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Das wurde aber auch Zeit!
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Heinz Lohmann
2024-07-17 10:52:33 UTC
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Endlich! Hier die Meldung:

Duden stellt endlich klar: "das Gleiche" und "dasselbe" bedeuten genau
dasselbe

Berlin (dpo) - Schlechte Nachrichten für alle, die andere gerne
korrigieren: Die Duden-Redaktion hat soeben ein für allemal
klargestellt, dass die Begriffe "das Gleiche" und "dasselbe" exakt
dieselbe (bzw. exakt die gleiche) Bedeutung haben. Sie sind beliebig
austauschbar.

"Viele Menschen haben es schon lange instinktiv richtig gemacht und 'das
Gleiche' ebenso wie 'dasselbe' ohne Nachdenken so verwendet, wie sie
gerade lustig waren", heißt es in einer Stellungnahme. "Dies gilt ab
sofort und ohne Einschränkungen."
[...]

<https://www.der-postillon.com/2024/07/das-gleiche-dasselbe.html>
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.
Stefan Ram
2024-07-17 11:08:34 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Duden stellt endlich klar: "das Gleiche" und "dasselbe" bedeuten genau
dasselbe
LOL!

Tatsächlich gibt es keine Autorität, welche die Bedeutung von
Wörtern für alle bindend festlegen kann.

Trotzdem ist es richtig, daß man in der Umgangssprache im
allgemeinen frei unter einem der beiden Ausdrück wählen darf. Man
muß dann aber damit rechnen, von jemandem "korrigiert" zu werden.

Hier noch mein Infotext zu dieser Frage, den die Leser dieser NG aber
schon kennen dürften:

Was ist der Unterschied zwischen »dasselbe« und »das gleiche«?
==============================================================

Zunächst sei die Frage einmal kurz vorweg beantwortet:

In einem gegebenen Zusammenhang wird mit »das gleiche«
Gleichheit in bezug auf eine gröberes Begriffsverständnis
und mit »dasselbe« Gleichheit in bezug auf ein feineres
Begriffsverständnis ausgedrückt. Um welche Begriffsverständnisse
es sich aber jeweils handelt, muß dem Zusammenhang entnommen
werden und kann nicht allgemein festgelegt werden.

Die Unterscheidung ist weniger fachsprachlich sondern eher
umgangssprachlich, weswegen sie nicht zu ernst genommen werden
sollte.

.----------
| Identität eines Dinges mit sich selbst

»Von /zwei/ Dingen zu sagen, sie seien identisch, ist ein
Unsinn, und von /Einem/ zu sagen, es sei identisch mit sich
selbst, sagt gar nichts.«

Ludwig Wittgenstein, Tractatus Logico-Philosophicus (5.5303), 1921

.----------
| Verschiedene Bezeichnung einer Entität

Wir haben aber in der Sprache das Phänomen, daß wir eine Sache
mit zwei verschiedenen Weisen bezeichnen können. Im Falle der
Venus kann man sagen:

»Der Himmelskörper "Morgenstern" ist der gleiche Planet
wie der Himmelskörper "Abendstern".«

Die verschiedenen sprachlichen Bezeichnungen können verschiedene
Wege der Erkenntnis der Sache in der Erfahrung wiederspiegeln.

Allerdings gilt natürlich auch

»Das Wort "Morgenstern" ist nicht das gleiche Wort
wie das Wort "Abendstern".«

Manche Mißverständnisse entstehen wenn klärende
Gattungsbezeichnungen (wie »Himmelskörper« oder »Wort«)
weggelassen werden:

»Der Morgenstern ist der Abendstern.«

»"Morgenstern" ist nicht "Abendstern".«

Im zweiten Falle sind die Wörter gemeint und nun ruht die
ganze Last der Klarstellung dieser Absicht auf den Anführungszeichen
(use-mention-distinction: Ohne die Anführungszeichen ist die
Interpretation "objektsprachlich", mit ihnen "metasprachlich").

Oder zwei unterschiedlich erklärte (definierte) Begriffe könnten
in einem Modell dieselbe Entität bezeichnen, was bei der
Definition der Begriffe zunächst nicht offensichtlich sein muß.

Man spricht hier auch manchmal von »intensionaler« und
»extensionaler« Gleichheit: Die Intension ist die Beschreibung.
Verschiedene Beschreibungen können die gleiche Sache oder die
gleiche Menge von Sachen beschreiben (also die gleiche Extension),

.----------
| Gleichheit angegebener Entitäten

Viele mathematische Modelle enthalten heute ja nur noch
Mengen, und für die kann man Gleichheit stets extensional
definieren:

»x = y« bedeutet: »"e ist Element von x" hat den
Wahrheitswert von "e ist Element von y" für alle e«.

Die Bekräftigung, daß eine Menge zu sich selbst gleich ist,
ist - wie gesagt - wirklich redundant. Der Sinn der
extensionalen Gleichheitsdefinition wird erst erkennbar,
wenn man in »x« und »y« zwei (möglicherweise verschiedene)
/Beschreibungen/ von Mengen sieht. Sie sagt dann, wann zwei
(verschiedene) Beschreibungen die gleiche Menge beschreiben.

.----------
| Gleichwertigkeit unterschiedlicher Entitäten

Dann gibt es das Wort "gleich" als Kurzform von »gleichwertig«
"~". Eine Funktion induziert eine Äquivalenzrelation in ihrem
Definitionsbereich, vermittels x ~ x' :<==> f( x )= f( x' ).

(Die Wortbedeutung aus dem Abschnitt zum Morgenstern
entspricht hier dieser Funktion »f«.)

Betrachtet man beispielsweise die Abbildung, die einem Term
seinen Wert zuordnet, so ist der Term "2+2" dem Term "2*2"
zwar nicht gleich, aber gleichwertig.

Nun sagt man aber zu »gleichwertig« auch manchmal kurz
»gleich«, also »2+2 ist gleich 2*2«. Will man dann wirklich
von Gleichheit der Terme sprechen, so verwendet man
»dasselbe« oder spricht von »Identität«, sagt also »"2+2" sei
gleich "2*2", aber "2+2" sei nicht dasselbe wie "2*2" oder
"2+2" sei nicht identisch mit "2*2"

Aber auch Terme können wieder hinsichtlich einer anderen
Äquivalenzrelation identifiziert werden, denn der Term »2+2«
ist dem Term »2 +2« gleich, obwohl die Zeichenfolgen
unterschiedlich sind.

Daher kann man, wenn man genau sprechen will, die
Unterscheidung zwischen "das gleiche" und "dasselbe" aufgeben
und statt dessen jeweils die Gattung und damit den Begriff
genau angeben, also in Reihenfolge zunehmender Feinheit:

»Der Wert "2+2" ist gleich dem Wert "2*2".«

»Der Term "2+2" ist gleich dem Term "2+ 2".«

»Die Zeichenfolge "2+2" ist gleich der Zeichenfolge "2+2".«

Aber auch die letzten beiden Zeichenfolgen kann man wiederum als
unterschiedlich ansehen, wenn man zu ihrer Identität noch die
Position innerhalb des Textes, an der sie sich befinden, zählt
(Zeichenfolgenexemplare, "type-token distinction"). So ergibt
sich dann eine immer feinere Unterscheidung von Werten zu Termen,
Zeichenfolgen und schließlich Zeichenfolgenexemplaren. (Letztere
kann man auch noch weiter verfeinern: Das Wort »Haus« an einer
bestimmten Stelle einer Seite eines Buchwerkes (einer Auflage),
das vorherige in einem bestimmten Exemplar dieses Buches,
und das vorherige zu einem bestimmten Zeitpunkt.)

Neue Entitätsklassen werden manchmal auch dadurch definiert, daß
erklärt wird, wann zwei ihrer Entitäten einander gleich sein
sollen. Beispielsweise ist das 2-Tupel (a,b) dem 2-Tupel (c,d)
gleich genau dann, wenn a c und b d gleich ist.

.----------
| System und Zustand

In der Physik hat man Systeme und Zustände und muß so beim
Vergleich sagen, ob man fragt, ob dasselbe System oder
dasselbe System und derselbe Zustand vorliegt.

Heraklit sagte:

»Niemand kann zweimal in den gleichen Fluß steigen, denn
immer andere Wasser strömen beständig nach.«

Kratylos soll geschrieben haben:

»Niemand kann auch nur einmal in den gleichen Fluß steigen.«

Und Wittgenstein wurde zugeschrieben:

»Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den
gleichen Fluß steigen, sagte etwas Falsches; man kann
zweimal in den gleichen Fluß steigen.«

Diese Zitate zeigen auch einmal wieder, daß auf diesem Gebiet
keine Einigkeit über die Begriffe besteht.

Tatsächlich geht es aber darum, was man unter einem Fluß
überhaupt versteht, insbesondere wann zwei Beschreibungen
(oder Bezeichnungen) von Flüssen den gleichen Fluß beschreiben.

Einerseits versteht man unter einem Fluß das Wasser,
welches gerade in einem Flußbette ist. Andererseits wird der
Fluß auch oft als durch sein Bett identifiziert und nicht durch
die als individuell markierbar angenommenen Wasserteilchen darin.

Was genau ein Fluß ist und wodurch er genau spezifiziert wird,
ist also nicht eindeutig festgelegt. Diese Flexibilität ist
in der Umgangssprache gerade hilfreich, während man bei
mathematischen Begriffen Wert auf eine eindeutige (extensionale)
Definition legt.

Auch in der Informatik schätzt man diese Flexibilität anscheinend
wenn man mit »Bit« mal einen Bitspeicher, mal dessen Zustand
(»0« oder »1«) und mal die in einem Bitspeicher enthaltene
Informationsmenge bezeichnet.

Je nach der Definition von »Fluß« ist es also egal, ob man
»den gleichen« oder »denselben« Fluß sagt: Man /kann/ zweimal
in den gleichen (oder »denselben«) Fluß steigen oder man
kann es nicht.

Aber auch die Identität eines einzelnen Systems enthält nicht
selbstverständliche Selbstidentität, sondern eine
interpretierende Äquivalenzrelation. Ist der Bundeskanzler Gerhard
Schröder noch derselbe Mensch, wie der Juso-Vorsitzende Gerhard
Schröder? Wie viele Atome, die damals seinen Körper ausmachten,
sind inzwischen durch Stoffwechsel ausgetauscht worden?

Bei Teilchen unterscheidet man innere und äußere Freiheitsgrade:
Zwei Teilchen können in allen inneren Freiheitsgraden gleich
sein und sich nur in ihrem Ort unterscheiden. Damit ist das
eine Teilchen eine exakte Kopie des anderen Teilchens an einem
anderen Ort.

Zwei Bosonen können in allen Freiheitsgraden (inneren und äußeren)
übereinstimmen. Sind zwei Bosonen, die in allen Quantenzahlen
übereinstimmen, dann dieselbe Sache? Man kann zwar sagen, daß
es zwei Teilchen sind, aber es gibt dann nichts mehr, in dem
sie sich unterscheiden.

Das altbekannte, laut Cicero schon den Stoikern bekannte, »Prinzip
des Ununterscheidbaren« (»Principium identitatis indiscernibilium«)
kann zwar oft, aber vielleicht nicht hier, angewendet werden. Es besagt
in einer Formulierung, daß zwei Dinge gleich seien, wenn alle ihre
Eigenschaften gleich sind.

Man könnte, wenn man will, vereinbaren, daß »gleichwertig« bedeutet,
daß zwei Dinge in einer (im Kontext besonders relevanten)
Eigenschaft (ihres »Wertes«) gleich sind, »gleich« daß sie
in bezug auf all im Kontext relevanten Eigenschaften gleich sind
(sich aber noch in anderen irrelevanten Eigenschaften unterscheiden
könnten), und »identisch«, wenn sie in bezug auf alle Eigenschaften
gleich sind (seien sie nun gerade relevant oder nicht).

.----------
| Die Axt mit den getauschten Teilen

Oliver Cromm <***@crommatograph.info> writes:
|So wie dieselbe Axt, bei der nur zweimal die Klinge und dreimal
|der Stiel getauscht wurde? :-)

Das ist das Problem der Identität in eine kurze und doch
verständliche Frage gepackt: Ist es noch dieselbe Axt, nachdem
zweimal die Klinge und dreimal der Stiel getauscht wurde?

Die Antwort scheint mir darin zu bestehen, daß es alles nur
eine Frage der Definition ist. Wenn ich eine bestimmte Axt,
sagen wir, »die Heilige Axt des Römischen Reiches« so definiere,
daß sie aus »dem Heiligen Stiel« und »der Heiligen Klinge«
besteht, so ist sie dann nicht mehr dieselbe.

Man kann aber die Axt auch dadurch definieren, daß sie durch
einen Weiheprozeß bestimmt wird. Wenn man die Klinge entfernt
(auch ist eine Definitionsfrage, ob dabei die Klinge oder der
Stiel entfernt wird), dann wird die entfernte Klinge »entweiht«
und die neue Klinge »geweiht«. Danach ist das ganze wieder
»die Heilige Axt des Römischen Reiches«, weil sie aus
»der geweihten Klinge« und dem »geweihten Stiel« besteht.

Die ganze Physik beruht auf der Betrachtung physikalischer
Systeme, welche zu jedem Zeitpunkt in einem Zustand sind.
Dabei unterliegt es ebenfalls einer gewissen Willkür, wenn
man zwei Zustände demselben System zuordnet und dadurch
etwas definiert, daß zeitlich invariant ist (das System).
So bringen wir etwas Ordnung in die chaotische Welt, eine
Ordnung, welche auch die Sprache ermöglicht.

.----------
| »Das gleiche« und »dasselbe«

Der Unterschied zwischen »das gleiche« und »dasselbe« wird
gerne gemacht, wenn es im Kontext zwei verschiedene
Äquivalenzrelationen gibt, um dann mit »das gleiche« einen
bezug auf die gröbere und mit »dasselbe« einen Bezug auf die
feinere Äquivalenzrelation zu markieren.

Das typische Beispiel ist wohl

»Du hast dasselbe Kleid wie Deine Freundin an!«
»Nein - ich habe das gleiche Kleid wie sie an!«

Hier beizeichnet »das gleiche« für die als zweite sprechende
Person Gleichheit hinsichtlich der Äquivalenzrelation »vom
gleichen Produktionsmuster« (Schnitt, Art des Stoffes, Art des
Musters), »dasselbe« bezeichnet Identität einer physikalischen
Sache im Sinne ihres verfolgbaren Wegs in der Raumzeit.

Aber diese Zuordnung ist nicht zwingend, so daß eine
Verbesserung von jemandem, der »das gleiche« oder »dasselbe«
anders verwendet, als man dies selber tun würde, oft unnötig
und nicht immer zwingend ist. Schließlich kann man meist
verstehen, was gemeint ist. Auch kann der Sprecher mit einem
gewissen Recht »das gleiche« und »dasselbe« immer so
definieren, daß seine Verwendung richtig ist.

Also, man darf auf diesem Gebiete nichts für
selbstverständlich halten, sondern sollte die verwendeten
Begriffe und Äquivalenzrelationen möglichst explizit angeben
oder sich ihrer wenigsten bewußt sein.

Manchmal wird behaupt: »Mutter und Tochter benutzen dasselbe
Parfum« bedeute immer »es gibt nur einen Flacon, den sich
Mutter und Tochter teilen«

Das ist aber die von mir nicht geschätzte starre
Interpretation, die ihre Subjektivität unbewußt, diese als
objektiv richtig vermeint.

Tatsächlich kann man aber genauso gut den Flakon als Klasse
ansehen ("zwei Parfümtropfen sind gleich, wenn sie aus
demselben Flakon kommen") und als individuell nur den gleichen
Tropfen ansehen.

Weil es eben subjektiv ist, was man als Klasse und was als
Individuum ansieht, wie ich hoffe mit obigem Beispiel gezeigt
zu haben, sollte man es anderen zugestehen, ihre eigene
Auffassung davon zu haben. Deswegen würde ich niemanden
korrigieren, der "dasselbe" oder "das gleiche" irgendwie
verwendet, solange ich verstehen kann, was er meint.

