Discussion:
Es Partikel im Vergleichsatz
(zu alt für eine Antwort)
Sebastian Lorenz
2011-03-25 23:42:32 UTC
Permalink
Liebe Liste,

bez. der Verwendung des "es -Partikel" in Vergleichssätzen habe ich
eine Frage. Vorher möchte ich mich entschuldigen, daß ich nicht die
richtigen grammatischen Begriffe verwende, denn diese sind mir
unbekannt.

Wenn in einem Vergleichssatz statt eines einzelnen Vergleichwortes
einen Satzteil mit Verb verwende, also

z.B. statt Peter ist größer als Paul

Peter ist größer als ich (es) dachte
Das Wetter ist schlimmer als man (es) annehmen konnte

muß dann in dem Satzteil mit Verb, mit welchem ich vergleich ein "es-
Partikel" hinzugefügt werden, um den Gegenstand oder die Person, die
verglichen werden soll, gleichsam wiederaufzugreifen oder ist das
nicht zulässig oder hat der Sprecher die Wahl.

Vielen Dank
Sebastian
Gunhild Simon
2011-03-26 06:26:28 UTC
Permalink
Post by Sebastian Lorenz
Liebe Liste,
bez. der Verwendung des "es -Partikel" in Vergleichssätzen habe ich
eine Frage. Vorher möchte ich mich entschuldigen, daß ich nicht die
richtigen grammatischen Begriffe verwende, denn diese sind mir
unbekannt.
Wenn in einem Vergleichssatz statt eines einzelnen Vergleichwortes
einen Satzteil mit Verb verwende, also
z.B. statt Peter ist größer als Paul
Peter ist größer als ich (es) dachte
Das Wetter ist schlimmer als man (es) annehmen konnte
muß dann in dem Satzteil mit Verb, mit welchem ich vergleich ein "es-
Partikel" hinzugefügt werden, um den Gegenstand oder die Person, die
verglichen werden soll, gleichsam wiederaufzugreifen oder ist das
nicht zulässig oder hat der Sprecher die Wahl.
In Deinen Beispielsätzen halte ich die Verwendung von "es" für
überflüssig. Das scheint mir aber eher ein stilistisches Problem zu
sein. Ich finde es unschön, wenn ich auch nicht begründen kann, daß es
falsch ist. Ich würde es jedenfalls nicht empfehlen.

Grammatisch notwendig wäre "es" nur in einer solchen Situation:
Perter ist größer (geworden/ als sein Vater). Das dachte ich mir./
Ich dachte es mir.
Das Wetter ist schlimmer geworden. Das hätte ich nicht gedacht./ Ich
hätte es nicht gedacht.

Die Notwendigkeit leitet sich inden obigen Sätzen aber daraus her, daß
"sich etw. denken" ein Akkusativobjekt ("etwas") benötigt. Dieses
Objekt wird duch das Pronomen "es" dargestellt.

Zu den grammatischen Fachwörtern:

Partikel, f, bedeutet "Teilchen"(particula) und bezeichnet alle
Wörter, die nicht flektierbar, also unveränderlich sind: Das sind
insbesondere Präpostionen und Adverbien, - insbesondere Vergleichs-
(so, umso), Verstärkungs (sehr, besonders), Verneinungs- (nicht, nie)
und Gradpartikel (eher, kaum).
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "für ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.

Fines lectionis..
Gruß
Gunhild
Monika Schleidt
2011-03-26 13:02:46 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "für ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.

Gruß, Monika
--
Monika Schleidt
***@schleidt.org
(bitte, die Ziffer in der Adresse weglassen)
Joachim Pense
2011-03-26 13:32:14 UTC
Permalink
Post by Monika Schleidt
Post by Gunhild Simon
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "für ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen Lückenfüller.

Joachim
Gunhild Simon
2011-03-26 14:08:19 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Monika Schleidt
Post by Gunhild Simon
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "für ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen Lückenfüller.
Wetterverben wie regnen, schneien,blitzen,donnern, hageln und
unpersönliche Verben wie vorkommen, passieren, geschehen, sind
unpersönliche Verben, deren Aktant durch das Personalpronomen es
dargestellt wird. Sie existieren in der Regel nur in der 3. Person
Singular Neutrum.

