Discussion:
Zwinkern, Blinzeln ...
(zu alt für eine Antwort)
Walter P. Zähl
2013-06-05 04:31:16 UTC
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Ich brauche Hilfe bei der Kalibrierung meines Wortschatzes.

Gestern wurde in einer Folge von /Bones/ wiederholt von "Blinzlern"
gesprochen, womit die Laborwissenschaftler gemeint waren.
Wie meine Tochter mir sagte, heißt der Ausdruck im Original "squinter" und
soll sich darauf beziehen, dass diese Personen bei der Arbeit z.B.
Mikroskope benutzen, in die sie typisch nur mit einem Auge hineinsehen,
wobei das andere geschlossen ist.

Im Englischen ok, nur mit der deutschen Bezeichnung "Blinzler" habe ich
meine Probleme.

Für mich bedeutet Blinzeln rasches wiederholtes Öffnen der Augen, so wie
beim Aufwachen oder bei Überrachung.
Dagegen verwende ich "Zwinkern", um rasches, wiederholtes Schließen der
Augen zu bezeichnen.
(Wenn ich bewusst Hochdeutsch spreche; umgangssprachlich würde ich beide
Vorgänge als "Kniepen" bezeichnen,)

Keiner der beiden Ausdrücke passt in meinem Wortschatz auf das
Zusammenkneifen des einen Auges bei der Verwendung eines Mikroskops oder
beim Visieren über Kimme und Korn, da dort das Element des wiederholten
Öffnens oder Schließens fehlt.
Ich würde da nur von Zusammenkneifen, oder eben umgangssprachlich von
"Kniepen" sprechen.

Wie seht Ihr das? Ist /Blinzler/ "richtig"?

/Walter
Detlef Meißner
2013-06-05 06:08:56 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zähl
Ich brauche Hilfe bei der Kalibrierung meines Wortschatzes.
Gestern wurde in einer Folge von /Bones/ wiederholt von "Blinzlern"
gesprochen, womit die Laborwissenschaftler gemeint waren.
Wie meine Tochter mir sagte, heißt der Ausdruck im Original "squinter" und
soll sich darauf beziehen, dass diese Personen bei der Arbeit z.B.
Mikroskope benutzen, in die sie typisch nur mit einem Auge hineinsehen,
wobei das andere geschlossen ist.
Im Englischen ok, nur mit der deutschen Bezeichnung "Blinzler" habe ich
meine Probleme.
Für mich bedeutet Blinzeln rasches wiederholtes Öffnen der Augen, so wie
beim Aufwachen oder bei Überrachung.
Blinzeln ist für mich ein Zusammenkneifen der Augenlider: Er blinzelt in
die Sonne.
Post by Walter P. Zähl
Dagegen verwende ich "Zwinkern", um rasches, wiederholtes Schließen der
Augen zu bezeichnen.
(Wenn ich bewusst Hochdeutsch spreche; umgangssprachlich würde ich beide
Vorgänge als "Kniepen" bezeichnen,)
Keiner der beiden Ausdrücke passt in meinem Wortschatz auf das
Zusammenkneifen des einen Auges bei der Verwendung eines Mikroskops oder
beim Visieren über Kimme und Korn, da dort das Element des wiederholten
Öffnens oder Schließens fehlt.
Ich würde da nur von Zusammenkneifen, oder eben umgangssprachlich von
"Kniepen" sprechen.
Wie seht Ihr das? Ist /Blinzler/ "richtig"?
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine Auge,
bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen geöffnet lässt.

Detlef
Carsten Thumulla
2013-06-05 07:18:51 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine Auge,
bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen geöffnet lässt.
beim Binokel


ct
Detlef Meißner
2013-06-05 07:36:13 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine Auge,
bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen geöffnet lässt.
beim Binokel
Beim Monokel auch - hat mein Professor gemeint. Aber vielleicht wusste
der das auch nicht besser.

