Discussion:
Hacken zusammenschlagen
(zu alt für eine Antwort)
Christina Kunze
2016-10-03 06:22:34 UTC
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Liebe Leute,

mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?

chr
Walter Schmid
2016-10-03 06:30:40 UTC
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Post by Christina Kunze
Liebe Leute,
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Ich verstehe das auch als Schweizer - und würde es schriftlich
nie anders formulieren.


Gruss

Walter
--
Religionsfreiheit ist die Freiheit zur Geschlechterapartheid,
und damit zur Versklavung der halben Menschheit.
Matthias Opatz
2016-10-03 10:59:29 UTC
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Post by Walter Schmid
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Ich verstehe das
Was - das? Hacken oder Fersen?
Post by Walter Schmid
auch als Schweizer - und würde es schriftlich
nie anders formulieren.
Matthias
Detlef Meißner
2016-10-03 11:02:40 UTC
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Post by Matthias Opatz
Post by Walter Schmid
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Ich verstehe das
Was - das? Hacken oder Fersen?
Hacken.

Detlef
Walter Schmid
2016-10-03 11:29:42 UTC
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Post by Matthias Opatz
Post by Walter Schmid
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Ich verstehe das
Was - das? Hacken oder Fersen?
Diese Frage klärt sich durch das Ausschlussverfahren: Wenn ich
Fersen gemeint hätte, hätte ich anders formulieren müssen.

HTH

Gruss

Walter
--
Religionsfreiheit ist die Freiheit zur Geschlechterapartheid,
und damit zur Versklavung der halben Menschheit.
Bertel Lund Hansen
2016-10-03 06:52:59 UTC
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Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Ich kann sagen, dass ich weder "Hacken" noch "Fersen" vorher
kannte, aber ich verstand sofort, was gemeint war. Wir haben
einen entsprechenden Ausdrück auf Dänish.
--
Bertel, Dänemark
Helmut Richter
2016-10-03 07:21:42 UTC
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Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Das Zusammenschlagen der Hacken oder Fersen ist preußischer Brauch.
Warum also nicht ein preußisches Wort dafür verwenden? Verstanden wird
es, und "Fersen zusammenschlagen" ist unidiomatisch.

Oder sieht das ein "Südi" anders, der nicht wie ich ostdeutschen
Migrationshintergrund hat (dazu muss man ja nicht selbst migriert sein!)?
--
Helmut Richter
Gunhild Simon
2016-10-03 08:01:05 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Das Zusammenschlagen der Hacken oder Fersen ist preußischer Brauch.
Warum also nicht ein preußisches Wort dafür verwenden? Verstanden wird
es, und "Fersen zusammenschlagen" ist unidiomatisch.
...

Gibt es nicht einen Unterschied zwischen Hacken und
Ferse?

Ich denke, daß es bei "Hacken zusammenschlagen"
um das Geräusch der Stiefelabsätze, der Hacken*, geht.
Da haben Fersen als das Körperteil, da wo die Achillessehne
sich befindet, keinen Platz.

*Es gibt ja den Begriff Hackenschuhe für hochhackige
Schuhe, Highheels heutzutage genannt.

Gruß
Gunhild
Rüdiger Silberer
2016-10-03 09:55:19 UTC
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Post by Gunhild Simon
Post by Helmut Richter
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Das Zusammenschlagen der Hacken oder Fersen ist preußischer Brauch.
Warum also nicht ein preußisches Wort dafür verwenden? Verstanden wird
es, und "Fersen zusammenschlagen" ist unidiomatisch.
...
Gibt es nicht einen Unterschied zwischen Hacken und
Ferse?
Aber natürlich gibt es den.
Post by Gunhild Simon
Ich denke, daß es bei "Hacken zusammenschlagen"
um das Geräusch der Stiefelabsätze, der Hacken*, geht.
So ist es.
Post by Gunhild Simon
Da haben Fersen als das Körperteil, da wo die Achillessehne
sich befindet, keinen Platz.
Eben, das gibt keinen Effekt und würde auch weh tun.
--
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man
glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden
Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht,
blättert man um und liest:
"Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen." - Mark Twain -
Bertel Lund Hansen
2016-10-03 12:03:44 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Eben, das gibt keinen Effekt und würde auch weh tun.
Hacken zusammenschlagen kann auch weh tun.


