Discussion:
Batzenhäusle
(zu alt für eine Antwort)
Holger Freese
2009-05-03 13:38:09 UTC
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Hallo, noch eine Etymologiefrage:

Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind Gaststätten,
Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das man dort gebracht wird?

Gruß,

Ho
Stephen Hust
2009-05-03 16:35:13 UTC
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Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit
dem Geld zu tun, um das man dort gebracht wird?
Grimm:

| *BATZENHÄUSLEIN*, /n. geringes wirtshaus, wo man nur einen
| batzen verzehrt./

Pfälzisches Wörterbuch:

| *Batzen-häuslein* n.: 'Wirtschaft an der Landstraße, wo der
| Wein 1 Batzen kostet', /Batzeheisl/ [FR-Ebertsh]. Bad. I 126;
| Schwäb. I 686; /DWb. I 1160./

Der Brockhaus in einem Band:

| Batzen der, frühere Silbermünze in der Schweiz und
| Süddeutschland zu 4 Kreuzer.
--
Steve

My e-mail address works as is.
Florian Ritter
2009-05-03 16:39:50 UTC
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Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit
dem Geld zu tun, um das man dort gebracht wird?
| *BATZENHÄUSLEIN*,  /n. geringes wirtshaus, wo man nur einen
| batzen verzehrt./
| *Batzen-häuslein*  n.: 'Wirtschaft an der Landstraße, wo der
| Wein 1 Batzen kostet', /Batzeheisl/ [FR-Ebertsh]. Bad. I 126;
| Schwäb. I 686; /DWb. I 1160./
| Batzen  der,  frühere Silbermünze in der Schweiz und
| Süddeutschland zu 4 Kreuzer.  
Ein Heller und ein Batzen, die waren beiden mein.
Der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein.

DDR-Version:

Die Ostmark und die Westmark, die waren beiden mein.
Die Ostmark ward zu Wasser, die Westmark ward zu Wein.

FR
Lothar Frings
2009-05-08 08:59:14 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit
dem Geld zu tun, um das man dort gebracht wird?
| *BATZENHÄUSLEIN*,  /n. geringes wirtshaus, wo man nur einen
| batzen verzehrt./
| *Batzen-häuslein*  n.: 'Wirtschaft an der Landstraße, wo der
| Wein 1 Batzen kostet', /Batzeheisl/ [FR-Ebertsh]. Bad. I 126;
| Schwäb. I 686; /DWb. I 1160./
| Batzen  der,  frühere Silbermünze in der Schweiz und
| Süddeutschland zu 4 Kreuzer.  
Ein Heller und ein Batzen, die waren beiden mein.
Der Heller ward zu Wasser, der Batzen ward zu Wein.
Die Ostmark und die Westmark, die waren beiden mein.
Die Ostmark ward zu Wasser, die Westmark ward zu Wein.
Ältere Version:

Die Ostmark und auch Deutschland, die waren beide mein:
Die Ostmark meine Heimat, in Deutschland fiel ich rein.
(A. H.)
Andreas Karrer
2009-05-03 17:15:06 UTC
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Post by Stephen Hust
| Batzen der, frühere Silbermünze in der Schweiz und
| Süddeutschland zu 4 Kreuzer.
Heute hat "Batzen" in der Schweiz noch zwei Bedeutungen:

- Zehnrappenstück. Nur noch selten und wohl nur von älteren Leuten.
Ich sagen normalerweise "Zehner" und war schon ein bisschen
erstaunt, als der Bäcker mir kürzlich "Da häsch na nen Batze" einen
solchen herausgab (der Mann ist schon eine Nummer: zirka 65, duzt
jeden, nennt seine dick belegten Sandwiches "Knebel", fährt in der
Freizeit mit Renault Clios Rennen).

- Ein Geldgeschenk an ein Kind, z.B. ein Patenkind.

- Andi
Christoph Hellings
2009-05-03 19:13:38 UTC
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Post by Andreas Karrer
- Zehnrappenstück. Nur noch selten und wohl nur von älteren Leuten.
Ich sagen normalerweise "Zehner" und war schon ein bisschen
erstaunt, als der Bäcker mir kürzlich "Da häsch na nen Batze" einen
solchen herausgab (der Mann ist schon eine Nummer: zirka 65, duzt
jeden, nennt seine dick belegten Sandwiches "Knebel", fährt in der
Freizeit mit Renault Clios Rennen).
- Ein Geldgeschenk an ein Kind, z.B. ein Patenkind.
- Andi
Augenzwinkernde Grüße
Chris
Helga Schulz
2009-05-06 20:37:05 UTC
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Post by Andreas Karrer
Post by Stephen Hust
| Batzen der, frühere Silbermünze in der Schweiz und
| Süddeutschland zu 4 Kreuzer.
- Zehnrappenstück. Nur noch selten und wohl nur von älteren Leuten.
Hochrhein dito, nur eben mit 10 Pfennig (zu Eurocentzeiten hab
ichs noch nicht gehört). Warum eigentlich gerade 10 und nicht 5?
Entsprach der Batzen mal dem Groschen (ein 10-Pf-Stück wurde
vielerorts in D Groschen genannt)?
Post by Andreas Karrer
Ich sagen normalerweise "Zehner" und war schon ein bisschen
erstaunt, als der Bäcker mir kürzlich "Da häsch na nen Batze" einen
solchen herausgab (der Mann ist schon eine Nummer: zirka 65, duzt
jeden, nennt seine dick belegten Sandwiches "Knebel", fährt in der
Freizeit mit Renault Clios Rennen).
- Ein Geldgeschenk an ein Kind, z.B. ein Patenkind.
Ja, das ist mir auch geläufig, das "Batzle fürs Sparkässle". Und
der Klingelbeutelbatzen, für die Kollekte in der Kirche.
Rüdiger Silberer
2009-05-03 19:25:08 UTC
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Post by Stephen Hust
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit
dem Geld zu tun, um das man dort gebracht wird?
| *BATZENHÄUSLEIN*, /n. geringes wirtshaus, wo man nur einen
| batzen verzehrt./
| *Batzen-häuslein* n.: 'Wirtschaft an der Landstraße, wo der
| Wein 1 Batzen kostet', /Batzeheisl/ [FR-Ebertsh]. Bad. I 126;
| Schwäb. I 686; /DWb. I 1160./
| Batzen der, frühere Silbermünze in der Schweiz und
| Süddeutschland zu 4 Kreuzer.
Eine gute Ausrede ist drei Batzen wert, pflegte meine Mutter immer zu
sagen.
--
Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man
glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden
Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht,
blättert man um und liest:
"Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen." - Mark Twain -
Helga Schulz
2009-05-06 20:37:04 UTC
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Post by Stephen Hust
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit
dem Geld zu tun, um das man dort gebracht wird?
| *BATZENHÄUSLEIN*, /n. geringes wirtshaus, wo man nur einen
| batzen verzehrt./
Also genau so, wie ich es spontan verstanden habe: Speis und
Trank für kleines Geld.
Post by Stephen Hust
| *Batzen-häuslein* n.: 'Wirtschaft an der Landstraße, wo der
| Wein 1 Batzen kostet', /Batzeheisl/ [FR-Ebertsh]. Bad. I 126;
| Schwäb. I 686; /DWb. I 1160./
Ich hatte deinen Beitrag noch nicht gelesen, als ich auf die
Frage nach dem Batzenhäusle antwortete, aber es ist schon lustig,
wie manche Ausdrücke recht alt sind und doch sporadisch mal
wieder auftauchen.
Nach dem Pfälzischen Wörterbuch könnte man meinen, daß die
Batzenhäusle die Vorfahren des Truckstops waren.
Post by Stephen Hust
| Batzen der, frühere Silbermünze in der Schweiz und
| Süddeutschland zu 4 Kreuzer.
Konsequenterweise kennt Andi den Batzen auch noch.
Helga Schulz
2009-05-03 21:01:59 UTC
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Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus?
Alle Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä.
Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das man dort
gebracht wird?
Den Batzen kenne ich aus der Kinderzeit als 10-Pf-Stück, also
Münzkleingeld; wie der Groschen oder Sechser ist das eine alte
regionale Geldstückelungsbezeichnung, die man dann auf aktuelle
Münzen übertragen hat.
Ich würde es eher so deuten, daß es in diesen Gastwirtschaften
für kleines Geld bereits etwas gibt.
G. Eisenmann
2009-05-04 08:43:30 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Den Batzen kenne ich aus der Kinderzeit als 10-Pf-Stück,
Wo wurde/wird das gesagt? Bei uns (Freiburg u. Umgebung) war das das
Zehnerle.

