Discussion:
Fremdwort für "das Gehör betreffend"
(zu alt für eine Antwort)
Peter Muthesius
2005-01-31 01:38:58 UTC
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Hallo NG,

ich kenne Worte wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen betreffend".
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören meint. "audioell"
gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google zeigt mir 1-8 von ca. 15.)

Wie dem auch sei, ich finde "audioell" doof. Hat jemand einen besseren
Vorschlag?

Danke - Peter
--
Für Privat-Email bitte Betreff mit "Usenet-Reh" beginnen lassen.
--
"Ein Mokka-Trüffel-Parfait mit einem Zitronencreme-Bällchen."
Sebastian Koppehel
2005-01-31 01:50:12 UTC
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Post by Peter Muthesius
ich kenne Worte wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen betreffend".
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören meint. "audioell"
gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google zeigt mir 1-8 von ca. 15.)
Wie dem auch sei, ich finde "audioell" doof. Hat jemand einen besseren
Vorschlag?
Auditiv.

- Sebastian
Peter Muthesius
2005-01-31 11:07:51 UTC
Permalink
Post by Sebastian Koppehel
Auditiv.
Danke fürs von der Zunge schubsen.

Ciao - Peter
Klaus Scholl
2005-01-31 01:55:46 UTC
Permalink
Post by Peter Muthesius
Hallo NG,
ich kenne Worte wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen betreffend".
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören meint. "audioell"
gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google zeigt mir 1-8 von ca. 15.)
Wie dem auch sei, ich finde "audioell" doof. Hat jemand einen besseren
Vorschlag?
Danke - Peter
Das ist mir schon aufgefallen.
Es gibt anscheinend kein deutsches Wort für "audioell".
Das Deutsche hat mit
der Bilden von neuen Adjektiven im allgemeinen die
großen Probleme. Man könnte fast jedes Fremdwort
verdeutschen (Hauptwort), die zugehörigen Adjektive jedoch
klingen meist sehr hölzern: soll man -ig oder -lich oder gar -isch
anhängen? Daß es dennoch geht zeigt das "händisch" für "manuell".

Gruß vom Klaus.
Oliver Cromm
2005-01-31 06:23:12 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Das ist mir schon aufgefallen.
Es gibt anscheinend kein deutsches Wort für "audioell".
Das Deutsche hat mit
der Bilden von neuen Adjektiven im allgemeinen die
großen Probleme. Man könnte fast jedes Fremdwort
verdeutschen (Hauptwort), die zugehörigen Adjektive jedoch
klingen meist sehr hölzern: soll man -ig oder -lich oder gar -isch
anhängen?
"Hörig" gibt es schon, aber in anderer Bedeutung.
Post by Klaus Scholl
Daß es dennoch geht zeigt das "händisch" für "manuell".
Moderner ist das Anhängen von -mäßig:
"Haste mal was zu essen, sowas joghurtmäßiges vielleicht?"

Hier dann also vielleicht: "hormäßig", oder, moderner, "audiomäßig".
--
Oliver C.
Armin Saam
2005-01-31 10:10:44 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
"Haste mal was zu essen, sowas joghurtmäßiges vielleicht?"
Hier dann also vielleicht: "hormäßig", oder, moderner, "audiomäßig".
Sprachmäßig halte ich die Bildungen mit -mäßig für sehr mäßig, stilmäßig
sogar für saumäßig schlecht.

AS
Oliver Cromm
2005-01-31 22:58:13 UTC
Permalink
Post by Armin Saam
Post by Oliver Cromm
"Haste mal was zu essen, sowas joghurtmäßiges vielleicht?"
Hier dann also vielleicht: "hormäßig", oder, moderner, "audiomäßig".
Sprachmäßig halte ich die Bildungen mit -mäßig für sehr mäßig, stilmäßig
sogar für saumäßig schlecht.
Gefühlsmäßig gebe ich Dir recht, aber die Verbreitung dieser recht
mäßigen Konstruktion unterstreicht den Mangel in der Sprache, den Klaus
erkannt hat. Witzig finde ich, daß etwas ganz paralleles in der
japanischen Sprache abläuft, das Anhängen von -teki an alles mögliche
zur Adverbbildung; Ältere finden das merkwürdig.
--
Oliver C.
45n31, 73w34
Temperatur: -12°C
Manfred Russ
2005-02-02 13:40:32 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Armin Saam
Sprachmäßig halte ich die Bildungen mit -mäßig für sehr mäßig, stilmäßig
sogar für saumäßig schlecht.
Gefühlsmäßig gebe ich Dir recht, aber die Verbreitung dieser recht
mäßigen Konstruktion unterstreicht den Mangel in der Sprache, den Klaus
erkannt hat.
Oftmals zeigt sich darin nur den üblichen schlampigen Umgang mit
Sprache. (Wenn's allerdings dann genügend Leute machen, ist es nicht
mehr schlampig, sondern Soziolekt.)
Post by Oliver Cromm
Witzig finde ich, daß etwas ganz paralleles in der
japanischen Sprache abläuft, das Anhängen von -teki an alles mögliche
zur Adverbbildung; Ältere finden das merkwürdig.
Das bedeutet nicht ganz zufällig "-technisch"?
So wie bei: "Sachma, wann fäeste denn wieda, so bäelintechnisch?"
Wobei in den 80ern "-technisch" quasi die avancierte Form von "-mäßig"
war.



