Discussion:
Aussprache Beirut. Name von Weißrussland
(zu alt für eine Antwort)
Ingo Stiller
2020-08-11 18:50:42 UTC
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Guude

In der Tagesschau wird seit neuestem Beirut als "Bairut" ausgesprechen.
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut ...", muss als auch dort relativ neu sein.
Versucht man jetzt mit denglish seriöser zu wirken?
Aber dann bitte auch
Paris => Parie
London => Landen
...

Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Auch hier dann bitte konsequent:
Frankreich => France
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Deutschland => Germany :-)
...

Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...

Gruß Ingo
Bertel Lund Hansen
2020-08-11 19:03:13 UTC
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Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
Ist "Peking" nicht durch "Beijing" ersetzt worden?

Dieses Phänomen sehen wir auch auf Dänisch - mit derselben
Inkonsequenz.
--
/Bertel
Thomas Schade
2020-08-11 19:40:46 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
Ist "Peking" nicht durch "Beijing" ersetzt worden?
Das hat aber einen anderen Grund als den, eine bisherige deutsche
Bezeichnung durch die landessprachliche Bezeichnung zu ersetzen. Siehe:

|Denn das System der Umschrift Pinyin, die dieser entwickelt hat, ist
|der Grund dafür, warum man dieser Tage korrekt «Beijing» statt «Peking»
|sagt.

So die jeglicher neumodischer Umtriebe unverdächtige NZZ.

<https://www.nzz.ch/panorama/dank-ihm-sagen-wir-korrekt-beijing-statt-peking-ld.1347153>


Ciao
Toscha
--
Growing old is mandatory.
Growing up is optional.
Ingo Stiller
2020-08-11 19:50:27 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Ist "Peking" nicht durch "Beijing" ersetzt worden?
Das hat aber einen anderen Grund als den, eine bisherige deutsche
|Denn das System der Umschrift Pinyin, die dieser entwickelt hat, ist
|der Grund dafür, warum man dieser Tage korrekt «Beijing» statt «Peking»
|sagt.
Was heißt den hier "korrekt"?

Was sagt die NZZ den zu Mailand oder Nizza?

Gruß Ingo
Thomas Schade
2020-08-11 20:16:30 UTC
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Post by Ingo Stiller
Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Ist "Peking" nicht durch "Beijing" ersetzt worden?
Das hat aber einen anderen Grund als den, eine bisherige deutsche
|Denn das System der Umschrift Pinyin, die dieser entwickelt hat, ist
|der Grund dafür, warum man dieser Tage korrekt «Beijing» statt «Peking»
|sagt.
Was heißt den hier "korrekt"?
Das was es meistens heißt, hier also die angemessene Umschrift
chinesischer Schriftzeichen in lateinische.
Post by Ingo Stiller
Was sagt die NZZ den zu Mailand oder Nizza?
^n

Egal was sie sagte, es wäre hier völlig irrelevant.


Ciao
Toscha
--
Wie nennt man einen kleinen Türsteher?
Sicherheitshalber.
Sergio Gatti
2020-08-11 21:12:25 UTC
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Post by Ingo Stiller
Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Ist "Peking" nicht durch "Beijing" ersetzt worden?
Das hat aber einen anderen Grund als den, eine bisherige deutsche
|Denn das System der Umschrift Pinyin, die dieser entwickelt hat, ist
|der Grund dafür, warum man dieser Tage korrekt «Beijing» statt «Peking»
|sagt.
Was heißt den hier "korrekt"?
Was sagt die NZZ den zu Mailand oder Nizza?
Korrekt heißt hier, was die Sprecher einer Sprache untereinander
vereinbaren. Weiden und Bern für Udine und Verona sind schon lange nicht
mehr gebräuchlich und daher nicht mehr korrekt.

Und da wir in einer Gruppe über die deutsche Sprache sind, verkaufe ich
dir ein "n". Oder lieber gleich zwei.
Jakob Achterndiek
2020-08-12 09:53:08 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Ist "Peking" nicht durch "Beijing" ersetzt worden?
Das hat aber einen anderen Grund als den, eine bisherige deutsche
| Denn das System der Umschrift Pinyin, die dieser entwickelt hat, ist
| der Grund dafür, warum man dieser Tage korrekt «Beijing» statt «Peking»
| sagt.
So die jeglicher neumodischer Umtriebe unverdächtige NZZ.
<https://www.nzz.ch/panorama/dank-ihm-sagen-wir-korrekt-beijing-statt-peking-ld.1347153>
Da haben wir Deutschen damals eine einmalige Gelegenheit verpaßt.
Damals: Das war irgendwann nach 1938, als in den großdeutschen
Volksschulen von der Sütterlin*- auf die lateinische Handschrift
umgestellt wurde. Durch wiederholte Schulwechsel (mein Vater wurde
mehrfach versetzt) habe ich diese Umstellung verpaßt, meine Lehrer waren
großzügig und haben mich immer weiter Sütterlin schreiben lassen. Erst
als Referendar im Schuldienst habe ich mich umstellen müssen und die
bisher nur für die Fremdsprachen gebrauchte Schrift auch zu meiner
Privat- und Brothandschrift machen müssen.
Hätten die Regierenden nun damals (wie die Chnesen) mit der
großdeutschen Schrift auch gleich einen großdeutschen Namen eingeführt,
dann bliebe es uns heute vielleicht erspart, daß wir von allen
Ausländern nicht als Deutsche, sondern nach deren Belieben als Germanen,
Allemannen, Teutonen oder wie noch benamst durch die Welt irren müssen.
---------------------------------------------
* gemeint ist wirklich die echte, von Ludwig Sütterlin 1911 im Auftrag
des preußischen Schulministeriums entworfene Kurrentschrift.
--
;) j/\a
Bertel Lund Hansen
2020-08-12 10:11:09 UTC
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Post by Jakob Achterndiek
dann bliebe es uns heute vielleicht erspart, daß wir von allen
Ausländern nicht als Deutsche, sondern nach deren Belieben als Germanen,
Allemannen, Teutonen oder wie noch benamst durch die Welt irren müssen.
In Dänemark sagen wir "tysk/tysker", was "deutsch/Deutscher"
bedeutet. Ich wurde sehr erstaunt, als einmal eine dänische
Lehrerin erfuhr, dass ein Elternteil in Deutschland aufgewachsen
war, und sie dann sagte: "Aha, en germaner". Das klang negativ.

In einer anderen Zusammenhang ist "germaner" wohlplatziert, aber
dann sprechen wir von Gruppen von Menschen und nicht von
Nationalitäten.
--
/Bertel
Sergio Gatti
2020-08-11 19:31:20 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
In der Tagesschau wird seit neuestem Beirut als "Bairut" ausgesprechen.
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut ...", muss als auch dort relativ neu sein.
Versucht man jetzt mit denglish seriöser zu wirken?
Aber dann bitte auch
Paris => Parie
London => Landen
....
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Frankreich => France
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Deutschland => Germany :-)
....
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
Keine Idee, aus dem einfachen Grund, dass "gerade jetzt" und "alles"
falsch sind.
Ingo Stiller
2020-08-11 19:53:17 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Ingo Stiller
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut ...", muss als auch dort relativ neu sein.
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
Keine Idee, aus dem einfachen Grund, dass "gerade jetzt" und "alles"
falsch sind.
Aha, das mit gerade jetzt ergibt sich zum Bleistift aus dem "Versprecher" in der Tagesschau. Und "alles" hat ich mit Bedacht in Gänsefüßchen gesetzt ...

Ingo
Christina Kunze
2020-08-12 14:30:46 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
"Irgendeine Idee" finde ich sehr unidiomatisch.

Man kann keine Ahnung haben, obwohl es an Ideen nicht fehlt.

chr
Henning Sponbiel
2020-08-14 08:26:16 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
"Irgendeine Idee" finde ich sehr unidiomatisch.
Hier im Westen ist das ein durchaus üblicher Ausdruck.



Henning
Thomas Schade
2020-08-14 08:29:39 UTC
Permalink
Post by Henning Sponbiel
Post by Christina Kunze
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
"Irgendeine Idee" finde ich sehr unidiomatisch.
Hier im Westen ist das ein durchaus üblicher Ausdruck.
Ich stolpere da auch nicht drüber, ich empfinde das auch als üblichen
Sprachgebrauch.