Gleichheit von Dingen der »Realität« ist immer eine
Frage der Modellbildung und des genauen Typs der
Modellentität (etwa mag ein System in zwei verschiedenen
Zuständen trotzdem als das gleiche System angesehen werden:
Die Gleichheit gilt hier für den Entitätstyp »System«, aber
nicht für den Entitätstyp »Zustand«.)

Siehe auch (ersetze "x" durch "."):

dexwikipediaxorg/wiki/Identit%C3%A4t
dexwikipediaxorg/wiki/Leibniz-Gesetz
wwwxmathxharvardxedu/~mazur/preprints/when_is_onexpdf
homepagexsmcxedu/kennedy_john/IDENTITYxPDF
"type-token distinction"
Stefan Ram
2024-07-17 13:35:36 UTC
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Post by Stefan Ram
In einem gegebenen Zusammenhang wird mit »das gleiche«
Gleichheit in bezug auf eine gröberes Begriffsverständnis
und mit »dasselbe« Gleichheit in bezug auf ein feineres
Begriffsverständnis ausgedrückt. Um welche Begriffsverständnisse
es sich aber jeweils handelt, muß dem Zusammenhang entnommen
werden und kann nicht allgemein festgelegt werden.
Die Unterscheidung ist weniger fachsprachlich sondern eher
umgangssprachlich, weswegen sie nicht zu ernst genommen werden
sollte.
Hier nun mein /neuer Text/, der den obigen Text ersetzten soll:

Wenn in der Umgangssprache in einem bestimmten Zusammenhang nur
einer der beiden Ausdrück verwendet wird, dann läßt sich kein
inhaltlicher Unterschied erkennen.

Falls beide Ausdrücke jedoch in einem gegebenen Zusammenhang
kontrastierend eingesetzt werden, so ist mit »das gleiche«
oft Gleichheit in bezug auf eine gröberes Begriffsverständnis
und mit »dasselbe« Gleichheit in bezug auf ein feineres
Begriffsverständnis gemeint. Um welche Begriffsverständnisse
es sich aber jeweils handelt, muß dem Zusammenhang entnommen
werden und kann nicht allgemein festgelegt werden.
Helmut Richter
2024-07-20 10:23:08 UTC
Antworten
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Post by Stefan Ram
In einem gegebenen Zusammenhang wird mit »das gleiche«x1
Gleichheit in bezug auf eine gröberes Begriffsverständnis
und mit »dasselbe« Gleichheit in bezug auf ein feineres
Begriffsverständnis ausgedrückt. Um welche Begriffsverständnisse
es sich aber jeweils handelt, muß dem Zusammenhang entnommen
werden und kann nicht allgemein festgelegt werden.
Die Unterscheidung ist weniger fachsprachlich sondern eher
umgangssprachlich, weswegen sie nicht zu ernst genommen werden
sollte.
Wenn in der Umgangssprache in einem bestimmten Zusammenhang nur
einer der beiden Ausdrück verwendet wird, dann läßt sich kein
inhaltlicher Unterschied erkennen.
Falls beide Ausdrücke jedoch in einem gegebenen Zusammenhang
kontrastierend eingesetzt werden, so ist mit »das gleiche«
oft Gleichheit in bezug auf eine gröberes Begriffsverständnis
und mit »dasselbe« Gleichheit in bezug auf ein feineres
Begriffsverständnis gemeint. Um welche Begriffsverständnisse
es sich aber jeweils handelt, muß dem Zusammenhang entnommen
werden und kann nicht allgemein festgelegt werden.
Ja, das trifft es soweit wie mit wenigen Worten ausdrückbar.

Begriffsverständnis ist das Knackwort. Man ist sich normalerweise nicht im
Klaren darüber, wie vielschichtig (die Schichten heißen dann
Bedeutungsebenen) ganz alltägliche Begriffe verwendet werden. Zum Beispiel
wird unter Buch – neben vielen anderen Schichten – ein Gegenstand aus Papier
verstanden oder aber auch ein Werk eines Autors, egal, wie oft es gedruckt
vorliegt. Deswegen können gleichzeitig zwei Menschen an verschiedenen Orten
aus demselben Buch zitieren, aber nicht aus demselben Buch vorlesen.

Um ein anderes Beispiel von Stefan aufzugreifen: Da wo in der Mathematik
salopp von Identität als Steigerung von Gleichheit – die es natürlich nicht
geben kann, daher salopp – die Rede ist, sind genau solche Bedeutungsebenen
gemeint: Strings, die arithmetische Terme ohne Variable darstellen,
*bedeuten* nicht wirklich Zahlen, sondern haben eine kanonische nicht
injektive Funktion, die jedem Term eine Zahl als "Wert" zuordnet. Die
schwächere algebraische Struktur bleibt erhalten: Die Strings als
nichtkommuntatives Monoid werden durch einen Monoid-Homomorphismus auf das
kommutative Monoid der Zahlen abgebildet. Dass dabei ein kommutativer Ring
oder sonstwas entsteht, das vorher nicht da war, hat mit dieser Abbildung
nichts zu tun. Wie immer bei jeder Funktion induziert die Funktion eine
Äquivalenzrelation auf der Definitionsmenge; das ist die saloppe
"Gleichheit", die in Wirklichkeit die Gleichheit der Funktionswerte ist, also
eine Gleichheit im Wertebereich. Diese Begrifflichkeit verwendet man am
besten gar nicht, und wenn, dann nur mündlich. (Hier wäre wieder ein Platz
für die Bemerkung eines großen Logikers in einem Beweis in der Vorlesung:
„Und Sie sehen, das ist bis auf Gleichheit dasselbe.“)
--
Helmut Richter
Stefan Schmitz
2024-07-17 12:42:28 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Duden stellt endlich klar: "das Gleiche" und "dasselbe" bedeuten genau
dasselbe
Berlin (dpo) - Schlechte Nachrichten für alle, die andere gerne
korrigieren: Die Duden-Redaktion hat soeben ein für allemal
Ein für alle Mal.
In einer ernsthaften Meldung hätte das nicht passieren dürfen.
Post by Heinz Lohmann
klargestellt, dass die Begriffe "das Gleiche" und "dasselbe" exakt
dieselbe (bzw. exakt die gleiche) Bedeutung haben. Sie sind beliebig
austauschbar.
Welche Rolle spielt denn eigentlich der Duden für die Bedeutung von
Wörtern? Wer ist diesbezüglich anerkannte Autorität? Kernkompetenz des
Duden war mal Rechtschreibung.
Post by Heinz Lohmann
"Viele Menschen haben es schon lange instinktiv richtig gemacht und 'das
Gleiche' ebenso wie 'dasselbe' ohne Nachdenken so verwendet, wie sie
gerade lustig waren", heißt es in einer Stellungnahme. "Dies gilt ab
sofort und ohne Einschränkungen."
[...]
<https://www.der-postillon.com/2024/07/das-gleiche-dasselbe.html>
Helmut Richter
2024-07-17 13:26:28 UTC
Antworten
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On Wed, 17 Jul 2024, Stefan Schmitz wrote;

[ über <https://www.der-postillon.com/2024/07/das-gleiche-dasselbe.html> ]
Post by Stefan Schmitz
Post by Heinz Lohmann
Duden stellt endlich klar: "das Gleiche" und "dasselbe" bedeuten genau
dasselbe
Die Duden-Redaktion hat soeben ein für allemal
Ein für alle Mal.
In einer ernsthaften Meldung hätte das nicht passieren dürfen.
Ich verstehe die Meldung überhaupt nicht, weder als ernsthafte noch als
Parodie. Als erstere ist sie weder neu noch interessant noch genau, als
zweitere (schließlich hat der Postillon früher brilliante Parodien gebracht)
ist sie uninteressant, weil nur berichtend ohne jede überraschende
(Schein-)Analogie, wie sie für eine Parodie charakteristisch wäre.
Positives Beispiel für letzteres:
https://www.der-postillon.com/2011/11/gentechniker-machen-aus-einer-mucke.html

Inhaltlich ist sie kaum neu; ich weiß nicht wie lange schon ist das
die Haltung von Duden-Redakteuren, vgl.
https://web.archive.org/web/20070823190112/https://www.duden.de/deutsche_sprache/newsletter/archiv.php?id=98,
wobei bei Duden bis heute der kleine Unterschied gemacht wird, dass
„dasselbe“ etwas enger gesehen wird als „das Gleiche“, das
*umgangssprachlich* öfter anstelle für „dasselbe“ verwendet wird als
umgekehrt.

Und der letzte Absatz

Vermutet wird, dass die Unterscheidung überhaupt erst von übergenauen
Menschen eingeführt wurde, damit sie einen Vorwand haben, andere Leute
korrigieren zu können ("Dasselbe? Du meinst wohl das Gleiche!").

hat auch weder etwas Berichtendes (wer vermutet hier denn?) noch etwas
Parodierendes. Ja, freilich, das ist in vielen Fällen so ("Scheinbar?
Du meinst wohl anscheinend!"), warum nicht auch hier?

--
Helmut Richter
Christian Weisgerber
2024-07-17 17:12:18 UTC
Antworten
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Post by Helmut Richter
Inhaltlich ist sie kaum neu; ich weiß nicht wie lange schon ist das
die Haltung von Duden-Redakteuren, vgl.
https://web.archive.org/web/20070823190112/https://www.duden.de/deutsche_sprache/newsletter/archiv.php?id=98,
Der gleiche (derselbe?) Text, nur mit zusätzlichen Beispielen, steht
so auch im Zweifelsfall-Duden (7. Auflage).
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Stefan Schmitz
2024-07-17 18:04:23 UTC
Antworten
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Post by Helmut Richter
On Wed, 17 Jul 2024, Stefan Schmitz wrote;
[ über <https://www.der-postillon.com/2024/07/das-gleiche-dasselbe.html> ]
Post by Stefan Schmitz
Post by Heinz Lohmann
Duden stellt endlich klar: "das Gleiche" und "dasselbe" bedeuten genau
dasselbe
Die Duden-Redaktion hat soeben ein für allemal
Ein für alle Mal.
In einer ernsthaften Meldung hätte das nicht passieren dürfen.
Ich verstehe die Meldung überhaupt nicht, weder als ernsthafte noch als
Parodie. Als erstere ist sie weder neu noch interessant noch genau, als
zweitere (schließlich hat der Postillon früher brilliante Parodien gebracht)
ist sie uninteressant, weil nur berichtend ohne jede überraschende
(Schein-)Analogie, wie sie für eine Parodie charakteristisch wäre.
https://www.der-postillon.com/2011/11/gentechniker-machen-aus-einer-mucke.html
Inhaltlich ist sie kaum neu; ich weiß nicht wie lange schon ist das
die Haltung von Duden-Redakteuren, vgl.
https://web.archive.org/web/20070823190112/https://www.duden.de/deutsche_sprache/newsletter/archiv.php?id=98,
wobei bei Duden bis heute der kleine Unterschied gemacht wird, dass
„dasselbe“ etwas enger gesehen wird als „das Gleiche“, das
*umgangssprachlich* öfter anstelle für „dasselbe“ verwendet wird als
umgekehrt.
Und laut der neuen Meldung ist dieser kleine Unterschied endgültig ad
acta gelegt worden. Das wäre eine interessante Neuigkeit, wenn sie denn
erst gemeint wäre.

Postillon macht nicht nur Parodien, sondern verkündet gern auch mal
Absurditäten, die der Realität widersprechen. Dass bei Wörter völlig
bedeutungsgleich wären, ist einfach absurd, vielleicht auch eine Parodie
der Unfähigkeit vieler Sprecher zur Unterscheidung.
Post by Helmut Richter
Und der letzte Absatz
Vermutet wird, dass die Unterscheidung überhaupt erst von übergenauen
Menschen eingeführt wurde, damit sie einen Vorwand haben, andere Leute
korrigieren zu können ("Dasselbe? Du meinst wohl das Gleiche!").
hat auch weder etwas Berichtendes (wer vermutet hier denn?) noch etwas
Parodierendes. Ja, freilich, das ist in vielen Fällen so ("Scheinbar?
Du meinst wohl anscheinend!"), warum nicht auch hier?
Natürlich wurde die Unterscheidung nicht eingeführt, um Leute
korrigieren zu können, sondern um verschiedene Sachverhalte sprachlich
unterscheiden zu können.
René Marquardt
2024-07-17 22:54:43 UTC
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Post by Heinz Lohmann
"Viele Menschen haben es schon lange instinktiv richtig gemacht und 'das
Gleiche' ebenso wie 'dasselbe' ohne Nachdenken so verwendet, wie sie
gerade lustig waren", heißt es in einer Stellungnahme. "Dies gilt ab
sofort und ohne Einschränkungen."
Das galt auch vorher schon ohne Einschränkungen; es dauerte nur lange,
bis der Duden-Redaktion aufging, dass das Wortengebuch den
Sprachgebrauch _abzubilden_ und zu dokumentieren hat, statt ihn
vorzuschreiben.
Helmut Richter
2024-07-18 09:28:42 UTC
Antworten
Permalink
Post by Heinz Lohmann
"Viele Menschen haben es schon lange instinktiv richtig gemacht und 'das
Gleiche' ebenso wie 'dasselbe' ohne Nachdenken so verwendet, wie sie gerade
lustig waren", heißt es in einer Stellungnahme. "Dies gilt ab sofort und
ohne Einschränkungen."
Das galt auch vorher schon ohne Einschränkungen; es dauerte nur lange, bis der
Duden-Redaktion aufging, dass das Wortengebuch den Sprachgebrauch _abzubilden_
und zu dokumentieren hat, statt ihn vorzuschreiben.
Haben sie denn wirklich dieser Tage irgendetwas geändert? Falls nicht,
wäre die nicht stattgefundene Änderung eine Meldung wert? Falls doch, was?

Generell ist der Duden in der Klemme: sein Selbstverständnis hat eine
Zeitlang Richtung deskriptiv tendiert, aber das selbstgesetzte Ziel, das
Gendern zu befördern, hat ihn in diesem Bereich auf eine strikt
präskriptive Linie gesetzt.
--
Helmut Richter
Peter J. Holzer
2024-07-18 10:22:32 UTC
Antworten
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by René Marquardt
Post by Heinz Lohmann
"Viele Menschen haben es schon lange instinktiv richtig gemacht und
'das Gleiche' ebenso wie 'dasselbe' ohne Nachdenken so verwendet,
wie sie gerade lustig waren", heißt es in einer Stellungnahme.
"Dies gilt ab sofort und ohne Einschränkungen."
Das galt auch vorher schon ohne Einschränkungen; es dauerte nur
lange, bis der Duden-Redaktion aufging, dass das Wortengebuch den
Sprachgebrauch _abzubilden_ und zu dokumentieren hat, statt ihn
vorzuschreiben.
Haben sie denn wirklich dieser Tage irgendetwas geändert?
Unwahrscheinlich, wenn's im Postillion steht.

hp
Thomas Schade
2024-07-18 10:36:45 UTC
Antworten
Permalink
Post by Peter J. Holzer
Unwahrscheinlich, wenn's im Postillion steht.
Postillon. Das ist weder dasselbe noch das Gleiche wie 'Postillion'.


Ciao
Toscha
--
Wenn Nullen Geltung bekommen wollen, müssen sie rechts stehen.
Christian Weisgerber
2024-07-18 20:20:34 UTC
Antworten
Permalink
Post by Helmut Richter
Generell ist der Duden in der Klemme: sein Selbstverständnis hat eine
Zeitlang Richtung deskriptiv tendiert, aber das selbstgesetzte Ziel, das
Gendern zu befördern, hat ihn in diesem Bereich auf eine strikt
präskriptive Linie gesetzt.
Wo kann man dieses Ziel nachlesen?
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Helmut Richter
2024-07-30 12:48:20 UTC
Antworten
Permalink
Post by Christian Weisgerber
Post by Helmut Richter
Generell ist der Duden in der Klemme: sein Selbstverständnis hat eine
Zeitlang Richtung deskriptiv tendiert, aber das selbstgesetzte Ziel, das
Gendern zu befördern, hat ihn in diesem Bereich auf eine strikt
präskriptive Linie gesetzt.
Wo kann man dieses Ziel nachlesen?
Es ergibt sich aus den Definitionen, die deutlich vom Sprachgebrauch
abweichen. Ohne dieses Ziel würde man wenigstens – in deskriptiver statt
präskriptiver Weise – die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass jemand das
Wort „Einwohner“ auch für Frauen verwenden könnte, obwohl diese nicht der
Definition „männliche Person, die in einer Gemeinde, einem Land ihren
ständigen Wohnsitz hat“ genügen.

Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
--
Helmut Richter
Stefan Schmitz
2024-07-30 13:32:42 UTC
Antworten
Permalink
Post by Helmut Richter
Post by Christian Weisgerber
Post by Helmut Richter
Generell ist der Duden in der Klemme: sein Selbstverständnis hat eine
Zeitlang Richtung deskriptiv tendiert, aber das selbstgesetzte Ziel, das
Gendern zu befördern, hat ihn in diesem Bereich auf eine strikt
präskriptive Linie gesetzt.
Wo kann man dieses Ziel nachlesen?
Es ergibt sich aus den Definitionen, die deutlich vom Sprachgebrauch
abweichen. Ohne dieses Ziel würde man wenigstens – in deskriptiver statt
präskriptiver Weise – die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass jemand das
Wort „Einwohner“ auch für Frauen verwenden könnte, obwohl diese nicht der
Definition „männliche Person, die in einer Gemeinde, einem Land ihren
ständigen Wohnsitz hat“ genügen.
Wie verträgt es sich mit diesem Ziel, dass diese Definitionen nur online
und nicht im gedruckten Duden auftauchen?
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Nach Papierduden würde Einwohnerzahl dann etwas anderes bedeuten als
nach Online-Duden.

PS: Wer richtet sich bei der Bedeutung von Wörtern nach dem Duden?
Detlef Meißner
2024-07-30 14:11:22 UTC
Antworten
Permalink
Post by Stefan Schmitz
PS: Wer richtet sich bei der Bedeutung von Wörtern nach dem Duden?
Schüler, Fremdsprachler?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulrich D i e z
2024-07-30 13:36:35 UTC
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Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.

Vielleicht könnte man die Probleme lösen, indem man erklärt, dass beim
Umgang mit entsprechenden Verlautbarungen alle Menschen als männlich
definiert zu betrachten sind, es sei denn, es wird anderes explizit
mitverlautbart. ;->

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Stefan Schmitz
2024-07-30 13:57:23 UTC
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Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Nonbinäre Personen wären nach der Definition weder Einwohner noch
Einwohnerin. Auch das ein Widerspruch zum angeblichen Ziel, das Gendern
zu fördern.
Detlef Meißner
2024-07-30 14:13:36 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Nonbinäre Personen wären nach der Definition weder Einwohner noch
Einwohnerin. Auch das ein Widerspruch zum angeblichen Ziel, das Gendern
zu fördern.
Ein Murks gebiert den nächsten.
Das ist aber nichts Neues, das war schon immer so.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Hans
2024-07-30 18:28:42 UTC
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Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Vielleicht könnte man die Probleme lösen, indem man erklärt, dass beim
Umgang mit entsprechenden Verlautbarungen alle Menschen als männlich
definiert zu betrachten sind, es sei denn, es wird anderes explizit
mitverlautbart. ;->
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen. Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Detlef Meißner
2024-07-30 19:16:49 UTC
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Post by Hans
Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Vielleicht könnte man die Probleme lösen, indem man erklärt, dass beim
Umgang mit entsprechenden Verlautbarungen alle Menschen als männlich
definiert zu betrachten sind, es sei denn, es wird anderes explizit
mitverlautbart. ;->
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen.
Hat er bestimmt. Und irgendwann in ferner Zukunft wird man darauf
kommen, dass das die Lösung aller Probleme ist. Nur den Begriff
"generisches Maskulinum" sollte man das nicht mehr verwenden.
Post by Hans
Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Sich nackt vor den Spiegel stellen hat früher geholfen.
Aber unsicher Zeiten führen offensichtlich zu unsicheren Geschlechtern.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Sergio Gatti
2024-07-30 19:28:22 UTC
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Post by Hans
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen. Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Schon mal mitbekommen, dass viele Menschen das generische Maskulinum
gerade deshalb ablehnen, weil:

1.) Tausend Frauen plötzlich verschwinden, wenn ein einziger Mann
auftaucht? Hebammenkongress.
2.) Gerade die Menschen, die du so menschenverachtend erwähnst, nicht
als Männer gelten möchten? Dir ist das sicher egal, aber vielen anderen
Menschen nicht.

Und macht dir keine Sorgen um uns.
Helmut hat schon unzählige Male erläutert, dass er das generische
Maskulinum kennt und schätzt. Er ist sogar meiner bescheidenen Meinung
nach der einzige Befürworter in DESD, der zu dieser Diskussion fast
immer was Vernünftiges beiträgt.
Und ich werde deine weiteren Ergüsse sowieso erst dann zur Kenntnis
nehmen, wenn dir jemand antwortet.

P.S. 1: Jetzt mache ich Schluss für heute und bespreche mit meiner Frau
die Vorbereitungen für die Hochzeit unserer Tochter. Nur damit deine
Ars...... keine Zweifel an meiner Männlichkeit hat.

P.S. 2: Helmut hat offenbar nicht wahrnehmen wollen, dass sein Vorschlag
mal andersherum versucht wurde durch die durchgängige Benutzung
weiblicher Bezeichnungen. Die unflätigen* Reaktionen unzähliger Männer
waren ohrenbetäubend.

* Das ist mein bescheidener Versuch, ein deutsches Wort zu finden, das
angemessen ist und nicht zur Zensur führt.

P.S. 3: Ich bin alles andere als konsequent und benutze das generische
Maskulinum oft, aber eure besch* Argumente treiben mich bald in die Arme
der ständigen Vermeider.
Detlef Meißner
2024-07-30 20:18:49 UTC
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Post by Sergio Gatti
Post by Hans
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen. Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Schon mal mitbekommen, dass viele Menschen das generische Maskulinum
1.) Tausend Frauen plötzlich verschwinden, wenn ein einziger Mann
auftaucht? Hebammenkongress.
2.) Gerade die Menschen, die du so menschenverachtend erwähnst, nicht
als Männer gelten möchten? Dir ist das sicher egal, aber vielen anderen
Menschen nicht.
Und macht dir keine Sorgen um uns.
Helmut hat schon unzählige Male erläutert, dass er das generische
Maskulinum kennt und schätzt. Er ist sogar meiner bescheidenen Meinung
nach der einzige Befürworter in DESD, der zu dieser Diskussion fast
immer was Vernünftiges beiträgt.
Und ich werde deine weiteren Ergüsse sowieso erst dann zur Kenntnis
nehmen, wenn dir jemand antwortet.
P.S. 1: Jetzt mache ich Schluss für heute und bespreche mit meiner Frau
die Vorbereitungen für die Hochzeit unserer Tochter. Nur damit deine
Ars...... keine Zweifel an meiner Männlichkeit hat.
Wenn schon jemand anfängt, seine Männlichkeit herauszustellen ....

Einfach mal ganz einfach Mann sein. Man muss deswegen auch kein
schlechtes Gewissen haben.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulrich D i e z
2024-08-01 03:55:17 UTC
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Post by Detlef Meißner
Einfach mal ganz einfach Mann sein.
Darin, was darunter zu verstehen ist, bzw. darin, wie eine
Geschlechterrolle auszufüllen ist, besteht in der Welt keine Einigkeit.

Unter anderem deshalb verstehe ich nicht so ganz, warum manche Leute so
vehement darauf bestehen, einem gewünschtes Geschlecht zugeordnet zu
werden, anstatt darauf, dass ihre Art zu leben auch im Spektrum des
Was-auch-immer-bei-der-Geburt-festgestellt-wurde-seins liegt.

Angenommen, da ist jemand mit XY-Gonosomen, der gerne Frauenkleider
trägt und auch sonst einen Lebensstil bevorzugt, den man eher bei Frauen
findet. Warum ist es solchen Leuten häufig wichtig, als Frau gesehen zu
werden? Eine andere Möglichkeit wäre doch, deren Art zu leben als deren
Variante des Mannseins zu betrachten. Wäre das schlechter?

Diese Versuche, in den Augen der anderen als in eine andere
Geschlechterschublade gehörend wahrgenommen zu werden - eignen die sich,
für alle Geschlechterschubladen größtmögliche Entfaltungsfreiheit zu
erreichen?

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Stefan Schmitz
2024-08-01 06:20:20 UTC
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Post by Ulrich D i e z
Unter anderem deshalb verstehe ich nicht so ganz, warum manche Leute so
vehement darauf bestehen, einem gewünschtes Geschlecht zugeordnet zu
werden, anstatt darauf, dass ihre Art zu leben auch im Spektrum des
Was-auch-immer-bei-der-Geburt-festgestellt-wurde-seins liegt.
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Post by Ulrich D i e z
Angenommen, da ist jemand mit XY-Gonosomen, der gerne Frauenkleider
trägt und auch sonst einen Lebensstil bevorzugt, den man eher bei Frauen
findet. Warum ist es solchen Leuten häufig wichtig, als Frau gesehen zu
werden? Eine andere Möglichkeit wäre doch, deren Art zu leben als deren
Variante des Mannseins zu betrachten. Wäre das schlechter?
Wenn es für die Person nur eine Stilfrage wäre, könnte sie das als ihre
Form des Mannseins ansehen.
Wenn sie aber wirklich meint, eine Frau zu sein, ist das keine Option.
Peter Veith
2024-08-01 07:19:55 UTC
Antworten
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulrich D i e z
Unter anderem deshalb verstehe ich nicht so ganz, warum manche Leute so
vehement darauf bestehen, einem gewünschtes Geschlecht zugeordnet zu
werden, anstatt darauf, dass ihre Art zu leben auch im Spektrum des
Was-auch-immer-bei-der-Geburt-festgestellt-wurde-seins liegt.
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Also, für mich zumindest wäre das ok, auch an die Anrede "Frau Veith"
würde ich mich fix gewöhnen ... eine Frage des Selbstbewußtseins.
Letzteres fehlt den Betroffenen regelmäßig.
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulrich D i e z
Eine andere Möglichkeit wäre doch, deren Art zu leben als deren
Variante des Mannseins zu betrachten. Wäre das schlechter?
Wenn es für die Person nur eine Stilfrage wäre, könnte sie das als ihre
Form des Mannseins ansehen.
Wenn sie aber wirklich meint, eine Frau zu sein, ist das keine Option.
Nun, daher brauchte man bisher eine langwierige psychiatrische
Behandlung, bevor auf Kosten der Allgemeinheit / Krankenversicherten
derart tiefgreifende und vor allem extrem teuren Operationen (abgestuft)
durchgeführt wurden.

Sofern das jemand auf eigene Kosten durchführen läßt, ist es mir Wumpe.
Ich rede ihn/ sie auch gern aus Frau / Mann was auch immer an.
Allerdings soll er / sie / es nicht herumstressen und allen seine
momentan gefühltes Geschlecht unter die Nase reiben und auf Quoten
daherreiten.

Ich sehe das pragmatisch.

Veith
--
"Die Gewinner des Tages sind für mich die Ungeimpften der Corona-Zeit",
so Hans-Ulrich Jörges, Kolumnist der "Welt" am 26.07.2024.
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com
Detlef Meißner
2024-08-01 07:59:07 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Wenn es für die Person nur eine Stilfrage wäre, könnte sie das als ihre
Form des Mannseins ansehen.
Wenn sie aber wirklich meint, eine Frau zu sein, ist das keine Option.
Wie kann jemand, der ein Mann ist, wissen, wie es ist, eine Frau zu sein?
Das sind nur reine Spekulationen bzw. ist die Reaktion auf das Gefühl:
Ich fühle mich als Mann nicht wohl, also muss ich wohl eine Frau sein.

Das halte ich nicht für logisch.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulrich D i e z
2024-08-01 12:56:30 UTC
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Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulrich D i e z
Unter anderem deshalb verstehe ich nicht so ganz, warum manche Leute so
vehement darauf bestehen, einem gewünschtes Geschlecht zugeordnet zu
werden, anstatt darauf, dass ihre Art zu leben auch im Spektrum des
Was-auch-immer-bei-der-Geburt-festgestellt-wurde-seins liegt.
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Kann ich nicht pauschal beantworten. Ich bin gerade dabei, darüber
nachzudenken. Anderenfalls könnte ich mir meine Fragen sparen.

Unter welchen Prämissen würde eine solche Einordnung mich in wessen
Augen abwerten oder aufwerten?

Was wäre alles mit dieser Einordnung für mich verbunden?
Ich bin in etlichen Dingen auch Utilitarist. Wenn es dem Rest der Welt
objektiv besser ginge wenn ich zum Pinkeln auf die Damentoilette ginge,
und angenommen, das wäre nur möglich wenn irgendeine von den über meine
Toilettennutzung waltenden Mächte akzeptierte Zuordnung meiner Person
zum Frausein vorliegen würde, dann meinetwegen. (Ich würde mich aber
trotzdem so anziehen wie es mir gefällt. Und mir verbitten, dass ein
Bohei darum gemacht wird und auch selbst kein Bohei darum machen.)
Aber ich glaube nicht, dass das so wäre - da würden sich eher etliche
Zeitgenoss/inn/en aufregen.

Und da wir im Konjunktiv reden:

Wenn ich von den Gonosomen und den pimären und sekundären biologischen
Geschlechtsmerkmalen her eine Frau wäre, wäre das für mich sowieso okay.
Wenn ich in dieser Gonosomenkonstellation einen Lebensstil pflegen
wollte, dem man zuschreibt, ein männlicher Lebensstil zu sein, hätte ich
ein Problem damit, wenn nicht akzeptiert werden würde, dass das meine
Art des Frauseins wäre.

Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich als Dreijähriger zB äußerte,
später mal auch eine Oma werden zu wollen. Das kam davon, dass ich meine
Oma beeindruckend fand. Denn sie bestimmte mit Autorität und wusste, was
richtig und was falsch und was gut für mich war. Sie wusste das wirklich
und deshalb durfte ich im Vorschulalter auch mit ihr schmusen, was
damals ungewöhnlich war. Die Zuordnung "Oma" fand ich damals
prestigeträchtig.

Für Leute ist eine Einordnung meistens dann nicht okay, wenn sie diese
Einordnung damit verbinden, was ihren Platz in den Gemeinschaften, denen
sie angehören/sich zugehörig fühlen, angeht, schlechter gestellt zu sein.
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulrich D i e z
Angenommen, da ist jemand mit XY-Gonosomen, der gerne Frauenkleider
trägt und auch sonst einen Lebensstil bevorzugt, den man eher bei Frauen
findet. Warum ist es solchen Leuten häufig wichtig, als Frau gesehen zu
werden? Eine andere Möglichkeit wäre doch, deren Art zu leben als deren
Variante des Mannseins zu betrachten. Wäre das schlechter?
Wenn es für die Person nur eine Stilfrage wäre, könnte sie das als ihre
Form des Mannseins ansehen.
Wenn sie aber wirklich meint, eine Frau zu sein, ist das keine Option.
Womit wir wieder an dem Punkt ankommen, um den es mir geht:
Es besteht doch überhaupt keine Einigkeit darüber, was Frausein bzw.
Mannsein bzw Weder-Noch-Sein überhaupt ist. Es ist von mensch zu mensh
recht unterschiedlich, was für sie/ihn Frausein bzw. Mannsein ausmacht.
Warum sich an etwas festbeißen, was so unklar ist, was sich vermutlich
nicht objektiv und allgemeingültig festlegen lässt?

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Stephan Seitz
2024-08-01 15:23:35 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Von aller Welt? Also auch von Frauen? Meinst du, diese Einordnung wird
bleiben, wenn ich dann mit denen auf die Damenumkleide gehe? Oder auf
die Dameintoilette? Oder dann Frauenparkplätze besetze?

