Discussion:
leihen, ausleihen und verleihen.
(zu alt für eine Antwort)
sarah
2008-12-09 09:46:09 UTC
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Hallo!


Wenn man ein Buch aus der Bibliothek mitnimmt, ist das "ausleihen" oder
"leihen"?

Was macht der Benutzer?

leiht der Benutzer das Buch? Oder leiht der Benutzer das Buch aus?

Was macht dann die Bibliothek

Leiht die Bibliothek das Buch? Oder leiht die Bibliothek das Buch aus?


Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen. Passiv? Gibt es kein geeignetes Wort, um "Passiv" zu
vermeiden?
Wolfram Heinrich
2008-12-09 10:05:35 UTC
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Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen.
Ich habe mich früher oft gefragt, wann die ihren Nobelpreis wieder
zurückgeben müssen.

Ciao
Wolfram
--
wenn ich einmal zweimal bin, / geb ich mir die hand; / dabei stets
vorausgesetzt, / ich hätte mich erkannt.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Wolfram Heinrich
2008-12-09 10:06:48 UTC
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Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen.
Ich habe mich früher oft gefragt, wann die ihren Nobelpreis wieder
zurückgeben müssen und wieso die Schweden so knickrig sind.

Ciao
Wolfram
--
wenn ich einmal zweimal bin, / geb ich mir die hand; / dabei stets
vorausgesetzt, / ich hätte mich erkannt.
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>
Yvonne Steiner
2008-12-09 10:59:01 UTC
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Post by Wolfram Heinrich
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen.
Ich habe mich früher oft gefragt, wann die ihren Nobelpreis wieder
zurückgeben müssen und wieso die Schweden so knickrig sind.
Dann hast du eben "verleihen" mit "leihen" bzw. "ausleihen" verwechselt.
--
Yvonne Steiner
Wolfram Heinrich
2008-12-09 11:08:24 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Post by Wolfram Heinrich
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen.
Ich habe mich früher oft gefragt, wann die ihren Nobelpreis wieder
zurückgeben müssen und wieso die Schweden so knickrig sind.
Dann hast du eben "verleihen" mit "leihen" bzw. "ausleihen" verwechselt.
Es ist dir also aufgefallen.

Ciao
Wolfram
--
Vertrauen wird dadurch erschöpft, daß es in Anspruch genommen wird.
BERTOLT BRECHT
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Walter P. Zaehl
2008-12-09 12:28:43 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Post by Wolfram Heinrich
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen.
Ich habe mich früher oft gefragt, wann die ihren Nobelpreis wieder
zurückgeben müssen und wieso die Schweden so knickrig sind.
Dann hast du eben "verleihen" mit "leihen" bzw. "ausleihen" verwechselt.
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der
Begriff "Leihbibliothek" rechtlich fragwürdig ist:
eine "Leih"-Bibliothek verleiht keine Bücher, sondern vermietet sie.
Außer sie nimmt keine Gegenleistung (nach BGB jedenfalls).

/Walter
Yvonne Steiner
2008-12-09 18:01:56 UTC
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Post by Walter P. Zaehl
Post by Yvonne Steiner
Post by Wolfram Heinrich
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen.
Ich habe mich früher oft gefragt, wann die ihren Nobelpreis wieder
zurückgeben müssen und wieso die Schweden so knickrig sind.
Dann hast du eben "verleihen" mit "leihen" bzw. "ausleihen" verwechselt.
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der
eine "Leih"-Bibliothek verleiht keine Bücher, sondern vermietet sie.
Außer sie nimmt keine Gegenleistung (nach BGB jedenfalls).
Du hast aber eine sehr ausgedehnte Vorstellung vom Gebrauch des Wortes
"vermieten".
--
Yvonne Steiner
Walter P. Zaehl
2008-12-09 23:07:56 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Post by Walter P. Zaehl
Post by Yvonne Steiner
Post by Wolfram Heinrich
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel. Dem Empfänger des Titels wird etwas
verliehen.
Ich habe mich früher oft gefragt, wann die ihren Nobelpreis wieder
zurückgeben müssen und wieso die Schweden so knickrig sind.
Dann hast du eben "verleihen" mit "leihen" bzw. "ausleihen" verwechselt.
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der
eine "Leih"-Bibliothek verleiht keine Bücher, sondern vermietet sie.
Außer sie nimmt keine Gegenleistung (nach BGB jedenfalls).
Du hast aber eine sehr ausgedehnte Vorstellung vom Gebrauch des Wortes
"vermieten".
Ich verweise ja sehr ungern auf die Wikipädie (in der allerdings unter
dem Schlagwort Leihe meine Ansicht sehr angenehm bestätigt wird),
daher hier der §598 BGB:
"Durch den Leihvertrag wird der Verleiher einer Sache verpflichtet, dem
Entleiher den Gebrauch der Sache unentgeltlich zu gestatten."