Ciao
Toscha
--
Auf dem Weg zur Bauernregel:
Wer im Sommer einen hebt,
Hat Corona überlebt!
Diedrich Ehlerding
2020-08-14 08:54:04 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
"Irgendeine Idee" finde ich sehr unidiomatisch.
Ich finde es völlig normal
Post by Christina Kunze
Man kann keine Ahnung haben, obwohl es an Ideen nicht fehlt.
Ja eben - und es kann auch sein, dass man nicht nur nichts weiß oder
wenigstens für plausibel hält, sodern darüber hinaus sich noch nicht
einmal vorstellen kann, was der Grund ist. "Hast du irgendeine Ahnung,
warum ..." fragt "weißt oder vermutest du, warum ...". "Hast du
irgendeine Idee, warum ..." fragt "kannst du dir in deinen kühnsten
Träumen vorstellen, was es für Gründe geben könnte, ...". Es drückt
außerdem aus, dass der Fragende schon die Existenz solcher Gründe
anzweifelt.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Stefan Schmitz
2020-08-11 19:44:14 UTC
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Post by Ingo Stiller
Guude
In der Tagesschau wird seit neuestem Beirut als "Bairut" ausgesprechen.
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut ...", muss als auch dort relativ neu sein.
Ich habe heute noch Behrut gehört. Bairut ist doch die natürliche deutsche
Aussprache, von der ich als Kind gelernt habe, dass sie nicht richtig ist.
Wäre mir neu, dass das jetzt anders ist.
Post by Ingo Stiller
Versucht man jetzt mit denglish seriöser zu wirken?
Was soll das mit Denglish zu tun haben?
Post by Ingo Stiller
Aber dann bitte auch
Paris => Parie
London => Landen
...
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Das ist nun mal der offizielle Name. Weißrussland ist eine Fehlübersetzung.
Post by Ingo Stiller
Frankreich => France
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Letzteres sagt man inzwischen tatsächlich.
Ingo Stiller
2020-08-11 19:59:16 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ingo Stiller
Versucht man jetzt mit denglish seriöser zu wirken?
Was soll das mit Denglish zu tun haben?
Vermutung von mir, dass es im Englischen=Internaional so ausgespreochen wird :-)
Post by Stefan Schmitz
Post by Ingo Stiller
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Das ist nun mal der offizielle Name. Weißrussland ist eine Fehlübersetzung.
Wieso Fehlübersetzung?

"Der Name Belaja Rus, was so viel wie „Weiße Rus“ bedeutet, lässt sich in den Quellen seit dem 13. Jahrhundert nachweisen."
( https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Frussland#Name )
Post by Stefan Schmitz
Post by Ingo Stiller
Frankreich => France
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Letzteres sagt man inzwischen tatsächlich.
Vielleicht in offiziellen Schreiben und Ansprachen
In der Tagesschau und anderen Medien höre ich eigentlich immer nur "Elfenbeinküste"

Gruß Ingo
Stefan Schmitz
2020-08-12 07:45:22 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Post by Stefan Schmitz
Post by Ingo Stiller
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Das ist nun mal der offizielle Name. Weißrussland ist eine Fehlübersetzung.
Wieso Fehlübersetzung?
"Der Name Belaja Rus, was so viel wie „Weiße Rus“ bedeutet, lässt sich in den Quellen seit dem 13. Jahrhundert nachweisen."
( https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Frussland#Name )
Rus heißt aber nicht Russland.
U***@web.de
2020-08-12 09:58:40 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ingo Stiller
Post by Stefan Schmitz
Post by Ingo Stiller
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Das ist nun mal der offizielle Name. Weißrussland ist eine Fehlübersetzung.
Wieso Fehlübersetzung?
"Der Name Belaja Rus, was so viel wie „Weiße Rus“ bedeutet, lässt sich in den Quellen seit dem 13. Jahrhundert nachweisen."
( https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Frussland#Name )
Rus heißt aber nicht Russland.
Jein.

https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%98%D0%BC%D0%BF%D0%B5%D1%80%D0%B0%D1%82%D0%BE%D1%80_%D0%92%D1%81%D0%B5%D1%80%D0%BE%D1%81%D1%81%D0%B8%D0%B9%D1%81%D0%BA%D0%B8%D0%B9

Es begann mit der Kiewer Rus', die ein Grund dafür ist,
warum es vielen Russen schwerfällt, eine ukrainische
Eigenständigkeit zu akzeptieren.
Bertel Lund Hansen
2020-08-12 08:58:36 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Das ist nun mal der offizielle Name. Weißrussland ist eine Fehlübersetzung.
Nein, das ist es nicht. Das ist die Bedeutung von "Belarus".

https://en.wikipedia.org/wiki/Belarus
(Sieh unter Etymology)
--
/Bertel
Uwe Schickedanz
2020-08-20 17:18:40 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ingo Stiller
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Das ist nun mal der offizielle Name. Weißrussland ist eine Fehlübersetzung.
Das ist eine sehr neuzeitliche Interpretation.

Gruß Uwe
--
"Wir haben der CDU ganz dringend ans Herz gelegt, sich im dritten
Wahlgang zu enthalten...Leider sind die Abgeordneten sozusagen
ihrer eigenen Entscheidung gefolgt." (AKK)
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Detlef Meißner
2020-08-11 19:52:47 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
In der Tagesschau wird seit neuestem Beirut als "Bairut" ausgesprechen.
Worin besteht der Unterschied?
Post by Ingo Stiller
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung
Bairut ...", muss als auch dort relativ neu sein. Versucht man jetzt mit
denglish seriöser zu wirken? Aber dann bitte auch
Paris => Parie
London => Landen
...
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
^^^^Statt
Post by Ingo Stiller
Frankreich => France
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Deutschland => Germany :-)
...
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
Teilweise geben sich die Staaten einen anderen Namen, wie z.B. auch
Miramar.

Detlef
--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)
Heinz Lohmann
2020-08-12 03:45:00 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Teilweise geben sich die Staaten einen anderen Namen, wie z.B. auch
Miramar.
Myanmar?

https://de.wikipedia.org/wiki/Myanmar#Umbenennung
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Detlef Meißner
2020-08-12 07:37:47 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Detlef Meißner
Teilweise geben sich die Staaten einen anderen Namen, wie z.B. auch
Miramar.
Myanmar?
Ja.

Detlef
--
Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten
Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese
Sprache zu lernen. (Mark Twain)
Markus Ermert
2020-08-18 22:12:15 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Teilweise geben sich die Staaten einen anderen Namen, wie z.B. auch
Miramar.
Liegt das in der Nähe von Kingkong? Oder war das Neapel im Himmelaja?
Peter Veith
2020-08-11 22:00:20 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
Da war jemand am internen Wiki, vgl.:

https://www.heise.de/tp/features/Die-vertraulichen-Sprachregelungen-der-ARD-3758887.html

Veith
--
Lieber Reich ins Heim, als heim ins Reich!
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com
Heinz Lohmann
2020-08-12 03:49:53 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
https://www.heise.de/tp/features/Die-vertraulichen-Sprachregelungen-der-ARD-3758887.html
Nicht ganz so "intern" im Deutschlandfunk:

"In eigener Sache
Warum auch wir von „Belarus“ sprechen

Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob der Name Weißrussland für das
Land im Osten Europas noch angemessen sei, ob wir nicht wie die Menschen
im Land selbst von Belarus sprechen sollten. Im Hintergrund steht unter
anderem die Frage, ob der Name Weißrussland problematische Assoziationen
auslösen könne, im Sinne einer Zugehörigkeit eines eigenständigen
Staates zum politischen und nationalen Bereich Russlands. Die Neue
Zürcher Zeitung formulierte diese Position einmal so: „Dem fälschlich
verwendeten Toponym Weissrussland ist die semiotische Zugehörigkeit zu
Russland bereits eingeschrieben.“ Auch die
Deutschlandfunk-Medienredaktion hat darüber berichtet.

Die Nachrichtenagenturen als Vorreiterinnen

Vor einigen Monaten nun sind deutschsprachige Nachrichtenagenturen zur
Bezeichnung Belarus übergegangen. Die Begründung ist eher formal. Sie
besteht aus dem Hinweis auf die schon erwähnte Selbstbezeichnung und auf
die Sprachregelung des Auswärtigen Amtes. In den deutschen Medien setzt
sich Belarus seitdem nach und nach durch. In den Zeitungen, im Radio und
im Fernsehen, bei Korrespondenten und Moderatorinnen. Das merken wir in
diesen Tagen besonders – wegen der intensiven Berichterstattung vor den
Wahlen."

<https://www.deutschlandfunk.de/in-eigener-sache-warum-auch-wir-von-belarus-sprechen.2852.de.html?dram:article_id=481918>
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Martin Gerdes
2020-08-12 21:48:26 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Die Nachrichtenagenturen als Vorreiterinnen
Agenturen sind bekanntlich ausgesprochen feminin (mit Lippenstift und
Lidschatten). Obs unter den Agenturen wohl auch Diverse gibt?
Jakob Achterndiek
2020-08-13 10:17:56 UTC
Permalink
[..] In den deutschen Medien setzt
sich Belarus seitdem nach und nach durch. In den Zeitungen, im Radio und
im Fernsehen, bei Korrespondenten und Moderatorinnen. Das merken wir in
diesen Tagen besonders – wegen der intensiven Berichterstattung vor den
Wahlen."
<https://www.deutschlandfunk.de/in-eigener-sache-warum-auch-wir-von-belarus-sprechen.2852.de.html?dram:article_id=481918>
Das in
https://de.wiktionary.org/wiki/%D0%91%D0%B5%D0%BB%D0%B0%D1%80%D1%83%D1%81%D1%8C
gegebene Hörbeispiel
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/Ru-%D0%91%D0%B5%D0%BB%D0%B0%D1%80%D1%83%D1%81%D1%8C.ogg
macht die Sache nicht einfacher.
:(
--
j/\a
Ewald Pfau
2020-08-11 23:51:48 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Thomas Röper hat gerade frisch ein wenig quergelesen - er sitzt in St.
Petersburg und beobachtet Medien, russische und deutsche, besonders das
ehemalige Nachrichtenmagazin, mit dessen Namen er auftritt, unter
anti-spiegel.ru.