Detlef
Carsten Thumulla
2013-06-05 07:39:28 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine
Auge, bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen
geöffnet lässt.
beim Binokel
Beim Monokel auch - hat mein Professor gemeint. Aber vielleicht
wusste der das auch nicht besser.
Wenn ich das Nebenlicht ausschalte habe ich mehr Kontrast im Bild, ist
doch klar.


ct
Horst-D.Winzler
2013-06-05 07:54:18 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine
Auge, bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen
geöffnet lässt.
beim Binokel
Beim Monokel auch - hat mein Professor gemeint. Aber vielleicht
wusste der das auch nicht besser.
Wenn ich das Nebenlicht ausschalte habe ich mehr Kontrast im Bild, ist
doch klar.
Beim Stereomikroskop?
--
mfg hdw
Detlef Meißner
2013-06-05 08:04:45 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine
Auge, bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen
geöffnet lässt.
beim Binokel
Beim Monokel auch - hat mein Professor gemeint. Aber vielleicht
wusste der das auch nicht besser.
Wenn ich das Nebenlicht ausschalte habe ich mehr Kontrast im Bild, ist
doch klar.
Häufige Fehler:
"Das betrachtende Auge wird oft zu tief, fast direkt auf die Okularlinse
"gelegt" und das andere automatisch dabei zugekniffen! So sehen Anfänger
meist alles andere, aber keine vernünftige Objektabbildung.

Versuchen Sie deshalb bitte von Anfang an, mit dem betrachtenden Auge
soweit von der Okularlinse entfernt hineinzusehen, wie es für eine
sinvolle und scharfe Betrachtung notwendig ist, das andere Auge bleibt
dabei aber unbedingt offen!!! Ansonsten Sie schon nach kurzer Zeit durch
die entstehende Verkrampfung entweder den Blick abwenden oder Kopf- und
Spannungsschmerzen bekommen."
http://www.mikroskopie-fuer-anfaenger.de/

Detlef
Bertel Lund Hansen
2013-06-05 08:13:41 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Versuchen Sie deshalb bitte von Anfang an, mit dem betrachtenden Auge
soweit von der Okularlinse entfernt hineinzusehen, wie es für eine
sinvolle und scharfe Betrachtung notwendig ist, das andere Auge bleibt
dabei aber unbedingt offen!!! Ansonsten Sie schon nach kurzer Zeit durch
die entstehende Verkrampfung entweder den Blick abwenden oder Kopf- und
Spannungsschmerzen bekommen."
Wenn man mit Pistole, Revolver oder Gewehr schiessen will, ist
die Empfehlung dieselbe. Wenn man das eine Auge schliesst, stört
das die Konzentration. Viele Leute benutzen deshalb "halbe
Brillen", aber man kann sich auch lehren, von dem unwünschten
Bild zu abstrahieren.
--
Gruß
Bertel, Dänemark
Carsten Thumulla
2013-06-05 11:31:56 UTC
Permalink
das andere Auge bleibt dabei aber unbedingt offen!!!
Quatsch, das mache ich nur, wenn ich durch Schlüssellöcher gucke, denn
da ist es schon abgedeckt.


Carsten
--
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Dorothee Hermann
2013-06-05 10:57:47 UTC
Permalink
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine
Auge, bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen
geöffnet lässt.
Letzteres ja, wenn es ein binokulares Mikroskop ist.
(Sagt man da nicht 'beim' Mikroskopieren?)
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Post by Carsten Thumulla
beim Binokel
Beim Monokel auch - hat mein Professor gemeint. Aber vielleicht
wusste der das auch nicht besser.
Gut erklärte Wirkungsweise auf 'geschlossenes Auge':
http://www.klaus-henkel.de/stereobino.html
Post by Carsten Thumulla
Wenn ich das Nebenlicht ausschalte habe ich mehr Kontrast im Bild, ist
doch klar.
Sind Rechtshänder auch 'Rechtsäugler'?


Dorothee
Volker Gringmuth
2013-06-05 13:21:26 UTC
Permalink
Post by Dorothee Hermann
Post by Carsten Thumulla
Wenn ich das Nebenlicht ausschalte habe ich mehr Kontrast im Bild, ist
doch klar.
Sind Rechtshänder auch 'Rechtsäugler'?
Ich bin Rechtshänder und Linksäugler. Daß die Fotoindustrie nur
rechtsäuglerische Kunden im Visier hat und Suchereinblicke mit schöner
Regelmäßigkeit an den für mich unmöglichsten Ecken ihrer Produkte anbringt,
ist ein nicht unwesentlicher Bruchteil der Probleme dieser Welt.