Stephan
--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+***@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |
Stefan Schmitz
2024-08-01 15:39:06 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Von aller Welt? Also auch von Frauen? Meinst du, diese Einordnung wird
bleiben, wenn ich dann mit denen auf die Damenumkleide gehe?
In der Umkleide würde auffallen, dass dein Geschlechtsteil nicht so
aussieht, wie es sich für eine Frau gehört.
Das ginge dir allerdings schon als Mädchen so und würde zu reichlich
Hänseleien und Mobbing führen. Und das, obwohl du vorher immer brav der
Mädchenrolle entsprochen hast. Du würdest sehr schmerzhaft merken, dass
es ein verdammt hartes Los ist, nicht den Erwartungen zu entsprechen,
die man an das dir zugeteilte Geschlecht hat.
Und du würdest an deiner Identität zweifeln. Vielleicht kämst du
irgendwann auf die Idee, dass du entgegen der offiziellen Einordnung
vielleicht doch ein Mann bist. Dann wärst du heilfroh, den
Geschlechtseintrag ändern zu können.
Lars Gebauer
2024-08-01 15:55:08 UTC
Antworten
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Das ginge dir allerdings schon als Mädchen so und würde zu reichlich
Hänseleien und Mobbing führen. Und das, obwohl du vorher immer brav der
Mädchenrolle entsprochen hast. Du würdest sehr schmerzhaft merken, dass
es ein verdammt hartes Los ist, nicht den Erwartungen zu entsprechen,
die man an das dir zugeteilte Geschlecht hat.
Das "zugeteilte Geschlecht" ist das abstruseste Konstrukt von allem. Ein
Geschlecht wird festgestellt. Nicht zugeteilt.

Eine "Zuteilung von Geschlechtern" gibt es nur in ARD-Filmchen:
https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/einfach-nina-100.html
Post by Stefan Schmitz
Und du würdest an deiner Identität zweifeln. Vielleicht kämst du
irgendwann auf die Idee, dass du entgegen der offiziellen Einordnung
vielleicht doch ein Mann bist. Dann wärst du heilfroh, den
Geschlechtseintrag ändern zu können.
Und mit dieser Eintragung ändern sich auch die Geschlechtsmerkmale? -
Was es nicht alles gibt. Wer an zugeteilte Geschlechter glaubt, glaubt
offenbar jeden Mist.
--
"Es wäre einfach so hilfreich, wenn Taylor Swift mit einem Klimaforscher
zusammen wäre."
https://twitter.com/Luisamneubauer/status/1757821938271924578
Detlef Meißner
2024-08-01 16:13:51 UTC
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Post by Lars Gebauer
Post by Stefan Schmitz
Das ginge dir allerdings schon als Mädchen so und würde zu reichlich
Hänseleien und Mobbing führen. Und das, obwohl du vorher immer brav der
Mädchenrolle entsprochen hast. Du würdest sehr schmerzhaft merken, dass
es ein verdammt hartes Los ist, nicht den Erwartungen zu entsprechen,
die man an das dir zugeteilte Geschlecht hat.
Das "zugeteilte Geschlecht" ist das abstruseste Konstrukt von allem. Ein
Geschlecht wird festgestellt. Nicht zugeteilt.
Nee, nee, es wird "gelesen".
Post by Lars Gebauer
https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/einfach-nina-100.html
Post by Stefan Schmitz
Und du würdest an deiner Identität zweifeln. Vielleicht kämst du
irgendwann auf die Idee, dass du entgegen der offiziellen Einordnung
vielleicht doch ein Mann bist. Dann wärst du heilfroh, den
Geschlechtseintrag ändern zu können.
Und mit dieser Eintragung ändern sich auch die Geschlechtsmerkmale? -
Was es nicht alles gibt. Wer an zugeteilte Geschlechter glaubt, glaubt
offenbar jeden Mist.
"Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" (Simone de
Beavoir in falscher Übersetzung, aber oft kopiert.)

Drei dumme Fragen:
1. Gilt das auch für Männer.
2. Wer macht Frauen zu Frauen?
3. Was waren sie vorher?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Markus Ermert
2024-08-01 18:53:06 UTC
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Post by Lars Gebauer
Das "zugeteilte Geschlecht" ist das abstruseste Konstrukt von allem. Ein
Geschlecht wird festgestellt.
Von wem?
Post by Lars Gebauer
Nicht zugeteilt.
Wenn die Feststellung des Geschlechtsträgers von der Feststellung des
Geschlechtsbeobachters abweicht, und wenn in diesem Fall letztere
Feststellung zählt und für die erstgenannte Person verbindlich ist, dann
darf man durchaus von "Zuteilung" sprechen.
Post by Lars Gebauer
. Wer an zugeteilte Geschlechter glaubt, glaubt
offenbar jeden Mist.
Er wählt eine mögliche Beschreibung eines gesellschaftlichen Vorgangs
zwischen zwei Personen bzw. einer Person und einer Institution.
Detlef Meißner
2024-08-01 16:05:51 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Von aller Welt? Also auch von Frauen? Meinst du, diese Einordnung wird
bleiben, wenn ich dann mit denen auf die Damenumkleide gehe?
In der Umkleide würde auffallen, dass dein Geschlechtsteil nicht so
aussieht, wie es sich für eine Frau gehört.
Ja eben.
Post by Stefan Schmitz
Das ginge dir allerdings schon als Mädchen so und würde zu reichlich
Hänseleien und Mobbing führen. Und das, obwohl du vorher immer brav der
Mädchenrolle entsprochen hast. Du würdest sehr schmerzhaft merken, dass
es ein verdammt hartes Los ist, nicht den Erwartungen zu entsprechen,
die man an das dir zugeteilte Geschlecht hat.
Männer haben in einer Damenumkleide nichts zu suchen.
Umgekehrt ebenso.
(Nur bei FKK sind die Regeln anders.)
Post by Stefan Schmitz
Und du würdest an deiner Identität zweifeln. Vielleicht kämst du
irgendwann auf die Idee, dass du entgegen der offiziellen Einordnung
vielleicht doch ein Mann bist. Dann wärst du heilfroh, den
Geschlechtseintrag ändern zu können.
Der Geschlechtseintrag ändert genau was?
Darf man dann mit Penis in eine Damenumkleide?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Stephan Seitz
2024-08-01 16:18:26 UTC
Antworten
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Post by Stefan Schmitz
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Von aller Welt? Also auch von Frauen? Meinst du, diese Einordnung wird
bleiben, wenn ich dann mit denen auf die Damenumkleide gehe?
In der Umkleide würde auffallen, dass dein Geschlechtsteil nicht so
aussieht, wie es sich für eine Frau gehört.
Natürlich nicht, ich bin ja ein Mann. Diese Einordnung ist seit meiner
Geburt gegeben. Es ging ja auch darum, daß andere mich einfach so
anders einordnen wollen.
Post by Stefan Schmitz
Mädchenrolle entsprochen hast. Du würdest sehr schmerzhaft merken, dass
es ein verdammt hartes Los ist, nicht den Erwartungen zu entsprechen,
die man an das dir zugeteilte Geschlecht hat.
Blödsinn. Die Erwartung ist äußerst einfach. Du hast dieses
Geschlecht (oder halt nicht).
Post by Stefan Schmitz
Und du würdest an deiner Identität zweifeln. Vielleicht kämst du
irgendwann auf die Idee, dass du entgegen der offiziellen Einordnung
vielleicht doch ein Mann bist. Dann wärst du heilfroh, den
Geschlechtseintrag ändern zu können.
Das glaubst du doch wohl selber nicht.

Stephan
--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+***@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |
Detlef Meißner
2024-08-01 16:39:50 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Von aller Welt? Also auch von Frauen? Meinst du, diese Einordnung wird
bleiben, wenn ich dann mit denen auf die Damenumkleide gehe?
In der Umkleide würde auffallen, dass dein Geschlechtsteil nicht so
aussieht, wie es sich für eine Frau gehört.
Natürlich nicht, ich bin ja ein Mann. Diese Einordnung ist seit meiner
Geburt gegeben.
Und das ist gut so!
Lass dir ja nichts anderes einreden!
Post by Stephan Seitz
Es ging ja auch darum, daß andere mich einfach so
anders einordnen wollen.
Wo bleibt da die geschlechtliche Selbstbestimmung!
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Mädchenrolle entsprochen hast. Du würdest sehr schmerzhaft merken, dass
es ein verdammt hartes Los ist, nicht den Erwartungen zu entsprechen,
die man an das dir zugeteilte Geschlecht hat.
Blödsinn. Die Erwartung ist äußerst einfach. Du hast dieses
Geschlecht (oder halt nicht).
Manche wissen halt nicht, ob sie Männchen oder Weibchen sind.
Gab's früher auch schon.
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Und du würdest an deiner Identität zweifeln. Vielleicht kämst du
irgendwann auf die Idee, dass du entgegen der offiziellen Einordnung
vielleicht doch ein Mann bist. Dann wärst du heilfroh, den
Geschlechtseintrag ändern zu können.
Das glaubst du doch wohl selber nicht.
Doch, doch, ich glaube, dass er das glaubt.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Detlef Meißner
2024-08-01 16:01:45 UTC
Antworten
Permalink
Post by Stephan Seitz
Post by Stefan Schmitz
Wäre es für dich okay, von aller Welt als Frau eingeordnet zu werden?
Von aller Welt? Also auch von Frauen? Meinst du, diese Einordnung wird
bleiben, wenn ich dann mit denen auf die Damenumkleide gehe? Oder auf
die Dameintoilette? Oder dann Frauenparkplätze besetze?
Oder einen olympischen Boxkampf bestreiten


Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Detlef Meißner
2024-08-01 07:54:44 UTC
Antworten
Permalink
Post by Ulrich D i e z
Post by Detlef Meißner
Einfach mal ganz einfach Mann sein.
Darin, was darunter zu verstehen ist, bzw. darin, wie eine
Geschlechterrolle auszufüllen ist, besteht in der Welt keine Einigkeit.
Das stimmt.
Und deshalb sollte sich da auch niemand von anderen groß reinreden lassen.
Wer das tut, ist einfach kein Mann (mehr).

Heutzutage wird das Mannsein von vielen Kreisen verächtlich gemacht, und
manche Männer ducken sich dabei auch noch weg und schämen sich ob ihres
Geschlechts. Das geht dann so weit, dass sie ihre Männlichkeit versuchen
zu verleugnen und sich mit den Männerhasserinnen solidarisieren.

Das alles ist nur noch peinlich.
Post by Ulrich D i e z
Unter anderem deshalb verstehe ich nicht so ganz, warum manche Leute so
vehement darauf bestehen, einem gewünschtes Geschlecht zugeordnet zu
werden, anstatt darauf, dass ihre Art zu leben auch im Spektrum des
Was-auch-immer-bei-der-Geburt-festgestellt-wurde-seins liegt.
Angenommen, da ist jemand mit XY-Gonosomen, der gerne Frauenkleider
trägt und auch sonst einen Lebensstil bevorzugt, den man eher bei Frauen
findet. Warum ist es solchen Leuten häufig wichtig, als Frau gesehen zu
werden? Eine andere Möglichkeit wäre doch, deren Art zu leben als deren
Variante des Mannseins zu betrachten. Wäre das schlechter?
Inzwischen gibt es wohl etliche Personen, die genau das tun. Sie fühlen
sich nicht *ihrem* Geschlecht zugehörig und haben eine Lebensform
gefunden, die nicht eindeutig männlich oder weiblich ist.

Da in unserer Gesellschaft aber so gut wie alles binär ausgerichtet ist,
gibt es da vereinzelt Probleme (Toiletten, Fitnesscenter-Dusche).
Post by Ulrich D i e z
Diese Versuche, in den Augen der anderen als in eine andere
Geschlechterschublade gehörend wahrgenommen zu werden - eignen die sich,
für alle Geschlechterschubladen größtmögliche Entfaltungsfreiheit zu
erreichen?
Vermutlich nicht, zumindest nicht in unserer Gesellschaft. Deshalb ja
die Geschlechtsanpassung, die meiner Meinung nach nicht zwingend die
Personen glücklicher macht.
Wenn ich mich in einer Rolle nicht gut fühle, ist es sicher, dass ich es
in der anderen tue?

BTW: Ich habe auch den Eindruck, dass ich manchmal im falschen Körper
bin. ;-)

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Sergio Gatti
2024-07-30 19:44:40 UTC
Antworten
Permalink
Post by Hans
Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Vielleicht könnte man die Probleme lösen, indem man erklärt, dass beim
Umgang mit entsprechenden Verlautbarungen alle Menschen als männlich
definiert zu betrachten sind, es sei denn, es wird anderes explizit
mitverlautbart. ;->
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen. Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Schon mal gehört, dass es echt Scheiße ist, sich unter einer anderen
Absenderadresse zu verstecken, damit man nicht gleich gelöscht wird?
LMAA und verkrieche dich endlich in deiner AfD oder FPÖ-Höhle.
Ulf_Kutzner
2024-07-30 20:00:21 UTC
Antworten
Permalink
Post by Sergio Gatti
Schon mal gehört, dass es echt Scheiße ist,
Mit diesen Worten beschreibst Du Analfixierter
Deine letzten Jahre im Netz ungewollt zutreffend.
Detlef Meißner
2024-07-30 20:21:34 UTC
Antworten
Permalink
Post by Sergio Gatti
Schon mal gehört, dass es echt Scheiße ist, sich unter einer anderen
Absenderadresse zu verstecken, damit man nicht gleich gelöscht wird?
LMAA und verkrieche dich endlich in deiner AfD oder FPÖ-Höhle.
Wie es da wohl aussieht?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Manfred Hoß
2024-07-30 20:31:57 UTC
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Post by Hans
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen.
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches Maskulinum
voneinander unterscheiden?

Gruß
Manfred.
Detlef Meißner
2024-07-30 21:14:13 UTC
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Post by Manfred Hoß
Post by Hans
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen.
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches Maskulinum
voneinander unterscheiden?
Warum sollte man das tun wollen?

Aber manche wollen halt. Und dann schafft man sich Probleme, die andere
dann zu ihrem Problem machen sollen.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
wolfgang s
2024-07-31 02:45:33 UTC
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Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches Maskulinum
voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.

Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"

Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.

Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
--
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Manfred Hoß
2024-07-31 04:10:15 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches Maskulinum
voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?

Gruß
Manfred.
wolfgang s
2024-07-31 04:38:11 UTC
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Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches Maskulinum
voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?
Das kannst du dir sicher selbst herleiten.
--
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Manfred Hoß
2024-07-31 04:43:11 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
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Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches Maskulinum
voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?
Das kannst du dir sicher selbst herleiten.
Ich mutmaße in dem Fall nicht. Also, wo ordnest du "der Bürger" zu?

Gruß
Manfred.
wolfgang s
2024-07-31 04:57:19 UTC
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Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches
Maskulinum voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?
Das kannst du dir sicher selbst herleiten.
Ich mutmaße in dem Fall nicht. Also, wo ordnest du "der Bürger" zu?
Die Frage sollte jeder deutsche Muttersprachler selbst beantworten
können. Jetzt sag nicht dass Schwaben da nicht drunter zählen.
--
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Manfred Hoß
2024-07-31 05:07:28 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
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Post by Manfred Hoß
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Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches
Maskulinum voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?
Das kannst du dir sicher selbst herleiten.
Ich mutmaße in dem Fall nicht. Also, wo ordnest du "der Bürger" zu?
Die Frage sollte jeder deutsche Muttersprachler selbst beantworten
können. Jetzt sag nicht dass Schwaben da nicht drunter zählen.
Zweimal weigerst du dich, deine einfachen und eindeutigen Kriterien auf
einen allgemein bekannten Begriff anzuwenden. Woran das wohl liegen mag?

Gruß
Manfred.
wolfgang s
2024-07-31 05:20:47 UTC
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Post by Manfred Hoß
Zweimal weigerst du dich, deine einfachen und eindeutigen Kriterien auf
einen allgemein bekannten Begriff anzuwenden. Woran das wohl liegen mag?
An deinem Diskussionsstil.
--
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http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Manfred Hoß
2024-07-31 19:52:03 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Zweimal weigerst du dich, deine einfachen und eindeutigen Kriterien auf
einen allgemein bekannten Begriff anzuwenden. Woran das wohl liegen mag?
An deinem Diskussionsstil.
Ähm, nein.

Gruß
Manfred.
Stefan Schmitz
2024-07-31 07:41:18 UTC
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Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches
Maskulinum voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?
Das kannst du dir sicher selbst herleiten.
Ich mutmaße in dem Fall nicht. Also, wo ordnest du "der Bürger" zu?
Die Frage sollte jeder deutsche Muttersprachler selbst beantworten
können. Jetzt sag nicht dass Schwaben da nicht drunter zählen.
Zweimal weigerst du dich, deine einfachen und eindeutigen Kriterien auf
einen allgemein bekannten Begriff anzuwenden. Woran das wohl liegen mag?
Er wird die Frage schlicht unsinnig finden. Da würde auch ich nicht
ernsthaft antworten.
Selbstverständlich ist "der Bürger" für ihn generisch.

