Discussion:
basically
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Schmitz
2024-10-12 18:59:16 UTC
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Eben beim Vorbeigehen an einem jungen Pärchen aufgeschnappt:
"Das waren basically Leute, die..."

Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2024-10-12 19:07:32 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein
bloßes Füllwort?
Ich würde es als "im Wesentlichen" verstehen, weniger im Sinn von
"aber mit Ausnahmen", als eher "auf ihre wesentliche, gemeinsame
Eigenschaft reduziert".

Servus,
Stefan
--
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Wild und doch gar?! Stefan - in den Stunden der Trauer.
(Sloganizer)
Thomas Schade
2024-10-12 19:14:18 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich vermute Letzteres. Kommt mir ähnlich vor wie das mittlerweile
ständig zu hörende 'random'.


Ciao
Toscha
--
Death before Dishonour
[The Exploited]
Joerg Mertens
2024-10-12 19:39:56 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich vermute Letzteres. Kommt mir ähnlich vor wie das mittlerweile
ständig zu hörende 'random'.
Jede Woche werden mindestens fünf random Wörter aus dem Englischen in
die deutsche Sprache übernommen. Ganz schön weird.

Jörg
Hartmut Kraus
2024-10-13 23:35:24 UTC
Permalink
Post by Joerg Mertens
Post by Thomas Schade
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich vermute Letzteres. Kommt mir ähnlich vor wie das mittlerweile
ständig zu hörende 'random'.
Jede Woche werden mindestens fünf random Wörter aus dem Englischen in
die deutsche Sprache übernommen.
Das geht mir auch auf die Ketten. (Wusste allerdings noch nicht, dass es
inzwischen solche Ausmaße angenommen hat.) Aber mach' mal was dagegen.
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Hartmut Kraus
2024-10-13 23:36:50 UTC
Permalink
Post by Joerg Mertens
Jede Woche werden mindestens fünf random Wörter aus dem Englischen in
die deutsche Sprache übernommen.
Das geht mir auch auf die Ketten. (Wusste allerdings noch nicht, dass es
inzwischen solche Ausmaße angenommen hat.) Aber mach' mal was dagegen.
*** schulterzuck ***
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Stefan Schmitz
2024-10-12 19:47:59 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich vermute Letzteres. Kommt mir ähnlich vor wie das mittlerweile
ständig zu hörende 'random'.
Das hat für mich schon einen Sinn, nämlich der Beliebigkeit bzw. des
Mangels an Zusammenhang.
Uwe Borchert
2024-10-13 00:35:57 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Thomas Schade
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich vermute Letzteres. Kommt mir ähnlich vor wie das mittlerweile
ständig zu hörende 'random'.
Zufällig (ausgewählt, vorgefunden, vorbei gekommen), willkürlich …
Soifz

MfG

Uwe Borchert
wolfgang s
2024-10-12 23:14:36 UTC
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Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Klingt ziemlich random, und ein bisschen cringe.
--
Currently listening:


http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Uwe Borchert
2024-10-13 00:32:52 UTC
Permalink
Hallo,
Eben beim Vorbeigehen an einem jungen Pärchen aufgeschnappt: "Das
waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Bedeutung? Sie kennen die deutschen Wort typischerweise und/oder
grundsätzlich nicht, für was das Wort steht? Oder sie wollten auf
woke-weltbürgerlich-progressiv machen und den Hohlraum im Geschwätz
damit füllen?

MfG

Uwe Borchert
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 12:09:04 UTC
Permalink
Post by Uwe Borchert
Eben beim Vorbeigehen an einem jungen Pärchen aufgeschnappt: "Das
waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Bedeutung? Sie kennen die deutschen Wort typischerweise und/oder
grundsätzlich nicht, für was das Wort steht? Oder sie wollten auf
woke-weltbürgerlich-progressiv machen und den Hohlraum im Geschwätz
damit füllen?
Oder sie beschäftigen asich so oft mit English, dass englische Wörter
automatisch auftauchen?
--
Bertel
Kolt, Denmark
Christina Kunze
2024-10-13 14:52:53 UTC
Permalink
Post by Uwe Borchert
Hallo,
Eben beim Vorbeigehen an einem jungen Pärchen aufgeschnappt: "Das
waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Bedeutung? Sie kennen die deutschen Wort typischerweise und/oder
grundsätzlich nicht, für was das Wort steht? Oder sie wollten auf
woke-weltbürgerlich-progressiv machen und den Hohlraum im Geschwätz
damit füllen?
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch, deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).

chr
wolfgang s
2024-10-13 14:59:43 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch, deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen.
Es gibt in Berlin Milieus, wo ausschließlich oder überwiegend Englisch
gesprochen wird. Meinste diese Form von Denglisch sei dadurch
entstanden?
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 15:49:28 UTC
Permalink
Post by wolfgang s
Post by Christina Kunze
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch, deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen.
Es gibt in Berlin Milieus, wo ausschließlich oder überwiegend Englisch
gesprochen wird. Meinste diese Form von Denglisch sei dadurch
entstanden?
Denglisch gab es schon als der erste Deutsche Englisch gelernt hat.
Mischsprache hört man überal, wo Menschen zwei (oder mehr) Sprachen
sprechen.
--
Bertel
Kolt, Denmark
wolfgang s
2024-10-13 16:35:29 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Denglisch gab es schon als der erste Deutsche Englisch gelernt hat.
Janeee ... Denglisch bedeutet IMHO Deutsch mit extrem vielen
Anglizismen, die vor allem aus Mode/Trend-Gründen eingestreut werden.
Es gab schon mehrere Denglisch-Wellen im tiefsten 20. Jahrhundert. Die
in diesem Thread genannten Anglizismen sind Teil einer neuen
Denglisch-Welle, die vor allem in der GenZ verwurzelt ist, und die
dadurch auffällt, dass besonders Adverbien anglisiert werden.
Post by Bertel Lund Hansen
Mischsprache hört man überal, wo Menschen zwei (oder mehr) Sprachen
sprechen.
Du meinst, Denglisch sei eine Art Kreolsprache? Nein das glaube ich
nicht. Gerade englische Muttersprachler mit deutschen Sprachkenntnissen
sind von Denglisch oft verwundert. Ich hatte mal einen amerikanischen
Kollegen, der Deutsch studiert hatte und hier als Übersetzer arbeitete.
Der konnte das ultra-denglische Jil-Sander-Zitat kaum von 1996 fassen.
*)

*) https://de.wikiquote.org/wiki/Jil_Sander
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen?
Bisher hat sich niemand im Thread ablehnend geäußert.
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
wolfgang s
2024-10-13 16:44:57 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Denglisch gab es schon als der erste Deutsche Englisch gelernt hat.
Janeee ... Denglisch bedeutet IMHO Deutsch mit extrem vielen
Anglizismen, die vor allem aus Mode/Trend-Gründen eingestreut werden,
vielleicht vergleichbar mit den extrem vielen Gallizismen im Deutsch
des 18. Jahrhunderts.

Es gab schon mehrere Denglisch-Wellen durch das gesamte 20.
Jahrhundert. Die in diesem Thread genannten Anglizismen sind Teil einer
neuen Denglisch-Welle, die vor allem in der GenZ verwurzelt ist, und
die dadurch auffällt, dass besonders Adverbien anglisiert werden.
Post by Bertel Lund Hansen
Mischsprache hört man überall, wo Menschen zwei (oder mehr) Sprachen
sprechen.
Du meinst, Denglisch sei eine Art Kreolsprache? Nein das glaube ich
nicht. Gerade englische Muttersprachler mit guten Deutschkenntnissen
sind von Denglisch oft verwundert. Ich hatte mal einen amerikanischen
Kollegen, der Deutsch studiert hatte und hier als Übersetzer arbeitete.
Der konnte das ultra-denglische Jil-Sander-Zitat von 1996 kaum fassen.
*)