In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
wenn diese erste Stelle nicht durc ein anderes Wort besetzt ist:
Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach fünf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem fünf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz besetzt
sein kann: Pseudoaktant (Lückenfüller, Platzhalter ), Adverb,
Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html

Gruß
Gunhild
Joachim Pense
2011-03-26 15:00:41 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Monika Schleidt
Post by Gunhild Simon
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "für ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen Lückenfüller.
Wetterverben wie regnen, schneien,blitzen,donnern, hageln und
unpersönliche Verben wie vorkommen, passieren, geschehen, sind
unpersönliche Verben, deren Aktant durch das Personalpronomen es
dargestellt wird. Sie existieren in der Regel nur in der 3. Person
Singular Neutrum.
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach fünf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem fünf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz besetzt
sein kann: Pseudoaktant (Lückenfüller, Platzhalter ), Adverb,
Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Das das "Es" die Rolle des "Aktanten" vertritt, ist beim Wetter noch
haltbar. Nicht so in anderen Situationen:

"Es läuft das Kind im Haus herum".

Das Wort "Pseudoaktant" halte ich für irreführend. "Es" vertritt
ausschließlich die erste Position im Satz und hat keine semantische Rolle.

Joachim
Übrigens: Ist "Aktant" das, was ich als "Agens" kenne?

Joachim
Gunhild Simon
2011-03-26 19:15:55 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Monika Schleidt
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "f r ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen L ckenf ller.
Wetterverben wie regnen, schneien,blitzen,donnern, hageln und
unpers nliche Verben wie vorkommen, passieren, geschehen, sind
unpers nliche Verben, deren Aktant durch das Personalpronomen es
dargestellt wird. Sie existieren in der Regel nur in der 3. Person
Singular Neutrum.
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach f nf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem f nf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz besetzt
sein kann: Pseudoaktant (L ckenf ller, Platzhalter ), Adverb,
Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Das das "Es" die Rolle des "Aktanten" vertritt, ist beim Wetter noch
"Es l uft das Kind im Haus herum".
Das Wort "Pseudoaktant" halte ich f r irref hrend. "Es" vertritt
ausschlie lich die erste Position im Satz und hat keine semantische Rolle.
gerade in deinem Beispiel wird der terminus überdeutlich.
"Es" ist der Pseudoaktant bis zu dem punkt, wo der reale Aktant des
doppelten nominativs offenbar wird.
Der Begriff stammt - wenn ich nicht irre - aus der DuGra 05.
Mir leuchtete er in diesem Zusammenhang unmittelbar ein.
Post by Joachim Pense
Übrigens: Ist "Aktant" das, was ich als "Agens" kenne?
Das Agens ist die handelnde Person als Gegenbegriff zum Patiens, der
leidenden grammatischen Person. Das bezieht sich auf eine
terminologische Abgrenzung zwischen Aktiv - Agens - und Passiv -
Patiens. Aktant ist wörtlich übersetzt der Handelnde, Pseudoaktant
also der Quasi-Handelnde, das Geschehen "es".

Gruß
Gunhild
Post by Joachim Pense
Joachim
Joachim Pense
2011-03-26 20:38:06 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Monika Schleidt
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "f r ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen L ckenf ller.
Wetterverben wie regnen, schneien,blitzen,donnern, hageln und
unpers nliche Verben wie vorkommen, passieren, geschehen, sind
unpers nliche Verben, deren Aktant durch das Personalpronomen es
dargestellt wird. Sie existieren in der Regel nur in der 3. Person
Singular Neutrum.
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach f nf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem f nf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz besetzt
sein kann: Pseudoaktant (L ckenf ller, Platzhalter ), Adverb,
Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Das das "Es" die Rolle des "Aktanten" vertritt, ist beim Wetter noch
"Es l uft das Kind im Haus herum".
Das Wort "Pseudoaktant" halte ich f r irref hrend. "Es" vertritt
ausschlie lich die erste Position im Satz und hat keine semantische Rolle.
gerade in deinem Beispiel wird der terminus überdeutlich.
"Es" ist der Pseudoaktant bis zu dem punkt, wo der reale Aktant des
doppelten nominativs offenbar wird.
Der Begriff stammt - wenn ich nicht irre - aus der DuGra 05.
Mir leuchtete er in diesem Zusammenhang unmittelbar ein.
Post by Joachim Pense
Übrigens: Ist "Aktant" das, was ich als "Agens" kenne?
Das Agens ist die handelnde Person als Gegenbegriff zum Patiens, der
leidenden grammatischen Person. Das bezieht sich auf eine
terminologische Abgrenzung zwischen Aktiv - Agens - und Passiv -
Patiens. Aktant ist wörtlich übersetzt der Handelnde, Pseudoaktant
also der Quasi-Handelnde, das Geschehen "es".
Die Bezeichnung "Pseudoaktant" weist also darauf hin, das das "es" so
tut, als wäre es ein Aktant, aber überhaupt keiner ist.