Gab es etwa Zeiten, in denen Lehrer weiblich sein konnten, Bürger aber
nicht?
Manfred Hoß
2024-07-31 19:57:35 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches
Maskulinum voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?
Das kannst du dir sicher selbst herleiten.
Ich mutmaße in dem Fall nicht. Also, wo ordnest du "der Bürger" zu?
Die Frage sollte jeder deutsche Muttersprachler selbst beantworten
können. Jetzt sag nicht dass Schwaben da nicht drunter zählen.
Zweimal weigerst du dich, deine einfachen und eindeutigen Kriterien auf
einen allgemein bekannten Begriff anzuwenden. Woran das wohl liegen mag?
Er wird die Frage schlicht unsinnig finden. Da würde auch ich nicht
ernsthaft antworten.
Meines Erachtens eher nicht. Wolfgang ist klar, dass, egal wo er "der
Bürger" zuordnet, die Zuordnung infrage gestellt werden kann.
Post by Stefan Schmitz
Selbstverständlich ist "der Bürger" für ihn generisch.
Vor 200 Jahren war es das nicht.
Post by Stefan Schmitz
Gab es etwa Zeiten, in denen Lehrer weiblich sein konnten, Bürger aber
nicht?
Meiner Einschätzung nach gab es solche Zeiten nicht.

Gruß
Manfred.
Stefan Schmitz
2024-07-31 22:38:10 UTC
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Post by Manfred Hoß
Post by Stefan Schmitz
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Post by wolfgang s
Post by Manfred Hoß
Wie lassen sich generisches Maskulinum und nichtgenerisches
Maskulinum voneinander unterscheiden?
Sehr gern. Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund", "der Baum"
Nichtgenerische Maskulina sind maskuline Substantive, die nicht
semantisch geschlechtsneutral sind. Sie bezeichnen also entweder nur
männliche oder nur weibliche oder gar keine Lebewesen.
Beispiele: "der Vater", "der Backfisch", "der Tisch"
Wo ordnest du "der Bürger" zu?
Das kannst du dir sicher selbst herleiten.
Ich mutmaße in dem Fall nicht. Also, wo ordnest du "der Bürger" zu?
Die Frage sollte jeder deutsche Muttersprachler selbst beantworten
können. Jetzt sag nicht dass Schwaben da nicht drunter zählen.
Zweimal weigerst du dich, deine einfachen und eindeutigen Kriterien auf
einen allgemein bekannten Begriff anzuwenden. Woran das wohl liegen mag?
Er wird die Frage schlicht unsinnig finden. Da würde auch ich nicht
ernsthaft antworten.
Meines Erachtens eher nicht. Wolfgang ist klar, dass, egal wo er "der
Bürger" zuordnet, die Zuordnung infrage gestellt werden kann.
Nachdem er regelmäßig Menschen mit anderer Meinung als Faschisten
bezeichnet, kann ich mir nicht vorstellen, dass er es für legitim hält,
seine unfehlbare Zuordnung in Frage zu stellen.
Post by Manfred Hoß
Post by Stefan Schmitz
Selbstverständlich ist "der Bürger" für ihn generisch.
Vor 200 Jahren war es das nicht.
Für ihn zählt nur, wie es in den letzten 50 Jahren war.
Post by Manfred Hoß
Post by Stefan Schmitz
Gab es etwa Zeiten, in denen Lehrer weiblich sein konnten, Bürger aber
nicht?
Meiner Einschätzung nach gab es solche Zeiten nicht.
Dann ist es völlig abwegig anzunehmen, er könne Bürger als nicht
generisch ansehen, nachdem er Lehrer schon als Musterfall für
generisches Maskulinum angeführt hat.

Hast du das Beispiel übersehen?
wolfgang s
2024-08-01 03:24:14 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Nachdem er regelmäßig Menschen mit anderer Meinung als Faschisten
bezeichnet,
Das grenzt an üble Nachrede. Was ich gelegentlich schreibe ist, dass
die Grünen eine rechtsextreme Partei sind, dass Genderismus und
Klimakatastrophismus totalitäre und faschistoide Ideologien sind. Mit
sehr ausführlichen Begründungen. Das ist aber keine Charakterisierung
ihrer Anhänger, und kein Versuch sie aus der Diskussion auszugrenzen
sondern im Gegenteil eine Diskussionsaufforderung - im Gegensatz zu den
Gepflogenheiten unter Wokies.
Post by Stefan Schmitz
kann ich mir nicht vorstellen, dass er es für legitim hält,
seine unfehlbare Zuordnung in Frage zu stellen.
Da schließt du von dir auf andere.
Post by Stefan Schmitz
Dann ist es völlig abwegig anzunehmen, er könne Bürger als nicht
generisch ansehen, nachdem er Lehrer schon als Musterfall für
generisches Maskulinum angeführt hat.
Hast du das Beispiel übersehen?
Hat er wohl, da Lehrer und Bürger ja gleichgelagerte Fälle sind, und
eine Nachfrage sich deshalb erübrigt.
--
Currently listening: http://youtu.be/cReSdAG3s3Y

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Manfred Hoß
2024-08-01 04:37:01 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Manfred Hoß
Post by Stefan Schmitz
Selbstverständlich ist "der Bürger" für ihn generisch.
Vor 200 Jahren war es das nicht.
Für ihn zählt nur, wie es in den letzten 50 Jahren war.
Gerade in den letzten 50 Jahren ändert sich die Ansicht vieler Leute
diesbezüglich wieder. Für diese bezeichnet "der Bürger" ausschließlich
Männer.
Post by Stefan Schmitz
Post by Manfred Hoß
Post by Stefan Schmitz
Gab es etwa Zeiten, in denen Lehrer weiblich sein konnten, Bürger aber
nicht?
Meiner Einschätzung nach gab es solche Zeiten nicht.
Dann ist es völlig abwegig anzunehmen, er könne Bürger als nicht
generisch ansehen, nachdem er Lehrer schon als Musterfall für
generisches Maskulinum angeführt hat.
Hast du das Beispiel übersehen?
Nein. Aber wie sich einige erinnern habe ich vor einigen Wochen auf einen
Zeitungsartikel von 1902 verwiesen, demzufolge der Hamburger Senat die
Entscheidung einer Behörde bestätigte, wonach eine Frau nicht die Bürger-
rechte erhalten kann. Daher kann ich bei "der Bürger" eindeutig beweisen,
dass mit dem Begriff Frauen nicht mitgemeint waren, zumindest nicht in
Hamburg, sondern ausschließlich Männer umfasste. Bei "der Lehrer" habe ich
zwar den Verdacht, dass es sich hier genauso verhielt, aber es fehlt mir
der Beweis.

Gruß
Manfred.
wolfgang s
2024-08-01 03:09:03 UTC
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Post by Manfred Hoß
Wolfgang ist klar, dass, egal wo er "der
Bürger" zuordnet, die Zuordnung infrage gestellt werden kann.
Mir ist klar, dass dein Diskussionsstil unterirdisch ist. Du willst
keinen fairen Gedankenaustausch, sondern den Gegner besiegen - mit
allen Mitteln, auch den unfairsten. Wenn ich merke dass du das gerade
versuchst, lasse ich dich auflaufen. Hör mit deinen miesen Tricks auf,
dann antworte ich auch.
--
Currently listening: http://youtu.be/cReSdAG3s3Y

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Markus Ermert
2024-07-31 07:46:34 UTC
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Post by wolfgang s
Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund"
Sehr wichtig ist hier die grundlegende Unterscheidung in:

a)

Generische Maskulina, die dies schon immer (TM) waren:

Fußgänger, Hund, Zeuge, Dummschwätzer

b)

Maskulina, die erst mit der allmählichen Gleichstellung der Frauen
generisch wurden bzw. werden. Teils ist dieser historische Prozess
abgeschlossen, teils nicht, teils kann man drüber streiten:

Autofahrer, Soldat, Bürger, Wähler, Lehrer, Handwerker, Student, Arzt,
Philosoph usw.

Die Menge der Fälle von b) ist, bezogen auf Rollen von Menschen, größer
als die von a). Vor allem sind die b-Fälle inhaltlich diejenigen, auf die
es ankommt.

Etliche Genderdiskutierer hier blenden diesen sprachhistorischen und
sprachpraktischen Fakt in ihrem Gedankengebäude einfach aus. Sie definieren
die obige Unterscheidung weg. Das ist ein Grund, warum sich die Debatte
immer wieder im Kreis dreht.
Helmut Richter
2024-07-31 09:51:49 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund"
a)
Fußgänger, Hund, Zeuge, Dummschwätzer
b)
Maskulina, die erst mit der allmählichen Gleichstellung der Frauen
generisch wurden bzw. werden. Teils ist dieser historische Prozess
Autofahrer, Soldat, Bürger, Wähler, Lehrer, Handwerker, Student, Arzt,
Philosoph usw.
So kann mans machen, aber auch anders. Ich bevorzuge, die Unterscheidung
generisch/geschlechtsspezifisch nicht für Wörter zu machen, sondern für
Wortverwendungen, wobei die Absicht des Sprechers zählt, nicht das
Verständnis des Hörers, d.h. eine Verwendung von „Fußballer“, die
generisch gemeint war, aber männlich-spezifisch verstanden wurde, ist
nicht spezifisch, sondern generisch aber missglückt.

Die genannten Fälle, in denen die Grundgesamtheit eh nur ein Geschlecht
umfasst, ist damit noch nicht abgedeckt. Hier neige ich dazu, den
möglichen generischen Fall mitzudenken, selbst wenn er noch nicht
eingetreten ist. „Autofahrer“ war immer schon generisch, auch schon vor
1888, als Bertha Benz die erste bekannte Autofahrt einer Frau über eine
nicht fußläufige Strecke unternahm. Und „katholischer Priester“ ist auch
jetzt schon generisch, egal ob und wann sich die katholische Kirche
entscheidet, auch Frauen zu Priestern zu weihen.

Ich habe oben geschrieben „ich bevorzuge“ und „ich neige dazu“, um
auszudrücken, dass man die Begriffe auch anders definieren könnte, als ich
für optimal halte. Andere Definitionen sind nicht falsch. Aber Geschwafel
ohne Definition vorher sind falsch, egal, wie man argumentiert.

Ich wills jetzt aber nicht vertiefen.
--
Helmut Richter
Markus Ermert
2024-07-31 12:01:09 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Generische Maskulina sind grammatisch maskuline, aber
semantisch geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Lebewesen.
Beispiele: "der Lehrer", "der Hund"
a)
Fußgänger, Hund, Zeuge, Dummschwätzer
b)
Maskulina, die erst mit der allmählichen Gleichstellung der Frauen
generisch wurden bzw. werden. Teils ist dieser historische Prozess
Autofahrer, Soldat, Bürger, Wähler, Lehrer, Handwerker, Student, Arzt,
Philosoph usw.
So kann mans machen, aber auch anders. Ich bevorzuge, die Unterscheidung
generisch/geschlechtsspezifisch nicht für Wörter zu machen, sondern für
Wortverwendungen,
Damit übernimmst Du genau mein Argument.
Post by Helmut Richter
wobei die Absicht des Sprechers zählt, nicht das
Verständnis des Hörer
Darüber kann man reden.
Post by Helmut Richter
eine Verwendung von „Fußballer“, die
generisch gemeint war, aber männlich-spezifisch verstanden wurde, ist
nicht spezifisch, sondern generisch aber missglückt.
Du wirst vor 1960 keine Verwendung von "Fußballer" finden, die generisch
gemeint war.

Dito "Botschafter" vor ca. 1970 oder "Bürger" vor, sagen wir 1848.
Post by Helmut Richter
Die genannten Fälle, in denen die Grundgesamtheit eh nur ein Geschlecht
umfasst, ist damit noch nicht abgedeckt.
Entscheidend ist hier, was "eh" bedeuten soll. Ist "Papst" generisch,
sobald sich eine Frau "Päpstin" nennt? Wieviele Frauen müssen weltweit
gewählt haben, bevor "Wähler" generisch wird. Selbst "Penisträger" oder
"Gebärender" kann ja neuerdings generisch sein.

All das zeigt: Es ist im Fluss. Die Generik-Frage kann nicht unabhängig von
den gesellschaftlichen Umständen der Sprachverwendung getrennt erörtert
werden, auch wenn Du das hartnäckig tust.
Post by Helmut Richter
Hier neige ich dazu, den
möglichen generischen Fall mitzudenken, selbst wenn er noch nicht
eingetreten ist.
Du magst dazu neigen, darauf kommt es aber nicht an. Gesellschaftspolitisch
entscheidend ist, was große Teile meinen und verstehen.

" Autofahrer“ war immer schon generisch, auch schon vor
Post by Helmut Richter
1888, als Bertha Benz die erste bekannte Autofahrt einer Frau über eine
nicht fußläufige Strecke unternahm. Und „katholischer Priester“ ist auch
jetzt schon generisch, egal ob und wann sich die katholische Kirche
entscheidet, auch Frauen zu Priestern zu weihen.
Frau Benz musste natürlich kommen. Nein, "Autofahrer" war nicht generisch.
Nur in Deiner seltsam von der Realität abgekoppelten Sprache unter der
linguistischen Käseglocke.
Post by Helmut Richter
Ich habe oben geschrieben „ich bevorzuge“ und „ich neige dazu“, um
auszudrücken, dass man die Begriffe auch anders definieren könnte, als ich
für optimal halte. Andere Definitionen sind nicht falsch. Aber Geschwafel
ohne Definition vorher sind falsch, egal, wie man argumentiert.
Ja. Wobei die gesellschaftlichen Realitäten ("Wer 1950 Fußballer sagte,
meinte nur Männer und wurde auch so verstanden") unabhängig von unseren
Definitionen sind und auch unabhängig davon zutreffend beschrieben werden
können.
Post by Helmut Richter
Ich wills jetzt aber nicht vertiefen.
Wenn Du vertiefen würdest, kämst Du vielleicht unterirdisch aus dem Käfig,
den Du um Deine Argumentation à la "Wort xy *ist* generisch" baust.
Detlef Meißner
2024-07-31 12:13:05 UTC
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Post by Markus Ermert
All das zeigt: Es ist im Fluss. Die Generik-Frage kann nicht unabhängig von
den gesellschaftlichen Umständen der Sprachverwendung getrennt erörtert
werden, ...
Die gesellschaftlichen Umstände können sich ganz schnell ändern. Mal
sehen, was dann ist.
Post by Markus Ermert
Post by Helmut Richter
Hier neige ich dazu, den
möglichen generischen Fall mitzudenken, selbst wenn er noch nicht
eingetreten ist.
Du magst dazu neigen, darauf kommt es aber nicht an. Gesellschaftspolitisch
entscheidend ist, was große Teile meinen und verstehen.
Du meinst jetzt sicher die 70%.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Helmut Richter
2024-07-31 15:22:01 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Helmut Richter
Hier neige ich dazu, den
möglichen generischen Fall mitzudenken, selbst wenn er noch nicht
eingetreten ist.
Du magst dazu neigen, darauf kommt es aber nicht an. Gesellschaftspolitisch
entscheidend ist, was große Teile meinen und verstehen.
" Autofahrer“ war immer schon generisch, auch schon vor
Post by Helmut Richter
1888, als Bertha Benz die erste bekannte Autofahrt einer Frau über eine
nicht fußläufige Strecke unternahm. Und „katholischer Priester“ ist auch
jetzt schon generisch, egal ob und wann sich die katholische Kirche
entscheidet, auch Frauen zu Priestern zu weihen.
So wars gemeint: Den Satz „Die katholische Kirche weiht derzeit keine
Frauen zu Priestern“ halte ich für sprachlich möglich. Er enthält das Wort
„Priester“ in generischem Gebrauch. Den Einwand, das Wort „Priester“ müsse
hier geschlechtsspezifisch gemeint sein, weil es keine weiblichen Priester
gibt, finde ich logisch abwegig weil ein versuchter Zirkelschluss.

