Discussion:
Was ist wichtiger - Klang oder Herkunft?
(zu alt für eine Antwort)
Martin Τrautmann
2024-09-26 07:31:07 UTC
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Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?

Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Ulf_Kutzner
2024-09-26 08:10:22 UTC
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Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Denk bei der Geleegenhait bitte auch ann die Reegenwelder!
Martin Τrautmann
2024-09-26 08:49:42 UTC
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Post by Ulf_Kutzner
Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Denk bei der Geleegenhait bitte auch ann die Reegenwelder!
Daumen hoch. Das u hinter q und das h hinter t kann in den meisten
Fällen auch weg.
Detlef Meißner
2024-09-26 09:35:01 UTC
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Post by Martin Τrautmann
Post by Ulf_Kutzner
Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Denk bei der Geleegenhait bitte auch ann die Reegenwelder!
Daumen hoch. Das u hinter q und das h hinter t kann in den meisten
Fällen auch weg.
Wenn schon, denn schon:
https://www.raytec.de/rechtschreibreform/humor.htm

Es gibt dazu auch noch einen ausführlicheren Text, den ich momentan aber
nicht finde.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Diedrich Ehlerding
2024-09-26 12:09:21 UTC
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Post by Martin Τrautmann
Daumen hoch. Das u hinter q und das h hinter t kann in den meisten
Fällen auch weg.
Wen schon, dann konsekwent - den Buchstaben q braucht man nicht, dafür
reicht "kw", bzw man könnte ihn für andere Laute verwenden, für die es
im Deutschen derzeit keinen Buchstaben gibt, zB den derzeit dur "ng"
umschriebenen Laut.

Dito das v ü, das x, das das z und das c (Ainzatsmöglixkait fyrs y
wääre der bisheerige u-Umlaut, das x ärzätst das ch, das z diint
zinvolerwaise als ctimhaftes s und das c neemen wir für das bisheerige
sch. Und laqe wokaale craiben wir dopelt, ale anderen zind kurts ...

Ix fyrxte alerdiqs, das das nixt auf algemaine Tsuctimuq ctoosen wyrde
...
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Christian Weisgerber
2024-09-28 13:46:50 UTC
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Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Bei Schreibung nach Herkunft denke ich jetzt eher an „Philosophie“
statt „Filosofie“, wo man die römische Umschrift der altgriechischen
Aussprache von vor der Zeitenwende bewahrt. Taufe > Täufer ist ein
Beispiel für Wortableitung.

Grundsätzlich kann man eine Rechtschreibung nach verschiedenen
Prinzipien ausrichten:
- Lautprinzip: Schreibe, wie du sprichst!
- Stammprinzipi: Schreibe Gleiches möglichst gleich!
- Das grammatische Prinzip: Mach den grammatischen Aufbau deines
Textes deutlich!
- Das semantisch-pragmatische Prinzip: Hebe für den Leser wichtige
Textstellen hervor!
- Das Homonymieprinzip: Schreibe Ungleiches ungleich!
- Das ästhetische Prinzip: Vermeide verwirrende Schriftbilder!

(Abgespickt von https://gallmann.uni-jena.de/Ortho/Handbuch_2_Ebenen.pdf)

Das kann man mindestens noch um das Herkunftsprinzip (Bewahre die
Schreibung von früher oder der Quellsprache!) ergänzen.

Jedes für sich allein betrachtet sind diese Prinzipien alle
wünschenswert, aber man kann sie nicht alle gleichzeitig befolgen,
weil sie untereinander in Widerspruch treten. Wenn ich nach dem
Homonymieprinzip „Lid“ und „Lied“ verschieden schreibe, dann verstoße
ich gegen das Lautprinzip. Auch wenn ich nach dem Stammprinzip „Rad,
Räder“ statt „Rat, Räder“ schreibe, verstoße ich gegen das Lautprinzip.
Diverse romanische Sprachen unterscheiden nach dem grammatischen
Prinzip die Verbform entsprechend ‘hat’ und eine gleichlautende
sehr häufige Präposition, also „ha“/„a“ oder „a“/„à“, auch hier
wieder entgegen dem Lautprinzip. Und so weiter.

