Discussion:
becircen vs. bezirzen
(zu alt für eine Antwort)
Michael Pronay
2008-04-12 13:22:23 UTC
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MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".

Wie sieht's aber in folgendem Beispiel aus (aus einem Text, den
ich grad korrekturlese):

"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."

"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?

Bitte keine Kommentare zum Content, danke.

M.
Yvonne Steiner
2008-04-12 13:54:06 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht. Schliesslich gibt es die Eindeutschung schon seit Jahrzehnten
-- und da wir hierzugruppe doch so sehr auf Deutsch aus sind, spricht es
auch eher für diese.
Immer vorausgesetzt, wir gelten als kompetent. -- Fraglich, fraglich!
;-)

Ausserdem kann man es also auch nicht auf die NRS schieben.
Post by Michael Pronay
Wie sieht's aber in folgendem Beispiel aus (aus einem Text, den
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Niemals.
Post by Michael Pronay
Bitte keine Kommentare zum Content, danke.
Käme mir nie zu Sinne. :)
--
Yvonne Steiner
Michael Pronay
2008-04-12 14:44:54 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht. Schliesslich gibt es die Eindeutschung schon seit
Jahrzehnten -- und da wir hierzugruppe doch so sehr auf Deutsch
aus sind, spricht es auch eher für diese. Immer vorausgesetzt,
wir gelten als kompetent. -- Fraglich, fraglich! ;-)
Na ja, die "Kautsch" gab's ja auch schon einmal. Im ÖWB stehen
beide Formen, erklärt ist's beim Eintrag mit z, dahinter steht
dann "--> Circe".

Im übrigen finde ich es witzig, dass ausgerechnet in
Deutsch-Helvetien -- wo sich viel mehr Gallizismen erhalten
haben als in DE beispielsweise -- die eingedeutsche Schreibweise
bevorzugt wird.
Post by Yvonne Steiner
Ausserdem kann man es also auch nicht auf die NRS schieben.
Damit's hat's definitiv nix zu tun.
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
Wie sieht's aber in folgendem Beispiel aus (aus einem Text, den
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen
lassen?
Niemals.
Definitiv nicht oder nur weil Du "bezirzen" bevorzugst?
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
Bitte keine Kommentare zum Content, danke.
Käme mir nie zu Sinne. :)
Danke.

M.
Yvonne Steiner
2008-04-12 15:50:53 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht. Schliesslich gibt es die Eindeutschung schon seit
Jahrzehnten -- und da wir hierzugruppe doch so sehr auf Deutsch
aus sind, spricht es auch eher für diese.
Im ÖWB stehen beide Formen, erklärt ist's beim Eintrag mit z, dahinter
steht dann "--> Circe".
Im Duden auch.
Nur: Wer alles befasste sich denn schon mit Circe, dass er den Ursprung
des Wortes erkenne?!
Im übrigen finde ich es witzig, dass ausgerechnet in
Deutsch-Helvetien -- wo sich viel mehr Gallizismen erhalten
haben als in DE beispielsweise -- die eingedeutsche Schreibweise
bevorzugt wird.
Nun, ich hatte eigentlich bloss meine eigenen Meinung dazu kundgetan.
ICH wusste da noch gar nicht, dass die Schreibung mit "z" hierzulande
tatsächlich die üblichere* ist.

* Geht es nach Google, ist es aber so:

bezirzen: 1'480 Seiten aus der Schweiz | Seiten aus DE: 11'200
becircen: 161 " " " " | " " 9'480

Da ist es ja doch höchst interessant, wie sehr Deutschland da noch
hinterherhinkt.

[...]
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen
lassen?
Niemals.
Definitiv nicht oder nur weil Du "bezirzen" bevorzugst?
Letzteres.
--
Yvonne Steiner
Joachim Pense
2008-04-12 16:25:42 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
bezirzen: 1'480 Seiten aus der Schweiz | Seiten aus DE: 11'200
becircen: 161 " " " " | " " 9'480
Da ist es ja doch höchst interessant, wie sehr Deutschland da noch
hinterherhinkt.
[...]
Post by Michael Pronay
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Niemals.
Definitiv nicht oder nur weil Du "bezirzen" bevorzugst?
Haben sich bei euch eigentlich auch die Werbefuzzis des Cigarrenhandels und
der Circusunternehmen mit ihrem C durchgesetzt?

Joachim
Yvonne Steiner
2008-04-12 18:10:59 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Haben sich bei euch eigentlich auch die Werbefuzzis des Cigarrenhandels und
der Circusunternehmen mit ihrem C durchgesetzt?
Da bin ich überfragt.
Vielleicht wird Andi noch etwas dazu schreiben.
--
Yvonne Steiner
Andreas Karrer
2008-04-12 19:45:10 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Haben sich bei euch eigentlich auch die Werbefuzzis des Cigarrenhandels und
der Circusunternehmen mit ihrem C durchgesetzt?
Ja. Nicht nur im Cinema.

Einige sprechen im Dialekt das "C" von Cigarre(-tte) wie S aus, also
Sigarre.

- Andi
Diedrich Ehlerding
2008-04-13 08:44:11 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Haben sich bei euch eigentlich auch die Werbefuzzis des
Cigarrenhandels und der Circusunternehmen mit ihrem C durchgesetzt?
Die affige C-Seuche ist weit über den Cigarrettenhandel hinaus
infektiös. In einem exclusiven Ladencentrum wirst du den Buchstatben k
nur unter größten Scchwierigkeiten entdecken.