Die Belarus-Marotte kam schon vor einiger Zeit einmal auf und ist dann
wieder verpufft. Jetzt kommt sie wieder, für diesmal setzt das der Autor
unter den Vorsatz als Titel, dass Weißrussland nie und nimmer etwas mit
Russland zu tun haben darf und als Sprachkundiger amüsiert er sich, weil
Bela eben Weiß heißt, nur geht die Marotte dann über Kreuz, wenn er sieht,
wie das Adjektiv verdeutscht falsch gesetzt werden soll, belarusisch ist
zwar Sprachquatsch, aber genau die Fortsetzung der Propagandalinie.

Er bezieht sich auf einen Bekannten aus einer Redaktion, von wo ihm eben die
explizite Einführung des Wordings berichtet wurde, jener hatte einen Artikel
aus dem DLF beigefügt, wo auch die polit-strategische Linie für das Wording
ganz ungeniert ausgebreitet wird.

https://www.anti-spiegel.ru/2020/was-ist-in-weissrussland-los/

Sein Bericht zur Fortsetzung (die sogenannte Oppositionsführerein könnte
leicht als auch Märtyrerin der eigenen Reihen ausersehen gewesen sein, wenn
sie ins Ausland flüchtete):

https://www.anti-spiegel.ru/2020/
maidan-2-0-bisher-erfolglos-die-lage-in-weissrussland

Ukraine ist definitv kaputtgeschlagen, mit viel Hurra aus Deutschland,
inklusive dem Obergrüßaugust, es haben bekennende Nazis dort eine Menge zu
sagen. Ganz ungeniert geht also die Linie ab, wenn man sich schon dort
eingemischt hat, dann darf man sich ja wohl auch in Weißrussland einmischen.

Diese Unverschämtheit der Arroganz ist mittlerweilse irre zu beobachten -
die Menschen in der Ukraine kommen wirtschaftlich auf dem Zahnfleisch daher,
ja, das muss sich doch wiederholen lassen? es will sich ja die NATO
unbedingt präzise an der Grenze zu Russland breitmachen, was zählt da schon
die Armut einer Bevölkerung? Oder so ...

(Die Position von Vasallendeutschland in Bezug auf die Ukraine erhellt die
Publikation eines langen Interviews, das obiger Autor mit einem einstigen
Förderer Poroschenkos und später von diesem Verfolgten geführt hat - mit
dessen Material ist dokumentiert, viele Gesprächsmitschnitte Biden -
Poroschenko usw, dass Milliarden USD aus der Ukraine abgesaugt und dank
Biden in die Richtung der US-Demokraten verschoben wurden, bevor aber der
Interviewte das in den USA ausbreiten hätte können, verschwand er zeitgenau
in Deutschland in einer U-Haft ohne juristische Begründung - bitte sich auf
jener Seite umschauen, unspannend, und keineswegs transatlantikerfreundlich
..)

Ein massiv gesetztes Wording ist gerne von einer Menge Dreck begleitet, der
damit geworfen sein soll. Das sollte man nicht aus dem Blickfeld verlieren.

Zur Meinung von Thomas Röper zur Explosion in Beirut sei Pepe Escobar als
Gegengewicht anempfohlen

http://thesaker.is/who-profits-from-the-beirut-tragedy/

Dann kann man immer noch über die Sinnhaftigkeit reflektieren, warum denn
hier ein Wording lanciert werden soll (was mir entgangen ist - diese Art
Medien flimmern weit entfernt von mir.)
Matthias Opatz
2020-08-12 11:03:05 UTC
Permalink
Post by Ewald Pfau
Die Belarus-Marotte kam schon vor einiger Zeit einmal auf und ist dann
wieder verpufft.
Zu DDR-Zeiten war /Belorußland/ (gesprochen auch Bjelo~) der übliche und im
Leipziger Duden vermerkte Begriff (neben /Belorussische SSR/).

Mit dem Grundwort Russland blieben aber die unterstellten Assoiationen
bestehen.

Es ist nun mal so, daß es historisch gewachsene Namen von Ländern oder
geographischen Regionen gibt, in die man im Nachhinein Mißverständnisse
interpretieren könnte: Niedersachsen, Oberpfalz, Bessarabien, Georgia,
Neuguinea, New Mexico, Washington, British Columbia ...

Ich erinnere mich, daß die VR China und Taiwan (auch im ö.-r. Fernsehen)
bis in die 1980er Jahre auch Rot-China und National-China genannt wurden.

Matthias
René Marquardt
2020-08-12 11:37:28 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Ewald Pfau
Die Belarus-Marotte kam schon vor einiger Zeit einmal auf und ist dann
wieder verpufft.
Zu DDR-Zeiten war /Belorußland/ (gesprochen auch Bjelo~) der übliche und im
Leipziger Duden vermerkte Begriff (neben /Belorussische SSR/).
Mit dem Grundwort Russland blieben aber die unterstellten Assoiationen
bestehen.
Es ist nun mal so, daß es historisch gewachsene Namen von Ländern oder
geographischen Regionen gibt, in die man im Nachhinein Mißverständnisse
interpretieren könnte: Niedersachsen, Oberpfalz, Bessarabien, Georgia,
Neuguinea, New Mexico, Washington, British Columbia ...
Keine Hunnen in Hungarn, keine Franken in Frankreich, und kaum
noch Sachsen oder Angeln in Anglosachsen.
Poul E. Jørgensen
2020-08-12 13:46:52 UTC
Permalink
kaum noch Sachsen oder Angeln in Anglosachsen.
Ihr wisst natürlich, dass die Sachsen - auch die niederen - so heißen,
weil sie in der schrecklichen alten Zeit Schwertleute waren.

Aber wisst Ihr auch, dass im Dänischen eine Schere 'saks' heißt, was
natürlich nicht so heroisch ist.
--
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U***@web.de
2020-08-12 14:30:42 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
kaum noch Sachsen oder Angeln in Anglosachsen.
Ihr wisst natürlich, dass die Sachsen - auch die niederen - so heißen,
weil sie in der schrecklichen alten Zeit Schwertleute waren.
Aber wisst Ihr auch, dass im Dänischen eine Schere 'saks' heißt, was
natürlich nicht so heroisch ist.
Ausführlicher zum Sax (wußte ich vorher nicht, danke
für den Hinweis): https://de.wikipedia.org/wiki/Sax_(Waffe)
Martin Gerdes
2020-08-12 21:48:26 UTC
Permalink
Post by Poul E. Jørgensen
kaum noch Sachsen oder Angeln in Anglosachsen.
Ihr wisst natürlich, dass die Sachsen - auch die niederen - so heißen,
weil sie in der schrecklichen alten Zeit Schwertleute waren.
Klar. Und ich weiß natürlich auch, daß die Sachsen früher in
Niedersachsen ansässig waren, wohingegen in dem Bundesland, das heute
den Namen für sich in Anspruch nimmt, eigentlich Thüringer wohnen.
Poul E. Jørgensen
2020-08-13 08:40:37 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Poul E. Jørgensen
kaum noch Sachsen oder Angeln in Anglosachsen.
Ihr wisst natürlich, dass die Sachsen - auch die niederen - so heißen,
weil sie in der schrecklichen alten Zeit Schwertleute waren.
Klar. Und ich weiß natürlich auch, daß die Sachsen früher in
Niedersachsen ansässig waren,
Siehe auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Offa_(Angeln)
--
Fjern Z hvis du svarer pr. e-mail.
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U***@web.de
2020-08-12 14:25:02 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Matthias Opatz
Post by Ewald Pfau
Die Belarus-Marotte kam schon vor einiger Zeit einmal auf und ist dann
wieder verpufft.
Zu DDR-Zeiten war /Belorußland/ (gesprochen auch Bjelo~) der übliche und im
Leipziger Duden vermerkte Begriff (neben /Belorussische SSR/).
Mit dem Grundwort Russland blieben aber die unterstellten Assoiationen
bestehen.
Es ist nun mal so, daß es historisch gewachsene Namen von Ländern oder
geographischen Regionen gibt, in die man im Nachhinein Mißverständnisse
interpretieren könnte: Niedersachsen, Oberpfalz, Bessarabien, Georgia,
Neuguinea, New Mexico, Washington, British Columbia ...
Keine Hunnen in Hungarn,
Die kamen da durch
https://de.wikipedia.org/wiki/Hunnen
und werden Nachkommen hinterlassen haben.
Post by René Marquardt
keine Franken in Frankreich
In Lothringen findet man wohl noch bis heute
auch fränkische Mundart, auch wenn man die Leute
meist nicht so nennt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Franken_(Volk)
Markus Ermert
2020-08-18 22:17:17 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Matthias Opatz
Es ist nun mal so, daß es historisch gewachsene Namen von Ländern oder
geographischen Regionen gibt, in die man im Nachhinein Mißverständnisse
interpretieren könnte: Niedersachsen, Oberpfalz, Bessarabien, Georgia,
Neuguinea, New Mexico, Washington, British Columbia ...
Keine Hunnen in Hungarn, keine Franken in Frankreich, und kaum
noch Sachsen oder Angeln in Anglosachsen.
Doch, die nennen sich nur nicht mehr so. Die deutschen Sachsen heißen ja
nur deshalb so wie die englischen Sachsen, weil die Herrscher Richtung
Osten umgezogen sind und den Namen mitgenommen haben. Witzigerweise stammt
der Name des englischen Königshauses (Sachsen-Coburg) wiederum vom
nicht-angelsächsischen Sachsen.
Ewald Pfau
2020-08-14 14:05:03 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Ewald Pfau
Die Belarus-Marotte kam schon vor einiger Zeit einmal auf und ist dann
wieder verpufft.
Zu DDR-Zeiten war /Belorußland/ (gesprochen auch Bjelo~) der übliche und im
Leipziger Duden vermerkte Begriff (neben /Belorussische SSR/).
Merci, das war jenseits meines Radars.
Post by Matthias Opatz
Mit dem Grundwort Russland blieben aber die unterstellten Assoiationen
bestehen.
The Saker (der Falke im Weingarten) schreibt weiterhin anonym, seit dem
Putsch in Kiew und der anschließenden und leider andauernden Kriegssituation
in Donezk und Luhansk mit einem auf U-S-Geheiß von Nazis getriebenen Kiew
als Aggressor, gibt nur bekannt, dass er sein Berufsleben als gebürtiger
Russe als Militärberater in der U-S-Armee verbrachte.