vG
Oliver Cromm
2013-06-05 16:55:25 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Dorothee Hermann
Post by Carsten Thumulla
Wenn ich das Nebenlicht ausschalte habe ich mehr Kontrast im Bild, ist
doch klar.
Sind Rechtshänder auch 'Rechtsäugler'?
Ich bin Rechtshänder und Linksäugler.
Dito. In meinem Fall deshalb, weil das rechte Auge zum Abdriften
neigte, das hat den Vorteil, daß es mir bis heute leicht fällt,
das vom rechten Auge produzierte Bild zu ignorieren (früher machte
das Gehirn das die meiste Zeit ohnehin, was das Fangen eines
Balles zu einer anspruchsvollen Herausforderung macht - diesen
Zusammenhang hat meine Umgebung damals leider nicht erkannt.)
Post by Volker Gringmuth
Daß die Fotoindustrie nur
rechtsäuglerische Kunden im Visier hat und Suchereinblicke mit schöner
Regelmäßigkeit an den für mich unmöglichsten Ecken ihrer Produkte anbringt,
ist ein nicht unwesentlicher Bruchteil der Probleme dieser Welt.
Seufz, ja. In Zusammenarbeit mit einer hervorragenden Nase ist die
Unbequemlichkeit garantiert. Für die japanischen Hersteller war
dieses Problem möglicherweise weniger naheliegend.
--
Spell checker (n.) One who gives examinations on witchcraft.
Herman Rubin in sci.lang
Bertel Lund Hansen
2013-06-05 21:59:20 UTC
Permalink
Post by Dorothee Hermann
Sind Rechtshänder auch 'Rechtsäugler'?
Nein, und sie sind vielleicht auch nicht rechtsbeinige oder
rechtsohrige. Die Dominanz bei diesen vier Elementen sind von
einander unabhängig.

Hand und Bein sind einfach zu kontrollieren.

Ohr:
Gib der Person eine Armbanduhr, und frage ob es geht.

Auge:
Die Person soll durch ein Schlüsselloch gucken, um erwas
bestimmtes zu observieren.
--
Gruß
Bertel, Dänemark
Horst-D.Winzler
2013-06-05 07:53:38 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine Auge,
bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen geöffnet lässt.
beim Binokel
Beim Monokel auch - hat mein Professor gemeint. Aber vielleicht wusste
der das auch nicht besser.
Was ein richtiger Seeräuber ist/sein will, hat eine Augenklappe.
--
mfg hdw
Lothar Frings
2013-06-05 09:57:21 UTC
Permalink
Post by Detlef Meißner
Post by Carsten Thumulla
Post by Detlef Meißner
Beim Visieren über Kimme und Korn schließt man (meist) das eine Auge,
bei Mikroskopieren ist es üblich, dass man beide Augen geöffnet lässt.
beim Binokel
Beim Monokel auch - hat mein Professor gemeint. Aber vielleicht wusste
der das auch nicht besser.
Nein, das stimmt schon. Ich weiß nicht, warum man
das machen soll - viellelicht strengt es weniger an -,
aber ich habe mir auch angewöhnt, beim Mikroskopieren
mit einem Okular das zweite Auge offenzulassen und
das Bild geistig auszublenden. Man lernt das ziemlich
schnell, es ist eine Frage der Konzentration.
Martin Schoenbeck
2013-06-06 14:50:00 UTC
Permalink
Hallo Lothar,
Post by Lothar Frings
Nein, das stimmt schon. Ich weiß nicht, warum man
das machen soll - viellelicht strengt es weniger an -,
Genau das ist der Punkt. Wird ja Photographieren auch empfohlen. Und ja,
natürlich erst recht, wenn man beim Photographieren den Bildschirm benutzt.

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
Walter P. Zähl
2013-06-06 15:43:54 UTC
Permalink
Post by Martin Schoenbeck
Hallo Lothar,
Post by Lothar Frings
Nein, das stimmt schon. Ich weiß nicht, warum man
das machen soll - viellelicht strengt es weniger an -,
Genau das ist der Punkt. Wird ja Photographieren auch empfohlen. Und ja,
natürlich erst recht, wenn man beim Photographieren den Bildschirm benutzt.
Vor allem, wenn man ein Tablet benutzt.
Das ist dann fast wie bei den alten Plattenkameras, nur ohne Tuch.