Manfred
--
Dieses Feld bitte nicht beschriften oder bestempeln
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Heinz Lohmann
2005-02-02 23:28:09 UTC
Permalink
Post by Manfred Russ
Post by Oliver Cromm
Post by Armin Saam
Sprachmäßig halte ich die Bildungen mit -mäßig für sehr mäßig, stilmäßig
sogar für saumäßig schlecht.
Gefühlsmäßig gebe ich Dir recht, aber die Verbreitung dieser recht
mäßigen Konstruktion unterstreicht den Mangel in der Sprache, den Klaus
erkannt hat.
Oftmals zeigt sich darin nur den üblichen schlampigen Umgang mit
Sprache. (Wenn's allerdings dann genügend Leute machen, ist es nicht
mehr schlampig, sondern Soziolekt.)
Ist "sich zeigen" mit Akkusativ üblich?
:-(

SCNR

mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25.13N 121.29E
--
Wenn andre klüger sind als wir,
Das macht uns selten nur Pläsier.
Doch die Gewißheit, daß sie dümmer,
erfreut fast immer. W. B.
Manfred Russ
2005-02-03 22:00:23 UTC
Permalink
Post by Heinz Lohmann
Post by Manfred Russ
Oftmals zeigt sich darin nur den üblichen schlampigen Umgang mit
Sprache. (Wenn's allerdings dann genügend Leute machen, ist es nicht
mehr schlampig, sondern Soziolekt.)
Ist "sich zeigen" mit Akkusativ üblich?
Nein, nur vertippt.
Das kommt davon, wenn man den Beginn des Satzes umformuliert und das
Ganze dann nicht mehr gegenliest.


Manfred
--
Dieses Feld bitte nicht beschriften oder bestempeln
+--------------------------------------------------------------------
|
|
Oliver Cromm
2005-02-03 00:08:55 UTC
Permalink
Post by Manfred Russ
Post by Oliver Cromm
Witzig finde ich, daß etwas ganz paralleles in der
japanischen Sprache abläuft, das Anhängen von -teki an alles mögliche
zur Adverbbildung; Ältere finden das merkwürdig.
Das bedeutet nicht ganz zufällig "-technisch"?
Nee, das ist nur ein unscheinbares Wortbildungselement ohne Eigenleben.
--
Oliver C.
45n31, 73w34
Temperatur: -3°C
Matthias Opatz
2005-01-31 23:16:45 UTC
Permalink
Post by Armin Saam
Post by Oliver Cromm
Hier dann also vielleicht: "hormäßig", oder, moderner, "audiomäßig".
Sprachmäßig halte ich die Bildungen mit -mäßig für sehr mäßig, stilmäßig
sogar für saumäßig schlecht.
Manchmal passt -bezogen besser (schallbezogen), manchmal -gemäß, und
manchmal ganz was anderes.

Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.

Matthias
--
Semiramis ließ 20'000 schwarze Ochsen kaufen und aus ihnen Elephanten
schneiden. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de ***
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Volker Gringmuth
2005-02-01 06:49:10 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Worauf ich mich frug, was an einer Schöpfung, die Du saumäßig findest,
in Deinen Augen gelungen ist.


vG
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Auch ich bestehe darauf, alles mit Mausklicken erledigen zu können. Erinnert so
wohlig an längst vergangene Zeiten, als ich [...] da und dort mit dem Finger
hinzeigte und ein beherztes "Ga!" hervorstieß." (Klaus Moedinger in dcs.nr)
Matthias Opatz
2005-02-01 08:27:37 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Worauf ich mich frug, was an einer Schöpfung, die Du saumäßig findest,
in Deinen Augen gelungen ist.
Liest Du da nicht vorhandene Kommata?

Ich liefere die zwei Strichel gern nach, aber nicht als Kommata:
,Saumäßig' finde ich eine gelungene Schöpfung.

