Discussion:
Herkunft "ist gebongt"
(zu alt für eine Antwort)
Dorte Schuenecke
2003-08-10 18:31:01 UTC
Permalink
Hallo!
Bei einigen Freunden und mir kam letztens die Überlegung auf, woher
eigentlich der Ausdruck "ist gebongt" kommt. Da jeder eine andere
Theorie hat und Google nicht weiterhilft, wollte ich mal fragen, ob hier
vielleicht jemand ein etymologisches Wörterbuch zur Hand hat und
nachschauen möchte (oder vielleicht weiß es ja auch wer aus dem Kopf).
Danke im Voraus!
- Dorte
Buda Dan
2003-08-10 22:42:08 UTC
Permalink
"Dorte Schuenecke" <***@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:***@4ax.com...
> Hallo!
> Bei einigen Freunden und mir kam letztens die Überlegung auf, woher
> eigentlich der Ausdruck "ist gebongt" kommt. Da jeder eine andere
> Theorie hat und Google nicht weiterhilft, wollte ich mal fragen, ob hier
> vielleicht jemand ein etymologisches Wörterbuch zur Hand hat und
> nachschauen möchte (oder vielleicht weiß es ja auch wer aus dem Kopf).
> Danke im Voraus!
> - Dorte


Laut Kluge:
gebongt "in Ordnung, erledigt"), wohl ausgehend von der Weitergabe der
Bestellung an die Küche mit einem Bon im Restaurant. deutsch E(frz)


--
Buda
Markus Gail
2003-08-11 11:31:52 UTC
Permalink
Dorte Schuenecke <***@web.de> wrote:

> Bei einigen Freunden und mir kam letztens die Überlegung auf, woher
> eigentlich der Ausdruck "ist gebongt" kommt.

Eingedeutschte Schreibweise von "ist gebont", d. h. in die
Registrierkasse eingetippt; Bon, gesprochen: [bong], ist ein nicht mehr
sehr gebräuchliches Wort für "Kassenzettel".

M.
Ralf Heinrich Arning
2003-08-11 14:47:43 UTC
Permalink
Markus Gail <***@gmx.de> wrote:

> Bon, gesprochen: [bong], ist ein nicht mehr
> sehr gebräuchliches Wort für "Kassenzettel".

Ich benutze es oft.

Ralf
--
It is easier to get into something than to get out of it.
Donald Rumsfeld
Michael Bayer
2003-08-17 21:48:07 UTC
Permalink
Michael Hemmer:

> gewinnt bei diesen Formalia der "Kassenbeleg" stark an Boden

mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache - und ich überlege
jedesmal, wenn etwas an Boden gewinnt, ob ich mich ärgern soll. Was meint
Ihr?

Michael
Oliver Cromm
2003-08-18 05:56:39 UTC
Permalink
Michael Bayer meinte:

>> gewinnt bei diesen Formalia der "Kassenbeleg" stark an Boden
>
> mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache - und ich überlege
> jedesmal, wenn etwas an Boden gewinnt, ob ich mich ärgern soll. Was meint
> Ihr?

Dass das ein militärischer Ausdruck sein könnte, war mir jedenfalls
nicht bewusst - ich habe dabei, wenn überhaupt, einen Fußboden vor
Augen.
--
Oliver Cromm
...dass in geschichtshaltigen Augenblicken[...]die Koepfe der
Maechtigen nur selten vom erzenen Glockenschlag erhabener Gedanken
widerhallen... - Horst Stern, Mann aus Apulien
Christina Kunze
2003-08-18 08:36:31 UTC
Permalink
"Michael Bayer" <***@michael-bayer.de> schrieb

> Michael Hemmer:
>
> > gewinnt bei diesen Formalia der "Kassenbeleg" stark an Boden
>
> mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache - und ich überlege
> jedesmal, wenn etwas an Boden gewinnt, ob ich mich ärgern soll. Was meint
> Ihr?

Ich glaube, der militärische Aspekt ist ziemlich in Vergessenheit geraten.
Außerdem würde ich "Boden gewinnen" sagen, oder ist das was anderes?

chr
Josef 'Jupp' Schugt
2003-08-18 18:22:59 UTC
Permalink
* Christina Kunze; Mon, 18 Aug 2003 10:36:31 +0200

> Ich glaube, der militärische Aspekt ist ziemlich in Vergessenheit
> geraten. Außerdem würde ich "Boden gewinnen" sagen, oder ist das
> was anderes?