Joachim
Gunhild Simon
2011-03-26 21:27:17 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Monika Schleidt
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "f r ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen L ckenf ller.
Wetterverben wie regnen, schneien,blitzen,donnern, hageln und
unpers nliche Verben wie vorkommen, passieren, geschehen, sind
unpers nliche Verben, deren Aktant durch das Personalpronomen es
dargestellt wird. Sie existieren in der Regel nur in der 3. Person
Singular Neutrum.
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach f nf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem f nf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz besetzt
sein kann: Pseudoaktant (L ckenf ller, Platzhalter ), Adverb,
Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Das das "Es" die Rolle des "Aktanten" vertritt, ist beim Wetter noch
"Es l uft das Kind im Haus herum".
Das Wort "Pseudoaktant" halte ich f r irref hrend. "Es" vertritt
ausschlie lich die erste Position im Satz und hat keine semantische Rolle.
gerade in deinem Beispiel wird der terminus überdeutlich.
"Es" ist der Pseudoaktant bis zu dem punkt, wo der reale Aktant des
doppelten nominativs offenbar wird.
Der Begriff stammt - wenn ich nicht irre  - aus der DuGra 05.
Mir leuchtete er in diesem Zusammenhang unmittelbar ein.
Post by Joachim Pense
Übrigens: Ist "Aktant" das, was ich als "Agens" kenne?
Das Agens ist die handelnde Person als Gegenbegriff zum Patiens, der
leidenden grammatischen Person. Das bezieht sich auf eine
terminologische Abgrenzung zwischen Aktiv - Agens - und Passiv -
Patiens. Aktant ist wörtlich übersetzt der Handelnde, Pseudoaktant
also der Quasi-Handelnde, das Geschehen "es".
Die Bezeichnung "Pseudoaktant" weist also darauf hin, das das "es" so
tut, als wäre es ein Aktant, aber überhaupt keiner ist.
Joachim
Genauso verstehe ich es.

"Es" ist keine handelnde Person, sondern ein Undefinierbares: eine
Naturgewalt, ein Geschehen.
(Der Hinweis auf meinen Artikel war auch nicht als Eitelkeit zu
verstehen, sondern als Angebot einer Erklärung, weil ich mir dazu
Gedanken gemacht hatte.)