Matthias
--
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Thomas Gerlach
2005-02-01 09:10:39 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Volker Gringmuth
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Worauf ich mich frug, was an einer Schöpfung, die Du saumäßig findest,
in Deinen Augen gelungen ist.
Liest Du da nicht vorhandene Kommata?
Wo sollte man die denn einfügen?

CU
Thomas
Matthias Opatz
2005-02-01 10:01:04 UTC
Permalink
Post by Thomas Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Volker Gringmuth
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Worauf ich mich frug, was an einer Schöpfung, die Du saumäßig findest,
in Deinen Augen gelungen ist.
Liest Du da nicht vorhandene Kommata?
Wo sollte man die denn einfügen?
Saumäßig, finde ich, aber eine gelungene Wortschöpfung.

Matthias
--
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Thomas Gerlach
2005-02-01 11:05:09 UTC
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Post by Matthias Opatz
Post by Thomas Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Volker Gringmuth
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Worauf ich mich frug, was an einer Schöpfung, die Du saumäßig findest,
in Deinen Augen gelungen ist.
Liest Du da nicht vorhandene Kommata?
Wo sollte man die denn einfügen?
Saumäßig, finde ich, aber eine gelungene Wortschöpfung.
Ach so. Ohne Komma kommst du zwanglos zu Volkers Interpretation. Ich
stelle den Satz mal um:
"Eine gelungene Schöpfung finde ich aber saumäßig." Auch hier kannst du
deine Kommas einsetzen und den Sinn in deinem Sinne anpassen. ;-)

CU
Thomas
Armin Saam
2005-02-01 10:35:29 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Das Wort 'saumäßig' ist keine Schöpfung (jedenfalls nicht eine von mir),
sondern in süddeutschen Dialekten ein verstärkendes Adverb. Wenn ist sage:
"Des is saumäßig guat", so heißt das: Das ist überaus gut.

AS
Matthias Opatz
2005-02-01 10:36:58 UTC
Permalink
Post by Armin Saam
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Das Wort 'saumäßig' ist keine Schöpfung
Freilich ist es.
Post by Armin Saam
(jedenfalls nicht eine von mir),
Das hat keine behauptet.
Post by Armin Saam
"Des is saumäßig guat", so heißt das: Das ist überaus gut.
Das hat keiner bestritten.

Matthias
--
Semiramis ließ 20'000 schwarze Ochsen kaufen und aus ihnen Elephanten
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Matthias Opatz
2005-02-01 10:40:02 UTC
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Post by Armin Saam
Post by Matthias Opatz
Saumäßig finde ich aber eine gelungene Schöpfung.
Das Wort 'saumäßig' ist keine Schöpfung
Freilich ist es.
Post by Armin Saam
(jedenfalls nicht eine von mir),
Das hat keiner behauptet.
Post by Armin Saam
"Des is saumäßig guat", so heißt das: Das ist überaus gut.
Das hat keiner bestritten.

Matthias
--
Semiramis ließ 20'000 schwarze Ochsen kaufen und aus ihnen Elephanten
schneiden. Prof. Galletti
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Peter Wetschnigg
2005-02-01 19:12:22 UTC
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Post by Armin Saam
Das Wort 'saumäßig' ist keine Schöpfung (jedenfalls nicht eine von mir),
"Des is saumäßig guat", so heißt das: Das ist überaus gut.
Und öfters verkürzt zu "sauguat".

P. W.
Dirk Schneider
2005-02-01 16:33:26 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Das Deutsche hat mit
der Bilden von neuen Adjektiven im allgemeinen die
großen Probleme. Man könnte fast jedes Fremdwort
verdeutschen (Hauptwort), die zugehörigen Adjektive jedoch
klingen meist sehr hölzern: soll man -ig oder -lich oder gar -isch
anhängen? Daß es dennoch geht zeigt das "händisch" für "manuell".
Ein furchtbares Wort. Habe ich übrigens außerhalb von NGn selten gehört
und im richtigen Leben sogar noch nie.