Diedrich
--
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Yvonne Steiner
2008-04-13 09:08:20 UTC
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Post by Diedrich Ehlerding
Post by Joachim Pense
Haben sich bei euch eigentlich auch die Werbefuzzis des
Cigarrenhandels und der Circusunternehmen mit ihrem C durchgesetzt?
Die affige C-Seuche ist weit über den Cigarrettenhandel hinaus
infektiös. In einem exclusiven Ladencentrum wirst du den Buchstatben k
nur unter größten Scchwierigkeiten entdecken.
^^
Du bist wohl auch schon infiziert. ;-)
--
Yvonne Steiner
Volker Gringmuth
2008-04-13 11:26:45 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Diedrich Ehlerding
Die affige C-Seuche ist weit über den Cigarrettenhandel hinaus
infektiös. In einem exclusiven Ladencentrum wirst du den
Buchstatben k nur unter größten Scchwierigkeiten entdecken.
^^
Du bist wohl auch schon infiziert. ;-)
Er wollte "Schwierigceiten" schreiben und ist verrutscht.


vG
--
Ceterum censeo Popocatepetlum non in Canada sed in Mexico situm esse.

<http://einclich.net>
Diedrich Ehlerding
2008-04-12 16:03:40 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht. Schliesslich gibt es die Eindeutschung schon seit
Jahrzehnten -- und da wir hierzugruppe doch so sehr auf Deutsch aus
sind, spricht es auch eher für diese.
Eigentlich ist es ja eine eingedeutschte Einlatinisierung - WIMRE hieß
die Dame "Kirke".

Diedrich
--
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Joachim Pense
2008-04-12 16:24:01 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht. Schliesslich gibt es die Eindeutschung schon seit
Jahrzehnten -- und da wir hierzugruppe doch so sehr auf Deutsch aus
sind, spricht es auch eher für diese.
Eigentlich ist es ja eine eingedeutschte Einlatinisierung - WIMRE hieß
die Dame "Kirke".
Moderne Fremdwörter aus dem Altgriechischen werden AFAIK grundsätzlich vor
der Eindeutschung Latinisiert.

Joachim
Rüdiger Silberer
2008-04-13 06:53:19 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht. Schliesslich gibt es die Eindeutschung schon seit
Jahrzehnten -- und da wir hierzugruppe doch so sehr auf Deutsch aus
sind, spricht es auch eher für diese.
Eigentlich ist es ja eine eingedeutschte Einlatinisierung - WIMRE hieß
die Dame "Kirke".
Moderne Fremdwörter aus dem Altgriechischen werden AFAIK grundsätzlich vor
der Eindeutschung Latinisiert.
Ist Kirke wirklich "modern".
--
ade, Rüdiger
Erst wenn der letzte Software-Entwickler verhaftet,
und die letzte Idee patentiert ist...
... werdet Ihr merken, daß Rechtsanwälte nicht programmieren können.
Joachim Pense
2008-04-13 19:20:20 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Post by Joachim Pense
Moderne Fremdwörter aus dem Altgriechischen werden AFAIK grundsätzlich
vor der Eindeutschung Latinisiert.
Ist Kirke wirklich "modern".
Kirke nicht, aber "bezirzen". Und mit "modern" meine ich: so etwa seit dem
18. Jahrhundert.

Joachim
Rüdiger Silberer
2008-04-14 14:11:43 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Rüdiger Silberer
Post by Joachim Pense
Moderne Fremdwörter aus dem Altgriechischen werden AFAIK grundsätzlich
vor der Eindeutschung Latinisiert.
Ist Kirke wirklich "modern".
Kirke nicht, aber "bezirzen". Und mit "modern" meine ich: so etwa seit dem
18. Jahrhundert.
Ich verstehe.
Aber ich kann machen was ich will, mit "z" gefällt mir das Wort
überhaupt nicht.
--
ade, Rüdiger
Erst wenn der letzte Software-Entwickler verhaftet,
und die letzte Idee patentiert ist...
... werdet Ihr merken, daß Rechtsanwälte nicht programmieren können.
Manfred Russ
2008-04-14 20:55:05 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
Post by Joachim Pense
Kirke nicht, aber "bezirzen". Und mit "modern" meine ich: so etwa seit dem
18. Jahrhundert.
Ich verstehe.
Aber ich kann machen was ich will, mit "z" gefällt mir das Wort
überhaupt nicht.
Ja. Ich finde, man sollte ruhig mal die Kirke im Dorf lassen.



Manfred
--
Es gibt ja Leute, die sagen, unsere Politiker, das sind alles
Verbrecher. Das ist natürlich Unsinn. Das wirklich organisierte
Verbrechen, das arbeitet auf höherem Niveau. Da werden Menschen auch mal
zur Verantwortung gezogen. (Matthias Beltz)
Oliver Cromm
2008-04-14 23:22:42 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht. Schliesslich gibt es die Eindeutschung schon seit
Jahrzehnten -- und da wir hierzugruppe doch so sehr auf Deutsch aus
sind, spricht es auch eher für diese.
Eigentlich ist es ja eine eingedeutschte Einlatinisierung - WIMRE hieß
die Dame "Kirke".
Moderne Fremdwörter aus dem Altgriechischen werden AFAIK grundsätzlich vor
der Eindeutschung Latinisiert.
In dem Fall wollte man eventuell auch naheliegende Umdeutungen
vermeiden.
--
gugelfechten, vb., sich närrisch aufführen, narren, fantasieren,
gauglen und gugelfechten ZWENGEL formularbuch (1568) 39b. --
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Klaus Scholl
2008-04-12 14:23:34 UTC
Permalink
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k, um sie
als Fremdwörter kenntlich zu machen. Eine gar sinnvolle Sitte, leider
ist sie mir der Zeit verlorengegangen. Bspw. schrieb Campe auch noch
"Insul" (da lat. "Insula"). Ich finde es zeigt Geist, wenn man diese
Sitte anwendet, aber es bleibt wohl jedem selbst überlassen, ob er's tut.
Michael Pronay
2008-04-12 14:47:44 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k,
um sie als Fremdwörter kenntlich zu machen. Eine gar sinnvolle
Sitte, leider ist sie mir der Zeit verlorengegangen. Bspw.
schrieb Campe auch noch "Insul" (da lat. "Insula"). Ich finde es
zeigt Geist, wenn man diese Sitte anwendet, aber es bleibt wohl
jedem selbst überlassen, ob er's tut.
Das geht amm Thema vorbei. Mir gefällt "becircen" ja auch besser,
aber "becirct" geht halt schlicht und einfach nicht, sagt zumindest
MUSE. Es geht genausowenig wie "recycelt".