*) https://de.wikiquote.org/wiki/Jil_Sander

Der gleiche Kollege hat auch von seinen Problemen erzählt, Denglisch
aus Konzern-internen Papieren in idiomatisch korrektes Amerikanisch zu
übertragen. Die im hiesigen Marketing-Jargon üblichen Anglizismen sind
nämlich kein korrektes Englisch und werden von Muttersprachlern oft
nicht verstanden.
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen?
Bisher hat sich niemand im Thread ablehnend geäußert.
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 17:37:37 UTC
Permalink
Post by wolfgang s
Post by Bertel Lund Hansen
Denglisch gab es schon als der erste Deutsche Englisch gelernt hat.
Janeee ... Denglisch bedeutet IMHO Deutsch mit extrem vielen
Anglizismen, die vor allem aus Mode/Trend-Gründen eingestreut werden,
vielleicht vergleichbar mit den extrem vielen Gallizismen im Deutsch
des 18. Jahrhunderts.
Ich dachte nur darauf, das man ab und zu ein englisches Wort aus
Verwirrung, Müdigkeit oder ähnliches einführt.
Post by wolfgang s
Post by Bertel Lund Hansen
Mischsprache hört man überall, wo Menschen zwei (oder mehr) Sprachen
sprechen.
Du meinst, Denglisch sei eine Art Kreolsprache?
Nein.
Post by wolfgang s
sind von Denglisch oft verwundert. Ich hatte mal einen amerikanischen
Kollegen, der Deutsch studiert hatte und hier als Übersetzer arbeitete.
Der konnte das ultra-denglische Jil-Sander-Zitat von 1996 kaum fassen.
*)
*) https://de.wikiquote.org/wiki/Jil_Sander
Ich auch nicht.
--
Bertel
Kolt, Denmark
Christina Kunze
2024-10-14 04:19:19 UTC
Permalink
Post by wolfgang s
Post by Christina Kunze
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch, deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen.
Es gibt in Berlin Milieus, wo ausschließlich oder überwiegend Englisch
gesprochen wird. Meinste diese Form von Denglisch sei dadurch
entstanden?
Nein, das glaube ich nicht. Junge Menschen sind viel im Internet
unterwegs, dort konsumieren sie sehr - zumindest die in meinem Umfeld -
sehr viele englischsprachige Dinge. Wenn man nicht aufpasst, färbt das
auf die Sprache ab. Und wenn es dann auch noch alle krass finden, bildet
sich sowas.

Auch Erwachsene lassen sich ja von Sprachmoden gern beeinflussen. ICh
beobachte das älteren Verwandtendie eigentlich immer sehr ordentlich und
korrekt sprechen, aber nicht besonders auf Sprachliches achten. Sie
können nur sehr rudimentär Englisch und lesen/sehen keine
englischsprachigen Dinge, trotzdem haben sie irgendwann angefangen "in +
Jahreszahl" zu sagen.

chr
Hartmut Kraus
2024-10-14 06:27:54 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by wolfgang s
Post by Christina Kunze
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch, deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen.
Es gibt in Berlin Milieus, wo ausschließlich oder überwiegend Englisch
gesprochen wird. Meinste diese Form von Denglisch sei dadurch
entstanden?
Nein, das glaube ich nicht. Junge Menschen sind viel im Internet
unterwegs, dort konsumieren sie sehr - zumindest die in meinem Umfeld -
sehr viele englischsprachige Dinge. Wenn man nicht aufpasst, färbt das
auf die Sprache ab. Und wenn es dann auch noch alle krass finden, bildet
sich sowas.
Auch Erwachsene lassen sich ja von Sprachmoden gern beeinflussen. ICh
beobachte das älteren Verwandtendie eigentlich immer sehr ordentlich und
korrekt sprechen, aber nicht besonders auf Sprachliches achten. Sie
können nur sehr rudimentär Englisch und lesen/sehen keine
englischsprachigen Dinge, trotzdem haben sie irgendwann angefangen "in +
Jahreszahl" zu sagen.
Och, das ist auch nichts Neues. Das habe ich zum ersten Mal in ;) 1992
gehört. Von einem jungen Mann.
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Diedrich Ehlerding
2024-10-13 15:10:39 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).
^^^^^^
Ist dir kein deutscher Ausdruck eingefallen, oder findest du es "cooler"
einfach cooler?
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Diedrich Ehlerding
2024-10-13 15:12:18 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).
^^^^^^
Ist dir kein deutscher Ausdruck eingefallen, oder findest du "cooler"
einfach cooler?
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Ulf_Kutzner
2024-10-13 15:27:58 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Christina Kunze
deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).
^^^^^^
Ist dir kein deutscher Ausdruck eingefallen, oder findest du "cooler"
einfach cooler?
Keinen Gedanken daran verschwendet, daß
Christina die Sicht der Verwender des
anderen Anglizismus darstellen wollte, Didi?
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 15:49:58 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Christina Kunze
deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).
^^^^^^
Ist dir kein deutscher Ausdruck eingefallen, oder findest du "cooler"
einfach cooler?
Warum muss man immer Ironie explizit erklären?
--
Bertel
Kolt, Denmark
wolfgang s
2024-10-13 16:31:14 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Warum muss man immer Ironie explizit erklären?
Weil Ironie in Deutschland oft nicht verstanden wird.
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 17:32:44 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Bertel Lund Hansen
Warum muss man immer Ironie explizit erklären?
Weil Ironie in Deutschland oft nicht verstanden wird.
Das habe ich übrigens vorher gehört - von Dänen, die peinliche
Situationen erlebt haben.

Es gibt andere Kulturverschiedenheiten. Ein Mitstudent hatte lange als
Ingeniör in Deutschland gearbeitet. Er benahm sich, wie es in Dänemark
völlig üblich ist. Das heisst, das er mit seinen Untergebenen
kameratlich war, und er fragte sie oft um etwas, weil er in der Firma
neu war. Das führte dazu, das sie ihn almählich respektlos behandelte,
und zuletzt war die Firma dazu gezwungen, zwei tüchtige Mitarbeiter zu
entlassen.

Das geschah vor 2000. Ob es heute anders sein würde, weiss ich nicht.
--
Bertel
Kolt, Denmark
Hartmut Kraus
2024-10-14 06:30:56 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by wolfgang s
Post by Bertel Lund Hansen
Warum muss man immer Ironie explizit erklären?
Weil Ironie in Deutschland oft nicht verstanden wird.
Das habe ich übrigens vorher gehört - von Dänen, die peinliche
Situationen erlebt haben.
Es gibt andere Kulturverschiedenheiten. Ein Mitstudent hatte lange als
Ingeniör in Deutschland gearbeitet. Er benahm sich, wie es in Dänemark
völlig üblich ist. Das heisst, das er mit seinen Untergebenen
kameratlich war, und er fragte sie oft um etwas, weil er in der Firma
neu war. Das führte dazu, das sie ihn almählich respektlos behandelte,
und zuletzt war die Firma dazu gezwungen, zwei tüchtige Mitarbeiter zu
entlassen.
Aus welchem Grund?
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Bertel Lund Hansen
2024-10-14 07:04:13 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Bertel Lund Hansen
Es gibt andere Kulturverschiedenheiten. Ein Mitstudent hatte lange als
Ingeniör in Deutschland gearbeitet. Er benahm sich, wie es in Dänemark
völlig üblich ist. Das heisst, das er mit seinen Untergebenen
kameratlich war, und er fragte sie oft um etwas, weil er in der Firma
neu war. Das führte dazu, das sie ihn almählich respektlos behandelte,
und zuletzt war die Firma dazu gezwungen, zwei tüchtige Mitarbeiter zu
entlassen.
Aus welchem Grund?
Es waren die zwei Mitarbeiter, die respektlos waren.
--
Bertel
Kolt, Denmark
Hartmut Kraus
2024-10-14 07:12:24 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Hartmut Kraus
Post by Bertel Lund Hansen
Es gibt andere Kulturverschiedenheiten. Ein Mitstudent hatte lange als
Ingeniör in Deutschland gearbeitet. Er benahm sich, wie es in Dänemark
völlig üblich ist. Das heisst, das er mit seinen Untergebenen
kameratlich war, und er fragte sie oft um etwas, weil er in der Firma
neu war. Das führte dazu, das sie ihn almählich respektlos behandelte,
und zuletzt war die Firma dazu gezwungen, zwei tüchtige Mitarbeiter zu
entlassen.
Aus welchem Grund?
Es waren die zwei Mitarbeiter, die respektlos waren.
Das ist doch kein Entlassungsgrund.
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Christina Kunze
2024-10-14 04:20:48 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Christina Kunze
deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).
^^^^^^
Ist dir kein deutscher Ausdruck eingefallen, oder findest du "cooler"
einfach cooler?
Ich fand, es passte in den Kontext.