Gruß
Gunhild
Joachim Pense
2011-03-26 22:35:30 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Monika Schleidt
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "f r ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen L ckenf ller.
Wetterverben wie regnen, schneien,blitzen,donnern, hageln und
unpers nliche Verben wie vorkommen, passieren, geschehen, sind
unpers nliche Verben, deren Aktant durch das Personalpronomen es
dargestellt wird. Sie existieren in der Regel nur in der 3. Person
Singular Neutrum.
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach f nf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem f nf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz besetzt
sein kann: Pseudoaktant (L ckenf ller, Platzhalter ), Adverb,
Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Das das "Es" die Rolle des "Aktanten" vertritt, ist beim Wetter noch
"Es l uft das Kind im Haus herum".
Das Wort "Pseudoaktant" halte ich f r irref hrend. "Es" vertritt
ausschlie lich die erste Position im Satz und hat keine semantische Rolle.
gerade in deinem Beispiel wird der terminus überdeutlich.
"Es" ist der Pseudoaktant bis zu dem punkt, wo der reale Aktant des
doppelten nominativs offenbar wird.
Der Begriff stammt - wenn ich nicht irre - aus der DuGra 05.
Mir leuchtete er in diesem Zusammenhang unmittelbar ein.
Post by Joachim Pense
Übrigens: Ist "Aktant" das, was ich als "Agens" kenne?
Das Agens ist die handelnde Person als Gegenbegriff zum Patiens, der
leidenden grammatischen Person. Das bezieht sich auf eine
terminologische Abgrenzung zwischen Aktiv - Agens - und Passiv -
Patiens. Aktant ist wörtlich übersetzt der Handelnde, Pseudoaktant
also der Quasi-Handelnde, das Geschehen "es".
Die Bezeichnung "Pseudoaktant" weist also darauf hin, das das "es" so
tut, als wäre es ein Aktant, aber überhaupt keiner ist.
Joachim
Genauso verstehe ich es.
"Es" ist keine handelnde Person, sondern ein Undefinierbares: eine
Naturgewalt, ein Geschehen.
Das halte ich für eine Fehlinterpretation - weil es überhaupt eine
semantische Interpretation ist. Das "es" ist ein formaler Platzhalter,
der wie ein Aktant aussieht.

Ich habe mal irgendwann spekuliert, dass Sprachen, die immer ein
explizites Subjekt verlangen, dem Gottesglauben vorschubleisten. Es
regnet? Dieses "Es" ist die geheimnisvolle Gewalt hinter dem Naturgeschehen.

Joachim
Gunhild Simon
2011-03-27 07:27:04 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
Post by Joachim Pense
Post by Monika Schleidt
"Es" ist ein Pronomen., d. h. "f r ein Nomen", also ein Vertreter
eines Substantivs/ Hauptworts.
Wer oder was wird eigentlich in dem Satz "es regnet" durch das es
vertreten? Das frag ich mich seit meiner Kindheit.
Die erste Stelle im Satz. Das Verb muss an der zweiten Stelle stehen,
also braucht man einen L ckenf ller.
Wetterverben wie regnen, schneien,blitzen,donnern, hageln und
unpers nliche Verben wie vorkommen, passieren, geschehen, sind
unpers nliche Verben, deren Aktant durch das Personalpronomen es
dargestellt wird. Sie existieren in der Regel nur in der 3. Person
Singular Neutrum.
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach f nf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem f nf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz besetzt
sein kann: Pseudoaktant (L ckenf ller, Platzhalter ), Adverb,
Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Das das "Es" die Rolle des "Aktanten" vertritt, ist beim Wetter noch
"Es l uft das Kind im Haus herum".
Das Wort "Pseudoaktant" halte ich f r irref hrend. "Es" vertritt
ausschlie lich die erste Position im Satz und hat keine semantische Rolle.
gerade in deinem Beispiel wird der terminus berdeutlich.
"Es" ist der Pseudoaktant bis zu dem punkt, wo der reale Aktant des
doppelten nominativs offenbar wird.
Der Begriff stammt - wenn ich nicht irre  - aus der DuGra 05.
Mir leuchtete er in diesem Zusammenhang unmittelbar ein.
Post by Joachim Pense
brigens: Ist "Aktant" das, was ich als "Agens" kenne?
Das Agens ist die handelnde Person als Gegenbegriff zum Patiens, der
leidenden grammatischen Person. Das bezieht sich auf eine
terminologische Abgrenzung zwischen Aktiv - Agens - und Passiv -
Patiens. Aktant ist w rtlich bersetzt der Handelnde, Pseudoaktant
also der Quasi-Handelnde, das Geschehen "es".
Die Bezeichnung "Pseudoaktant" weist also darauf hin, das das "es" so
tut, als w re es ein Aktant, aber berhaupt keiner ist.
Joachim
Genauso verstehe ich es.
"Es"  ist keine handelnde Person, sondern ein Undefinierbares: eine
Naturgewalt, ein Geschehen.
Das halte ich f r eine Fehlinterpretation - weil es berhaupt eine
semantische Interpretation ist. Das "es" ist ein formaler Platzhalter,
der wie ein Aktant aussieht.
Ich habe mal irgendwann spekuliert, dass Sprachen, die immer ein
explizites Subjekt verlangen, dem Gottesglauben vorschubleisten. Es
regnet? Dieses "Es" ist die geheimnisvolle Gewalt hinter dem Naturgeschehen.
Zum Begriff Aktant:

In der Grammatik ist 1. Aktant, (1. Mitspieler oder Wer- Mitspieler)
eine übliche Bezeichnung für den Satzgegenstand, das Subjekt,
Voraussetzung dafür, daß überhaupt noch andere Rollen zu spielen sind.
Daß der grammatische Terminus Subjekt von einigen Grammatikern
abgelehnt und durch 1. Aktant ersetzt wird, lieg daran, daß die
wörtliche Übersetzung nicht recht treffend klingt: subiectum, das
Daruntergeworfene.

Es vermengen sich in dem Diskurs unterschiedliche Formen, die
voneinander zu trennen sind.

Das unpersönliche Subjekt "es" wie es in "Es regnet." vorkommt, und
das vorläufige Subjekt , wie in dem folgenden Satz: "Es kommt
Besuch."
Das unpersönliche Subjekt "es" habe ich Pseudoaktant genannt. Dagegen
spricht man von dem vorläufigen Subjekt, wenn der Satzbau dies nötig
macht, um die Verbzweitstellung herzustellen.. Die dritte Form des
Subjekts "es" ist der Gleichsetzungsnominativ "Es ist eine
Katastrophe.".
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html

Gruß
Gunhild
Frank Zeeb
2011-03-27 09:14:51 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
In der Grammatik ist 1. Aktant, (1. Mitspieler oder Wer- Mitspieler)
eine übliche Bezeichnung für den Satzgegenstand, das Subjekt,
Voraussetzung dafür, daß überhaupt noch andere Rollen zu spielen sind.
Daß der grammatische Terminus Subjekt von einigen Grammatikern
abgelehnt und durch 1. Aktant ersetzt wird, lieg daran, daß die
wörtliche Übersetzung nicht recht treffend klingt: subiectum, das
Daruntergeworfene.
Wir kommen sicherlich in der Grammatik der Subjekt-Objekt-Sprachen,
worunter eben Deutsch ("es regnet"), Französisch ("il pleut") etc. zu
zählen sind, mit dem Begriff "Subjekt" durch. Manche Sprachen erfordern
eben die explizite Nennung eines solchen Subjektes ("es"), bei anderen
ist das nicht der Fall (ital. "piove").
Nun gibt es aber auch andere Sprachtypen, z.B. Sumerisch, wo das
"Subjekt" nicht notwendigerweise benannt werden muss. Um solche Sprachen
auch mit einzubeziehen, ist der Begriff des Subjektes ungeeignet, hier
kann man von "Aktanten" sprechen. Im Sumerischen wäre dann der erste
Aktant stets im Ergativ genannt, also bei transitiven Verben das
"Objekt", bei nichttransitven das "Subjekt". Der andere Aktant wäre dann
im Fall von Transitivität das "Subjekt". Versteht man den Begriff
"Aktant" aber so umfassend, dann kann man m.E. nicht von Pseudo-Aktant
sprechen, weil jeder Satz mindestens einen Aktanten hat. Die unten
genannten Fälle lassen sich alle unter diesem Begriff subsumieren, es
würde auf der anderen Ebene der Begriff des "Subjektes" reichen.
Post by Gunhild Simon
Es vermengen sich in dem Diskurs unterschiedliche Formen, die
voneinander zu trennen sind.
Das unpersönliche Subjekt "es" wie es in "Es regnet." vorkommt, und
das vorläufige Subjekt , wie in dem folgenden Satz: "Es kommt
Besuch."
Das unpersönliche Subjekt "es" habe ich Pseudoaktant genannt. Dagegen
spricht man von dem vorläufigen Subjekt, wenn der Satzbau dies nötig
macht, um die Verbzweitstellung herzustellen.. Die dritte Form des
Subjekts "es" ist der Gleichsetzungsnominativ "Es ist eine
Katastrophe.".
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Gruß
Frank
JaWo
2011-03-27 09:20:16 UTC
Permalink
Post by Frank Zeeb
Wir kommen sicherlich in der Grammatik der Subjekt-Objekt-Sprachen,
worunter eben Deutsch ("es regnet"), Französisch ("il pleut") etc. zu
zählen sind, mit dem Begriff "Subjekt" durch. Manche Sprachen erfordern
eben die explizite Nennung eines solchen Subjektes ("es"), bei anderen
ist das nicht der Fall (ital. "piove").
Nun gibt es aber auch andere Sprachtypen, z.B. Sumerisch, wo das
"Subjekt" nicht notwendigerweise benannt werden muss. Um solche Sprachen
auch mit einzubeziehen, ist der Begriff des Subjektes ungeeignet, hier
kann man von "Aktanten" sprechen. Im Sumerischen wäre dann der erste
Aktant stets im Ergativ genannt, also bei transitiven Verben das
"Objekt", bei nichttransitven das "Subjekt". Der andere Aktant wäre dann
im Fall von Transitivität das "Subjekt". Versteht man den Begriff
"Aktant" aber so umfassend, dann kann man m.E. nicht von Pseudo-Aktant
sprechen, weil jeder Satz mindestens einen Aktanten hat. Die unten
genannten Fälle lassen sich alle unter diesem Begriff subsumieren, es
würde auf der anderen Ebene der Begriff des "Subjektes" reichen.
.
Gruß
Frank
--------------------------------