Mir ging es ja zunächst um die Definition des Begriffs „generisch“. Und
*meine* Definition (ich hatte ja andere ausdrücklich zugelassen, nur
Geschwafel über undefinierte Begriffe nicht) ist so, dass
geschlechtsspezifischer Gebrauch nicht schon dadurch entsteht, dass zu
einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort alle potentiell
gemeinten Personen dasselbe Geschlecht haben.

Würde jeder Diskussionsteilnehmer seine Begriffe definieren – meinetwegen
jeder anders, aber den anderen bekannt – könnte man über Inhalte und deren
sprachliche Realisierung sprechen. Solange das nicht der Fall ist, ist es
so witzlos wie bisher.
--
Helmut Richter
wolfgang s
2024-08-01 05:18:25 UTC
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Post by Markus Ermert
Frau Benz musste natürlich kommen. Nein, "Autofahrer" war nicht
generisch. Nur in Deiner seltsam von der Realität abgekoppelten Sprache
unter der linguistischen Käseglocke.
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar. Es ist simple Mechanik:

-> Substantive der Form <Verbstamm>+er sind maskulin. endof.

Sie müssen nichtmal Lebewesen bezeichnen:

Mähdrescher, Schraubenzieher, Fernseher

Wenn sie Lebewesen bezeichnen, dann ist die Semantik
geschlechtsneutral. Sogar dann wenn eine Tätigkeit selten oder nie von
Männern ausgeübt wird:

Wäscher, Säuger

Euer ganzes Gender-Blabla is komplett rammdösig.
--
Currently listening: http://youtu.be/cReSdAG3s3Y

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Markus Ermert
2024-08-01 10:27:45 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Frau Benz musste natürlich kommen. Nein, "Autofahrer" war nicht
generisch. Nur in Deiner seltsam von der Realität abgekoppelten Sprache
unter der linguistischen Käseglocke.
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar.
Und dies hier ist kein Grammatik-Seminar. Das Fachgebiet unserer Debatte
lautet: Angewandte Linguistik oder Soziololinguistik. Es geht um die
Sprachverwendung. Nicht um sprachsystemimmanente Gesetzmäßigkeiten. Die
kann man vielleicht bei Latein, Altaramäisch und Esperanto von der
Lebenswirklichkeit abgekoppelt betrachten, nicht aber bei lebenden
Sprachen.
Post by wolfgang s
-> Substantive der Form <Verbstamm>+er sind maskulin. endof.
Ja, im Grammatiklehrbuch.
Post by wolfgang s
Mähdrescher, Schraubenzieher, Fernseher
Wenn sie Lebewesen bezeichnen, dann ist die Semantik
geschlechtsneutral.
Semantik entsteht nicht grammatikimmanent, sondern erst in der
Sprachwirklichkeit.
Post by wolfgang s
Euer ganzes Gender-Blabla is komplett rammdösig.
So wie das ganze Psycho-Blabla aus der Sicht eines Zellbiologen komplett
rammdösig ist.
Detlef Meißner
2024-08-01 10:45:31 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Frau Benz musste natürlich kommen. Nein, "Autofahrer" war nicht
generisch. Nur in Deiner seltsam von der Realität abgekoppelten Sprache
unter der linguistischen Käseglocke.
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar.
Und dies hier ist kein Grammatik-Seminar. Das Fachgebiet unserer Debatte
lautet: Angewandte Linguistik oder Soziololinguistik. Es geht um die
Sprachverwendung. Nicht um sprachsystemimmanente Gesetzmäßigkeiten. Die
kann man vielleicht bei Latein, Altaramäisch und Esperanto von der
Lebenswirklichkeit abgekoppelt betrachten, nicht aber bei lebenden
Sprachen.
Richtig.
Allerdings, nach dem, was du so zum Thema Geburtstag gesagt hast,
scheint deine "gelebte Sprache" für allgemeine Aussagen irrelevant zu sein.
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
-> Substantive der Form <Verbstamm>+er sind maskulin. endof.
Ja, im Grammatiklehrbuch.
Post by wolfgang s
Mähdrescher, Schraubenzieher, Fernseher
Wenn sie Lebewesen bezeichnen, dann ist die Semantik
geschlechtsneutral.
Semantik entsteht nicht grammatikimmanent, sondern erst in der
Sprachwirklichkeit.
Wie bei "Geburtstag".
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Euer ganzes Gender-Blabla is komplett rammdösig.
So wie das ganze Psycho-Blabla aus der Sicht eines Zellbiologen komplett
rammdösig ist.
Ach, davon hast du also auch keine Ahnung.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Markus Ermert
2024-08-01 12:26:44 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Frau Benz musste natürlich kommen. Nein, "Autofahrer" war nicht
generisch. Nur in Deiner seltsam von der Realität abgekoppelten Sprache
unter der linguistischen Käseglocke.
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar.
Und dies hier ist kein Grammatik-Seminar. Das Fachgebiet unserer Debatte
lautet: Angewandte Linguistik oder Soziololinguistik. Es geht um die
Sprachverwendung. Nicht um sprachsystemimmanente Gesetzmäßigkeiten. Die
kann man vielleicht bei Latein, Altaramäisch und Esperanto von der
Lebenswirklichkeit abgekoppelt betrachten, nicht aber bei lebenden
Sprachen.
Richtig.
Allerdings, nach dem, was du so zum Thema Geburtstag gesagt hast,
scheint deine "gelebte Sprache" für allgemeine Aussagen irrelevant zu sein.
Das Gegenteil ist richtig. Mit Deiner These, das Wort "Geburtstag" werde in
der Praxis für den Tag der Geburt benutzt, stehst Du alleine.
Detlef Meißner
2024-08-01 12:43:31 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Detlef Meißner
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Frau Benz musste natürlich kommen. Nein, "Autofahrer" war nicht
generisch. Nur in Deiner seltsam von der Realität abgekoppelten Sprache
unter der linguistischen Käseglocke.
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar.
Und dies hier ist kein Grammatik-Seminar. Das Fachgebiet unserer Debatte
lautet: Angewandte Linguistik oder Soziololinguistik. Es geht um die
Sprachverwendung. Nicht um sprachsystemimmanente Gesetzmäßigkeiten. Die
kann man vielleicht bei Latein, Altaramäisch und Esperanto von der
Lebenswirklichkeit abgekoppelt betrachten, nicht aber bei lebenden
Sprachen.
Richtig.
Allerdings, nach dem, was du so zum Thema Geburtstag gesagt hast,
scheint deine "gelebte Sprache" für allgemeine Aussagen irrelevant zu sein.
Das Gegenteil ist richtig. Mit Deiner These, das Wort "Geburtstag" werde in
der Praxis für den Tag der Geburt benutzt, stehst Du alleine.
In deiner Blase vielleicht. Da sollte mal jemand reinstechen!

https://de.wikipedia.org/wiki/Geburtstag

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Hans
2024-08-01 14:03:00 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Detlef Meißner
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Frau Benz musste natürlich kommen. Nein, "Autofahrer" war nicht
generisch. Nur in Deiner seltsam von der Realität abgekoppelten Sprache
unter der linguistischen Käseglocke.
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar.
Und dies hier ist kein Grammatik-Seminar. Das Fachgebiet unserer Debatte
lautet: Angewandte Linguistik oder Soziololinguistik. Es geht um die
Sprachverwendung. Nicht um sprachsystemimmanente Gesetzmäßigkeiten. Die
kann man vielleicht bei Latein, Altaramäisch und Esperanto von der
Lebenswirklichkeit abgekoppelt betrachten, nicht aber bei lebenden
Sprachen.
Richtig.
Allerdings, nach dem, was du so zum Thema Geburtstag gesagt hast,
scheint deine "gelebte Sprache" für allgemeine Aussagen irrelevant zu sein.
Das Gegenteil ist richtig. Mit Deiner These, das Wort "Geburtstag" werde in
der Praxis für den Tag der Geburt benutzt, stehst Du alleine.
Nicht ganz. Für mich hat "Geburtstag" zwei Bedeutungen: Der Tag der
Geburt, sowie die Jahrestage der Geburt.
Markus Ermert
2024-08-01 15:09:56 UTC
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Post by Hans
Für mich hat "Geburtstag" zwei Bedeutungen: Der Tag der
Geburt, sowie die Jahrestage der Geburt.
"Wann war denn Dein Geburtstag?"

Antwortest Du darauf wirklich mit: "Am nölften Klatender
Neunzehnfolfendröffzig"?

Nicht eher mit: "Am nölften Klatender" oder "Vorige Woche"?
Detlef Meißner
2024-08-01 16:21:10 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Hans
Für mich hat "Geburtstag" zwei Bedeutungen: Der Tag der
Geburt, sowie die Jahrestage der Geburt.
"Wann war denn Dein Geburtstag?"
Antwortest Du darauf wirklich mit: "Am nölften Klatender
Neunzehnfolfendröffzig"?
Nicht eher mit: "Am nölften Klatender" oder "Vorige Woche"?
Du solltest an deinem Ego arbeiten!
Aber leider reicht deins noch nicht, einen Irrtum zuzugeben.

Da du schön öfter Dinge mit dem Brustton der Überzeugung behauptet hast,
die nicht korrekt waren, kann man dich nicht mehr ernst nehmen.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Markus Ermert
2024-08-01 18:25:42 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Markus Ermert
Post by Hans
Für mich hat "Geburtstag" zwei Bedeutungen: Der Tag der
Geburt, sowie die Jahrestage der Geburt.
"Wann war denn Dein Geburtstag?"
Antwortest Du darauf wirklich mit: "Am nölften Klatender
Neunzehnfolfendröffzig"?
Nicht eher mit: "Am nölften Klatender" oder "Vorige Woche"?
Da du schön öfter Dinge mit dem Brustton der Überzeugung behauptet hast,
die nicht korrekt waren
Wie kann man ein Ding mit dem Brustton der Überzeugung behaupten und
zugleich mit einer Frage zu ergründen versuchen, welche Behauptung stimmt?

Nur mal so als Hinweis: Fragen dienen in einem Diskurs dazu, mit der
Antwort Erkenntnisse zu erlangen, die der Frager noch nicht hat. Dazu
müssten sie aber beantwortet und nicht mit Vorurteilen oder lästerlichen
Sprüchen erwidert werden.

Wenn ich immer und überall wüsste, was korrekt ist - warum sollte ich hier
diskutieren? Ich weiß nicht, wozu andere hier sind - ich bin hier zwecks
Erkenntnisgewinn aka Lernen.
Ulrich D i e z
2024-08-01 19:25:06 UTC
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Post by Markus Ermert
Nur mal so als Hinweis: Fragen dienen in einem Diskurs dazu, mit der
Antwort Erkenntnisse zu erlangen, die der Frager noch nicht hat.
Manche, die sich für wissend halten, betreiben sokratische Mäeutik.
Post by Markus Ermert
Dazu
müssten sie aber beantwortet und nicht mit Vorurteilen oder lästerlichen
Sprüchen erwidert werden.
Du möchtest in unserer Gesellschaft korrekte kostenlose Auskünfte?
Da musst du viel Geduld mitbringen, denn:
Wallace’s Two-out-of-Three Theory: Speed Quality Price - Pick any Two.
https://quoteinvestigator.com/2023/06/02/good-fast-cheap/

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Detlef Meißner
2024-08-01 19:27:08 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Detlef Meißner
Post by Markus Ermert
Post by Hans
Für mich hat "Geburtstag" zwei Bedeutungen: Der Tag der
Geburt, sowie die Jahrestage der Geburt.
"Wann war denn Dein Geburtstag?"
Antwortest Du darauf wirklich mit: "Am nölften Klatender
Neunzehnfolfendröffzig"?
Nicht eher mit: "Am nölften Klatender" oder "Vorige Woche"?
Da du schön öfter Dinge mit dem Brustton der Überzeugung behauptet hast,
die nicht korrekt waren
Wie kann man ein Ding mit dem Brustton der Überzeugung behaupten und
zugleich mit einer Frage zu ergründen versuchen, welche Behauptung stimmt?
Das frage ich mich auch.
Arrogant bist du aber gar nicht!
Post by Markus Ermert
Fragen dienen in einem Diskurs dazu, mit der
Antwort Erkenntnisse zu erlangen, die der Frager noch nicht hat. Dazu
müssten sie aber beantwortet und nicht mit Vorurteilen oder lästerlichen
Sprüchen erwidert werden.
Du hast doch gar keine Fragen, sondern du willst uns nur die *richtigen*
Antworten geben.
Post by Markus Ermert
Wenn ich immer und überall wüsste, was korrekt ist - warum sollte ich hier
diskutieren? Ich weiß nicht, wozu andere hier sind - ich bin hier zwecks
Erkenntnisgewinn aka Lernen.
Den Eindruck habe ich nicht.

Was ist denn nun deine Erkenntnis zum Thema "Geburtstag"?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulrich D i e z
2024-08-01 19:01:25 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by Hans
Für mich hat "Geburtstag" zwei Bedeutungen: Der Tag der
Geburt, sowie die Jahrestage der Geburt.
"Wann war denn Dein Geburtstag?"
In dem Zeitstrang, in dem wir uns gerade befinden, vor
[Anzahl] Tagen. ;-)
Post by Markus Ermert
Antwortest Du darauf wirklich mit: "Am nölften Klatender
Neunzehnfolfendröffzig"?
Nicht eher mit: "Am nölften Klatender" oder "Vorige Woche"?
Spaß beiseite.

Das wäre der eine Kontext.

Wenn ich aber z.B. von Amtswalter/inne/n des öffentlichen Dienst gefragt
werde: "Wann _haben_ Sie Geburtstag?", dann gehe ich mal nicht davon
aus, dass man über das Datum anstehender Familienfeiern Bescheid wissen
möchte.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Markus Ermert
2024-08-01 19:17:38 UTC
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Post by Ulrich D i e z
Wenn ich aber z.B. von Amtswalter/inne/n des öffentlichen Dienst gefragt
werde: "Wann _haben_ Sie Geburtstag?",
Bist Du sicher, dass Du das jemals so gehört hast?

Amtswalter fragen "Wann sind Sie geboren?", "Was ist Ihr Geburtsdatum?"
o.ä. Das Wort "Geburtstag" ist kein Amtsdeutsch.

Sieht man ja auch an der Ausgangs-Formulierung dieses Threads.
wolfgang s
2024-08-01 12:10:04 UTC
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Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar.
Und dies hier ist kein Grammatik-Seminar.
Vielleicht können wir ein Etymologie-Seminar draus machen. Das tut Not,
weil die Gender-Behauptungen oft implizit Etymologien behaupten. Und
meistens falsche.
Post by Markus Ermert
Das Fachgebiet unserer Debatte
lautet: Angewandte Linguistik oder Soziololinguistik.
Können wir bitte Sozio- weglassen, und dafür Logik reinbringen.

Der Genderismus behauptet: Das Genus von Personenbezeichnungen spiegelt
historische Rollenverteilungen wieder. Insbesondere seien grammatisch
maskuline Berufsbezeichnungen das deswegen, weil Männer die
betreffenden Berufe ausübten und Frauen nicht so. Korrigiere mich gern
wenn ich irgendwas falsch darstelle.

Ich stimme durchaus zu dass das für eine Teilmenge von
Berufsbezeichnungen gilt, zB die Gruppe auf -mann.

Ich stimme nicht zu, dass das für alle Berufsbezeichnungen gilt, auch
nicht für alle "typisch männlichen", und schon gar nicht für alle
Personenbezeichnungen.

Case in point: Für die Teilmenge <Verbstamm>+er gilt es grundsätzlich
nicht.

"Der Lehrer" ist nicht maskulin weil das ein traditionell männicher
Beruf war (vielleicht war er es trotzdem, aber das tut nichts zur
Sache), sondern weil das Wort <Verbstamm>+er gebildet wird. Nur
deswegen.

Die Beweisführung (beachte: zwingend logischer Beweis, an der keine
Ablenkerei was ändern kann) ist dass auch einige traditionell weibliche
Berufsbezeichnungen und geschlechtslose Objekte der Form <Verbstamm>+er
grammatisch maskulin sind.

Zum Beispiel "der Wäscher" ist ein generisches Maskulinum, "obwohl" das
zweifellos eine traditionell weibliche Tätigkeit war. Wir müssen erst
die Endung -in ranhängen um auszudrücken dass es sich um Frauen
handelt, nicht anders als bei den achso patriarchalen "Lehrer" oder
"Autofahrer".