Sein letztes Stück ist auf Unz Review

https://www.unz.com/tsaker/
putin-and-russia-are-facing-a-very-serious-crisis-in-belarus/

wo einerseits zum Zusammenhalt der Länder und andererseits zur Namensgebung
einiges aufscheint (neben einer Darstellung der aktuellen Vorgänge, wo einem
wieder einmal die Haare zu Berge stehen dürfen),

zu letzterem, dem Namen, vor allem im erfreulich regen Kommentariat -

englischsprachigerseits ...

Er gebraucht das Adjektiv selbst nacheinander einmal als belorusian und
ansonsten durchgängig als belorussian (und ist dabei gewiss der
Transatlantikerschwurblerei unverdächtig). In den Kommentaren kommt auch
anglophon die obige Schreibweise bielorus daher, neben Erklärungen, wo auch
die Parallele mit Belgrad aufscheint, als Bielograd, im gleichen Wortsinn,
also, die Weiße Stadt.

***
Post by Matthias Opatz
Es ist nun mal so, daß es historisch gewachsene Namen von Ländern oder
geographischen Regionen gibt, in die man im Nachhinein Mißverständnisse
interpretieren könnte: Niedersachsen, Oberpfalz, Bessarabien, Georgia,
Neuguinea, New Mexico, Washington, British Columbia ...
The Saker weist darauf hin, dass die Bevölkerung in der Russischen
Föderation sich weniger als russisch versteht, als dies in Weißrussland der
Fall ist - in Russland selbst dominiert der Bezug auf die einzelnen Regionen
des Riesenlandes

(in Dimensionen, die sich transatlantikerkonform eingespurte Schreibknechte
nicht imaginieren möchten - sonst wäre dieser Schrott vom aggressiven
Russland rasch beerdigt, warum soll sich dieses Riesenland Ärger mit
Nachbarn aufhalsen, wenn es eh alles im eigenen Land hat, außer so einem
Ungeheuer wie der U-S-amerikanschen FED, deren Existenz den ewigen
Fortbestand von Kriegen garantiert ... und dort ist alles im Land, was das
Gemüt je begehren mag, an irdischen Gütern? - seit kurzem ist es
Weizenexportweltmeister, Bioweizen, versteht sich, und dankt dem Westen
damit freundlich lächelnd für dessen Sanktionen ...).

den Artikel fand ich, kreuz und quer verlinkt, via

http://www.informationclearinghouse.info/55452.htm

und, eigentlich deutschsprachig, hier aber ohne Übersetzung, bei Einar
Schlereth, dem deutschsprachigen Senior in Schweden, in einer
Zusammenfassung

https://einarschlereth.blogspot.com/2020/08/die-qual-der-wahl.html

Sonst hätte der Saker eigentlich eine eigene Seite, die nun in Island
gehostet ist, mit entsprechend förderlichen Rechtsstrukturen dort, um
Unabhängigkeit zu gewähren, nachdem seine Addressen zuvor der Reihe nach bis
jeweils zur Auflösung attackiert worden waren -

hier sehe ich von vorgestern ein Update zum Thema
http://thesaker.is/a-quick-update-on-belarus/

(parallel fanden sich nach und nach Seiten in anderen Sprachen die nun
koëxistieren,

serbisch auf http://stepskisoko.com/,
spanisch für Lateinamerika http://sakerlatam.es/
italienisch http://sakeritalia.it/
russisch http://rusaker.net/
französisch https://lesakerfrancophone.fr/

- diese aus der Liste, die das RSS-Format bedienen; die deutschsprachige
Seite hatte ich eine Zeitlang verfolgt, die war aber dann etwas eigenartig
geworden, finde ich hier nicht mehr.)

Also, falls jemandem beim ewigen Mainstreamlückenplunder langweilig werden
sollte, ein kleiner Augenmerk, dass die Welt leicht um vieles größer ist
als von einem Monopolistenkabinett dargestellt.

***

Man muss nicht immer einer Meinung sein, ich blättere da auch oft genug nur
weiter - multipolar ist hier das maßgebliche Stichwort, und das ergibt eine
ganz andere Grammatik zur performativen Fundierung, als bei den einschlägig
immer gleich parfümierten Affirmanz-Akrobaten,

bei denen seit neuerem auch die Wikianer unter die Fittiche kriechen, dort
sind die mafiosen Patronanzprinzipien der Konsensfindung netterweise auch
leidlich klar einsehbar.

(siehe etwa die Verbreitung von Lügen, ungeniert und mit dem Brustton der
Überzeugung, wenn es um strategische Themen geht, wie seit kurzem bei der
Nebenwirkungen von Medikamenten ... hat Wikuhausen gerade wunderhübsch
vorgeführt,

Wikipedia: ... es sind keine Nebenwirkungen dokumentiert ...
Wikihausen: ... und was ist das, hier? und hier? und hier? und ...?

und da geht es nicht um kleine Befindlichkeiten, sondern um gravierende
Folgen für die Gesundheit, siehe etwa die Häufung von Narkolepsie als Folge
der Impfung nach dem letzten Pandemie-Betrug, 2009, wo dann nur wenige
geimpft wurden, die Industrie hatte ihren Schnitt gemacht, der Großteil der
Chargen wurde teuer vernichtet, von den wenigen Geimpften verblieb ein
erklecklicher Prozentsatz mit böser Beeinträchtigung der künftigen
Lebensaussichten. Jaja, danke, die Wikianer, für Unterstützung bei der
Bagatellisierung ...)

Bei der neuerdinglichen Häufung von inbrunsttiefen Bezeugungen des vollen
Vertrauens auf Wikianer-Artikel könnte man hier in diesem Theater schon fast
stutzig werden. Wer macht schon immer genau den Unterschied, ob ein Artikel
strategisch markant ist oder nicht?
Uwe Schickedanz
2020-08-20 17:18:47 UTC
Permalink
On Wed, 12 Aug 2020 13:03:05 +0200, Matthias Opatz
Post by Matthias Opatz
Post by Ewald Pfau
Die Belarus-Marotte kam schon vor einiger Zeit einmal auf und ist dann
wieder verpufft.
Zu DDR-Zeiten war /Belorußland/ (gesprochen auch Bjelo~) der übliche und im
Leipziger Duden vermerkte Begriff (neben /Belorussische SSR/).
so siehts aus, und man wäre besser dabei geblieben.
Post by Matthias Opatz
Mit dem Grundwort Russland blieben aber die unterstellten Assoiationen
bestehen.
Und der Wertewesten muß unbedingt das Trennende betonen und versucht
sich darin, in Minsk einen weiteren Maidan zu starten.

Ich hoffe, daß die Weißrussen sich nicht blenden lassen.

Gruß Uwe
--
"Wir haben der CDU ganz dringend ans Herz gelegt, sich im dritten
Wahlgang zu enthalten...Leider sind die Abgeordneten sozusagen
ihrer eigenen Entscheidung gefolgt." (AKK)
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
René Marquardt
2020-08-12 00:10:05 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut
Verstehe ich nicht.
U***@web.de
2020-08-12 10:00:52 UTC
Permalink
Post by René Marquardt
Post by Ingo Stiller
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut
Verstehe ich nicht.
Hocharabisch wohl Bajrut, in der Gegend dort Bäjrut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Beirut
Frank Zeeb
2020-08-15 08:33:30 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Hocharabisch wohl Bajrut, in der Gegend dort Bäjrut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Beirut
Hocharabisch mit Diphthong, der ganz leicht Richtung ä abgefärbt ist;
der libanesische Dialekt zeichnet sich dadurch aus, dass die
hocharabischen Diphthonge in offener Silbe erhalten sind, aber eben das
a viel geschlossener wie im Hocharabischen, fest e.

Gruß
Frank
U***@web.de
2020-08-15 10:22:39 UTC
Permalink
Post by Frank Zeeb
Post by U***@web.de
Hocharabisch wohl Bajrut, in der Gegend dort Bäjrut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Beirut
Hocharabisch mit Diphthong, der ganz leicht Richtung ä abgefärbt ist;
der libanesische Dialekt zeichnet sich dadurch aus, dass die
hocharabischen Diphthonge in offener Silbe erhalten sind, aber eben das
a viel geschlossener wie im Hocharabischen, fest e.
Also fast Beejrut?

Ich fragte mal jemanden aus Bagdad nach Aussprache
des Namens der irakischen Hauptstadt.

"Bagdad, aber die Leute von außerhalb sagen Bägdäd."
Matthias Opatz
2020-08-12 10:44:07 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut ...",
Wo ist der Unterschied?