Ich habe den Eindruck, dass 'Boden gewinnen' und 'an Boden gewinnen'
beide verwendet werden, ihnen aber nicht genau die gleiche Bedeutung
unterlegt wird.

Nach meiner Beobachtung deutet 'an Boden gewinnen' eine ungünstige
Ausgangslage an, während 'Boden gewinnen' keine Aussage über die
Ausgangslage macht.

Bei Armeen wird offenbar dann 'an Boden gewinnen' verwendet, wenn es
sich um ein Vorrücken der militärisch unterlegenen Seite handelt,
während 'Boden gewinnen' für die militärisch überlegene Seite
verwendet wird.


Josef 'Jupp' Schugt
Olaf Skibbe
2003-08-19 07:09:16 UTC
Permalink
On Mon, 18 Aug 2003 18:22:59 +0000, Josef 'Jupp' Schugt wrote:

> Bei Armeen wird offenbar dann 'an Boden gewinnen' verwendet, wenn es
> sich um ein Vorrücken der militärisch unterlegenen Seite handelt,
> während 'Boden gewinnen' für die militärisch überlegene Seite
> verwendet wird.

Ich dachte, die unterlegene Seite würde versuchen, Land zu gewinnen...

O.S.
Josef 'Jupp' Schugt
2003-08-19 21:19:16 UTC
Permalink
* Olaf Skibbe; Tue, 19 Aug 2003 09:09:16 +0200

> On Mon, 18 Aug 2003 18:22:59 +0000, Josef 'Jupp' Schugt wrote:
>
>> Bei Armeen wird offenbar dann 'an Boden gewinnen' verwendet, wenn
>> es sich um ein Vorrücken der militärisch unterlegenen Seite
>> handelt, während 'Boden gewinnen' für die militärisch überlegene
>> Seite verwendet wird.
>
> Ich dachte, die unterlegene Seite würde versuchen, Land zu
> gewinnen...

Wenn man dann standrechtlich erschossen wird, überlegt man sich so
eine Aktion aber zweimal.

Josef 'Jupp' Schugt
Michael Hemmer
2003-08-20 11:52:15 UTC
Permalink
Josef 'Jupp' Schugt wrote:
> * Olaf Skibbe; Tue, 19 Aug 2003 09:09:16 +0200
>>On Mon, 18 Aug 2003 18:22:59 +0000, Josef 'Jupp' Schugt wrote:
>>
>>>Bei Armeen wird offenbar dann 'an Boden gewinnen' verwendet, wenn
>>>es sich um ein Vorrücken der militärisch unterlegenen Seite
>>>handelt, während 'Boden gewinnen' für die militärisch überlegene
>>>Seite verwendet wird.
>>
>>Ich dachte, die unterlegene Seite würde versuchen, Land zu
>>gewinnen...
>
> Wenn man dann standrechtlich erschossen wird, überlegt man sich so
> eine Aktion aber zweimal.

Je nachdem, was bei der Überlegung herauskommt, überlegt man es sich
kein zweites Mal...

Gruß,

Michael
Martin Gerdes
2003-08-19 10:16:30 UTC
Permalink
"Christina Kunze" <***@rz.hu-berlin.de> schrieb:

>Inzwischen ist mir eingefallen, daß ich "Boden gewinnen" ohne "an"
>eigentlich nur in "Mach, daß du Boden gewinnst" verwende.

... daß Du Land gewinnst.

>Ist dieser Ausdruck allgemein bekannt?

"Boden gewinnen" in dem Sinne nicht.

--
Martin Gerdes
Florian Ritter
2003-08-20 15:29:46 UTC
Permalink
"Christina Kunze" <***@rz.hu-berlin.de> wrote in message news:<bhq3ho$ej5$***@lnews.rz.hu-berlin.de>...

