Discussion:
Der Kasten, die Kiste
(zu alt für eine Antwort)
Georg Braun
2008-04-13 14:48:25 UTC
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Hallo,
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht erklären könnte
was der Unterschied zwischen einem Kasten und einer Kiste ist, könnt' ich
noch weniger erklären, wieso das eine männlich und das andere weiblich ist.
Ideen?
LG
Georg
Michael Pronay
2008-04-13 15:00:48 UTC
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Post by Georg Braun
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht
erklären könnte was der Unterschied zwischen einem Kasten und
einer Kiste ist,
Probier's mal mit Kleiderkasten (Schrank) versus Truhe. Synonym
sind Kasten und Kiste -- zumindest MUSEN -- nur beim Bier.
Post by Georg Braun
könnt' ich noch weniger erklären, wieso das eine männlich und
das andere weiblich ist. Ideen?
Ist halt so. Da gips keine Logik.

M.
Peter Bruells
2008-04-13 17:33:44 UTC
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Post by Michael Pronay
Post by Georg Braun
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht
erklären könnte was der Unterschied zwischen einem Kasten und
einer Kiste ist,
Probier's mal mit Kleiderkasten (Schrank) versus Truhe. Synonym
sind Kasten und Kiste -- zumindest MUSEN -- nur beim Bier.
Interessante Frage. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß ein
Kasten eine Abdeckung hat, die mittels Schranieren mit dem Körper
verbunden ist, die der Deckel der Kiste aber komplett abnehmbar
ist. Mit Ausnahme der Schatzkiste, die eigentlich eine Schatztruhe
ist.
Dieter Bruegmann
2008-04-13 18:06:58 UTC
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Post by Peter Bruells
Post by Michael Pronay
Post by Georg Braun
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht
erklären könnte was der Unterschied zwischen einem Kasten und
einer Kiste ist,
Probier's mal mit Kleiderkasten (Schrank) versus Truhe. Synonym
sind Kasten und Kiste -- zumindest MUSEN -- nur beim Bier.
Interessante Frage. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß ein
Kasten eine Abdeckung hat, die mittels Schranieren mit dem Körper
verbunden ist, die der Deckel der Kiste aber komplett abnehmbar
ist. Mit Ausnahme der Schatzkiste, die eigentlich eine Schatztruhe
ist.
Und ein Wertsack ist zwar ein Beutel, aber eben kein Wertbeutel.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Didis dunkle Seite: http://bruhaha.de/Dunkle_Seite.html
Roland Messerschmidt
2008-04-13 20:39:00 UTC
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Hallo Peter!
Post by Peter Bruells
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß ein
Kasten eine Abdeckung hat, die mittels Schranieren mit dem Körper
verbunden ist, die der Deckel der Kiste aber komplett abnehmbar
ist.
MUSEN würde ich eher unterscheiden nach:
- Kasten: seitlich zu öffnender Behälter -> Kleider- ("Gwand"-) Kasten
- Kiste: nach oben offener / zu öffnender Behälter -> Bierkiste
- Truhe: ähnich Kiste, aber größer und zwingend mit Deckel
- Schrank: ähnlich Kasten, größer, dekorative oder prestigeträchtige
Note mit im Spiel

Meine Socken und die Unterwäsche liegen im Kasten.
Meiner Großmutter war dagegen der Kleiderschrank wichtig, in dem die
Wäsche aus ihrer Aussteuer (aka Mitgift) deponiert war.
In unserem Wohnmobil sind die Schuhe in der Sitztruhe ("Truchn") -
Stauraum unterm Sitz, groß, unverrückbar.
Kühlschrank bzw. wienerisch Eisschrank - groß, während der
namensgebenden Periode duchaus prestigeträchtig.

Nur wie sich der wienerische "Kasten Bier" hier einordnet, ist mir
nicht ganz klar... ;-)


Roland
Michael Pronay
2008-04-14 07:25:36 UTC
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Kuehlschrank bzw. wienerisch Eisschrank
"Eisschrank"? Nie und nimmer. Im Wienerischen gibt's überhaupt
keine Schränke, nur Kästen. Deshalb: Eiskasten.