Meyer wird genau wie Maier [ˈmaɪ̯ɐ] ausgesprochen.

Matthias
Sergio Gatti
2020-08-12 11:53:39 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Ingo Stiller
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut ...",
Wo ist der Unterschied?
Antwort in der ersten Zeile von <https://de.wikipedia.org/wiki/Beirut>
Du kannst auch in <https://en.wikipedia.org/wiki/File:Beirut.ogg>
reinhören. Erläuterung: "Pronunciation of the name of "Beirut" by a
female speaker of Arabic." Hörst du den Unterscheid zu /ai/ wie in Meyer?

Interessant ist die wohl verbreitete Fähigkeit, ungewöhnliche
Aussprachen zu ignorieren. Wahrscheinlich durch den italienischen und
den Einfluss der BBC-Nachrichten war mir die Aussprache "Bairut" noch
nicht aufgefallen. Gehört muss ich sie wohl, aber gleich ins für mich
gewohnte Muster reingepresst.

Interessant ist auch die Frage: Wo liegt der Akzent von Beirut? Wohl auf
der zweiten, aber ich bilde mir ein, dass ich den Akzent zuletzt
häufiger auf der ersten Silbe gehört habe.

Im Gegensatz zur Vermutung des OP ist die Aussprache Bairut eine
(bewusste? willkürliche?) Abweichung von der englischen und von der in
anderen Sprachen üblichen Aussprache. Das ist eher das Gegenteil von
Denglisch.
Stefan Schmitz
2020-08-12 12:11:28 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Du kannst auch in <https://en.wikipedia.org/wiki/File:Beirut.ogg>
reinhören. Erläuterung: "Pronunciation of the name of "Beirut" by a
female speaker of Arabic." Hörst du den Unterscheid zu /ai/ wie in Meyer?
Mir fällt da vor allem auf, dass ich das B kaum erkenne. Es klingt mir eher wie
ein L.
Vor längerer Zeit hat Quinn mal auf eine koreanische Aussprache von "Samsung"
verlinkt, bei der sich das S für mich wie T anhörte.

Ich finde es erstaunlich, dass Konsonanten aus anderen Sprachen weniger der
deutschen Version ähneln als völlig anderen deutschen Konsonanten.
Bertel Lund Hansen
2020-08-12 15:51:50 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Antwort in der ersten Zeile von <https://de.wikipedia.org/wiki/Beirut>
Du kannst auch in <https://en.wikipedia.org/wiki/File:Beirut.ogg>
reinhören. Erläuterung: "Pronunciation of the name of "Beirut" by a
female speaker of Arabic." Hörst du den Unterscheid zu /ai/ wie in Meyer?
Dies ist deutlicher:

https://forvo.com/word/beirut/#ar
--
/Bertel
Martin Gerdes
2020-08-14 10:37:08 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
In der Tagesschau wird seit neuestem Beirut als "Bairut" ausgesprechen.
Ich empfinde das gerade andersherum.
Post by Ingo Stiller
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung
Bairut ...", muss als auch dort relativ neu sein.
An dieser Stelle wäre jetzt ein Tondokument nützlich.

Wenn ich Forvo aufrufe,

https://forvo.com/search/beirut/ar/

spricht die arabische Sprecherin den Namen der Stadt so, wie ich das
aktuell in den Nachrichten höre, also keinesfalls "Bairut", sondern mit
klar geschlossenem e, etwa so, wie der Diphthong ei im Jiddischen
realisiert wurde.

Der Däne als einziger spricht so, wie man das Wort früher gelegentlich
in den Nachrichten hörte, nämlich "Bairut", während der deutsche
Sprecher und auch die Sprecher der anderen Nationen so sprechen wie die
Araberin.
Post by Ingo Stiller
Irgendeine Idee, warum gerade jetzt "alles" geändert wird?
ex falso quodlibet
Post by Ingo Stiller
oder wie steht ihr zu diesen neuen Aussprachen/Namen ...
Wir haben ja seit wenigen Wochen einen Fachmann für Genderisch in der
Gruppe, frag den.
Frank Zeeb
2020-08-15 08:51:12 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
https://forvo.com/search/beirut/ar/
spricht die arabische Sprecherin den Namen der Stadt so, wie ich das
aktuell in den Nachrichten höre, also keinesfalls "Bairut", sondern mit
klar geschlossenem e, etwa so, wie der Diphthong ei im Jiddischen
realisiert wurde.
Die Sprecherin ist nach der Beischrift Ägypterin, sie versucht den
hocharabischen Diphtong zu sprechen, was bei ihr in dem resultiert, was
Du beschreibst. "Echtes" Hocharabisch wäre etwas offener. Ihre
dialektale Aussprache wäre wohl ein monophthongischer Laut, geschlossen
zwischen e und a.

Die Pointe ist tatsächlich, dass dieser Versuch der regionalen
Aussprache im Libanon ziemlich nahe kommt.

Gruß
Frank
Martin Gerdes
2020-08-15 13:17:09 UTC
Permalink
Post by Frank Zeeb
Post by Martin Gerdes
https://forvo.com/search/beirut/ar/
spricht die arabische Sprecherin den Namen der Stadt so, wie ich das
aktuell in den Nachrichten höre, also keinesfalls "Bairut", sondern mit
klar geschlossenem e, etwa so, wie der Diphthong ei im Jiddischen
realisiert wurde.
Die Sprecherin ist nach der Beischrift Ägypterin, sie versucht den
hocharabischen Diphtong zu sprechen, was bei ihr in dem resultiert, was
Du beschreibst. "Echtes" Hocharabisch wäre etwas offener. Ihre
dialektale Aussprache wäre wohl ein monophthongischer Laut, geschlossen
zwischen e und a.
Die Pointe ist tatsächlich, dass dieser Versuch der regionalen
Aussprache im Libanon ziemlich nahe kommt.
Der anfängliche Laut ist aber ein e, kein a -- und ich kann ja sehr wohl
die Buchstabenkombinationen "Bairut" und "Beirut" so sprechen, daß man
sie jederzeit auseinanderhalten kann.

Ich frage nächste Woche mal meinen Referenz-Araber :-)
Frank Zeeb
2020-08-15 14:07:25 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Der anfängliche Laut ist aber ein e, kein a -- und ich kann ja sehr wohl
die Buchstabenkombinationen "Bairut" und "Beirut" so sprechen, daß man
sie jederzeit auseinanderhalten kann.
Die theoretische Form ist bayru:t (hocharabisch) > be:ru:t (die meisten
Dialekte); bäjr:ut (libanesischer Dialekt).

Mit dem /a/ ist das so, dass es in der klassischen arabischen
Nationalgrammatik zwei Aussprachen hat, eine die für uns fast wie /ä/
klingt (die sogenannte Vollform Ima:la, vgl. das dänische a, das klingt
für uns fast wie /ä/) und in bestimmten Lautumgebungen eine am Gaumen
(arab. faxm) gebildete, den tafxim, offeneres a, fast wie o.

Das sind aber Feinheiten, die die meisten Araber nicht kennen, die
sprechen meist ihren Dialekt, haben eine Ahnung vom Hocharabischen und
bekämpfen oft alles, was sie nicht kennen als falsch. Da hat es der
Sprachwissenschaftler oft nicht leicht, weil der Gesprächspartner kein
wissenschaftliches Verständnis von der Sprache hat, sondern sich darauf
beruft, dass es seine Muttersprache ist und außerdem von Tradition und
Religion geheiligt. Das gilt nicht nur für muslimische
Arabischsprechende, sondern für Christen gleichermaßen. Ich habe einmal
eine Liturgie auf arabisch drucken lassen und sie von einem syrischen
griechisch-orthodoxen Mitchristen vorher gegenlesen lassen. Der ärgste
Gegenwind kam von einem libanesischen Lutheraner ...

Gruß
Frank
Manfred Haertel
2020-08-18 10:24:28 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Gab es nicht auch mal eine Phase, wo es "Bjelorus" (oder so ähnlich) hieß?
Post by Ingo Stiller
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Hier habe ich mal gehört, dass dieser Staat tatsächlich darum bittet,
dass sein französischer Name nicht übersetzt wird.
--
Manfred Härtel, DB3HM mailto:***@rz-online.de
http://rz-home.de/mhaertel
Ingo Stiller
2020-08-18 18:34:22 UTC
Permalink
Post by Manfred Haertel
Post by Ingo Stiller
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Hier habe ich mal gehört, dass dieser Staat tatsächlich darum bittet,
dass sein französischer Name nicht übersetzt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elfenbeink%C3%BCste#Name
Soweit ich es weiß, ist es sogar bei "Strafe"(Ordnungswidrigkeit) im Lande selbst einen anderen Namen zu verwenden.

Gruß Ingo
René Marquardt
2020-08-18 21:57:09 UTC
Permalink
Post by Ingo Stiller
Post by Manfred Haertel
Post by Ingo Stiller
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Hier habe ich mal gehört, dass dieser Staat tatsächlich darum bittet,
dass sein französischer Name nicht übersetzt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elfenbeink%C3%BCste#Name
Soweit ich es weiß, ist es sogar bei "Strafe"(Ordnungswidrigkeit) im Lande selbst einen anderen Namen zu verwenden.
Gruß Ingo
Na, ich wollte eh noch nie nach Taka-Tuka-Land.
Peter Veith
2020-08-19 06:25:05 UTC
Permalink
Post by Manfred Haertel
Post by Ingo Stiller
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Gab es nicht auch mal eine Phase, wo es "Bjelorus" (oder so ähnlich) hieß?
Schon "immer" Belarus, ausgesprochen "Bjelorus") übersetzt: Weißrussland (бело= Weiß
= Westen; die Bezeichnung von Himmelsrichtungen in Farben kommt noch von den
Mongolen).