Georg
--
www.fachuebersetzungen.de
Helga Schulz
2009-05-06 20:37:04 UTC
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Post by G. Eisenmann
Post by Helga Schulz
Den Batzen kenne ich aus der Kinderzeit als 10-Pf-Stück,
Wo wurde/wird das gesagt?
Südlich von Freiburg - am Hochrhein.
Post by G. Eisenmann
Bei uns (Freiburg u. Umgebung) war das das
Zehnerle.
D Friiburger hän jo au fascht chain Dialekt.
Ich habs hauptsächlich in den 60ern und 70ern gehört, danach
nicht mehr so. Was mit Andis Beobachtung - daß er in der Schweiz
es auch fast nur von älteren Leuten hört - zusammenstimmt.
Oliver Cromm
2009-05-04 16:19:02 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus?
Alle Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä.
Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das man dort
gebracht wird?
Den Batzen kenne ich aus der Kinderzeit als 10-Pf-Stück, also
Münzkleingeld; wie der Groschen oder Sechser ist das eine alte
regionale Geldstückelungsbezeichnung, die man dann auf aktuelle
Münzen übertragen hat.
Ich würde es eher so deuten, daß es in diesen Gastwirtschaften
für kleines Geld bereits etwas gibt.
Ich kenne nur "einen Batzen Geld", und das ist eher etwas größeres. Die
beiden Ausdrücke sind aber wohl nur indirekt verwandt (gehen auf eine
gemeinsame Wurzel zurück, aber nicht einer auf den anderen.)
--
Performance: A statement of the speed at which a computer system works.
Or rather, might work under certain circumstances. Or was
rumored to be working over in Jersey about a month ago.
Andreas Karrer
2009-05-04 19:45:18 UTC
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Post by Oliver Cromm
Ich kenne nur "einen Batzen Geld", und das ist eher etwas größeres.
Die
beiden Ausdrücke sind aber wohl nur indirekt verwandt (gehen auf eine
gemeinsame Wurzel zurück, aber nicht einer auf den anderen.)
Ist das gesichert? Ich hatte den Eindruck, dass "ein Batzen
Geld" einfach eine ursprünglich ironische Formulierung ist, die sich
verselbständigt hat.

Im Walserdialekt meiner Frau sagt man "das kostet Rappen", wenn man
ausdrücken will, das etwas sehr teuer ist. Die Leute benutzen das, wie
mir scheint, fast ganz ohne Ironie; es ist einfach zu einer stehenden
Wendung geworden.

- Andi
Helga Schulz
2009-05-06 20:37:08 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Oliver Cromm
Ich kenne nur "einen Batzen Geld", und das ist eher etwas größeres.
Die
beiden Ausdrücke sind aber wohl nur indirekt verwandt (gehen auf eine
gemeinsame Wurzel zurück, aber nicht einer auf den anderen.)
Ist das gesichert? Ich hatte den Eindruck, dass "ein Batzen
Geld" einfach eine ursprünglich ironische Formulierung ist, die sich
verselbständigt hat.
Das ist auch gut möglich.
Post by Andreas Karrer
Im Walserdialekt meiner Frau sagt man "das kostet Rappen", wenn man
ausdrücken will, das etwas sehr teuer ist.
Aha, interessant.
Post by Andreas Karrer
Die Leute benutzen das, wie
mir scheint, fast ganz ohne Ironie; es ist einfach zu einer stehenden
Wendung geworden.
Vielleicht so ein Fall wie "nichtsdestotrotz".
Gunhild Simon
2009-05-08 08:50:07 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Oliver Cromm
Ich kenne nur "einen Batzen Geld", und das ist eher etwas größeres.
Beim Geld von einem Batzen zu sprechen ist üblich. Aber auch Rüdigers
Beispiele für den Ausdruck "Batzen für eine große Menge sind sogar im
Norden gängig.
Post by Andreas Karrer
Post by Oliver Cromm
Die
beiden Ausdrücke sind aber wohl nur indirekt verwandt (gehen auf eine
gemeinsame Wurzel zurück, aber nicht einer auf den anderen.)
Im Verhältnis zum Heller ist der Batzen viel. Vergleiche das Lied, das
FloRi zitiert.
Post by Andreas Karrer
Im Walserdialekt meiner Frau sagt man "das kostet Rappen", wenn man
ausdrücken will, das etwas sehr teuer ist. Die Leute benutzen das, wie
mir scheint, fast ganz ohne Ironie; es ist einfach zu einer stehenden
Wendung geworden.
Umgangssprachlich ist "berappen" (auch nicht-schweizerisches) Geld
ausgeben zu müssen (löhnen, rausrücken).

Gruß
Gunhild
Richard Loebner
2009-05-04 21:50:50 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Helga Schulz
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus?
Alle Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä.
Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das man dort
gebracht wird?
Den Batzen kenne ich aus der Kinderzeit als 10-Pf-Stück, also
Münzkleingeld; wie der Groschen oder Sechser ist das eine alte
regionale Geldstückelungsbezeichnung, die man dann auf aktuelle
Münzen übertragen hat.
Ich würde es eher so deuten, daß es in diesen Gastwirtschaften
für kleines Geld bereits etwas gibt.
Ich kenne nur "einen Batzen Geld", und das ist eher etwas größeres. Die
beiden Ausdrücke sind aber wohl nur indirekt verwandt (gehen auf eine
gemeinsame Wurzel zurück, aber nicht einer auf den anderen.)
Wie verhaelt sich "einen Batzen Geld" zu "einen Patzen Geld" in diesem
Zusammenhang?
--
Gruß
Richard
Ralf Heinrich Arning
2009-05-06 12:09:54 UTC
Permalink
Post by Richard Loebner
Wie verhaelt sich "einen Batzen Geld" zu "einen Patzen Geld" in diesem
Zusammenhang?
Das ist wohl nur eine Variante in der Aussprache.
Oder kennst Du es in einer anderen Bedeutung?

Ralf
Richard Loebner
2009-05-07 22:50:47 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Wie verhaelt sich "einen Batzen Geld" zu "einen Patzen Geld" in diesem
Zusammenhang?
Das ist wohl nur eine Variante in der Aussprache.
Oder kennst Du es in einer anderen Bedeutung?
Doch, kannte es als einen Haufen Geld.
--
Gruß
Richard
Ralf Heinrich Arning
2009-05-08 13:13:40 UTC
Permalink
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Wie verhaelt sich "einen Batzen Geld" zu "einen Patzen Geld" in diesem
Zusammenhang?
Das ist wohl nur eine Variante in der Aussprache.
Oder kennst Du es in einer anderen Bedeutung?
Doch, kannte es als einen Haufen Geld.
Also doch nicht "doch".
Es wurden zwei Bedeutungen für "Batzen" genannt:
a) eine alte Scheidemünze
b) ein Haufen.

Nach Röhrich entstand die zweite Bedeutung, als die ursprüngliche nicht
mehr verstanden wurde.

Die Aussprache /p/ für /b/ am Silbenanfang kommt im südostdeutschen
Sprachraum des öfteren vor, z. B. "Pauer" für "Bauer".

Die Regelmäßigkeit kann ich aber nicht erklären.

Ralf
Richard Loebner
2009-05-08 22:57:30 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Wie verhaelt sich "einen Batzen Geld" zu "einen Patzen Geld" in diesem
Zusammenhang?
Das ist wohl nur eine Variante in der Aussprache.
Oder kennst Du es in einer anderen Bedeutung?
Doch, kannte es als einen Haufen Geld.
Also doch nicht "doch".
Doch = ausserdem, OK?
Post by Ralf Heinrich Arning
a) eine alte Scheidemünze
b) ein Haufen.
Nach Röhrich entstand die zweite Bedeutung, als die ursprüngliche nicht
mehr verstanden wurde.
Die Aussprache /p/ für /b/ am Silbenanfang kommt im südostdeutschen
Sprachraum des öfteren vor, z. B. "Pauer" für "Bauer".
Die Regelmäßigkeit kann ich aber nicht erklären.
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
--
Gruß
Richard
Ralf Heinrich Arning
2009-05-09 12:20:03 UTC
Permalink
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Wie verhaelt sich "einen Batzen Geld" zu "einen Patzen Geld" in diesem
Zusammenhang?
Das ist wohl nur eine Variante in der Aussprache.
Oder kennst Du es in einer anderen Bedeutung?
Doch, kannte es als einen Haufen Geld.
Also doch nicht "doch".
Doch = ausserdem, OK?
Es widerspricht ja nicht dem bisherher im Thread Gesagten; also nicht
"außerdem".
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
a) eine alte Scheidemünze
b) ein Haufen.
Nach Röhrich entstand die zweite Bedeutung, als die ursprüngliche nicht
mehr verstanden wurde.
Die Aussprache /p/ für /b/ am Silbenanfang kommt im südostdeutschen
Sprachraum des öfteren vor, z. B. "Pauer" für "Bauer".
Die Regelmäßigkeit kann ich aber nicht erklären.
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
Das müssen die Baiern klären.
Als nördlich der Benrather Linie sprachlich Sozialisierter versuche ich
mühsam zu übersetzen:
"Auf der Eibe/Ulme sitze eine Schwalbe, die einen kleinen Batzen
herunterfallen läßt ...

