Discussion:
sich wappnen
(zu alt für eine Antwort)
Christina Kunze
2010-06-04 13:35:20 UTC
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Liebe Feinhörige,

ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?

Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).

chr
Gerald Fix
2010-06-04 13:44:50 UTC
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On Fri, 4 Jun 2010 15:35:20 +0200, "Christina Kunze"
Post by Christina Kunze
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
Mir ist bereiten nur in dem Sinn geläufig, dass ich für jemand
anderen etwas vorbereite: Ich bereite ihm ein Bad.
Post by Christina Kunze
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Verteidigung kann sehr weit gesehen werden. Eigentlich ist jede
Vorbereitung eine Verteidigung gegen das, was kommen mag ...

Wenn ein Schachspieler die Lieblingsvarianten des Gegners
studiert, bereitet er sich vor und er wappnet sich gleichermaßen
eben gegen diese Angriffe.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Gunhild Simon
2010-06-04 17:08:00 UTC
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Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
Sich wappnen ist im übertragenen Sinne geläufiger als im figürlichen.
Krieger bewaffnen sich.
Sich für etwas Schweres wappnen ist meiner Ansicht nach also zwischen
sich gefaßt machen bis innere Kraft sammeln
sich seelisch festigen, sich gerade machen, Rückgrat, Flagge (die ein
"Wappen" trägt) zeigen angesiedelt.
Post by Christina Kunze
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Das Verb bereiten ist ist wohl heutzutage sehr eng gefaßt. Jedoch
sieht man in "Wegbereiter" eine umfassendere, metaphorische Bedeutung.
Dies findet sich auch in Kirchenliedern: IHM die Bahn, den Weg
bereiten. Auch zu Bett, Lagerstatt bereiten gehört auf einer höheren
Sprachebene zusammen.

Gruß
Gunhild
Klaus Scholl
2010-06-05 19:56:05 UTC
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Post by Gunhild Simon
Sich wappnen ist im übertragenen Sinne geläufiger als im figürlichen.
Ich kenne die feinen Unterschiede nicht, aber figürlich ist für mich
sinnverwandt zu "übertragender Sinn", worin siehst du den Unterschied?
Als Antwort für den OP: Überall, wo Gefahr lauert, finde ich "wappnen"
passend, ansonsten eher nicht. Man wappnet sich nicht für eine Hochzeit.
"Bereiten" kenne ich auch nur kurz für "zubereiten" (ich bereite ihm ein
Bad), jedoch nicht kurz für "vorbereiten".
Gunhild Simon
2010-06-05 20:26:51 UTC
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Post by Klaus Scholl
Post by Gunhild Simon
Sich wappnen ist im übertragenen Sinne geläufiger als im figürlichen.
Ich kenne die feinen Unterschiede nicht, aber figürlich ist für mich
sinnverwandt zu "übertragender Sinn", worin siehst du den Unterschied?
Ich verstehe das so:

Figürlich ist die ursprüngliche Bedeutung, z.B "fest stehen" bedeutet
jemand steht fest auf seinen zwei Beinen, etwas steht auf einem festen
Fundament, um nicht wie ein Zelt im Sturm zu flattern.
Dagegen ist der metaphorische Sinn die Übertragung des figürlichen
Gehalts auf einen Sachverhalt, dem damit die Merkmale der Urbedeutung
angeheftet werden. Also ergibt sich daraus übertragen "feststehen" im
Sinne von unumstößlich sein.

Das also ist die Übertragung von Figürlichkeit in Metaphorik.
(Ich habe jetzt nirgends nachgelesen, um mich zu vergewissern. Schau
doch mal, was die Wiki dazu sagt.)