Nichtmitstehend des umgangssprachlichen Gebrauchs des Begriffs
"Verleih", so handelt es sich beim Ausleihen aus der Leihbücherei
doch *rechtlich* um Miete - Überlassung zum Gebrauch gegen Entgelt.

Meinjanur :-)

/Walter
Michael Pronay
2008-12-10 09:10:22 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der Begriff
"Leihbibliothek" rechtlich fragwürdig ist: eine
"Leih"-Bibliothek verleiht keine Bücher, sondern vermietet sie.
Außer sie nimmt keine Gegenleistung (nach BGB jedenfalls).
Du hast aber eine sehr ausgedehnte Vorstellung vom Gebrauch des
Wortes "vermieten".
Meine Güte -- dass (in diesem Fall juristische) Fachsprache und
Umgangssprache nicht immer deckungsgleich sind, ist aber wohl
wirklich nix besonders neues, inbesondere hierzugruppe, oder?

M.
Yvonne Steiner
2008-12-10 12:48:07 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Yvonne Steiner
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der Begriff
"Leihbibliothek" rechtlich fragwürdig ist: eine
"Leih"-Bibliothek verleiht keine Bücher, sondern vermietet sie.
Außer sie nimmt keine Gegenleistung (nach BGB jedenfalls).
Du hast aber eine sehr ausgedehnte Vorstellung vom Gebrauch des
Wortes "vermieten".
Meine Güte -- dass (in diesem Fall juristische) Fachsprache und
Umgangssprache nicht immer deckungsgleich sind, ist aber wohl
wirklich nix besonders neues, inbesondere hierzugruppe, oder?
Sicher nicht.
Dass es der OP aber kaum um Fachsprache gegangen sein kann, das wollte
ich mit meiner Antwort an meinen VP aber trotzdem noch klarstellen.
--
Yvonne Steiner
Michael Pronay
2008-12-10 14:57:11 UTC
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Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
Post by Yvonne Steiner
Post by Walter P. Zaehl
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der
Begriff "Leihbibliothek" rechtlich fragwürdig ist: eine
"Leih"-Bibliothek verleiht keine Bücher, sondern vermietet
sie. Außer sie nimmt keine Gegenleistung (nach BGB
jedenfalls).
Du hast aber eine sehr ausgedehnte Vorstellung vom Gebrauch
des Wortes "vermieten".
Meine Güte -- dass (in diesem Fall juristische) Fachsprache und
Umgangssprache nicht immer deckungsgleich sind, ist aber wohl
wirklich nix besonders neues, inbesondere hierzugruppe, oder?
Sicher nicht.
Dass es der OP aber kaum um Fachsprache gegangen sein kann, das
wollte ich mit meiner Antwort an meinen VP aber trotzdem noch
klarstellen.
Was genau erscheint Dir an "*rechtlich* fragwürdig" nicht fach-,
sondern umgangssprachlich?

M.
Walter P. Zaehl
2008-12-10 15:11:26 UTC
Permalink
Post by Michael Pronay
Post by Yvonne Steiner
Post by Michael Pronay
Post by Yvonne Steiner
Post by Walter P. Zaehl
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der
Begriff "Leihbibliothek" rechtlich fragwürdig ist: eine
"Leih"-Bibliothek verleiht keine Bücher, sondern vermietet
sie. Außer sie nimmt keine Gegenleistung (nach BGB
jedenfalls).
Du hast aber eine sehr ausgedehnte Vorstellung vom Gebrauch
des Wortes "vermieten".
Meine Güte -- dass (in diesem Fall juristische) Fachsprache und
Umgangssprache nicht immer deckungsgleich sind, ist aber wohl
wirklich nix besonders neues, inbesondere hierzugruppe, oder?
Sicher nicht.
Dass es der OP aber kaum um Fachsprache gegangen sein kann, das
wollte ich mit meiner Antwort an meinen VP aber trotzdem noch
klarstellen.
Was genau erscheint Dir an "*rechtlich* fragwürdig" nicht fach-,
sondern umgangssprachlich?
Beachte: OP <> VP

Den verengten rechtlichen Blickwinkel habe ich reingebracht;
im OP ging's wohl eher um Umgangssprache.