Gruß Dirk.
--
Signatur vorübergehend außer Betrieb!
Matthias Opatz
2005-02-01 17:04:05 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Ein furchtbares Wort.
Ein ungewohntes Wort kann auch eine Bereicherung sein. Was genau ist so
schrecklich an händisch? Du wirst dich dran gewöhnen wie andere an Samstag
(wenigstens den passiven Wortschatz betreffend). Händisch kommt übrigens
nicht über den Ärmelkanal oder den großen Teich, sondern über die Donau.
Post by Dirk Schneider
Habe ich übrigens außerhalb von NGn selten gehört
und im richtigen Leben sogar noch nie.
<http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=1&Wort=h%E4ndisch>
<http://news.google.de/news?q=h%C3%A4ndisch>

Matthias
--
Semiramis ließ 20'000 schwarze Ochsen kaufen und aus ihnen Elephanten
schneiden. Prof. Galletti
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Thorsten Meinecke
2005-02-01 22:14:44 UTC
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Post by Matthias Opatz
<http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=1&Wort=h%E4ndisch>
Es sind nicht viele Belege, aber die "armen Bergbauern, die
alles händisch machen" klingen durchaus Zeit gemäß und auch
diesem geb. Fischkopp überzeugend.

Händisch finde ich halt kuhl, entlehne es gern und lasse es
für das einstehen, was einem zu tun übrigbleibt, wenn die
Kosten-Nutzen-Analyse zuungunsten des Automationsaufwands
für eine grundsätzlich automatisierbare Aufgabe ausgeht.

Das kann XYZ-Programm nicht, das musst du händisch machen.

(Abt. Informationswiederbeschaffung)
Scannen, OCR und Korrektur oder händische Erfassung?

MUSE, keine RL-Fundstellen.

Gruß,
--Thorsten
Matthias Opatz
2005-02-02 06:48:16 UTC
Permalink
Post by Thorsten Meinecke
Post by Matthias Opatz
<http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=1&Wort=h%E4ndisch>
Es sind nicht viele Belege,
Was auch daran liegt, dass die Leibzscher kaum österreichische Quellen
erfassen. Da es um deutsche Sprache geht, und nicht um Deutschland, sollten
sie das aber tun.

Matthias
--
Semiramis ließ 20'000 schwarze Ochsen kaufen und aus ihnen Elephanten
schneiden. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de ***
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Volker Gringmuth
2005-02-01 19:05:14 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Daß es dennoch geht zeigt das "händisch" für "manuell".
Ein furchtbares Wort. Habe ich übrigens außerhalb von NGn selten
gehört und im richtigen Leben sogar noch nie.
Bis vor etwa fünf Jahren verwendete ich es ähnlich scherzhaft wie
"schrob". Mittlerweile hat sich "händisch" aber schon in meinen
aktiven Wortschatz durchgebissen.


vG
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Mein Newsreader kürzt Deinen Namen in der Artikelübersicht auf 'Torsten Müll'.
Offensichtlich will er mir damit etwas mitteilen :-)"
(Peter J. Holzer in desd zu Torsten Müller)
Michael Dahms
2005-02-02 09:59:57 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Mittlerweile hat sich "händisch" aber schon in meinen
aktiven Wortschatz durchgebissen.
Hm. 'händisch' als Gegenteil von 'maschinell' ist mir seit
Ingenieurpraktikumszeiten ein vertrautes Wort.

Michael Dahms
Rüdiger Silberer
2005-02-02 09:28:45 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Post by Klaus Scholl
Das Deutsche hat mit
der Bilden von neuen Adjektiven im allgemeinen die
großen Probleme. Man könnte fast jedes Fremdwort
verdeutschen (Hauptwort), die zugehörigen Adjektive jedoch
klingen meist sehr hölzern: soll man -ig oder -lich oder gar -isch
anhängen? Daß es dennoch geht zeigt das "händisch" für "manuell".
Ein furchtbares Wort. Habe ich übrigens außerhalb von NGn selten gehört
und im richtigen Leben sogar noch nie.
Ich kenne das Wort aus Österreich und finde es überhaupt nicht schlecht,
schon gar nicht schrecklich.
--
ade, Rüdiger

Rechtschreibreform? Ein großes Unheil.
Eine nationale Katastrophe. - Marcel Reich-Ranicki -
Peter J. Holzer
2005-02-05 11:26:29 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Post by Klaus Scholl
"händisch"
Ein furchtbares Wort. Habe ich übrigens außerhalb von NGn selten gehört
und im richtigen Leben sogar noch nie.
Vermutung: Du wohnst nicht in Österreich.

hp
--
_ | Peter J. Holzer | Ich bin kein Asket, der dem Leben entsagt.
|_|_) | Sysadmin WSR | Ich habe einfach kein Leben.
| | | ***@hjp.at | -- Alexander Bartolich in at.linux
__/ | http://www.hjp.at/ |
Helga Schulz
2005-02-09 00:42:06 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Post by Klaus Scholl
Daß es dennoch geht zeigt das "händisch" für "manuell".
Ein furchtbares Wort. Habe ich übrigens außerhalb von NGn selten gehört
und im richtigen Leben sogar noch nie.
Doch, existiert freilaufend.
Ich habe es aus dem Munde eines Fabrikdirektors Nähe Nürnberg vor
etwa 15 Jahren entfleuchen hören.
Heinz Lohmann
2005-01-31 02:02:55 UTC
Permalink
Post by Peter Muthesius
Hallo NG,
ich kenne Worte wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen betreffend".
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören meint. "audioell"
gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google zeigt mir 1-8 von ca. 15.)
lt Duden 5 "Das Fremdwörterbuch", 5. Aufl. 1990:
akustisch
eventuell auch auditiv.
Das kommt auf den Zusammenhang an.