Gruß
Gunhild
Klaus Scholl
2010-06-05 21:03:57 UTC
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Post by Gunhild Simon
Figürlich ist die ursprüngliche Bedeutung, z.B "fest stehen" bedeutet
jemand steht fest auf seinen zwei Beinen, etwas steht auf einem festen
Fundament, um nicht wie ein Zelt im Sturm zu flattern.
Dagegen ist der metaphorische Sinn die Übertragung des figürlichen
Gehalts auf einen Sachverhalt, dem damit die Merkmale der Urbedeutung
angeheftet werden. Also ergibt sich daraus übertragen "feststehen" im
Sinne von unumstößlich sein.
Das also ist die Übertragung von Figürlichkeit in Metaphorik.
(Ich habe jetzt nirgends nachgelesen, um mich zu vergewissern. Schau
doch mal, was die Wiki dazu sagt.)
Danke für deine Zeilen. Ich habe mich früher versucht ein wenig mit
diesem Wortfeld befaßt, ohne zu klarer Gewißtheit zu gelangen, jedoch
kam ich zu folgendem Ergebnis. Der Ausdruck "figürlich" bezieht sich auf
"Redefigur" (auch rhetorische Figur, Stilfigur, sprachl. Stilmittel
genannt), was nach dem lat. "figura sermonis" gebildet ist. Es gibt
einen ganzen Katalog an Redefiguren, die bekannteste Gruppe ist jedoch
die der Tropen, zu deutsch "uneigentliche Ausdrücke". Der Tropus ist
eine semantische Redefigur, bei der ein Begriff durch einen anderen,
nicht synonymen, ersetzt wird. Man unterscheidet folgende Tropen:
Redefigur.Tropus.Metapher, dt. "Bild", Adj. "bildlich"
Redefigur.Tropus.Metonymie
Redefigur.Tropus.Synekdoche
Redefigur.Tropus.Ironie
D.h. "Figürlich" ist anscheinend ein weiter Begriff, in jedem Falle
jedoch das Gegenteil der "eigentlichen Bedeutung", die man so weit ich
weiß einfach nur "konkreter Sinn" oder "eigentlicher Sinn" nennt. Bitte
mich korrigieren, falls ein Fachmann dies liest.
Gunhild Simon
2010-06-05 21:24:37 UTC
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Post by Klaus Scholl
Post by Gunhild Simon
Figürlich ist die ursprüngliche Bedeutung, z.B "fest stehen" bedeutet
jemand steht fest auf seinen zwei Beinen, etwas steht auf einem festen
Fundament, um nicht wie ein Zelt im Sturm zu flattern.
Dagegen ist der metaphorische Sinn die Übertragung des figürlichen
Gehalts auf einen Sachverhalt, dem damit die Merkmale der Urbedeutung
angeheftet werden. Also ergibt sich daraus übertragen "feststehen" im
Sinne von unumstößlich sein.
Das also ist die Übertragung von Figürlichkeit in Metaphorik.
(Ich habe jetzt nirgends nachgelesen, um mich zu vergewissern. Schau
doch mal, was die Wiki dazu sagt.)
Danke für deine Zeilen. Ich habe mich früher versucht ein wenig mit
diesem Wortfeld befaßt, ohne zu klarer Gewißtheit zu gelangen, jedoch
kam ich zu folgendem Ergebnis. Der Ausdruck "figürlich" bezieht sich auf
"Redefigur" (auch rhetorische Figur, Stilfigur, sprachl. Stilmittel
genannt), was nach dem lat. "figura sermonis" gebildet ist. Es gibt
einen ganzen Katalog an Redefiguren, die bekannteste Gruppe ist jedoch
die der Tropen, zu deutsch "uneigentliche Ausdrücke". Der Tropus ist
eine semantische Redefigur, bei der ein Begriff durch einen anderen,
Redefigur.Tropus.Metapher, dt. "Bild", Adj. "bildlich"
Redefigur.Tropus.Metonymie
Redefigur.Tropus.Synekdoche
Redefigur.Tropus.Ironie
D.h. "Figürlich" ist anscheinend ein weiter Begriff, in jedem Falle
jedoch das Gegenteil der "eigentlichen Bedeutung", die man so weit ich
weiß einfach nur "konkreter Sinn" oder "eigentlicher Sinn" nennt. Bitte
mich korrigieren, falls ein Fachmann dies liest.
Ich glaube, es ist nur eine Überschneidung des Begriffs der
Übertragung, denn die Übertragung ist ja in der Regel keine
Abstraktion, sondern eine Anwendung auf einen anderen Zusammenhang .

Redefigur ist ja tatsächlich eine Übertragung in eine andere Gestalt.
Eine solche, die das Anliegen des Redners überträgt vom ursprünglichen
Gehalt auf eine Bild. Eine Veranschaulichung, die dem Redner erlaubt,
ins Schwarze zu treffen, ohne direkte Worte bemühen zu müssen - sei es
im Bösen oder im Schmeicheln.

Als Unterfütterung meiner Überlegungen mehr dazu hier:
http://www.blog.institut1.de/2008/allegorie-metapher-parabel-gleichnis-das-ziel-ist-die-konkretisierung/
http://www.blog.institut1.de/2008/rhetorische-figuren-stilmittel-lebendiger-redegestaltung/
http://www.blog.institut1.de/2008/pleonasmus-anfalligkeit-und-verfuhrung/

Gruß
Gunhild
Oliver Cromm
2010-06-04 17:12:04 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Militärische Assoziationen habe ich da nicht, aber es ist natürlich eine
Vorbereitung auf etwas Gefährliches, Unangenehmes, Belastendes, das man
durchzustehen gedenkt.

Im Vergleich dazu hat "bereitet sich" etwas resigniertes, scheint mir.
Es ist mir allerdings recht unvertraut. Eine Bibelassoziation habe ich
nicht dabei.

Man braucht schon etwas mehr Kontext, um zu ahnen, welches Wort passen
könnte.
--
die gugelmänner schleppen leichen, kranke LILIENCRON
GRIMM, Deutsches Wörterbuch
Jakob Achterndiek
2010-06-04 17:39:04 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
"Sich bereiten" ist ja immer auf ein Voraus gerichtet,
also ist "vor-bereiten" unnötig redundant. Wenn man bei
dem Wort die adventliche Arie aus der Kantate zum ersten
Weihnachtstag assoziiert, halte ich das für keinen Fehler.
Auch daß das Wort dem einen oder anderen ungeläufig ist,
sollte seinem Gebrauch in einem lyrischen Text nicht
entgegenstehen.