Ralf
Richard Loebner
2009-05-09 19:13:54 UTC
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Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Wie verhaelt sich "einen Batzen Geld" zu "einen Patzen Geld" in diesem
Zusammenhang?
Das ist wohl nur eine Variante in der Aussprache.
Oder kennst Du es in einer anderen Bedeutung?
Doch, kannte es als einen Haufen Geld.
Also doch nicht "doch".
Doch = ausserdem, OK?
Es widerspricht ja nicht dem bisherher im Thread Gesagten; also nicht
"außerdem".
Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
a) eine alte Scheidemünze
b) ein Haufen.
Nach Röhrich entstand die zweite Bedeutung, als die ursprüngliche nicht
mehr verstanden wurde.
Die Aussprache /p/ für /b/ am Silbenanfang kommt im südostdeutschen
Sprachraum des öfteren vor, z. B. "Pauer" für "Bauer".
Die Regelmäßigkeit kann ich aber nicht erklären.
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
Das müssen die Baiern klären.
Als nördlich der Benrather Linie sprachlich Sozialisierter versuche ich
"Auf der Eibe/Ulme sitze eine Schwalbe, die einen kleinen Batzen
herunterfallen läßt ...
"Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost a Bazl obafoin ...
So ungefaehr geht es weiter:
"... kumt da Jaga mim Gwehr, schiasts Bazl hin an her,
kumt di Oide mit da Buttn, losst ds Bazl einigucke/einirutschn ..."
wie es dann weiter geht hab ich vergessen.
--
Gruß
Richard
Ralf Heinrich Arning
2009-05-10 17:56:36 UTC
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Post by Richard Loebner
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
Das müssen die Baiern klären.
Als nördlich der Benrather Linie sprachlich Sozialisierter versuche ich
"Auf der Eibe/Ulme sitze eine Schwalbe, die einen kleinen Batzen
herunterfallen läßt ...
"Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost a Bazl obafoin ...
"... kumt da Jaga mim Gwehr, schiasts Bazl hin an her,
kumt di Oide mit da Buttn, losst ds Bazl einigucke/einirutschn ..."
wie es dann weiter geht hab ich vergessen.
Das Problem haben andere auch:

<http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/338677>

Ralf
Helga Schulz
2009-05-10 19:49:35 UTC
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Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
Das müssen die Baiern klären.
Als nördlich der Benrather Linie sprachlich Sozialisierter versuche ich
"Auf der Eibe/Ulme sitze eine Schwalbe, die einen kleinen Batzen
herunterfallen läßt ...
Meine Bairischkenntnisse sind gering, das meiste würde ich auch
so übersetzen, allerdings hätte ich jetzt nicht auf einen Baum
getippt, sondern auf die Alm.
Aber da werden uns die Bairischsprecher aufklären müssen.
Helmut Richter
2009-05-10 20:43:05 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
[...]
Post by Ralf Heinrich Arning
Als nördlich der Benrather Linie sprachlich Sozialisierter versuche ich
"Auf der Eibe/Ulme sitze eine Schwalbe, die einen kleinen Batzen
herunterfallen läßt ...
Meine Bairischkenntnisse sind gering, das meiste würde ich auch
so übersetzen, allerdings hätte ich jetzt nicht auf einen Baum
getippt, sondern auf die Alm.
Ich auch, nach einem halben Jahrhundert bairischer Sozialisation.

"Eibe" und "Ulme" kenne ich beide nicht als Wörter im Bairischen.
Regelrecht nach Lautverschiebung wäre [aIm]¹) und [uIma]²), aber nicht
[OIm].

¹) Wegen mhd î-. Wäre mhd ei-, hieße es bairisch oa-, aber *nur* dann.

²) Nach -m und ähnlichen Konsonanten wird die Endung -en regelmäßig zu
-a. Wenn sich die assimilierte Endung -m<-en nicht mit dem davor
stehenden Wort verträgt, wird sie vokalisiert: Formen wie hochdeutsch
komm'm statt kommen gibts im Bairischen nicht.
--
Helmut Richter
Ralf Heinrich Arning
2009-05-11 03:24:18 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Helga Schulz
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Richard Loebner
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
[...]
Post by Ralf Heinrich Arning
Als nördlich der Benrather Linie sprachlich Sozialisierter versuche ich
"Auf der Eibe/Ulme sitze eine Schwalbe, die einen kleinen Batzen
herunterfallen läßt ...
Meine Bairischkenntnisse sind gering, das meiste würde ich auch
so übersetzen, allerdings hätte ich jetzt nicht auf einen Baum
getippt, sondern auf die Alm.
Ich auch, nach einem halben Jahrhundert bairischer Sozialisation.
"Eibe" und "Ulme" kenne ich beide nicht als Wörter im Bairischen.
Regelrecht nach Lautverschiebung wäre [aIm]') und [uIma]"), aber nicht
[OIm].
Ich hatte zuerst auch an "Alm" gedacht, konnte aber keinen Sinn darin
erkennen. Eine Schwalbe, die auf einer Wiese ein Häuflein hinterläßt,
kommt mir nicht erwähnenswert vor.

Wo ist eigentlich Helmut P. Einfalt? Der kann die Verse sicher auswendig
und könnte sie und übersetzen.

Ralf
Wolfram Heinrich
2009-05-11 04:43:40 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Helmut Richter
Post by Richard Loebner
Von irgendwo kommt mir noch der Reim "Auff dr Oim sitzt a Schwoim, lost
a Bazl obafoin ... " ins Gedaechtnis
(keine Haftung fuer die Fonetik)
Als n?rdlich der Benrather Linie sprachlich Sozialisierter versuche ich
"Auf der Eibe/Ulme sitze eine Schwalbe, die einen kleinen Batzen
herunterfallen l??t ...
Meine Bairischkenntnisse sind gering, das meiste w?rde ich auch
so ?bersetzen, allerdings h?tte ich jetzt nicht auf einen Baum
getippt, sondern auf die Alm.
Ich auch, nach einem halben Jahrhundert bairischer Sozialisation.
"Eibe" und "Ulme" kenne ich beide nicht als W?rter im Bairischen.
Regelrecht nach Lautverschiebung w?re [aIm]') und [uIma]"), aber nicht
[OIm].
Ich hatte zuerst auch an "Alm" gedacht, konnte aber keinen Sinn darin
erkennen. Eine Schwalbe, die auf einer Wiese ein H?uflein hinterl??t,
kommt mir nicht erw?hnenswert vor.
Ach, es gibt soviel Literatur, in der Dinge erw?hnt werden, die nicht
erw?hnenswert sind, Lyrik vor allem, weil die sich reimen mu?.
Da drom aufm Bergerl, da sitzt a Chines,
Der reibt seine Zechan zu am Emmentalerk?s.

Es mu? wohl die Alm gewesen sein, siehe auch hier:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/338677

Ciao
Wolfram
--
Bevor du dich dran machst, die Welt zu verbessern, gehe dreimal durch dein
eigenes Haus.
CHINESISCHES SPRICHWORT
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Jakob Achterndiek
2009-05-11 07:58:50 UTC
Permalink
[..] Lyrik vor allem, weil die sich reimen mu?.
Da drom aufm Bergerl, da sitzt a Chines,
Der reibt seine Zechan zu am Emmentalerk?s.
Es mu? wohl die Alm gewesen sein, [..]
Und es ist wirklich kein Chinas[e]?
^
j/\a
--
Wolfram Heinrich
2009-05-11 08:44:18 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
[..] Lyrik vor allem, weil die sich reimen mu?.
Da drom aufm Bergerl, da sitzt a Chines,
Der reibt seine Zechan zu am Emmentalerk?s.
Es mu? wohl die Alm gewesen sein, [..]
Und es ist wirklich kein Chinas[e]?
^
Chinasn gibt?s net.