> > > gewinnt bei diesen Formalia der "Kassenbeleg" stark an Boden
> >
> > mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache - und ich überlege
> > jedesmal, wenn etwas an Boden gewinnt, ob ich mich ärgern soll. Was meint
> > Ihr?
>
> Ich glaube, der militärische Aspekt ist ziemlich in Vergessenheit geraten.
> Außerdem würde ich "Boden gewinnen" sagen, oder ist das was anderes?

Plädiere für "Boden gutmachen" - FR
Gerd Thieme
2003-08-20 20:15:24 UTC
Permalink
Florian Ritter wrote:

> Plädiere für "Boden gutmachen" - FR

Autsch! Das beißt sich.

Gerd
Andreas Karrer
2003-08-18 12:46:34 UTC
Permalink
* Michael Bayer <***@michael-bayer.de>:

>> gewinnt bei diesen Formalia der "Kassenbeleg" stark an Boden
>
> mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache - und ich überlege
> jedesmal, wenn etwas an Boden gewinnt, ob ich mich ärgern soll. Was meint
> Ihr?

Naja, man kann auch beispielsweise bei American Football "Boden
gewinnen" -- allerdings ist das vielleicht eh nur eine sublimierte Form
des Krieges. Schon Heraklit war ja der Ansicht, dass dieser Vater
und König aller Dinge sei.

Mich stört offensichtlicher(er) Militäjargon auch. An "Logistik" hat
man sich mittlerweise gewöhnt, aber wenn jemand in der Schweiz
"Telefon" mit "Tf" statt mit "Tel." abkuerzt, weiss man meist gleich, wo
man den einordnen kann.

- Andi
Florian Ritter
2003-08-26 10:19:00 UTC
Permalink
Andreas.Karrer-***@gmx.net (Andreas Karrer) wrote in message news:<slrnbk1ilb.fsf.Andreas.Karrer-***@madrid.ee.ethz.ch>...

> > mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache - und ich überlege
> > jedesmal, wenn etwas an Boden gewinnt, ob ich mich ärgern soll. Was meint
> > Ihr?

[...]

> Mich stört offensichtlicher(er) Militäjargon auch. An "Logistik" hat
> man sich mittlerweise gewöhnt, aber wenn jemand in der Schweiz
> "Telefon" mit "Tf" statt mit "Tel." abkuerzt, weiss man meist gleich, wo
> man den einordnen kann.

Ganz klar: das ist dann ein Faschist - FR
helge willkowei
2003-08-26 10:44:55 UTC
Permalink
Florian Ritter schrieb:

>>Mich stört offensichtlicher(er) Militäjargon auch. An "Logistik" hat
>>man sich mittlerweise gewöhnt, aber wenn jemand in der Schweiz
>>"Telefon" mit "Tf" statt mit "Tel." abkuerzt, weiss man meist gleich, wo
>>man den einordnen kann.
>
>
> Ganz klar: das ist dann ein Faschist

Ich finde "Ruf" auch immer wieder gut. Ist kürzer als "Tel."

-helge
Florian Ritter
2003-08-27 11:49:19 UTC
Permalink
helge willkowei <***@tkkg-forum.de> wrote in message news:<bifdk4$s1o$00$***@news.t-online.com>...

> >>Mich st rt offensichtlicher(er) Milit jargon auch. An "Logistik" hat
> >>man sich mittlerweise gew hnt, aber wenn jemand in der Schweiz
> >>"Telefon" mit "Tf" statt mit "Tel." abkuerzt, weiss man meist gleich, wo
> >>man den einordnen kann.

> > Ganz klar: das ist dann ein Faschist

> Ich finde "Ruf" auch immer wieder gut. Ist k rzer als "Tel."

Wenn jemand "Telefon" mit "Ruf" statt mit "Tel." bezeichnet, weiss man
meist gleich, wo man den einordnen kann; sein Ruf ist dann beschädigt
- FR
Matthias Opatz
2003-08-26 10:36:18 UTC
Permalink
Andreas Karrer schrieb:

> Naja, man kann auch beispielsweise bei American Football "Boden
> gewinnen" -- allerdings ist das vielleicht eh nur eine sublimierte Form
> des Krieges. Schon Heraklit war ja der Ansicht, dass dieser Vater
> und König aller Dinge sei.
>
> Mich stört offensichtlicher(er) Militäjargon auch.