Beim erwogenen "wappnen" wären die Konnotationen, wenn
sie nicht gewollt sind, gewiß störender.

j/\a
--
Klaus Scholl
2010-06-05 19:58:27 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
"Sich bereiten" ist ja immer auf ein Voraus gerichtet,
also ist "vor-bereiten" unnötig redundant. Wenn man bei
Nein, ist es nicht. Oder würdest du lat. prae-parare auch als redundant
sehen, da es ja parare gibt? Die dt. Wörter
entsprechen in Sinn und Gebrauch den Lat. ziemlich genau.
Jakob Achterndiek
2010-06-05 21:12:00 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Post by Jakob Achterndiek
"Sich bereiten" ist ja immer auf ein Voraus gerichtet,
also ist "vor-bereiten" unnötig redundant.
Nein, ist es nicht.
WAS nicht? Nicht vorausgerichtet oder nicht redundant?
Post by Klaus Scholl
Oder würdest du lat. prae-parare auch als redundant sehen,
da es ja parare gibt?
Ja, würde ich. Und Georges Lateinisch-Deutsch unterstützt mich.
Post by Klaus Scholl
Die dt. Wörter entsprechen in Sinn und Gebrauch den Lat.ziemlich genau.
Und eben auch darin, daß in vielen Beispielen "parare" und
"praeparare" austauschbar erscheinen.

j/\a
--
Klaus Scholl
2010-06-05 22:26:03 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Klaus Scholl
Post by Jakob Achterndiek
"Sich bereiten" ist ja immer auf ein Voraus gerichtet,
also ist "vor-bereiten" unnötig redundant.
Nein, ist es nicht.
WAS nicht? Nicht vorausgerichtet oder nicht redundant?
Beides nicht.
Post by Jakob Achterndiek
Post by Klaus Scholl
Die dt. Wörter entsprechen in Sinn und Gebrauch den Lat.ziemlich genau.
Und eben auch darin, daß in vielen Beispielen "parare" und
"praeparare" austauschbar erscheinen.
Sehe ich nicht so. Bereiten bzw. zubereiten steht synonym zu
"herrichten", "herstellen", "verfertigen"; vorbereiten dagegen zu
"Vorkehrungen treffen", "Hindernisse aus dem Wege räumen", "einrichten",
"sich einrichten auf etw.". Ereignisse, Handlungen, kann man
vorbereiten, nicht zubereiten. Ich kann dich auf deine Hochzeit auch
nicht zubereiten, nur vorbereiten. Ich bereite ein Gastmahl vor, in dem
ich den Tisch decke. Damit ist das Gastmahl nicht zubereitet. Bereit
sein und zubereitet (verfertigt) sein, ist ein wesentlicher Unterschied.
Gruß.
Jakob Achterndiek
2010-06-05 22:53:12 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Post by Jakob Achterndiek
Post by Klaus Scholl
Post by Jakob Achterndiek
"Sich bereiten" ist ja immer auf ein Voraus gerichtet,
also ist "vor-bereiten" unnötig redundant.
Nein, ist es nicht.
WAS nicht? Nicht vorausgerichtet oder nicht redundant?
Beides nicht.
Post by Jakob Achterndiek
Post by Klaus Scholl
Die dt. Wörter entsprechen in Sinn und Gebrauch den Lat.ziemlich genau.
Und eben auch darin, daß in vielen Beispielen "parare" und
"praeparare" austauschbar erscheinen.
Sehe ich nicht so. Bereiten bzw. zubereiten steht synonym zu
"herrichten", "herstellen", "verfertigen"; vorbereiten dagegen zu
"Vorkehrungen treffen", "Hindernisse aus dem Wege räumen", "einrichten",
"sich einrichten auf etw.". Ereignisse, Handlungen, kann man
vorbereiten, nicht zubereiten. Ich kann dich auf deine Hochzeit auch
nicht zubereiten, nur vorbereiten. Ich bereite ein Gastmahl vor, in dem
ich den Tisch decke. Damit ist das Gastmahl nicht zubereitet. Bereit
sein und zubereitet (verfertigt) sein, ist ein wesentlicher Unterschied.
Gruß.
Bitte überprüfe den Absatz noch einmal: Du spielst da mit verschiedenen
KOMPOSITA von "bereiten". Daß sich deren Bedeutungen unterscheiden, ist
nicht verwunderlich.

Den Begriff "synonym" verwende (und toleriere) ich übrigens deutlich
enger als Du.
»Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben,
Den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn!
Deine Wangen
Müssen heut viel schöner prangen,
Eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben!«
Wenn Du darin nur siehst, daß sich die Braut für ihren Liebsten
"herrichtet",
dann wäre das wohl noch zutreffend, aber doch schon recht profan
ausgedrückt.
Daß sie "zubereitet", "hergestellt", "verfertigt" wird, rutscht ins Zotige
oder ins Lächerliche ab. Also nix SYNONYM! ÄHNLICH allenfalls, MANCHMAL
austauschbar, aber selbst dann jeweils bedeutungs-spezifisch.