Ciao
Wolfram
--
Das Gesetz verbietet jedem mit gleicher Majest?t, dem Reichen wie dem
Armen, unter der Br?cke zu schlafen!
ANATOLE FRANCE
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Helga Schulz
2009-05-06 20:37:04 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Helga Schulz
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus?
Alle Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä.
Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das man dort
gebracht wird?
Den Batzen kenne ich aus der Kinderzeit als 10-Pf-Stück, also
Münzkleingeld; wie der Groschen oder Sechser ist das eine alte
regionale Geldstückelungsbezeichnung, die man dann auf aktuelle
Münzen übertragen hat.
Ich würde es eher so deuten, daß es in diesen Gastwirtschaften
für kleines Geld bereits etwas gibt.
Ich kenne nur "einen Batzen Geld", und das ist eher etwas größeres. Die
beiden Ausdrücke sind aber wohl nur indirekt verwandt (gehen auf eine
gemeinsame Wurzel zurück, aber nicht einer auf den anderen.)
Neben der Bedeutung "kleine Münze" kenne ich noch eine, die in
Richtung "Erdklumpen" geht. Etwa, wenn man bei nassem Wetter über
einen Acker läuft und danach dicke Batzen von Erde an den Schuhen
hat. Diese Bedeutung meine ich aber eher von Leuten aus Schwaben
(Augsburg) gehört zu haben (sicher bin ich mir da allerdings
nicht).
Rüdiger Silberer
2009-05-06 23:36:31 UTC
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Post by Helga Schulz
Neben der Bedeutung "kleine Münze" kenne ich noch eine, die in
Richtung "Erdklumpen" geht. Etwa, wenn man bei nassem Wetter über
einen Acker läuft und danach dicke Batzen von Erde an den Schuhen
hat. Diese Bedeutung meine ich aber eher von Leuten aus Schwaben
(Augsburg) gehört zu haben (sicher bin ich mir da allerdings
nicht).
Den Batzen in der Bedeutung gibts auch im Fränkischen. Ist aber nicht
nur auf Erdklumpen beschränkt sondern auf alles große, halbwegs runde.
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
--
Am 25. Mai ist Towel Day!
Zum Gedenken an Douglas Adams
http://www.towel-day.com/de/
Helga Schulz
2009-05-09 19:41:03 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Post by Helga Schulz
Neben der Bedeutung "kleine Münze" kenne ich noch eine, die in
Richtung "Erdklumpen" geht. Etwa, wenn man bei nassem Wetter über
einen Acker läuft und danach dicke Batzen von Erde an den Schuhen
hat. Diese Bedeutung meine ich aber eher von Leuten aus Schwaben
(Augsburg) gehört zu haben (sicher bin ich mir da allerdings
nicht).
Den Batzen in der Bedeutung gibts auch im Fränkischen. Ist aber nicht
nur auf Erdklumpen beschränkt sondern auf alles große, halbwegs runde.
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
Ja, ich kenne derlei annähernd runde Klumpen eigentlich
ausschließlich als Bollen oder "Böll@".
In Schaffhausen heißt die Zwiebel Bollen, wie ich mal vor Jahren
einem Schild "Bollewähe" (Zwiebelkuchen) an einer Bäckerei
entnahm.
Oliver Cromm
2009-05-13 17:05:29 UTC
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Post by Helga Schulz
Post by Rüdiger Silberer
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
Ja, ich kenne derlei annähernd runde Klumpen eigentlich
In Schaffhausen heißt die Zwiebel Bollen, wie ich mal vor Jahren
einem Schild "Bollewähe" (Zwiebelkuchen) an einer Bäckerei
entnahm.
Na, wenn die Bollenhüte nicht regional eindeutig sind, was dann.
--
There are two ways of constructing a software design. One way is to make
it so simple that there are obviously no deficiencies. And the other way
is to make it so complicated that there are no obvious deficiencies.
The first method is far more difficult. -- C. A. R. Hoare
Helga Schulz
2009-05-21 10:41:38 UTC
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Post by Oliver Cromm
Post by Helga Schulz
Post by Rüdiger Silberer
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
Ja, ich kenne derlei annähernd runde Klumpen eigentlich
In Schaffhausen heißt die Zwiebel Bollen, wie ich mal vor Jahren
einem Schild "Bollewähe" (Zwiebelkuchen) an einer Bäckerei
entnahm.
Na, wenn die Bollenhüte nicht regional eindeutig sind, was dann.
Du weißt aber schon, daß diese ausschließlich in 3, 4 winzigen
Orten zur Tracht gehörten - überall sonst Hauben - und dann ab
etwa Jahrhundertwende/1920er Jahre für den Tourismus
popularisiert wurden?
Oliver Cromm
2009-05-21 13:46:57 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Oliver Cromm
Na, wenn die Bollenhüte nicht regional eindeutig sind, was dann.
Du weißt aber schon, daß diese ausschließlich in 3, 4 winzigen
Orten zur Tracht gehörten - überall sonst Hauben - und dann ab
etwa Jahrhundertwende/1920er Jahre für den Tourismus
popularisiert wurden?
Genau wußte ich das nicht, es überrascht mich aber keineswegs, das ist
bei "Volkskultur" ein ganz üblicher Prozeß.

Hierzugruppe ist freilich die Bezeichnung wichtiger. War die immer und
überall so, oder ist die nachträglich erfunden oder vereinheitlicht?
--
There are two ways of constructing a software design. One way is to make
it so simple that there are obviously no deficiencies. And the other way
is to make it so complicated that there are no obvious deficiencies.
The first method is far more difficult. -- C. A. R. Hoare
Gunhild Simon
2009-05-18 03:09:20 UTC
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Post by Helga Schulz
In Schaffhausen heißt die Zwiebel Bollen, wie ich mal vor Jahren
einem Schild "Bollewähe" (Zwiebelkuchen) an einer Bäckerei
entnahm.
Die italienische cipolla hat vielleicht auch mitgemischt.

Gruß
Gunhild
Christina Kunze
2009-05-19 08:14:56 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Post by Helga Schulz
In Schaffhausen heißt die Zwiebel Bollen, wie ich mal vor Jahren
einem Schild "Bollewähe" (Zwiebelkuchen) an einer Bäckerei
entnahm.
Die italienische cipolla hat vielleicht auch mitgemischt.
Das ist älter als ital. Spracheinfluss in D.
Bei uns heißt Zwiebellauch Pipenbollen oder
Bollenpipen. (von "Rohr", pipe?)

Kennst Du das nicht? Das hört sich doch nach Platt an.

H. Paul dazu:
Bolle F., ahd bolla, mhd bolle, urspr. "etw. rund
Angeschwollenes" (verw. mit Ball), daher früher "Knospe",
speziell "Knoten des Flachses", Zuckm bildet dazu: /die
ganzen Nachweise, Arierblut ..., Gesundheitszeugnis,
Gebärtüchtigkeit, Bolleproduktion (1946 General 504) und
meint "Kinderreichtum", nordd. ugs. Zwiebel, südwestd.
"Schöpfgefäß"

Kann mal jemand das Schöpfgefäß ein bisschen genauer
lokalisierten?

chr
Helga Schulz
2009-05-21 15:27:29 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Gunhild Simon
Post by Helga Schulz
In Schaffhausen heißt die Zwiebel Bollen, wie ich mal vor Jahren
einem Schild "Bollewähe" (Zwiebelkuchen) an einer Bäckerei
entnahm.
Die italienische cipolla hat vielleicht auch mitgemischt.
Das ist älter als ital. Spracheinfluss in D.
Bei uns heißt Zwiebellauch Pipenbollen oder
Bollenpipen. (von "Rohr", pipe?)
Kennst Du das nicht? Das hört sich doch nach Platt an.
Bolle F., ahd bolla, mhd bolle, urspr. "etw. rund
Angeschwollenes" (verw. mit Ball), daher früher "Knospe",
speziell "Knoten des Flachses", Zuckm bildet dazu: /die
ganzen Nachweise, Arierblut ..., Gesundheitszeugnis,
Gebärtüchtigkeit, Bolleproduktion (1946 General 504) und
meint "Kinderreichtum", nordd. ugs. Zwiebel, südwestd.
"Schöpfgefäß"
Kann mal jemand das Schöpfgefäß ein bisschen genauer
lokalisierten?
Also ich nicht, ich hab das Wort "Bolle(n)" noch nie in der
Bedeutung "Schöpfgefäß" gehört. Das ist mir so dermaßen fremd,
daß ich das für ein Gerücht halte. Bollen sind rund, vielleicht
hat der Autor jemanden gekannt, der ein rundes Gefäß als "Bollen"
bezeichnete, im Sinne einer familienüblichen Bezeichnung, so wie
manche ihrem Auto einen Namen geben oder derlei.
Oliver Jennrich
2009-05-20 21:22:36 UTC
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Post by Gunhild Simon
Post by Helga Schulz
In Schaffhausen heißt die Zwiebel Bollen, wie ich mal vor Jahren
einem Schild "Bollewähe" (Zwiebelkuchen) an einer Bäckerei
entnahm.
Die italienische cipolla hat vielleicht auch mitgemischt.
Vielleicht. Vielleicht aber auch einfach das niederdeutsche.
--
Space - The final frontier
Ralf Heinrich Arning
2009-05-10 17:56:37 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Helga Schulz
Neben der Bedeutung "kleine Münze" kenne ich noch eine, die in
Richtung "Erdklumpen" geht. Etwa, wenn man bei nassem Wetter über
einen Acker läuft und danach dicke Batzen von Erde an den Schuhen
hat. Diese Bedeutung meine ich aber eher von Leuten aus Schwaben
(Augsburg) gehört zu haben (sicher bin ich mir da allerdings
nicht).
Den Batzen in der Bedeutung gibts auch im Fränkischen. Ist aber nicht
nur auf Erdklumpen beschränkt sondern auf alles große, halbwegs runde.
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
"Klumpen" ist auch die Bedeutung die Pfeifer angibt. "Batzen" stamme vom
Verb "batzen" ab, das 'zusammenkleben' bedeute und ein Intensivum von
"backen" im Sinne von 'kleben' sei. Als "Batzen" bezeichnete man
zunächst (1495) den in Salzburg geprägten Dickpfenning. "Wort und Sache
gelangten bald darauf (über Konstanz) nach Bern (1497), wo /Batz, Batze,
Bätze/ (als nicht schweizerdt. Wort) volksetymologisch mit /Betz/ 'Bär',
dem aufgeprägten Berner Wappentier, gleichgesetzt wird".