M.
Christina Kunze
2008-04-13 19:56:20 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Georg Braun
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht
erklären könnte was der Unterschied zwischen einem Kasten und
einer Kiste ist,
Probier's mal mit Kleiderkasten (Schrank) versus Truhe. Synonym
sind Kasten und Kiste -- zumindest MUSEN -- nur beim Bier.
Und was machen wir armen Nordlichter, denen bei "Kasten" alles
mögliche einfällt, aber kein Schrank?

chr
Jakob Achterndiek
2008-04-13 21:02:11 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Und was machen wir armen Nordlichter, denen bei "Kasten" alles
mögliche einfällt, aber kein Schrank?
Damit die Lichter zu gewünschten Zeiten an- und ausgehen, gibt
es auch im Norden Schalt- und Sicherungsbehältnisse, die zwar
Kästen heißen, aber tatsächlich meist Schränke sind.

j/\a
--
Michael Pronay
2008-04-14 07:28:36 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Georg Braun
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht
erklären könnte was der Unterschied zwischen einem Kasten und
einer Kiste ist,
Probier's mal mit Kleiderkasten (Schrank) versus Truhe. [...]
Und was machen wir armen Nordlichter, denen bei "Kasten" alles
mögliche einfällt, aber kein Schrank?
Auf südlichen Sprachgebrauch verweisen?

<gdr>

M.
Gunhild Simon
2008-04-13 19:24:50 UTC
Permalink
Post by Georg Braun
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht erklären könnte
was der Unterschied zwischen einem Kasten und einer Kiste ist, könnt' ich
noch weniger erklären, wieso das eine männlich und das andere weiblich ist.
Ideen?
Synonyme sind nichts Ungewöhnliches.

Eine Kiste ist zunächst gröber gezimmert als ein Kasten. Ein Kasten
hat eine Kastenform, also eher rechte Winkel. Das Adjektiv dazu lautet
kastig, kastenformig, so etwa bei etwas unförmiger Kleidung oder
Figur. Er muss nicht zwingend aus Holz sein,.Ein Deckel ist bei einem
Kasten Zubehör, nicht bei einer Kiste. Bei Kiste hat man ursprünglich
etwas Hölzernes vor Augen, auch ein Sarg wird leger so genannt.
Getränkekisten sind wie Flaschen mittlerweile aus technologischen
Gründen aus Plastik

In der Regel sind auf -e endende Substantive Feminina, auf -en endende
eher Maskulina.

Gruß,
Gunhild
Helmut Richter
2008-04-13 20:07:01 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Eine Kiste ist zunächst gröber gezimmert als ein Kasten.
Das halte ich für den wesentlichen Unterschied. Eine Kiste ist eher für
den einmaligen Gebrauch: es wird etwas darin verpackt und transportiert
oder aufbewahrt, und wird der Inhalt entnommen, darf die Kiste auch
kaputtgehen -- in diesem Fall würde man wohl nicht Kasten dazu sagen.
--
Helmut Richter
Tassilo Halbritter
2008-04-18 10:26:04 UTC
Permalink
=20
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht erkl=E4ren k=
=F6nnte
was der Unterschied zwischen einem Kasten und einer Kiste ist, k=F6nnt'=
ich
noch weniger erkl=E4ren, wieso das eine m=E4nnlich und das andere weibl=
ich ist.
Ideen?
=20
Synonyme sind nichts Ungew=F6hnliches.
=20
Eine Kiste ist zun=E4chst gr=F6ber gezimmert als ein Kasten. Ein Kasten
hat eine Kastenform, also eher rechte Winkel. Das Adjektiv dazu lautet
kastig, kastenformig, so etwa bei etwas unf=F6rmiger Kleidung oder
Figur. Er muss nicht zwingend aus Holz sein,.Ein Deckel ist bei einem
Kasten Zubeh=F6r, nicht bei einer Kiste. Bei Kiste hat man urspr=FCnglich
etwas H=F6lzernes vor Augen, auch ein Sarg wird leger so genannt.
Getr=E4nkekisten sind wie Flaschen mittlerweile aus technologischen
Gr=FCnden aus Plastik ^^^^^^^^^^^^^^^
=20
Meinten Frau Studienr=E4tin das Adjektiv zu Technik - also technisch?