j/\a
--
Klaus Scholl
2010-06-06 07:56:36 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Den Begriff "synonym" verwende (und toleriere) ich übrigens deutlich
enger als Du.
<...>
Post by Jakob Achterndiek
Daß sie "zubereitet", "hergestellt", "verfertigt" wird, rutscht ins Zotige
oder ins Lächerliche ab. Also nix SYNONYM! ÄHNLICH allenfalls, MANCHMAL
austauschbar, aber selbst dann jeweils bedeutungs-spezifisch.
Darum geht es nicht. Man kann nicht sagen die Vorsilbe "vor-" in "sich
vorbereiten" sei redundant und unnötig. Das Verb lautet "vorbereiten",
und transitiv verwendet "ich bereite etwas vor" ist genausowenig
redundant, wie "ich bereite etwas" mißverständlich ist. Man kann nicht
eine Vorsilbe unter der Tisch fallen lassen, nur weil man im einen oder
anderen Kontext auch das allgemeinere Verb "bereiten" ausreicht.
Genaussowenig wie man die Präposition "auf" als "unnötig redundant"
ausläßt in "ich setze mich auf den Stuhl", selbst wenn ein "ich setze
mich Stuhl" semantisch unmißverständlich ist. Das allgemeine Verb
"bereiten" hat nun einmal zwei Lesarten, und meint man die eine oder die
andere, sollte man sie auch als "vorbereiten" oder "zubereiten"
ausschreiben, ganz so, wie man auch besser "zulassen", "überlassen", "in
Ruhe lassen" etc. sagt, statt einem bloßen "lassen".
Yvonne Steiner
2010-06-06 09:00:53 UTC
Permalink
Post by Klaus Scholl
Post by Jakob Achterndiek
Den Begriff "synonym" verwende (und toleriere) ich übrigens deutlich
enger als Du.
<...>
Post by Jakob Achterndiek
Daß sie "zubereitet", "hergestellt", "verfertigt" wird, rutscht ins Zotige
oder ins Lächerliche ab. Also nix SYNONYM! ÄHNLICH allenfalls, MANCHMAL
austauschbar, aber selbst dann jeweils bedeutungs-spezifisch.
Darum geht es nicht. Man kann nicht sagen die Vorsilbe "vor-" in "sich
vorbereiten" sei redundant und unnötig. Das Verb lautet "vorbereiten",
und transitiv verwendet "ich bereite etwas vor" ist genausowenig
redundant,
ACK.
Post by Klaus Scholl
wie "ich bereite etwas" mißverständlich ist.
Unmissverständlich wäre heutzutage nur noch: jmd. etw. bereiten (s. unten).
Post by Klaus Scholl
Man kann nicht
eine Vorsilbe unter der Tisch fallen lassen, nur weil man im einen oder
anderen Kontext auch das allgemeinere Verb "bereiten" ausreicht.
Genaussowenig wie man die Präposition "auf" als "unnötig redundant"
ausläßt in "ich setze mich auf den Stuhl", selbst wenn ein "ich setze
mich Stuhl" semantisch unmißverständlich ist. Das allgemeine Verb
"bereiten" hat nun einmal zwei Lesarten, und meint man die eine oder die
andere, sollte man sie auch als "vorbereiten" oder "zubereiten"
ausschreiben,
Es gibt dennoch diese exakte, richtige Anwendung von "bereiten": Man kann
/jemandem Freude bzw. Kummer bereiten/.
--
Yvonne Steiner
Diedrich Ehlerding
2010-06-06 11:18:59 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Bitte überprüfe den Absatz noch einmal: Du spielst da mit verschiedenen
KOMPOSITA von "bereiten". Daß sich deren Bedeutungen unterscheiden, ist
nicht verwunderlich.
Richtig; aber es ist ebensowenig verwunderlich, dass sich die Bedeutungen
von Grundwort und Kompositum unterscheiden.

Für mich sind "bereiten" und "vorbereiten" nicht synonym und das "vor"
daher auch nicht redundant. Wenn ein Koch das Essen vorbereitet, dann
trifft er erst Vorkehrungen dazu, dass er später das Essen bereiten (=
kochen) kann.

Die Braut aus dem alten Palästina, die du zitierst, die sich für ihren
Liebsten "bereitet", hat sich sicher schon viel länger seelisch (und
vielleicht auch ganz profan finanziell und mitgiftmäßig) auf die Hochzeit
vorbereitet; nun, wenn sie sich "bereitet", unternimmt sie Konkretes -
parfümiert sich, schminkt sich, zieht sich um, denn nun soll es losgehen.

Diedrich
--
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Manfred Hoß
2010-06-04 19:33:17 UTC
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Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
Bei bereiten und Bibelkonnotation denke ich an die Arie "Bereite dich Zion
mit zärtlichen Trieben" aus dem Bach'schen Weihnachtsoratorium. Zudem denke
ich an die Möglichkeit, jemandem eine Freude oder auch eine Niederlage zu
bereiten.

Gruß
Manfred.
Manfred Hoß
2010-06-04 19:48:57 UTC
Permalink
Post by Manfred Hoß
Bei bereiten und Bibelkonnotation denke ich an die Arie "Bereite dich Zion
mit zärtlichen Trieben" aus dem Bach'schen Weihnachtsoratorium. Zudem denke
ich an die Möglichkeit, jemandem eine Freude oder auch eine Niederlage zu
bereiten.
Freude oder Niederlage bereiten sind selbstverständlich von der Bibel
unabhängig.

Gruß
Manfred.
Paul Ney
2010-06-05 06:28:28 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
Hallo, wer stolpert darüber und fragt nach der Konnotation? ;-) Hätte da
nicht auch "Feinfühler" oder "Scharfseher" stehen können?
Post by Christina Kunze
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Die Sprache entwickelt und beeichert sich auch durch die Vereinnahmung von
ursprüngich fachspezifischen Worten. Will man etwas sagen und stehen
mehrere Worte zur Auswahl, so kann man etwas auch nach (beabsichtigter)
Konnotation wählen. Statt "ich bereite mich vor" kann man z.B. auch "ich
mache mich fertig" sagen...