Ebenso im Georgischen.
Oliver Cromm
2011-03-26 20:21:13 UTC
Permalink
Joachim Pense *
Post by Joachim Pense
Post by Gunhild Simon
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu
Anfang, wenn diese erste Stelle nicht durc ein anderes Wort besetzt
ist: Es ist Sonnabend .
Heute ist Sonnabend..
Endlich ist Sonnabend.
Nach fünf Werktagen ist Sonnabend.
Nachdem fünf Werktage vorbei sind, ist Sonnabend..
Diese Beispiele zeigen alle, wie die erste Stelle im Hauptsatz
besetzt sein kann: Pseudoaktant (Lückenfüller, Platzhalter ),
Adverb, Adverbiale oder Adverbialsatz.
http://www.institut1.de/499_Das_Pronomen_es_von_Gunhild_Simon.html
Das das "Es" die Rolle des "Aktanten" vertritt, ist beim Wetter noch
"Es läuft das Kind im Haus herum".
Dieses kenne ich als "Platzhalter". Charakteristisch dafür ist, daß es
bei der Umstellung des Satzes verschwindet ("Das Kind läuft im Haus
herum.")

Das "es" in "es regnet" kenne ich als "Formalsubjekt". Beides ist von
der normalen Pronomenfunktion verschieden.
Post by Joachim Pense
Das Wort "Pseudoaktant" halte ich für irreführend. "Es" vertritt
ausschließlich die erste Position im Satz und hat keine semantische Rolle.
ACK, aber es gibt auch das genannte formale Kriterium.
Post by Joachim Pense
Joachim
Übrigens: Ist "Aktant" das, was ich als "Agens" kenne?
Ich kenne den Fachbegriff "Aktant" in der Bedeutung "Teilnehmer der
Handlung", also als Oberbegriff für Agens, Patiens, Benefaktor und
andere Rollen.
--
Klonen von Zeitmessern von hoechster Qualitaet.
Wozu zahlen tausende Euro fuer Edel chronometer brand,
wenn alles was Sie brauchen ist Reputation von dem Brand.
Spampoesie
Michael Pronay
2011-03-26 17:05:23 UTC
Permalink
Wetterverben wie regnen, schneien,[ ]blitzen,[ ]donnern,
hageln und unpersoenliche Verben wie vorkommen, passieren,
geschehen, sind unpersoenliche Verben, deren Aktant durch
das Personalpronomen es dargestellt wird. Sie existieren
^^^
in der Regel nur in der 3. Person Singular Neutrum.
Wer existiert nur in der 3. Person Singular Neutrum? So wie Du's
sagst, können nur die Verben gemeint sein, da kenn' ich wiederum
kein Neutrum.