Unterschied:
Früher offiziell als Adjektiv verwendet, in der DDR immer als Bjelorußland ausgesprochen,
in der BRD als Weißrußland. Seit 1991 als "Republik Belarus" benamst. Ich würde die aktuelle
Landesbezeichnung immer noch "Republik Bjelorus" aussprechen.

Peter
U***@web.de
2020-08-19 06:57:27 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Manfred Haertel
Post by Ingo Stiller
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Gab es nicht auch mal eine Phase, wo es "Bjelorus" (oder so ähnlich) hieß?
Schon "immer" Belarus, ausgesprochen "Bjelorus") übersetzt: Weißrussland (бело= Weiß
= Westen; die Bezeichnung von Himmelsrichtungen in Farben kommt noch von den
Mongolen).
Früher offiziell als Adjektiv verwendet,
Da scheint mit die Variante mit -o- auch
noch recht gängig zu sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Silberstein#Schul-_und_Studienzeit
Post by Peter Veith
in der DDR immer als Bjelorußland ausgesprochen,
in der BRD als Weißrußland. Seit 1991 als "Republik Belarus" benamst. Ich würde die aktuelle
Landesbezeichnung immer noch "Republik Bjelorus" aussprechen.
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.

Andererseits kam man mit dem Zug aus Richtung Warschau
im 'Belorusskij Vokzal' an.
Christina Kunze
2020-08-19 14:37:55 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Peter Veith
in der DDR immer als Bjelorußland ausgesprochen,
in der BRD als Weißrußland. Seit 1991 als "Republik Belarus" benamst. Ich würde die aktuelle
Landesbezeichnung immer noch "Republik Bjelorus" aussprechen.
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.
Andererseits kam man mit dem Zug aus Richtung Warschau
im 'Belorusskij Vokzal' an.
Noch zu A/O ist mir aufgefallen, dass der derzeitige Präsident in
deutschen Zeitungen "Lukaschenko" heißt, während er auf Ungarisch
"Lukasenka" transkribiert wird, und siehe da, die Version mit -o ist die
russische und die bjelorussische die mit -a.

chr
Christian Weisgerber
2020-08-19 16:15:33 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by U***@web.de
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.
Noch zu A/O ist mir aufgefallen, dass der derzeitige Präsident in
deutschen Zeitungen "Lukaschenko" heißt, während er auf Ungarisch
"Lukasenka" transkribiert wird, und siehe da, die Version mit -o ist die
russische und die bjelorussische die mit -a.
Weißrussisch gibt Akanje in der Schreibung wieder.

Weißrussen scheinen zwei Formen ihres Namens zu haben: eine
Weißrussische und eine Russische. Das fällt mir – ich glaube, ich
habe es in der Vergangenheit schon erwähnt – immer bei der Eishockey-
Weltmeisterschaft auf, wo die Namen der weißrussischen Spieler beim
Internationalen Eishockey-Bund in der englischen Umschrift der
russischen Variante aufgeführt werden, in der deutschen Wikipedia
in der deutschen Umschrift der weißrussischen Variante. Da wird ein
„Yevgeny“ dann zum „Jauhen“.

Ganz allgemein werden im Dreieck Russisch-Ukrainisch-Weißrussisch
Namen offenbar gewohnheitsmäßig in die Form der jeweiligen Sprache
umgesetzt, wie ein Blick in die jeweiligen Wikipedia-Ausgaben zeigt.
So wird z.B. die Oppositionskandidation der Wahlen in Weißrussland
als

be: Святлана Георгіеўна Ціханоўская
ru: Светлана Георгиевна Тихановская
uk: Світлана Георгіївна Тихановська

geführt. Der Präsident selber:

be: Аляксандр Рыгоравіч Лукашэнка
ru: Александр Григорьевич Лукашенко
uk: Олександр Григорович Лукашенко

Das kann für beliebige Persönlichkeiten aus diesen Ländern fortsetzen.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
JaWo
2020-08-20 15:37:50 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by U***@web.de
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.
Weißrussisch gibt Akanje in der Schreibung wieder.
Nicht nur das. Die weißrussische Orthografie folgt im Unterschied zur
russischen dem phonetischen Prinzip, gibt also u.a. auch konsequent
die Assibilierung wieder (das Ukrainische dagegen nicht).
Ein Beispiel: "Danke" im Wr. Дзякуй, Ukr. Дякую.
Ein momentan noch bekannteres Beispiel: Ціханоўская für die Тихановская.


(Übrigens, wie mir mein Minsker Freund mitteilt, hört man in
den großen Städten Weißrusslands fast nur Russisch)
U***@web.de
2020-08-20 20:32:57 UTC
Permalink
Post by JaWo
Post by Christian Weisgerber
Post by U***@web.de
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.
Weißrussisch gibt Akanje in der Schreibung wieder.
Nicht nur das. Die weißrussische Orthografie folgt im Unterschied zur
russischen dem phonetischen Prinzip, gibt also u.a. auch konsequent
die Assibilierung wieder (das Ukrainische dagegen nicht).
Ein Beispiel: "Danke" im Wr. Дзякуй, Ukr. Дякую.
Das liegt daran, daß es im Ukrainischen, abgesehen von
etwaigen Ausnahmen im Bereich des Dialektkontinums,
so nicht gesprochen wird.

Wohl aber wird k in Adjektivableitungen zu ts',
https://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%91%D1%83%D1%86%D1%8C%D0%BA%D0%B0_%D1%81%D0%B5%D0%BB%D0%B8%D1%89%D0%BD%D0%B0_%D1%80%D0%B0%D0%B4%D0%B0
Allerdings hatte es der dortige Wasserabfüller zumindest
2005 nicht mitbekommen.
Christian Weisgerber
2020-08-21 18:15:16 UTC
Permalink
Post by JaWo
Post by Christian Weisgerber
Weißrussisch gibt Akanje in der Schreibung wieder.
Nicht nur das. Die weißrussische Orthografie folgt im Unterschied zur
russischen dem phonetischen Prinzip, gibt also u.a. auch konsequent
die Assibilierung wieder (das Ukrainische dagegen nicht).
Ein Beispiel: "Danke" im Wr. Дзякуй, Ukr. Дякую.
Ich nehme doch schwer an, dass das einfach die Aussprache
wiederspiegelt: weißrussisch [dzʲ], ukrainisch [dʲ]
Weißrussisch scheint sich hier ähnlich wie Polnisch zu verhalten,
das t/d vor i zu ć/dź affriziert hat; dziękuję ‘danke’.
Post by JaWo
Ein momentan noch bekannteres Beispiel: Ціханоўская für die Тихановская.
Da hat die ukrainische Form erst gar keinen palatalisierenden Vokal.


Wer nur mit Russisch vertraut ist, ist jetzt vielleicht verwirrt.
Inbesondere Ukrainisch hat ein abweichendes Alphabet:

a ja e je y i ji o jo u ju
----------------------------------------------
ru: а я э е ы и о ё у ю
be: а я э е ы і о ё у ю
uk: а я e є и і ї o - у ю
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
U***@web.de
2020-08-21 18:38:11 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by JaWo
Post by Christian Weisgerber
Weißrussisch gibt Akanje in der Schreibung wieder.
Nicht nur das. Die weißrussische Orthografie folgt im Unterschied zur
russischen dem phonetischen Prinzip, gibt also u.a. auch konsequent
die Assibilierung wieder (das Ukrainische dagegen nicht).
Ein Beispiel: "Danke" im Wr. Дзякуй, Ukr. Дякую.
Ich nehme doch schwer an, dass das einfach die Aussprache
wiederspiegelt: weißrussisch [dzʲ], ukrainisch [dʲ]
Weißrussisch scheint sich hier ähnlich wie Polnisch zu verhalten,
das t/d vor i zu ć/dź affriziert hat; dziękuję ‘danke’.
Zudem im Lokativ etwa von Praga: w Pradze (Stadt)/na Pradze (Stadtteil).
Christian Weisgerber
2020-08-21 20:42:24 UTC
Permalink
Post by U***@web.de
Post by Christian Weisgerber
Post by JaWo
Nicht nur das. Die weißrussische Orthografie folgt im Unterschied zur
russischen dem phonetischen Prinzip, gibt also u.a. auch konsequent
die Assibilierung wieder (das Ukrainische dagegen nicht).
Ein Beispiel: "Danke" im Wr. Дзякуй, Ukr. Дякую.
Ich nehme doch schwer an, dass das einfach die Aussprache
wiederspiegelt: weißrussisch [dzʲ], ukrainisch [dʲ]
Weißrussisch scheint sich hier ähnlich wie Polnisch zu verhalten,
das t/d vor i zu ć/dź affriziert hat; dziękuję ‘danke’.
Zudem im Lokativ etwa von Praga: w Pradze (Stadt)/na Pradze (Stadtteil).
Ja, die Lokative auf -e palatalisieren den vorherigen Konsonanten,
soweit möglich.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
U***@web.de
2020-08-23 07:05:43 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by U***@web.de
Post by Christian Weisgerber
Post by JaWo
Nicht nur das. Die weißrussische Orthografie folgt im Unterschied zur
russischen dem phonetischen Prinzip, gibt also u.a. auch konsequent
die Assibilierung wieder (das Ukrainische dagegen nicht).
Ein Beispiel: "Danke" im Wr. Дзякуй, Ukr. Дякую.
Ich nehme doch schwer an, dass das einfach die Aussprache
wiederspiegelt: weißrussisch [dzʲ], ukrainisch [dʲ]
Weißrussisch scheint sich hier ähnlich wie Polnisch zu verhalten,
das t/d vor i zu ć/dź affriziert hat; dziękuję ‘danke’.
Zudem im Lokativ etwa von Praga: w Pradze (Stadt)/na Pradze (Stadtteil).
Ja, die Lokative auf -e palatalisieren den vorherigen Konsonanten,
soweit möglich.
En ähnliches Phänomen (ohne d-) gibt es bei ukrainischen i-Lokativ.
https://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%9F%D1%80%D0%B0%D0%B3%D0%B0#Театри_та_опери
https://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%9F%D1%96%D0%B2%D0%B4%D0%B5%D0%BD%D0%BD%D0%B8%D0%B9_%D0%91%D1%83%D0%B3#Міста_на_Південному_Бузі

