von England aus gesehen im Westen, Indien aber im Osten. Die Inseln sind
fuer England von hoher Bedeutung, weil dort Kricket gespielt wird.
Christian Weisgerber
2008-12-06 21:03:59 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Jaja, rinks und lechts kann man nicht velwechsern.
West Indies, Westindien, denn die Indianer und damit die Karibik sind
von England aus gesehen im Westen, Indien aber im Osten. Die Inseln sind
fuer England von hoher Bedeutung, weil dort Kricket gespielt wird.
http://xkcd.com/503/
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Andreas Karrer
2008-12-06 23:16:03 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Andreas Karrer
Jaja, rinks und lechts kann man nicht velwechsern.
West Indies, Westindien, denn die Indianer und damit die Karibik sind
von England aus gesehen im Westen, Indien aber im Osten. Die Inseln sind
fuer England von hoher Bedeutung, weil dort Kricket gespielt wird.
http://xkcd.com/503/
Oh, sehr huebsch.

Auf http://xkcd.com/256/ eine andere Karte, auf der wir hier als
bereits untergegangener Teil der West Indies eingezeichnet sind.

- Andi
Lars Bräsicke
2008-12-05 18:58:16 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by A.Stifel
Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung? [...]
Interessieren würde mich aber schon, warum gerade die Deutschen als
Unbeteiligte auf eine solche finale Unterscheidung kamen.
- Die Deutschen haben das Wort "Indianer" entlehnt (aus dem
Französischen oder Englischen)
- Sie wußten zu dem Zeitpunkt schon, daß es sich nicht um Inder handelt
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich würde auf den ersten Blick an Indianer in den Ostprovinzen Kanadas
denken, Miqmaq, z. B.
"West Indians" lebten dann in British Columbia, Tlingit oder Haida und
dergleichen.

Lars
Oliver Cromm
2008-12-05 22:39:47 UTC
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Post by Lars Bräsicke
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich würde auf den ersten Blick an Indianer in den Ostprovinzen Kanadas
denken, Miqmaq, z. B.
"West Indians" lebten dann in British Columbia, Tlingit oder Haida und
dergleichen.
Nee, so wird das nichts; West Indians leben auf den West Indies. Aber
das Gegensatzpaar heißt ja eh nicht "East Indians - West Indians",
sondern "East Indians - (North-)American Indians" oder einfach "East
Indians - Indians".

P.S. Es gibt in der Drogerie auch keine Herrenbinden.
--
Give a man a fish and you feed him for a day; teach him to use the 'Net
and he won't bother you for weeks.
Wolfgang Schwanke
2008-12-06 20:59:33 UTC
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Post by Lars Bräsicke
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Ich würde auf den ersten Blick an Indianer in den Ostprovinzen Kanadas
denken, Miqmaq, z. B.
"West Indians" lebten dann in British Columbia, Tlingit oder Haida und
dergleichen.
Wer bereits weiß, dass es die Westindischen Inseln und die Ostindische
Kompanie gibt, begeht diesen Fehler nicht.
--
The spice extends life
The spice expands consciousness
The spice is vital to space travel
Christian Weisgerber
2008-12-05 21:05:47 UTC
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Post by Oliver Cromm
- Die Deutschen haben das Wort "Indianer" entlehnt (aus dem
Französischen oder Englischen)
- Sie wußten zu dem Zeitpunkt schon, daß es sich nicht um Inder handelt
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Da Oliver das sehr missverständlich formuliert hat, noch einmal
zur Klarstellung: "East Indians" = Inder