/Walter
Peter J. Holzer
2013-06-15 15:24:08 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zähl
Post by Martin Schoenbeck
Genau das ist der Punkt. Wird ja Photographieren auch empfohlen. Und ja,
natürlich erst recht, wenn man beim Photographieren den Bildschirm benutzt.
Vor allem, wenn man ein Tablet benutzt.
Das ist dann fast wie bei den alten Plattenkameras, nur ohne Tuch.
Ein Tuch wäre aber praktisch. Da würde man wenigstens sehen, was man
fotographiert.

hp, der mit dem Handy schon versehentlich Selbstportraits
gemacht hat.
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | Sysadmin WSR | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | ***@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Martin Gerdes
2013-06-05 18:00:02 UTC
Permalink
Post by Walter P. Zähl
Für mich bedeutet Blinzeln rasches wiederholtes Öffnen der Augen, so wie
beim Aufwachen oder bei Überrachung.
Dagegen verwende ich "Zwinkern", um rasches, wiederholtes Schließen der
Augen zu bezeichnen.
Aha. Und wenn Du uns jetzt noch erklären könntest, wie Du wiederholt die
Augen öffnest oder schließt, ohne im engen zeitlichen Zusammenhang den
jeweils gegenteiligen Vorgang auch auszuführen ...

Für mich sind "blinzeln" und "zwinkern" synonym.
Post by Walter P. Zähl
Keiner der beiden Ausdrücke passt in meinem Wortschatz auf das
Zusammenkneifen des einen Auges bei der Verwendung eines Mikroskops oder
beim Visieren über Kimme und Korn, da dort das Element des wiederholten
Öffnens oder Schließens fehlt.
ACK.
Post by Walter P. Zähl
Ich würde da nur von Zusammenkneifen, oder eben umgangssprachlich von
"Kniepen" sprechen.
"Kniepen" kenne ich nicht, würde ich also nicht verwenden, aber sonst
ACK.
Post by Walter P. Zähl
Wie seht Ihr das?
Einigermaßen genauso.
Post by Walter P. Zähl
Ist /Blinzler/ "richtig"?
Nein. Aber wir wollen doch Übersetzungen aus dem Amerikanischen nicht
gar zu hoch hängen!
Matthias Opatz
2013-06-05 22:59:42 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Für mich sind "blinzeln" und "zwinkern" synonym.
Für mich keineswegs.

Blinzeln ist statisch (die Augen nur einen Spalt weit geöffnet haben),
zwinkern hingegen dynamisch (das Lid schließen und wieder öffnen).

Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Ralph Babel
1970-01-01 00:00:00 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Blinzeln ist statisch (die Augen nur einen Spalt weit
geöffnet haben), zwinkern hingegen dynamisch (das Lid
schließen und wieder öffnen).
Ich schließe mich an.
Andreas Karrer
2013-06-06 06:59:24 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Blinzeln ist statisch (die Augen nur einen Spalt weit geöffnet haben),
zwinkern hingegen dynamisch (das Lid schließen und wieder öffnen).
Diese Unterscheidung ist mir völlig fremd.

Für mich ist der wesentliche Unterschied, dass zwinkern im allgemeinen
als Kommunikationsmittel verwendet wird, es tritt in Formulierungen wie
"augenzwinkernd gesagt" auf. Vielleicht ist das bereits eine
übertragene Bedeutung, aber die, die heute klar überwiegt.

Blinzeln dagegen kann man auch ganz ohne ein Gegenüber, z.B. beim
Aufwachen oder wenn das Licht zu hell ist.

- Andi
Matthias Opatz
2013-06-06 10:03:36 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Matthias Opatz
Blinzeln ist statisch (die Augen nur einen Spalt weit geöffnet haben),
zwinkern hingegen dynamisch (das Lid schließen und wieder öffnen).
Diese Unterscheidung ist mir völlig fremd.
Die folgende auch?

MUSEN zwinkert man idR mit einem Auge, blinzeln kann man mit beiden.


Matthias
--
Nach der Schlacht von Leipzig sah man Pferde, denen 3, 4 und noch mehr
Beine abgeschossen waren, herrenlos herumlaufen. Prof. Galletti
Wer zum Kuckuck ist dieser Galletti? ==> <http://www.galletti.de/>
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Oliver Cromm
2013-06-06 17:02:31 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Andreas Karrer
Post by Matthias Opatz
Blinzeln ist statisch (die Augen nur einen Spalt weit geöffnet haben),
zwinkern hingegen dynamisch (das Lid schließen und wieder öffnen).
Diese Unterscheidung ist mir völlig fremd.
Mir scheint, da vermischt sich was: wenn man "in die Sonne
blinzelt" oder sonst geblendet ist, dann schließt man die Augen
unwillkürlich und vermeidet auch, sie weit zu öffnen.