(bei 3:50)
--
Bertel, Dänemark
Detlef Meißner
2016-10-03 12:23:14 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Rüdiger Silberer
Eben, das gibt keinen Effekt und würde auch weh tun.
Hacken zusammenschlagen kann auch weh tun.
http://youtu.be/l2Z5z8lZNjs
(bei 3:50)
Kann in Deutschland (normal) nicht abgespielt werden.

Detlef
René Marquardt
2016-10-03 14:03:16 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Rüdiger Silberer
Eben, das gibt keinen Effekt und würde auch weh tun.
Hacken zusammenschlagen kann auch weh tun.
http://youtu.be/l2Z5z8lZNjs
(bei 3:50)
Kann in Deutschland (normal) nicht abgespielt werden.
Detlef
Der Titel des Videos lautet "90 års fødselsdagen", und soviel
Norwegisch kann ich auch noch, dass ich es nach "Der 90ste Geburtstag"
verdolmetschen kann. Also der bekannte Silvestersketch.
Rüdiger Silberer
2016-10-04 20:27:52 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Rüdiger Silberer
Eben, das gibt keinen Effekt und würde auch weh tun.
Hacken zusammenschlagen kann auch weh tun.
http://youtu.be/l2Z5z8lZNjs
(bei 3:50)
Nur wenn man sich absichtlich blöd anstellt, ansonsten nicht.
Denn in den Absätzen hat man keine Nerven.
--
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man
glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden
Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht,
blättert man um und liest:
"Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen." - Mark Twain -
Bertel Lund Hansen
2016-10-05 08:12:10 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Post by Bertel Lund Hansen
Hacken zusammenschlagen kann auch weh tun.
http://youtu.be/l2Z5z8lZNjs
(bei 3:50)
Nur wenn man sich absichtlich blöd anstellt, ansonsten nicht.
Denn in den Absätzen hat man keine Nerven.
Mein Einwand war wohl auch nicht seriös gemeint.
--
Bertel, Dänemark
Rüdiger Silberer
2016-10-05 17:53:54 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Rüdiger Silberer
Post by Bertel Lund Hansen
Hacken zusammenschlagen kann auch weh tun.
http://youtu.be/l2Z5z8lZNjs
(bei 3:50)
Nur wenn man sich absichtlich blöd anstellt, ansonsten nicht.
Denn in den Absätzen hat man keine Nerven.
Mein Einwand war wohl auch nicht seriös gemeint.
Das beruhigt mich.
Es gibt aber gar nicht wenige, die das glauben.
--
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man
glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden
Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht,
blättert man um und liest:
"Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen." - Mark Twain -
Jakob Achterndiek
2016-10-03 09:32:05 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Liebe Leute,
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Möcht sein, daß das ein Witzbold ist, der dir das erzählt hat.

Mein Eindruck ist, daß die süddeutschen Mannsbilder zwischen
dem Bayerischen und dem Schwarzen Wald bei Hacken zuerst an
Schweins- oder Kalbshaxen denken, aber wenig Neigung haben,
bei Exerzieren in ihren Schützenkompagnien die eigenen Haxen
zusammenzuschlagen. - Und die Fersen schon gar nicht, weil:
Was dabei für Verrenkungen zustande kommen, kannst du ja beim
Schuhplattler sehen.
--
j/\a
Rüdiger Silberer
2016-10-03 09:53:33 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Liebe Leute,
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Ich glaube, das versteht man auch im süddeutschen Raum. "schlägt die
Fersen zusammen" ist Blödsinn, denn das versteht am Ende wirklich keiner
mehr.
--
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man
glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden
Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht,
blättert man um und liest:
"Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen." - Mark Twain -
Detlef Meißner
2016-10-03 10:00:55 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Liebe Leute,
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Vielleicht meint er Färse. :-)

Detlef
Martin Gerdes
2016-10-03 10:08:22 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich,
Unauffällig.
Post by Christina Kunze
und ich solle bitte "schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Ich bin mir nichtmal sicher, ob das Wort "Ferse" im Schwäbischen
idiomatisch ist.

Wir haben damals gesagt: "Er schlägt die Absätze zusammen."
Post by Christina Kunze
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor,
ACK.

Selbst wenn "Hacken" preußisch wäre, paßt das doch, wird die genannte
Tätigkeit doch vorzugsweise mit dem preußischen Militarismus in
Verbindung gebracht.
Frank Zeeb
2016-10-03 12:58:55 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Ich bin mir nichtmal sicher, ob das Wort "Ferse" im Schwäbischen
idiomatisch ist.
In der Wendung mit "zusammenschlagen" wohl eher nicht, als Lexem ja,
aber maskulin: "mir dud dr Ferse weh".