Der Grund ist in beiden Fällen die regelwidrige Aussprache des "c".

M.
Yvonne Steiner
2008-04-12 16:29:02 UTC
Permalink
Mir gefällt "becircen" ja auch besser, aber "becirct" geht halt
schlicht und einfach nicht, sagt zumindest MUSE.
Wenn du "becircen" vorziehst, dann _musst_ du eben konsequent sein und
genauso auch "becirct" gelten lassen.
Es geht genausowenig wie "recycelt".
Der Grund ist in beiden Fällen die regelwidrige Aussprache des "c".
"Recycelt" bereitet mir eigentlich keine Mühe. Das kann ich als einen
Anglizismus schon annehmen, denn dazu gibt es ja keine Eindeutschung*.
Man kann das doch nicht als "recykelt" schreiben. -- Oder?

* Nicht zu verwechseln mit einem echten deutschen Begriff.
--
Yvonne Steiner
Christian Seidl
2008-04-12 20:04:13 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Klaus Scholl
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k,
um sie als Fremdwörter kenntlich zu machen. Eine gar sinnvolle
Sitte, leider ist sie mir der Zeit verlorengegangen. Bspw.
schrieb Campe auch noch "Insul" (da lat. "Insula"). Ich finde es
zeigt Geist, wenn man diese Sitte anwendet, aber es bleibt wohl
jedem selbst überlassen, ob er's tut.
Das geht amm Thema vorbei. Mir gefällt "becircen" ja auch besser,
aber "becirct" geht halt schlicht und einfach nicht, sagt zumindest
MUSE. Es geht genausowenig wie "recycelt".
Der Grund ist in beiden Fällen die regelwidrige Aussprache des "c".
Eben das ist der Punkt: Wenn du (kirchen-)latinisierend <c> statt <z>
schreibst, dann drängen sich halt die kirchenlateinisch-romanischen
Orthographieregeln in den Vordergrund, wonach <c> nur dann als /ts/
auszusprechen ist, wenn nachher "i", "e", "ae" oder "oe" folgen, sonst
ist es /k/.

Das ist bei <becirct> beim zweiten <c> prompt der Fall: Auch du liest
dann /betsirkt/ statt /betsirtst/.

MUSE gefällt die Schreibung darum auch nicht.

Auch <becircen> findet MUSE, die zum Glück niemand gefragt hat, ja
etwas geschmäcklerisch, aber meinetwegen. Aber <bercirct> geht, wie
Autobahn*, gar nicht.

Ch.

* "Autobahn geht gar nicht." (J. B. Kerner zu Eva Herman)
Klaus Scholl
2008-04-12 20:11:40 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Auch <becircen> findet MUSE, die zum Glück niemand gefragt hat, ja
etwas geschmäcklerisch, aber meinetwegen. Aber <bercirct> geht, wie
Autobahn*, gar nicht.
Da geht aber noch mehr! Gruß.
Michael Pronay
2008-04-13 03:55:45 UTC
Permalink
Post by Christian Seidl
Auch <becircen> findet MUSE, die zum Glück niemand gefragt hat, ja
etwas geschmäcklerisch, aber meinetwegen. Aber <bercirct> geht, wie
Autobahn*, gar nicht.
Vorerst mal danke an alle.

Ich seh's wie Christian und hab's in "bezirzt" geändert.

M.
Joachim Pense
2008-04-12 15:10:11 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k, um sie
als Fremdwörter kenntlich zu machen. Eine gar sinnvolle Sitte, leider
ist sie mir der Zeit verlorengegangen.
1902 abgeschafft worden.
Post by Klaus Scholl
Bspw. schrieb Campe auch noch
"Insul" (da lat. "Insula"). Ich finde es zeigt Geist, wenn man diese
Sitte anwendet, aber es bleibt wohl jedem selbst überlassen, ob er's tut.
Eher wohl nicht. Ich finde die Sitte übrigens bescheuert.

Joachim
Manfred Hoß
2008-04-12 17:54:20 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Klaus Scholl
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k, um sie
als Fremdwörter kenntlich zu machen. Eine gar sinnvolle Sitte, leider
ist sie mir der Zeit verlorengegangen.
1902 abgeschafft worden.
Das stimmt nicht. Fremdwörter konnten noch immer mit c geschrieben werden.

Gruß
Manfred.
Diedrich Ehlerding
2008-04-12 16:07:38 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k,
Nur handelt es sich um einen griechischen Namen, der da
einfremdwortisiert wurde. Die Dame hieß Kirke, und ich vermute mal, der
Wechsel in der AUssprache des c vor hellen Vokalen im Lateinischen von
k zu ts erfolgte nach der Einlatinisierung.