Die militärische Konnotation ist m.E. nicht anstößig, aber das mag auch
Sache von Geschmack sein. Vor ein Paar Tage hörte ich in einer TV-Talkshow
(ob bei Illner?), jemand will Steuern nach dem Rasenmäher-Prinzip erheben.
Eine landwirtschaftliche Konnotation, hätte auch von engmaschigem Netz --
Fischerei -- sprechen können. Oder ganz militärisch -- alle über die
Klinge springen lassen... ;-)

MfG, PY
Roland Franzius
2010-06-05 06:41:34 UTC
Permalink
Post by Paul Ney
Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
Hallo, wer stolpert darüber und fragt nach der Konnotation? ;-) Hätte da
nicht auch "Feinfühler" oder "Scharfseher" stehen können?
Post by Christina Kunze
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Die Sprache entwickelt und beeichert sich auch durch die Vereinnahmung von
ursprüngich fachspezifischen Worten. Will man etwas sagen und stehen
mehrere Worte zur Auswahl, so kann man etwas auch nach (beabsichtigter)
Konnotation wählen. Statt "ich bereite mich vor" kann man z.B. auch "ich
mache mich fertig" sagen...
Die militärische Konnotation ist m.E. nicht anstößig, aber das mag auch
Sache von Geschmack sein. Vor ein Paar Tage hörte ich in einer TV-Talkshow
(ob bei Illner?), jemand will Steuern nach dem Rasenmäher-Prinzip erheben.
Eine landwirtschaftliche Konnotation, hätte auch von engmaschigem Netz --
Fischerei -- sprechen können. Oder ganz militärisch -- alle über die
Klinge springen lassen... ;-)
Wenn man schon den Taxburger über den Rasenmäher springen lassen muss,
könnte man doch auch gleich die Steuer nach dem Gießkannenprinzip
eintreiben. Philosphieren heißt Steuern ertragen lernen, sagte schon
Cicero anläßlich einer Talkshow mit ein paar Griechen im Circus.
--
Roland Franzius
Helmut P. Einfalt
2010-06-05 07:51:24 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
Wenn man schon den Taxburger
^^^^^^^^^

Also jetzt hab ich wirklich lang überlegt, was für eine Art von
Fleischlaberl im Semmerl denn *das* wieder sein soll...

Helmut
--
Ex definitione ist der Taxburger ungenießbar!
Wolfram Heinrich
2010-06-05 07:35:54 UTC
Permalink
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Roland Franzius
Wenn man schon den Taxburger
^^^^^^^^^
Also jetzt hab ich wirklich lang überlegt, was für eine Art von
Fleischlaberl im Semmerl denn *das* wieder sein soll...
Und, was ist es? Ich rätsel immer noch.

Ciao
Wolfram
--
Die Kunst des seligen Saufens: nie ein Glas zuviel trinken (oder zuwenig).
Die Beine dürfen nicht schwer werden; die Seele muß über der Erde schweben
wie ein Schmetterling. Mehr nicht. zum seligen Suff bedarf es eines großen
Meisters.
JANOSCH
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu>

Thomas Schade
2010-06-05 09:55:56 UTC
Permalink
^^^^^^^^^^^^^^
Hat es damit eine bestimmte Bewandnis?
Post by Wolfram Heinrich
Post by Helmut P. Einfalt
Post by Roland Franzius
Wenn man schon den Taxburger
^^^^^^^^^
Also jetzt hab ich wirklich lang überlegt, was für eine Art von
Fleischlaberl im Semmerl denn *das* wieder sein soll...
Und, was ist es? Ich rätsel immer noch.
Tax = Steuer
Burger = Bürger

War jedenfalls meine Assoziation. Allerdings sind mir Verzehrburger eh
suspekt, deswegen denke ich an eine solche Bedeutung immer erst als Letztes.


Ciao
Toscha
--
Das ist die harte Zeit zwischen Twen-Tours und Seniorenpass!
Keiner gibt Rabatt - keiner der Erbarmen hat!
[Stoppok)]
Uwe Schickedanz
2010-06-05 06:49:26 UTC
Permalink
Post by Paul Ney
ie militärische Konnotation ist m.E. nicht anstößig, aber das mag auch
Sache von Geschmack sein. Vor ein Paar Tage hörte ich in einer TV-Talkshow
(ob bei Illner?), jemand will Steuern nach dem Rasenmäher-Prinzip erheben.
Eine landwirtschaftliche Konnotation, hätte auch von engmaschigem Netz --
Fischerei -- sprechen können. Oder ganz militärisch -- alle über die
Klinge springen lassen... ;-)
Unter Rasenmäherprinzip verstehe ich, daß alle auf die gleiche Länge
gestutzt werden. Sagen wir mal 100.000€/a sind frei, alles was darüber
ist, muß abgegeben werden.


Gruß Uwe
--
"Demokratie ist riskant. Das Volk kann sich ja auch irren."
Dieter Wiefelspütz, SPD
=== http://www.sicherheitslampe.de ===
Rüdiger Silberer
2010-06-06 10:26:18 UTC
Permalink
Am 05.06.2010 schrieb Paul Ney:

[..]
Post by Paul Ney
Vor ein Paar Tage hörte ich in einer TV-Talkshow
(ob bei Illner?), jemand will Steuern nach dem Rasenmäher-Prinzip erheben.
Das halte ich für ein Beispiel einer verrutschten Metapher. Mit dem
Rasenmäher wird etwas gekürzt, abgeschnitten aber nicht eingesammelt.
--
"Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten, nichtlinearen, chaotischen
Systemen. Dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima
nicht möglich."
(IPCC-Bericht, S. 774)
Lothar Frings
2010-06-06 10:30:42 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
[..]
Post by Paul Ney
Vor ein Paar Tage hörte ich in einer TV-Talkshow
(ob bei Illner?), jemand will Steuern nach dem Rasenmäher-Prinzip erheben.
Das halte ich für ein Beispiel einer verrutschten Metapher. Mit dem
Rasenmäher wird etwas gekürzt, abgeschnitten aber nicht eingesammelt.
Ich finde sie gar nicht so verrutscht: Erst wird gekürzt und
abgeschnitten, dann eingesammelt.
Joachim Pense
2010-06-06 11:01:17 UTC
Permalink
Post by Rüdiger Silberer
[..]
Post by Paul Ney
Vor ein Paar Tage hörte ich in einer TV-Talkshow
(ob bei Illner?), jemand will Steuern nach dem Rasenmäher-Prinzip erheben.
Das halte ich für ein Beispiel einer verrutschten Metapher. Mit dem
Rasenmäher wird etwas gekürzt, abgeschnitten aber nicht eingesammelt.
Nicht? Unserer hat dafür so einen Sack.