Ach je, das ist nun mal unsere Geschichte und Sprachgeschichte.
Warum soll sich das nicht in der Sprache widerspiegeln? Sonst wäre
sicher noch viel auszusortieren.

Wenn jemand in Militär- oder Seemannsmanier zum Gruß mit dem Finger oder
mit der Hand an die Stirn tippt, fühlst Du dich dann peinlich berührt?
Geht auf die ollen Ritter zurück, die ihr Visier hochschoben, um sich
ins Gesicht sehen zu können.

Matthias

--
Die Engländer würden bei weitem nicht so viel Leder machen, wenn
sie bloß ihre eigenen Felle gerbten. Prof. Galletti
*** Wer zum Teufel ist Galletti? => http://www.galletti.de/ ***
Oliver Cromm
2003-08-26 14:19:02 UTC
Permalink
On Tue, 26 Aug 2003 12:36:18 +0200, Matthias Opatz wrote:

> Andreas Karrer schrieb:
>
>> Mich stört offensichtlicher(er) Militäjargon auch.
>
> Ach je, das ist nun mal unsere Geschichte und Sprachgeschichte. ...
>
> Wenn jemand in Militär- oder Seemannsmanier zum Gruß mit dem Finger oder
> mit der Hand an die Stirn tippt, fühlst Du dich dann peinlich berührt?

Wenn das in vollem Ernst geschieht, ich ja. Mit Humor dagegen tue ich es
auch selbst gelegentlich. Etwa so wie ich auch gelegentlich einen "Diener"
einsetze, peinliches Relikt der Feudalgesellschaft.

> Geht auf die ollen Ritter zurück, die ihr Visier hochschoben, um sich
> ins Gesicht sehen zu können.

Eben. Auf die alten Militaristen.
--
Oliver Cromm
Es ist eines denkenden Menschen unwuerdig, eines Tages aus dieser Welt
zu gehen mit wenig mehr im Kopf als nachgebeteten Sachen, seien sie nun
religioeser oder wissenschaftlicher Natur. - Stern, Mann aus Apulien
Matthias Opatz
2003-08-26 14:24:43 UTC
Permalink
Oliver Cromm schrieb:
> Matthias Opatz wrote:
>> Andreas Karrer schrieb:
>>
>>> Mich stört offensichtlicher(er) Militäjargon auch.
>>
>> Ach je, das ist nun mal unsere Geschichte und Sprachgeschichte. ...
>>
>> Wenn jemand in Militär- oder Seemannsmanier zum Gruß mit dem Finger oder
>> mit der Hand an die Stirn tippt, fühlst Du dich dann peinlich berührt?
>
> Wenn das in vollem Ernst geschieht, ich ja.

Das Lüften des Hutes geht aber auf denselben Ursprung zurück.
Das geschieht in aller Regel aus Höflichkeit, also in vollem Ernst.

Matthias

--
Die Engländer würden bei weitem nicht so viel Leder machen, wenn
sie bloß ihre eigenen Felle gerbten. Prof. Galletti
*** Wer zum Teufel ist Galletti? => http://www.galletti.de/ ***
Gerhard Piezinger
2003-08-18 19:17:44 UTC
Permalink
Michael Bayer <***@michael-bayer.de> wrote:

> mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache ...

Na, viel Spaß beim Ausmisten...

Sogar das Wort "kriegen" ("Ich krieg 100g Salamiaufschnitt") müsstest du
dann vermeiden, es kommt von "sich etwas erkriegen".

Servus, Gerhard
René
2003-08-22 06:17:32 UTC
Permalink
Michael Bayer wrote:
> mich wurmen militärische Begriffe in der Alltagssprache

Diese nullacht-fuffzehn Diskussion hatten wir aber schon. Wirf
deswegen aber nicht gleich die Flinte ins Korn: andere haben auch ganz
schoen was auf der Pfanne, und wer da nicht beizeiten Lunte riecht,
darf sich anschliessend schleifen lassen.
Michael Pronay
2003-08-12 05:12:24 UTC
Permalink
***@gmx.de (Markus Gail) wrote:

>> "ist gebongt"

> Eingedeutschte Schreibweise von "ist gebont", d. h. in die
> Registrierkasse eingetippt;

In meiner Kindheit wurde nix in die Registrierkasse getippt, da
wurden (in der ländlichen Gastronomie) Bons mit der Hand
geschrieben. Die Registrierkasse ist für dioe Definition nicht
notwendig.