--=20
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | Theologie ist =E4hnlich wie die Mathematik eine Wissen-
| | | |_| | schaft, die die Objekte, die sie untersucht, selbst=20
| | | _ | erschafft.=20
|_|a |_| |_|a (Michael Bertschik in d.s.a.)
Timo von Burg
2008-04-18 15:58:13 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Bei Kiste hat man ursprünglich
etwas Hölzernes vor Augen, auch ein Sarg wird leger so genannt.
Getränkekisten sind wie Flaschen mittlerweile aus technologischen
Gründen aus Plastik ^^^^^^^^^^^^^^^
Meinten Frau Studienrätin das Adjektiv zu Technik - also technisch?
In diesem Falle ist "technologisch" nicht unbedingt falsch. Die
Herstellung von Holzkisten ist vermutlich aufwendiger als das Spritzen
von Kunststoffkisten, somit könnte ein Grund tatsächlich technologischer
Natur sein.
--
Timo
Gunhild Simon
2008-04-18 17:39:29 UTC
Permalink
Post by Timo von Burg
Post by Gunhild Simon
Bei Kiste hat man ursprünglich
etwas Hölzernes vor Augen, auch ein Sarg wird leger so genannt.
Getränkekisten sind wie Flaschen mittlerweile aus technologischen
Gründen aus Plastik                               ^^^^^^^^^^^^^^^
Meinten Frau Studienrätin das Adjektiv zu Technik - also technisch?
In diesem Falle ist "technologisch" nicht unbedingt falsch. Die
Herstellung von Holzkisten ist vermutlich aufwendiger als das Spritzen
von Kunststoffkisten, somit könnte ein Grund tatsächlich technologischer
Natur sein.
Danke für die Rückendeckung.

Dennoch gebe ich zu zu, dass ich als Blindhuhn agiert hatte, nämlich
weniger Verfahrenstechnisches im Auge hatte als Verfahrenspraktisches.
Tassilo hat mich entlarvt als nachschlagfaul.

Gruß,
Gunhild

Volker Gringmuth
2008-04-13 17:14:41 UTC
Permalink
ist, könnt' ich noch weniger erklären, wieso das eine männlich und
das andere weiblich ist. Ideen?
Warum ist das Messer neutrum, die Gabel feminin und der Löffel
maskulin, der Teller maskulin (obwohl er wie das Messer endet) und
die Schüssel feminin (obwohl sie wie der Löffel endet)?

Die Geschlechter im Deutschen folgen keiner Regel, <mark_twain> und die
Verteilung ist ohne Sinn und Methode. So hat zum Beispiel ein junges
Mädchen kein Geschlecht, während eine alte verschrumpelte Steckrübe ein
solches hat.</mark_twain>


vG
--
Ceterum censeo Popocatepetlum non in Canada sed in Mexico situm esse.

<http://einklich.net>
Catharina Turnwald
2008-04-13 20:51:27 UTC
Permalink
Post by Roland Messerschmidt
Hallo Peter!
Post by Peter Bruells
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß ein
Kasten eine Abdeckung hat, die mittels Schranieren mit dem Körper
verbunden ist, die der Deckel der Kiste aber komplett abnehmbar
ist.
- Kasten: seitlich zu öffnender Behälter -> Kleider- ("Gwand"-) Kasten
- Kiste: nach oben offener / zu öffnender Behälter -> Bierkiste
- Truhe: ähnich Kiste, aber größer und zwingend mit Deckel
- Schrank: ähnlich Kasten, größer, dekorative oder prestigeträchtige
Note mit im Spiel
(...)
Post by Roland Messerschmidt
Kühlschrank bzw. wienerisch Eisschrank - groß, während der
namensgebenden Periode duchaus prestigeträchtig.
(...)
IMO ist der wienerische Ausdruck "Eiskasten" im Gegensatz zum
bundesdeutschen "Kühlschrank". Ich kenne niemanden der "Eisschrank" sagte
und ich lebe seit meiner Geburt vor 57 Jahren in Wien.

Meine Großmutter sagte "Frigidaire" zum Eiskasten.

MfG
Catharina Turnwald
Roland Messerschmidt
2008-04-13 21:42:39 UTC
Permalink
Hallo Catharina!
Post by Catharina Turnwald
Post by Roland Messerschmidt
Kühlschrank bzw. wienerisch Eisschrank - groß, während der
namensgebenden Periode duchaus prestigeträchtig.
(...)
IMO ist der wienerische Ausdruck "Eiskasten" im Gegensatz zum
bundesdeutschen "Kühlschrank".
Entschuldigung, war natürlich ein Schreibfehler, wenngleich ich aber
auch schon Eisschrank aus Wiener Mund gehört habe.

Nur das "bundesdeutsch" möchte ich als Grazer überhört haben... ;-)



Roland
Frank Hucklenbroich
2008-04-14 13:15:07 UTC
Permalink
Post by Catharina Turnwald
IMO ist der wienerische Ausdruck "Eiskasten" im Gegensatz zum
bundesdeutschen "Kühlschrank". Ich kenne niemanden der "Eisschrank" sagte
und ich lebe seit meiner Geburt vor 57 Jahren in Wien.
"Eisschrank" kenne ich von Leuten aus Berlin.

