Post by Andreas KarrerDas Patenkind wird in drei Wochen 50.
Es gab auch eine medial weniger beachtet Wahl zum Boomerwort des
"Jahres". 1. Platz "Sportsfreund", 2. "Papperlapapp", 3.
"schnabulieren".
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.boomerwort-des-jahres-2024-mhsd.9aafdd84-3868-4cae-97f0-406a93d596ff.html
Die Kandidaten und Siegerwörter finde ich teilweise merkwürdig.
Unter einem "Boomerwort" hätte ich etwas aus dem Teenager-Slang
der 70er/80er Jahre erwartet, also sowas wie "geil" oder "urst" (ost).
Den Vorschlag "flippig" kann man gelten lassen, aber alle anderen?
"Sportsfreund" ist für mich etwas antiquierter Netzjargon der 90er,
und dann nur echt in rheinischer Aussprache "Spochtsfreund". Das
ist höchstens insofern boomerisch als das auch die Generation @ war.
"Papperlapapp", "schnabulieren"? Das ist für mich "Elternsprache".
"Agathe lass uns noch eine Schwarzwälder Kirsch schnabulieren gehen".
"Obacht" ist regional fränkisch (deswegen notorisch in SuSE-Linux)
für "Achtung" und meines Wissens zeitlos, aber niemals ein "Boomerwort".
"Sapperlot" hat eine Mitschülerin immer gesagt, aber das war bewusst
ironisch, denn das Wort ist ja eigentlich retro wie "Potzblitz".
War sie Teil eines Generationen-Trends den ich damals verpennt habe?
Bei "steiler Zahn" und "knorke" muss ich hart widersprechen.
Das ist beides Jugendslang der 1950er/frühen 60er, zusammen
mit "dufte".
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