chr
Hartmut Kraus
2024-10-14 06:31:56 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
  deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).
                       ^^^^^^
Ist dir kein deutscher Ausdruck eingefallen, oder findest du  "cooler"
einfach cooler?
Ich fand, es passte in den Kontext.
Stimmt, das ist gar nicht mal so uncool. ;)
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Ulf_Kutzner
2024-10-13 15:09:08 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Uwe Borchert
Eben beim Vorbeigehen an einem jungen Pärchen aufgeschnappt: "Das
waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Bedeutung? Sie kennen die deutschen Wort typischerweise und/oder
grundsätzlich nicht, für was das Wort steht? Oder sie wollten auf
woke-weltbürgerlich-progressiv machen und den Hohlraum im Geschwätz
damit füllen?
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch, deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen. Dann fallen ihnen die richtigen Ausdrücke nicht ein
Es sind wohl häufiger solche, die hier zur Schule gegangen sind.
Post by Christina Kunze
(oder sie finden es cooler, sie auf Englisch zu sagen).
Das war dann die letzte Frage von Borchert,
als Antwort formuliert.
Peter J. Holzer
2024-10-13 16:07:02 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Post by Uwe Borchert
Eben beim Vorbeigehen an einem jungen Pärchen aufgeschnappt: "Das
waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Bedeutung? Sie kennen die deutschen Wort typischerweise und/oder
grundsätzlich nicht, für was das Wort steht? Oder sie wollten auf
woke-weltbürgerlich-progressiv machen und den Hohlraum im Geschwätz
damit füllen?
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch,
Möglich, aber das "gahz überwiegend" würde ich eher durch "viel"
ersetzen.
Post by Christina Kunze
deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen.
Das hingegen halte ich für unwahrscheinlich. Die meisten dürften wohl
deutsche Muttersprachler sein, und und die eigene Muttersprache muss man
nicht übersetzen, in der denkt man[1]. Häufig ist wohl hingegen Code
Switching, also das Hin- und Herschalten zwischen zwei (oder mehr)
Sprachen, die man gut beherrscht. Das kann einen Gesprächsabschnitt
betreffen, aber auch nur Halbsätze oder einzelne Wörter. Das passiert
ganz unbewusst, weil man einfach das ausspricht, was einem in den Sinn
kommt, und sich keine Gedanken über die Formulierung macht. Ich kann mir
vorstellen, dass das eine Quelle für englische Wörter oder Phrasen im
Deutschen ist. Wenn jemand zum dritten Mal "basically" gesagt hat, ist
es zur Gewohnheit geworden, und dann übernehmen es andere aus der
gleichen sozialen Gruppe, etc.

hp

[1] Anscheinend liegt die Grenze, an der man beginnt, in einer Sprache
zu denken, ungefähr zwischen Sprachniveau B1 und B2.
Ulf_Kutzner
2024-10-13 16:28:15 UTC
Permalink
Post by Peter J. Holzer
Post by Christina Kunze
Post by Uwe Borchert
Eben beim Vorbeigehen an einem jungen Pärchen aufgeschnappt: "Das
waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Bedeutung? Sie kennen die deutschen Wort typischerweise und/oder
grundsätzlich nicht, für was das Wort steht? Oder sie wollten auf
woke-weltbürgerlich-progressiv machen und den Hohlraum im Geschwätz
damit füllen?
Etwas weniger böswillig vielleicht: Sie hören (und sprechen) ganz
überwiegend Englisch,
Möglich, aber das "gahz überwiegend" würde ich eher durch "viel"
ersetzen.
Post by Christina Kunze
deshalb sprechen sie Deutsch, indem sie englische
Sätze übersetzen.
Das hingegen halte ich für unwahrscheinlich. Die meisten dürften wohl
deutsche Muttersprachler sein, und und die eigene Muttersprache muss man
nicht übersetzen, in der denkt man[1]. Häufig ist wohl hingegen Code
Switching, also das Hin- und Herschalten zwischen zwei (oder mehr)
Sprachen, die man gut beherrscht. Das kann einen Gesprächsabschnitt
betreffen, aber auch nur Halbsätze oder einzelne Wörter. Das passiert
ganz unbewusst, weil man einfach das ausspricht, was einem in den Sinn
kommt, und sich keine Gedanken über die Formulierung macht.
Das geht bis hin zu Halbwörtern.

Am Küchentisch oder im Bus kann man wunderbar
kunterbunte Sätze bauen; ist für mich auch nicht
schlimm, solange man es beim Schreiben auseinanderhält.
Post by Peter J. Holzer
[1] Anscheinend liegt die Grenze, an der man beginnt, in einer Sprache
zu denken, ungefähr zwischen Sprachniveau B1 und B2.
Wenn man in einer Fremdsprache träumt,
hat man den Punkt im Zweifel geschafft.

Gruß, ULF
Manfred Hoß
2024-10-13 17:01:30 UTC
Permalink
Post by Ulf_Kutzner
Post by Peter J. Holzer
[1] Anscheinend liegt die Grenze, an der man beginnt, in einer Sprache
zu denken, ungefähr zwischen Sprachniveau B1 und B2.
Wenn man in einer Fremdsprache träumt,
hat man den Punkt im Zweifel geschafft.
Am Ende eines halbjährigen USA-Aufenthalts hatte ich einen Traum, bei dem
sogar Temperaturen in Grad Fahrenheit vorkamen.

Gruß
Manfred.
Christina Kunze
2024-10-14 04:24:56 UTC
Permalink
Post by Ulf_Kutzner
Post by Peter J. Holzer
[1] Anscheinend liegt die Grenze, an der man beginnt, in einer Sprache
    zu denken, ungefähr zwischen Sprachniveau B1 und B2.
Meine Erfahrung ist, dass man im fremdsprachlichen Umfeld schon vorher
anfängt, einzelne Wörter einzubauen, weil man sie einfach immer so
sieht/hört.
Post by Ulf_Kutzner
Wenn man in einer Fremdsprache träumt,
hat man den Punkt im Zweifel geschafft.
Ich finde auch ein Anzeichen, wenn ich in einer Sprache Preise
zusammenrechne und was spontan zuerst kommt, wenn ich nach der Uhrzeit
gefragt werde.

chr
Hartmut Kraus
2024-10-14 06:45:31 UTC
Permalink
und die eigene Muttersprache muss man nicht übersetzen, in der denkt man.
Nicht immer. Kleine Anekdote aus meinem Grundstudium (schon etwas länger
her): ;) In einem Seminar sollten wir irgend eine Aufgabe in irgend
einer Programmiersprache formulieren. Der Dozent fragte mich nach einem
Blick auf mein Geschreibsel: "Sie denken gleich in der
Programmiersprache?" Weiß nun nicht, ob der das gut oder schlecht fand. ;)
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Hartmut Kraus
2024-10-14 06:47:31 UTC
Permalink
in der [eigenen Muttersprache] denkt man.
Nicht immer. Kleine Anekdote aus meinem Grundstudium (schon etwas länger
her ;) ): In einem Seminar sollten wir irgend eine Aufgabe in irgend
einer Programmiersprache formulieren. Der Dozent fragte mich nach einem
Blick auf mein Geschreibsel: "Sie denken gleich in der
Programmiersprache?" Weiß nun nicht, ob der das gut oder schlecht fand. ;)
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Marc Haber
2024-10-13 08:55:43 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Das ist etwas, was man auf Deutsch halt nicht einfach mit derselben
Bedeutung formulieren kann. Wer viel Englisch spricht, dem wird sowas
unweigerlich passieren. Übrigens in beiden Richtungen, es gibt auch
Dinge die man auf Englisch nicht so treffend formulieren kann wie auf
Deutsch.

Deutsch ist super für juristische Sachverhalte, Englisch für
technische. Wer einmal einen englischsprachigen Vertrag gelesen hat
oder auf Deutsch gecschriebene technische Dokumentation, weiß das.

Grüße
Marc
--
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Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 6224 1600402
wolfgang s
2024-10-13 09:32:01 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Das ist etwas, was man auf Deutsch halt nicht einfach mit derselben
Bedeutung formulieren kann.
Man kann in jeder Sprache alles formulieren. Das obige Zitat ist
außerdem kein Englisch, sondern Deutsch mit einem englischen Fremdwort.