Ich halte "Rasenmäher-Prinzip" als Gegensatz zu "Gießkannen-Prinzip" für
eine geglückte Formulierung.

Joachim
Rüdiger Silberer
2010-06-06 16:58:06 UTC
Permalink
Post by Joachim Pense
Post by Rüdiger Silberer
[..]
Post by Paul Ney
Vor ein Paar Tage hörte ich in einer TV-Talkshow
(ob bei Illner?), jemand will Steuern nach dem Rasenmäher-Prinzip erheben.
Das halte ich für ein Beispiel einer verrutschten Metapher. Mit dem
Rasenmäher wird etwas gekürzt, abgeschnitten aber nicht eingesammelt.
Nicht? Unserer hat dafür so einen Sack.
Nicht jeder Rasenmäher hat eine Grasfangvorrichtung, bei vielen Modellen
ist sie technisch auch gar nicht zu verwirklichen.
Post by Joachim Pense
Ich halte "Rasenmäher-Prinzip" als Gegensatz zu "Gießkannen-Prinzip" für
eine geglückte Formulierung.
Ganz im Gegenteil.
--
"Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten, nichtlinearen, chaotischen
Systemen. Dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima
nicht möglich."
(IPCC-Bericht, S. 774)
Joachim Pense
2010-06-05 06:59:12 UTC
Permalink
Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
Bach vielleicht; mehr noch allerdings denke ich an die
betulich-atavistische Sprache religiöser Kinderbücher oder evangelikaler
Pamphlete. (Nicht die von Volker, der kann schreiben!)
Post by Christina Kunze
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Militärisch, aber auch atavistisch. Ein Ritter könnte sich wappnen. Wenn
im neunzehnten Jahrhundert oder später von "sich wappnen" die Rede ist,
dann beruft sich jemand damit auf glorifizierte Vergangenheit.

Ohne Kontext ist da wohl gar nichts zu machen. Die Wortwahl wird sich
ganz danach richten, worauf man sich hier vorbereitet.

Aber unabhängig davon: "sich bereiten" und "sich wappnen" sind sehr
konträr. Bereiten tut man sich, wenn man etwas empfangen will
(vielleicht den Geist des Herrn) oder in eher passiver Funktion an einem
Ritus teilnimmt. (Also nicht ein Examen, eher eine Aufnahmezeremonie).

Man kann sich auch zur Vorbereitung wappnen, aber, wie du schon
schreibst, ist damit ein Schutz und der mögliche Bedarf nach einer
Abwehr verbunden. Ein junger Mensch, der in die Welt hinauszieht, wird
sich möglicherweise gegen die Fährnisse des Lebens wappnen wollen -
nicht durch konkrete Maßnahmen wie Bewaffnung, sondern durch geistige
Übungen.

Jochim

Joachim
Rüdiger Silberer
2010-06-06 10:20:50 UTC
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Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Für mich ist das nicht militärisch konnotiert, man kann sich MUSE sehr
gut für eine Aufgabe oder für eine Prüfung wappnen.
--
"Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten, nichtlinearen, chaotischen
Systemen. Dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima
nicht möglich."
(IPCC-Bericht, S. 774)
Wolfram Heinrich
2010-06-06 11:02:34 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Für mich ist das nicht militärisch konnotiert, man kann sich MUSE sehr
gut für eine Aufgabe oder für eine Prüfung wappnen.
Ich schließe mich an. Das war mal militärisch konnotiert, klar, aber es ist
schon eine Weile her, seit die letzten Krieger mit Wappenschilden in die
Schlacht zogen.
Klar ist aber auch, daß das heute schon wieder eine archaisierende
Redewendung ist, man kann sie einer Figur aus dem 19. Jahrhundert in den
Mund legen, ansonsten ist immer ein kleiner ironischer Unterton mit dabei.

Ciao
Wolfram
--
wenn ich sage mu / wenn ich sage blob / wenn ich sage dob / sag ich einfach
/ mublobdob
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Roland Franzius
2010-06-06 11:30:02 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Christina Kunze
Liebe Feinhörige,
ich durchstöbere gerade Synonyme zu "sich vorbereiten".
Es kommt in einem Gedicht vor, und ich würde am
liebsten "sich bereiten" nehmen. Der große Duden
erklärt es zu "geh.", was so weit in Ordnung ist,
allerdings hängt MUSE ihm eventuelle (Bachbedingte)
Bibelkonnotationen an.
Könnt Ihr das bestätigen bzw. entkräften?
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Für mich ist das nicht militärisch konnotiert, man kann sich MUSE sehr
gut für eine Aufgabe oder für eine Prüfung wappnen.
Trotz allem, wappnen ist das Festschnallen von Brustpanzer und
Beinschinen, waffnen das Aussuchen des Handwerkszeugs, bereiten tut er
die Seele auf den Kampf vor und dann kömmt der Gegner und bereitet dem
derart Gewappneten, Bewaffneten, berittenen Vorbereiteten eine
Niederlage und dieser dem Sieger einen Triumph.

