Post by Bertel Lund HansenAutor*innen und Interviewpartner*innen
(Jaja, so fehlen dann die Autoren. )
Post by Bertel Lund HansenWarum benutzen sie solche Sternen? Ist das üblich? Würdet ihr
selber das tun?
Es gab eine Zeit der Binnenmajuskeln, die Großschreibung innerhalb des
Worts von anzuhängenden Innen. Aber das war offenbar nicht mehr augenfällig
genug.
Ich würde dem Wunsch der sich so Betätigenden stattgeben, und das als
Ausfluss von Ideologie sehen.
Die Grundannahme hierzu setzt bei dem doch reichlich durchgeknallten Bild
vom Menschen an, der nicht Geschichte und nicht Eigenschaften hat, sondern
beliebig austauschbar ist, hin- und herzuschieben, wie es je nach gerade
angesagtem feudalen Muster gerade opportun ist. Und verlässlich wird der
dann brav sich genau mit den Brocken exakt identifizieren, die man ihm zur
Identifikation hinwirft, egal, ob das eigentlich Schrott ist.
Diesem Konstrukt ist derzeit ja auch der Versuch gewidmet, dieses gleiche
Fahrwasser, nur eben bei Menschen mit verschiedener Herkunft, in ein
UN-Papier zur wenig genau spezifizerten Herumschieberei namens Migration
einzugießen. Die Menschen ohne Eigenschaften, die dann gerade zufällig
passend auf dem Arbeitsmarkt die Löhne drücken könnten, dürfen dann ohne
Umschweife ins Land. Der Rest muss als irgendwie nicht-existent unter den
Tisch fallen. Zugleich kann man Bomben werfen,Halsabschneider finanzieren,
ganze Staaten vernichten, und bevor die dort Beeinträchtigten protestieren,
werden sie auf den Weg geschickt, weil, dort, wo die Bomben herkommen, wird
es ihnen gewiss besser gehen. Ach ... aber genau in der Welt leben wir
jetzt.
Das ist eine Auffassung, bei der man sich auf Karl Popper beruft - einer
seiner eifrigsten Verfechter ist der Geldmagnat Soros.
Man muss sich hinwiederum also beim Anblick von solch sprachverhunzenden
Angebereien, im obigen Fall im Schriftbild, dessen gewahr sein, von was für
einem Menschenbild hier ausgegangen wird.
Menschen, die man gegeneinander ausspielt, haben weniger Zusammenhalt. Das
Resultat ist das genaue Gegenteil der Propaganda, dass da irgendjemand
profitieren könnte.
Man muss bei den Spielchen vielleicht dann noch den Charakter Deutschlands
als rücksichtslose und über Maßen aggressive Exportnation dazudenken. Hilft
aber auch nicht in allen Fällen - Österreich will bei den Verdrehungen kaum
nachstehen.
Ich denke, es gibt eine einfache Regel für das Schriftbild: Wo es nicht
stört, dass männliche und weibliche Form jeweils ausgeschrieben werden -
sehr geehrte Damen und Herren -, wird man das benutzen ...
also, Dax*ren für diesen Fall hab ich bis dahin nocht nicht gesehen, aber
man weiß ja nicht, was den verbissenen Verfechtern noch so alles einfällt,
um für ihre egoistische eigene Meinungsführerschaft Resonanz und
Unterstützung zu finden - und wo Menschen gegeneinander ausgespielt werden,
ist Unterstützung gerne gleich von nebenan mitgereicht.
(das wirft an der Stelle gleich noch die Frage auf, wer finanziert die
Stiftung, aus deren Schriften obiges Zitat stammt? und zu welchem Zweck?)
Das Ärgernis besteht darin, dass durch diese Art Verhunzung die Genauigkeit
des Ausdrucks unter die Räder kommt. Nennen wir als einfachen Fall die
umtriebigst-denkbare Vorsteherin. Oder Kanzlerin. Oder so etwas ...
Nie ist in dem Fall klar, ob der Superlativ nur auf Weibleins zugeschnitten
ist, oder aber auf die ganze angesprochen Gruppe, wenn nur die weibliche
Endung mitgeteilt wird.
In Berlin geistert da eine Frau Professor herum, deren Namen mir zu merken
ich mir gerne erspare, die sich alle greifbaren und einschlägig offensiv zur
Schau zu tragenden einschlägigen Embleme umhängt, mit dem Resultat, dass
diese Gestalt sich den Umgang mit landläufig üblicher Ansprache ausdrücklich
verbietet. Entweder nach ihrer Definition, oder Schweigen. Wenn man da nicht
nur ein Binnensternchen in der Vokabel, sondern diverse auffettende x-en
dazu sprachlich irgendwie ins Repertoire pressen will, wie man denn ins
Gespräch kommen könnte? Der Antragsteller, der mit ihr einen Gedanken
austauschen will, hat dann die Spielregel verletzt und wird fortan
ignoriert. So schaut Feudalismus aus.
Und soweit die Episode, gedächtnisweise aus dem einfachen Hochschulleben im
Umgang mit Professoren gegriffen, voll bestallt mit Amt und Würden und
Entscheidungsgewalt.
Man sollte das ignoreren. Genauso rabiat, wie es einem vorgesetzt wird.
Sprache ist ein zu wertvolles geteiltes Gut.
Leider hat obiger ideologischer Einschlag aber mindestens genauso rabiat
Rückendeckung - nochmal: wo man Leute im ganz großen Stil gegeneinander
ausspielen und sie damit für dumm verkaufen kann, ist Unterstützung dann
leider eher der Normalfall, egal was für hirnrissige Konsequenzen das hat.