Diese Füllwörter wie "basically", "random" usw sind Jargon/Slang eines
bestimmten Milieus, und ihre Funktion ist Zugehörigkeit signalisieren.
Man kann sie alle durch sinngleiche deutsche Vokabeln ersetzen. Im
obigen Zitat "im Prinzip" oder "vereinfacht gesagt". Aber das gälte in
dem Milieu als cringe.

Anglizismen als Trendiness-Marker sind bekanntlich kein neues Phänomen.
Beispiel aus den 90ern: Der Marketing-Begriff "Flatrate" ist genau
synonym zum altbackenen "Pauschaltarif", aber das transportiert eben
nicht die beabsichtigte Freshness. Aus der gleichen Ära der bekannte
Gil-Sander-Text "Der problembewusste Mensch von heute kann diese
refined Qualitäten mit Spirit eben auch appreciaten".

Es gibt davon unabhängig natürlich Anglizismen, für die es kein
eingebürgertes deutsches Synonym gibt.
Post by Marc Haber
Wer viel Englisch spricht, dem wird sowas unweigerlich passieren.
Dieser Slang korreliert nicht mit guten Englischkenntnissen.
Post by Marc Haber
Übrigens in beiden Richtungen, es gibt auch
Dinge die man auf Englisch nicht so treffend formulieren kann wie auf
Deutsch.
Man kann in jeder Sprache alles formulieren.
--
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http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Helmut Richter
2024-10-13 09:52:04 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Marc Haber
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Das ist etwas, was man auf Deutsch halt nicht einfach mit derselben
Bedeutung formulieren kann.
Man kann in jeder Sprache alles formulieren. Das obige Zitat ist
außerdem kein Englisch, sondern Deutsch mit einem englischen Fremdwort.
Diese Füllwörter wie "basically", "random" usw sind Jargon/Slang eines
bestimmten Milieus, und ihre Funktion ist Zugehörigkeit signalisieren.
Man kann sie alle durch sinngleiche deutsche Vokabeln ersetzen. Im
obigen Zitat "im Prinzip" oder "vereinfacht gesagt". Aber das gälte in
dem Milieu als cringe.
Anglizismen als Trendiness-Marker sind bekanntlich kein neues Phänomen.
Beispiel aus den 90ern: Der Marketing-Begriff "Flatrate" ist genau
synonym zum altbackenen "Pauschaltarif", aber das transportiert eben
nicht die beabsichtigte Freshness. Aus der gleichen Ära der bekannte
Gil-Sander-Text "Der problembewusste Mensch von heute kann diese
refined Qualitäten mit Spirit eben auch appreciaten".
Es gibt davon unabhängig natürlich Anglizismen, für die es kein
eingebürgertes deutsches Synonym gibt.
Es gibt unabhängig von der Wortherkunft einen Trend, dass ursprünglich
gleichbedeutende Wörter im Lauf der Zeit differenziert werden, so dass sie
später überlappende, aber nicht identischen Bedeutungen oder wenigstens
Anwendungszusammenhänge haben. Und ebenso bei Fremdwörtern: Wird statt
„ausruhen“ „chillen“ oder statt „Fahrrad“ „Bike“ (jetzt mal auf die nicht
motorisierte Variante beschränkt) verwendet, dann wird es bald Leute
geben, die einem erklären, warum das keinesfalls Synonyme sind.
Post by wolfgang s
Post by Marc Haber
Übrigens in beiden Richtungen, es gibt auch
Dinge die man auf Englisch nicht so treffend formulieren kann wie auf
Deutsch.
Man kann in jeder Sprache alles formulieren.
Aber manchmal kanns mühsam sein, eine entsprechende Übersetzung zu finden.
Beispiel: das deutsche „gestalten“ schließt einen kreativen Entwurf und
eine anschließende Realisierung ein; das englische „design“ ist nur ein
Entwurf und „implement“ nur eine Realisierung. Man muss dann entweder zwei
Verben verwenden, oder eines, das nur eine Metapher ist, aber beides
einschließt wie „mould“, „form“ oder „create“. Es gibt aber nichts, was in
jedem Kontext passt.
--
Helmut Richter
Ulf_Kutzner
2024-10-13 10:08:57 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by wolfgang s
Post by Marc Haber
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Das ist etwas, was man auf Deutsch halt nicht einfach mit derselben
Bedeutung formulieren kann.
Man kann in jeder Sprache alles formulieren. Das obige Zitat ist
außerdem kein Englisch, sondern Deutsch mit einem englischen Fremdwort.
Diese Füllwörter wie "basically", "random" usw sind Jargon/Slang eines
bestimmten Milieus, und ihre Funktion ist Zugehörigkeit signalisieren.
Man kann sie alle durch sinngleiche deutsche Vokabeln ersetzen. Im
obigen Zitat "im Prinzip" oder "vereinfacht gesagt". Aber das gälte in
dem Milieu als cringe.
Anglizismen als Trendiness-Marker sind bekanntlich kein neues Phänomen.
Beispiel aus den 90ern: Der Marketing-Begriff "Flatrate" ist genau
synonym zum altbackenen "Pauschaltarif", aber das transportiert eben
nicht die beabsichtigte Freshness. Aus der gleichen Ära der bekannte
Gil-Sander-Text "Der problembewusste Mensch von heute kann diese
refined Qualitäten mit Spirit eben auch appreciaten".
Es gibt davon unabhängig natürlich Anglizismen, für die es kein
eingebürgertes deutsches Synonym gibt.
Es gibt unabhängig von der Wortherkunft einen Trend, dass ursprünglich
gleichbedeutende Wörter im Lauf der Zeit differenziert werden, so dass sie
später überlappende, aber nicht identischen Bedeutungen oder wenigstens
Anwendungszusammenhänge haben.
Schloß oder Schloß, wobei sich die ersten
Wohnschlösser aus befestigten Anlagen mit
Zugbrücke usw. entwickelt haben mögen.

Im Großruthenischen bis auf eine Betonungsverschiebung
in der dortigen Bezeichnung auch identisch.
Markus Ermert
2024-10-13 13:43:38 UTC
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Post by wolfgang s
Man kann in jeder Sprache alles formulieren.
Falsch.

Zahlreiche Sprachen haben für zahlreiche moderne Dinge nur fremdsprachige
Bezeichnungen im Angebot.

Es gibt Kulturen, die kein "Bitte" im Sinne von "please" kennen und
folglich weder ein Wort noch eine Umschreibung in ihrer Sprache vorrätig
haben.
wolfgang s
2024-10-13 13:54:32 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Man kann in jeder Sprache alles formulieren.
Falsch.
Zahlreiche Sprachen haben für zahlreiche moderne Dinge nur fremdsprachige
Bezeichnungen im Angebot.
Fremdwörter sind auch Teil der jeweiligen Sprache. Ob ein Fremdwort
importiert oder ein eigenes geprägt wird, ist kein relevanter
Unterschied.
Post by Markus Ermert
Es gibt Kulturen, die kein "Bitte" im Sinne von "please" kennen und
folglich weder ein Wort noch eine Umschreibung in ihrer Sprache vorrätig
haben.
Ob man dir das glauben darf :)
--
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http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Marc Haber
2024-10-13 15:42:26 UTC
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Post by Markus Ermert
Es gibt Kulturen, die kein "Bitte" im Sinne von "please" kennen und
folglich weder ein Wort noch eine Umschreibung in ihrer Sprache vorrätig
haben.
Klingonisch, anyone?

"What do you want?"
Marc
--
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Markus Ermert
2024-10-13 17:21:22 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Markus Ermert
Es gibt Kulturen, die kein "Bitte" im Sinne von "please" kennen und
folglich weder ein Wort noch eine Umschreibung in ihrer Sprache vorrätig
haben.
Klingonisch, anyone?
"What do you want?"
Ich biete Amharisch. Dort ergibt sich das "bitte" rein aus dem Kontext und
der Gestik. Überhaupt ist diese Sprache sehr ökonomisch und lässt häufig
semantisch Überflüssiges bei eindeutigem Kontext einfach weg, etwa den
Plural oder das Imperfekt.