Diedrich
--
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Andreas Höfeld
2008-04-12 19:42:19 UTC
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Post by Diedrich Ehlerding
Post by Klaus Scholl
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k,
Nur handelt es sich um einen griechischen Namen, der da
einfremdwortisiert wurde. Die Dame hieß Kirke, und ich vermute mal, der
Wechsel in der AUssprache des c vor hellen Vokalen im Lateinischen von
k zu ts erfolgte nach der Einlatinisierung.
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gründen, mit
allen Fremdwörtern aus dem Griechischen.

Andreas

(gr. k ai oi > lat. c ae oe)
Diedrich Ehlerding
2008-04-13 08:50:02 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gründen, mit
allen Fremdwörtern aus dem Griechischen.
Nur bei denen, die übers Lateinische zu uns gekommen sind. "Katarrh"
habe ich noch nie mit C gesehen.

Diedrich
--
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Helmut Richter
2008-04-13 10:17:28 UTC
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Post by Diedrich Ehlerding
Nur bei denen, die übers Lateinische zu uns gekommen sind. "Katarrh"
habe ich noch nie mit C gesehen.
In der Tat. Man vergleiche die Gitarre und die Zither, die denselben
Ursprung haben.
--
Helmut Richter
Joachim Pense
2008-04-13 19:18:16 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Andreas Höfeld
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gründen, mit
allen Fremdwörtern aus dem Griechischen.
Nur bei denen, die übers Lateinische zu uns gekommen sind. "Katarrh"
habe ich noch nie mit C gesehen.
Das ist wahr. Trotzdem ist da ein lateinischer Einfluss drin: Der
Stammbestandteil -us (Katarrhus = 'Abfluss') wurde anscheinend für eine
lateinische Endung gehalten und abgehackt.

Joachim
Martin Gerdes
2008-04-13 10:00:18 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Andreas Höfeld
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gründen, mit
allen Fremdwörtern aus dem Griechischen.
Nur bei denen, die übers Lateinische zu uns gekommen sind. "Katarrh"
habe ich noch nie mit C gesehen.
Einfach mal im Web recherchieren; Du wirst wieder einmal sehen: Die Amis
kriegen alles hin.
--
Martin Gerdes
Stephen Hust
2008-04-14 07:11:18 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Andreas Höfeld
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gründen,
mit allen Fremdwörtern aus dem Griechischen.
Nur bei denen, die übers Lateinische zu uns gekommen sind.
"Katarrh" habe ich noch nie mit C gesehen.
Man findet es in älteren Publikationen, z. B.:

| Nun, bekanntlich wechseln dieselben bei demselben Kranken sehr
| häufig, weil sie wesentlich abhängen von dem Catarrh in den
| feineren Brochien, welchen den phthisischen Process begleitet.
| Ist der Catarrh beträchtlich [...]
|
(Verhandlungen der Berliner medicinischen Gesellschaft aus dem
Gesellschaftsjahre 1879/80.)

| Ein heftiger Schnupfen bedingt die Entstehung eines
| Augencatarrhs, und umgekehrt kann ein Catarrh der Augen eine
| Dacryocystitis und Schnupfen einleiten.
|
(Mitteilungen aus dem Kölner Bürgerhospital, Drittes Heft, 1886.)

| " [...] Solang der Winter nun dauert, bin ich unaufhörlich von
| einem Catarrh geplagt, der mich in der That sehr angreift und
| fast allen Lebensmuth ertödet. [...]"
|
(Aus "Schillers Leben und Werk in Daten und Bildern", Bernhard
Zeller, Emil Staiger, Insel-Verlag, 1966, S. 519.)
--
Steve

My e-mail address works as is.
Manfred Hoß
2008-04-14 18:13:58 UTC
Permalink
Post by Stephen Hust
Post by Diedrich Ehlerding
Nur bei denen, die übers Lateinische zu uns gekommen sind.
"Katarrh" habe ich noch nie mit C gesehen.
[...]
Post by Stephen Hust
| " [...] Solang der Winter nun dauert, bin ich unaufhörlich von
| einem Catarrh geplagt, der mich in der That sehr angreift und
| fast allen Lebensmuth ertödet. [...]"
|
(Aus "Schillers Leben und Werk in Daten und Bildern", Bernhard
Zeller, Emil Staiger, Insel-Verlag, 1966, S. 519.)
Im Goethe-Wörterbuch ist Catarrh zwei Mal zu finden. Zumeist benutzte
Goethe die Schreibweise Katarrh (22 bzw. 36 Treffer).

Gruß
Manfred.
Andreas Höfeld
2008-04-14 14:46:56 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Andreas Höfeld
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gründen, mit
allen Fremdwörtern aus dem Griechischen.
Nur bei denen, die übers Lateinische zu uns gekommen sind. "Katarrh"
habe ich noch nie mit C gesehen.
Neologismen ;-) mal außen vor, die im Deutschen erst nach dem Ende von
Latein als Gelehrtensprache heimisch wurden.