Dieses Zusammenkneifen der Augen ist wohl im Original mit "squint"
gemeint.

Aber, wie Martin schrieb, das normale Schließen der Augenlider
heißt auch "Blinzeln", halt blinzeln ohne "in".
Post by Matthias Opatz
Die folgende auch?
MUSEN zwinkert man idR mit einem Auge, blinzeln kann man mit beiden.
Zwinkern kann man MUSEN auch mit beiden Augen, jemandem zuzwinkern
tut man typischerweise nur mit einem.

In manchen Zusammenhängen sage ich noch: "klappert/klimpert mit
den Augenlidern". Aber das paßt noch weniger aufs Mikroskopieren.
--
The generation of random numbers is too important to be left to
chance.
Robert R. Coveyou
Thomas Schade
2013-06-06 19:00:51 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Aber, wie Martin schrieb, das normale Schließen der Augenlider
heißt auch "Blinzeln", halt blinzeln ohne "in".
Wie sprichst du 'blzeln' aus?

[...]
Post by Oliver Cromm
In manchen Zusammenhängen sage ich noch: "klappert/klimpert mit
den Augenlidern". Aber das paßt noch weniger aufs Mikroskopieren.
Das kenne ich eigentlich nur aus Filmen der frühen 60er oder so.


Ciao
Toscha
--
How does Moses make tea?
Hebrews it.
Detlef Meißner
2013-06-06 19:13:41 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
Post by Oliver Cromm
In manchen Zusammenhängen sage ich noch: "klappert/klimpert mit
den Augenlidern". Aber das paßt noch weniger aufs Mikroskopieren.
Das kenne ich eigentlich nur aus Filmen der frühen 60er oder so.


Detlef
Dr. Falstaff
2013-06-07 04:29:36 UTC
Permalink
Post by Thomas Schade
'blzeln'
Das kenne ich eigentlich nur aus Filmen der frühen 60er oder so.
________________________________
( Hau mir auf die Augen, Kleines )
--------------------------------
o
o
__
UooU\.'@@@@@@`.
\__/(@@@@@@@@@@)
(@@@@@@@@)
`YY~~~~YY'
|| ||
Martin Gerdes
2013-06-06 23:00:04 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
In manchen Zusammenhängen sage ich noch: "klappert/klimpert mit
den Augenlidern". Aber das paßt noch weniger aufs Mikroskopieren.
Klimpert man nicht mit den Wimpern? Oder spuckt mir da ein Titel eines
Schlagers dazwischen?
Walter P. Zähl
2013-06-06 23:36:09 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Oliver Cromm
In manchen Zusammenhängen sage ich noch: "klappert/klimpert mit
den Augenlidern". Aber das paßt noch weniger aufs Mikroskopieren.
Klimpert man nicht mit den Wimpern? Oder spuckt mir da ein Titel eines
Schlagers dazwischen?
Ja und ja - aber warum nicht? "Mit den Wimpern klimpern" finde ich
unauffällig.

/Walter
Oliver Cromm
2013-06-07 17:30:47 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Oliver Cromm
In manchen Zusammenhängen sage ich noch: "klappert/klimpert mit
den Augenlidern". Aber das paßt noch weniger aufs Mikroskopieren.
Klimpert man nicht mit den Wimpern? Oder spuckt mir da ein Titel eines
Schlagers dazwischen?
Doch, vermutlich rechtfertigt sich das "Klimpern" erst durch den
Reim so richtig. Ich bin aber auch nicht der erste, der das
vermischt.