Schlag doch mal im Wortschatz der Uni Leipzig nach, da findest du
Beispiele:
http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/

mfg
Heinz Lohmann
Danshui, Taiwan
25.13N 121.29E
--
Wenn andre klüger sind als wir,
Das macht uns selten nur Pläsier.
Doch die Gewißheit, daß sie dümmer,
erfreut fast immer. W. B.
Peter Wetschnigg
2005-01-31 08:31:52 UTC
Permalink
Am Mon, 31 Jan 2005 10:02:55 +0800 schrieb Heinz Lohmann
Post by Heinz Lohmann
Post by Peter Muthesius
Hallo NG,
ich kenne Worte wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen betreffend".
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören meint. "audioell"
gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google zeigt mir 1-8 von ca. 15.)
akustisch
eventuell auch auditiv.
Das kommt auf den Zusammenhang an.
In der Phonetik wird zwischen auditiv und akustisch unterschieden: Die
akustische Phonetik untersucht die physikalischen Eigenschaften von
sprachlichen Lauten, die auditive Phonetik die Vorgänge bei deren
Perzeption durch den Hörer.

P. W.
Olaf Dietrich
2005-02-01 13:04:26 UTC
Permalink
Post by Peter Wetschnigg
Post by Peter Muthesius
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören meint. "audioell"
gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google zeigt mir 1-8 von ca. 15.)
In der Phonetik wird zwischen auditiv und akustisch unterschieden: Die
akustische Phonetik untersucht die physikalischen Eigenschaften von
sprachlichen Lauten, die auditive Phonetik die Vorgänge bei deren
Perzeption durch den Hörer.
Soweit besteht wohl Einigkeit. Aber wie verhält es sich nun
mit »auditorisch«? Google findet immerhin einige hundert Belege.
Sind das alles schlechte Übersetzungen von »auditory«, oder
läßt sich dem auch ein spezielle Bedeutung zuordnen?

Olaf
Stefan Ram
2005-01-31 02:52:54 UTC
Permalink
ich kenne (...) wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen betreffend".
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören (...).
Wörter
bedeutet

- visuell
- akustisch, auditiv
- olfaktorisch
- haptisch, kinästhetisch, taktil, somatisch
- gustatorisch
- propriozeptiv (motorisch)
- vestibulär
Peter Gruendler
2005-01-31 06:44:12 UTC
Permalink
Hallo Stefan,
sehr schöne Liste!
Post by Stefan Ram
- visuell
- akustisch, auditiv
visuell entspricht auditiv,
als Entsprechung des akustischen fehlt das optische.

lG
P
Matthias Kryn
2005-01-31 08:40:24 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
ich kenne (...) wie "visuell" für "das Sehen betreffend"
oder "audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das
Sehen betreffend". Mir fällt aber kein Wort ein, das analog
nur das Hören (...).
Wörter
bedeutet
- visuell
- akustisch, auditiv
- olfaktorisch
- haptisch, kinästhetisch, taktil, somatisch
- gustatorisch
- propriozeptiv (motorisch)
- vestibulär
Ich kenne als Wahrnehmungstypen den visuellen (IIRC 80% unserer
Bevölkerung), auditiven und kinästhetischen Typen, meinetwegen
noch den olfaktorisch/gustatorischen.

Motorisch würde ich persönlich mit in die "haptische Zeile"
einordnen.

Aber wie passt vestibulär in diese Reihe?

Grüße
Matthias
Stefan Ram
2005-01-31 12:36:03 UTC
Permalink
Post by Matthias Kryn
Motorisch würde ich persönlich mit in die "haptische Zeile"
einordnen.
Aber wie passt vestibulär in diese Reihe?
Es gibt eine Organ im Innenohr, das Beschleunigungen erkennen
kann. Vielleicht ist das damit gemeint? Ich bin mir nicht ganz
sicher.