Was ist das Adjektiv zu "First Nations"?
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Oliver Cromm
2008-12-05 22:39:44 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by Oliver Cromm
Zusatzinfo: Auf Englisch spricht man hier (Kanada) gelegentlich klärend
von "East Indians". Beim ersten Hören dachte ich fälschlich, damit waren
zum Beispiel Bengalen gemeint.
Da Oliver das sehr missverständlich formuliert hat, noch einmal
zur Klarstellung: "East Indians" = Inder
Danke.
Post by Christian Weisgerber
Was ist das Adjektiv zu "First Nations"?
Was ist das Adjektiv zu "French"?
--
Q: What do computer engineers use for birth control?
A: Their personalities.
Christian Weisgerber
2008-12-06 00:48:08 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Christian Weisgerber
Was ist das Adjektiv zu "First Nations"?
Was ist das Adjektiv zu "French"?
Na gut, ich sehe, dass "First Nation" attributiv und sporadisch
sogar prädikativ gebraucht wird...
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Oliver Cromm
2008-12-05 22:39:54 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by A.Stifel
Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung? [...]
Interessieren würde mich aber schon, warum gerade die Deutschen als
Unbeteiligte auf eine solche finale Unterscheidung kamen.
- Die Deutschen haben das Wort "Indianer" entlehnt (aus dem
Französischen oder Englischen)
- Sie wußten zu dem Zeitpunkt schon, daß es sich nicht um Inder handelt
Ich muß mich korrigieren: Mir fiel nun ein, daß man früher die Bewohner
Indiens auch "Indianer" nannte. Die Frage ist also, wann unterscheidend
die "Inder" eingeführt wurden.

| Die Hinduer oder Indianer und Parsi, sind Heiden. Ihr Gesetzbuch oder
| göttliche Offenbarung heißt Vedam, von 4 Büchern, welche mit den 5
| Büchern Mosis eine fast ähnliche Einrichtung haben.
<http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/j/kj00932.htm>

Bei Krünitz kommen auch "Inder" vor, aber hauptsächlich beim Buchstaben
V (Völkerkunde etc.) Da sollte man eine Liste der Entstehungsjahre
konsultieren. Aha, V ist so um 1850, gegenüber J 1780-90.

Bei Adelung kommen keine Inder vor. In einem anderen Faden wäre
vielleicht dieses interessant gewesen:

| Der Schusserbaum , Image 0847
| des -es, plur. die -bäume, der Nahme eines Indianischen und
| Amerikanischen Baumes, dessen kugelrunde steinharte Früchte den
| Kindern der Indianer statt der Schusser dienen; Guilandina L. nach
| dem Paduanischen Professor Melchior Guilandini. Die Behennuß ist eine
| Art davon.
--
There are two ways of constructing a software design. One way is to make
it so simple that there are obviously no deficiencies. And the other way
is to make it so complicated that there are no obvious deficiencies.
The first method is far more difficult. -- C. A. R. Hoare
Joachim Pense
2008-12-07 08:19:13 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Oliver Cromm
Post by A.Stifel
Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung? [...]
Interessieren würde mich aber schon, warum gerade die Deutschen als
Unbeteiligte auf eine solche finale Unterscheidung kamen.
- Die Deutschen haben das Wort "Indianer" entlehnt (aus dem
Französischen oder Englischen)
- Sie wußten zu dem Zeitpunkt schon, daß es sich nicht um Inder handelt
Ich muß mich korrigieren: Mir fiel nun ein, daß man früher die Bewohner
Indiens auch "Indianer" nannte. Die Frage ist also, wann unterscheidend
die "Inder" eingeführt wurden.
Und wann kamen die "Indios" zur Abgrenzung der Südamerikanischen Indianer
dazu? Erst in den 1970ern?

Ich habe übrigens mal in einer Baudrillard-Übersetzung die
Bezeichnung "Tasadai-Indianer" gelesen, bezeichnend ein Volk auf den
Philippinen. Ist diese Verwendung Indianer = Naturvolk
- ein Fehler Baudrillards
- ein Fehler des Übersetzers
- im Französischen möglich
- im Deutschen mal möglich gewesen
?

Joachim
Wolfram Heinrich
2008-12-07 08:31:58 UTC
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Post by Joachim Pense
Und wann kamen die "Indios" zur Abgrenzung der Südamerikanischen Indianer
dazu? Erst in den 1970ern?
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne die Unterscheidung seit frühester Kindheit
(50er Jahre). Bei Karl May ist, glaub ich, auch schon diese Unterscheidung
üblich.