Mal ganz abgesehen vom kürzlich aufgebrachten Aspekt,
dass es sich bei der sarah-Flut sowieso nur um ein
psychologisches Experiment handelt ...

/Walter
Lothar Frings
2008-12-10 15:40:52 UTC
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Post by Walter P. Zaehl
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der
Erhebt er denn den Anspruch, juristisch einwandfrei
zu sein? Hier geht es die ganze Zeit um Umgangssprache.
Walter P. Zaehl
2008-12-11 00:03:10 UTC
Permalink
Post by Lothar Frings
Post by Walter P. Zaehl
Man könnte jetzt auch noch darauf hinweisen, dass der
Erhebt er denn den Anspruch, juristisch einwandfrei
zu sein? Hier geht es die ganze Zeit um Umgangssprache.
Und nicht z.B. um Nobelpreise, ja ...
/Walter
Rolf Magnus
2008-12-09 12:04:22 UTC
Permalink
Post by sarah
Hallo!
Wenn man ein Buch aus der Bibliothek mitnimmt, ist das "ausleihen" oder
"leihen"?
Bei der Bibliothek würde ich "ausleihen" sagen. Wenn das Buch dagegen einem
Bekannten gehört, eher "leihen".
Post by sarah
Was macht der Benutzer?
Das Buch lesen? ;-)
Post by sarah
Was macht dann die Bibliothek
Leiht die Bibliothek das Buch? Oder leiht die Bibliothek das Buch aus?
Sie verleiht es. Sie leiht es mir. Ich leihe es aus.
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel.
Da ist ein Unterschied. Ein Buch wird jemandem geliehen, ein Titel wird ihm
verliehen.
Post by sarah
Dem Empfänger des Titels wird etwas verliehen. Passiv? Gibt es kein
geeignetes Wort, um "Passiv" zu vermeiden?
Ich wüßte nicht, wie. Der Titel selbst ist ja bei der Verleihung nicht
aktiv.
Yvonne Steiner
2008-12-09 17:57:35 UTC
Permalink
Post by Rolf Magnus
Post by sarah
Leiht die Bibliothek das Buch? Oder leiht die Bibliothek das Buch aus?
Sie verleiht es. Sie leiht es mir. Ich leihe es aus.
^^^^^^^^^^^^
NEIN, sie *verleiht es nicht.
-- Sieh doch auch deinen eigenen Kommentar unten!
Post by Rolf Magnus
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel.
Da ist ein Unterschied. Ein Buch wird jemandem geliehen, ein Titel wird ihm
verliehen.
Siehst du, du weisst es doch.
--
Yvonne Steiner
Thomas Schade
2008-12-09 22:08:30 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Rolf Magnus
Post by sarah
Leiht die Bibliothek das Buch? Oder leiht die Bibliothek das Buch aus?
Sie verleiht es. Sie leiht es mir. Ich leihe es aus.
^^^^^^^^^^^^
NEIN, sie *verleiht es nicht.
Welch ehrenvoller Tätigkeit geht denn in deinen Augen ein Kostümverleih
nach?


Ciao
Toscha
--
No woman, no cry.
Oliver Cromm
2008-12-10 23:52:34 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Rolf Magnus
Post by sarah
Leiht die Bibliothek das Buch? Oder leiht die Bibliothek das Buch aus?
Sie verleiht es. Sie leiht es mir. Ich leihe es aus.
^^^^^^^^^^^^
NEIN, sie *verleiht es nicht.
-- Sieh doch auch deinen eigenen Kommentar unten!
Post by Rolf Magnus
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel.
Da ist ein Unterschied. Ein Buch wird jemandem geliehen, ein Titel wird ihm
verliehen.
Siehst du, du weisst es doch.
Mit Dativ ist das so, aber intransitiv oder mit "an" habe ich mit der
anderen Bedeutung kein Problem:

Dieses Buch gehört nicht mir, ich habe es nur ausgeliehen.
Dieses Buch habe ich jetzt nicht da, ich habe es verliehen. Hm, an wen
eigentlich?

Falsch wäre dagegen:

... Hm, wem eigentlich?

Dabei kann das "ver-" auch seine andere Bedeutung, "falsch", annehmen,
da man Bücher, die man jemandem leiht, ja selten zurückbekommt.