Es gibt wahrscheinlich noch viele andere Sinne, an die man
nicht gleich denkt. So können wir beispielsweise
- nicht vollständig bewußt - unseren Blutzuckerspiegel
wahrnehmen, was dann mit anderen sensorischen Informationen
zu der Wahrnehmung des Hungrigseins beiträgt.
Stefan Ram
2005-02-02 00:37:55 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Es gibt wahrscheinlich noch viele andere Sinne, an die man
nicht gleich denkt. So können wir beispielsweise - nicht
vollständig bewußt - unseren Blutzuckerspiegel wahrnehmen, was
dann mit anderen sensorischen Informationen zu der Wahrnehmung
des Hungrigseins beiträgt.
Zufällig las ich gerade noch eine Beschreibung des
Durstsinns:

Sobald der Natriumgehalt im Blut wegen des Wasserverlusts
steigt und das Blutvolumen abnimmt, schüttet der
Hypothalamus im Gehirn das Hormon Vasopressin aus. Dieser
Botenstoff stoppt die Produktion in den Nieren, damit kein
weiteres Wasser verloren geht. Gleichzeitig signalisiert
das Vasopressin dem Gehirn, ein Durstgefühl zu erzeugen,
um das verlorene Wasser wieder aufzufüllen.
Martin Gerdes
2005-01-31 17:00:08 UTC
Permalink
Post by Matthias Kryn
Post by Stefan Ram
- vestibulär
Ich kenne als Wahrnehmungstypen den visuellen (IIRC 80% unserer
Bevölkerung), auditiven und kinästhetischen Typen, meinetwegen
noch den olfaktorisch/gustatorischen.
Motorisch würde ich persönlich mit in die "haptische Zeile"
einordnen.
Aber wie passt vestibulär in diese Reihe?
Das bezieht sich wohl auf das Gleichgewichtsorgan.
Ich habe auch kurz gestutzt.

Hm. Heißt "Vestibulum" nicht sowas wie "Garderobe"?
--
Martin Gerdes
Wolfgang Schmidhuber
2005-01-31 16:58:08 UTC
Permalink
Martin Gerdes schrieb
Post by Martin Gerdes
Hm. Heißt "Vestibulum" nicht sowas wie "Garderobe"?
Nö. Vorraum, Vorhalle. Der alte Stowasser spekuliert, ob es vielleicht
von Vesta käme. Nicht von vestis, das Kleid.
--
Freundliche Grüße - Wolfgang Schmidhuber - www.wschmidhuber.de
Matthias Opatz
2005-01-31 17:17:37 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Heißt "Vestibulum" nicht sowas wie "Garderobe"?
Im Russischen in Westibjul' [1] so etwas wie Hotelhalle, Foyer, Vorraum.
Natürlich kann ein Vorraum auch als Garderobe dienen.

[1] вестибюль

Matthias
--
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Klaus Scholl
2005-02-25 09:34:53 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Matthias Kryn
Post by Stefan Ram
- vestibulär
Ich kenne als Wahrnehmungstypen den visuellen (IIRC 80% unserer
Bevölkerung), auditiven und kinästhetischen Typen, meinetwegen
noch den olfaktorisch/gustatorischen.
Motorisch würde ich persönlich mit in die "haptische Zeile"
einordnen.
Aber wie passt vestibulär in diese Reihe?
Das bezieht sich wohl auf das Gleichgewichtsorgan.
Ich habe auch kurz gestutzt.
Hm. Heißt "Vestibulum" nicht sowas wie "Garderobe"?
Aha, darauf bin ich noch nicht gekommen.
Damit käme es unserem "Hausflur" gleich,
der Raum an dem man seine Schuhe u. Jacken zurückläßt.
Problematischerweise wird das Wort Flur auch für
die Fauces (Hausgänge) verwendet.

Nochmal zu den Sinnen:
durchaus gibt es viele Sinne,
oft vergessen wird in wissenschaftlichen Aufzählung
bspw. der 6. Sinn, den man Spürsinn nennt. Er ist die Wahrnehmnung
die zu einer Ahnung/Vorausahnung führt.
Zu diesem Sinn gibt es auch eine Redewendung:
"Das Gras wachsen hören".

Gruß vom Klaus.

Oliver Cromm
2005-01-31 22:59:45 UTC
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Post by Matthias Kryn
Post by Stefan Ram
- visuell
- akustisch, auditiv
- olfaktorisch
- haptisch, kinästhetisch, taktil, somatisch
- gustatorisch
- propriozeptiv (motorisch)
- vestibulär
Motorisch würde ich persönlich mit in die "haptische Zeile"
einordnen.
Da hier "propriozeptiv" gemeint war, geht es um die "Selbstwahrnehmung"
der Bewegungen des eigenen Körpers, die als Rückkopplung zur genauen
Steuerung unabläßlich ist. Ich kenne das noch unterteilt, als
"Stellsinn", der die Stellung der Gelenke meldet und dann wohl noch die
Wahrnehmung der Muskelspannung (wie heißt der?). Weitere Sinne sind die
Wahrnehmungen auf der Haut: Wärme, Kälte, Druck und Schmerz.

