Post by Heinz Brückneram Sat, 16 Nov 2024 23:02:51 +0100 schrieb Matthias Opatz
Post by Matthias OpatzOpernsänger haben eine andere Art zu singen als die meisten Interpreten von
Schlagern, Chansons oder Volksliedern. Wenn eine Opernsänger auf diese Art
Pop oder ein Volkslied singt, tut mir das irgendwie weh (das mögen andere
anders sehen).
Gibt es eingeführte Begriffe für diese beiden Arten zu singen(die ich
aus dem Bauch natürlich/klar vs. gekünstelt/opernhaft nennen würde)?
Du sagst (zufällig? :-)) passend - die 'Bauchstimme', genannt 'voluminös'
für den Operngesang. D. h. der Resonanzraum der Lunge vom Bauchfell hoch
incl. Rachen- und Nebenhöhlen wird als EIN max. Schwingungsraum verwendet.
Es gibt die Bauchstimme und die Kopfstimme, und die Kunst liegt darin, den
"Kipppunkt" möglichst hoch zu setzen, so daß man auch die hohen Töne mit
der Bauchstimme singen kann.
Es gibt Ausnahmen, wo man gerade in der Kopfstimme oder im "Falsett" singen
will, klassisches Beispiel ist Prince mit "Kiss".
Ich habe einige Gesangsstunden genommen, und neben der Atemtechnik ist da
auch viel Psychologie dabei. Meine persönliche Gesangslehrerin war im
Hauptberuf Goldschmiedemeisterin, die als klassische Sängerin aktiv war,
u.a. auf der Bühne am Bodensee.
Ihr wichtigster Rat war, daß ich mir die hohen Töne tief vorstellen muss,
also aus der Bauchstimme heraus mit Druck durch den Körper hoch singen
soll. O-Ton: "Du musst die hohen Töne aus dem Arsch heraus singen!". Und
das stimmt, so funktioniert das, zumindest für mich. So bekommt man auch
hohe Töne mit viel Druck gesungen, ohne daß man ins Falsett verfällt.
So singen auch die meisten Sänger z.B. im Metal-Bereich.
Atemtechnik kommt natürlich dazu, und saubere Aussprache, der "Kleine Hey"
ist da Standard bei Sängern und Schauspielern und Sprechern in Funk und
Fernsehen. Der Film "Kleine Haie" von Söhnke Wortmann nimmt diesen Namen
aufs Korn.
Grüße,
Frank