Bitte um Aufklärung, danke.

M.
Gunhild Simon
2011-03-26 18:52:37 UTC
Permalink
Wetterverben wie regnen, schneien,[ ]blitzen,[ ]donnern,
hageln und unpersoenliche Verben wie vorkommen, passieren,
geschehen, sind unpersoenliche Verben, deren Aktant durch
das Personalpronomen es dargestellt wird. Sie existieren
                                            ^^^
in der Regel nur in der 3. Person Singular Neutrum.
Wer existiert nur in der 3. Person Singular Neutrum? So wie Du's
sagst, k nnen nur die Verben gemeint sein, da kenn' ich wiederum
kein Neutrum.
Ich verstehe deine Frage nicht recht.

Ich meinte die Form der 3. Person, Sing., Neutrum.
Kann es sein, daß ich besser "es" in Anführungszeichen hätte
schreiben sollen?

Also dergestalt:
" ...unpersoenliche Verben ..., deren Aktant nur durch ... "es"
dargestellt wird."
Michael Pronay
2011-03-26 19:24:06 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Wetterverben wie regnen, schneien,[ ]blitzen,[ ]donnern,
hageln und unpersoenliche Verben wie vorkommen, passieren,
geschehen, sind unpersoenliche Verben, deren Aktant durch
das Personalpronomen es dargestellt wird. Sie existieren
        ^^^
Post by Michael Pronay
in der Regel nur in der 3. Person Singular Neutrum.
Wer existiert nur in der 3. Person Singular Neutrum? So wie Du's
sagst, k nnen nur die Verben gemeint sein, da kenn' ich wiederum
kein Neutrum.
Ich verstehe deine Frage nicht recht.
Ich meinte die Form der 3. Person, Sing., Neutrum.
Kann es sein, daß ich besser "es" in Anführungszeichen hätte
schreiben sollen?
" ...unpersoenliche Verben ..., deren Aktant nur durch ... "es"
dargestellt wird."
Nein, das ist es nicht. Ich verstehe noch immer nicht, wer da oben
"sie" sind. Verben? Aktanten?

M.
Olaf Dietrich
2011-04-05 07:22:09 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
In bestimmten Satzstrukturen steht ein Pseudoaktant, hier handelt es
sich um einen Gleisetzungsnominativ. Der erfordert ein "Es" zu Anfang,
Sollte es nicht eigentlich »Pseudaktant« (also ohne o)
heißen (analog beispielsweise zu »Pseudandronym« u. ä.)?

Olaf

Yvonne Steiner
2011-03-26 06:56:50 UTC
Permalink
Post by Sebastian Lorenz
Liebe Liste,
bez. der Verwendung des "es -Partikel" in Vergleichssätzen habe ich
eine Frage. Vorher möchte ich mich entschuldigen, daß ich nicht die
richtigen grammatischen Begriffe verwende, denn diese sind mir
unbekannt.
Wenn in einem Vergleichssatz statt eines einzelnen Vergleichwortes
einen Satzteil mit Verb verwende, also
z.B. statt Peter ist größer als Paul
Peter ist größer als ich (es) dachte
Das Wetter ist schlimmer als man (es) annehmen konnte
muß dann in dem Satzteil mit Verb, mit welchem ich vergleich ein "es-
Partikel" hinzugefügt werden,
Es muss nicht zugefügt werden (= Peter ist grösser als ich dachte).
Post by Sebastian Lorenz
um den Gegenstand oder die Person, die
verglichen werden soll, gleichsam wiederaufzugreifen
Wenn es aber zugefügt wird, dann so:
"Peter ist grösser als ich es mir dachte."
Post by Sebastian Lorenz
oder ist das nicht zulässig oder hat der Sprecher die Wahl.
Es ist überflüssig; klingt nicht gerade schön.

Im 2. Satz geht "es" aber gar nicht.
Hier würde ich formulieren:
"Das Wetter ist noch schlimmer, als angenommen."
--
Yvonne Steiner
Loading...