Insofern ist es nicht verwunderlich, daß einer der beiden großen
deutschen Lakritzproduzenten "Lakritz-Batzen" vertreibt, von
welchselbigen Produkte ich einen Beutel zu verzehren mich zur Feier
dieses Threads geopfert habe.

Ralf
Helga Schulz
2009-05-10 20:40:36 UTC
Permalink
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Rüdiger Silberer
Post by Helga Schulz
Neben der Bedeutung "kleine Münze" kenne ich noch eine, die in
Richtung "Erdklumpen" geht. Etwa, wenn man bei nassem Wetter über
einen Acker läuft und danach dicke Batzen von Erde an den Schuhen
hat. Diese Bedeutung meine ich aber eher von Leuten aus Schwaben
(Augsburg) gehört zu haben (sicher bin ich mir da allerdings
nicht).
Den Batzen in der Bedeutung gibts auch im Fränkischen. Ist aber nicht
nur auf Erdklumpen beschränkt sondern auf alles große, halbwegs runde.
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
"Klumpen" ist auch die Bedeutung die Pfeifer angibt. "Batzen" stamme vom
Verb "batzen" ab, das 'zusammenkleben' bedeute und ein Intensivum von
"backen" im Sinne von 'kleben' sei.
Ach, da fällt mir der "Obatzde" ein! Ein zerdrückter Camembert
mit viel Paprika. Der klebt wirklich zusammen!
Post by Ralf Heinrich Arning
Als "Batzen" bezeichnete man
zunächst (1495) den in Salzburg geprägten Dickpfenning. "Wort und Sache
gelangten bald darauf (über Konstanz) nach Bern (1497), wo /Batz, Batze,
Bätze/ (als nicht schweizerdt. Wort) volksetymologisch mit /Betz/ 'Bär',
dem aufgeprägten Berner Wappentier, gleichgesetzt wird".
Insofern ist es nicht verwunderlich, daß einer der beiden großen
deutschen Lakritzproduzenten "Lakritz-Batzen" vertreibt, von
welchselbigen Produkte ich einen Beutel zu verzehren mich zur Feier
dieses Threads geopfert habe.
Wasesnichtallesgibt...
Norbert Lack
2009-05-17 21:11:02 UTC
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Post by Ralf Heinrich Arning
"Klumpen" ist auch die Bedeutung die Pfeifer angibt. "Batzen"
stamme vom Verb "batzen" ab, das 'zusammenkleben' bedeute und ein
Intensivum von "backen" im Sinne von 'kleben' sei.
Ach, da fällt mir der "Obatzde" ein! Ein zerdrückter Camembert mit
viel Paprika. Der klebt wirklich zusammen!
Und sieht aus wie schon mal gegessen --- schmeckt aber deutlich besser.

Gruß
Norbert
Wolfram Heinrich
2009-05-18 06:04:09 UTC
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Post by Helga Schulz
Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Rüdiger Silberer
Den Batzen in der Bedeutung gibts auch im Fränkischen. Ist aber nicht
nur auf Erdklumpen beschränkt sondern auf alles große, halbwegs runde.
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
"Klumpen" ist auch die Bedeutung die Pfeifer angibt. "Batzen" stamme vom
Verb "batzen" ab, das 'zusammenkleben' bedeute und ein Intensivum von
"backen" im Sinne von 'kleben' sei.
Ach, da fällt mir der "Obatzde" ein! Ein zerdrückter Camembert
mit viel Paprika. Der klebt wirklich zusammen!
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.

Ciao
Wolfram
--
Limerick
Es war ein Landwirt aus Lam bei Cham, / den übermannte in Roding die Scham
/ Er genierte sich mächtig, / amüsierte sich prächtig, / wobei das zweite
(na klar) vor dem ersten kam
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Helmut Richter
2009-05-18 09:05:52 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Hier (München) wird es eindeutig mit normalem geschlossenem [o:]
ausgesprochen wie standarddeutsch "Oper". Der zwischen a und o gelegene
Vokal ist ein anderer.
--
Helmut Richter
Wolfram Heinrich
2009-05-18 09:13:55 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Hier (München) wird es eindeutig mit normalem geschlossenem [o:]
ausgesprochen wie standarddeutsch "Oper". Der zwischen a und o gelegene
Vokal ist ein anderer.
Mag sein. Das Rottal und München sind halt doch zwei völlig verschiedene
Kulturbereiche.

Ciao
Wolfram
--
Those are my principles. If you don't like them I have others.
GROUCHO MARX
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Florian Ritter
2009-05-18 16:10:37 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Hier (München) wird es eindeutig mit normalem geschlossenem [o:]
ausgesprochen wie standarddeutsch "Oper". Der zwischen a und o gelegene
Vokal ist ein anderer.
Ich hab mich leider nie drum gekümmert, wie der Obatzte gemacht wird.
Kommt da nicht außer Camembert und Paprikamehl noch was rein? Butter?

FR
Wolfram Heinrich
2009-05-18 16:43:37 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Helmut Richter
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Hier (München) wird es eindeutig mit normalem geschlossenem [o:]
ausgesprochen wie standarddeutsch "Oper". Der zwischen a und o gelegene
Vokal ist ein anderer.
Ich hab mich leider nie drum gekümmert, wie der Obatzte gemacht wird.
Kommt da nicht außer Camembert und Paprikamehl noch was rein? Butter?
Der da ist mit Romadur:
http://www.chefkoch.de/rezepte/128421055070774/Obazda.html
Romadur ist wunderbur, aber mögen muß man ihn schon. Ansonsten scheint es
so viele Varianten zu geben, daß einem der Kopf schwurbelig wird.

Das hier ist die offizielle Variante, vom Bayerischen Staatsministerium für
Landwirtschaft und Forsten:
http://www.bayern.by/de/obazda.html

Ciao
Wolfram
--
Bankweisheit (dänisch)
Öre wem Öre gebührt.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Florian Ritter
2009-05-19 01:13:52 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Helmut Richter
Hier (München) wird es eindeutig mit normalem geschlossenem [o:]
ausgesprochen wie standarddeutsch "Oper". Der zwischen a und o gelegene
Vokal ist ein anderer.
Ich hab mich leider nie drum gekümmert, wie der Obatzte gemacht wird.
Kommt da nicht außer Camembert und Paprikamehl noch was rein? Butter?
Der da ist mit > Romadur:http://www.chefkoch.de/rezepte/128421055070774/Obazda.html
Romadur ist wunderbur, aber mögen muß man ihn schon.
Wunderbur, kommt mir aber nich inne Tüte.
Das hier ist die offizielle Variante, vom Bayerischen Staatsministerium für
Landwirtschaft und Forsten:http://www.bayern.by/de/obazda.html
Werde nachzustellen wissen, Kümmel und Zwiefeln aber weglassen.
Unklar: süßes oder scharfes Paprikamehl? Aber das mir nachgerühmte
Einfühlungsvermögen in kulinarischen Belangen wird mich leiten - FR
Wolfram Heinrich
2009-05-19 05:01:51 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Wolfram Heinrich
Das hier ist die offizielle Variante, vom Bayerischen Staatsministerium für
Landwirtschaft und Forsten:http://www.bayern.by/de/obazda.html
Werde nachzustellen wissen, Kümmel und Zwiefeln aber weglassen.
Unklar: süßes oder scharfes Paprikamehl? Aber das mir nachgerühmte
Einfühlungsvermögen in kulinarischen Belangen wird mich leiten - FR
Ich tät ja süßen Paprika empfehlen. Wenn du mit scharfem Paprika so
reichlich würzt, daß der Obazde schön rot wird, speist du Feuer wie ein
Drache.