Nun sehe ich erst: Dazwischenspucken? Ich habe zuerst "spuken"
gelesen, und das paßt für mich auch besser.
--
If you kill one person, you go to jail; if you kill 20, you go
to an institution for the insane; if you kill 20,000, you get
political asylum. -- Reed Brody, special counsel
for prosecutions at Human Rights Watch
Martin Gerdes
2013-06-06 10:00:09 UTC
Permalink
Post by Andreas Karrer
Post by Matthias Opatz
Blinzeln ist statisch (die Augen nur einen Spalt weit geöffnet haben),
zwinkern hingegen dynamisch (das Lid schließen und wieder öffnen).
Diese Unterscheidung ist mir völlig fremd.
Für mich ist der wesentliche Unterschied, dass zwinkern im allgemeinen
als Kommunikationsmittel verwendet wird, es tritt in Formulierungen wie
"augenzwinkernd gesagt" auf.
ACK.
Post by Andreas Karrer
Blinzeln dagegen kann man auch ganz ohne ein Gegenüber, z.B. beim
Aufwachen oder wenn das Licht zu hell ist.
Oder einfach so. Schließlich schlagen unser aller Lider unbewußt in
kurzen Abständen. Auch das nennt man "Blinzeln".

"Zwinkern" hingegen ist eher willkürlich. Aber wie heißt es, wenn man
nach langer Bildschirmsitzung etwas für die trockenen Augen tun soll,
indem man willkürlich in schneller Folge die Lider schließt und öffnet?
(Eins ohne das andere gibt es in der Regel nicht). Ich nenne das
"Blinzeln".
Christina Kunze
2013-06-06 19:55:22 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Martin Gerdes
Für mich sind "blinzeln" und "zwinkern" synonym.
Für mich keineswegs.
Blinzeln ist statisch (die Augen nur einen Spalt weit geöffnet haben),
zwinkern hingegen dynamisch (das Lid schließen und wieder öffnen).
Blinzeln ist für mich eine Bewegung, nichts Statisches. Wenn ich die
Augen nur einen Spalt weit offen habe, habe ich sie zusammengekniffen.
Blinzeln ist das, was ich manchmal machen muss, wenn ich zu lange in den
Bildschirm gestarrt habe, um die Augen wieder feucht zu bekommen.
Zwinkern ist für mich eigentlich das kurze Zusammenkneifen eines Auges.
Aber manche können das nicht, die zwinkern mit beiden.
Der Augenaufschlag, also das Klimpern mit den Wimpern, ist Blinzeln,
nicht Zwinkern.

chr
Walter P. Zähl
2013-06-06 04:51:45 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
Post by Walter P. Zähl
Für mich bedeutet Blinzeln rasches wiederholtes Öffnen der Augen, so wie
beim Aufwachen oder bei Überrachung.
Dagegen verwende ich "Zwinkern", um rasches, wiederholtes Schließen der
Augen zu bezeichnen.
Aha. Und wenn Du uns jetzt noch erklären könntest, wie Du wiederholt die
Augen öffnest oder schließt, ohne im engen zeitlichen Zusammenhang den
jeweils gegenteiligen Vorgang auch auszuführen ...
Beim Blinzeln liegt die "Betonung" auf dem Öffnen, beim Zwinkern auf dem
Schließen.
Übertrieben dargestellt: Aufreißen und dann ohne Anstrengung zufallen
lassen, gegenüber Zukneifen und dann langsam aufgehen lassen.
Aber wie gesagt, übetrieben.

/Walter
Michael J
2013-06-06 14:28:33 UTC
Permalink
Walter P. Zähl <***@zaehl.de>:

[squinter]
Post by Walter P. Zähl
Wie seht Ihr das? Ist /Blinzler/ "richtig"?
Als Übersetzung müsste es am ehesten "Schieler" heißen. Klingt auf
Hochdeutsch etwas sperrig; in meiner Mundart dagegen wäre "Scheangler"
schon flüssiger.

Servus!
M
Stephen Hust
2013-06-06 16:29:07 UTC
Permalink
Post by Michael J
[squinter]
Post by Walter P. Zähl
Wie seht Ihr das? Ist /Blinzler/ "richtig"?
Als Übersetzung müsste es am ehesten "Schieler" heißen. Klingt
auf Hochdeutsch etwas sperrig; in meiner Mundart dagegen wäre
"Scheangler" schon flüssiger.
Das erste, was mir bei "schielen" und "scheangeln" in den Sinn
kommt, ist "to be cross-eyed", was für mich nicht dasselbe ist wie
"to squint" ("squint ... to look at someone or something with
partly closed eyes" - Concise Oxford Dictionary). "To squint" kann
zwar auch "to be cross-eyed" bedeuten, aber diese Bedeutung kenn
ich nur aus Büchern und nicht aus dem täglichen Leben.
--
Steve

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