So etwa gesehen in der Ilias, aber seither benutzt man das volle
Vokabular auch fürs Abitur oder den ESC.
--
Roland Franzius
Diedrich Ehlerding
2010-06-06 11:22:43 UTC
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Post by Christina Kunze
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Nicht unbedingt militärisch konnotiert, aber auf jeden Fall mit dem Kontext
"Rüstung", "Panzer" usw. konnotiert. Wenn man sich gegen etwas
Unerwünschtes wappnet, dann rechnet man damit, dass dieses Unerwünschte
eintrifft, und bereitet sich darauf vor.

Diedrich
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungelesen entsorgt.
Jakob Achterndiek
2010-06-06 12:38:55 UTC
Permalink
Am 06.06.2010, 13:22 Uhr, schrieb Diedrich Ehlerding
Post by Diedrich Ehlerding
Post by Christina Kunze
Wer anders übersetzt dasselbe Wort (ung. készül)
mit "sich wappnen". Das wieder um ist für mich
sehr militärisch konnotiert (und für Euch?),
und vor allem ist es eben eine Verteidigung
und keine Vorbereitung (oder?).
Nicht unbedingt militärisch konnotiert, aber auf jeden Fall
mit dem Kontext "Rüstung", "Panzer" usw. konnotiert.
Nicht zu vergessen der Schild mit dem Wappen.
Sich wappnen ist also auch das Anlegen der Erkennungszeichen.
Post by Diedrich Ehlerding
Wenn man sich gegen etwas Unerwünschtes wappnet, dann rechnet
man damit, dass dieses Unerwünschte eintrifft, und bereitet
sich darauf vor.
Für die Heerführer jüngerer Zeiten ist es nichts Unerwsünschtes,
wenn sich ihre Heldenfrischlunge auch schon zur Vereidigung wappnen,
d.h. ihr Kostüm mit allen Erkennungszeichen einschließlich Helm und
Kinnriemen anlegen.

j/\a
--
Volker Gringmuth
2010-06-06 12:54:29 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
wenn sich ihre Heldenfrischlunge auch schon zur Vereidigung wappnen,
Ja, bei längeren Schwurformeln sollte man vor der Vereidigung
die Heldenlunge frisch füllen :)


vG
--
"Man könnte ihn höchstens fragen, was das für eine blöde Idee war,
am Rand des Haifischbeckens Nasenbluten zu kriegen."
(David Kastrup über einen Anfängerthread in de.rec.musik.machen)
-- <http://einklich.net> -- Ein Pinguin für jeden: <http://debian.org/> --
Diedrich Ehlerding
2010-06-06 12:51:58 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Post by Diedrich Ehlerding
Nicht unbedingt militärisch konnotiert, aber auf jeden Fall
mit dem Kontext "Rüstung", "Panzer" usw. konnotiert.
Nicht zu vergessen der Schild mit dem Wappen.
Sich wappnen ist also auch das Anlegen der Erkennungszeichen.
s/ist/war früher mal/

"wappnen" höre ich fast nur in der Redewendung "sich mit Geduld wappnen".
Da ist die Geduld kein Erkennungszeichen, sondern ein Mittel, die
Wartezeit einigermaßen zu überstehen.

Diedrich
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
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HTML-Mail wird ungelesen entsorgt.
Florian Ritter
2010-06-06 16:11:05 UTC
Permalink
Post by Jakob Achterndiek
Nicht zu vergessen der Schild mit dem Wappen.
Sich wappnen ist also auch das Anlegen der Erkennungszeichen.
Das sind taktische Zeichen.
Post by Jakob Achterndiek
Post by Diedrich Ehlerding
Wenn man sich gegen etwas Unerwünschtes wappnet, dann rechnet
man damit, dass dieses Unerwünschte eintrifft, und bereitet
sich darauf vor.
Für die Heerführer jüngerer Zeiten ist es nichts Unerwsünschtes,
wenn sich ihre Heldenfrischlunge auch schon zur Vereidigung wappnen,
d.h. ihr Kostüm mit allen Erkennungszeichen einschließlich Helm und
Kinnriemen anlegen.
Ich befehle volle Kriegsbemalung!

FR
Ralf . K u s m i e r z
2010-06-06 18:12:32 UTC
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X-No-Archive: Yes
Post by Florian Ritter
Post by Jakob Achterndiek
Für die Heerführer jüngerer Zeiten ist es nichts Unerwsünschtes,
wenn sich ihre Heldenfrischlunge auch schon zur Vereidigung wappnen,
d.h. ihr Kostüm mit allen Erkennungszeichen einschließlich Helm und
Kinnriemen anlegen.
Ich befehle volle Kriegsbemalung!
Schminke-, Tarn-, Grün-, Gesicht, V/N 6850-99-882-1707 beim
Feierlichen? Mit der Muffe gebufft, wa?