Ciao
Wolfram
--
Manche Leute finden nur deshalb in jeder Suppe ein Haar, weil sie sich
davor setzen und solange mit dem Kopf schütteln, bis eines hineinfällt.
FRIEDRICH HEBBEL
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Christian Seidl
2008-12-07 14:47:22 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Und wann kamen die "Indios" zur Abgrenzung der Südamerikanischen Indianer
dazu? Erst in den 1970ern?
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne die Unterscheidung seit frühester Kindheit
(50er Jahre). Bei Karl May ist, glaub ich, auch schon diese Unterscheidung
üblich.
Sogar noch früher: Das DWDS gibt Beispiele seit dem Jahre 1902.

Ch.
Wolfram Heinrich
2008-12-07 15:24:44 UTC
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Post by Christian Seidl
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Und wann kamen die "Indios" zur Abgrenzung der Südamerikanischen Indianer
dazu? Erst in den 1970ern?
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne die Unterscheidung seit frühester Kindheit
(50er Jahre). Bei Karl May ist, glaub ich, auch schon diese Unterscheidung
üblich.
Sogar noch früher: Das DWDS gibt Beispiele seit dem Jahre 1902.
1902 waren die meisten Werke Karl Mays bereits geschrieben. Allerdings weiß
ich natürlich nicht, inwieweit die Bearbeitung durch den Karl-May-Verlag
bei der Nomenklatur in die Manuskripte eingegriffen hat.

Ciao
Wolfram
--
Ich bin dümmer als die dümmste Durchschnittssau,
Dümmer noch als Erwins Frau.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Manfred Hoß
2008-12-07 15:31:18 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Post by Christian Seidl
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Und wann kamen die "Indios" zur Abgrenzung der Südamerikanischen Indianer
dazu? Erst in den 1970ern?
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne die Unterscheidung seit frühester Kindheit
(50er Jahre). Bei Karl May ist, glaub ich, auch schon diese Unterscheidung
üblich.
Sogar noch früher: Das DWDS gibt Beispiele seit dem Jahre 1902.
1902 waren die meisten Werke Karl Mays bereits geschrieben. Allerdings weiß
ich natürlich nicht, inwieweit die Bearbeitung durch den Karl-May-Verlag
bei der Nomenklatur in die Manuskripte eingegriffen hat.
"Indios, in den vormaligen Spanischen Provinzen Amerikas die Indianer."
[Lexikon: Indios. Pierer's Universal-Lexikon, S. 109386
(vgl. Pierer Bd. 8 [1859 erschienen], S. 888)
http://www.digitale-bibliothek.de/band115.htm ]

HTH.

Gruß
Manfred.
Wolfgang Schwanke
2008-12-08 00:58:54 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Und wann kamen die "Indios" zur Abgrenzung der Südamerikanischen
Indianer dazu? Erst in den 1970ern?
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne die Unterscheidung seit frühester
Kindheit (50er Jahre). Bei Karl May ist, glaub ich, auch schon diese
Unterscheidung üblich.
War Old Shatterhand je in Südamerika?
--
Ein Naßhorn und ein Trockenhorn spazierten durch die Wüste,
da stolperte das Trockenhorn, und's Naßhorn sagte: "Siehste!"
- Heinz Erhardt
Michael Pronay
2008-12-08 07:11:54 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Wolfram Heinrich
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne die Unterscheidung seit
frühester Kindheit (50er Jahre). Bei Karl May ist, glaub ich,
auch schon diese Unterscheidung üblich.
War Old Shatterhand je in Südamerika?
No freilich: "Am Rio de la Plata", "In den Cordilleren".

M.
Wolfram Heinrich
2008-12-08 07:35:44 UTC
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Post by Wolfgang Schwanke
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Und wann kamen die "Indios" zur Abgrenzung der Südamerikanischen
Indianer dazu? Erst in den 1970ern?
Ganz bestimmt nicht. Ich kenne die Unterscheidung seit frühester
Kindheit (50er Jahre). Bei Karl May ist, glaub ich, auch schon diese
Unterscheidung üblich.
War Old Shatterhand je in Südamerika?
Ich glaub nicht, es gibt aber den Roman "Das Vermächtnis des Inka", der in
Südamerika spielt.