Wohl aber mit -ts- beim Lokativ von rik.
JaWo
2020-08-22 10:05:34 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by JaWo
Post by Christian Weisgerber
Weißrussisch gibt Akanje in der Schreibung wieder.
Nicht nur das. Die weißrussische Orthografie folgt im Unterschied zur
russischen dem phonetischen Prinzip, gibt also u.a. auch konsequent
die Assibilierung wieder (das Ukrainische dagegen nicht).
Ein Beispiel: "Danke" im Wr. Дзякуй, Ukr. Дякую.
Ich nehme doch schwer an, dass das einfach die Aussprache
wiederspiegelt: weißrussisch [dzʲ], ukrainisch [dʲ]
Weißrussisch scheint sich hier ähnlich wie Polnisch zu verhalten,
das t/d vor i zu ć/dź affriziert hat; dziękuję ‘danke’.
Natürlich spiegelt eine phonetische Orthografie die Aussprache wieder,
also auch die weißrussische (= wr.). Die russische hingegen tendiert eher
englische oder franz.):
Um die Einheitlichkeit des Morphems in der Schrift zu erhalten, verzichtet
die russische Rechtschreibung mit Recht auf die Wiedergabe der
kombinatorischen Veränderungen der unbetonten Vokale und geht
folgerichtig vom betonten Vokalismus aus. Russisch schreibt
man z. B. voda, wr. aber vada, obwohl der unbetonte Vokal in diesem Fall
in der russischen Hochsprache dem Laut a viel näher als in der Mehrzahl
der wr. Mundarten ist.
Post by Christian Weisgerber
Post by JaWo
Ein momentan noch bekannteres Beispiel: Ціханоўская für die Тихановская.
Da hat die ukrainische Form erst gar keinen palatalisierenden Vokal.
Eben. Deshalb von mir auch nicht erwähnt, da es um die
wr.
Assibilierung ging.



Empfehlenswert:

http://www.philology.ru/linguistics3/zhuravsky-78.htm
JaWo
2020-08-22 10:12:02 UTC
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Post by JaWo
Natürlich spiegelt eine phonetische Orthografie die Aussprache wieder,
also auch die weißrussische (= wr.). Die russische hingegen tendiert eher ...
Die russische hingegen tendiert eher zur etymologischen (wenn auch nicht
ganz so konsequent wie die englische oder franz.):
Christian Weisgerber
2020-08-22 14:42:14 UTC
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Post by JaWo
Post by JaWo
Natürlich spiegelt eine phonetische Orthografie die Aussprache wieder,
also auch die weißrussische (= wr.). Die russische hingegen tendiert eher ...
Die russische hingegen tendiert eher zur etymologischen (wenn auch nicht
... zur morphophonemischen...?
Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
U***@web.de
2020-08-22 16:02:12 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by JaWo
Post by JaWo
Natürlich spiegelt eine phonetische Orthografie die Aussprache wieder,
also auch die weißrussische (= wr.). Die russische hingegen tendiert eher ...
Die russische hingegen tendiert eher zur etymologischen (wenn auch nicht
... zur morphophonemischen...?
Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
Gelegentlich sind Vokale derart unbetont, daß
sie entfallen. In anderen Wortformen sieht
man dann einen Füllvokal.

Vgl. gorod/grad.

Gelegentlich fällt sogar der betonte Vokal bei Flexion weg,
vgl. gorodok/ Gen. gorodka.
Christian Weisgerber
2020-08-22 17:35:44 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
Gelegentlich sind Vokale derart unbetont, daß
sie entfallen. In anderen Wortformen sieht
man dann einen Füllvokal.
Vgl. gorod/grad.
„Gorod“ ist das russische Erbwort, „grad“ ist aus dem Kirchenslawischen
entlehnt. Ich sehe gerade, die beiden sind mit dem deutschen „Garten“
urverwandt.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Hans
2020-08-22 18:31:38 UTC
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Post by Christian Weisgerber
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Post by Christian Weisgerber
Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
Gelegentlich sind Vokale derart unbetont, daß
sie entfallen. In anderen Wortformen sieht
man dann einen Füllvokal.
Vgl. gorod/grad.
„Gorod“ ist das russische Erbwort, „grad“ ist aus dem Kirchenslawischen
entlehnt. Ich sehe gerade, die beiden sind mit dem deutschen „Garten“
urverwandt.
Vom Garten zur Stadt?
René Marquardt
2020-08-22 18:45:46 UTC
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Post by Hans
Post by Christian Weisgerber
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Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
Gelegentlich sind Vokale derart unbetont, daß
sie entfallen. In anderen Wortformen sieht
man dann einen Füllvokal.
Vgl. gorod/grad.
„Gorod“ ist das russische Erbwort, „grad“ ist aus dem Kirchenslawischen
entlehnt. Ich sehe gerade, die beiden sind mit dem deutschen „Garten“
urverwandt.
Vom Garten zur Stadt?
Siehe auch yard, jardin, court, hortus etc.
Christina Kunze
2020-08-22 19:59:56 UTC
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Post by Hans
Post by Christian Weisgerber
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Post by Christian Weisgerber
Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
Gelegentlich sind Vokale derart unbetont, daß
sie entfallen. In anderen Wortformen sieht
man dann einen Füllvokal.
Vgl. gorod/grad.
„Gorod“ ist das russische Erbwort, „grad“ ist aus dem Kirchenslawischen
entlehnt. Ich sehe gerade, die beiden sind mit dem deutschen „Garten“
urverwandt.
Vom Garten zur Stadt?
Gewiss, Hortus, umzäuntes Gelände.

chr
Hans
2020-08-22 20:12:47 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Hans
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Post by Christian Weisgerber
Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
Gelegentlich sind Vokale derart unbetont, daß
sie entfallen. In anderen Wortformen sieht
man dann einen Füllvokal.
Vgl. gorod/grad.
„Gorod“ ist das russische Erbwort, „grad“ ist aus dem Kirchenslawischen
entlehnt. Ich sehe gerade, die beiden sind mit dem deutschen „Garten“
urverwandt.
Vom Garten zur Stadt?
Gewiss, Hortus, umzäuntes Gelände.
Möglich. Ich weiß es nicht.
JaWo
2020-08-23 07:14:49 UTC
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Post by Christian Weisgerber
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Bei wie vielen unbetonten Vokalen lässt sich über Beugungs- und
Ableitungsformen die betonte Form finden?
Vgl. gorod/grad.
„Gorod“ ist das russische Erbwort, „grad“ ist aus dem Kirchenslawischen
entlehnt. Ich sehe gerade, die beiden sind mit dem deutschen „Garten“
urverwandt.
Zur sogenannten _Liquidametathese_ im Slavischen, ausführlich in:

https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9C%D0%B5%D1%82%D0%B0%D1%82%D0%B5%D0%B7%D0%B0_%D0%BF%D0%BB%D0%B0%D0%B2%D0%BD%D1%8B%D1%85_%D0%B2_%D1%81%D0%BB%D0%B0%D0%B2%D1%8F%D0%BD%D1%81%D0%BA%D0%B8%D1%85_%D1%8F%D0%B7%D1%8B%D0%BA%D0%B0%D1%85