"Der Wäscher" könnte kein generisches Maskulinum sein, wenn die
traditionelle Rollenverteilung dabei auch nur die geringste Rolle
spielte. Folglich spielt sie keine Rolle.

Das hat ich dir schonmal erklärt, aber dann stellte sich raus dass du
da ne Denkblockade hattest. Ich hoffe sie hat sich inzwischen gelöst.

Genderisten werden einwenden, dass Logik eine Erfindung es Patriarchats
zur Unterdrückung der Frau ist.
Post by Markus Ermert
Es geht um die
Sprachverwendung. Nicht um sprachsystemimmanente Gesetzmäßigkeiten.
Ersteres ist manchmal Produkt von Letzterem. In manchen
Substantivklassen bestimmt die Wortendung das Genus, und all das
soziale Gedöns spielt dort keine Rolle. In Theorie und Praxis.
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
-> Substantive der Form <Verbstamm>+er sind maskulin. endof.
Ja, im Grammatiklehrbuch.
Ja und im echten Leben.
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Wenn sie Lebewesen bezeichnen, dann ist die Semantik
geschlechtsneutral.
Semantik entsteht nicht grammatikimmanent, sondern erst in der
Sprachwirklichkeit.
Das ist die Sprachwirklichkeit. Es heißt "der Mähdrescher", obwohl er
keinen Penis hat.
--
Currently listening: http://youtu.be/cReSdAG3s3Y

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Detlef Meißner
2024-08-01 12:16:58 UTC
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Post by wolfgang s
Zum Beispiel "der Wäscher" ist ein generisches Maskulinum, "obwohl" das
zweifellos eine traditionell weibliche Tätigkeit war
Ist halt so, wenn man aus einer Tätigkeit eine Person macht: Käufer,
Sprecher, Säufer, Henker, Esser, Trinker, Fi*** ...

Das wollen aber manche nicht begreifen.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Hans
2024-08-01 14:06:55 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by wolfgang s
Zum Beispiel "der Wäscher" ist ein generisches Maskulinum, "obwohl" das
zweifellos eine traditionell weibliche Tätigkeit war
Ist halt so, wenn man aus einer Tätigkeit eine Person macht: Käufer,
Sprecher, Säufer, Henker, Esser, Trinker, Fi*** ...
Das wollen aber manche nicht begreifen.
Ficker ist ja auch ein gar nicht soo seltener Familienname.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ficker
Markus Ermert
2024-08-01 13:22:16 UTC
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Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Grammatik ist kein Gender-Studies-Seminar.
Und dies hier ist kein Grammatik-Seminar.
Vielleicht können wir ein Etymologie-Seminar draus machen. Das tut Not,
weil die Gender-Behauptungen oft implizit Etymologien behaupten. Und
meistens falsche.
Nein, es geht mir nicht um Etymologien.
Die Verwendung (!) des
Post by wolfgang s
Genus von Personenbezeichnungen spiegelt
historische Rollenverteilungen wieder.
Insbesondere seien grammatisch
maskuline Berufsbezeichnungen
deswegen ausschließlich verwendet worden
Post by wolfgang s
, weil Männer die
betreffenden Berufe ausübten und Frauen nicht so.
Mit der Konsequenz, dass Worte wie "Lehrer" zwar rein grammatisch generisch
hätten verwendet werden können, es aber nicht wurden. Mithin ist das
Generische aus der Wortbedeutung niemals zum Zuge gekommen. Es stand nur in
Grammatiklehrbüchern der (Achtung, nicht generisch!) Professoren, aber
nicht in den Hirnen oder Herzen der (Achtung, generisch!) Sprecher.
Post by wolfgang s
Ich stimme durchaus zu dass das für eine Teilmenge von
Berufsbezeichnungen gilt, zB die Gruppe auf -mann
Dort ist es natürlich besonders offensichtlich. Aber es kommt nicht drauf
an, ob hinten -er oder -mann steht.
Post by wolfgang s
Ich stimme nicht zu, dass das für alle Berufsbezeichnungen gilt, auch
nicht für alle "typisch männlichen",
Doch, es galt in der jeweiligen Zeitspanne mindestens für den großen Teil
der Rollenbezeichnungen. Niemand, wirklich niemand, dachte einst bei
Bürgern, Botschaftern oder Vergewaltigern an Frauen.
Post by wolfgang s
"Der Lehrer" ist nicht maskulin weil das ein traditionell männicher
Beruf war (vielleicht war er es trotzdem, aber das tut nichts zur
Sache), sondern weil das Wort <Verbstamm>+er gebildet wird. Nur
deswegen.
So ist es. Aber was hat das mit unserer Diskussion zu tun?
Post by wolfgang s
Die Beweisführung (beachte: zwingend logischer Beweis, an der keine
Ablenkerei was ändern kann) ist dass auch einige traditionell weibliche
Berufsbezeichnungen und geschlechtslose Objekte der Form <Verbstamm>+er
grammatisch maskulin sind
Zum Beispiel "der Wäscher" ist ein generisches Maskulinum, "obwohl" das
zweifellos eine traditionell weibliche Tätigkeit war.
Und genau deswegen wirst Du quasi keine historischen Belege für einen
generischen Wäscher finden. Man sagt zu 99 Prozent "Wäscherin".

Das Beispiel ist keine Widerlegung, sondern eine Bestätigung meiner
Argumentation.
Post by wolfgang s
Wir müssen erst
die Endung -in ranhängen um auszudrücken dass es sich um Frauen
handelt,
Wir tun es aber. Warum wohl?

Vgl. Krankenschwester (statt -pfleger), Hebamme (statt Geburtshelfer)
Post by wolfgang s
"Der Wäscher" könnte kein generisches Maskulinum sein, wenn die
traditionelle Rollenverteilung dabei auch nur die geringste Rolle
spielte. Folglich spielt sie keine Rolle.
Es *ist* kein generisches Maskulinum.

Ein Satz wie "Die Wäscher verdienen weniger als die Bauarbeiter" versteht
jeder als auf Männer bezogen.
Post by wolfgang s
Das hat ich dir schonmal erklärt, aber dann stellte sich raus dass du
da ne Denkblockade hattest. Ich hoffe sie hat sich inzwischen gelöst.
Ich fürchte, es ist keine Blockade, sondern Themenabweichung.
Post by wolfgang s
Genderisten werden einwenden, dass Logik eine Erfindung es Patriarchats
zur Unterdrückung der Frau ist.
Post by Markus Ermert
Es geht um die
Sprachverwendung. Nicht um sprachsystemimmanente Gesetzmäßigkeiten.
Ersteres ist manchmal Produkt von Letzterem. In manchen
Substantivklassen bestimmt die Wortendung das Genus, und all das
soziale Gedöns spielt dort keine Rolle. In Theorie und Praxis.
Das soziale Gedöns spielt nicht bei der Wortbildung, sondern bei der
Wortverwendung eine Rolle.
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Semantik entsteht nicht grammatikimmanent, sondern erst in der
Sprachwirklichkeit.
p
Das ist die Sprachwirklichkeit. Es heißt "der Mähdrescher", obwohl er
keinen Penis hat.
Jetzt steigst Du auf DM-Niveau herab. Höhö.
Stephan Seitz
2024-08-01 15:28:15 UTC
Antworten
Permalink
Post by Markus Ermert
Ein Satz wie "Die Wäscher verdienen weniger als die Bauarbeiter" versteht
jeder als auf Männer bezogen.
Ich nicht. Also schwalle nicht von jeder. Und vereinnahme mich nicht
in deinem kranken Geist.

Ohne weiteren Zusammenhang ist das für mich völlig generisch.

Stephan
--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+***@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |
Markus Ermert
2024-08-01 15:34:36 UTC
Antworten
Permalink
Post by Stephan Seitz
Post by Markus Ermert
Ein Satz wie "Die Wäscher verdienen weniger als die Bauarbeiter" versteht
jeder als auf Männer bezogen.
Ich nicht.
Ohne weiteren Zusammenhang ist das für mich völlig generisch.
So generisch wie "Hodenkrebskranker" und "Diktator".
Stephan Seitz
2024-08-01 16:21:28 UTC
Antworten
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Post by Markus Ermert
So generisch wie "Hodenkrebskranker" und "Diktator".
Natürlich ist Hodenkrebskranker völlig generisch und trifft auf alle
zu, die diese Krankheit haben können, z.B. Zwitter oder Transfrauen.
Oder sind letztere für dich plötzlich keine Frauen?

Und warum dürfen Frauen keine Dikatoren sein? In einigen Ehen gibt es
da gute Beispiele.

Stephan
--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+***@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |
Detlef Meißner
2024-08-01 16:36:51 UTC
Antworten
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Post by Markus Ermert
Post by Stephan Seitz
Post by Markus Ermert
Ein Satz wie "Die Wäscher verdienen weniger als die Bauarbeiter" versteht
jeder als auf Männer bezogen.
Ich nicht.
Ohne weiteren Zusammenhang ist das für mich völlig generisch.
So generisch wie "Hodenkrebskranker" und "Diktator".
Hmm, zu welchem Arzt gehen Transfrauen?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Detlef Meißner
2024-08-01 16:23:53 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Markus Ermert
Ein Satz wie "Die Wäscher verdienen weniger als die Bauarbeiter" versteht
jeder als auf Männer bezogen.
Ich nicht. Also schwalle nicht von jeder.
Er behauptet ja auch, *jeder*" benutzte den Begriff "Geburtstag" so wie er.
Post by Stephan Seitz
Und vereinnahme mich nicht
in deinem kranken Geist.
So fängt es an.
Und sage später niemand, man hätte davon nichts gewusst!

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
wolfgang s
2024-08-01 17:36:23 UTC
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Post by Markus Ermert
Mit der Konsequenz, dass Worte wie "Lehrer" zwar rein grammatisch
generisch hätten verwendet werden können, es aber nicht wurden.
Das ist eine Tautologie. Bist du sicher dass du damit die Gender-
Behauptungen richtig wiedergibst, oder ist es deine eigene Erfindung?
Als Tautologie hat die Feststellung aber keinen argumentativen Wert.
Post by Markus Ermert
Es stand nur in Grammatiklehrbüchern
Die deutsche Sprache wurde nicht von Professoren erfunden. Wenn hier
von Grammatik die Rede ist, dann bedeutet das die evolvierten Regeln
der vom Volk gesprochenen deutschen Sprache.
Post by Markus Ermert
Aber es kommt nicht drauf an, ob hinten -er oder -mann steht.
Das Genus hängt manchmal von der Wortendung ab, doch doch.
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
"Der Lehrer" ist nicht maskulin weil das ein traditionell männicher
Beruf war (vielleicht war er es trotzdem, aber das tut nichts zur
Sache), sondern weil das Wort <Verbstamm>+er gebildet wird. Nur
deswegen.
So ist es. Aber was hat das mit unserer Diskussion zu tun?
Ich dachte es geht in der Diskussion um das generische Maskulinum.
Die genannte Wortklasse ist ein Beispiel dafür.
Post by Markus Ermert
Und genau deswegen wirst Du quasi keine historischen Belege für einen
generischen Wäscher finden. Man sagt zu 99 Prozent "Wäscherin".
Das Beispiel ist keine Widerlegung, sondern eine Bestätigung meiner
Argumentation.
Deiner Privat-Tautologie? Von mir aus. Aber nicht dessen was uns die
Genderisten tagaus tagein predigen, dass man nicht "Lehrer" sagen dürfe
sondern innen, weil das sonst frauenfeindlich sei unso.
Post by Markus Ermert
Vgl. Krankenschwester (statt -pfleger), Hebamme (statt Geburtshelfer)
Nein nein, die gehören nicht in diese Wortklasse. Kannst du das
wirklich nicht unterscheiden?
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
"Der Wäscher" könnte kein generisches Maskulinum sein, wenn die
traditionelle Rollenverteilung dabei auch nur die geringste Rolle
spielte. Folglich spielt sie keine Rolle.
Es *ist* kein generisches Maskulinum.
Potztausend, du verstehst die Bedeutung des Begriffs nicht.
Post by Markus Ermert
Ein Satz wie "Die Wäscher verdienen weniger als die Bauarbeiter"
versteht jeder als auf Männer bezogen.
Nein
Post by Markus Ermert
Ich fürchte, es ist keine Blockade, sondern Themenabweichung.
Du bist schon schwer von Unlogik geschlagen, das darf man glaubich
sagen.
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
Das ist die Sprachwirklichkeit. Es heißt "der Mähdrescher", obwohl er
keinen Penis hat.
Jetzt steigst Du auf DM-Niveau herab. Höhö.
Der Punkt ist, dass das grammatische Geschlecht nicht, oder nicht
notwendigerweise, eine Aussage über das natürliche Geschlecht ist. Ganz
altes Thema. Genderisten bestreiten das, und das ist logisch
inkonsistent.
--
Currently listening: http://youtu.be/cReSdAG3s3Y

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Detlef Meißner
2024-08-01 18:04:31 UTC
Antworten
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Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Jetzt steigst Du auf DM-Niveau herab. Höhö.
Der Punkt ist, dass das grammatische Geschlecht nicht, oder nicht
notwendigerweise, eine Aussage über das natürliche Geschlecht ist. Ganz
altes Thema. Genderisten bestreiten das, und das ist logisch
inkonsistent.
Logik ist männlich. Genderisten akzeptieren diese Logik nicht.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Markus Ermert
2024-08-01 18:47:13 UTC
Antworten
Permalink
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Mit der Konsequenz, dass Worte wie "Lehrer" zwar rein grammatisch
generisch hätten verwendet werden können, es aber nicht wurden.
Das ist eine Tautologie. Bist du sicher dass du damit die Gender-
Behauptungen richtig wiedergibst, oder ist es deine eigene Erfindung?
Ich kenne weder Genderbehauptungrn, noch bin ich Genderer. Ich beibachte
Sprachwirklichkeit und versuche, Schlüsse daraus zu ziehen.
Post by wolfgang s
Als Tautologie hat die Feststellung aber keinen argumentativen Wert.
Was ist tautologisch daran, wenn man feststellt, dass im 19. Jahrhundert
"Lehrer" zwar auch auf weibliche Lehrpersonen hätte bezogen werden können,
es aber in der Sprachpraxis nie (oder nur in extrem seltenen Ausnahmen)
wurde?
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Es stand nur in Grammatiklehrbüchern
Die deutsche Sprache wurde nicht von Professoren erfunden. Wenn hier
von Grammatik die Rede ist, dann bedeutet das die evolvierten Regeln
der vom Volk gesprochenen deutschen Sprache.
In keiner mir bekannten Grammatik ist erfasst, ob und wie oft "Diktator" in
der Sprachpraxis auf Frauen bezogen wurde oder wird.
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Aber es kommt nicht drauf an, ob hinten -er oder -mann steht.
Das Genus hängt manchmal von der Wortendung ab, doch doch.
Nein, bei diesem Paar nicht. Ich habe nicht -erin und -mann verglichen,
sondern -er und -mann.
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
"Der Lehrer" ist nicht maskulin weil das ein traditionell männicher
Beruf war (vielleicht war er es trotzdem, aber das tut nichts zur
Sache), sondern weil das Wort <Verbstamm>+er gebildet wird. Nur
deswegen.
So ist es. Aber was hat das mit unserer Diskussion zu tun?
Ich dachte es geht in der Diskussion um das generische Maskulinum.
... in seiner praktischen Verwendung, nicht in seinen lehrbuchmäßigen
grammatischen Eigenschaften.
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Und genau deswegen wirst Du quasi keine historischen Belege für einen
generischen Wäscher finden. Man sagt zu 99 Prozent "Wäscherin".
Das Beispiel ist keine Widerlegung, sondern eine Bestätigung meiner
Argumentation.
Deiner Privat-Tautologie? Von mir aus. Aber nicht dessen was uns die
Genderisten tagaus tagein predigen, dass man nicht "Lehrer" sagen dürfe
sondern innen, weil das sonst frauenfeindlich sei unso.
Ich bin nicht der Meinung, dass man nicht "Lehrer" sagen dürfte. Ich sage
zB "Als Lehrer dürfen Frau Schmidt und Herr Müller ..."