Daß Wärme- und Kältesinn getrennt sind, mag dazu beitragen, daß die
physikalisch korrekte Benutzung (wo es nur mehr oder weniger Wärme gibt)
so schwer ins Alltagsbewußtsein ("mach das Fenster zu, die Kälte kommt
rein") Eingang findet.

Oliver,
der gestern bei frühlingshaften -1 Grad stundenlang gelüftet hat.
--
45n31, 73w34
Temperatur: -12°C
Rüdiger Silberer
2005-02-01 00:12:42 UTC
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Post by Oliver Cromm
Da hier "propriozeptiv" gemeint war, geht es um die "Selbstwahrnehmung"
der Bewegungen des eigenen Körpers, die als Rückkopplung zur genauen
Steuerung unabläßlich ist. Ich kenne das noch unterteilt, als
"Stellsinn", der die Stellung der Gelenke meldet und dann wohl noch die
Wahrnehmung der Muskelspannung (wie heißt der?).
Die Muskelspannung ist der Tonus. Ich weiß ob der Sinn der den Tonus
abfragt einen eigenen Namen hat.
Post by Oliver Cromm
Weitere Sinne sind die
Wahrnehmungen auf der Haut: Wärme, Kälte, Druck und Schmerz.
Daß Wärme- und Kältesinn getrennt sind, mag dazu beitragen, daß die
physikalisch korrekte Benutzung (wo es nur mehr oder weniger Wärme gibt)
so schwer ins Alltagsbewußtsein ("mach das Fenster zu, die Kälte kommt
rein") Eingang findet.
Vielleicht sollten wir dann statt des Wortes »warm« »unkalt« einführen,
oder »pluskalt«
Post by Oliver Cromm
Oliver,
der gestern bei frühlingshaften -1 Grad stundenlang gelüftet hat.
Wir haben etwa 12°-
--
ade, Rüdiger

Rechtschreibreform? Ein großes Unheil.
Eine nationale Katastrophe. - Marcel Reich-Ranicki -
Gerd Thieme
2005-02-01 11:52:10 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Vielleicht sollten wir dann statt des Wortes »warm« »unkalt« einführen,
oder »pluskalt«
Andersrum! Frag mal die Esperantisten, die bringen das doppelplusgut:
malvarma, pli malvarma, plej malvarma.

Verunwärme Dich nicht bei der Malvarmo.

Gerd
--
Wer nur das Notwendige hat, ist arm, und die Hartnäckigkeit, womit die
Académie française Fremdwörter zurückweist, zeigt, daß sich zur Armut
der Stolz gesellt. Wir Italiener dagegen nehmen aus allen Sprachen die
Wörter, die uns gefallen. Wir sehen mit Freude unseren Reichtum wachsen,
wir bestehlen sogar die Armen: das ist die Art des Reichen. (Casanova)
Stefan Ram
2005-02-01 16:15:20 UTC
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Post by Oliver Cromm
Daß Wärme- und Kältesinn getrennt sind, mag dazu beitragen, daß
die physikalisch korrekte Benutzung (wo es nur mehr oder
weniger Wärme gibt) so schwer ins Alltagsbewußtsein ("mach das
Fenster zu, die Kälte kommt rein") Eingang findet.
Es gab allerdings, WIMRE in dem hier schon erwähnten "Spiel,
das Wissen schaft", ein Experiment, bei dem man jemanden mit
einem Eiswürfel am Rücken berührt und dann sagen soll
"Entschuldige bitte, daß ich mit meiner Zigarette an Deinen
Rücken gekommen bin!" (o.ä.). Dann würde der Rezipient das als
Hitzewahrnehmung deuten.

Damit sollte gezeigt werden, daß nur durch das Signal die
Empfindung der Kälte noch nicht eindeutig ist, sondern noch
andere Informationen zur Disambiguation verwendet werden.