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Florian Ritter
2010-06-06 19:14:25 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Post by Jakob Achterndiek
Für die Heerführer jüngerer Zeiten ist es nichts Unerwsünschtes,
wenn sich ihre Heldenfrischlunge auch schon zur Vereidigung wappnen,
d.h. ihr Kostüm mit allen Erkennungszeichen einschließlich Helm und
Kinnriemen anlegen.
Ich befehle volle Kriegsbemalung!
Schminke-, Tarn-, Grün-, Gesicht, V/N 6850-99-882-1707 beim
Feierlichen? Mit der Muffe gebufft, wa?
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich! FR
Ralf . K u s m i e r z
2010-06-07 00:15:04 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Florian Ritter
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich! FR
Besser wär das! Und halten Sie gefälligst den Mund und grinsen Sie
nicht so dämlich, wenn Sie mit mir reden, Sie Rotarsch!


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Florian Ritter
2010-06-07 11:21:09 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich!
Besser wär das! Und halten Sie gefälligst den Mund und grinsen Sie
nicht so dämlich, wenn Sie mit mir reden, Sie Rotarsch!
Sind noch Fragen?

FR
Wolfram Heinrich
2010-06-07 11:40:35 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich!
Besser wär das! Und halten Sie gefälligst den Mund und grinsen Sie
nicht so dämlich, wenn Sie mit mir reden, Sie Rotarsch!
Sind noch Fragen?
Eine noch, ja: Wieso hast du den Kusmierz eigentlich noch nicht im Filter?
Woran sich die zweite Frage an mich anschließt: Wieso hab ich dich
eigentlich noch nicht im Filter? Muß ich mir Second-Hand-Kusmierz antun?

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, er würd den Erwin mal ordentlich durchprügeln. Aber
erstens, sagt er, ist er Pazifist und zweitens ist der Erwin einen halben
Arsch breiter als er.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Matthias Opatz
2010-06-07 11:53:59 UTC
Permalink
Eine noch, ja: Wieso hast du den *** eigentlich noch nicht im Filter?
Woran sich die zweite Frage an mich anschließt: Wieso hab ich dich
eigentlich noch nicht im Filter? Muß ich mir Second-Hand-Kusmierz antun?
Sei weise,
plonk leise.

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Wolfram Heinrich
2010-06-07 11:52:15 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Eine noch, ja: Wieso hast du den *** eigentlich noch nicht im Filter?
Woran sich die zweite Frage an mich anschließt: Wieso hab ich dich
eigentlich noch nicht im Filter? Muß ich mir Second-Hand-Kusmierz antun?
Sei weise,
plonk leise.
Ich geb ja nur zu bedenken.

Ciao
Wolfram
--
Ernst ist das Leben, heiter kunnt's sei.
KARL VALENTIN
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Helmut P. Einfalt
2010-06-07 12:58:08 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Wieso hab ich
dich eigentlich noch nicht im Filter?
Wei ma in Ritter net in Füta schiabt, sondan gernhod oiswiara Muatta an
deppadn Gschroppn.
Post by Wolfram Heinrich
Muß ich mir Second-Hand-Kusmierz antun?
Mei, vorverdaut ist er ja schon fast erträglich...

Helmut
--
Nach dera Zei'n kimmt nix mehr
Horst Thaler
2010-06-07 13:15:27 UTC
Permalink
Post by Wolfram Heinrich
Post by Florian Ritter
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich!
Besser wär das! Und halten Sie gefälligst den Mund und grinsen Sie
nicht so dämlich, wenn Sie mit mir reden, Sie Rotarsch!
Sind noch Fragen?
Eine noch, ja: Wieso hast du den Kusmierz eigentlich noch nicht im Filter?
Also ich find den Kusmierz einen interessanten Typen. Für mich ist er Genie
und Wahnsinn, in einer Person vereint.

Schönen Gruß
Horst
Wolfram Heinrich
2010-06-07 13:26:54 UTC
Permalink
Post by Horst Thaler
Post by Wolfram Heinrich
Post by Florian Ritter
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich!
Besser wär das! Und halten Sie gefälligst den Mund und grinsen Sie
nicht so dämlich, wenn Sie mit mir reden, Sie Rotarsch!
Sind noch Fragen?
Eine noch, ja: Wieso hast du den Kusmierz eigentlich noch nicht im Filter?
Also ich find den Kusmierz einen interessanten Typen. Für mich ist er Genie
und Wahnsinn, in einer Person vereint.
Mei, die Katz mag Mäus, i mags net.

Ciao
Wolfram
--
Fleischsalat zeichnet sich dadurch aus, daß er nicht aus Fleisch besteht,
sondern aus Wurst, und daß er kein Salat ist, sondern eine Creme.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Ralf . K u s m i e r z
2010-06-07 16:57:15 UTC
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X-No-Archive: Yes
Post by Florian Ritter
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich!
Besser wär das! Und halten Sie gefälligst den Mund und grinsen Sie
nicht so dämlich, wenn Sie mit mir reden, Sie Rotarsch!
Sind noch Fragen?
Also nicht. Weggetreten!


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Florian Ritter
2010-06-07 17:49:40 UTC
Permalink
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Post by Ralf . K u s m i e r z
Post by Florian Ritter
Maulhalten und zurücktreten ins Glied, aber'n bißken plötzlich!
Besser wär das! Und halten Sie gefälligst den Mund und grinsen Sie
nicht so dämlich, wenn Sie mit mir reden, Sie Rotarsch!
Sind noch Fragen?
Also nicht. Weggetreten!
Kommse ma zurück!

Rede ick undeutlich? Sprech ick Chinesisch?

Ick hatte doch jesacht, bei mir wird alles im Laufschritt gemacht,
auch wenn's nich befohlen ist!

FR

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