bzw.: http://bit.do/fHHN7


Sehr verkürzt in:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metathese_(Phonetik)#Liquidametathese_in_den_slawischen_Sprachen
Florian Ritter
2020-08-22 13:29:38 UTC
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Post by U***@web.de
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.
Andererseits kam man mit dem Zug aus Richtung Warschau
im 'Belorusskij Vokzal' an.
V Moskvye? FR
U***@web.de
2020-08-22 13:36:20 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by U***@web.de
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.
Andererseits kam man mit dem Zug aus Richtung Warschau
im 'Belorusskij Vokzal' an.
V Moskvye?
Allerdings. Zuletzt las man allerdings,
womöglich wegen nationaler Rückbesinnung,
etwas wie: Moskva Pass. Smolenskaya.
Florian Ritter
2020-08-22 18:25:50 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Florian Ritter
Post by U***@web.de
Andererseits kam man mit dem Zug aus Richtung Warschau
im 'Belorusskij Vokzal' an.
V Moskvye?
Allerdings. Zuletzt las man allerdings,
womöglich wegen nationaler Rückbesinnung,
etwas wie: Moskva Pass. Smolenskaya.
"Pass."?
Ich gebe zu, noch nie in Moskau gewesen zu sein - mein Drang dazu hält sich auch sehr in Grenzen.
Von Wilna kommend passiert der Zug einen Zipfel Weißrußland, dessen Grenzer mit Amtsgesichtern
kontrollieren. Am Grenzübergang nach Polen, wo umgespurt wird, spürten die polnischen Zöllner
eine Litauerin mit einem Wurf Spanielwelpen auf. Die zu untersuchen, wurde aus der Stadt ein
Veterinär herangeschafft - letztlich mußten Reisende + Hunde den Zug verlassen. Das ganze
ergab stundenlange Verspätung - FR
U***@web.de
2020-08-22 18:54:36 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by U***@web.de
Post by Florian Ritter
Post by U***@web.de
Andererseits kam man mit dem Zug aus Richtung Warschau
im 'Belorusskij Vokzal' an.
V Moskvye?
Allerdings. Zuletzt las man allerdings,
womöglich wegen nationaler Rückbesinnung,
etwas wie: Moskva Pass. Smolenskaya.
"Pass."?
Ich gebe zu, noch nie in Moskau gewesen zu sein - mein Drang dazu hält sich auch sehr in Grenzen.
Von Wilna kommend passiert der Zug einen Zipfel Weißrußland, dessen Grenzer mit Amtsgesichtern
kontrollieren.
Wer von den Westlern kein Transitvisum
hatte, der hatte zumindest ein Problem.
Post by Florian Ritter
Am Grenzübergang nach Polen, wo umgespurt wird, spürten die polnischen Zöllner
eine Litauerin mit einem Wurf Spanielwelpen auf. Die zu untersuchen, wurde aus der Stadt ein
Veterinär herangeschafft - letztlich mußten Reisende + Hunde den Zug verlassen. Das ganze
ergab stundenlange Verspätung - FR
Das hat sich erledigt, die Strecke von Vilnius
nach Hrodna/Grodno ist im Grenzabschnitt nicht mehr.
Helmut Richter
2020-08-22 14:23:31 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by U***@web.de
Man kennt zwar das 'akanje', also die Aussprache
des unbetonten 'o' als 'a' im Russischen, aber
umgekehrt ist es ungewohnt.
Andererseits kam man mit dem Zug aus Richtung Warschau
im 'Belorusskij Vokzal' an.
V Moskvye? FR
Konečno.

https://ru.wikipedia.org/wiki/Белорусский_вокзал
--
Helmut Richter
Helmut Richter
2020-08-22 14:25:32 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Florian Ritter
V Moskvye? FR
Konečno.
https://ru.wikipedia.org/wiki/Белорусский_вокзал
Hoppla, gibts ja auch auf Deutsch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moskau_Weißrussischer_Bahnhof
--
Helmut Richter
René Marquardt
2020-08-22 17:22:09 UTC
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Post by Helmut Richter
вокзал
DIE Etymologie ging mir auch erst vor relativ wenigen Jahren auf.
Von Vauxhall, nicht etwa von irgendeinem russischen Wart, dass "warten"
bedeutet, und deutsch "Saal".

https://en.wikipedia.org/wiki/Vauxhall#In_the_Russian_language
U***@web.de
2020-08-22 17:43:07 UTC
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Post by René Marquardt
Post by Helmut Richter
вокзал
DIE Etymologie ging mir auch erst vor relativ wenigen Jahren auf.
Von Vauxhall, nicht etwa von irgendeinem russischen Wart, dass "warten"
bedeutet, und deutsch "Saal".
https://en.wikipedia.org/wiki/Vauxhall#In_the_Russian_language
Wartesäle und Ruhezimmer gibt s dort je nach
Kategorie noch immer zu buchen.
Hans
2020-08-22 18:08:39 UTC
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Post by René Marquardt
Post by Helmut Richter
вокзал
DIE Etymologie ging mir auch erst vor relativ wenigen Jahren auf.
Von Vauxhall, nicht etwa von irgendeinem russischen Wart, dass "warten"
bedeutet, und deutsch "Saal".
https://en.wikipedia.org/wiki/Vauxhall#In_the_Russian_language
Bzw.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Vauxhall

Ich dachte auch lange, daß das ein deutsches Lehnwort sei und von
"Waggonsaal" kommt (wobei ja die Geleise früher meistens in einer
überdachten Halle waren, vor allem bei Kopfbahnhöfen (wobei - so
nebenbei - der Hauptbahnhof in Helsinki, ein Kopfbahnhof, erst vor
wenigen Jahren eine Überdachung der bislang im Freien befindlichen
Geleise bekam), bis mich ein Eisenbahnkenner aufklärte, daß das von
"Vauxhall" kommt.
U***@web.de
2020-08-22 18:27:31 UTC
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Post by Hans
(wobei ja die Geleise früher meistens in einer
überdachten Halle waren, vor allem bei Kopfbahnhöfen (wobei - so
nebenbei - der Hauptbahnhof in Helsinki, ein Kopfbahnhof, erst vor
wenigen Jahren eine Überdachung der bislang im Freien befindlichen
Geleise bekam)
Beim Oktober- und beim Jaroslawler Bahnhof
in Moskau ist da m.E.n. auch nicht viel zu
wollen.
Hans
2020-08-22 18:47:08 UTC
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Post by U***@web.de
Post by Hans
(wobei ja die Geleise früher meistens in einer
überdachten Halle waren, vor allem bei Kopfbahnhöfen (wobei - so
nebenbei - der Hauptbahnhof in Helsinki, ein Kopfbahnhof, erst vor
wenigen Jahren eine Überdachung der bislang im Freien befindlichen
Geleise bekam)
Beim Oktober- und beim Jaroslawler Bahnhof
in Moskau ist da m.E.n. auch nicht viel zu
wollen.
Der Witebski Wogzal in Sankt Peterburg, auch ein überdachter
Kopfbahnhof, von dem aus man in Richtung Zarenschloß Zarskoje Selo
fahren kann, ist ein Traum von Jugendstil.
Manfred Haertel
2020-08-22 05:58:21 UTC
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Post by Peter Veith
Früher offiziell als Adjektiv verwendet, in der DDR immer als Bjelorußland ausgesprochen,
in der BRD als Weißrußland. Seit 1991 als "Republik Belarus" benamst. Ich würde die aktuelle
Landesbezeichnung immer noch "Republik Bjelorus" aussprechen.
Also ich meine mich zu entsinnen, dass es (in den 90ern?) eine "kurze"
Phase gab, wo in den Nachrichten "Bjelorus" gesagt wurde, bevor man dann
wieder zum üblichen Weißrussland zurückkehrte.
--
Manfred Härtel, DB3HM mailto:***@rz-online.de
http://rz-home.de/mhaertel
René Marquardt
2020-08-20 01:34:59 UTC
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Post by Ingo Stiller
Guude
In der Tagesschau wird seit neuestem Beirut als "Bairut" ausgesprechen.
Auch die Tagesschausprecherin sagte gestern: ".. Beirut. Entschuldigung Bairut ...", muss als auch dort relativ neu sein.
Versucht man jetzt mit denglish seriöser zu wirken?
Aber dann bitte auch
Paris => Parie
London => Landen
...
Und auch der Name von Staaten wird jetzt verändert
Staat Weißrussland heißt es jetzt Belarus.
Frankreich => France
Elfenbeinküste => Côte d’Ivoire
Deutschland => Germany :-)
Und beim Stern geht man gleich einen Schritt weiter und deutsch
das afrikanische Land zu "Somalien" ein:

https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/nach-50-jahren--forscher-entdecken-verloren-geglaubte-elefantenspitzmaus-art-9382378.html
U***@web.de
2020-08-20 05:00:26 UTC
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Post by René Marquardt
Und beim Stern geht man gleich einen Schritt weiter und deutsch
Es gab da durchaus Präzedenzfälle:
https://www.refworld.org/docid/4670e7782.html
Oder auch Verlage, die sich nicht ganz
schlüssig sind: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/autobombe-in-mogadischu-mehr-als-70-tote-bei-anschlag-in-somalien-16557198.html
Markus Ermert
2020-08-20 08:13:29 UTC
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Post by René Marquardt
Und beim Stern geht man gleich einen Schritt weiter und deutsch
Warum auch nicht? Man macht es ja bei der einstigen Kolonialmacht nach dem
gleichen Muster.

Gerne ebenso: Liberien.

Kalifornien ist ja auch geblieben, Pennsylvanien aber leider nicht, trotz
vieler Deutscher dort. Hat es je Virginien und Karolinien gegeben?

Georgien, okay, Dopplervermeidung.
U***@web.de
2020-08-20 08:34:09 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by René Marquardt
Und beim Stern geht man gleich einen Schritt weiter und deutsch
Warum auch nicht? Man macht es ja bei der einstigen Kolonialmacht nach dem
gleichen Muster.
Gerne ebenso: Liberien.
Kalifornien ist ja auch geblieben, Pennsylvanien aber leider nicht, trotz
vieler Deutscher dort. Hat es je Virginien und Karolinien gegeben?
Georgien, okay, Dopplervermeidung.
Sambien, Malaysien und Kenien müssen noch etwas warten.
Rhodesien hatte es geschafft, jedoch wurde die Bezeichnung
gründlich entsorgt.
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