Gruß
Frank
Andreas Karrer
2016-10-04 09:51:07 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Ich kenne Hacken fast nur von der Wendung "die Hacken
zusammenschlagen". Und natürlich nur passiv.
Post by Christina Kunze
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor,
Mir auch.
Post by Christina Kunze
könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Ich habe erst mit etwa 40 oder 50 gelernt, dass Hacken dasselbe wie
Fersen sind. Vorher hatte ich mir zusammengereimt, es müsse sich um
die (inneren) Fussknöchel handeln, die beim Zusammenschlagen der
Militärstiefel aufeinandertreffen.

- Andi
Martin Gerdes
2016-10-04 18:22:17 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Ich kenne Hacken fast nur von der Wendung "die Hacken
zusammenschlagen". Und natürlich nur passiv.
Hierzustadt ist die folgende Wendung Alltagssprache: "sich die Hacken
ablaufen" (bedeutet etwa so viel wie: "von Pontius zu Pilatus gehen")
Christina Kunze
2016-10-04 20:14:35 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Andreas Karrer
Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Ich kenne Hacken fast nur von der Wendung "die Hacken
zusammenschlagen". Und natürlich nur passiv.
Hierzustadt ist die folgende Wendung Alltagssprache: "sich die Hacken
ablaufen" (bedeutet etwa so viel wie: "von Pontius zu Pilatus gehen")
Meinst Du, es sind damit die Absätze gemeint? Ich verstehe den Spruch
so, dass man sich (nicht nur die Schuhe, sondern sogar) die Fersen abläuft.

chr
Stefan Schmitz
2016-10-04 20:27:57 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Hierzustadt ist die folgende Wendung Alltagssprache: "sich die Hacken
ablaufen" (bedeutet etwa so viel wie: "von Pontius zu Pilatus gehen")
Meinst Du, es sind damit die Absätze gemeint? Ich verstehe den Spruch
so, dass man sich (nicht nur die Schuhe, sondern sogar) die Fersen abläuft.
Ich habe noch nie gehört, dass das jemand wirklich geschafft hätte. Bei den
Absätzen geht das schon eher, erfordert aber auch schon längere Wege.
Roland Franzius
2016-10-05 05:13:18 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Hierzustadt ist die folgende Wendung Alltagssprache: "sich die Hacken
ablaufen" (bedeutet etwa so viel wie: "von Pontius zu Pilatus gehen")
Meinst Du, es sind damit die Absätze gemeint? Ich verstehe den Spruch
so, dass man sich (nicht nur die Schuhe, sondern sogar) die Fersen abläuft.
Ich habe noch nie gehört, dass das jemand wirklich geschafft hätte. Bei den
Absätzen geht das schon eher, erfordert aber auch schon längere Wege.
Absätze sind nach ungefähr 50 km Pflaster schon schräg. Lederabsätze
deutlich früher. Das schafft man in der Großstadt schon in einer Woche
mühelos.

Und ja, die Hacken sind eigentlich die deutlich erhöhenden Absätze, die
man früher als Ofizier sowieso und als Infanterist schon des Schlammes
auf deutschen Feldwegen wegen brauchte.
--
Roland Franzius
Florian Ritter
2016-10-05 13:57:37 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
Post by Stefan Schmitz
Post by Christina Kunze
Meinst Du, es sind damit die Absätze gemeint? Ich verstehe den Spruch
so, dass man sich (nicht nur die Schuhe, sondern sogar) die Fersen abläuft.
Ich habe noch nie gehört, dass das jemand wirklich geschafft hätte. Bei den
Absätzen geht das schon eher, erfordert aber auch schon längere Wege.
Absätze sind nach ungefähr 50 km Pflaster schon schräg. Lederabsätze
deutlich früher. Das schafft man in der Großstadt schon in einer Woche
mühelos.
Und ja, die Hacken sind eigentlich die deutlich erhöhenden Absätze, die
man früher als Ofizier sowieso und als Infanterist schon des Schlammes
auf deutschen Feldwegen wegen brauchte.
Die Besohlung von Leder zu schonen war diese benagelt, auch war sie
von oben nach unten mit gröbstem Faden durchgenäht, wurde nur
wasserdicht durch stetes einfetten. Dies hatte ich bei meinen
Knobelbechern nie gemacht und so stand beim Durchqueren eines
Überschwemmungsmoores das Wasser hoch im Schafte.
Diese Stiebel wurden mir in Rumänien, da ich sie außerhalb des
Zeltes parkiert hatte, nächtens von verwilderten Hunden benagt -
sie fanden lediglich die oberen Ränder der Schäfte schmackhaft.