Ciao
Wolfram
--
Die Gedanken sind Brei, wer kann sie mir ordnen?
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Michael Pronay
2008-12-08 07:50:36 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
War Old Shatterhand je in Südamerika?
Ich glaub nicht, ...
O doch.

M.

Michael Pronay
2008-12-07 08:35:33 UTC
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Ich habe uebrigens mal in einer Baudrillard-Uebersetzung die
Bezeichnung "Tasadai-Indianer" gelesen, bezeichnend ein Volk auf
den Philippinen. Ist diese Verwendung Indianer = Naturvolk
- ein Fehler Baudrillards
- ein Fehler des Uebersetzers
- im Franzoesischen moeglich
- im Deutschen mal moeglich gewesen
?
Antworten 2 und 3 dürften richtig sein. "Indien" heißt sowohl
"Inder" wie "Indianer".

M.
Joachim Pense
2008-12-07 09:42:32 UTC
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Post by Michael Pronay
Ich habe uebrigens mal in einer Baudrillard-Uebersetzung die
Bezeichnung "Tasadai-Indianer" gelesen, bezeichnend ein Volk auf
den Philippinen. Ist diese Verwendung Indianer = Naturvolk
- ein Fehler Baudrillards
- ein Fehler des Uebersetzers
- im Franzoesischen moeglich
- im Deutschen mal moeglich gewesen
?
Antworten 2 und 3 dürften richtig sein. "Indien" heißt sowohl
"Inder" wie "Indianer".
Aber nicht "Filipino", oder? Oder Zählt "Hinterindien" da mit?

Joachim
Wolfram Heinrich
2008-12-07 10:57:33 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Michael Pronay
Ich habe uebrigens mal in einer Baudrillard-Uebersetzung die
Bezeichnung "Tasadai-Indianer" gelesen, bezeichnend ein Volk auf
den Philippinen. Ist diese Verwendung Indianer = Naturvolk
- ein Fehler Baudrillards
- ein Fehler des Uebersetzers
- im Franzoesischen moeglich
- im Deutschen mal moeglich gewesen
?
Antworten 2 und 3 dürften richtig sein. "Indien" heißt sowohl
"Inder" wie "Indianer".
Aber nicht "Filipino", oder? Oder Zählt "Hinterindien" da mit?
Wenn Baudrillard - meinetwegen fälschlicherweise den Typ Tasadai-Inder
nennt, wird man das wohl auch so übersetzen müssen.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, solang man noch keinen Unsichtbaren gesehen hätt,
könnt man nicht sagen, es gäb keinen.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Joachim Pense
2008-12-07 14:54:50 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Joachim Pense
Post by Michael Pronay
Ich habe uebrigens mal in einer Baudrillard-Uebersetzung die
Bezeichnung "Tasadai-Indianer" gelesen, bezeichnend ein Volk auf
den Philippinen. Ist diese Verwendung Indianer = Naturvolk
- ein Fehler Baudrillards
- ein Fehler des Uebersetzers
- im Franzoesischen moeglich
- im Deutschen mal moeglich gewesen
?
Antworten 2 und 3 dürften richtig sein. "Indien" heißt sowohl
"Inder" wie "Indianer".
Aber nicht "Filipino", oder? Oder Zählt "Hinterindien" da mit?
Wenn Baudrillard - meinetwegen fälschlicherweise den Typ Tasadai-Inder
nennt, wird man das wohl auch so übersetzen müssen.
Daher meine Frage: War das im Französischen richtig? Michaels
Antwort "'Indien'heißt sowohl 'Inder' wie 'Indianer' suggeriert, dass er
meint, im Französischen sei es richtig. Aber m.E. sind die Tasadai weder
von "Inder" noch von "Indianer" erfasst.