Ich weiß zugleich, dass sich im 19. Jahrhundert "Gymnasiallehrer"
ausnahmlos auf Männer bezog und dass im unwahrscheinlichen Fall einer
weiblichen Person dieses Berufs ausnahmslos die Form "Gymnadiallehrerin"
benutzt worden wäre.
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Vgl. Krankenschwester (statt -pfleger), Hebamme (statt Geburtshelfer)
Nein nein, die gehören nicht in diese Wortklasse. Kannst du das
wirklich nicht unterscheiden?
Weil ich das sehr gut unterscheiden kann, habe ich diese Beispiele gewählt.


Dass sie nicht in diese Wortklasse gehören, ist ja gerade die Folge der von
mir dargelegten Phänomene. Die Wörter "Hebamme", "Krankenschwester",
"Putzfrau" existieren, weil "Geburtshelfer", "Krankenpfleger", "Reiniger"
*nicht* generisch verwendbar waren. M.a.W. Männer hätten damit leben
müssen, bei diesen minderwertig-weiblichen Rollen potenziell mitgemeint zu
sein. Igitt.
Post by wolfgang s
Post by Markus Ermert
Post by wolfgang s
"Der Wäscher" könnte kein generisches Maskulinum sein, wenn die
traditionelle Rollenverteilung dabei auch nur die geringste Rolle
spielte. Folglich spielt sie keine Rolle.
Es *ist* kein generisches Maskulinum.
Potztausend, du verstehst die Bedeutung des Begriffs nicht.
Du engst diesen Begriff auf die innersprachliche Lehrbuchdefinition ein und
ignorierst, dass er seine Bedeutung erst in einem gesellschaftlichen Raum
entfaltet. Wir sind nicht in einem Sprachlabor, sondern im echten Leben.
Post by wolfgang s
Der Punkt ist, dass das grammatische Geschlecht nicht, oder nicht
notwendigerweise, eine Aussage über das natürliche Geschlecht ist.
Mit dieser Binsenweisheit drehst Du die Debatte nun um zehn Niveaustufen
zurück.
Post by wolfgang s
Ganz
altes Thema.
Fürwahr.
Post by wolfgang s
Genderisten bestreiten das, und das ist logisch
inkonsistent.
Kann ja sein, dass das jemand bestreitet. Ich bestreite es nicht, und es
hat mit meinen Punkten überhaupt nichts zu tun.
Detlef Meißner
2024-08-01 17:58:11 UTC
Antworten
Permalink
Post by Markus Ermert
Jetzt steigst Du auf DM-Niveau herab. Höhö.
"Herab" bedeutet, dass du bereits dort bist.

Aber ist denn dort überhaupt noch Platz?

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulrich D i e z
2024-08-01 18:39:29 UTC
Antworten
Permalink
Post by wolfgang s
Das ist die Sprachwirklichkeit. Es heißt "der Mähdrescher", obwohl er
keinen Penis hat.
Und wohl auch keine Gonosomen.

Aber vielleicht gibt es so etwas wie "der Mähdrescherneid", der von
Psychoanalytiker/inne/n nicht bei Frauen, sondern bei Männern verortet
wird? ;->

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Christina Kunze
2024-07-31 04:59:14 UTC
Antworten
Permalink
Post by Hans
Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Vielleicht könnte man die Probleme lösen, indem man erklärt, dass beim
Umgang mit entsprechenden Verlautbarungen alle Menschen als männlich
definiert zu betrachten sind, es sei denn, es wird anderes explizit
mitverlautbart. ;->
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen. Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Deine Batterien sind leer.

chr
Hans
2024-07-31 05:11:52 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Hans
Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Vielleicht könnte man die Probleme lösen, indem man erklärt, dass beim
Umgang mit entsprechenden Verlautbarungen alle Menschen als männlich
definiert zu betrachten sind, es sei denn, es wird anderes explizit
mitverlautbart. ;->
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und
weiblichen Menschen. Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob
sie ein Mannderl oder ein Weiberl sind...
Deine Batterien sind leer.
?????????????
Detlef Meißner
2024-07-31 08:00:37 UTC
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Post by Christina Kunze
Post by Hans
Post by Ulrich D i e z
Post by Helmut Richter
Nach Duden ist also die Bezeichnung „Einwohnerzahl“ nicht mehrdeutig oder
erklärungsbedürftig, sondern bezeichnet vollständig eindeutig und
unmissverständlich die Zahl der Einwohner, also der Männer unter den
Einwohnenden.
Wobei es heutzutage schwierig ist, mal eben darüber zu entscheiden, ob
jemand ein Mann ist.
Vielleicht könnte man die Probleme lösen, indem man erklärt, dass beim
Umgang mit entsprechenden Verlautbarungen alle Menschen als männlich
definiert zu betrachten sind, es sei denn, es wird anderes explizit
mitverlautbart. ;->
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum" gehört, wonach die Zahl der
Einwohner alle Einwohner bezeichnet, also alle männlichen und weiblichen
Menschen. Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Deine Batterien sind leer.
Ich würde eher sagen: Die Schallplatte hat einen Sprung.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulrich D i e z
2024-08-01 04:34:58 UTC
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Post by Hans
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum"
Ja, aber auch von den Problemen, die manche in dem Zusammenhang haben.
Post by Hans
Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Wenn ich im Tiefschlaf oder bewusstlos bin, weiß ich das tatsächlich nicht.

Wenn über jemanden gesagt wird, sie/er wisse nicht, ob sie/er Mannderl
oder ein Weiberl sei, dann mag ich als erstes gerne wissen, welcher
Fürwahrhaltungsmodus beim Vertreten dieser These in Anspruch genommen wird.

Es dürften nur sehr wenige sein, die ihr eigenes Verhältnis zu den
verschiedenen Geschlechterschubladen nicht kennen.

Zum Beispiel, wenn nach einem Unfall aufgrund von Gehirnverletzungen
oder wegen einer Krankheit wie Creutzfeldt-Jakob-Krankheit irgendwann
die Kognition stark beeinträchtigt ist.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Hans
2024-08-01 05:28:32 UTC
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Post by Ulrich D i e z
Post by Hans
Schon mal was vom "Generischen Maskulinum"
Ja, aber auch von den Problemen, die manche in dem Zusammenhang haben.
Post by Hans
Meinetwegen auch diejenigen, die nicht wissen, ob sie ein
Mannderl oder ein Weiberl sind...
Wenn ich im Tiefschlaf oder bewusstlos bin, weiß ich das tatsächlich nicht.
Wenn über jemanden gesagt wird, sie/er wisse nicht, ob sie/er Mannderl
oder ein Weiberl sei, dann mag ich als erstes gerne wissen, welcher
Fürwahrhaltungsmodus beim Vertreten dieser These in Anspruch genommen wird.
Es dürften nur sehr wenige sein, die ihr eigenes Verhältnis zu den
verschiedenen Geschlechterschubladen nicht kennen.
Zum Beispiel, wenn nach einem Unfall aufgrund von Gehirnverletzungen
oder wegen einer Krankheit wie Creutzfeldt-Jakob-Krankheit irgendwann
die Kognition stark beeinträchtigt ist.
Sicher, da ist sozusagen "alles zu spät". Doch normalerweise weiß ein
Mensch, ob er ein Mannderl oder ein Weiberl ist - meinetwegen irgendwas
dazwischen.
Detlef Meißner
2024-08-01 08:05:08 UTC
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Post by Hans
Sicher, da ist sozusagen "alles zu spät". Doch normalerweise weiß ein
Mensch, ob er ein Mannderl oder ein Weiberl ist - meinetwegen irgendwas
dazwischen.
Ja, sollte man wissen.
Aber inzwischen werden die Menschen so häufig bequatscht, dass sie das
oftmals nicht mehr zu wissen scheinen. Man muss es ihnen nur immer
wieder einreden.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulrich D i e z
2024-07-20 13:58:35 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Duden stellt endlich klar: "das Gleiche" und "dasselbe" bedeuten genau
dasselbe
Meines Wissens unterscheidet zB Immanuel Kant zwischen "Einerleiheit"
und "Verschiedenheit" und gibt zwei Arten von Verschiedenheit an:

Bei numerischer Verschiedenheit handelt es sich um gleichzeitige
Erscheinung an verschiedenen Örtern. Also um Erscheinungsweisen von
Betrachtungsgegenständen im Betrachtungsrahmen, die mit Einerleiheit
nicht vereinbar sind.

Bei qualitativer Verschiedenheit handelt es sich um Unterscheidbarkeit
anhand von unterschiedlichen Eigenschaften/Qualitäten, deren
(gleichzeitiges) Gegebensein mit Einerleiheit nicht zu vereinbaren ist.
Also um Aspekte der Beschaffenheit der Betrachtungsgegenstände.

(Mit dieser Art, Verschiedenheit aufzudröseln, kann man in der
Quantenphysik in Verwirrung geraten, denn hier gibt es zB das Phänomen
der Superposition, bei der ein einziges Teilchen als gleichzeitig an
verschiedenen Örtern erscheinend angenommen wird ohne dass sich aus dem
Umstand der gleichzeitigen Erscheinung an verschiedenen Örtern auf
(numerische) Verschiedenheit des Erscheinenden, sondern allenfalls auf
numerische Verschiedenheit der vom Erscheinenden ausgehenden
Erscheinungen schließen lässt. Sei dem, wie ihm will.)


Bei "das Gleiche" und "dasselbe" mag es so sein, dass beides sich nicht
auf mehrere Betrachtungsgegenstände, sondern auf einen einzigen
Betrachtungsgegenstand bezieht und Einerleiheit andeutet.

Wenn ich während einer Zeitspanne ständig mit zwei gleichen
Betrachtungsgegenständen konfrontiert bin und mich mal mit dem einen und
mal mit dem anderen Betrachtungsgegenstand näher befasse, dann habe ich
mich nicht jedes mal mit dem selben Betrachtungsgegenstand näher
befasst, sondern mich mit numerisch verschiedenen, qualitativ aber
vermutlich nicht verschiedenen Betrachtungsgegenständen näher befasst.

Nach meinem Verständnis bedeuten "das Gleiche" und "dasselbe" Einerleiheit.

Da bei zwei gleichen Betrachtungsgegenständen zwar in Hinblick auf die
Ausprägungen der verglichenen
Eigenschaften/Merkmale/Beschaffenheitskategorien/Qualitäten keine
qualitative Verschiedenheit vorliegt, bei zwei gleichen
Betrachtungsgegenständen wohl aber numerische Verschiedenheit vorliegt,
verstehe ich es so, dass man, wenn man "das gleiche" sagt, bezüglich der
Einerleiheit vor allem darauf abhebt, dass keine qualitative
Verschiedenheit da ist, und, wenn man "dasselbe" sagt, bezüglich der
Einerleiheit vor allem darauf abhebt, dass keine numerische
Verschiedenheit da ist.


Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Michael Pachta
2024-07-20 13:57:57 UTC
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Post by Heinz Lohmann
"Viele Menschen haben es schon lange instinktiv richtig gemacht und 'das
Gleiche' ebenso wie 'dasselbe' ohne Nachdenken so verwendet, wie sie
gerade lustig waren", heißt es in einer Stellungnahme. "Dies gilt ab
sofort und ohne Einschränkungen.">
<https://www.der-postillon.com/2024/07/das-gleiche-dasselbe.html>


Ja, ich weiß, das ist Satire, aber manche Satire wurde schon von der
Realität eingeholt. Als nächstes daher noch bitte die Gleichstellung von
"scheinbar" und "anscheinend" verkünden, denn viele Menschen haben es
scheinbar schon lange instinktiv richtig gemacht.

Und wenn man gerade dabei ist, dann bitte auch Deppen leer Zeichen als
korrekt erklären, denn viele Menschen haben es schon lange instinktiv
richtig gemacht.

Und als nächstes noch bitte das Plenken erlauben ! Denn viele Menschen
haben es schon lange instinktiv richtig gemacht, oder nicht ?

Zu guter Letzt kann man dann sagen, dass jeder doch bitte so schreiben
soll, wie er will. Dann wird die Duden-Redaktion geschlossen.
Helmut Richter
2024-07-20 15:01:53 UTC
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Post by Heinz Lohmann
Post by Heinz Lohmann
"Viele Menschen haben es schon lange instinktiv richtig gemacht und 'das
Gleiche' ebenso wie 'dasselbe' ohne Nachdenken so verwendet, wie sie
gerade lustig waren", heißt es in einer Stellungnahme. "Dies gilt ab
sofort und ohne Einschränkungen.">
<https://www.der-postillon.com/2024/07/das-gleiche-dasselbe.html>
Ja, ich weiß, das ist Satire, aber manche Satire wurde schon von der
Realität eingeholt. Als nächstes daher noch bitte die Gleichstellung von
"scheinbar" und "anscheinend" verkünden, denn viele Menschen haben es
scheinbar schon lange instinktiv richtig gemacht.
Haben sie wohl auch, und sind tadellos verstanden worden, bis irgendein
Schulmeisterlein der Ansicht war, es könne doch keine zwei Wörter mit
derselben Bedeutung geben und ein aufrechter Philologe müsse doch flugs
einen Unterschied definieren und verkünden. Und wenn der erst in genug
Büchern steht, dann gilt er auch für alle.

Gerade dieses Beispiel ist hier oft genug debattiert worden, ohne dass
eine alte Unterscheidung ausgegraben worden wäre. Vielmehr sieht es eher
nach einem regionalen Unterschied aus.
Post by Heinz Lohmann
Und wenn man gerade dabei ist, dann bitte auch Deppen leer Zeichen als
korrekt erklären, denn viele Menschen haben es schon lange instinktiv
richtig gemacht.
Das hat nichts mit der Sprache zu tun, sondern nur mit deren Schreibe.
Post by Heinz Lohmann
Und als nächstes noch bitte das Plenken erlauben ! Denn viele Menschen
haben es schon lange instinktiv richtig gemacht, oder nicht ?
Das ebenfalls. Außerdem ist es unlogisch wenn dieselben Leute in „z.
B.“ ein Leerzeichen fordern, es aber anderswo verbieten, weil es am
Zeilenende mitunter blöd umbrochen wird.
--
Helmut Richter
Christian Weisgerber
2024-07-20 15:43:33 UTC
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Post by Helmut Richter
Post by Michael Pachta
Ja, ich weiß, das ist Satire, aber manche Satire wurde schon von der
Realität eingeholt. Als nächstes daher noch bitte die Gleichstellung von
"scheinbar" und "anscheinend" verkünden, denn viele Menschen haben es
scheinbar schon lange instinktiv richtig gemacht.
Haben sie wohl auch, und sind tadellos verstanden worden, bis irgendein
Schulmeisterlein der Ansicht war, es könne doch keine zwei Wörter mit
derselben Bedeutung geben und ein aufrechter Philologe müsse doch flugs
einen Unterschied definieren und verkünden. Und wenn der erst in genug
Büchern steht, dann gilt er auch für alle.
Das Musterbeispiel dafür ist Worte/Wörter. Pfeifer benennt da
einen Justus Georg Schottelius:

Die Pluralbildung erfolgt zunächst (entsprechend der Zugehörigkeit
des Substantivs zu den neutralen a-Stämmen) endungslos, vgl. ahd.
thiu wort; doch begegnen (unter dem Einfluß der maskulinen a-Stämme)
schon früh Pluralformen wie mhd. (md.) die worte und (sekundär
nach der Flexion der s-Stämme) mhd. worter (12. Jh.), wörter (um
1300). Die unterschiedliche Pluralbildung führt (im 16. Jh.
beginnend, im 17. Jh. von Schottel verbindlich gefordert) zu
bedeutungsdifferenzierendem Gebrauch, vgl. Worte ‘zusammenhängende
Rede’, Wörter ‘Vokabeln’.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Christian Weisgerber
2024-07-20 15:26:03 UTC
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Permalink
Post by Michael Pachta
Zu guter Letzt kann man dann sagen, dass jeder doch bitte so schreiben
soll, wie er will. Dann wird die Duden-Redaktion geschlossen.
Seit zwanzig Jahren liegt die Regelung der deutsche Rechtschreibung
in den Händen des Rats für deutsche Rechtschreibung (RfdR). Und
verbindlich ist die amtliche Rechtschreibung nur für Schule und
Verwaltung.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
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