FR
Oliver Cromm
2016-10-06 16:12:09 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Hierzustadt ist die folgende Wendung Alltagssprache: "sich die Hacken
ablaufen" (bedeutet etwa so viel wie: "von Pontius zu Pilatus gehen")
Meinst Du, es sind damit die Absätze gemeint? Ich verstehe den Spruch
so, dass man sich (nicht nur die Schuhe, sondern sogar) die Fersen abläuft.
Ich habe noch nie gehört, dass das jemand wirklich geschafft hätte. Bei den
Absätzen geht das schon eher, erfordert aber auch schon längere Wege.
Die Fersen natürlich nicht in dem Sinne, daß sie wirklich weg
sind, aber den Sinn des Spruchs sehe ich eher in der Feststellung,
daß einem die Füße am Ende wehtun, und sich "abgelaufen" anfühlen,
als in einer über den Abnutzungsgrad von Sohlen.
--
Skyler: Uncle Cosmo ... why do they call this a word processor?
Cosmo: It's simple, Skyler ... you've seen what food processors
do to food, right?
Cartoon by Jeff MacNelley
Stefan Schmitz
2016-10-08 21:49:31 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Stefan Schmitz
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Hierzustadt ist die folgende Wendung Alltagssprache: "sich die Hacken
ablaufen" (bedeutet etwa so viel wie: "von Pontius zu Pilatus gehen")
Meinst Du, es sind damit die Absätze gemeint? Ich verstehe den Spruch
so, dass man sich (nicht nur die Schuhe, sondern sogar) die Fersen abläuft.
Ich habe noch nie gehört, dass das jemand wirklich geschafft hätte. Bei den
Absätzen geht das schon eher, erfordert aber auch schon längere Wege.
Die Fersen natürlich nicht in dem Sinne, daß sie wirklich weg
sind, aber den Sinn des Spruchs sehe ich eher in der Feststellung,
daß einem die Füße am Ende wehtun, und sich "abgelaufen" anfühlen,
als in einer über den Abnutzungsgrad von Sohlen.
Passt IMHO nicht. Wenn einem die Füße wehtun, dann nicht nur an den Fersen.
Oliver Cromm
2016-10-20 21:03:49 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Oliver Cromm
Post by Stefan Schmitz
Post by Christina Kunze
Post by Martin Gerdes
Hierzustadt ist die folgende Wendung Alltagssprache: "sich die Hacken
ablaufen" (bedeutet etwa so viel wie: "von Pontius zu Pilatus gehen")
Meinst Du, es sind damit die Absätze gemeint? Ich verstehe den Spruch
so, dass man sich (nicht nur die Schuhe, sondern sogar) die Fersen abläuft.
Ich habe noch nie gehört, dass das jemand wirklich geschafft hätte. Bei den
Absätzen geht das schon eher, erfordert aber auch schon längere Wege.
Die Fersen natürlich nicht in dem Sinne, daß sie wirklich weg
sind, aber den Sinn des Spruchs sehe ich eher in der Feststellung,
daß einem die Füße am Ende wehtun, und sich "abgelaufen" anfühlen,
als in einer über den Abnutzungsgrad von Sohlen.
Passt IMHO nicht. Wenn einem die Füße wehtun, dann nicht nur an den Fersen.
Das verstehe ich als pars pro toto.
--
WinErr 008: Erroneous error. Nothing is wrong.
Florian Maier
2016-10-04 17:50:00 UTC
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Post by Christina Kunze
mir erzählt jemand, im süddeutschen Sprachraum sei der Ausdruck "jemand
schlägt die Hacken zusammen" nicht verständlich, und ich solle bitte
"schlägt die Fersen zusammen" nehmen.
Das kommt mir mit meinem preußischen Hintergrund ja nun komplett
unidiomatisch vor, könntet Ihr Südis mal etwas zur Verständlichkeit des
Ausdrucks sagen?
Ich als Südi kenne das ausschließlich als "Hacken zusammenschlagen" und
finde die Formulierung mit "Fersen" unpassend.

Ich würde vermuten, dass der Ausdruck hier allgemein verständlich ist.
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