M.
Florian Ritter
2003-08-19 14:37:51 UTC
Permalink
Michael Pronay <***@privacy.net> wrote in message news:<***@pronay.com>...

> >> "ist gebongt"
>
> > Eingedeutschte Schreibweise von "ist gebont", d. h. in die
> > Registrierkasse eingetippt;
>
> In meiner Kindheit wurde nix in die Registrierkasse getippt, da
> wurden (in der ländlichen Gastronomie) Bons mit der Hand
> geschrieben. Die Registrierkasse ist für dioe Definition nicht
> notwendig.

Richtig. Als Student habe ich gekellnert, im Greifswalder Ratskeller,
und da hatten sie eine vorsündflutliche "Krupp National-Kasse",
allerdinx bereits mit E-Motor versehen, wodurch sich eine gewisse
Anfälligkeit des Apparates im täglichen Betrieb ergab. War die Kasse
mal wieder ausgefallen, wurden die Bons "händisch" nach alter Väter
Sitte mit einem "Bonbuch" und Blaupapier ausgeschrieben.

Aus Bayern kenne ich jedoch für "gebongt" den Ausdruck "boniert" - FR
Florian Ritter
2003-08-20 15:21:01 UTC
Permalink
helge willkowei <***@tkkg-forum.de> wrote in message news:<bhtfa0$skj$05$***@news.t-online.com>...

> > Aus Bayern kenne ich jedoch f r "gebongt" den Ausdruck "boniert"
>
> na ein gl ck, dass in bayern das R noch gesprochen wird!

Warüm skrieft hei nu bloot dat r groot? FR
helge willkowei
2003-08-20 15:27:04 UTC
Permalink
Florian Ritter wrote:
> helge willkowei <***@tkkg-forum.de> wrote in message news:<bhtfa0$skj$05$***@news.t-online.com>...
>
>
>>>Aus Bayern kenne ich jedoch f r "gebongt" den Ausdruck "boniert"
>>
>>na ein gl ck, dass in bayern das R noch gesprochen wird!
>
>
> Warüm skrieft hei nu bloot dat r groot? FR

daar hest wat seggt!

-helge
Florian Ritter
2003-08-24 15:11:40 UTC
Permalink
helge willkowei <***@tkkg-forum.de> wrote in message news:<bi03t9$ubc$04$***@news.t-online.com>...

> >>>Aus Bayern kenne ich jedoch f r "gebongt" den Ausdruck "boniert"
> >>
> >>na ein gl ck, dass in bayern das R noch gesprochen wird!
> >
> > War m skrieft hei nu bloot dat r groot? FR
>
> daar hest wat seggt!

"Also," sprach die Frau Willkomeit zu ihrem Mann, "also, de Nachbarrn
ham alle ne Bank vor'm Hoftor, wo se kenn' nach Fäjerabend sitzen und
plachanderrn; sonne Bank will äch auch haben."
Gesagt, getan, sie zieht ihren Jüngsten ordentlich an, setzt ihm die
neue Mütze des älteren Bruders auf und fährt nach Königsberg. Da sieht
sie ein Schild "Ostpreußische Bank" und denkt: "Iie, dit is nu
rrichtich." Drinnen sagt sie zu dem Bankfritzen: "Ich mecht ne Bank
kaufen, ham se eine da?" Der, erstaunt: "Was, ist das ihr Ernst?"
"Iie, Errbarrmung," antwortet die Wollkomeitsche, "nej, es is där
Walter, aber er hat dem Errnst säine Mütze auf!" - FR
Patrick Borer
2003-08-12 19:31:16 UTC
Permalink
***@gmx.de (Markus Gail) schrieb:

>Dorte Schuenecke <***@web.de> wrote:
>
>> Bei einigen Freunden und mir kam letztens die Überlegung auf, woher
>> eigentlich der Ausdruck "ist gebongt" kommt.
>
>Eingedeutschte Schreibweise von "ist gebont", d. h. in die
>Registrierkasse eingetippt; Bon, gesprochen: [bong], ist ein nicht mehr
>sehr gebräuchliches Wort für "Kassenzettel".

Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll! Das ist ein
französisches Wort. Hier in der Schweiz würdest du mit deinem "Bong"
jedenfalls ernstliches Stirnrunzeln ernten.

Patrick Borer
Christian Feldhaus
2003-08-13 10:01:21 UTC
Permalink
Patrick Borer <***@bluewin.ch> wrote:

> Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll!

Nicht grauenvoll, sondern gängig <g>.

> Das ist ein französisches Wort. Hier in der Schweiz würdest du mit deinem
> "Bong" jedenfalls ernstliches Stirnrunzeln ernten.

Anderswo würde eine französisch-nasale Aussprache dieses Worts recht
affektiert klingen ... Bei sehr gebräuchlichen Wörter wie Bon und Karton
dürfte die ng-Aussprache häufig vorkommen. Der Talon wird m.E. eher
nasal gesprochen, der Salon liegt irgendwo dazwischen :-)

Tschüs,
Christian
Martin Gerdes
2003-08-13 11:57:40 UTC
Permalink
Patrick Borer <***@bluewin.ch> schrieb:

>>> Bei einigen Freunden und mir kam letztens die Überlegung auf, woher
>>> eigentlich der Ausdruck "ist gebongt" kommt.

>>Eingedeutschte Schreibweise von "ist gebont", d. h. in die
>>Registrierkasse eingetippt; Bon, gesprochen: [bong], ist ein nicht mehr
>>sehr gebräuchliches Wort für "Kassenzettel".

>Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll! Das ist ein
>französisches Wort.

Auch Orangsche und Schangße sind prinzipiell französisch.

>Hier in der Schweiz würdest du mit deinem "Bong"
>jedenfalls ernstliches Stirnrunzeln ernten.

Und hierzustadt versteht das Wort mit Nasal keiner. Man kann froh sein,
wenn es hinten nicht mit "k" gesprochen wird.

(Kommt gelegentlich vor, dient gewissermaßen als im Wort eingebautes
Ausrufezeichen).

--
Martin Gerdes
Michael Baumgartner
2003-08-13 13:06:40 UTC
Permalink
Michael Pronay schrieb
>Patrick Borer wrote:
>
>> Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll! Das ist ein
>> französisches Wort. Hier in der Schweiz würdest du mit deinem
>> "Bong" jedenfalls ernstliches Stirnrunzeln ernten.
>
>Patrick, komm aus Deinen Schweizer Bergen! Noch nie "Schangse",
>"Restorang" oder "Balkong" gehört? Das gilt bei den Borealischen
>als Standard.

Je nördlicher desto ng. Die können halt keine Nasale. Und die Schweden
schreiben sogar "restaurang".

Gruß, Michael

PS Wie viele Wörter gibt es eigentlich, die auf ng enden? :-)
Werner Gamper
2003-08-13 13:11:02 UTC
Permalink
On Wed, 13 Aug 2003 15:06:40 +0200, Michael Baumgartner wrote:

> PS Wie viele Wörter gibt es eigentlich, die auf ng enden? :-)

Falsch, die Frage muss heissen: Wie viele Wörter gibt es eigentlich, die
auf nf enden? *duckundweg*

Werner
René
2003-08-22 06:24:29 UTC
Permalink
Werner Gamper wrote:
> Falsch, die Frage muss heissen: Wie viele Wörter gibt es eigentlich,
> die auf nf enden?

<von Buelow>
Ach?
</von Buelow>
Volker Gringmuth
2003-08-13 13:35:08 UTC
Permalink
Michael Baumgartner (***@hotmail.com) wrote:

> PS Wie viele Wörter gibt es eigentlich, die auf ng enden? :-)

Sommeranfang
Herbstanfang
Winteranfang
Frylinxanfang ...

... ziemlich viele.


vG

--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Weltsprache No. 1 dürfte weder amerikanisches noch britisches, sondern
schlechtes Englisch sein." (Ralf Callenberg in de.etc.sprache.deutsch)
Oliver Cromm
2003-08-22 18:50:06 UTC
Permalink
On Fri, 22 Aug 2003 06:22:44 GMT, René wrote:

> Patrick Borer wrote:
>> Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll!
>
> Hab ich auch nie anders ausgesprochen. Der Kassenzettel reimt sich mit
> Gong, das Konfekt heisst Bombom

Bongbong, vorne betont.