Ach ja, Duden Universal gibt mein Sprachgefühl mal wieder perfekt
wieder:

<http://app.mr-check.de/v2.0/Mrcheck.php?CL=zeit&SP=verleihen>
--
Skyler: Uncle Cosmo ... why do they call this a word processor?
Cosmo: It's simple, Skyler ... you've seen what food processors do
to food, right?
Cartoon by Jeff MacNelley
Yvonne Steiner
2008-12-11 08:50:04 UTC
Permalink
Post by Oliver Cromm
Post by Yvonne Steiner
Post by Rolf Magnus
Post by sarah
Leiht die Bibliothek das Buch? Oder leiht die Bibliothek das Buch aus?
Sie verleiht es. Sie leiht es mir. Ich leihe es aus.
^^^^^^^^^^^^
NEIN, sie *verleiht es nicht.
-- Sieh doch auch deinen eigenen Kommentar unten!
Post by Rolf Magnus
Post by sarah
Welche Rolle spielt dann "verleihen" im Geben und Nehmen? Ein Komitee
verleiht einem einen Titel.
Da ist ein Unterschied. Ein Buch wird jemandem geliehen, ein Titel wird ihm
verliehen.
Siehst du, du weisst es doch.
Mit Dativ ist das so, aber intransitiv oder mit "an" habe ich mit der
Dieses Buch gehört nicht mir, ich habe es nur ausgeliehen.
Dann haben wir zwei unterschiedliche Sprachregister.
Ich würde hier sagen: "Ich habe es nur geliehen." "Ausgeliehen" hat es
der andere _mir_.
Post by Oliver Cromm
Dieses Buch habe ich jetzt nicht da, ich habe es verliehen. Hm, an wen
eigentlich?
Eben. Bei mir hiesse das also: "Ich habe es ausgeliehen."
Post by Oliver Cromm
... Hm, wem eigentlich?
Dabei kann das "ver-" auch seine andere Bedeutung, "falsch", annehmen,
da man Bücher, die man jemandem leiht, ja selten zurückbekommt.
Ach ja, Duden Universal gibt mein Sprachgefühl mal wieder perfekt
<http://app.mr-check.de/v2.0/Mrcheck.php?CL=zeit&SP=verleihen>
Dann muss ich das wohl oder übel akzeptieren. Verwenden würde ich es so
trotzdem nie.
--
Yvonne Steiner
Oliver Cromm
2008-12-11 14:15:10 UTC
Permalink
Post by Yvonne Steiner
Post by Oliver Cromm
Post by Yvonne Steiner
Post by Rolf Magnus
Da ist ein Unterschied. Ein Buch wird jemandem geliehen, ein Titel wird ihm
verliehen.
Siehst du, du weisst es doch.
Mit Dativ ist das so, aber intransitiv oder mit "an" habe ich mit der
Dieses Buch gehört nicht mir, ich habe es nur ausgeliehen.
Dann haben wir zwei unterschiedliche Sprachregister.
Ich würde hier sagen: "Ich habe es nur geliehen."
Das geht natürlich auch, das stand aber nciht mehr zur Debatte. Es ging
vor allem um das Wort "verleihen".
Post by Yvonne Steiner
"Ausgeliehen" hat es
der andere _mir_.
Auch dieser Sprachgebrauch ist mir geläufig und stört mich nicht weiter,
auch wenn ich hier das aus- lieber weglassen würde.
Post by Yvonne Steiner
Post by Oliver Cromm
Dieses Buch habe ich jetzt nicht da, ich habe es verliehen. Hm, an wen
eigentlich?
Eben. Bei mir hiesse das also: "Ich habe es ausgeliehen."
Da stößt Du an eine Grenze, zumindest sollte es MUSEN heißen: "Das habe
ich jemandem ausgeliehen", sonst würde ich die Richtung falsch
auffassen.
--
*Hardware* /n./ The parts of a computer that can be kicked
Jon J Panury
2008-12-09 18:42:55 UTC
Permalink
leihen im Sinne von borgen:

leihen ist universal, sowohl der Nehmer als auch der Geber 'leihen'.

Da das vielen - zu Recht - als leicht verwirrend erscheint, hat sich
umgangssprachlicher Weise eine Präfigierung etabliert:

ver- für den Geber

aus- für den Nehmer

"Verleih" ist Bestandteil vieler Bezeichner von Stellen, wo geliehen
werden kann: Autoverleih, Frackverleih, Werkzeugverleih...

"Ausleihe" ist der Tresen in der Bibliothek, wo man die bestellten
Bücher ausgehändigt bekommt. Gegenstück: Rückgabe.

Titel und Preise sind "verliehen", weil sie dem Grunde nach
widerrufbar sind. Ist - wenn auch selten - schon vorgekommen.

JJ
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