Im Kastilischen gibt es natürlich "por favor", aber es klingt unterwürfiger
und formaler als das "bitte" im Deutschen, weshalb es in vielen der
Situationen, wo man anderswo "bitte" oder "please" sägte, weggelassen
wird, ohne dass das unhöflich wäre.

Für "Danke" gilt das in beiden Sprachen übrigens nicht, eher im Gegenteil.
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 15:52:06 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Man kann in jeder Sprache alles formulieren.
Falsch.
Zahlreiche Sprachen haben für zahlreiche moderne Dinge nur fremdsprachige
Bezeichnungen im Angebot.
Bedeutet das, dass man auf Dänisch nicht von Rechnern sprechen kann,
weil wir sie als "computer" bezeichnen?
--
Bertel
Kolt, Denmark
Marc Haber
2024-10-13 15:41:40 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Marc Haber
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Das ist etwas, was man auf Deutsch halt nicht einfach mit derselben
Bedeutung formulieren kann.
Man kann in jeder Sprache alles formulieren. Das obige Zitat ist
außerdem kein Englisch, sondern Deutsch mit einem englischen Fremdwort.
Diese Füllwörter wie "basically", "random" usw sind Jargon/Slang eines
bestimmten Milieus, und ihre Funktion ist Zugehörigkeit signalisieren.
Man kann sie alle durch sinngleiche deutsche Vokabeln ersetzen. Im
obigen Zitat "im Prinzip" oder "vereinfacht gesagt". Aber das gälte in
dem Milieu als cringe.
Deine Meinung. Ich sehe das anders.
--
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Ulf_Kutzner
2024-10-13 15:53:58 UTC
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Post by Marc Haber
Post by wolfgang s
Post by Marc Haber
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Das ist etwas, was man auf Deutsch halt nicht einfach mit derselben
Bedeutung formulieren kann.
Man kann in jeder Sprache alles formulieren. Das obige Zitat ist
außerdem kein Englisch, sondern Deutsch mit einem englischen Fremdwort.
Diese Füllwörter wie "basically", "random" usw sind Jargon/Slang eines
bestimmten Milieus, und ihre Funktion ist Zugehörigkeit signalisieren.
Man kann sie alle durch sinngleiche deutsche Vokabeln ersetzen. Im
obigen Zitat "im Prinzip" oder "vereinfacht gesagt". Aber das gälte in
dem Milieu als cringe.
Deine Meinung. Ich sehe das anders.
Fragt sich nur: wie?
Christian Weisgerber
2024-10-13 19:36:31 UTC
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Post by wolfgang s
Diese Füllwörter wie "basically", "random" usw sind Jargon/Slang eines
bestimmten Milieus, und ihre Funktion ist Zugehörigkeit signalisieren.
Das wird gerne einfach so behauptet, dass die Funktion von
Gruppensprache das Zeigen von Zugehörigkeit bzw. die Ausgrenzung
von Anderen sei.

Deshalb behaupte ich einfach mal, das ist falsch und verdreht Ursache
und Wirkung. Vielleicht kennt das der eine oder andere z.B. aus
lang laufenden Projekten, dass sich dort ein eigener Jargon entwickelt.
Macht das jemand zur Abgrenzung? Nein. Das entsteht einfach. Wenn
die Gruppensprache erst einmal da ist, _dann_ fallen Fremde durch
Nichtbeherrschung auf und Neuzugänge müssen sich erst einfügen.

Ich spreche Deutsch, weil das die Leute in meiner Umgebung halt
tun, und nicht, um mich von den benachbarten Franzosen abzugrenzen.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Bertel Lund Hansen
2024-10-14 05:02:43 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Ich spreche Deutsch, weil das die Leute in meiner Umgebung halt
tun, und nicht, um mich von den benachbarten Franzosen abzugrenzen.
Sehr schön!
--
Bertel
Kolt, Denmark
Marc Haber
2024-10-14 06:33:08 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Ich spreche Deutsch, weil das die Leute in meiner Umgebung halt
tun, und nicht, um mich von den benachbarten Franzosen abzugrenzen.
So mancher Elsässer sieht das exakt andersherum und spricht genau
deswegen nur französisch, obwohl er des Deutschen durchaus mächtig
wäre wenn er denn nur wollte.

Grüße
Marc
--
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Bertel Lund Hansen
2024-10-14 07:06:18 UTC
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Post by Marc Haber
Post by Christian Weisgerber
Ich spreche Deutsch, weil das die Leute in meiner Umgebung halt
tun, und nicht, um mich von den benachbarten Franzosen abzugrenzen.
So mancher Elsässer sieht das exakt andersherum und spricht genau
deswegen nur französisch, obwohl er des Deutschen durchaus mächtig
wäre wenn er denn nur wollte.
Vielleicht könnte man hier auch einige Canadier erwähnen.
--
Bertel
Kolt, Denmark
Ulf_Kutzner
2024-10-14 06:54:28 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by wolfgang s
Diese Füllwörter wie "basically", "random" usw sind Jargon/Slang eines
bestimmten Milieus, und ihre Funktion ist Zugehörigkeit signalisieren.
Das wird gerne einfach so behauptet, dass die Funktion von
Gruppensprache das Zeigen von Zugehörigkeit bzw. die Ausgrenzung
von Anderen sei.
Deshalb behaupte ich einfach mal, das ist falsch und verdreht Ursache
und Wirkung. Vielleicht kennt das der eine oder andere z.B. aus
lang laufenden Projekten, dass sich dort ein eigener Jargon entwickelt.
Macht das jemand zur Abgrenzung? Nein. Das entsteht einfach. Wenn
die Gruppensprache erst einmal da ist, _dann_ fallen Fremde durch
Nichtbeherrschung auf und Neuzugänge müssen sich erst einfügen.
Das mag in der Modebranche so sein.

Andererseits wollte diese Jil S. sich
damit besonders 'hip' geben und im Zweifel
dadurch ihr Geschäft befördern.
Post by Christian Weisgerber
Ich spreche Deutsch, weil das die Leute in meiner Umgebung halt
tun, und nicht, um mich von den benachbarten Franzosen abzugrenzen.
Früher war es sehr chic, Französisch einzuflechten.
Ulf_Kutzner
2024-10-13 09:45:55 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Das ist etwas, was man auf Deutsch halt nicht einfach mit derselben
Bedeutung formulieren kann. Wer viel Englisch spricht, dem wird sowas
unweigerlich passieren. Übrigens in beiden Richtungen, es gibt auch
Dinge die man auf Englisch nicht so treffend formulieren kann wie auf
Deutsch.
Nur ist die Zeit, daß man da neue Wörter wie hinterland
einpflegte, wohl schon länger vorbei.
Stephan Seitz
2024-10-13 12:29:18 UTC
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Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.

Stephan
--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+***@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |
Markus Ermert
2024-10-13 13:43:38 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
Stephan Seitz
2024-10-13 13:45:26 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
"Das waren echt Leute"? Was haben die erwartet? Aliens? Roboter?

Stephan
--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+***@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |
Markus Ermert
2024-10-13 13:49:15 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
"Das waren echt Leute"? Was haben die erwartet? Aliens? Roboter?
Es gibt nicht nur das "echt" der alten weißen Männer. Wie gesagt:
Verstärkende Interjektion, kein Adjektiv oder Adverb.
Ulf_Kutzner
2024-10-13 13:57:06 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Es gibt nicht nur das "echt" der alten weißen Männer.
Du scheinst nicht so recht zu Deiner
Gruppenzugehörigkeit stehen zu wollen.
Hartmut Kraus
2024-10-14 06:54:27 UTC
Permalink
Post by Ulf_Kutzner
Post by Markus Ermert
Es gibt nicht nur das "echt" der alten weißen Männer.
Du scheinst nicht so recht zu Deiner
Gruppenzugehörigkeit stehen zu wollen.
Echt jetzt? ;)
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
wolfgang s
2024-10-13 13:56:34 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
"Das waren echt Leute"? Was haben die erwartet? Aliens? Roboter?
IMHO kündigt ein vorangestelltes "basically" eine
zusammenfassende/vereinfachende Beschreibung an. Die ist im Zitat
allerdings nicht enthalten [...]
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Ulf_Kutzner
2024-10-13 13:58:27 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
"Das waren echt Leute"? Was haben die erwartet? Aliens? Roboter?
Zuhörer, die bis nach dem Komma warten können,
bevor sie Schnellschüsse ablassen?
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 15:54:58 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
Ich dachte eher "grundliegend". Aber englische Wörter stören mich nicht
- auf Deutsch, auf Dänisch oder sogar auf Englisch.