Andreas
Tassilo Halbritter
2008-04-18 09:25:24 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
=20
Fr=C3=BCher schrieb man Fremdw=C3=B6rter aus dem lat. mit c statt mit =
k,=20
Post by Diedrich Ehlerding
=20
Nur handelt es sich um einen griechischen Namen, der da
einfremdwortisiert wurde. Die Dame hie=C3=9F Kirke, und ich vermute mal=
, der
Post by Diedrich Ehlerding
Wechsel in der AUssprache des c vor hellen Vokalen im Lateinischen von
k zu ts erfolgte nach der Einlatinisierung.
=20
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gr=C3=BCnden, mit>=
allen Fremdw=C3=B6rtern aus dem Griechischen.
=20
Andreas
=20
(gr. k ai oi > lat. c ae oe)
=20
Bitte zu beachten, da=DF lat. C immer als K gesprochen wurde, die er-
weichte K-Form (also das C) bekam ein H=E4kchen und ist uns als G ge-
l=E4ufig.
Urspr=FCnglich unterschieden die alten Lateiner schriftlich nicht zwi-
schen g und k, was noch in der Abk=FCrzung C. Julius Caesar ersichtlich ist=
. Hier steht das C. f=FCr G., also Gaius.
Nur der sardische Dialekt hat die urspr=FCngliche Lautung bewahrt, alle=20
anderen Folgedialekte des Lateinischen haben das C gerne verzischt.

--=20
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | Theologie ist =E4hnlich wie die Mathematik eine Wissen-
| | | |_| | schaft, die die Objekte, die sie untersucht, selbst=20
| | | _ | erschafft.=20
|_|a |_| |_|a (Michael Bertschik in d.s.a.)
Andreas Höfeld
2008-04-18 16:59:39 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
Früher schrieb man Fremdwörter aus dem lat. mit c statt mit k,
Nur handelt es sich um einen griechischen Namen, der da
einfremdwortisiert wurde. Die Dame hieß Kirke, und ich vermute mal, der
Wechsel in der AUssprache des c vor hellen Vokalen im Lateinischen von
k zu ts erfolgte nach der Einlatinisierung.
Das Phainomen haben wir aber - aus sprachoikonomischen Gründen, mit> allen Fremdwörtern aus dem Griechischen.
Andreas
(gr. k ai oi > lat. c ae oe)
Bitte zu beachten, daß lat. C immer als K gesprochen wurde,
"Immer" ist ein dehnbarer Begriff bei einer Sprache, die rund 2000 Jahre
Verkehrssprache war ;-) Du meinst im klassischen Latein.
die er-
weichte K-Form (also das C) bekam ein Häkchen und ist uns als G ge-
läufig.
Ursprünglich unterschieden die alten Lateiner schriftlich nicht zwi-
schen g und k, was noch in der Abkürzung C. Julius Caesar ersichtlich ist..
Hier steht das C. für G., also Gaius.
Mit dem Beachten dieses allfällig bekannten Umstandes bin ich gerne
einverstanden. Mir ist nur nicht klar, was das für das Thema austrägt?
Plädierst du für die Aussprache bekirkt?

Da hätte ich im Geiste der Gendergerechtigkeit einen anderen Vorschlag:

Männer werden von Frauen bezirzt - in Anspielung an die antike Circe.
Frauen werden von Männern bekirkt - in Erinnerung an den
intergalaktischen Schwerenöter James Tiberius K.

Andreas

Lars Braesicke
2008-04-12 16:00:52 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Nein, man stockt ja beim Sprechen: bezirkt, bekirkt, bezirzt?

Man könnte wohl, der altmodischen Schreibung angemessen, ein E
hineinmogeln: becircet, müßte das dann aber durchziehen: bringet,
fließet, bleibet.

Lars
Helmut P. Einfalt
2008-04-12 16:26:14 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Sag "bezaubert" -- da hast die Zauberin Kirke (sic) drin und schraufst
Dich um das verbockte Particip!

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Jakob Achterndiek
2008-04-12 17:12:04 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
Bitte keine Kommentare zum Content, danke.
Wörter und Inhalte lassen sich ja manchmal nur schwer trennen.
Denn ob bezirzt oder becirct: Bedenke, daß die Begleiter des
weiland Odysseus von jener Zauberin in Schweinderl verwandelt
worden waren. Ob der Winzer, dessen Creation Du besprichst,
über diese Assoziation ganz glücklich sein wird?

j/\a
--
Michael Pronay
2008-04-13 03:58:06 UTC
Permalink
Am 12.04.2008, 15:22 Uhr, schrieb Michael Pronay
Wie an den Anführungszeichen klar zu erkennen und im
weggeschnibbelten Text auch erwähnt ist, handelt es sich
um ein Zitat, keinen Text von mir.
Post by Michael Pronay
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
Bitte keine Kommentare zum Content, danke.
Wörter und Inhalte lassen sich ja manchmal nur schwer trennen.
Denn ob bezirzt oder becirct: Bedenke, daß die Begleiter des
weiland Odysseus von jener Zauberin in Schweinderl verwandelt
worden waren. Ob der Winzer, dessen Creation Du besprichst,
über diese Assoziation ganz glücklich sein wird?
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche überhaupt nichts.

M.
Jakob Achterndiek
2008-04-13 09:19:37 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Am 12.04.2008, 15:22 Uhr, schrieb Michael Pronay
Wie an den Anführungszeichen klar zu erkennen und im
weggeschnibbelten Text auch erwähnt ist, handelt es sich
um ein Zitat, keinen Text von mir.
Post by Michael Pronay
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
Bitte keine Kommentare zum Content, danke.
Wörter und Inhalte lassen sich ja manchmal nur schwer trennen.
Denn ob bezirzt oder becirct: Bedenke, daß die Begleiter des
weiland Odysseus von jener Zauberin in Schweinderl verwandelt
worden waren. Ob der Winzer, dessen Creation Du besprichst,
über diese Assoziation ganz glücklich sein wird?
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche überhaupt nichts.
Ich nehm's gern zur Kenntnis.
Aber die Gefährten des Odysseus waren trotzdem Schweine ;-)
Nebenbei: Duden und ich empfehlen: "bezirzen".

j/\a
--
Helmut Richter
2008-04-13 10:15:55 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Wie an den Anführungszeichen klar zu erkennen und im
weggeschnibbelten Text auch erwähnt ist, handelt es sich
um ein Zitat, keinen Text von mir.
Post by Michael Pronay
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
Bitte keine Kommentare zum Content, danke.
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche überhaupt nichts.
Du lektorierst Besprechungen?