In der Praxis ist die Orthografie einer Sprache immer ein Kompromiss,
wobei die Prinzipien in verschiedenen Sprachen durchaus unterschiedlich
gewichtet werden und auch die konkreten Eigenschaften der Sprache
eine Rolle spielen. Hat eine Sprache z.B. Auslautverhärtung, dann
muss man gleich entscheiden, ob man dem Lautprinzip Vorrang gibt
(Mittelhochdeutsch¹) oder dem Stammprinzip (Neuhochdeutsch, Polnisch).


¹) Jedenfalls in der standardisierten Form, wie sie in Herkunfts-
wörterbüchern zitiert wird.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Ulf_Kutzner
2024-09-29 07:46:15 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Bei Schreibung nach Herkunft denke ich jetzt eher an „Philosophie“
statt „Filosofie“, wo man die römische Umschrift der altgriechischen
Aussprache von vor der Zeitenwende bewahrt. Taufe > Täufer ist ein
Beispiel für Wortableitung.
Genau. Bei Teufe denkt man sich dann
richtigerweise, es sei etwas ganz anderes.

Und in reformierter Schreibweise gibt
es auch kein Schneuzen mehr.
Hartmut Kraus
2024-09-29 09:35:43 UTC
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Post by Ulf_Kutzner
Und in reformierter Schreibweise gibt
es auch kein Schneuzen mehr.
Was denn dann?
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Detlef Meißner
2024-09-29 10:21:21 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Ulf_Kutzner
Und in reformierter Schreibweise gibt
es auch kein Schneuzen mehr.
Was denn dann?
Schnäuzen - von Schnauze

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Ulf_Kutzner
2024-09-29 10:49:39 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Hartmut Kraus
Post by Ulf_Kutzner
Und in reformierter Schreibweise gibt
es auch kein Schneuzen mehr.
Was denn dann?
Schnäuzen - von Schnauze
Wobei vor Finalisierung der RSR
mal jemand in der FAZ schrieb, ginge
doch nicht, da Menschen keine
Schnauze hätten. Er übersah aber
zumindest den Schnauzbart.

Detlef Meißner
2024-09-28 14:39:49 UTC
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Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Post by Martin Τrautmann
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Keine Sprachfrage.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Hartmut Kraus
2024-09-28 20:23:36 UTC
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Post by Detlef Meißner
Keine Sprachfrage.
Sachse: "Rächen wärmer kriechen."
Berliner: "Det se nich huppen können, wiss ick ooch!"
--
"Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen."
(Konfuzius)

https://hkraus.eu/hk/Profil.pdf
Ulf_Kutzner
2024-09-29 07:32:41 UTC
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Post by Detlef Meißner
Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Post by Martin Τrautmann
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Keine Sprachfrage.
Nö, weswegen hier auch nie Fehlschreibungen
beanstandet werden.
Detlef Meißner
2024-09-29 08:27:33 UTC
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Post by Ulf_Kutzner
Post by Detlef Meißner
Post by Martin Τrautmann
Warum kann man nicht mal mit der Heckenschere durch das Sprachdickicht
^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Post by Martin Τrautmann
gehen und zumindest die ganzen Umlautkombis rauswerfen?
Warum braucht man eu, äu, oy undsoweiter? Warum kann man hier nicht
einheitlich "oi" verwenden? Taufe -> Toifer. Gewöhnungsbedürftig.
Keine Sprachfrage.
Nö, weswegen hier auch nie Fehlschreibungen
beanstandet werden.
Die Frage "warum kann man nicht ...?" - häufig auch "warum kann man
nicht einfach ..?" -ist eine generelle Frage, speziell von Kindern und
einfältigen Personen.
Die Beantwortung dieser Frage hat nichts mit Deutsch zu tun.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
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