Sticks and stones may brake my bones,
but words will never hurt me.
--
Bertel
Kolt, Denmark
Aidan Kehoe
2024-10-13 17:34:04 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
Ich dachte eher "grundliegend". Aber englische Wörter stören mich nicht
- auf Deutsch, auf Dänisch oder sogar auf Englisch.
Sticks and stones may brake my bones,
but words will never hurt me.
“may break my bones.”
--
‘As I sat looking up at the Guinness ad, I could never figure out /
How your man stayed up on the surfboard after fourteen pints of stout’
(C. Moore)
Manfred Hoß
2024-10-13 16:50:49 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
Im Bairischen gibt es "fei", das ich selbst von Schwaben schon gehört habe.

Gruß
Manfred.
Ulf_Kutzner
2024-10-13 17:42:01 UTC
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Post by Manfred Hoß
Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
Im Bairischen gibt es "fei", das ich selbst von Schwaben schon gehört habe.
Dann sollte der Rest aber auch dialektal formuliert sein.
https://de.wiktionary.org/wiki/fei
Heinz Brückner
2024-10-13 19:38:18 UTC
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am Sun, 13 Oct 2024 18:50:49 +0200 schrieb Manfred Hoß
Post by Manfred Hoß
Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
Zu viel reininterpretiert. "Basically" ist schlicht ein salopper
Verstärker. Synonym wäre "echt" oder vielleicht noch "tatsächlich".
Im Bairischen gibt es "fei", das ich selbst von Schwaben schon gehört habe.
Des isch fei nix bsonders nedda.
Christina Kunze
2024-10-13 14:56:14 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
In meinem Umfeld nutzen Jugendliche "basically" anders, es würde hier
bedeuten: Die meisten von denen waren Leute, die …

chr
Thomas Schade
2024-10-13 15:35:13 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
In meinem Umfeld nutzen Jugendliche "basically" anders, es würde hier
bedeuten: Die meisten von denen waren Leute, die …
Das sind basically Leute, die sind random ziemlich lost.


Ciao
Toscha
--
Well I've searched and I've searched
To find the perfect life
A brand new car and a brand new suit
I even got me a little wife [Social Distortion]
Bertel Lund Hansen
2024-10-13 16:00:21 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Christina Kunze
In meinem Umfeld nutzen Jugendliche "basically" anders, es würde hier
bedeuten: Die meisten von denen waren Leute, die …
Das sind basically Leute, die sind random ziemlich lost.
Ein Verhältnis wundert mich stets: Maler und Musiker können nicht genug
Einfluss von fremden Kulturen bekommen. Sie werden dadurch nur tüchtiger
und interessanter.

Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
--
Bertel
Kolt, Denmark
Thomas Schade
2024-10-13 16:15:59 UTC
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Post by Bertel Lund Hansen
Post by Thomas Schade
Post by Christina Kunze
In meinem Umfeld nutzen Jugendliche "basically" anders, es würde hier
bedeuten: Die meisten von denen waren Leute, die …
Das sind basically Leute, die sind random ziemlich lost.
Ein Verhältnis wundert mich stets: Maler und Musiker können nicht genug
Einfluss von fremden Kulturen bekommen. Sie werden dadurch nur tüchtiger
und interessanter.
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen. Sie alle vergessen, dass gerade
Mitteleuropa immer ein Schmelztiegel war, ist und bleiben wird. Da
können sie die Grenzen dicht machen so viel sie wollen.


Ciao
Toscha
--
Lieber ein buntes Deutschland als eine braune Heimat.
Ulf_Kutzner
2024-10-13 16:33:30 UTC
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Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Post by Thomas Schade
Post by Christina Kunze
In meinem Umfeld nutzen Jugendliche "basically" anders, es würde hier
bedeuten: Die meisten von denen waren Leute, die …
Das sind basically Leute, die sind random ziemlich lost.
Ein Verhältnis wundert mich stets: Maler und Musiker können nicht genug
Einfluss von fremden Kulturen bekommen. Sie werden dadurch nur tüchtiger
und interessanter.
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen. Sie alle vergessen, dass gerade
Mitteleuropa immer ein Schmelztiegel war, ist und bleiben wird. Da
können sie die Grenzen dicht machen so viel sie wollen.
Solange man in Aufsätzen, Bedienungsanleitungen
und Antragsbegründungen die gültige Schriftsprache
verwendet, kann man privat mischen, wie man lustig
ist.

Bitter ist es, wenn sich dann Menschen in keiner
der Sprachen für Außenstehende über den Kiezgebrauch
hinaus sinnfällig ausdrücken können.
Thomas Schade
2024-10-13 16:47:04 UTC
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Post by Ulf_Kutzner
Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen. Sie alle vergessen, dass gerade
Mitteleuropa immer ein Schmelztiegel war, ist und bleiben wird. Da
können sie die Grenzen dicht machen so viel sie wollen.
Solange man in Aufsätzen, Bedienungsanleitungen
und Antragsbegründungen die gültige Schriftsprache
verwendet, kann man privat mischen, wie man lustig
ist.
Bitter ist es, wenn sich dann Menschen in keiner
der Sprachen für Außenstehende über den Kiezgebrauch
hinaus sinnfällig ausdrücken können.
Ja, das macht Kommunikation gern beliebig schwer. Wobei ich das nicht
auf Kiezgebrauch einschränken würde; so ziemlich jede*r dürfte über
Sprachregister verfügen, die für Außenstehende eher schwierig zu
verstehen sind.


Ciao
Toscha
--
So kiss me, I'm shitfaced
I'm soaked, I'm soiled and brown
in the trousers, she kissed me
And I only bought her one round [Dropkick Murphys]
Ulf_Kutzner
2024-10-13 17:16:17 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Ulf_Kutzner
Post by Thomas Schade
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen. Sie alle vergessen, dass gerade
Mitteleuropa immer ein Schmelztiegel war, ist und bleiben wird. Da
können sie die Grenzen dicht machen so viel sie wollen.
Solange man in Aufsätzen, Bedienungsanleitungen
und Antragsbegründungen die gültige Schriftsprache
verwendet, kann man privat mischen, wie man lustig
ist.
Bitter ist es, wenn sich dann Menschen in keiner
der Sprachen für Außenstehende über den Kiezgebrauch
hinaus sinnfällig ausdrücken können.
Ja, das macht Kommunikation gern beliebig schwer. Wobei ich das nicht
auf Kiezgebrauch einschränken würde; so ziemlich jede*r dürfte über
Sprachregister verfügen, die für Außenstehende eher schwierig zu
verstehen sind.
Schon, aber wenn das verkehrseinsprachige
Register ganz fehlt, dann wird es außerhalb
des gewohnten Kreises schwierig.
Markus Ermert
2024-10-13 17:37:17 UTC
Permalink
Post by Ulf_Kutzner
wenn das verkehrseinsprachige
Register ganz fehlt, dann wird es außerhalb
des gewohnten Kreises schwierig.
Verkehrseinsprachige Register. In welchem Behördendeutsch gibt es die denn?
Und vor allem: Welche Einsprache findet dort bei welchem Verkehr statt?
Ulf_Kutzner
2024-10-14 06:48:25 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Post by Ulf_Kutzner
wenn das verkehrseinsprachige
Register ganz fehlt, dann wird es außerhalb
des gewohnten Kreises schwierig.
Verkehrseinsprachige Register. In welchem Behördendeutsch gibt es die denn?
Sag Bescheid, wenn Du fündig wurdest.

Danke, ULF
Thomas Schade
2024-10-13 21:50:29 UTC
Permalink
Post by Ulf_Kutzner
Post by Thomas Schade
Post by Ulf_Kutzner
Bitter ist es, wenn sich dann Menschen in keiner
der Sprachen für Außenstehende über den Kiezgebrauch
hinaus sinnfällig ausdrücken können.
Ja, das macht Kommunikation gern beliebig schwer. Wobei ich das nicht
auf Kiezgebrauch einschränken würde; so ziemlich jede*r dürfte über
Sprachregister verfügen, die für Außenstehende eher schwierig zu
verstehen sind.
Schon, aber wenn das verkehrseinsprachige
Register ganz fehlt, dann wird es außerhalb
des gewohnten Kreises schwierig.
Glücklich ist, wer über Nichten anfangs 20 verfügt. Das hält jung auf
vielen Ebenen.