Ansonsten, wenn wir neue Fremdwörter bilden wollen, hätte ich
"Pyrozeption" und "Kryozeption" anzubieten.
Michael Dahms
2005-02-01 16:51:28 UTC
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Post by Stefan Ram
Es gab allerdings, WIMRE in dem hier schon erwähnten "Spiel,
das Wissen schaft", ein Experiment, bei dem man jemanden mit
einem Eiswürfel am Rücken berührt und dann sagen soll
"Entschuldige bitte, daß ich mit meiner Zigarette an Deinen
Rücken gekommen bin!" (o.ä.). Dann würde der Rezipient das als
Hitzewahrnehmung deuten.
Damit sollte gezeigt werden, daß nur durch das Signal die
Empfindung der Kälte noch nicht eindeutig ist, sondern noch
andere Informationen zur Disambiguation verwendet werden.
Im Film 'Punisher' wird damit Folter simuliert.

Michael Dahms
Stefan Ram
2005-02-01 20:19:44 UTC
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Post by Michael Dahms
Post by Stefan Ram
Damit sollte gezeigt werden, daß nur durch das Signal die
Empfindung der Kälte noch nicht eindeutig ist, sondern noch
andere Informationen zur Disambiguation verwendet werden.
Im Film 'Punisher' wird damit Folter simuliert.
In "Quarks & Co." zeigen sie gerade einen Placebo-Effekt: Auf
die rechte Hand wurde eine angebliche "Betäubungscreme"
aufgetragen, auf die linke eine ohne Wirkstoff. Tatsächlich
sind beide nur Placebos. Eine physikalische Stimulation, die
normalerweise einen starken Schmerz hervorruft, wird auf die
Hände angewendet. Die VP signalisierte, daß die Hand mit der
"Betäubungscreme" kaum Scherz spürt, während das gleiche an
der anderen Hand sehr weh tut. Durch eine Kernspintomographie
(o.ä.) wurde dann erkannt, daß das Schmerzsignal durch das
Wissen um das Placebo bereits unterdrückt wird, bevor es das
Gehirn (oder das meiste davon) überhaupt erreicht wird.
Rüdiger Silberer
2005-02-02 09:35:14 UTC
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Post by Stefan Ram
Es gab allerdings, WIMRE in dem hier schon erwähnten "Spiel,
das Wissen schaft", ein Experiment, bei dem man jemanden mit
einem Eiswürfel am Rücken berührt und dann sagen soll
"Entschuldige bitte, daß ich mit meiner Zigarette an Deinen
Rücken gekommen bin!" (o.ä.). Dann würde der Rezipient das als
Hitzewahrnehmung deuten.
Damit sollte gezeigt werden, daß nur durch das Signal die
Empfindung der Kälte noch nicht eindeutig ist, sondern noch
andere Informationen zur Disambiguation verwendet werden.
Das kann man leicht selbst überprüfen, wenn man seine Finger in sehr
heißes Wasser hält. Es ist anfangs nicht zu unterscheiden, ob das Wasser
heiß oder eiskalt ist. Nach ein paar Sekunden macht die Unterscheidung
dann keine Mühe mehr.
Post by Stefan Ram
Ansonsten, wenn wir neue Fremdwörter bilden wollen, hätte ich
"Pyrozeption" und "Kryozeption" anzubieten.
Klingt gut.
--
ade, Rüdiger

Rechtschreibreform? Ein großes Unheil.
Eine nationale Katastrophe. - Marcel Reich-Ranicki -
Matthias Kryn
2005-01-31 08:40:52 UTC
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Post by Peter Muthesius
ich kenne Worte wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen
betreffend". Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das
Hören meint. "audioell" gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google
zeigt mir 1-8 von ca. 15.)
Wie dem auch sei, ich finde "audioell" doof. Hat jemand einen
besseren Vorschlag?
Auditiv.

Grüße
Matthias
Wilhelm B. Kloke
2005-01-31 10:18:36 UTC
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Post by Peter Muthesius
Hallo NG,
ich kenne Worte wie "visuell" für "das Sehen betreffend" oder
"audiovisuell" für "sowohl das Hören als auch das Sehen betreffend".
Mir fällt aber kein Wort ein, das analog nur das Hören meint. "audioell"
gibt's ja wohl nicht. (Oder? Google zeigt mir 1-8 von ca. 15.)
Wie dem auch sei, ich finde "audioell" doof. Hat jemand einen besseren
Vorschlag?
Auditiv ?
--
Dipl.-Math. Wilhelm Bernhard Kloke
Institut fuer Arbeitsphysiologie an der Universitaet Dortmund
Ardeystrasse 67, D-44139 Dortmund, Tel. 0231-1084-257
Thomas Frieling
2005-02-01 22:48:18 UTC
Permalink
(...) Hat jemand einen besseren Vorschlag?
(...)
Aural.

Thomas
Helga Schulz
2005-02-09 00:42:10 UTC
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Post by Thomas Frieling
(...) Hat jemand einen besseren Vorschlag?
(...)
Aural.
Sculpture ?! ;-)
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