Ciao
Wolfram
--
Bankweisheit (deutsch)
Im Schein ist Wahrheit.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Helmut Richter
2009-05-19 07:19:10 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Werde nachzustellen wissen, Kümmel und Zwiefeln aber weglassen.
Unklar: süßes oder scharfes Paprikamehl? Aber das mir nachgerühmte
Einfühlungsvermögen in kulinarischen Belangen wird mich leiten - FR
Kümmel ist Geschmacksache. Zwiefel lässt man besser weg und reicht sie
dazu wie abgebildet. Dann kann sich jeder selber entscheiden. Vor allem
aber hält sich der Obatzde besser: feingehackte rohe Zwiebeln entfalten
ein eigenwiliges Aroma, wenn sie aufgehoben werden.
--
Helmut Richter
Helga Schulz
2009-05-21 15:27:30 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Florian Ritter
Werde nachzustellen wissen, Kümmel und Zwiefeln aber weglassen.
Unklar: süßes oder scharfes Paprikamehl? Aber das mir nachgerühmte
Einfühlungsvermögen in kulinarischen Belangen wird mich leiten - FR
Kümmel ist Geschmacksache. Zwiefel lässt man besser weg und reicht sie
dazu wie abgebildet. Dann kann sich jeder selber entscheiden. Vor allem
aber hält sich der Obatzde besser: feingehackte rohe Zwiebeln entfalten
ein eigenwiliges Aroma, wenn sie aufgehoben werden.
Sehr zartbesaitet ausgedrückt.
Mir würde dazu ja eher einfallen: "Gammel in die Tonne!".
Florian Ritter
2009-05-21 18:36:44 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Florian Ritter
Werde nachzustellen wissen, Kümmel und Zwiefeln aber weglassen.
Unklar: süßes oder scharfes Paprikamehl? Aber das mir nachgerühmte
Einfühlungsvermögen in kulinarischen Belangen wird mich leiten.
Kümmel ist Geschmacksache. Zwiefel lässt man besser weg und reicht sie
dazu wie abgebildet. Dann kann sich jeder selber entscheiden. Vor allem
aber hält sich der Obatzde besser: feingehackte rohe Zwiebeln entfalten
ein eigenwiliges Aroma, wenn sie aufgehoben werden.
Gestern Abend in 1 auf Bayrisch getrimmten Lokal in Berlins Mitte
Obatzten eingenommen. Die Zwiefeln (rote) waren draufgeschnitten.
Paprika war aber, der Farbe nach zu urteilen, nicht drin.

Schmeckte nicht schlecht. Wurde aber nachts von heftigen
Schlingbeschwerden geweckt; unschön - FR
Helga Schulz
2009-05-22 11:43:05 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Gestern Abend in 1 auf Bayrisch getrimmten Lokal in Berlins Mitte
Obatzten eingenommen. Die Zwiefeln (rote) waren draufgeschnitten.
Paprika war aber, der Farbe nach zu urteilen, nicht drin.
Das ist aber was neues, ich habe bisher nur paprikaroten Obatzden
gesehen.
Post by Florian Ritter
Schmeckte nicht schlecht. Wurde aber nachts von heftigen
Schlingbeschwerden geweckt; unschön
So ging es mir vor ein paar Wochen auch, nachdem ich das abends
zu mir genommen hatte. Scheint sich um was gewöhnungsbedürftiges
zu handeln.
Manfred Russ
2009-05-23 08:45:41 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Die Zwiefeln (rote) waren draufgeschnitten.
Sagt mal, das ist jetzt aber auch so eine Modemasche, oder? Rote
Zwiebeln, wo man geht & steht, immer nur rote Zwiebeln statt
stinknormalen weißen, unausweichlich wie Bärlauch und Rucola. Und
Spargel.



Manfred
--
Das kann nicht sein!! Misch Dich ein!!!
Dieter Bruegmann
2009-05-23 10:53:52 UTC
Permalink
Post by Manfred Russ
Post by Florian Ritter
Die Zwiefeln (rote) waren draufgeschnitten.
Sagt mal, das ist jetzt aber auch so eine Modemasche, oder? Rote
Zwiebeln, wo man geht & steht, immer nur rote Zwiebeln statt
stinknormalen weißen, unausweichlich wie Bärlauch und Rucola. Und
Spargel.
Spargel ist ja nur saisonbedingt. Und wer den nicht mag, kann
jederzeit auf Bratkartoffeln ausweichen.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

Tag des lackierten Pinökels
Matthias Opatz
2009-05-23 17:03:42 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Spargel ist ja nur saisonbedingt. Und wer den nicht mag, kann
jederzeit auf Bratkartoffeln ausweichen.
Sicherlich.

Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.

Matthias
--
Die Regierungen der Päpste waren nur kurz, obgleich immer der Vater
auf den Sohn folgte. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? => <http://www.galletti.de/>
= Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. =
Yvonne Steiner
2009-05-23 17:08:40 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Dieter Bruegmann
Spargel ist ja nur saisonbedingt. Und wer den nicht mag, kann
jederzeit auf Bratkartoffeln ausweichen.
Sicherlich.
Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.
O ja. Sich Bach auf einer roten Gartenbank sitzend anhören zu müssen,
geht gar nicht.
--
Yvonne Steiner
Dieter Bruegmann
2009-05-23 17:20:44 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Matthias Opatz
Post by Dieter Bruegmann
Spargel ist ja nur saisonbedingt. Und wer den nicht mag, kann
jederzeit auf Bratkartoffeln ausweichen.
Sicherlich.
Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.
O ja. Sich Bach auf einer roten Gartenbank sitzend anhören zu müssen,
geht gar nicht.
Sofern die Bank frisch gestrichen ist, kannst du dir da sogar die
gesamte "Kunst der Fuge" anhören.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

Selbst zu der vornehmsten Kuh bleibt der Bauer stets beim "DU".
Yvonne Steiner
2009-05-23 17:26:25 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Matthias Opatz
Post by Dieter Bruegmann
Spargel ist ja nur saisonbedingt. Und wer den nicht mag, kann
jederzeit auf Bratkartoffeln ausweichen.
Sicherlich.
Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.
O ja. Sich Bach auf einer roten Gartenbank sitzend anhören zu müssen,
geht gar nicht.
Sofern die Bank frisch gestrichen ist, kannst du dir da sogar die
gesamte "Kunst der Fuge" anhören.
Des Pudels Kern meiner Aussage ist ein anderer:
Ich setze mich niemals auf Rot, wenn ich Bach hören will.
Das ist genauso schlimm wie Schumann auf Gelb.
--
Yvonne Steiner
Dieter Bruegmann
2009-05-23 17:30:48 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Matthias Opatz
Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.
O ja. Sich Bach auf einer roten Gartenbank sitzend anhören zu müssen,
geht gar nicht.
Sofern die Bank frisch gestrichen ist, kannst du dir da sogar die
gesamte "Kunst der Fuge" anhören.
Ich setze mich niemals auf Rot, wenn ich Bach hören will.
Das ist genauso schlimm wie Schumann auf Gelb.
Bist du Synästhetikerin? Oder Pudelfreundin?


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

Rechtschreibfehler und grammatikalisch wirre Konstruktionen sind
beabsichtigt und dienen der Belustigung.
Yvonne Steiner
2009-05-23 17:50:27 UTC
Permalink
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Matthias Opatz
Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.
O ja. Sich Bach auf einer roten Gartenbank sitzend anhören zu müssen,
geht gar nicht.
Sofern die Bank frisch gestrichen ist, kannst du dir da sogar die
gesamte "Kunst der Fuge" anhören.
Ich setze mich niemals auf Rot, wenn ich Bach hören will.
Das ist genauso schlimm wie Schumann auf Gelb.
Bist du Synästhetikerin? Oder Pudelfreundin?
Ersteres.
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
--
Yvonne Steiner
Dieter Bruegmann
2009-05-23 18:13:04 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Matthias Opatz
Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.
O ja. Sich Bach auf einer roten Gartenbank sitzend anhören zu müssen,
geht gar nicht.
Sofern die Bank frisch gestrichen ist, kannst du dir da sogar die
gesamte "Kunst der Fuge" anhören.
Ich setze mich niemals auf Rot, wenn ich Bach hören will.
Das ist genauso schlimm wie Schumann auf Gelb.
Bist du Synästhetikerin? Oder Pudelfreundin?
Ersteres.
Das ist ein interessantes Phänomen. Ich habe davon schon viel gehört.
Post by Yvonne Steiner
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
Du kannst ihn ja ganz nach deinem Geschmack (sic!) frisieren.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