Grüße,

Frank
Patrick Borer
2008-04-16 01:39:15 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Catharina Turnwald
IMO ist der wienerische Ausdruck "Eiskasten" im Gegensatz zum
bundesdeutschen "Kühlschrank". Ich kenne niemanden der "Eisschrank" sagte
und ich lebe seit meiner Geburt vor 57 Jahren in Wien.
"Eisschrank" kenne ich von Leuten aus Berlin.
Interessant finde ich, dass das Wort "Schrank" allein von uns
Schweizern, wenn wir Schweizerdeutsch sprechen, zwar nie gebraucht
wird (ein Schrank ist grundsätzlich ein Kasten, schweizerdeutsch
"Chaschte", Diminutiv "Chäschtli", siehe das berühmte
Chuchichäschtli...); "Kühlschrank" ("Chüelschrank") hingegen schon,
"Chüelchaschte" habe ich jedenfalls noch nie gehört.

Patrick Borer
Christian Weisgerber
2008-04-13 20:39:07 UTC
Permalink
Post by Georg Braun
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht erklären könnte
was der Unterschied zwischen einem Kasten und einer Kiste ist, könnt' ich
noch weniger erklären, wieso das eine männlich und das andere weiblich ist.
Ideen?
Die Frage, warum ein Wort ein bestimmtes Genus hat, ist im Allgemeinen
nicht sinnvoll. Für die Kiste ist es aber nachvollziehbar: Es handelt
sich um eine uralte Entlehnung von lateinisch "cista". In den alten
indogermanischen Sprachen war -a meistens weiblich, die Germanen
haben das Wort einfach nach gängigem Muster behandelt. Deutsch hat
später -a zu -e abgeschwächt, weshalb auch heute noch so viele
Wörter auf -e weiblich sind.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Ralf Heinrich Arning
2008-04-14 17:26:40 UTC
Permalink
Post by Georg Braun
Hallo,
mal abgesehen davon, dass ich einem Frenmdsprachler nicht erklären könnte
was der Unterschied zwischen einem Kasten und einer Kiste ist, könnt' ich
noch weniger erklären, wieso das eine männlich und das andere weiblich ist.
Ideen?
Die Bedeutungsspektren von "Kiste" und "Kasten" überlappen sich. Deshalb
kann der Unterschied nicht klar und deutlich angegeben werden. Für mich
ich bspw. "Kasten Bier" und "Kiste Bier" gleichwertig, auch wenn
ersteres nicht zu meinem Grundverständnis von "Kasten" paßt.

Kästen werden eher von der Seite geöffnet und gefüllt. Sie sind häufig
fest montiert oder gebaut. MUSEN haben Kästen im Gegensatz zu Schränken
als Verschluß keine Türen, sondern Klappen. Ein Kasten sollte stabil
sein.

Kisten werden eher von oben geöffnet und gefüllt. Sie dienen oft als
Transportbehälter. Sie gehören eher zur Lager- als zur
Wohnungseinrichtung. (Man richtet seine Wohnung nicht mit Kisten ein --
es sei denn als Protest. Aber man verstaut Dinge, die man nicht ständig
braucht in Kisten auf dem Dachboden.) Sie haben nicht unbedingt einen
Deckel.

Die Werte für die Kriterien /Seite der Öffnung/ und /Beweglichkeit/ sind
beliebig kombinierbar, sodaß die Zuordnung von "Kasten" oder "Kiste"
nicht sicher ist. Beispiel:

"Sandkasten" gegenüber "Buddelkiste".
Der bezeichnete Gegenstand ist derselbe. Er ist oben offen. Das spricht
für "Kiste". Aber er ist fest installiert oder sogar gemauert. Das
spricht für "Kasten."

"Kasten" und seine sprachlichen Vorläufer waren schon immer Maskulina.
(Jedenfalls habe ich keine gegenteilige Information gefunden.) Die
Herkunft des Wortes ist letztlich unsicher.
"Kiste" kommt von lateinisch "cista". Die ist, wie das verwandte
griechische "kistê" (ê für eta) ein Femininum. Daran hat sich bei der
Entlehnung und in der weiteren Wortgeschichte nichts geändert.