Ich war und bin unsicher, ob da ein Wein bsprochen werden soll oder die
Gilde der Weinbesprecher karikiert.
--
Helmut Richter
Michael Pronay
2008-04-13 10:45:15 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche überhaupt nichts.
Du lektorierst Besprechungen?
Es handelt sich um die aktuelle Ausgabe davon:

<http://www.lwwerbeagentur.at/edition/pop.asp?pu=6>

Kernstück sind etwa 250 jeweils einseitiges Portraits von
Weingütern mit Beschreibung (und Bewertung) des aktuellen
Angebots.
Post by Helmut Richter
Ich war und bin unsicher, ob da ein Wein bsprochen werden soll
oder die Gilde der Weinbesprecher karikiert.
Du wirst dafür Verständnis haben, dass ich mich zu den Texten von
Kollegen nicht äußere.

M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu schreiben
habend.
Helmut Richter
2008-04-13 16:04:30 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu schreiben
habend.
Solcher?
--
Helmut Richter
Michael Pronay
2008-04-13 16:28:39 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu
schreiben habend.
Solcher?
Ja:

| Kernstück sind etwa 250 jeweils einseitige Portraits von
| Weingütern mit Beschreibung (und Bewertung) des aktuellen
| Angebots.

M.
Ekkehard Dengler
2008-04-13 16:34:07 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu
schreiben habend.
Solcher?
Kernstück sind etwa 250 jeweils einseitige Portraits von
Weingütern mit Beschreibung (und Bewertung) des aktuellen
Angebots.
Ich nehme an, Helmut wollte wissen, ob du den Genitiv absichtlich verwendet
hattest. Mich erinnert "sechs solcher" an "ein Leids" ("theilungsgenitiv
nach zahl- oder mengenbegriffen").

Grüße,
Ekkehard
Jakob Achterndiek
2008-04-13 16:43:02 UTC
Permalink
Post by Ekkehard Dengler
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu
schreiben habend.
Solcher?
Ich nehme an, Helmut wollte wissen, ob du den Genitiv absichtlich
verwendet hattest.
Ich vermute, daß es bei der Frage nach "solcher"-lei Portraits
eher um bezirzende Kräutlein, pfeffrige Gaumen und lange Enden
gehen sollte.
:-)
j/\a
--
Ekkehard Dengler
2008-04-13 17:58:07 UTC
Permalink
Am 13.04.2008, 18:34 Uhr, schrieb Ekkehard Dengler
Post by Ekkehard Dengler
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu
schreiben habend.
Solcher?
Ich nehme an, Helmut wollte wissen, ob du den Genitiv absichtlich
verwendet hattest.
Ich vermute, daß es bei der Frage nach "solcher"-lei Portraits
eher um bezirzende Kräutlein, pfeffrige Gaumen und lange Enden
gehen sollte.
Das ergäbe in der Tat mehr Sinn. Wäre es ihm um den Genitiv gegangen, hätte
Helmut auch wahrscheinlich Anführungszeichen gesetzt. Ich bin trotzdem
gespannt auf die Auflösung.

Grüße,
Ekkehard
Helmut Richter
2008-04-13 19:54:46 UTC
Permalink
On Sun, 13 Apr 2008, Ekkehard Dengler wrote:

[verschiedene ältere Beiträge:]
Post by Ekkehard Dengler
Post by Jakob Achterndiek
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu
schreiben habend.
Solcher?
[Jakob:]
Post by Ekkehard Dengler
Post by Jakob Achterndiek
Ich vermute, daß es bei der Frage nach "solcher"-lei Portraits
eher um bezirzende Kräutlein, pfeffrige Gaumen und lange Enden
gehen sollte.
Das ergäbe in der Tat mehr Sinn. Wäre es ihm um den Genitiv gegangen, hätte
Helmut auch wahrscheinlich Anführungszeichen gesetzt. Ich bin trotzdem
gespannt auf die Auflösung.
Jakob hat Recht. Diese Sprache hat ja durchaus ihren Reiz, aber von
verschiedenen Verfassern derlei Lyrik zusammenzustellen muss nicht
unbedingt ein Schatzkästlein der Dichtkunst werden, sondern kann
genausogut auch unfreiwillige Komik entfalten.

Am Genitiv habe ich nicht nur nichts auszusetzen -- er ist mir nicht mal
aufgefallen.
--
Helmut Richter
Michael Pronay
2008-04-14 07:21:49 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Ekkehard Dengler
Post by Jakob Achterndiek
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
M., selber noch sechs solcher Portraits für den Guide zu
schreiben habend.
Solcher?
[Jakob:]
Post by Ekkehard Dengler
Post by Jakob Achterndiek
Ich vermute, daß es bei der Frage nach "solcher"-lei Portraits
eher um bezirzende Kräutlein, pfeffrige Gaumen und lange Enden
gehen sollte.
Das ergäbe in der Tat mehr Sinn. Wäre es ihm um den Genitiv
gegangen, hätte Helmut auch wahrscheinlich Anführungszeichen
gesetzt. Ich bin trotzdem gespannt auf die Auflösung.
Jakob hat Recht. Diese Sprache hat ja durchaus ihren Reiz, aber
von verschiedenen Verfassern derlei Lyrik zusammenzustellen muss
nicht unbedingt ein Schatzkästlein der Dichtkunst werden,
sondern kann genausogut auch unfreiwillige Komik entfalten.
Aha, danke, alles klar.