Ich verwechselte die Einfahrt und fuhr gegen einen Baum,
der bei mir nicht dort steht!
Yvonne Steiner
2009-05-23 18:31:29 UTC
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Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Matthias Opatz
Und wer Bach nicht hören mag, kann seine Gartenbank rot anstreichen.
O ja. Sich Bach auf einer roten Gartenbank sitzend anhören zu müssen,
geht gar nicht.
Sofern die Bank frisch gestrichen ist, kannst du dir da sogar die
gesamte "Kunst der Fuge" anhören.
Ich setze mich niemals auf Rot, wenn ich Bach hören will.
Das ist genauso schlimm wie Schumann auf Gelb.
Bist du Synästhetikerin? Oder Pudelfreundin?
Ersteres.
Das ist ein interessantes Phänomen. Ich habe davon schon viel gehört.
Post by Yvonne Steiner
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
Du kannst ihn ja ganz nach deinem Geschmack (sic!) frisieren.
Pudelisch (sic.) frisieren würde ich ihn schon gar nicht. Er bekäme von
mir höchstens einen 14-mm-Schnitt.
--
Yvonne Steiner
Dieter Bruegmann
2009-05-23 18:48:21 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
Du kannst ihn ja ganz nach deinem Geschmack (sic!) frisieren.
Pudelisch (sic.) frisieren würde ich ihn schon gar nicht. Er bekäme von
mir höchstens einen 14-mm-Schnitt.
So kleine Kettensägen gibt es nicht.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de

http://home.arcor.de/dieter.bruegmann/crunch/
Yvonne Steiner
2009-05-23 20:19:36 UTC
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Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
Du kannst ihn ja ganz nach deinem Geschmack (sic!) frisieren.
Pudelisch (sic.) frisieren würde ich ihn schon gar nicht. Er bekäme von
mir höchstens einen 14-mm-Schnitt.
So kleine Kettensägen gibt es nicht.
Aber Haarschneidemaschinen.
--
Yvonne Steiner
Florian Ritter
2009-05-23 20:32:35 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
Du kannst ihn ja ganz nach deinem Geschmack (sic!) frisieren.
Pudelisch (sic.) frisieren würde ich ihn schon gar nicht. Er bekäme von
mir höchstens einen 14-mm-Schnitt.
Aber bitte mit artig gestutzten Manschetterln - FR
Yvonne Steiner
2009-05-23 20:44:14 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
Du kannst ihn ja ganz nach deinem Geschmack (sic!) frisieren.
Pudelisch (sic.) frisieren würde ich ihn schon gar nicht. Er bekäme von
mir höchstens einen 14-mm-Schnitt.
Aber bitte mit artig gestutzten Manschetterln - FR
Auf gar keinen Fall.
--
Yvonne Steiner
Florian Ritter
2009-05-23 20:57:49 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Post by Yvonne Steiner
Post by Dieter Bruegmann
Post by Yvonne Steiner
Eine grosse Hundeliebhaberin aber auch; nur einen Pudel möchte ich nicht
so gerne zu eigen haben.
Du kannst ihn ja ganz nach deinem Geschmack (sic!) frisieren.
Pudelisch (sic.) frisieren würde ich ihn schon gar nicht. Er bekäme von
mir höchstens einen 14-mm-Schnitt.
Aber bitte mit artig gestutzten Manschetterln.
Auf gar keinen Fall.
Aber dann bitte einen Apfelpudel.

Die Fötzner genannte Mitarbeiterin war mal auf der Jagd nach einem
solchen.

Aber die brauchte auch immer "Formosaspargel" - FR
Joerg Digmayer
2009-05-20 14:19:09 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by Helmut Richter
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Hier (München) wird es eindeutig mit normalem geschlossenem [o:]
ausgesprochen wie standarddeutsch "Oper". Der zwischen a und o gelegene
Vokal ist ein anderer.
Ich hab mich leider nie drum gekümmert, wie der Obatzte gemacht wird.
Kommt da nicht außer Camembert und Paprikamehl noch was rein? Butter?
Auch - und Zwiebeln. Näheres findest Du unter "Obatzter" bei Wikipedia.

Grüße
Jörg.
--
"Recht hat er, der Dingsbums!"
Helga Schulz
2009-05-21 10:41:39 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Jetzt, wo Dus sagst, erinnere ich mich, "Baaz" von Leuten aus dem
Bundesland Bayern (Schwaben wie Baiern) gehört zu haben.
Von Leuten aus BaWü habe ich das nicht gehört.

Hat der Baazi mit Baaz zu tun?
Wolfram Heinrich
2009-05-21 10:54:49 UTC
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Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Jetzt, wo Dus sagst, erinnere ich mich, "Baaz" von Leuten aus dem
Bundesland Bayern (Schwaben wie Baiern) gehört zu haben.
Von Leuten aus BaWü habe ich das nicht gehört.
Hat der Baazi mit Baaz zu tun?
Das ist eine Deutung, eine andere (im Duden) leitet es so ab:
Ba|zi, der; -[s], -[s] [gek. aus Lumpazi(us)]:
1. (südd., österr., meist scherzh.) durchtriebener Mensch, Schlingel,
Gauner:
er ist ein richtiger B.
2. (spött. abwertend) Bayer.

Ein Bazi ist zwar ein Gauner, aber kein so richtig gefährlicher.

Ciao
Wolfram
--
Seelenwanderung - au ja! Ich will auch mal eine Indische Prinzessin gewesen
sein.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Helga Schulz
2009-05-21 15:27:29 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Jetzt, wo Dus sagst, erinnere ich mich, "Baaz" von Leuten aus dem
Bundesland Bayern (Schwaben wie Baiern) gehört zu haben.
Von Leuten aus BaWü habe ich das nicht gehört.
Hat der Baazi mit Baaz zu tun?
Ah. Danke.
Post by Wolfram Heinrich
1. (südd., österr., meist scherzh.) durchtriebener Mensch, Schlingel,
er ist ein richtiger B.
2. (spött. abwertend) Bayer.
Ein Bazi ist zwar ein Gauner, aber kein so richtig gefährlicher.
Rüdiger Silberer
2009-05-22 12:30:47 UTC
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Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Jetzt, wo Dus sagst, erinnere ich mich, "Baaz" von Leuten aus dem
Bundesland Bayern (Schwaben wie Baiern) gehört zu haben.
In Franken auch.
Post by Helga Schulz
Von Leuten aus BaWü habe ich das nicht gehört.
Auch nicht in Hohenlohe?
--
Am 25. Mai ist Towel Day!
Zum Gedenken an Douglas Adams
http://www.towel-day.com/de/
Helga Schulz
2009-05-22 21:43:50 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Jetzt, wo Dus sagst, erinnere ich mich, "Baaz" von Leuten aus dem
Bundesland Bayern (Schwaben wie Baiern) gehört zu haben.
In Franken auch.
Post by Helga Schulz
Von Leuten aus BaWü habe ich das nicht gehört.
Auch nicht in Hohenlohe?
Das weiß ich nicht. BaWü-Sprecher kenne/kannte ich aus dem Raum
Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Bodensee, Schwäbische Alb;
genauer kenne ich den Hochrhein (weil ich dort aufgewachsen bin),
ein bißchen Oberrhein, aber da sind viele weiße Flecken drin.
Aus Heilbronn kenne ich z.B. auch niemand.
Florian Ritter
2009-05-22 22:58:27 UTC
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Post by Helga Schulz
Post by Rüdiger Silberer
Post by Helga Schulz
Jetzt, wo Dus sagst, erinnere ich mich, "Baaz" von Leuten aus dem
Bundesland Bayern (Schwaben wie Baiern) gehört zu haben.
In Franken auch.
Post by Helga Schulz
Von Leuten aus BaWü habe ich das nicht gehört.
Auch nicht in Hohenlohe?
Das weiß ich nicht. BaWü-Sprecher kenne/kannte ich aus dem Raum
Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Bodensee, Schwäbische Alb;
genauer kenne ich den Hochrhein (weil ich dort aufgewachsen bin),
ein bißchen Oberrhein, aber da sind viele weiße Flecken drin.
Aus Heilbronn kenne ich z.B. auch niemand.- Zitierten Text ausblenden -
Oh, Heilbronn! Der Hesser-Wirt! Das Insel-Hotel, die Bemühtheit der
Provinz!

Zum Waldkommers Heilbronn hatte ich mal 1 Kollegen aus Kalifornien
mitgenommen, ihn süddeutsche Provinz inn Reinkultur kennenzulehren.