Ralf
Martin Gerdes
2008-04-15 05:00:04 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Die Bedeutungsspektren von "Kiste" und "Kasten" überlappen sich. Deshalb
kann der Unterschied nicht klar und deutlich angegeben werden. Für mich
ich bspw. "Kasten Bier" und "Kiste Bier" gleichwertig, auch wenn
ersteres nicht zu meinem Grundverständnis von "Kasten" paßt.
Ein Rahmen? Ein Tragerl? Ein Rahmen?

Für diese Flaschenbehälter gibts vermutlich so viele Ausdrücke wie für das
Endstück des Brotes oder den Rest des Apfels.
Post by Ralf Heinrich Arning
Kästen werden eher von der Seite geöffnet und gefüllt. Sie sind häufig
fest montiert oder gebaut. MUSEN haben Kästen im Gegensatz zu Schränken
als Verschluß keine Türen, sondern Klappen. Ein Kasten sollte stabil
sein.
Kisten werden eher von oben geöffnet und gefüllt. Sie dienen oft als
Transportbehälter.
Ack.
Post by Ralf Heinrich Arning
Sie gehören eher zur Lager- als zur Wohnungseinrichtung.
Oder zu den Verkehrsmitteln.
Post by Ralf Heinrich Arning
(Man richtet seine Wohnung nicht mit Kisten ein -- es sei denn als
Protest. Aber man verstaut Dinge, die man nicht ständig braucht in Kisten
auf dem Dachboden.) Sie haben nicht unbedingt einen Deckel.
Meine Kiste hat einen.
Einen zum Drehen.

Man kann sagen: "Diese Mistkiste ist nicht angesprungen."
"Dieser Mistkasten ist nicht angesprungen." kann man nicht sagen.

"Kiste" ist gelegentlich "Schlafstatt" (fürs Lottern, aber auch für länger).

Flimmern habe ich noch keinen Kasten gesehen, wohl aber eine Kiste.

:-)
--
Martin Gerdes
Helmut P. Einfalt
2008-04-16 04:40:12 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Ralf Heinrich Arning
Die Bedeutungsspektren von "Kiste" und "Kasten" überlappen sich.
Deshalb kann der Unterschied nicht klar und deutlich angegeben
werden. Für mich ich bspw. "Kasten Bier" und "Kiste Bier"
gleichwertig, auch wenn ersteres nicht zu meinem Grundverständnis
von "Kasten" paßt.
Ein Rahmen? Ein Tragerl? Ein Rahmen?
Ein Steigerl (von "die Steige")
Post by Martin Gerdes
Für diese Flaschenbehälter gibts vermutlich so viele Ausdrücke wie
für das Endstück des Brotes oder den Rest des Apfels.
In der Tat.

Helmut
--
A Tableau Röhrln
Yvonne Steiner
2008-04-16 06:38:20 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Ralf Heinrich Arning
Die Bedeutungsspektren von "Kiste" und "Kasten" überlappen sich. Deshalb
kann der Unterschied nicht klar und deutlich angegeben werden. Für mich
ich bspw. "Kasten Bier" und "Kiste Bier" gleichwertig, auch wenn
ersteres nicht zu meinem Grundverständnis von "Kasten" paßt.
Ein Rahmen? Ein Tragerl? Ein Rahmen?
Nicht zu vergessen: Die Lattenkiste (DE) -> der Harass (CH)
--
Yvonne Steiner
Frank Hucklenbroich
2008-04-16 08:32:00 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Martin Gerdes
Post by Ralf Heinrich Arning
Die Bedeutungsspektren von "Kiste" und "Kasten" überlappen sich. Deshalb
kann der Unterschied nicht klar und deutlich angegeben werden. Für mich
ich bspw. "Kasten Bier" und "Kiste Bier" gleichwertig, auch wenn
ersteres nicht zu meinem Grundverständnis von "Kasten" paßt.
Ein Rahmen? Ein Tragerl? Ein Rahmen?
Nicht zu vergessen: Die Lattenkiste (DE) -> der Harass (CH)
Harass kenne ich aus der Schweiz auch für eine Kiste Bier.

Ich meine mich auch an "Kratte" erinnern zu können.

Grüße,

Frank
Martin Gerdes
2008-04-16 16:00:02 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Martin Gerdes
Post by Roland Messerschmidt
"Kasten Bier"
Ein Rahmen? Ein Tragerl? Ein Rahmen?
^^ ^^ Ts, ts!
Post by Yvonne Steiner
Nicht zu vergessen: Die Lattenkiste (DE) -> der Harass (CH)
Stimmt.
Das Wort hätte eigentlich statt des zweiten "Rahmens" stehen sollen.
:-(
--
Martin Gerdes
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