Joachim
Christian Weisgerber
2008-12-07 18:11:48 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Ich habe übrigens mal in einer Baudrillard-Übersetzung die
Bezeichnung "Tasadai-Indianer" gelesen, bezeichnend ein Volk auf den
Philippinen. Ist diese Verwendung Indianer = Naturvolk
- ein Fehler Baudrillards
- ein Fehler des Übersetzers
Mangels Originaltext nicht nachprüfbar.
Google <indiens tasaday> liefert keine zusammenhängenden Treffer,
sondern nur Erwähnungen von Tasaday und Ind(ian)ern im selben Text.
Post by Joachim Pense
- im Französischen möglich
Nicht dass ich oder TLFi wüsste.
Post by Joachim Pense
- im Deutschen mal möglich gewesen
Nicht dass ich wüsste. Außerdem sind die Tasaday erst in den 1970ern
aufgetaucht.


(Heißt es "nicht dass ich wüsste" oder "nicht, dass ich wüsste"?)
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Helga Schulz
2008-12-06 17:56:18 UTC
Permalink
Post by A.Stifel
Warum gibt es gerade nur im Deutschen diese marginale, aber doch
wesentliche Unterscheidung? Die richtigen Kolonialmächte Spanien,
England, Frankreich machten da wegen der paar Längengrade keinen
grossen Unterschied (Indios, Indians, Indiens) und blieben bei der
kurzen Form, die durch den Irrtum des Kolumbus verursacht wurde;
obwohl doch gerade für sie eine Unterscheidung zwischen den Heiden im
Osten und Westen relevant gewesen wäre.
Interessieren würde mich aber schon, warum gerade die Deutschen als
Unbeteiligte auf eine solche finale Unterscheidung kamen.
Ach, das läßt sich leicht zusammenreimen: eben drum, weil sie in
zweiter Reihe saßen. Und da sagten die einen zu ihren
neugefundenen Leutchen Indians, und die andern Indios. Und wie
die Deutschen halt so sind, entlehnen sie allgemeine Wörter aus
anderen Sprachen am liebsten für was Spezielles, d.h. sie engen
seine Bedeutung ein.
Und so wurde der Unterschied "Indio-Indianer" geboren, der außer
den Deutschen noch keinem aufgefallen war.
Joachim Pense
2008-12-07 08:20:46 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Und wie
die Deutschen halt so sind, entlehnen sie allgemeine Wörter aus
anderen Sprachen am liebsten für was Spezielles, d.h. sie engen
seine Bedeutung ein.
Das ist nicht typisch deutsch, das ist ganz typisch für Entlehnungen in
allen Sprachen. Liegt auch in der Natur der Sache.

Joachim
Christian Weisgerber
2008-12-07 18:19:08 UTC
Permalink
Während ich gerade etwas ratlos auf die Angaben in meinem
Russischwörterbuch schaue, fällt mir auf, dass dort auf der deutschen
Seite nicht "Inder", sondern das unvertraut wirkende "Indier" steht.

Hmm.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Helmut Richter
2008-12-07 20:47:43 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Während ich gerade etwas ratlos auf die Angaben in meinem
Russischwörterbuch schaue, fällt mir auf, dass dort auf der deutschen
Seite nicht "Inder", sondern das unvertraut wirkende "Indier" steht.
In meinem:

Inder: indiec
Inderin: indianka
Indianer: indeec
Indianerin: indianka

Weiblich sind sie also gleich, männlich nicht.

Und die "indianka" ist phonologisch selten mit -i- gefolgt von -a-, wofür
ich kein anderes Beispiel kenne.

Helmut Richter
Christian Weisgerber
2008-12-07 22:54:27 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Christian Weisgerber
Während ich gerade etwas ratlos auf die Angaben in meinem
Russischwörterbuch schaue,
Inder: indiec
Inderin: indianka
Indianer: indeec
Indianerin: indianka
Dazu gesellt sich:

Inder, Hindu: indus
-in: induska

Womit sich die Frage stellt, wie das nun in der Praxis gehandhabt
wird.
Post by Helmut Richter
Und die "indianka" ist phonologisch selten mit -i- gefolgt von -a-, wofür
ich kein anderes Beispiel kenne.
Ich habe gerade mal über die russische Wörterliste von ispell
gegrept, was hunderte von Treffern für -ia- liefert. Allerdings auf
den ersten Blick alles Lehnwörter.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Lesen Sie weiter auf narkive:
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