Jahre später befrug ich ihn danach: "Oh, I'll never forget this!" FR
Florian Ritter
2009-05-22 22:46:10 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Helga Schulz
Post by Wolfram Heinrich
Der Angebatzte wird ja unterschiedlich geschrieben, phonetisch kommt am
ehesten "Obaazda" hin (wobei das "O" sehr, sehr dunkel ist, fast wie ein
"A"). Ein Baaz ist feuchte, formbare Materie.
Jetzt, wo Dus sagst, erinnere ich mich, "Baaz" von Leuten aus dem
Bundesland Bayern (Schwaben wie Baiern) gehört zu haben.
In Franken auch.
Post by Helga Schulz
Von Leuten aus BaWü habe ich das nicht gehört.
Auch nicht in Hohenlohe?
Hm, hm. die Hohenloher sind wohl Leut' ohne Identitat. Was ist deren
Dialekt? Irgendwo zwischen Fränkisch & Schwäbisch? Der erste private
Rundfunksender in Heilbronn in den 80ern nannte sich "Frankenradio";
jeder Heilbronner, den ich darauf ansprach, reagierte pikiert - FR
Gerald Fix
2009-05-23 04:18:08 UTC
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On Fri, 22 May 2009 15:46:10 -0700 (PDT), Florian Ritter
Post by Florian Ritter
Hm, hm. die Hohenloher sind wohl Leut' ohne Identitat. Was ist deren
Dialekt? Irgendwo zwischen Fränkisch & Schwäbisch? Der erste private
Rundfunksender in Heilbronn in den 80ern nannte sich "Frankenradio";
jeder Heilbronner, den ich darauf ansprach, reagierte pikiert - FR
Das hat mit der Region Franken zu tun, einem von zwölf
Regionalverbänden in Baden-Württemberg. Heilbronn liegt am Rand dieses
Gebiets und hat traditionell mit diesem auch wenig zu schaffen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Region_Franken
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Helga Schulz
2009-05-24 08:39:07 UTC
Permalink
Post by Gerald Fix
On Fri, 22 May 2009 15:46:10 -0700 (PDT), Florian Ritter
Post by Florian Ritter
Hm, hm. die Hohenloher sind wohl Leut' ohne Identitat. Was ist deren
Dialekt? Irgendwo zwischen Fränkisch & Schwäbisch? Der erste private
Rundfunksender in Heilbronn in den 80ern nannte sich "Frankenradio";
jeder Heilbronner, den ich darauf ansprach, reagierte pikiert - FR
Hättest Du etwas anderes erwartet?
Post by Gerald Fix
Das hat mit der Region Franken zu tun, einem von zwölf
Regionalverbänden in Baden-Württemberg. Heilbronn liegt am Rand dieses
Gebiets und hat traditionell mit diesem auch wenig zu schaffen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Region_Franken
Daß Franken so nah ist, hätte ich nicht gedacht.
Richard Loebner
2009-05-10 19:18:06 UTC
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Post by Ralf Heinrich Arning
Post by Rüdiger Silberer
Post by Helga Schulz
Neben der Bedeutung "kleine Münze" kenne ich noch eine, die in
Richtung "Erdklumpen" geht. Etwa, wenn man bei nassem Wetter über
einen Acker läuft und danach dicke Batzen von Erde an den Schuhen
hat. Diese Bedeutung meine ich aber eher von Leuten aus Schwaben
(Augsburg) gehört zu haben (sicher bin ich mir da allerdings
nicht).
Den Batzen in der Bedeutung gibts auch im Fränkischen. Ist aber nicht
nur auf Erdklumpen beschränkt sondern auf alles große, halbwegs runde.
So gibt es auch einen ordentlichen Batzen Fleisch auf den Teller, oder
die Wäsche hat sich in der Waschmaschine zu einem Batzen
zusammengedreht. Manche sagen auch "Bollen".
"Klumpen" ist auch die Bedeutung die Pfeifer angibt. "Batzen" stamme vom
Verb "batzen" ab, das 'zusammenkleben' bedeute und ein Intensivum von
"backen" im Sinne von 'kleben' sei. Als "Batzen" bezeichnete man
zunächst (1495) den in Salzburg geprägten Dickpfenning. "Wort und Sache
gelangten bald darauf (über Konstanz) nach Bern (1497), wo /Batz, Batze,
Bätze/ (als nicht schweizerdt. Wort) volksetymologisch mit /Betz/ 'Bär',
dem aufgeprägten Berner Wappentier, gleichgesetzt wird".
Insofern ist es nicht verwunderlich, daß einer der beiden großen
deutschen Lakritzproduzenten "Lakritz-Batzen" vertreibt, von
welchselbigen Produkte ich einen Beutel zu verzehren mich zur Feier
dieses Threads geopfert habe.
Jetzt kommt mir noch eine alte Beschreibung eines Maurers beim Verputzen
in Erinnerung:
"Auffapatzen-owakrozen"
(wie ueblich, mit freier Fonetik)
--
Gruß
Richard
Gunhild Simon
2009-05-31 07:34:55 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by Oliver Cromm
Post by Helga Schulz
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus?
Alle Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind
Gaststätten, Straußenwirtschaften o.ä.
Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das man dort
gebracht wird?
Den Batzen kenne ich aus der Kinderzeit als 10-Pf-Stück, also
Münzkleingeld; wie der Groschen oder Sechser ist das eine alte
regionale Geldstückelungsbezeichnung, die man dann auf aktuelle
Münzen übertragen hat.
Ich würde es eher so deuten, daß es in diesen Gastwirtschaften
für kleines Geld bereits etwas gibt.
Ich kenne nur "einen Batzen Geld", und das ist eher etwas größeres. Die
beiden Ausdrücke sind aber wohl nur indirekt verwandt (gehen auf eine
gemeinsame Wurzel zurück, aber nicht einer auf den anderen.)
Neben der Bedeutung "kleine Münze" kenne ich noch eine, die in
Richtung "Erdklumpen" geht.
Bei der Lektüre eines im Kriegs-Norddeutschland spielenden Romans
steht "Batzen" mehrfach für den Klumpen, das frisch gestochene
Torfstück, die Sode, die zum Trocknen aufgeschichtet wurde.
( "Deutschstunde" von Siegfried Lenz, München, 1973, S. 190 f).

Gruß
Gunhild
Matthias Opatz
2009-05-31 09:47:39 UTC
Permalink
Post by Gunhild Simon
Bei der Lektüre eines im Kriegs-Norddeutschland spielenden Romans
steht "Batzen" mehrfach für den Klumpen, das frisch gestochene
Torfstück, die Sode, die zum Trocknen aufgeschichtet wurde.
( "Deutschstunde" von Siegfried Lenz, München, 1973, S. 190 f).
Klumpen ist auch ungefähr die Bedeutung, die ich von Kind auf kenne
(die geldwerte kam erst später mit dem Lied dazu).

Matthias
--
Die Regierungen der Päpste waren nur kurz, obgleich immer der Vater
auf den Sohn folgte. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? => <http://www.galletti.de/>
= Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. =
G. Eisenmann
2009-05-04 08:47:49 UTC
Permalink
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind Gaststätten,
Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das
man dort gebracht wird?
Batzenhäusle heißt auch ein Dorf bzw. Ortsteil von Waldkirch.

Georg
--
www.fachuebersetzungen.de
Helga Schulz
2009-05-06 20:37:04 UTC
Permalink
Post by G. Eisenmann
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind Gaststätten,
Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das
man dort gebracht wird?
Batzenhäusle heißt auch ein Dorf bzw. Ortsteil von Waldkirch.
Wahrscheinlich hat sich dort mal eine Straußenwirtschaft
festgesetzt gehabt, und die anderen Häuser kamen später.
Florian Ritter
2009-05-06 23:14:25 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by G. Eisenmann
Post by Holger Freese
Was bedeutet Batzenhäusle, Batzenhäusel oder Batzenhaus? Alle
Einrichtungen dieses Namens, die mir bekannt sind, sind Gaststätten,
Straußenwirtschaften o.ä. Hat der Name etwas mit dem Geld zu tun, um das
man dort gebracht wird?
Batzenhäusle heißt auch ein Dorf bzw. Ortsteil von Waldkirch.
Wahrscheinlich hat sich dort mal eine Straußenwirtschaft
festgesetzt gehabt, und die anderen Häuser kamen später.
Auf dem Weg von Stuttgart ins Allgäu habe ich ein Gasthaus mit dem
Namen "Reichsdose" gesehen. Merckwürdich - FR
Frank Zeeb
2009-05-19 04:38:24 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Auf dem Weg von Stuttgart ins Allgäu habe ich ein Gasthaus mit dem
Namen "Reichsdose" gesehen. Merckwürdich - FR
http://web1052.xantronkunden1.de/reichsdose angebot internet.htm

Ersichtlich kannst du es käuflich erwerben.

Gruß
Frank
Manfred Russ
2009-05-21 18:52:48 UTC
Permalink
Post by Helga Schulz
Post by G. Eisenmann
Batzenhäusle heißt auch ein Dorf bzw. Ortsteil von Waldkirch.
Wahrscheinlich hat sich dort mal eine Straußenwirtschaft
festgesetzt gehabt, und die anderen Häuser kamen später.
Liegt ja auch an der Straße zwischen Waldkirch und Emmendingen.

Weiß jemand, woher der Batzenberg (zwischen Schallstadt und Kirchhofen
gelegen) seinen Namen hat? Klebt es dort so besonders?



Manfred
--
Das kann nicht sein!! Misch Dich ein!!!
Helga Schulz
2009-05-22 11:43:05 UTC
Permalink
Post by Manfred Russ
Post by Helga Schulz
Post by G. Eisenmann
Batzenhäusle heißt auch ein Dorf bzw. Ortsteil von Waldkirch.
Wahrscheinlich hat sich dort mal eine Straußenwirtschaft
festgesetzt gehabt, und die anderen Häuser kamen später.
Liegt ja auch an der Straße zwischen Waldkirch und Emmendingen.
Weiß jemand, woher der Batzenberg (zwischen Schallstadt und Kirchhofen
gelegen) seinen Namen hat? Klebt es dort so besonders?
"batzen" als kleben in Baden? Kann ich mir nicht recht
vorstellen, das habe ich bisher nur in Bayern gehört.
Ich spekuliere anders: dort ging wohl eine Straße drüber, oder
vielleicht war da auch eine Brücke, bei der man Maut zahlen
mußte, und zwar einen Batzen. Wenn man den Berg sah, wußte man,
daß man nun wieder einen Batzen loswurde. Also nannte man ihn
Batzenberg.
Also analog zur Sechserbrücke in Spandau, z.B.
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