--
Oliver Cromm
Die Frau, die das Haar ihres Mannes sich Jahr fuer Jahr lichten sieht,
laechelt. Die Frau aber, die das Ergebnis dieser Entwicklung noch
heiraten soll, lacht. - Horst Stern, Mann aus Apulien
helge willkowei
2003-08-22 19:08:19 UTC
Permalink
Oliver Cromm schrieb:

> On Fri, 22 Aug 2003 06:22:44 GMT, René wrote:
>
>
>>Patrick Borer wrote:
>>
>>>Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll!
>>
>>Hab ich auch nie anders ausgesprochen. Der Kassenzettel reimt sich mit
>>Gong, das Konfekt heisst Bombom
>
>
> Bongbong, vorne betont.

Bommbong, vorne betont.

-helge
René
2003-08-23 04:02:34 UTC
Permalink
helge willkowei wrote:
> Oliver Cromm schrieb:
>
>> On Fri, 22 Aug 2003 06:22:44 GMT, René wrote:
>>
>>
>>> Patrick Borer wrote:
>>>
>>>> Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll!
>>>
>>> Hab ich auch nie anders ausgesprochen. Der Kassenzettel reimt sich
>>> mit Gong, das Konfekt heisst Bombom
>>
>>
>> Bongbong, vorne betont.
>
> Bommbong, vorne betont.
>
> -helge
Markus Gail
2003-09-06 17:42:00 UTC
Permalink
Patrick Borer <***@bluewin.ch> wrote:

> Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll! Das ist ein
> französisches Wort.

In Südfrankreich sagt man "le peng" und meint "le pain".

M.
Hans Kamp
2003-09-06 17:47:10 UTC
Permalink
"Markus Gail" <***@gmx.de> schreef in bericht
news:1fzmkcs.90bzoutnzie0N%***@gmx.de...
> Patrick Borer <***@bluewin.ch> wrote:
>
> > Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll! Das ist ein
> > französisches Wort.
>
> In Südfrankreich sagt man "le peng" und meint "le pain".

Wie wird das denn ausgesprochen?

Hans Kamp.
Markus Gail
2003-09-06 19:06:16 UTC
Permalink
Hans Kamp <***@hanskamp.com> wrote:

> > In Südfrankreich sagt man "le peng" und meint "le pain".
>
> Wie wird das denn ausgesprochen?

In Südfrankreich spricht man "le pain" als [le peng] aus. (Genauso
ausgesprochen wie "Peng, du bist tot!")

M.
Wolfgang Schwanke
2003-09-06 18:31:59 UTC
Permalink
***@gmx.de (Markus Gail) wrote in news:1fzmkcs.90bzoutnzie0N%***@gmx.de:

> Patrick Borer <***@bluewin.ch> wrote:
>
>> Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll! Das ist ein
>> französisches Wort.
>
> In Südfrankreich sagt man "le peng" und meint "le pain".

Le Peng heißt auch so ein Politiker.
<duckundflücht>

--
http://www.nuhr.de/data/FRESSEHA.MP3
Erik Fiss
2003-09-06 20:00:57 UTC
Permalink
Wolfgang Schwanke wrote:

> Le Peng heißt auch so ein Politiker.
> <duckundflücht>

So angemessen es wäre, es ist nicht so.
Der Mann ist Bretone und wird genauso ausgesprochen wie
geschrieben. Verwirrenderweise auch in der Provangs.

--
Cheers,
-- Erik

http://www.erikfiss.com/
Klaus G
2003-09-07 13:50:10 UTC
Permalink
***@gmx.de (Markus Gail) wrote in message news:<1fzmkcs.90bzoutnzie0N%***@gmx.de>...
> Patrick Borer <***@bluewin.ch> wrote:
>
> > Bong? Du reimst das auf Gong? Ist ja grauenvoll! Das ist ein
> > französisches Wort.
>
> In Südfrankreich sagt man "le peng" und meint "le pain".

Manchmal sagt man auch "le pen";-)

Klaus G.

>
> M.
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