Ich glaubte, mich mit meiner Bemerkung

| Du wirst dafür Verständnis haben, dass ich mich zu den Texten
| von Kollegen nicht äußere.

verständlich gemacht zu haben.

Das ist offenbar nicht der Fall. Also: Nein, nicht "solcher",
sondern "solch einseitiger". Besser jetzt?

M.
Oliver Cromm
2008-04-15 23:12:15 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Ich glaubte, mich mit meiner Bemerkung
| Du wirst dafür Verständnis haben, dass ich mich zu den Texten
| von Kollegen nicht äußere.
verständlich gemacht zu haben.
Das ist offenbar nicht der Fall. Also: Nein, nicht "solcher",
sondern "solch einseitiger". Besser jetzt?
Aber nicht *zu* einseitig, bitte, etwas Neutralität stünde einem
Österreicher gut an.

;-)
--
gugelfranz, m., spöttische bezeichnung eines mönchs
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Wolfram Heinrich
2008-04-14 05:08:41 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche überhaupt nichts.
Du lektorierst Besprechungen?
Ich war und bin unsicher, ob da ein Wein bsprochen werden soll oder die
Gilde der Weinbesprecher karikiert.
Du verwechselst anscheinend Wein mit Warzen (fängt auch mit Weh an). Warzen
werden besprochen.

Ciao
Wolfram
--
Die Sonne schien aufs Kirchendach,
Als drinnen Kortzfleysch sich erbrach.
www.theodor-rieh.de, www.theodor-rieh.de/heinrich, www.brueckenbauer.it
Florian Ritter
2008-04-14 07:18:18 UTC
Permalink
Post by Helmut Richter
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche ?berhaupt nichts.
Du lektorierst Besprechungen?
Ich war und bin unsicher, ob da ein Wein bsprochen werden soll oder die
Gilde der Weinbesprecher karikiert.
Du verwechselst anscheinend Wein mit Warzen (f?ngt auch mit Weh an).
Warzen werden besprochen.
Nicht nur Warzen. Das Besprechen aller moeglichen Leiden ist in
Vorpommern und Mecklenburg noch gang und gebe, auf Platt Bepuestern
genannt. In Ahrenshoop konnte ich mal ein Gespraech ziemlich
illuminierter Einheimischer belauschen (gegenueber Fremden geben sie
sich hinsichtlich des Bepuesterns sehr zugeknoepft). Darin ging es
darum, dass die weise Frau des Dorfes einen Mann wegen seines
Alkoholismus' bepuestert, die Therapie aber nichts genutzt hatte und
der Alten von dem sich geneppt fuehlenden Patienten koerperliche
Schmerzen zugefuegt worden waren - FR
Andreas Höfeld
2008-04-14 15:02:14 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche überhaupt nichts.
Du lektorierst Besprechungen?
Ich war und bin unsicher, ob da ein Wein bsprochen werden soll oder die
Gilde der Weinbesprecher karikiert.
Du verwechselst anscheinend Wein mit Warzen (fängt auch mit Weh an). Warzen
werden besprochen.
Mancher Wein hat's eben nötig.
Andererseits könnte es auch sein, daß ein Wein, wenn er in einer Runde
von Fachleuten ausgiebig besprochen wurde, hinterher verschwunden ist.
Das ist mehr, als man von mancher besprochenen Warze sagen könnte.

Andreas
Wolfram Heinrich
2008-04-14 15:45:46 UTC
Permalink
Post by Andreas Höfeld
Post by Wolfram Heinrich
Post by Helmut Richter
Post by Michael Pronay
Wie schon gesagt: *Ich* bespreche überhaupt nichts.
Du lektorierst Besprechungen?
Ich war und bin unsicher, ob da ein Wein bsprochen werden soll oder die
Gilde der Weinbesprecher karikiert.
Du verwechselst anscheinend Wein mit Warzen (fängt auch mit Weh an). Warzen
werden besprochen.
Mancher Wein hat's eben nötig.
Andererseits könnte es auch sein, daß ein Wein, wenn er in einer Runde
von Fachleuten ausgiebig besprochen wurde, hinterher verschwunden ist.
Das ist mehr, als man von mancher besprochenen Warze sagen könnte.
In Bayern gibt's die Redensart "A Bier muaß ma obeschmatzn" (Ein Bier muß
man hinunterquatschen), im Sinn von: Bier schmeckt nur in geselliger Runde.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, er hätte nie gesagt, daß die Frau Winterhall einen
Bart hat. Sowas tät er, sagt er, im übrigen nie sagen, da tät er lieber
lügen.
www.theodor-rieh.de, www.theodor-rieh.de/heinrich, www.brueckenbauer.it
Manfred Hoß
2008-04-12 17:59:21 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Ich benutze das Wort selten und schreibe es praktisch nie, aber es so wir
hier zu lesen stört mich nicht. Falls jedoch in dem Text irgendwo
"becircen" in dieser Schreibweise auftaucht, dann solltest du konsequent
sein und "becirct" schreiben. Ansonsten tut es "bezirzt" auch.

Gruß
Manfred.
Jakob Achterndiek
2008-04-12 19:54:28 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Ansonsten tut es "bezirzt" auch.
So empfiehlt es auch der DUDEN.

j/\a
--
Armin Saam
2008-04-14 16:09:52 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Michael Pronay
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Ich benutze das Wort selten und schreibe es praktisch nie, aber es so wir
hier zu lesen stört mich nicht. Falls jedoch in dem Text irgendwo
"becircen" in dieser Schreibweise auftaucht, dann solltest du konsequent
sein und "becirct" schreiben. Ansonsten tut es "bezirzt" auch.
Und was spricht eigentlich gegen "becirzen"? Es würde in der gebeugten Form
keine Schmerzen bereiten.