Ciao
Toscha
--
Der Sport ist dazu da, dass man gesünder stirbt,
und nicht dazu, dass man länger lebt. [Ludwig Prokop]
Christian Weisgerber
2024-10-13 19:23:36 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen.
Ich vermisse verbitterte Diskussionen, ob die Pizza zu Deutschland
gehört.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Sergio Gatti
2024-10-13 19:52:23 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Schade
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen.
Und noch andere übernehmen Teile von allen diesen fremden Einflüssen mit
Begeisterung. Das wäre auch seltsam, wenn ein Übersetzer und Dolmetscher
das nicht täte.
Post by Christian Weisgerber
Ich vermisse verbitterte Diskussionen, ob die Pizza zu Deutschland
gehört.
Natürlich gehört sie dazu. Man darf nur nicht so weit gehen, dass man
glaubt, Pizza wäre ein urdeutsches Gericht.
Eine junge Frau glaube das in Bezug auf Spaghetti vor 30 Jahren. Ich
nahm's nicht übel: Sie war eben jung, erst 6 Jahre alt.
Markus Ermert
2024-10-13 20:01:07 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Christian Weisgerber
Ich vermisse verbitterte Diskussionen, ob die Pizza zu Deutschland
gehört.
Natürlich gehört sie dazu. Man darf nur nicht so weit gehen, dass man
glaubt, Pizza wäre ein urdeutsches Gericht.
Es gibt bekanntlich Amerikaner, Pizza und Aschenputtel seien
US-Erfindungen.
Ulf_Kutzner
2024-10-14 06:59:42 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Es gibt bekanntlich Amerikaner, Pizza und Aschenputtel seien
US-Erfindungen.
Klar doch, das ich Dir gerne.
Bertel Lund Hansen
2024-10-14 05:09:52 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Eine junge Frau glaube das in Bezug auf Spaghetti vor 30 Jahren. Ich
nahm's nicht übel: Sie war eben jung, erst 6 Jahre alt.
Einige Erwachsene glaubten sogar diesen 'Report' von BBC auf einem
bestimmten Tag:


--
Bertel
Kolt, Denmark
Ulf_Kutzner
2024-10-14 06:58:39 UTC
Permalink
Post by Sergio Gatti
Post by Thomas Schade
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen.
Und noch andere übernehmen Teile von allen diesen fremden Einflüssen mit
Begeisterung. Das wäre auch seltsam, wenn ein Übersetzer und Dolmetscher
das nicht täte.
Deine Begeisterung ist sattsam bekannt, Gatti.
Thomas Schade
2024-10-13 21:52:57 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Schade
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen.
Ich vermisse verbitterte Diskussionen, ob die Pizza zu Deutschland
gehört.
Oder der Dönerspieß. Oder gar die Pizza Hawaii zu Italien …


Ciao
Toscha
--
I was a punk before you were a punk.
[The Tubes]
Ulf_Kutzner
2024-10-14 06:50:59 UTC
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Thomas Schade
Wer weiß das schon …? Die einen fürchten sich vor dem Einfluss fremder
Sprachen, die anderen vor dem Einfluss fremder Küchen, noch andere vor
dem Einfluss fremder Kulturen.
Ich vermisse verbitterte Diskussionen, ob die Pizza zu Deutschland
gehört.
Du mußt diesbezüglich nur eine anmaßende Eröffnung bringen.
Markus Ermert
2024-10-13 19:57:45 UTC
Permalink
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Das gilt nicht nur für Sprachen. Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene Kultur
für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten Wert halten oder
aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten. Eine wachsende Zahl
Rechtsextremer macht diese Haltung zu einem positiven Ideologieentwurf.
Gerade eben läuft auf X ein Live-Space "Indogermanen" über die völkische
Auslegung der indo-europäischen Abstammungs-, Kultur- und Sprachgeschichte.


Der Erfolg der AfD und der irrational entgleisende Hass auf alles Rot-Grüne
sind Symptome der gefährlich sich radikalisierenden Entwicklung.
Lars Gebauer
2024-10-13 20:41:18 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Das gilt nicht nur für Sprachen. Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene Kultur
für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten Wert halten oder
aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten.
Du redest von (manchen) Muslimen oder jenen, die "kulturelle Aneignung"
für so extrem verwerflich halten?
Markus Ermert
2024-10-13 21:33:10 UTC
Permalink
Post by Lars Gebauer
Post by Markus Ermert
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Das gilt nicht nur für Sprachen. Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene Kultur
für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten Wert halten oder
aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten.
Du redest von (manchen) Muslimen oder jenen, die "kulturelle Aneignung"
für so extrem verwerflich halten?
Die Beobachtung ist nicht auf bestimmte Religionen oder Regionen
beschränkt. Das Phänomen gibt es weltweit.

Falls Du freiwillig nach Deutschland zugewanderte Muslime meinst: Für sie
gilt ein Teil meiner Anmerkungen nicht, denn schon die Tatsache, dass sie
in einen christlich und atheistisch dominierten Kulturraum einwandern,
widerspricht dem genannten Reinheitsgebot.

Kennst Du Beispiele für die von Dir erwähnten Muslime, die "kulturelle
Aneignung für so extrem verwerflich halten"? Weiß nicht, wen und was Du
damit meinen könntest, hilf mir auf die Sprünge.
wolfgang s
2024-10-14 03:20:40 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Post by Lars Gebauer
Du redest von (manchen) Muslimen oder jenen, die "kulturelle
Aneignung" für so extrem verwerflich halten?
Die Beobachtung ist nicht auf bestimmte Religionen oder Regionen
beschränkt. Das Phänomen gibt es weltweit.
Auch unter Ökoschwaben
--
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Lars Gebauer
2024-10-14 06:57:31 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Post by Lars Gebauer
Post by Markus Ermert
Post by Bertel Lund Hansen
Warum fürchten so viele Menschen den Einfluss von fremden Sprachen? Es
gibt auf der Erde fast keine 'reine' Sprache - und wenn, kann man damit
nur begrenzte Sachen erklären.
Das gilt nicht nur für Sprachen. Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene Kultur
für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten Wert halten oder
aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten.
Du redest von (manchen) Muslimen oder jenen, die "kulturelle Aneignung"
für so extrem verwerflich halten?
Die Beobachtung ist nicht auf bestimmte Religionen oder Regionen
beschränkt. Das Phänomen gibt es weltweit.
Falls Du freiwillig nach Deutschland zugewanderte Muslime meinst: Für sie
gilt ein Teil meiner Anmerkungen nicht, denn schon die Tatsache, dass sie
in einen christlich und atheistisch dominierten Kulturraum einwandern,
widerspricht dem genannten Reinheitsgebot.
Es gibt in D keine Salafisten in verschiedenen Schattierungen? Auch
keine Milieus, in denen "Ehrenmorde" tatsächlich als ehrenhaft gelten?
Ebenso keine Moscheen, in denen sog. Hassprediger ihr Unwesen treiben?

Wie schön, daß nur weltoffene und tolerante Muslime nach D kommen.
Post by Markus Ermert
Kennst Du Beispiele für die von Dir erwähnten Muslime, die "kulturelle
Aneignung für so extrem verwerflich halten"?
Nein.
Post by Markus Ermert
Weiß nicht, wen und was Du
damit meinen könntest, hilf mir auf die Sprünge.
Gerne. Ich schrieb gar nichts von "Muslimen, die kulturelle Aneignung
für so extrem verwerflich halten". Die hast Du Dir gerade ausgedacht und
wenn Du dafür Beispiele brauchst, dann mußt Du Dir die schon selber suchen.

Aber was ist bspw. mit jenen Leuten, die ein paar alten Frauen einer
Senioren Tanz- und Singegruppe das Tragen von Sombreros untersagen
wollen? Eben wegen jener kulturellen Aneignung? Oder die keine Kinder in
Indianerkostümen zum Fasching in der Kita sehen wollen?

Ich weiß nicht, was das für Leute sind. Aber ich glaube nicht, daß es
sich bei diesen Leuten um Muslime handelt.
--
"Journalisten informieren, worüber die Bevölkerung informiert werden soll."
--re:publica24
Niemand hat gelacht.
wolfgang s
2024-10-14 03:19:25 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Der Erfolg der AfD und der irrational entgleisende Hass auf alles
Rot-Grüne sind Symptome der gefährlich sich radikalisierenden
Entwicklung.
Ich biete andere Gründe



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http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
wolfgang s
2024-10-14 03:46:36 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene
Kultur für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten Wert
halten oder aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten. Eine
wachsende Zahl Rechtsextremer macht diese Haltung zu einem positiven
Ideologieentwurf.
Identity Politics und Ökoschwaben sind rechtsextrem, meine Rede seit 45.
--
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http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Manfred Hoß
2024-10-14 05:04:41 UTC
Permalink
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene
Kultur für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten Wert
halten oder aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten. Eine
wachsende Zahl Rechtsextremer macht diese Haltung zu einem positiven
Ideologieentwurf.
Identity Politics und Ökoschwaben sind rechtsextrem, meine Rede seit 45.
Wie viel ist deine Aussage ohne das Wort "Nazi" wert? 1.800,00 EUR?
Weniger? Mehr?
https://www.br.de/nachrichten/meldung/gleichsetzung-von-gruenen-und-nationalsozialisten-ist-laut-urteil-volksverhetzung,3006c2fe5

Gruß
Manfred.
wolfgang s
2024-10-14 05:26:08 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene
Kultur für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten
Wert halten oder aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten.
Eine wachsende Zahl Rechtsextremer macht diese Haltung zu einem
positiven Ideologieentwurf.
Identity Politics und Ökoschwaben sind rechtsextrem, meine Rede seit 45.
Wie viel ist deine Aussage ohne das Wort "Nazi" wert? 1.800,00 EUR?
Weniger? Mehr?
https://www.br.de/nachrichten/meldung/gleichsetzung-von-gruenen-und-nati
onalsozialisten-ist-laut-urteil-volksverhetzung,3006c2fe5
"Dadurch werde die Bevölkerung aggressiv emotionalisiert und eine
Handlungsbereitschaft zu einem Kampf gegen die Partei geweckt."

Ja was denn sonst? Wenn es verboten ist "Handlungsbereitschaft zu einem
Kampf gegen eine Partei" zu wecken, dann ist jegliche Kritik an dieser
Partei verboten. Aber nur an dieser einen, andere darf man Nazis nennen.

Stammt der Richter aus der Ostzone?
--
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http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Markus Ermert
2024-10-14 06:19:42 UTC
Permalink
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
https://www.br.de/nachrichten/meldung/gleichsetzung-von-gruenen-und-nati
onalsozialisten-ist-laut-urteil-volksverhetzung,3006c2fe5
"Dadurch werde die Bevölkerung aggressiv emotionalisiert und eine
Handlungsbereitschaft zu einem Kampf gegen die Partei geweckt."
Ja was denn sonst? Wenn es verboten ist "Handlungsbereitschaft zu einem
Kampf gegen eine Partei" zu wecken, dann ist jegliche Kritik an dieser
Partei verboten.
Ich stimme Deiner Kritik zu. Ebenso wie das Compact-Verbot und der RT-Bann
sind das für eine liberale Demokratie bedenkliche Entscheidungen. Aber
warten wir mal auf die zweite Instanz
Post by wolfgang s
Aber nur an dieser einen, andere darf man Nazis nennen.
Was aber Deine Nazi-Gleichsetzung nicht weniger peinlich und falsch macht.
Sie stimmt aus unzähligen Gründen nicht, die Dir ja bereits vielfach
dargelegt wurden. Aber Dein Bauchgefühl ist stärker.
wolfgang s
2024-10-14 06:29:36 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Aber nur an dieser einen, andere darf man Nazis nennen.
Was aber Deine Nazi-Gleichsetzung nicht weniger peinlich und falsch macht.
Hab ich nicht, das hat mir Manfred Hoß in den Mund gelegt. Ich habe
geschrieben

"Identity Politics und Ökoschwaben sind rechtsextrem."
Post by Markus Ermert
Sie stimmt aus unzähligen Gründen nicht, die Dir ja bereits vielfach
dargelegt wurden.
Nicht wirklich. Identitätspolitik bezieht sich auf Nation, Rasse,
Geschlecht und sowas, und ist da immer sehr ausschließend - also nach
deiner eigenen Defintion rechtsextrem. Es gibt sie in zwei
verschiedenen Lackierungen, aber die vermeintlich "linke" Version davon
ist inhaltlich ununterscheidbar von der "rechten", folglich auch rechts.
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Markus Ermert
2024-10-14 06:24:06 UTC
Permalink
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Es gibt Menschen, die kulturelle
Vermischung für schändlich halten, unter anderem weil sie die eigene
Kultur für überlegen halten, ihre Reinhaltung für einen absoluten Wert
halten oder aus anderen Gründen Fremdes ablehnen oder fürchten. Eine
wachsende Zahl Rechtsextremer macht diese Haltung zu einem positiven
Ideologieentwurf.
Identity Politics und Ökoschwaben sind rechtsextrem, meine Rede seit 45.
Identitätspolitik ist rechtsextrem anschlussfähig, bin da kein Freund von.
Auf Ökoschwaben trifft Dein Vergleich nicht zu, die sind vielleicht spießig
und missionseifrig, aber im Grundsatz multikulturell und mehrsprachig.
wolfgang s
2024-10-14 06:31:26 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Auf Ökoschwaben trifft Dein Vergleich nicht zu, die sind
vielleicht spießig und missionseifrig,
intolerant gegenüber anderen Meinungen, zensurfreudig, undemokratisch
Post by Markus Ermert
aber im Grundsatz multikulturell und mehrsprachig.
kriegsfreudig, arbeitnehmerfeindlich, neoliberal

Das ist alles rechte Politik.
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
wolfgang s
2024-10-14 06:35:35 UTC
Permalink
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Aber nur an dieser einen, andere darf man Nazis nennen.
Was aber Deine Nazi-Gleichsetzung nicht weniger peinlich und falsch
macht.
Hab ich nicht, das hat mir Manfred Hoß in den Mund gelegt. Von
Nazi-Gleichsetzungen halte ich nicht viel, sie stimmen in 999 von 1000
Fällen nicht.

Ich habe geschrieben

"Identity Politics und Ökoschwaben sind rechtsextrem."
Post by Markus Ermert
Sie stimmt aus unzähligen Gründen nicht, die Dir ja bereits vielfach
dargelegt wurden.
Nicht wirklich. Identitätspolitik bezieht sich auf Nation, Rasse,
Geschlecht und sowas, und ist da immer sehr ausschließend - also nach
deiner eigenen Defintion rechtsextrem. Es gibt sie in zwei verschiedenen
Lackierungen, aber die vermeintlich "linke" Version davon ist inhaltlich
ununterscheidbar von der "rechten", folglich auch rechts.
Post by Markus Ermert
Auf Ökoschwaben trifft Dein Vergleich nicht zu, die sind
vielleicht spießig und missionseifrig,
intolerant gegenüber anderen Meinungen, zensurfreudig, undemokratisch
Post by Markus Ermert
aber im Grundsatz multikulturell und mehrsprachig.
kriegsfreudig, arbeitnehmerfeindlich, neoliberal

Das ist alles rechte Politik.
--
Currently listening: http://youtu.be/xlO1w_8QiBk

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Ulf_Kutzner
2024-10-13 15:52:55 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Christina Kunze
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
"Das waren basically Leute, die..."
Was hat das englische Wort hier zu bedeuten? Oder ist es ein bloßes
Füllwort?
Ich würde den Satz eher negativ verstehen. Das sind nur einfache
Leute, die stehen irgendwie unter uns.
In meinem Umfeld nutzen Jugendliche "basically" anders, es würde hier
bedeuten: Die meisten von denen waren Leute, die …
Das sind basically Leute, die sind random ziemlich lost.
Vgl.
https://www.reddit.com/r/de/comments/6jmunm/cowabunga_werte_mitjugendliche/
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