AS
Manfred Hoß
2008-04-14 18:13:33 UTC
Permalink
Post by Armin Saam
Und was spricht eigentlich gegen "becirzen"?
Es spricht dagegen, dass es eine Mischform ist, da ein c beibehalten, das
andere hingegen in ein z umgewandelt wurde.

Gruß
Manfred.
Peter Wetschnigg
2008-04-14 18:54:05 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Post by Armin Saam
Und was spricht eigentlich gegen "becirzen"?
Es spricht dagegen, dass es eine Mischform ist, da ein c beibehalten, das
andere hingegen in ein z umgewandelt wurde.
Und was spricht gegen Mischformen?

Gruß
P. W.
--
Latinitatem colamus!
Andreas Höfeld
2008-04-14 20:04:59 UTC
Permalink
Post by Peter Wetschnigg
Post by Manfred Hoß
Post by Armin Saam
Und was spricht eigentlich gegen "becirzen"?
Es spricht dagegen, dass es eine Mischform ist, da ein c beibehalten, das
andere hingegen in ein z umgewandelt wurde.
Und was spricht gegen Mischformen?
Der häufige Hang von Sprache zur Regelhaftigkeit.
Ausnahmen sind die Ausnahme.

Andreas
Manfred Hoß
2008-04-14 21:40:07 UTC
Permalink
Post by Peter Wetschnigg
Post by Manfred Hoß
Post by Armin Saam
Und was spricht eigentlich gegen "becirzen"?
Es spricht dagegen, dass es eine Mischform ist, da ein c beibehalten, das
andere hingegen in ein z umgewandelt wurde.
Und was spricht gegen Mischformen?
Das kommt auf die Mischform an. Ich halte zum Beispiel "Aczent" oder
"Akcent" für unschön. "Becirzen" ist dabei irgendwo zwischen 'geht gar
nicht' und 'ist akzeptabel'. Das soll heißen, wenn der OP es so schreibt,
bricht mir auch kein Zacken aus der Krone.

Gruß
Manfred.
René
2008-04-14 22:13:04 UTC
Permalink
Post by Peter Wetschnigg
Post by Manfred Hoß
Post by Armin Saam
Und was spricht eigentlich gegen "becirzen"?
Es spricht dagegen, dass es eine Mischform ist, da ein c beibehalten, das
andere hingegen in ein z umgewandelt wurde.
Und was spricht gegen Mischformen?
Wie z.B. Zirkus :)
--
Ich werde diesen Faden nicht lesen, er ist zerkratzt!
Oliver Cromm
2008-04-14 23:22:43 UTC
Permalink
Post by René
Post by Peter Wetschnigg
Post by Manfred Hoß
Post by Armin Saam
Und was spricht eigentlich gegen "becirzen"?
Es spricht dagegen, dass es eine Mischform ist, da ein c beibehalten, das
andere hingegen in ein z umgewandelt wurde.
Und was spricht gegen Mischformen?
Wie z.B. Zirkus :)
Verwirr doch bitte nicht die mitlesenden Kinder und kindlichen Gemüter.
--
GOGELN, vb., flattern, sich (schwankend) hin und her bewegen, gaukelei
treiben, gesticulari. zur herkunft vgl. gogel, adj., und gaukeln, vb.;
in fast allen mundarten verbreitet, literarisch bis ins 17. jh. bezeugt;
s. auch gugeln und gageln.
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Andreas Höfeld
2008-04-12 19:46:22 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Wie sieht's aber in folgendem Beispiel aus (aus einem Text, den
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Das sieht dann doch nach "Bezirk" aus ;-)
Anscheinend erleidet das "becircen" bei der Konjugation dasselbe
Schicksal wie das Adjektiv "chic" beim Deklinieren: Das Kleid ist chic,
also ist es ein schickes Kleid. So wird aus "becircen" eben "bezirzt".

Andreas
Andreas Karrer
2008-04-12 20:05:16 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Es kommt vermutlich darauf an, wie einem die Namen der mythologischen
Figuren untergejubelt wurden. In meinem "Schwab" stand Kirke,
Kyklop, Kastor usw.; Circe und Castor sehen für mich sehr altmodisch
aus, Zyklop und bezirzen dagegen schon wieder richtig.


- Andi
Martin Gerdes
2008-04-13 10:00:17 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
MUSE gefällt im Infinitiv die Schreibung "becircen" besser als
"bezirzen".
Mir nicht.
Post by Michael Pronay
Wie sieht's aber in folgendem Beispiel aus (aus einem Text, den
"In der Nase zwar zurückhaltend, geschmacklich dafür umso
intensiver, becirct [d]er [Wein] mit kräuterigen, minzigen
Eindrücken, fließt rassig-pfeffrig über den Gaumen und bleibt
ergiebig bis ans lange Ende."
"Becirct" gefällt mir gar nicht -- würdet Ihr's so stehen lassen?
Ich würde "bezirzt" schreiben, weil ich schon im Infinitiv "bezirzen"
schreiben würde. Nachdem Du allerdings "becircen" bevorzugst, müßtest Du
folgerichtig auch "becirct" stehenlassen.
Post by Michael Pronay
Bitte keine Kommentare zum Content, danke.
Keine Kommentare zum Inhalt?

Wieso denn das nicht? de.etc.sprache.deutsch ist schließlich seit langem
implizit auch de.talk.wein.
--
Martin Gerdes
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